Neue „schwere“ Heeresstruktur, mehr Artillerie, 27 zusätzliche Bataillone? (Nachtrag: BMVg)
Das Deutsche Heer steht nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vor einer neuen, weitreichenden Umstrukturierung, die vor allem mehr Artillerie und mehr gepanzerte Gefechtsfahrzeuge mit sich bringen soll. Das berichtet der FAZ-Ableger Frankfurter Allgemeine Woche in einer Vorabmeldung am (heutigen) Donnerstag. Unter anderem sei der Aufwuchs von bislang drei auf 14 Artilleriebataillone geplant.
Künftig wolle das Heer drei voll aufgestellte Divisionen, zwei einheitlich schwere und eine einheitlich leichte Division, in die NATO einbringen, berichtet das Blatt. Dafür seien insgesamt 27 zusätzliche Bataillone erforderlich: Der damit verbundene Aufwuchs an schweren gepanzerten Truppen, Ausrüstung, Personal und vermutlich auch Standorten dürfte nach Ansicht von Bundeswehrexperten deutlich teurer werden als die Investitionen in die Cyberabwehr.
Mit Details ist die Online-Meldung* noch zurückhaltend (ob in dem eigentlichen Bericht, der am morgigen Freitag erscheint, mehr steht, weiß ich nicht).
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte dazu am Donnerstagabend lediglich:
Es scheint sich um NATO-Planungen zu handeln, die über das Jahr 2032, also über einen Zeitraum von 15 Jahren, hinausgehen. Dazu gibt es im Bundesministerium der Verteidigung noch keine Entscheidung.
So richtig hilft einem das auch nicht weiter.
*Deutsche Verlagswebseiten werden hier in der Regel nicht verlinkt; in begründeten Fällen gibt es auch mal eine Ausnahme.
(Archivbild: Scharfer Schuss mit dem Mittleren Artillerieraketensystem II (MARS) des Artilleriebataillons 131 aus Weiden bei der multinationalen Übung Iron Sword 2016 in Litauen – Bundeswehr/Jane Schmidt)
@T.W.: derzeitige Anzahl der Artileriebataillone: 4!
ArtBtl 131 Weiden i.d.Opf.
ArtBtl 295 Stettem a.k.M.
ArtBtl 325 Munster
ArtBtl 345 Idar-Oberstein
NATO-Verpflichtungen sind zwar gut und schön als Begründung. Doch bislang lies sich die Struktur immer aus dem Weißbuch und der Konzeption der Bundeswehr ableiten. Der Bedarf einer deitten voll aufgestellten Division erschließt sich mir nicht.
Ist das ein erster verzweifelter Versuch sich an die 2% anzunähern?
Klingt im Prinzip gut, auch wenn ich als gedienter Bürger gegen eine Aufrüstung nur zu dem Zweck bin, um Russland zu beeindrucken…
Herr Putin mag ein Despot sein, aber er ist nicht blöd.
Dagegen ist Herr Trump ein unberechenbarer, rechthaberischer Dampfplauderer, vor dem ich persönlich mehr Angst habe.
Aber da ich nur einfacher Bürger bin hab ich sowieso nichts zu melden ^^
Zurück zum Thema:
Es ist gut, wenn die Truppe wieder ein Mehr bekommt, um ihre Aufträge erfüllen zu können ohne Mensch und Material über die Maßen zu strapazieren.
Ich hoffe nur, dass die Planenden auch an eine mobile HEERESfllugabwehr denken, und eine einsatzfähige Gebirgsdivision wär auch ganz nett…
Aprilscherz? Natürlich haben wir mit 4 Artilleriebataillonen zu wenig Artillerie(die FAZ hat bei ihrer Angabe von nur 3 Artilleriebataillonen die Deutsch-Französische Brigade vergessen, welche über das 4. deutsche Artilleriebataillon verfügt), weil zur Idee einer Brigade als selbständiger Kampfeinheit gehört ein Artilleriebataillon, wie dies auch Jahrzehntelang üblich war in der BW. Wenn wir jeder mechanisierten Brigade wieder ein Artilleriebataillon geben und jeder Division wieder ihre Divisionsartillerie, dann würden 9 – 10 Artilleriebataillone ausreichen.
14 Artilleriebataillone, also von 27 neuen Bataillonen, gleich mindestens 10 Artilleriebataillone aufzustellen, so daß für den Rest: Panzerbataillone, Panzergrenadierbataillone, Pionierbataillone, Versorgungsbataillone und Aufklärungsbataillone nur höchstens 17 Bataillone übrig bleiben würde, halte ich für eine ungesunde Struktur!
Denn aus 27 Bataillonen ließen sich 4 neue Kampfbrigaden aufstellen, einschließlich je einem Artilleriebataillon, was ich für eine gesündere Struktur halten würde, als jetzt ins andere Extrem zu verfallen und die Artillerie überzubetonen, nur weil Russland gerne seine Kriege mit viel Artillerie führt. Daß die BW in Zukunft in Afrika kämpfen muss(ISIS, Boko Haram usw.) halte ich für wahrscheinlicher, als einen russischen Angriff aufs Baltikum.
Bei dieser neuen Heeresstruktur würde vor allem die Division Schnelle Kräfte umgebaut werden müssen und die Hubschraubereinheiten wieder von den Fallschirmjägern getrennt werden müssen.
Denn für eine Leichte Division würde es sich anbieten, die Fallschirmjäger, die Jäger und die Gebirgsjäger in einer leichten Division zusammenzufassen, aber da wäre dann kein Platz mehr für Hubschrauber in der selben Division.
Allerdings ist die Kernfrage unklar, woher soll das Personal für 27 Bataillone kommen? Natürlich ließen sich ein paar Bataillone aus der überbürokratisierten BW und den zuvielen Stäben herausschneiden, aber 27 Bataillone lassen sich nur mit Stelleneinsparung in Verwaltung und Stäben oder den 13.000 neuen Stellen(welche großteils nur die AZV auffangen sollen) nicht schaffen.
Bisher war nur von einem neuen Panzerbataillon die Rede mit der BW-Vergrößerung auf 198.000 Soldaten. 27 Bataillone lassen sich meiner Meinung nach nur mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht, einer allgemeinen Dienstpflicht oder einer großzügigen Öffnung der BW für Ausländer auffüllen.
Wenn die Verteidigungspolitiker der letzten 10 Jahre auch nur ein bischen ihr Gehirn benutzt hätten, könnte man jetzt die eingelagerte Ausrüstung der ausser Dienst genommenen 13. PzGrenDiv aus den Depots holen…
Da zeigt sich die Konzeptionslosigkeit und Kurzatmigkeit der VP der letzten Jahre.
Allerdings wäre das eine sensationelle Rolle rückwärts.
Vielleicht doch ne Ente?
Woher würde denn die Ausrüstung für diese 14 Battalione kommen?
Selbst wenn man von weiteren Lagerverkäufen von PzHs absieht, sind noch genügend Geschütze vorhanden?
Ganz zu schweigen von MARS
@JCR
Es muß ja nicht immer eine PzH sein – ggf. Material ähnlich der FRA CAESAR (gibt es auch in anderen Ländern).
JCR | 06. April 2017 – 19:52
„Woher würde denn die Ausrüstung für diese 14 Battalione kommen?“
Sie müsste wohl gekauft werden.
@all
Ich bin mir nicht sicher, ob es hier um eine zusätzliche (!) leichte Division geht.
Die Zahlen könnten sich auch dadurch ergeben, die beiden bestehenden Divisionen einfach wieder richtig aufzustellen (also z.B. mit den bestehenden 6 Brigaden, aber halt alle richtig. Alle mit 1-2x PzGrenBtl und 1-2x PzBtl und 1x ArtBtl zzgl. ggf. je 1x DivArtRgt, das könnte z.B. auch die Zahlen erkären).
Und die leichte Div könnten dann die Zusammenfassung von GebJgBrig, FschJgBrig und den „überlebenden“ JgBtl sein…
Ehrlich gesagt wäre das m.E.n. nur sinnvoll. Die aktuelle Struktur ist ja nichts halbes und nichts ganzes :(
NACHTRAG
FlaBtl/Rgt und/oder FlaKp auch nicht zu vergessen!
Nette Pläne, aber politisch und gesellschaftlich kaum durchsetzbar. Egal wie die Wahlen ausgehen. Wirklich kein Aprilscherz ?
Der Bundeswehr-Untertitelung des Fotos als „scharfer Schuss“ mit dem MARS ist irreführend, da nur eine unterkalibrige 110 mm Rakete (des früheren, leichteren LARS) veschossen wird. Ich schaue mir schon keine Bundeswehr-Videos mehr an, weil die sachlichen Fehler in den für meine Ohren zu euphorischen Kommentaren überhand nehmen.
Dass wir eine viel zu kleine Artillerie haben, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. Mal sehen, was von den Ankündigungen nach der Wahl übrig bleibt.
„Allerdings ist die Kernfrage unklar, woher soll das Personal für 27 Bataillone kommen? “
Das Personal gibt es, die BW muss es nur finden. Letztendlich wird man gerade in diesem Bereich deutlich flexibler werden müssen. Meiner Erfahrung nach konzentriert man sich weiterhin zu stark auf die Altersgruppe der 17-22 jährigen. Allen anderen wird das Leben sehr schwer gemacht.
Und überhaupt, habe ich lieber Material auf dem Hof für das mir das Personal fehlt, als Personal dem ich kein Material zur Verfügung stellen kann.
Gesellschaftlich opportun , mainstream oder durchsetzbar hin oder her, mit der aktuellen Bundeswehr sind wir, die Bundesrepublik Deutschland, nicht in der Lage einen substantiellen Beitrag zur Bündnisverteidigung zu leisten. Das ist ja lang und breit hier bereits in verschiedenen Themen dargestellt worden. Es ist an der Zeit Klartext zu reden. Ich persönlich sehe auch nicht Putin mit Russland als Begründung, sondern die Verkleinerungen seit 1998 gingen weit über ein vernünftiges Maß hinaus! Völlig überzogen. Mit diesen neuen Plänen ginge man in die richtige Richtung. Im Grunde haben wir keine andere Wahl. Ich sehe es als existentielle Frage zur Sicherung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Übertrieben? Nein, ich stehe dazu.
@koffer: sehe ich auch so…die vorhandenen Divisionen werden mit fehlenden Bataillonen und Material aufgefüllt…die leichte Division wird aus den genannten zusammengesetzt…
Natürlich bleibt es spannend wie man das fehlende Personal gewinnt…alles in allem aber sehr positiv!!!
Jetzt das ganze noch mit Material hinterlegen (neue Leos, mehr Pumas, mehr Boxer, mehr Pzh2000/AGM, mehr helis, heereslufftabwehr, die Liste ist lang) und Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit steigern
Da waren meine Gedanken also doch nicht so falsch! Nur so ergibt das Konzept des Ahnlehnungspartners als zweitgrößtes NATO-Land/Industrienation überhaupt Sinn.
Es geht in die richtige Richtung.
Zwei PzDiv HStru 4 und eine JgDiv HStru 3, je mit DivTr, alles als Richtungsschuss.
Bin auf Details gespannt.
[HaushaltsStruktur? Hilfsstruktur? Fehlen noch paar Buchstaben zum vollständigen Wort? T.W.]
@closius: rein Zahlenmäßig ist es vielleicht einfach, aus den in meinen Augen überfrachteten Stäben und Ämtern Personal für 27 Batallione rauszuschwitzen, aber nur mit Oberstabsfeldwebeln und Oberstleutnanten kann man keine einziges (Kampf)Batallion betreiben.
Der Wasserkopf muss real abgebaut und die Truppe verjüngt werden, anstatt darüber nachzudenken die Altersgrenzen zur Pensionierung anzuheben.
Und dann ein ganz radikaler Schritt vollzogen werden: Abschaffung des Berufssoldatentums in seiner jetzigen Form. Ein Dienstzeitmodell, ähnlich wie es einige NATO-Partner haben, mit einer regulären Höchstverpflichtungsdauer von 20 bis 25 Jahren. Den ausscheidenden Soldaten muss dann in Kooperation mit öffentlichem Dienst bzw. der Wirtschaft eine vereinfachter Übergang in ein ziviles Beschäftgungsverhältnis (im Stile eines advanced BFD und E-Schein) ermöglicht werden.
Für einige Soldaten gibt es über die maximale reguläre Verpflichtungssdauer eine indivuduelle und bedarfsorientierte Weiterverpflichtung von immer wieder 3 – 5 Jahren bis die Altergrenze erreicht ist und sie dann in den Ruhestand geschickt werden.
So könnte würde man das derzeitige Bild überalterter und kopflastiger Streitkräfte verhindern…. Aber diesen alten Zopf des Berufssoldatentums wird man wohl nicht abschneiden.
Niemals werden wir aus deutschen Staatsbürgern, so viele Soldaten zusätzlich in die Bundeswehr bekommen. Das ganze funktioniert nur, wenn es personell eine gesamteuropäische Lösung ist, oder diese Artilleriesysteme vollständig autonom werden.
Von Kleinigkeiten wie zu beschaffenden Gerät, Munition, fehlenden Kasernen und Lagerflächen, fehlenden Übungsmöglichkeiten in Deutschland (z.b. WinLärm) Mal ganz abgesehen.
Ich halte das daher eher für einen feuchten Traum der NATO
Ohne Heeresfla ist im Fall der Fälle alles Schrott.
Die Infrastruktur liegt nach der letzten Reduzierung nur brach. Zur Erinnerung, 2010 waren es noch 250.000, nun 70.000 (!!!) weniger. Über einen Zeitraum von 15 Jahren halte ich die Maßnahmen für mehr als machbar.
Versuchen sie mal alte Infrastruktur, die der BIMA gehört, ma eben so zu reaktivieren und bautechnisch auf einen aktuellen Stand zu bringen. Da können sie besser neu bauen.
@Labacco | 06. April 2017 – 20:40, @Insider | 06. April 2017 – 21:39 u. @Insider | 06. April 2017 – 21:53
[Material, Personal, Infrastruktur]
1. Material u. Infra –> in einem anderen Faden wurde heftig bestritten, dass wir 1,7-2% BIP überhaupt ausgeben können. Jetzt sieht man vielleicht, dass es doch geht und das sogar noch sinnvoll :)
2. Personal –> Kampftruppe zu bekommen war für die KarrC bisher kein Problem die Bewerberzahlen waren immer höher als die freien/ausgeschriebenen Stellen. Wenn man zudem noch bedenkt, dass eine solche Struktur über 7-10 Jahre hinweg eingenommen werden wird, kann man zudem die notwendig Umschichtung von alten Oberstlt/StFw hin zu jungen HptGefr-OFw auch sozialverträglich uns ausbildungsoptimiert hinbekommen…
@Thorsten
Scheindebatte, die Berufssoldaten sind nicht das Problem eher wie diese eingesetzt werden.
@Forodir | 06. April 2017 – 22:19
„die Berufssoldaten sind nicht das Problem eher wie diese eingesetzt werden.“
Und wieso? In den Btl. Vor allem bei den hier in Rede stehenden KpfTr und KpfUstgBtl benötige nur ganz wenige BS. Hier benötige ich vor allem SaZ 4-15!
Die Behauptung, daß das ganze angeblich eine Nato-Planung sein soll erscheint mir sehr unglaubwürdig. Die Nato könnte mehr deutsche Heeresdivisionen, also drei statt bisher zwei einplanen und fordern oder eine bestimmte Anzahl an Panzern oder Panzerhaubitzen,
Aber die Nato kann keine neue Heeresstruktur planen oder verlangen. Dies würde ihre Kompetenzen überschreiten. Über die Struktur seiner Streitkräfte entscheidet jeder Nato Staat souverän selbst!
Im gleichen FAZ Artikel steht auch: „Es würde sich um die siebte Strukturreform des Heeres binnen 25 Jahren handeln.“
Das hört sich nach keinem Plan zu keiner Zeit an. Die deutsche Bundeswehr bietet demnach in etwa die gleiche Stabiltät und Berechenbarkeit wie italienische Regierungen.
Für mich ist das Wahlkampfgetöse, um die CDU für 6 Monate wieder ein bischen aus der populistischen linken Ecke in die Mitte zu rücken und für steuerzahlende Bürger wählbar zu machen.
Nur ein Beispiel: Frau vdL plant 10 Jahre (=2,5 Regierungen) ein, um 100 existierende Leoparden aus den Depots zu modernisieren.
Da wird die Komplettausrüstung der bestehenden und dann auch noch der neuen Einheiten ein Jahrhundertprojekt.
Die sog. Friedensdividende ist verschleudert worden. Die heutige BW kostet pro Soldat 3x so viel wie die BW von 1989 und hat nur einen Bruchteil der Wirkung.
Ich bin gespannt, was die 200 Mio Euro teure Beratung von der Industrie im Sinne der Industrie für die BW bringen wird.
closius | 06. April 2017 – 19:37
Sorry der Bericht ist vom einem Leien geschrieben da sind nun mal Fehler drin
und Vielleicht ist da schon geplant die 3 JgBtl ( in den Pz und PzGren Brig ) als eine Brig Aufzustellen
Vielleicht ist auch Geplant eine Ausländische Brig ein zu Bauen
den es sind je 3 Div mit 3 Brig
aber die 1ste Div hat jetzt schon mal 4 dann ( 1 Nl Brig )ist da eine Brig für die Neue Div schon mal Frei
dann gibt die 10te auch ihre Ostbrig ab dann hat die schon 2 Brig
Tschechen wollen eine Brig auch stellen dann fehlt ??????
1 Brig ????
kvogeler | 06. April 2017 – 22:30
es gibt noch kein Plan
den ob die 8GebPz überhaupt geben wird oder ein anderes Pz Btl entsteht
@Koffer
Was nutzen uns die Kampftruppen und Artillerie wenn der Unterbau fehlt?
Die Pioniere, Fernmelder, Nachschub, Technische Dienste etc. und ganz ehrlich haben die Kampftruppen und die Artillerie so viele GEEIGNETE Bewerber und die Voraussetzungen diese zu halten?
@Alarich: Die drei Jägerbataillone in eine neuen Jägerbrigade zusammenzufassen, wäre so eine Art 37. Jägerbrigade, nur ohne Gebirgsjäger oder Fallschirmjäger und sicher sinnvoller, als ihre Verteilung auf die Panzerbrigaden…..
Wenn es die BW macht wie bei dem Panzerbataillon 414, dann müsste das 8. Gebirgspanzerbataillon reaktiviert werden, weil es ein Typ 1 Ergänzungs-Bataillon ist, wie die 414 war, aber dann wäre es nur ein halbes Panzerbataillon, weil zwei Kompanien de 8’GebPZ sind ja aktiv und nur zwei Kompanien sind nicht aktiv.
Würde es ein anderes neues Panzerbataillon geben, dann müssten 4 Kompanien neu aufgestellt werden, was ein mehr an Panzertruppen wäre, als nu zwei Kompanien.
Sinnvollerweise müsste ein neues Panzerbataillon zur 41. Panzergrenadierbrigade, welche als einzige Panzer- oder Panzergrenadierbrigade über keine Kampfpanzer mehr verfügt.
Ansonsten habe ich nur gelesen,. daß der Standort Hardheim hofft, das neue Panzerbataillon zu bekommen.
Äh – paßt diese „Strukturreform“ zum gerade erschienen Weißbuch oder ist das schon wieder Makulatur? Für welche Konflikte wird die Truppe gebraucht? Plant man ernsthaft wieder für einen Landkrieg in Europa?
Abgesehen davon halte ich das politisch für nicht umsetzbar. Das ist Wahlkampfgeklüngel.
@ThoDan | 06. April 2017 – 23:01
„Was nutzen uns die Kampftruppen und Artillerie wenn der Unterbau fehlt?“
Die FüUstg ist seit Jahren überwiegend bei SKB (und seit neuestem bei CIR). Da gibt es bereits derzeit mehr als genug FmBtl (seit neuestem ITBtl) um drei Div zu unterstützen. D.h. da muss nicht mehr getan werden.
„und ganz ehrlich haben die Kampftruppen und die Artillerie so viele GEEIGNETE Bewerber und die Voraussetzungen diese zu halten?“
Zu eins: Bisher ja.
Zu zwei: Da muss man in der Tat besser werden. Das aber auch ohne neue Struktur.
@Martin Schröder | 06. April 2017 – 23:14
„Für welche Konflikte wird die Truppe gebraucht? Plant man ernsthaft wieder für einen Landkrieg in Europa?“
NATO-Ostflanke?!
„Abgesehen davon halte ich das politisch für nicht umsetzbar.“
Wo ist denn hier bitte das Problem? Es handelt sich ja nicht um eine massive Heeresvermehrung, sondern lediglich um einen Schritt zurück auf ein normales Niveau.
Und damit meine ich nicht 1990 oder 2000 normales Niveau, sondern 2010 normales Niveau.
closius | 06. April 2017 – 23:02
Momentan gehen wir in der Glaskugel hinein
der Bericht kann nie richtig sein den
9 Brig ( Div )sind 9 Ari Btl
2 Brig ( DF +Fall Brig ) sind 2 Ari Btl
—————————-
sind nur 11 Ari
4 Gibt es schon dann sind es nur noch 7 neue Ari Btl das ist immer noch ein Großer Batzen
selbst wenn Div eine Eigene Ari ( RakAri Btl ) bekommt kommen wir auf die 14 – 4 dann sind es 10 Neue Ari Btl
Dann wenn dann immer noch weitere Fehler drin sind
Dann ist der Puma nicht in der Menge Lieferbar
dann ist die Frage ob da 1-2 Zusätliche PzGren Btl nur noch möglich
dann wird man auf den G5 Gespräch kommen müssen die nie als PzGren Einheiten brauchen können aber eine PzBrig
dann wird eine Leichte Gren Truppe wohl doch noch kommen ( MotGren BTL ? )
Flak Btl wird auch geben
Pio wird auch benötigt
Log Btl für die Brig
Fernmelder nur noch in Kp Stärke
Heeresaufkl für die Brig
und es wahren auch Umgliederungen im Gespräch von Btl
sind die bei den Neuen schon dabei oder nicht
Vielleicht wird auch Hartheim ein Inf Mässiges Btl ( Jg oder PzGren )
kvogeler | 06. April 2017 – 22:30
„Nur ein Beispiel: Frau vdL plant 10 Jahre (=2,5 Regierungen) ein, um 100 existierende Leoparden aus den Depots zu modernisieren.
Da wird die Komplettausrüstung der bestehenden und dann auch noch der neuen Einheiten ein Jahrhundertprojekt.“
Das ist nicht die Ursache sondern Wirkung: Vorruhestand und Einstellungsstopp. Auch das BWB (oder wie die jetzt heißen) kann sich seine MA nicht in der Fabrik stanzen…
Schon bekannt ob dann Donnar beschafft werden soll?
@TW
HStru=Heeresstruktur
Naja, man wird wohl auch durch interne Umschichtungen Personal „frei“ machen können. Benötigt eine Brigade z.B. ein AufklBtl, oder reicht nicht eine AufklKp? Was tut eine mechanisierte Brigade mit einem PzPiBtl, das ausgesprochen Kampfmittelabwehr-lastig ist und unterm Strich nicht wesentlich mehr zum Geschehen beitragen kann, als eine PzPiKp?
Entweder wird das ganze ein großer Wurf, der in Teilen einer Neuaufstellung gleichkommen wird, oder es ist halbgares Gewurschtel. Letzteres steht zu befürchten, ersteres würde jedoch zumindest meine Motivation für „die Sache“ nicht unwesentlich steigern.
nun der „Stammtisch“ ist eröffnet. sorry, das mußte jetzt mal sein, wobei ich davon ausgehe das einige Kommentatoren Ahnung vom Geschäft haben. Ein paar grundsätzliche Feststellungen – Deutschland ist Teilhaber an drei mechanisierten Korps (D/NL, Euro, MNC NE sowie das ARRC). Die Bundeswehr verfügt aber nur über zwei teilexistente mechanisierte Divisionen und eine Infanteriedivision mit NL Anteil. Ein Ungleichverhältnis. Sich an altem Orientieren, aber neues denken. Die mechanisierten Brigaden führen das Gefecht der verbundenen Waffen (Kräfte) in der close combat zone (das Gefecht in Sichtlinie), die Division führt das Gefecht in die Tiefe (deep combat zone) und das Korps, das Gefecht in der deep combat zone mit Luftfahrzeugen. Es fehlt also eine mechanisierte Division und warum nicht als jeweils dritte Brigade, wie schon exerziert, jeweils eine mechanisierte Brigade der kleineren NATO-Partner. Und warum nicht eine spezialisierte Infanteriedivision für Spezialeinsätze mit zwei Fallschirmjägern, einer Gebirgsjägerbrigade, einer Heeresfliegerbrigade und dem KSK – zuviel Macht für einen Divisionskommandeuer, ich denke nicht, sieht man sich mal die STAN der jeweiligen Truppengattungen an. Und was die Jäger anbetrifft, nun sie wurden mit GTK Boxer eh schon als Grenadiere von den mechanisierten Truppen vereinnahmt. Also drei Jägerregimenter GTK auf Divisionebene neben einem Artillerie- und Aufklärungsregiment als Schwerpunktkräfte, und schon wären fast alle zufrieden. Den eines sollten alle bedenken, die Zeiten in denen Aufklärung durch Spähen hinter der FLET geschah sind fast vorbei und nur noch die Ausnahme. Satelliten, RECCEs, Drohnen kosten zwar viel, werden aber nicht müde können überall hin und die Aufklärungsergebnisse sind Echtzeit. Eine Anmerkung sei noch gestattet bezüglich überdimensionierter Stäbe – 13 Stunden-Schichten kann man eine oder zwei Wochen machen, danach aber kommt aus der Arbeit nur noch Blödsinn raus. Ich denke nicht das die Stäbe überdimensioniert sind, ehr das sie zu wenig Personal enthalten. Es muß ja nciht alles F-Personal sein, muß man sich halt an Schulen und F-Stäben mal sein „Volk“ zusammensuchen. Aktiven kann man Befehlen zu kommen, um die anderen muß „man“ sich schon bemühen. Soldaten wachsen insbesondere in der heutigen Zeit wie man mit nicht errreichten Verpflichtungszahlen gesehen hat nicht auf Bäumen oder andersrum, wenn man vorher bewußt „Leute“ „entsorgt“ hat darf man sich nicht wundern, wenns dann wen man welche braucht, keine gibt. – Nur ein paar Gedanken.
Da gerade viele Informationen extrem unsicher sind, würd ich gern den abgetippten Möglichkeitsraum noch ein wenig erweitern. Die Menge an Artillerie (und eventuell auch andere Kampfunterstützungs-Spezialisten) ist doch auch denkbar als dt. Beitrag zu bi- oder trinationalen Verbänden. Die Breite vor Tiefe als Argument galt ja immer, damit sich andere Nationen auf BW-Fähigkeiten abstützen können. Dass auf genau diese Fähigkeiten ein Schwerpunkt gelegt wird bei der Überlegung hin zur zukünftigen Struktur ist mMn nicht ganz fernliegend.
Eventuell entkommt man so auch eher der demographischen Falle: Viel Geld in Hardware, die kaum selbst gewartet wird, und von wenig Personal bedient werden kann.
Wie man vom Kommandostand aus den Verbündeten mitteilt, dass man selber Ari und Patriot/MEADS FlaRak stellt, und die Verbündeten in den Fleischwold dürfen, wäre dann die nächste Frage.
Ach…Personal ist einfach zu bekommen.
Geld.
Raus aus der Beamtenbesoldung – rein in die Soldatenbesoldungsverordnung.
Einstiegsgehalt A1 2500EU brutto
Aufgabenbezogene Besoldung und -Zulagen (GrpFhr/ZgFhr/Buerotaeter), die dem Dienstposten folgen, nicht dem Soldaten (auch wieder wegzunehmen).
Ziel soll es sein, dass ein verheirateter Hauptfeldwebel, 35, zwei Kinder, einmal im Jahr in Urlaub fahren kann und die Frau nicht arbeiten gehen muss.
Weg mit der Beihilfe, Familienversicherung dazupacken fuer alle Teilnehmer.
Ja, da sprechen wir von Milliarden….aber das zieht.
Aus Ueberzeugung kriegst du kein Schwein mehr hinter dem Ofen vorgelockt.
PS: Wenn ich noch einen Wunsch frei habe, dann bitte gleich noch die Mietbeihilfe für Grossstädte und Ballungszentren einführen…
@Kokettierer
A muss die Frau das wollen
B Was ist mit den niederen Rängen ?
@Kokettierer
„Geld ist nur zum Ausgeben da, aber nicht für Soldaten.
Wenn die Kohle brauchen, gibt doch genug Einsätze.
Nein ehrlich, 1x im Jahr in Urlaub fahren, dafür wurde die Marine und die Familienzusammenführung erfunden, TSK wechsen- mehr nicht“
So und jetzt ohne Tütelchen, gestern Nacht habe ich einen Film über Marines gesehen, mit mir eine unter 30 jährige Freundin, Zitat von ihr, “ du bist aber nicht beim Heer, oder“.
Was sagt das mehr?
Adadbsurd | 06. April 2017 – 23:52
eher das AGM auf IVECO
Kokettierer | 07. April 2017 – 11:50
Eher Wehrpflicht und Beförderungen (schnelle )
Matthias Hake | 07. April 2017 – 10:56
ich denke die ari wird ganz anders Aufgestellt
MARS kommt in die Div Ari nd das neue System
und es gibt wieder reine Rohr Ari
Rohr wird unterschieden Pz Brig ( PzH 2000)
und Jg Brig ( wird auf LKW ) ob der Boxer AGM durchsetzt eher nein
Hallo ich finde hier alle Kommentare sinnvoll aber kann mir einer sagen oder erklären wo die ganzen zusätzlichen Btl Stationiert werden sollen. Die Kasernen die noch übrig sind, sind ja voll und in die schon aufgelösten Standorte sind schon andere eingezogen z.b. Industrie Flüchtlinge Schulen usw.
Danke
@ThoDan
Deswegen steht da ja auch „muss“ und nicht „darf“. Und was soll mit den niederen Rängen sein?
Grundsätzlich macht die viel gelobte freie Wirtschaft es doch auch nicht anders. Kann ein Posten nicht adäquat besetzt werden, wird eben an der Gehaltsschraube gedreht. (Outsourcing nach China fällt aus bekannten Gründen leider aus)
@Andreas
Ich bezog mich auf die implizierte Erwartung, das die Partnerin dem Soldaten von Standort zu Standort folgt.
Die freie Wirtschaft dreht nicht nur an der Gehaltsschraube sondern noch an ganz anderen Dingen.
@Alarich
Denkbar ist auch, daß die Heeresflugabwehr der ArtTr unterstellt wird. 1 Btl je Division?
Dann könnten immerhin auch mal die antiken M-113 Panzermörser ersetzt werden :)
Bezüglich der weiter oben angeführten Ausführungen zu 414:
Das jetzige DEU/NL PzBtl 414 hat bis auf seine Hausnummer rein gar nichts mit dem alten Btl 414 aus Torgelow zu tun -es wurde völlig neu aufgeststellt und begründet. Daher ist es unseriös, nun über eine wie auch immer geartet „Aktivierung“ des GebPzBtl 8 zu sinnieren.
Ansonsten fällt mir zu dieser Meldungen einmal mehr die alte Rede von Gen a.D. Trull ein [sinngemäß]: