Modernste Tornado-Jets der Luftwaffe müssen am Boden bleiben (Update: In Incirlik Problem behoben)
Die Tornado-Kampf- und -Aufklärungsflugzeuge der Luftwaffe in der modernsten Version müssen aus technischen Gründen vorerst am Boden bleiben – auch die Maschinen, die von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik aus zu Aufklärungsflügen im Kampf gegen die ISIS-Terrormilizen im Einsatz sind. Die Bundeswehr informierte am (heutigen) Donnerstagabend die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses, dass für alle Tornados mit der Avionik-Ausstattung ASSTA3 vorläufig ein Flugverbot gilt.
Aus der Mitteilung, die Augen geradeaus! vorliegt inzwischen auf der Bundeswehr-Webseite veröffentlicht wurde:
Am 5. Oktober 2016 wurde seitens der Industrie ein technischer Mangel an einem Bauteil des Luftfahrzeugs Tornado in der Version ASST A3 in Deutschland festgestellt.
Um jedwede Gefährdung für Personen und Material auszuschließen, wurde der Flugbetrieb mit den Luftfahrzeugen, die von diesem Problem betroffen sind, seit heute, 6. Oktober 2016, ausgesetzt.
Hiervon ist auch der Einsatzflugbetrieb des Deutschen Einsatzkontingents COUNTER DAESH in INCIRLIK, TÜRKEI betroffen.Derzeit wird daran gearbeitet, den technischen Mangel zu beheben.
Die Bundeswehr hat im Anti-ISIS-Einsatz über dem Irak und Syrien vier sechs Maschinen dieser Version im Einsatz, da nur diese jüngste technische Variante das Aufklärungssystem, den so genannten Recce Pod, nutzen kann.
Nachtrag 7. Oktober: Wie schon in den Kommentaren bereits debattiert wird (ich war unterwegs und konnte hier nix nachtragen) weitere Infos:
Es handelt sich, so ist zu hören, um gelöste Schrauben bei einem Bildschirm im Cockpit – und die können nicht einfach wieder fest angezogen werden, weil zunächst die Ursache geklärt werden muss, warum sie sich gelöst haben und ob dieser Fehler erneut auftreten kann. Denn bei den Geschwindigkeiten eines Kampfjets sind lose Schrauben im Cockpit durchaus ein Problem, ein loser Bildschirm erst recht.
Zur Übersicht der Stand der vorhandenen Tornados: Die Bundeswehr hat derzeit 85 dieser Flugzeuge, davon 20 in der ECR-Version. Zwei Maschinen stehen zur technischen Ausbildung zur Verfügung, macht 83 im Bestand der Luftwaffe zum Fliegen. 39 der Tornados sind bereits auf dem Rüststand ASSTA3, davon neun ECR-Tornados. Die Luftwaffe betont, die Maschinen seien derzeit nicht taktisch einsetzbar, Überführungsflüge seien aber möglich – das beträfe dann gegebenenfalls auch die Flugzeuge in Incirlik, falls sie zur Behebung des Schadens zur Industrieinstandsetzung nach Deutschland müssten.
Nachtrag 8. Oktober: Das Problem ist behoben, meldet die Bundeswehr:
Aktualisierung: 8. Oktober, 12:00 Uhr
Am 6. Oktober 2016 wurde der Einsatzflugbetrieb im Deutschen Einsatzkontingent Counter Daesh in Incirlik (Türkei) mit Luftfahrzeugen des Typs Tornado in der Version ASST A3 auf Grund eines technischen Mangels ausgesetzt. Nachdem an den Luftfahrzeugen Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt wurden, sind die Tornados des Deutschen Einsatzkontingents Counter Daesh wieder einsatzklar.
(hm, ketzerische Frage: ob der Mangel nur an den sechs Maschinen in Incirlik behoben wurde?)
(Archivbild 24. Februar 2016: Nachtflug bei der Mission Counter Daesh – Die Wartungscrew überprüft den Kampfjet Tornado vor dem Start des Einsatzaufklärungsflugs auf der Air Base Incirlik – Foto Bundeswehr)
@ Klabautermann
Ich bin fassungslos. Wir sind ja tatsächlich mal vollkommen einer Meinung :-)!
@ Mitleser:
Mir ist der politisch/zeitgeschichtliche Hintergrund für die nukleare Teilhabe durchaus geläufig. Der Unterschied ist jedoch, dass der (taktische) Atomkrieg anno 1980 definitiv maßgeblich auf deutschem Territorium stattgefunden hätte und man ergo seitens der Bundesregierung ein Wörtchen mitreden wollte, was denn atomwaffenmäßig so geplant ist – zumal wir seinerzeit auch die nukleare Teilhabe bei der Artillerie und den beiden Flugkörpergeschwadern der Luftwaffe auf Pershing 1A hatten.
Bekanntermaßen verläuft die NATO-Ostgrenze seit ein paar Tagen wo anders entlang und somit darf und sollte man den Sinn der deutschen nuklearen Teilhabe in Frage stellen, vor allem dann, wenn vor einem Problem steht wie wir jetzt (oder auf absehbare Zeit) mit dem Trägersystem.
@ Zimdarsen:
Zurück in die Zukunft ;-)? Der Glaube daran, dass ein Jagdflugzeug nur noch Raketen tragen und zum Einsatz bringen muss und z.B. keine Kanone mehr braucht, hat der fliegenden Zunft der Amerikaner über Vietnam ein paar bittere Verluste zugefügt. Das Ende vom Lied war, dass z.B. die F-4C/D einen externen Kanonenpod erhielt und ab der F-4E wieder eine fest installierte Kanone vorhanden war.
Ich bin zwar kein Pilot – und Sie vermutlich auch nicht – aber der Luftkampf zwischen einem Tornado IDS und einer F-15 oder F/A-18 dürfte rasch einen eindeutigen Sieger hervorbringen. Der Tornado ist hierfür schlichtweg nicht gedacht. Aber ein Mehrzweckkampflugzeug sollte das können. Dass es nicht alles perfekt wird abbilden können, liegt wohl auf der Hand. Und die von Ihnen angemerkte Unterscheidung in „Jäger“ und „Jagdbomber“ ist ja eben nicht mehr gewollt.
Ich persönlich stehe diesem „Mehrzweck“ Ansinnen auch reserviert gegenüber, allein schon deswegen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass der Pilot alles gleich gut wird beherrschen können. Man hat das ja seinerzeit bei den vier Phantom-Geschwadern gemacht – 60% Jagd- und 40% Jagdbomberausbildung für die beiden Jagdgeschwader und sinngemäß umgekehrt für die beiden Jagdbombergeschwader. Lange wurde das so jedenfalls nicht gehandhabt und dann ging man wieder seiner eigenen Wege…
Das Verhalten der Bundesregierung in der B61 Frage zeigt, daß die Bundesregierung sich die Frage nach dem Sinn der nuklearen Teilhabe unter Berücksichtigung des aktuellen Verlaufes der NATO-Außengrenze und anderer Aspekte bereits gestellt hat und die nukleare Teilhabe für essentiell hält und beibehält, trotz allen möglichen Problemen mit deren Umsetzung und den möglichen politischen Boni eines „nuklearwaffenfreien Deutschlands“. Die Antwort ist nicht militärischer, sondern politischer Natur.
@Hans Dampf
“ Der Glaube daran, dass ein Jagdflugzeug nur noch Raketen tragen und zum Einsatz bringen muss und z.B. keine Kanone mehr braucht, hat der fliegenden Zunft der Amerikaner über Vietnam ein paar bittere Verluste zugefügt.“
Wer glaubt das? Natürlich kann ein Jäger Bordkanonen benötigen und das war auch kein Thema, nur muss jeder Jagdbomber ein Jäger sein?
Ist es nicht eher so, dass wir erkannt haben, dass es für bestimmte Aufgaben, bestimmte Fähigkeiten benötigt. Das Alleskönner oft nichts richtig können?
Der Tornado beherrscht seine Fähigkeiten und wenn man diese nicht benötigt, dann braucht man auch keinen Tornado.
Wer einen Jäger haben möchte, soll einen Jäger ordern.
@QuiGon. @magamakammer u.a. zur F18
Meine Aussage, keine F18 sei „nuclear certified“, ist schon richtig. Ich hätte sie aber vielleicht etwas genauer erläutern genauer sollen, um Mißverständnisse auszuschließen: Nuclear certified ist etwas anderes als „nuclear capable“. Ja, bis zur Umsetzung der Presidential Iniatives von 1990/91, die u.a. einen Verzicht auf sie Stationierung substrategischer Nuklearwaffen auf See vorsahen, gab es nuclear certified F18C/D, danach – m.E. nach ab 1992- gab es bei Navy und Marine Corps gar keine nuclear certified aircraft mehr. Heute sind diese Lfz nur noch theoretisch „nuclear capable“ und es beschränkt sich auch auf Teile der F18-Flotte (alles C/D-Varianten). Mithin gibt es heute auch keine Piloten dafür mehr, die „nuclear certiied“ sind. Deshalb fanden Sie auch nur recht alte Quellen zur Nuklearfähigkeit der F18.
Die F18 sind – im Gegensatz zu F16,F15E oder Tornado – auch nicht Gegenstand des Programms zur Integration der B61-12. Sie werden damit auch ihre „nuclear capability“ verlieren (Die früher vorhandenen B57 sind nicht mehr aktiv.)
@ Closius
Nochmal die Frage: Wie soll das in der Sache gehen, einen Tornado-Nachfolger bis 2025 zu entwickeln? In dem Papier-Stadium in dem das Projekt Tornado-Nachfolge heute ist, war der Eurofighter schon in den späten 70ern/frühen 80ern. Wie wollen Sie Konzeption und Entwicklung so stark verkürzen? Nicht machbare Postulate aufzustellen hilf niemandem – auch nicht der Sache.
@Der neue Junge und andere
Der Tornado wurde von Anbeginn an als nuklearfähiges Flugzeug geplant und deshalb mit dafür geforderten Redundanzen bei Komponenten, Verkabelungen etc ausgestattet. Der Eurofighter wurde als rein konventionelles Flugzeug entwickelt und hat diese Sonderausstattung nicht – neben der Integration nuklearer Waffen müsste also all das nachgerüstet werden. Das ist z.B. eine Platz- und Kostenfrage. Hinzu kommen zuätzliche Schnittstellenprobleme zu US-Geräten, die bei Einsätzen im Rahmen der Teilhabe benötigt werden. Das könnte kompliziert und teuer werden (ersten Industrieschätzungen von 250-500 Mio, von denen ich gehört habe, traue ich da nicht über den Weg) oder sich auch als unmöglich erweisen. Einfach an Pylonen ranhängen – wie ein anderer Kommentator spekulierte – „is nicht“. Das liegt auch an den seitens der USA zurecht geforderten technischen Sicherungen gegen potentielle Fehlfunktionen und Missbrauch, die einen Datenaustausch zwischen Waffe und Flugzeug erforderlich machen. Mit der B61-12 als digitalisierter Waffe wird das nicht einfacher, sondern anspruchsvoller.
@Langnase
Das sehe ich ein bischen anders. Verkürzt: Den Österreichern wurden zunächst neue Flugzeuge versprochen, die man drei Jahrzehnte würde nützen und upgraden können. Dann geriet EADS in Zeit- und Auslieferungsschwierigkeiten, konnte nicht liefern. Österreich war das Ganze zudem zu teuer und der Vertrag wurde geändert: Ein paar Einsparungen, weniger Flugzeuge und darunter ein paar junge gberauchte von der Luftwaffe, etwas geringere Kosten. Was dabei nicht mitgeteilt wurde war, dass sich die Phase der Versorgbarkeit damit deutlich verkürzen würde, auch weil die anderen Nationen die Zukunftsfähigkeit des Projektes zunehmend in der Mehrrollenfähigkeit sahen. Vor 50 Jahren hätten die Ösis das Problem abschätzen können, weil sie ihre Ersatzteilbevorratung gekannt hätten, wenn diese aber überwiegend bei einer Industrie liegt, die irgendwann sagt, „gibts nicht mehr lange, wird nicht mehr gebaut“, dann drohen böse Überraschungen.
@SchmidtM
Ihr Hinweis auf den Aufsatz – ich muss ein bischen Schmunzeln, weil ich Inhalt und Autor kenne. Das Projekt leistete zunächst lange nicht, was es sollte und wurde u.a. deshalb dann auch nicht mehr so intensiv weiterverfolgt wie ursprünglich geplant.
@Hans Dampf
Das Konzept „nur mehrrollenfähige Lfz“ ist relativ jung und traf auf einen damals noch überwiegend „nicht-mehrrollenfähigen“ Bestand Ihrer Definition. Da man aber auch sagen kann: Teilhabe, konv. Luftangriff, Recce, ECR und Seezielbekämpflung sei ebenso mehrrollenfähig wie Luft/Luft und Luft/Boden und argumentieren kann, dass sie Zahl der Tranche 1-Lfz bei uns aufgrund der Abgaben an Österreich jetzt kleiner als ursprünglich bestellt ist, kann man das von Ihnen diagnostizierte Delta auch deutlich kleiner darstellen.
@ all
Es gibt keine Korrekturoption mehr – sorry wegen ein paar Tippfehlern.
@ONA
Vielen Dank für die Antwort und die ausführlichen Erklärungen. :)
Die Engländer sind doch mit Jäger-Version des Tornados recht zufrieden…?
@Mitleser | 11. Oktober 2016 – 14:26
„Deutscherseits hat die Teilhabe an der nuklearen Planungsgruppe der NATO absolute Priorität. Nur mit nuklearer Teilhabe ist man „im Club“ und kann auf Augenhöhe mit den anderen großen NATO-Partnern sprechen.“
Laut NATO-Website sind alle NATO-Staaten (mit Ausnahme Frankreichs) Mitglieder der Nuclear Planning Group (NPG).
Also dafür bräuchten wir die nukleare Teilhabe nicht mehr…
Über die reale politische und militärische Bedeutung des Status „Nukleare-Teilhabe-Staat“ kann ich mich nicht kompetent äußern. Kennt jemand dazu einen guten Aufsatz o.ä.?
@Nukleare Teilhabe + Zwischenlösung:
Warum bitte schön sollte Deutschland in Zukunft Flugzeuge anschaffen (F-15…), die bereits heute nur noch von Staaten gekauft werden, die nichts besseres von den USA bekommen?
Wenn wir 1+1+1 zusammenzählen, ist das Ergebnis relativ simpel.
Wir wollen (1.) aus welchen Gründen auch immer die nukleare Teilhabe nicht aufgeben, (2.) dafür eigentlich kein Geld ausgeben und sind (3.) immer daran interessiert, die europäische Zusammenarbeit voranzubringen.
Ergo beschaffen wir eine kleine Stückzahl F-35, die wir mit etwas deutschem Personal in die holländischen Strukturen der nuklearen Teilhabe integrieren.
Drei Fliegen mit einer Klappe.
Ja, das ist Spekulation – aber gut begründete.
@Elahan:
Schön, mal wieder von Ihnen zu lesen.
Machen Sie sich nichts draus, wenn Ihre Argumente nicht so ganz verstanden werden…
@K.B. „Nukleare Teilhabe und Zwischenlösung“
so ist selbst „Spekulation“ gut zu ertragen – interessanter Ansatz. Vielleicht betreiben wir ja künftig aus Kostengründen die von NL bestellten F35 mit ;) – das setzt ja richtig Kräfte frei.
@ ONA
Da würde mich ja Ihre Seite zur Story ungemein interessieren. Ich kenne sonst wenige offene Quellen die solche Entwicklungen überhaupt mal ansprechen. Und die Gespräche mit den Zeitzeugen sind hier wieder nicht zitierfähig.
Vielen Dank für die Information zur US Navy und der f-18. Wird dort geplant dass ganze mit der f-35 nochmal aufleben zu lassen, oder ist die Navy damit durch?
@Klabautermann
Ich kann Ihre Argumentation zu einhundert Prozent nachvollziehen. Solche Hausaufgaben hätten aber vor zehn Jahren gemacht werden müssen. Im Moment sehe ich politisch nur die Möglichkeit eine schwatz-weiß Entscheidung zu treffen. Die nukleare Teilhabe beizubehalten und auf ein anderes Trägersystem zu verschieben dürfte nicht konsensfähig sein.
Eine offene Analyse ob die britische Variante mit U-Boot gestützten ICBM besser wäre als eine Lösung mit Marschflugkörpern, oder auch gerne etwas ganz anderes, wäre aber bestimmt eine interessante Arbeit für einen LGAN. Sofern man sich an so dicke Bretter rantrauen würde.
@Daniel
Geht so. Hat sich aber eh erledigt, da die ADV bereits außer Dienst gestellt wurde.
@SchmidtM
Bislang ist m.W. nicht geplant, dass die B61-12 in die Marine-Version F35 integriert werden soll.
Ihrem anderen Wunsch würde ich lieber über eine T.W. vermittelte Kommunikation außerhalb des Blogs entgegenkommen. Er kann uns gegenseitig die Email-Addis schicken, wenn Sie wünschen.
Hinweis zur nuklearen Teilhabe: Die SLCM-Option besteht nicht (mehr). In den USA darf sie inzwischen als edngültig aufgegeben betrachtet werden, seit auch die Option einer Reaktivierung dieser Option vor einigen Jahren aufgegeben wurde. Die substrategische Option beschränkt sich künftig auf B61-12 für strategische und nicht-strategische Träger, eine rüstungskontrollpolitisch leider auch problematische Entscheidung. Moskau wurde bei der Aushandlung von New Start mit der Zählweise 1 Träger = 1 Waffe auf ein variabel nutzbares Glatteis geführt, sodass es erlaubt, RUS angesichts der russischen Träger- und Sprengkopf-Entwicklungen recht gut unter Druck zu setzen. Da kann viel klimatisches Porzellan zerschlagen werden und das geschieht offenbar auch seit einiger Zeit.
Das geschriebene und gesagte Wort entspricht nicht immer der Realität !
Der Bundestag hatte 2010 eigentlich beschlossen, die Bundesregierung solle sich mit Nachdruck bei den USA für den Abzug von Atomwaffen aus Deutschland einsetzen. Auch der Koalitionsvertrag von 2009 sah die nukleare Abrüstung vor. Die alten Atombomben sind sogenannte dumme Bomben, die neueren sollen lenkbar sein. Das hat seine gewissen Vorteile, wenn man so möchte, aber insgesamt führt die Modernisierung dazu, dass die Schlagkraft erhöht wird, was wiederum in Moskau zu der Befürchtung führt, dass das strategische Gleichgewicht außer Kraft gesetzt wird, und Moskau schließlich nachzuziehen wird.
Von den neuen B61 Atomwaffen wird es zwei Systeme geben
Das „System 1“ ist eine Bombe mit der Bezeichnung B61-Mod 12 LEP / TKA , dabei steht
LEP für Life Extension Programm
TKA für Tail Kit Assembly
Diese Waffe kann theoretisch von jeden Kampfflugzeug abgeworfen werden, sofern diese Waffe funktionsfähig in Waffenrechner eingepflegt ist. ( Unsere Tornados benötigen für den Einsatz dieser Waffe ein neues software driver update )
http://www.dod.mil/pubs/foi/Reading_Room/Selected_Acquisition_Reports/15-F-0540_B61_Mod_12_LEP_TKA_SAR_Dec_2014.PDF
Mit den „System 2“ wird die B61 zu einer modernen, digitalisierten Lenkwaffe, wobei JASSM, SOM…. als Plattform dienen wird.
Dieses System ist für die F-35 Kunden vorgesehen, wie zum Beispiel die Niederlande
Aus den Flugzeugquartett muß die F-16 und F-35 entfernt, weil wir nur noch mehrmotorische Flugzeuge beschaffen wollen.
Eine F-15E oder F/A-18E/F scheiden aus weil veraltet, aber eine F-15SE / F-15SG oder Advanced Super Hornet kann man in Betracht ziehen.
Wenn man das Politische Klimbim an die Seite schiebt, bleibe eigentlich nur die Top Fighter Su-34M, Su-35M & PAK-FA über !
PS. Für die Su-34 ist der zurzeit leistungsfähigste Aufklärungs Pod in Zulauf.
@ Milliway
Ergänzend:
Eine Integration der B61-12 ist in den USA in
– B2 und F35 als System 2 in der Planung und
– für F-16, F-15E sowie Tornado als System 1.
Eine Integration von System 1 in weitere Lfz-Typen ist zwar theoretisch nicht ausgeschlossen, aber praktisch nicht geplant. (LRSB/B21 dürfte dagegen später mit System 2 hinzukommen).
Nur System 2 garantiert eine volle Nutzbarkeit der operativ-taktischen Vorteile gegenüber den bisherigen Version -2, -4 und -10 wie z.B. die deutliche Verringerung des CEP. Mit System 1 ist hier zwar auch eine Verbesserung möglich, aber in signifikant geringerem Umfang.
System 2 setzt ein weitestgehend oder voll digitalisiertes Flugzeugsystem voraus, nur von dem meinem Verständnis nach z.B. die missions- und zielspezifische Steuerungsprogrammierung für das TKA vor dem Abwurf übertragen werden kann. Für System 1 und 2 sind m.W. unterschiedlich ausgelegte Interfaces zwischen Flugzeug und Waffe bzw zwischen Waffe und TKA erforderlich.
Wenn in den USA kein nationales Interesse an System-1-Integration in zusätzliche Lfz-Typen entsteht (und warum sollte es entstehen?) sind die genannten Optionen 2-motoriger Alternativen eher rein theoretischer Natur. Die Hauptinteressen der USA
konzentrieren sich auf die Wahrnehmbarkeit ihrer Bündnisverpflichtungen (Bereitstellung von Waffen für die Teilhabe aller Lfz-stellenden Bündnispartner und den Übergang zur Nutzung der Vorteile von System-2-Lösungen.
Alle Bomben bekommen das TKA, damit sie vonm allen Lfz genutzt werden können, der Unterschied zwischen System 1 und System 2 dürfte auf der Flugzeugseite und beim Interfache Flugzeug/Bombe zu finden sein.
Das Quartett muss also ohne neue Karten gespielt werden.
Korrektur eines Typos
gemeint sind natürlich die Versionen B61-3, -4 und -10
@Milliway:
„Aus den Flugzeugquartett muß die F-16 und F-35 entfernt, weil wir nur noch mehrmotorische Flugzeuge beschaffen wollen.“
Haben Sie dafür auch eine aktuelle Quelle?
Jetzt keine aus Zeiten der Starfighter-Krise.
@ K.B.
„Jetzt keine aus Zeiten der Starfighter-Krise.“
Nach meinen Kenntnisse Stand, ist das immer noch der Aktuelle Sachstand.