75 Jahre Stars&Stripes in Europa: Samstag in Kaiserslautern/Ramstein
(scroll down for English version)
Die US-Soldatenzeitung Stars&Stripes, auch das hat sehr viel mit deutscher Geschichte zu tun, kam im April 1942 nach Europa. Diese 75-jährige Geschichte dieses sehr interessanten Mediums ist hier sehr schön zusammengefasst, aber: Es wird am kommenden Wochenende dazu auch ein paar Veranstaltungen geben. Natürlich in der größten US-Garnison in Deutschland, in Kaiserslautern, und auf der benachbarten Airbase Ramstein.
Und da werde ich auch anwesend sein: Bei den Events gibt es eine Podiumsdiskussion, unter anderem mit einem representative from the German media, und das bin, hm, ich. Am Abend beim formal dinner bin ich auch dabei.
Ich weiß nun nicht wirklich, ob und wie viele Leser ich im US-Militär in Deutschland habe. Wenn es welche gibt, wenn sie am Samstag in Ramstein anwesend sind: Just say hello. Würde mich freuen.
English version
75 years ago, Stars&Stripes came to Europe – which of course has a reason that is closely connected to German history. The 75 year story of this paper is very nicely summed up here, but that is not all: There will be some events this weekend, in Kaiserslautern, Germany, and at Ramstein Air Base.
I’ll be around: The events include a panel with, among others, a representative from the German media. Well, that’s me. And I’ll be at the formal dinner in the evening as well.
I really don’t know if – and how many – readers here are from the U.S. military community. If there are any, and if you’re in Ramstein this Saturday: Just say hello. Would be great.
Seien wir mal gespannt ob Trump im Zuge dieser Veranstaltung wieder medienwirksame Geldforderungen stellen wird.
Er kann im Moment jedes Strohfeuer gebrauchen.
Ich denke Trump hat jetzt ganz andere Probleme :-)
@ TW
Ich habe ‚Stars& Stripes‘ als Schueler im amerikanischen Sektor von West Berlin 1947 beim GYA als Lektuere unserer ‚coaches‘ in der annex der barracks Finckensteinallee/Moltkestrasse kennen gelernt.
Wenn Sie, Hr Wiegold, einen der Veteranen dort trefen sollten, sagen Sie ihm ein dankbares ‚well done‘ von mir.
cheers
@ T. W.:
Rein aus Interesse: Haben Sie denn nun Leser in Übersee?
Zwei meiner Onkels überlebten den 2.WK nur, weil sie nach Bauchschüssen „auf dem deutschen Rückzug im Osten“ in Böhmen im Lazarett lagen, als Patton’s Sanitäter kamen und ihnen Penicillin verabreichten; und beide wurden nach Bayern mitgenommen, als die Soviets dann das Gelände übernahmen.
Insoweit gab es lange in Berlin-Dahlem bzw. in Frankfurt/M zwei dankbare Abonnenten dieser Zeitung, damals nur als Druckausgabe. Der eine verabscheute, der zweite liebte überdies Coca-Cola …
Ich war nicht nach K-Town eingeladen, allerdings zum traditionellen ‚Armed Forces Day‘ im AlliiertenMuseum vorgestern in Dahlem. Dort dankte der DCM und amtierende Botschafter den Berlinern und der Bundeswehr: oral history becomes written history.
@Bürger
Ich weiß es nach wie vor nicht… US-Leser haben sich jedenfalls in Ramstein nicht zu erkennen gegeben.
@T.Wiegold | 21. Mai 2017 – 18:28
Wie war es denn? Ich würde mich über einen kleinen Bericht freuen.
@Sachlicher
Ich tue mich immer so schwer, von Veranstaltungen zu berichten, wo ich auf dem Podium saß ;-) Mal gucken, ich bin sicher, von Stars&Stripes wird’s da was geben.
@T.Wiegold | 21. Mai 2017 – 21:25
Danke für die Info. Verstehe :)
Ich schau dann einfach mal bei der Stars&Stripes rein.
Hihi, es gibt natürlich von dem Event offizielle Fotos der US-Streitkräfte, aber da bin ich als Zivilist eher unscharfes Beiwerk ;-)
https://www.dvidshub.net/image/3406738/stars-and-stripes-celebrate-75-years-europe
https://www.dvidshub.net/image/3406705/stars-and-stripes-celebrate-75-years-europe
@ TW
Stimmt, es ist aus der Sicht des Betroffenen nicht so einfach.
Daher aus der Sicht des Beobachters ein kurzer Abriss.
Das Podium bestand aus den folgenden Herrschaften:
Thomas Wiegold
U.S. Air Force General (Ret) Mark A. Welsh III, 20th Chief of Staff of the United States Air Force, Aktuell: Dean and Executive Professor Bush School of Government and Public Service
Mr. Robert H. Reid, Stars and Stripes Senior Editor (Moderator)
Im Publikum waren neben vielen aktiven Generalen auch U.S. Air Force General Tod D. Wolters, Commander of Allied Air Command as well as Commander of U.S. Air Forces in Europe and U.S. Air Forces in Africa.
Das Thema war die NATO und natürlich die Beiträge sowie Rolle der Mitgliedsnationen, insbesondere Deutschland (was dem Umstand der Lokation geschuldet war).
Ich habe leider nicht mitgeschrieben, daher erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
General Welsh betonte die Bedeutung der NATO für die Sicherheit und Stabilität. Ebenso klar war für ihn, dass die USA ohne Einschränkungen zu ihren Verpflichtungen in der NATO stehen. Zu den Fragen, ob die Ost-Erweiterung der NATO sinnvoll war sagte er ganz klar, dass diese Entscheidungen bereits (auf der politischen Ebene) getroffen und damit Fakt sind.
Natürlich kam auch das Thema „NATO-Partner Türkei“ auf. Hier umschrieb General Welsh sehr diplomatisch, dass er die gleichen (menschlichen) Wünsche und Sorgen habe wie die Menschen in der Türkei und endete damit, dass das Problem leicht zu verstehen wäre, aber die Lösung ebenso schwierig ist. Hierzu zeigte TW die Problematik eines NATO Partners auf, der in Bezug auf Menschenrechte und weitere Grundwerte westlicher Demokratien (wie z.B. Pressefreiheit) einen völlig anderen Kurs fährt. Weiterführende Kommentare dazu gab es nicht.
Dann ging es über das Thema Cyberwarfare (Angriff, Schutz) und Notwendigkeit von (mehr) Kampfpanzer zielstrebig auf die 2% (GDP/BIP) Verteidigungsausgaben und der Trump-Rechnung an die Kanzlerin über 346 Mrd €.
TW beschrieb die Schwierigkeiten in der Beschaffung und dass es gar nicht so einfach wäre Geld (sinnvoll) auszugeben. Als Beispiel nannte TW die Klage von General Atomics (Hersteller Predator) gegen die Beschaffung von Heron, wodurch sich die Einführung neuer Fähigkeiten verzögert. Ebenso hat TW herausgehoben, dass man Fähigkeiten und nicht monetäre Ausgaben fordern sollte. Mit dem folgenden Satz veranschaulichte er die zuvor getroffene Aussage: „Wenn man jedem Soldaten ein neues iphone und ipad geben würde sieht das zwar schick aus und man hat viel Geld ausgegeben, aber es hat keine neuen Fähigkeiten geschaffen.“
Einem älteren ehemaligen US Soldaten mit Wohnsitz in Spanien, der fragte „warum sich alle Nationen immer nur auf die USA verlassen und selbst nicht kämpfen wollen“ versicherte General Welsh, dass die NATO Mitglieder jederzeit zum Kampf bereit wären.
Am Ende der Veranstaltung berichtete General Welsh über seine eigenen guten Erfahrungen zu dem Bündnisbeitrag Deutschlands in den Jahrzehnten des kalten Krieges bis heute und sprach seine hohe Anerkennung dazu aus.
Während des Luncheons hat General Welsh als „Keynote Speaker“ anhand seiner eigenen Familiengeschichte und Berichterstattungen über Ereignisse wie der Anschlag auf US Soldaten am Frankfurter Flughafen in 2011 einen Überblick zu 75 Jahren Stars and Stripes gegeben. Aus meiner Sicht kann man zu Stars and Stripes stehen wie man will, diese Zeitung hat die US Streitkräfte über mehrere Kriege, einschneidende Ereignisse und mehrere Generationen hinweg durchgehend begleitet.
Interessante Begegnung am Rande, die Enkelin von General Patton war ebenfalls anwesend. Mir war bis dahin nicht bekannt, dass sie 20 Jahre mit einem Deutschen verheiratet war und im Saarland lebte.
@jetflyer | 22. Mai 2017 – 22:09
Vielen Dank!
jetflyer | 22. Mai 2017 – 22:09
“ . Interessante Begegnung am Rande, die Enkelin von General Patton war ebenfalls anwesend. …“
Es Helen – ich kanns nit glaawe! Das is doch widder zerick in die Staade – odder?
Hans Schommer
Iss des so???