Blogsachen: Blogtreffen am Freitag; Einnahmen 2016
Der Screenshot oben zeigt das erste Augen geradeaus!-Layout, damals im Januar 2007, und das ist die Erinnerung: am kommenden Freitag, 10. Februar, findet ab 14 Uhr das Blogtreffen der Leserinnen und Leser von Augen geradeaus! statt. Dabei wird’s, deshalb die Erinnerung an damals, auch um die Entwicklung dieses Blogs in den vergangenen zehn Jahren gehen – die natürlich verbunden ist mit dem rasanten Wechsel, den social media (nicht nur Blogs, im Gegenteil) in diesem Jahrzehnt erlebt haben.
Derzeit ist für alle Angemeldeten Platz, und ich hoffe sehr, dass nicht doch noch kurzfristig jemand wegen anderer Termine oder gar wegen Krankheit absagen muss. Ich freue mich auf euch! (Wenn jemand kommt, der schon seit 2007 Augen geradeaus!-Leser ist, würde ich mich über einen Hinweis freuen; ich weiß gar nicht, ob und wie viele es gibt.)
Noch mal zur Erinnerung der genaue Ort des Treffens:
Im Gästehaus der Kurie des Katholischen Militärbischofs, direkt an der Spree. Nicht von der offiziellen Adresse Am Weidendamm 2 irritieren lassen: Der Eingang ist um die Ecke, in der Planckstraße, und dort recht einfach zu finden.
Geplant ist bis in den Abend, das Gästehaus hat auch einen Bierkeller. An dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank an die Katholische Militärseelsorge, die erneut der großzügige Gastgeber des Treffens ist!
Nicht nur über das letzte Jahrzehnt, sondern auch über verschiedene aktuelle Aspekte der Entwicklung von Augen geradeaus! werden wir am Freitag reden; aber eines will ich an dieser Stelle auch für die machen, die nicht zum Treffen kommen (können): Wie jedes Jahr Rechenschaft ablegen über die Einnahmen, die aus den freiwilligen Zuwendungen der Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr bei mir eingegangen sind. Denn dieses Blog finanziert sich aus diesen Zuwendungen, es gibt hier keine Werbung und auch keine gesponserten Einträge – aus gutem Grund.
Die Einnahmen sahen im vergangenen Jahr so aus, die Grafik reicht von Januar 2016 bis Januar 2017:
Der Ausreißer mit mehr als 4.000 Euro im Juni ist leicht erklärlich: Im Mai hatte ich auf meine Einnahmesituation hingewiesen, was einen kurzfristigen Peak zur Folge hatte. Denn aufs ganze Jahr gesehen ist das, nun ja, eher sparsam und liegt im Monat (wie ich aus der Debatte hier mal gelernt habe) meist unter dem Einkommen eines FWDLers… Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass ich von diesen Einnahmen auch die Mehrwertsteuer auf diese Einnahmen abführen, meine laufenden Kosten für den Blogbetrieb decken und am Ende das Übrige ganz normal versteuern muss. Und als laufende Kosten fallen nicht nur der Webhoster und die technische Betreuung an (Kay Gaumann von Mediacat, sozusagen die Inst dieses Blogs, wird voraussichtlich am Freitag auch dabei sein), sondern auch Technik wie Computer, Kameras, Audio-Recorder und bisweilen Reisekosten.
Mit anderen Worten: Die Einnahmen sind auf recht niedrigem Niveau stabil, und das funktioniert nur, weil ich natürlich auch noch für andere Medien arbeite. Das ist manchmal etwas schwierig, wenn ich entscheiden muss, ob eine Recherche oder ein Text für Augen geradeaus! Vorrang hat oder eine andere Tätigkeit, die mir Einnahmen bringt. Ich versuche das auszubalancieren, ich hoffe, es gelingt mir meistens.
Aber deshalb erneuere ich auch gerne meine Bitte, mal zu überlegen, wie die Arbeit an diesem Blog finanziert wird – und ob die eine oder der andere, der hier gerne mitliest oder auch -kommentiert, einen Beitrag zum Erhalt von Augen geradeaus! leisten möchte. Es muss nicht viel sein; meine Hoffnung ist ja: wenn viele ein wenig geben, kommt einiges zusammen. Und regelmäßige (und damit planbare) Zunwendungen sind mir sogar lieber als ein größerer Betrag einmal im Jahr. Wie man sich beteiligen kann, steht hier.
(Der Ordnung halber sei noch erwähnt: Für Institutionen wie Firmen oder Behörden, die eine ordentliche Rechnung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer brauchen, biete ich zusätzliche Services wie einen E-Mail-Alert gegen gesonderte Berechnung an. Die – noch recht übersichtlichen – Einnahmen daraus sind in der Grafik oben nicht mit enthalten.)
An dieser Stelle lege ich dann auch gerne offen, wie ich mit so genannten Junkets umgehe, also mit Reisen, die von anderen finanziert werden und zu denen ich eingeladen werde. Da habe ich grundsätzlich die Haltung: Ich zahle meine Reisekosten selbst. Aber es gibt, natürlich, Ausnahmen – sonst wäre mit den oben offengelegten Einnahmen manches nicht zu machen.
Eine Ausnahme: Wenn Verteidigungsministerium und/oder Bundeswehr zu einem Truppenbesuch einladen, ist der Mitflug in der Regel umsonst – und das nehme ich dann auch war. (Bei politischen Besuchen der Ministerin, z.B. in den USA, fallen dagegen sowohl Flug- als auch Hotelkosten an; deswegen nehme ich an solchen Reisen auch bei Einladung nicht teil, weil ich es mir schlicht nicht leisten kann).
Bei Einladungen aus der Industrie – wie zum Beispiel neulich bei dem gemeinsam von Industrie und Bundeswehr veranstalteten Medientag auf der Fregatte Baden-Württemberg – zahle ich die Anreise und ggf. die Übernachtung selbst.
Eine weitere der (seltenen) Ausnahmen sind Einladungen der NATO: Die nehme ich unter Umständen an, wenn mir z.B. der Flug nach Brüssel gezahlt wird. Das würde ich zwar auch lieber aus eigener Tasche bestreiten, aber an dieser Stelle ist es in der Tat die Abwägung, ob ich dann hinfahre oder nicht.
Wenn darüber Diskussionsbedarf besteht: gerne am Freitag. Ich freue mich.
(Karte: OpenStreetMap)
Hallo Herr Wiegold,
ich hoffe man kann hier nach dem Treffen ein paar Zeilen lesen, wäre sicher nicht nur für mich interessant.
Viel Spaß an alle am Freitag,
Werferfehler
Nachdem die Einnahmen von Augen geradeaus nicht so riesig sind, und wir alle hier davon profitieren, wenn Sie an großen Reisen teilnehmen können(und ich nicht gedacht hätte, daß man für USA Flüge mit BW-Maschinen bezahlen muss) würde ich doch anregen, sich von der Industrie einladen zu lassen, wenn es allgemeine Einladungen sind, und das ersparte Geld dann lieber für eine große Reise, z.B. USA, dann wieder auszugeben;).
@Werferfehler
Mal schauen – eigentlich gilt die Regel: Was beim Blogtreffen passiert, bleibt beim Blogtreffen… damit die Diskussion offen geführt wird.
@Closius
Klingt für mich nicht so richtig gut. Ich leg‘ schon wert auf meine journalistische Unabhängigkeit; deshalb lege ich das hier ja auch so offen.
Wünsche allen Teilnehmern am Treffen viel Spaß und jede Menge interessante Gespräche.
@ T.W.
Muß zu meiner Schande gestehen, daß ich auch einer von den „Vergesslichen“ bin. Habe eben erstens eine Nachzahlung für letztes Jahr geleistet und obendrein einen Dauerauftrag für dieses Jahr eingestellt. Qualität sollte belohnt werden.
Schön diesen Einblick hinter die Kulissen zu haben eines Blogs, welchen Ich jetzt auch schon fast eine Dekade lese.
Memo an Mich selbst: nächsten Monat wieder Geld in den Hut werfen des geradeaus Musikanten, wenn das Gehalt kommt. ;-)
Statistisch kostet ein halber Liter Bier in einer Gaststätte 4,79 (Bezugsjahr 2015, Lebendsmittelzeitung). Wohl keiner von uns macht sich aus finanziellen Gründen einen Kopf darum ob er eines mehr oder weniger trinkt. wenn also jeder von uns genauso selbstverständlich , quasi wie das Bier, hier seinen Beitrag leistet wäre viel gewonnen.
Ein großes Lob an diese Offenheit über ihre Arbeit.
Ich vermisse im journalistischen Bereich oft diese hier gelebte Transparenz.
Allein die Erklärungen zu den Reisen finde ich wirklich bemerkenswert.
Nicht nur wie sie es machen (dafür meine 100%ige Zustimmung), sondern dass sie es überhaupt angeben.
Ich wünsche ihnen wirklich viele treue regelmäßig zahlende Leser, damit vielleicht noch mehr und tiefere Berichterstattung umgesetzt werden kann.
Auch wenn ich hier der polemischen Fraktion angehöre lese ich diesen Blog schon sehr lange und er gehört einfach zu einer transparenten militärischen Bildung, oder besser „Interessen Verstärkung“, dazu.
Vielen Dank für alles.
Ich bekenne mich auch als Leser der ersten Stunde und bin immer wieder beeindruckt, welche Entwicklung Ihr Produkt so genommen hat. Journalismus ist leider immer weniger von Qualität und Gewicht und leider auch immer weniger ein lohnender, lukrativer Beruf. Eher eine BErufung, und das leben Sie ja auch so.
Ich finde gut, dass Sie zumindest Mailabonnements bieten, das müsste eigentlich die gesamte Industrie bei Ihnen bestellen, um sich zu beteiligen. Der Mehrwert ist ja ohnehin da, aber nicht so praktisch.
Eine Bemerkung am Rande: Danke! Für alles, aber auch konkret für eine Aktion der letzten Monate. Nämlich dass Sie dem Amtmann den Garaus gemacht haben. Das tut der Gesamtkultur hier im Blog gut. Er polemisiert und spuckt nun an anderer Stelle Gift und Galle. Lassen Sie sich nicht davon stören, der ist kein Verlust.
Ich wünsche ein schönes, ergiebiges Blogtreffen!
Ich wünsche ebenfalls viel Spaß beim Blogtreffen. Und rege gegenüber dem Hausherrn anlässlich dieses Ereignisses eine Generalamnestie für die Dauermoderierten hier im Blog an. Ansonsten mauser zumindest ich mich zum „Mitleser“ und geh für mein Geld lieber mit meinen Enkelkindern einmal mehr zu MD.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Hm. Eine „Amnestie“ gibt es für Strafen. Ich hoffe, während Ihrer beruflich aktiven Zeit konnten Sie zwischen Bestrafung und notwendigen Schutzmaßnahmen unterscheiden, die Sie jetzt gerne durcheinanderwerfen.
Sehr geehrter Herr Wiegold,
vielen Dank für ihre alljährliche Rechenschaft. Ich bin zwar nicht Leser der ersten Stunde dann aber doch eine Weile dabei und bin immer wieder froh über das Blog und ihre Arbeit. Die Finanzierung journalistischer Produkte wie AG oder vergleichbar (podcaster e.g.) ist in der Tat ein sehr großes Problem. Da ich leider nicht am Treffen teilnehmen kann, hätte ich auch gehofft, dass man vielleicht eine kleine Zusammenfassung über die Debatte posten kann?
Ich dachte dass man gegebenenfalls den Teil des Abends der speziell über das Thema Finanzierung und Zukunft des Blogs, nennen wir es Blogagenda 2025, vielleicht unter Chatham House Rules laufen lassen kann, so dass man ohne Attribution zu einzelnen Beiträgen einen Überblick der Diskussion und diverser Stimmen liefern kann? Das müsste man natürlich im Vorfeld, bzw. mit Beginn der Veranstaltung mit allen Anwesenden klären.
Alles Gute zum runden Jubiläum Herr Wiegold.
Ich verfolge ihr Blog wohl seit der ersten Woche, lediglich den Nick habe ich einmal gewechselt.
Ihre Artikel und auch die Kommentare der Mitleser haben mir wertvolle Einblicke in die Tiefe zahlreicher Themen gegeben.
Danke.
@ all
Schlage jedem Leser vor einfach einen Dauerauftrag zu Gunsten T.W. einzurichten. Vielleicht 20c/d…..(nach oben keine Grenze)
Cheers
Wünsche allen einen netten „compliant“ Nachmittag. ;)
Den Ehrentitel „Leser der ersten Stunde“ kann ich nicht in Anspruch nehmen, aber seit ungefähr Mitte 2008 bin ich doch sehr regelmäßig dabei und mindestens ein, zwei Mal pro Woche auf der Seite. Und ich bedenke gern auch Kollegen und Bekannte mit Links und Hinweisen.
Ich bin Thomas Wiegold sehr, sehr dankbar für all die höchst unterschiedlichen Themen und Inhalte. Weil es diese Art von Vielfalt und Substanz, das Maß an Urteilsfähigkeit und Abgeklärtheit (gerade bei emotional und ideologisch aufgeladenen Themen und Debatten) und anderswo so nicht (mehr) gibt. Weil dadurch ein gutes Gesamtbild entsteht.
Mich interessiert nicht alles, was dieser Blog aufgreift, und manchmal vermisse ich auch etwas. Das halte ich jedoch für völlig normal, denn es geht mir bei jedem Medium so, seien es Zeitungen und Magazine, Fernsehen und Radio, Websites und Blogs oder Apps. Darüber hinaus vertraue ich der Auswahl und Bewertung des Hausherrn, der ja nun nicht nur kenntnisreich, sondern wahrlich sehr fleißig ist und zudem stets (im Voraus) ankündigt, wenn bzw. warum der Blog Sendepause hat oder ein Thema/Ereignis keine Würdigung erfährtt.
Was ich dagegen immer weniger mag, ist die vorherrschende Diskurskultur im Blog. Natürlich gibt es mal lästige Trolle und ausufernde Komnentarschlachten um das Kleingedrucke bzw. die Deutungshoheit. Damit kann ich leben (der Hausherr meist ja auch). Was mich zunehmend stört, ist eine dreist selbstverständlich kommunizierte Anspruchshaltung, dies und jenes – natürlich ab sofort – wieder oder ausführlicher zu berücksichtigen, anderes zu lassen oder auch die Grundstruktur des Bligs auf den Koof zu stellen. Wohlgemerkt: Es sindin der Regel keine höflichen Bitten und freundlichen Fragen, sondern mit Vorwürfen (Zensur als dem beliebtesten) und Unflätigkeiten „garnierte“ Verbalausfälle.
Dieser Blog ist ein journalistisches Angebot, und wie bei jedem solchen liegt die inhaltliche Hoheit bei der Redaktion (in diesem Fall Thomas Wiegold). Dieser Blog ist zudem für jedermann frei und offen, ohne Anmeldung und kostenlos nutzbar. Umso weniger sehe ich, dass irgendjemand irgendeinen Anspruch hätte, etwas zu fordern.
Wenn ich mur etwas wünsche zum 10. Jubiläum, dann bitte dass Thomas Wiegold noch lange weitermacht, und dass die Wut- und Krawall-„Bürger“ aus den Kommentarspalten verschwinden.
Sehr geehrter Herr Wiegold,
vielen Dank für Ihre sehr gute Arbeit. Ich wünsche allen viel Spaß und Erfolg beim Meeting. Leider kann ich aus beruflichen Gründen nicht (war aber auch nicht angemeldet).
Vielleicht sind ein, zwei Worte zur Diskussion zu den Themen Finanzierung und Perspektive möglich.