ISIS-Sammler: Schiiten-Angriff auf Mossul (und Zweifel an der Milan)
First moments of Iraqi PMU of Tal Afar operation against #ISIS west of Mosul: https://t.co/o0NRNetrJi via @YouTube
— Iraqi PMU English (@pmu_english) October 29, 2016
Der Kampf gegen die ISIS-Milizen die die laufenden Bemühungen um die Eroberung von Mossul sind für die Leser hier weiter ein Top-Thema, deshalb ein neuer Sammel-Thread zum Mitplotten: Schiitische Milizen haben am (heutigen) Samstag den Versuch gestartet, die Stadt von Westen her anzugehen – was für die gemeinsamen Bemühungen gegen ISIS im Irak erhebliches Konfliktpotenzial birgt:
Iraqi Shi’ite militias said on Saturday they had launched an offensive towards the west of Mosul, an operation that would tighten the noose around Islamic State’s Iraq stronghold but could inflame sectarian tension in the mainly Sunni region.
(…)
A spokesman for the Shi’ite militias, known as the Hashid Shaabi (Popular Mobilisation) forces, said thousands of fighters „started operations this morning to clean up the hotbeds of Daesh (Islamic State) in the western parts of Mosul“.
(…)
The Shi’ite militias aim to capture villages west of Mosul and reach the town of Tal Afar, about 55 km (35 miles) from the city, the Hashid spokesman said. Their goal is to cut off any option of retreat by Islamic State insurgents into neighboring Syria or any reinforcement for their defense of Mosul.
berichtet Reuters.
Ein interessantes Detail aus deutscher Sicht: Die Milan-Panzerabwehrraketen (ja, Lenkflugkörper), von denen die Bundeswehr 1.200 Stück an die kurdischen Peshmerga-Kämpfer geliefert hat, gelten als wichtige Waffe gegen ISIS-Selbstmordattentäter in behelfsmäßig gepanzerten Lastwagen. Doch die Milan erweisen sich als nicht so effektiv wie gedacht, berichtet Spiegel-Korrespondent Christoph Reuter von der Front:
Leutnant Ammars Kurdenkämpfer sind angespannt vor Furcht, dass aus irgendeinem Versteck abermals ein gepanzerter Pick-up oder Lastwagen voller Sprengstoff heranrast, den fast nichts stoppen kann als Raketen der unsichtbaren Jets. Die deutschen Milan-Raketen aus den Siebzigerjahren können das zwar im Prinzip auch, sagt Leutnant Ammar: „Solange der Wagen nicht im Zickzack unterwegs ist. Denn dann trifft die Milan nur noch, wenn er nicht schneller fährt als 40 Stundenkilometer.“
(Online bislang nur in der englischen Fassung verfügbar.)
Das führt doch zur Frage an die Experten, ob es technisches Problem des veralteten Panzerabwehrlenkflugkörpersystems ist – oder eine Frage von Ausbildung und Handhabung?
(Direktlink zum oben eingebetteten Video: https://youtu.be/dUAF8E0fBGU )
„Solange der Wagen nicht im Zickzack unterwegs ist. Denn dann trifft die Milan nur noch, wenn er nicht schneller fährt als 40 Stundenkilometer.“
Anti-Fla-Profil – äh Anti PzAbwProfil also. Und die MILAN kann da nicht gegenhalten? Wieder mal ein Schrott-System a la G36! Wenn das Uschi wüsste – die nächste Klage wäre wohl sicher.
Hans Schommer
Ich hätte da gerne erst mal die Ansicht von Experten, ob das so stimmt.
Na gut – ich bin kein Experte. Ich erinner gerade mal vielleicht ein Dutzend Simulatorschüsse (mit dem Gefechtssystem im Gelände). Man muss den LFK halt über die Optik lenken. Und die Lenksignale werden von der Steuerung im LFK umgesetzt. Und das dauert halt eine gewisse Zeit bis zum wirksam werden. Und wenn da so ein Bösewicht im Zickzack fährt – na ja. Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung als Laie.
Hans Schommer
Am Vormittag zwar schon ins Bällebad gesetzt, da ich einige Bewertungen zu denkbaren Folgenden platziert hatte, und nach kurzer Sicht auf den Aufmacher keine wesentlichen Duplizitäten ertkrenne, als Einstieg geeignet (?)
Damit ist Mossul auch nach Westen faktisch abgeriegelt. Tal Afar bildet das Tor nach Mossul aus Westen.
http://www.deutschlandfunk.de/mossul-offensive-schiitische-milizen-greifen-is-in-tal-afar.1947.de.html?drn:news_id=672154
Spezialeinheiten starten im Westen von Mossul eine Offensive zur Rückeroberung der von Daesh besetzten Stadt Tal Afar. Mit dem Angriff sollen wichtige Versorgungswege der Terrormiliz gekappt werden.
Nicht nur das, gleichzeitig wird dadurch ein Ausweichen/wechselseitige Unterstützung/Verzögerungsgefecht nach/durch/in Richtung ar-Raqqa weitgehend ausgeschlossen.
Die Umfassung der Stadt wird erwartbar parallel nachhaltige Auswirkung auf Fluchtbewegungen infolge der Offensive haben; ein Verlassen der Stadt wird erschwert sein, was dem Kalifat dergestalt in die Hände spielt, dass die Koalitionskräfte in der Wahl der Mittel nicht unbedingt mehr freie Hand haben. (Wahlloses bombardieren bemühen die „Freunde“ und ihre syrischen Helfershelfer in Aleppo).
In die Kämpfe gegen den Islamischen Staat rund um die nordirakische Stadt Mossul haben der Meldung zufolge nun auch schiitische Milizen eingegriffen. Ein Sprecher der von der irakischen Regierung akzeptierten Hisbollah-Brigaden, Dschaafar al-Husseini, sagte am Samstag, ihr Angriff richte sich auf die Terrormiliz in der Stadt Tal Afar, die vor der Besetzung durch den Islamischen Statt vor zwei Jahren eine schiitische Bevölkerungsmehrheit gehabt hatte.
Die Kämpfer würden von iranischen Spezialisten beraten und die irakische Luftwaffe unterstütze die Offensive. (N-24)
Zu den MILAN.
Der PzAbwLFK MILAN garantiert erfolgreiche Zielbekämpfung bei Zielen in Zu-/Weg-/Schrägfahrt im jeweiligen Treffbereich bis zur Höchstreichweite (1950/2500) m.
Beim Beispiel des Lt AMMARS unterstelle ich eine Querfahrt mit >40km/h. Die MILAN trifft bei diesen zugrundeliegenden Winkelgeschwindigkeiten NICHT; der LFK stürzt ab, weil bei zu schnellem Mitrichten der Ortungsbereich verlassen wird und der LFK ein automatisches tief-rechts-Kommando erhält.
Hätte der Leutnant bei der Unterrichtung in Schießlehre in HAMMELBURG „Ohr an Masse“ gehabt, wüsste er das. Zudem, auch Teil der Schießlehre, gibt es kaum taktische Veranlassung Ziele in Querfahrt mit der angenommenen Vmax mit LFK zu bekämpfen.
Die Zick-Zack-Fahrt (ich unterstelle in „Zielzufahrt“) stört nur, wenn der Richtschütze das Richtverfahren nicht beherrscht. Zudem, EIN MILAN-Trp ist KEIN MILAN-Trp. Abgesessen muss die Feuereinheit der Zug sein, also drei (min) PzAbwTr MILAN mit sich überschneidenden WIRKUNGSBEREICHEN.
Das entscheidende beim Feuerkampf mit PzAbwLFK (egal welche) ist die Vorbereitung in der Stellungswahl. Dies benötigt Zeit und stellt in der Offensive eine ausgesprochene Herausforderung dar. MERKE: PzAbwLFK sind eine für die Verteidigung entwickelte Waffe. Dort haben sie ihre Stärke. Anderes geht auch, erfordert aber taktische Intelligenz und Zusammenwirken der Waffen aka Gefecht der verbundenen Waffen!
PS: Weder „Panzerabwehrraketen“ noch „Lenkflugkörper“, sondern Panzerabwehrlenkflugkörper (PzAbwLFK); es gibt nämlich auch, nur z.B.: See-Luft Lenkflugkörper der Marine . (Super-Korinthe, schon klar)!
https://www.youtube.com/watch?v=VABvNk5aeKs
Mal ein Beispiel … natürlich ist es nicht optimal nur die Milan /und Panzerfäuste) zur Abwehr zu haben, allerdings verfügen die Peshmerga auch über Panzer, Rückstoßfreie Geschütze auf Trucks etc, mit denen man VBIED`s aufhalten kann.
Und natürlich ist das auch nicht nur eine Frage der Ausbildung sondern auch schlicht der Erfahrung. Da sollten die Peshmerga allerdings mittlerweile über einige geübte Schützen verfügen.
tluassa | 29. Oktober 2016 – 14:50
Werter assault,
mal im ernst: Wenn Sie mal irgendwann in der Bw was mit Panzerabwehr-LFK zu tun hatten, wissen Sie doch, dass die gelenkten Systeme da ihre Grenzen finden, wo das Ziel „zu zappeln beginnt“. Deshalb mein weiter oben im Faden angesiedelter Hinweis auf das „Anti-Fla_Profil“
Ich hoffe, dass sich die Fachleute auch mal äußern.
Hans Schommer
Aus einem sowjetischen Handbuch für die PALR Metis: https://abload.de/img/fie360y0svt.jpg
Wenn das Ziel sich in einer Entfernung von 600 – 1000 m befindet, dann darf die Flankenfahrt des Ziels nicht höher als 60 km/h sein, bei einer Zielentfernung von 500 m nicht höher als 45 km/h, bei 300 m Zielentfernung nicht höher als 30 km/h und bei 150 m Entfernung zum ZIel, nicht höher als 15 – 20 km/h.
Für zappelnde Ziele gibt es heute IR-Fix-Technologie in der Endphase des Fluges.
Zimdarsen | 29. Oktober 2016 – 15:30:
„Für zappelnde Ziele gibt es heute IR-Fix-Technologie in der Endphase des Fluges.“
Aber nur für die, die das bezahlen können (oder wollen).
Hans Schommer
@Zimdarsen
Peshmerga müssen mit dem leben, was sie haben. Und das sind derzeit MILAN -1.
Klaus Peter +1
Absolut meiner Meinung !
Was nützt das beste Material wenn die kämpfende Truppe nicht zusammen wirkt !!
Schön wie hier manch einer seine Besserwisser Kommentare über Milan daherschwätzt aber noch nie damit im Gefecht gewirkt Hatt ..
Öfters sieht man auch JAVELIN und ich glaube TOW PzAbwLFK welche dei embedded SoF bedienen. Und in der Tat, diese VBIEDS sind gefährlich, vor allem des Typs RC-VBIED. (Remote Controlled).
Dennoch hat man lange Zeit keine DAESH Panzer mehr gesehen, da hat die Milan wie die Panzerfaust ganze Arbeit geleistet. Bzw. Drohnen und da referiert @KPK so gerne über Verbundenes Gefecht, besonders wichtig wenn einfache Miliz von Hightech-LuWa und Kommando unterstütz wird. So richtig?
Fazit: Ein GPS mit Laser wie in der Schlacht um Kobane ist zwar nicht so schick anzusehen, aber sehr effektiv.
@ Klaus-Peter Kaikowsky:
Genau richtig. Hier werden die technischen Grenzen der MILAN beschrieben. In Zufahrt ist ein solches „Ausweichen“ des Zieles kein Problem, wenn der Schütze beherrscht bleibt.
In Querfahrt ist es systembedingt wie beschrieben ab einer bestimmten Geschwindigkeit nicht mehr möglich „hinterherzurichten“, ohne den LFK zu verlieren.
Und zwar ist natürlich grundsätzlich der Zug die Feuereinheit, aber gegen überraschend auftretende Ziele dürfte selten ein Zug in Stellung sein, sofern über diesen bei dieser Emgpassressource überhaupt verfügt wird…
@ JC | 29. Oktober 2016 – 17:38:
Bei diesen Truppen können Sie Begriffe wie „Feuereinheit“ etc komplett vergessen. Das sind „Haufen“, die da kämpfen – mehr nicht.
Hans Schommer
Nun vielleicht berichtet einer der Ausbilder der BW vor Ort was für Lebensläufe er da bekommt. Nun das sind Lehrer, Studenten und Feldarbeiter die sich dort rudimentär ausbilden lassen. Wie lange? Ein paar Wochen? Wie viele sind ganz ohne Ausbildung an der Front?
Das sind kurzfristig zusammengewürfelte Milizen, keine Streitkräfte. Allein die BW Grundausbildung geht 3 Monate.
@AoR
So ganz genau hab‘ ich Sie nicht verstanden mit: „… wenn einfache Miliz von Hightech-LuWa und Kommando unterstütz wird. …“
Geht es vielleicht Richtung @Hans Schommer (?) mit: „… Das sind „Haufen“, die da kämpfen. …“, womit er absolut richtig liegt.
Zur Lösung des Ganzen muss gewusst werden, welche taktischen Inhalte an der InfS vermittelt wurden.
Dass es ausschließlich um Bedienung der Waffenanlage sowie Schießlehre ging, will ich mal nicht annehmen.
Die Truppengattungsschulen des Heeres (nunmehr wohl AusbZentr?) bieten solide handwerkliche Ausb an. Sofern die Zeit reichte, waren taktische Einsatzgrundsätze Teil davon, ganz sicher.
Das „Gefecht verbundener Waffen“ (derzeit leider als Einsatz verbundener Kräfte ‚persifliert‘) allerdings nicht.
Mangels Alternative (MELLS) bilden wir die Milan weiterhin aus. In AFG war die Nutzung relativ einfach. Stationäre Feindstellungen haben wir einfach „milanisiert“. Aber jeder ausgebildete Richtschütze Milan muss zugeben, dass die sichere Bedienung der Milan schwierig ist. Die von dem Kurden beschriebene Problematik ist der absolute Alptraum des Milaniseurs. Auch wenn sich da 80 Fields of Fire überschneiden.
@Pirat77: Fields of Fire? Mit Bitte um Erklärung für den Laien?
@AoR
Fields of Fire = The area that a weapon or a group of weapons may effectively cover with fire from a given position.
Das deutsche Äquivalent lautet „Wirkungsbereich“, wie oben in meinem ersten Post „angemahnt“. Die Definition ist etwas textreicher, daher lass ich es, kann aber – natürlich – geliefert werden, falls gewünscht!
@KPK: Beginne zu verstehen. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Field_of_fire_(weaponry)
Ein VBIED rollt in einen Bereich der von einem konkaven Halbkreis von 1,5 km Radius umkreist wird. So ordnet man direkt vor und an den Enden des Halbkreises jeweils einen der @Pirat77’s drei Milaneure an. Gegeben sie schießen gleichzeitig, wird eine Milan Treffen, da das VBIED im Moment des Abstandes der LFK von 100m zumindest auf eine der verbrachten Kampfmittel zufährt. Oder?
zappelnde Ziele hin oder her – auch wenn Leutnant Ammar von Schwierigkeiten berichtet, die Milan in’s Ziel zu bekommen: sein Cheffe (Generalmajor Doski) scheint äußerst angetan:
„“Sie (die Milan) trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die Peschmerga gegen die Kräfte von IS sehr effektiv verteidigen können“, sagt Doski. Sie sei oft besser als Luftschläge durch Kampfjets, die bräuchten zu lange, die Gefahr abzuwehren….“Es gibt keine Waffe, die den Peschmerga mehr Leben gerettet hat, als die Milan“, sagt Doski. „Und ich sage das nicht, um den Deutschen Komplimente zu machen.“
(Zitat aus der heutigen Print-Ausgabe der Süddeutschen, Titel „Mit Raketen gegen Bomben“).
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der BILD Artikel „STURM AUF DIE ISIS-HOCHBURG: Peschmerga fordern mehr Milan-Munition aus Deutschland“ vom 21.10.2016.
„Peschmerga-General Fahimi Saud“ fordert darin neben mehr Munition auch mehr Training. 2014 und 2015 seien je 500 Lenkflugkörper geliefert worden, 2016 erst 200. Dazu heißt es im Artikel „In Sicherheitskreisen heißt es, dass die Vorräte an Milan-Lenkflugkörpern inzwischen nahezu aufgebraucht bzw. nahe an der Grenze dessen sind, was Deutschland selbst zur Landesverteidigung braucht.“
Mich erstaunt etwas, dass man nichts über technische Versager bei den Milan erfährt.
Die meisten dieser LFK dürften über 30 Jahre alt sein, da rechnet man eigentlich mit einer Menge Versager.
@AoR
Nur in der Theorie, in der zweidimensionalen.
Was fehlt, ist das Wissen um den Treffbereich der bei gleicher Waffe/Bedienung/Munition in Abhängigkeit von Stellung und in Bezug auf das Gelände und der Zielentfernung variiert.
Der Treffbereich einer Waffe ist die Strecke, auf der ein mit gleicher Visierentfernung und gleichem Haltepunkt angerichtetes Ziel getroffen wird. (Bei LFK spielt Visierentfernung keine Rolle, bestimmend ist die Reichweite).
Beim Treffbereich kommt nun aber die Dreidimensionalität ins Spiel.
Das Gelände kennt unterschiedliche Geländebedeckungen und Geländeformen, in denen das Ziel (der Feind) sich bewegt. D.h. das Daesh-Feindfahrzeug verschwindet in Senken, oder auch hinter Bewuchs/Gebäuden, es setzt seine Bewegung fort, oder verharrt.
Der MILAN-Schütze kann seinen LFK aber nicht gleichfalls „anhalten“. Der Flugkörper bewegt sich weiter gem Richtbewegung des Schützen und nähert sich dem Ziel unverändert weiter an. Für den Schützen kommt es nunmehr darauf an zu beurteilen, wo Feind wieder erkannt wird, und auf diesen Punkt mitzurichten, -ohne das Ziel zu sehen.
Das umfasst KURZ die Problematik beim LFK-Schießen.
Um diese Crux zu umgehen ist von ausschlaggebender Bedeutung, die infrage kommenden Treffbereiche aus gegebener Stellung VOR dem Feuerkampf zu beurteilen. Um das leisten zu können, muss der Schütze seine Sichtstrecken kennen, = (kurz) die Strecke im Gelände, in der das Ziel STÄNDIG gesehen wird.
Sie sehen (hoffentlich) Feuerkampf mit LFK kann anspruchsvoll sein. Es bedarf intensiver Ausbildung = Praxis, am Schießsandkasten, zunächst, dann aber im Gelände.
Zum Schluss noch eine Besonderheit beim Feuerkampf mit PzAbwLFK:
Bei Rohrwaffen gilt im Grundsatz, je dichter dran, desto sicherer treffe ich.
Bei PzAbwLFK genau umgekehrt. Je weiter weg – innerhalb – der technischen Reichweite desto sicherer treffe ich. Warum? Weil ich mehr Zeit habe in Bezug auf die Marschgeschwindigkeit meines LFK denn, der er trifft immer, sofern Sichtstrecke und Treffbereich stimmen.
Um es zu überspitzen: bei einem stehenden Ziel auf 4.000 (was mit HOT / TOW geht) kann der Schütze nach den Abfeuern Kaffee trinken gehen, nach 12,5 sec Treffer am Drehkranz!
Falls dies insgesamt zur Verwirrung beiträgt, stimmt wohl. Zur Verdeutlichung müssten wir einen Tag und eine Nacht ins Gelände gehen.
Versager kommen selbst bei neuwertigen LFK vor. Ist zwar unangenehm, aber Realität. Üblicherweise hat man aber mehr als nur den einen LFK bei der Hand um das Gefecht zu führen.
@“Haufen“
Klassische Spielwiese der Special Forces. Die US SOF machen als Multiplikatoren auch aus der Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude in kürzester Zeit eine wirksame Kampftruppe, durch Führung, Aufklärung und ggf. Bedienung von Schlüsselsystemen. Ist ein anderer Ansatz als der Weg über die „Grundausbildung“, aber ebenso langjährig praxiserprobt. Die Russen können das auch, nachgewiesen in den letzten 3 Jahren. Ob diese Verfahrensweisen zum Profil der dt. KSK gehören entzieht sich meiner Kenntnis. Daß US (und UK) SOF im Irak und Syrien sind ist bekannt, ob gerade konkret bei den Peschmerga um Mossul dabei kann man nur vermuten (die Nachricht über den Tod eines US SOF kürzlich bei der Mossul-Offensive ist iirc nicht verifiziert).
@KPK Danke für meine Antwort :-)
@AoR
Auf einem Blatt Papier vielleicht, jedoch kommen in einem Gefecht wesentlich mehr Faktoren hinzu. Es gibt sog. Störquellen (Brände, etc) und eben eine Menge subjektive Einflüsse bei meinen 3 Schützen. Desweiteren benötigen meine Jungs entsprechende Sichtstrecken, d.h. für die Flugdauer des LFK muss das Ziel optisch anvisierbar sein.
Ich bleibe daher bei meiner Aussage. Ein schnell und Zickzack fahrendes „MadMax Mobil“ ist mit der Milan ala BW schwer zu treffen. Aber im Vergleich zu verschiedenen RPG Waffen immernoch besser.
@S O
Keine außergewöhnliche Versagerquote. Hier schlagt nämlich die Qualität deutscher Logistik and zugehöriger Wartungsintervalle, auch in der Depotorganisation, erbarmungslos zu.
Eingelagerte LFK werden regelmäßig geprüft, und auch vor Übergabe an die Kurden, unterstelle ich.
Einzige Unsicherheit ist, wie die LFK anschließend gelagert und behandelt wurden.
Die Peshmerga erfahren jetzt was der Bw vorbehalten gewesen waere, waere der Kalte Krieg in seiner ultimativen historischen Leistung gescheitert. Eine Diskussion ueber EinsGrdSaetze der HStruktur 4 eruebrigt sich vollkommen und belegt nur die Nichtkenntnis der Verhaeltnisse vor Ort. -)
Viel wichtiger ist der Umstand, dass schiitische Milizen in sunnitischem Kernland eingesetzt werden- gegen den Rat der USA, entgegen aller Erfahrungen seit 2003.
Der Hinweis, dass dies die Wurzel fuer erneute religioese Gewalt sein wird ist nur allzu richtig. Es kann dazu fuehren, dass die TUR tatsaechlich eigenstaendige Operationen in/ um Mossul durchfuehrt.
Es zeigt aber auch die Schwaeche des irak. Militaers insgesamt auf. Es ist nicht in der Lage das Land von der Plage IS ohne Ust zu befreien. Und darin ist ein Kreislauf begruendet, der den wahabitischen Geldzufluss aufrecht erhalten wird.
Der IS wird noch auf laengere Sicht eine Bedrohung darstellen.
@Eric Hagen: +1 Zudem die Erkenntnis, Milizen geben den Ton an, nicht die mil, Schlagkraft regulärer Streitkräfte der offiziellen Regierung.
„tluassa | 29. Oktober 2016 – 14:50
Werter assault, …“
@ Hans S.
Wenn ich mich recht erinnere war das transportieren der Milan und der Flugkörper das größere Problem. Ich war damals (2002) als relativ untrainierter Abiturient mit 18-19 und 1,68 nicht gerade der unheimliche Hulk. Bin auch bis heute nicht dazu geworden … der scharfe Schuss den ich auf ein unbewegliches Panzerwrack von einem Hügel aus unter praktisch optimalen Bedingungen abgegeben hab hat allerdings gesessen. ;)
Ich stimme ihnen da auch voll zu, das ist etwas völlig anderes als in einer realen Gefechtssituation zu operieren.
Allerdings muss man auch sagen das die Milan schlicht nicht für die Abwehr von „aufgepimpten Selbstmordkarren“ im Nahen Osten gedacht war, von daher ist es auch kein Wunder dass ein paar Schuss danebengehen. Wenn sich die Peshmerga jetzt allerdings über Munitionsmangel beklagen könnte man durchaus auch mal anmerken dass die Milan nicht dazu gedacht ist einzelne Schützen im Gelände zu bekämpfen wie doch recht häufig in diversen Videos zu sehen ist.
Unter dem Titel „Mossul jetzt – bald schon Raqqa“ beschäftigt sich die FAZ von gestern mit möglichen Hintergründen zur zuletzt mehrfach angekündigten Absicht, sich baldigst auf ar-Raqqa zu konzentrieren, noch bevor Mossul befreit ist.
„Die Schlussoffensive Amerikas unter der Führung von Barack Obama in das logistische Herz des „Islamischen Staates“ kommt womöglich früher als gedacht. Das Vermächtnis des scheidenden Präsidenten ist auch abhängig von den Folgen vor Ort….“
Obama will sozusagen ein gemachtes Haus in puncto Bekämpfung Daesh zur Amts-Übergabe am 20. Januar ’17 hinterlassen. Teil dieser Absicht wird auch sein, die Zusage von vor acht Jahren der Reduzierung des Engagements der Services im Ausland zu bestätigen. Er „begann“ mit 180.000 Soldaten, Masse in AFG. Derzeit stehen ca. noch 10.000 am Hindukusch und 5.300 im Mittleren Osten im Dienst.
Unmittelbarer Anlass zur – öffentlichen – Ankündigung der „baldigen“ ar-Raqqa Offensive sind jedoch zwei andere.
1. Zu befürchten steht, dass Daesh nach seiner Vertreibung aus Mossul, sich auf die nächst niedrigere Stufe terroristischer Vorgehensweisen zurückziehen muss: Der „klassischen“ asymmetrischen (hybriden) Vorgehensweise, da Kampfkraft zu offener Auseinandersetzung nicht mehr vorhanden sein wird.
2. Da in erster Linie Europa Ziel/Opfer dieser Taktik sein wird, wird die Ankündigung auch
a. der Beruhigung europäischer Regierungen dienen, seht her, wir kümmern uns
b. eine verdeckte Aufforderung sein, mehr beizutragen zum Kampf gegeben Daesh, Motto: Warum sollen die U.S.-Army/die SOF die Hauptlast der Kämpfe tragen, um Europa vor Terror zu retten, …?
@Pirat77
„Ein schnell und Zickzack fahrendes „MadMax Mobil“ ist mit der Milan ala BW schwer zu treffen. “
Haben Sie noch mehr praktische Tipps für den Feind, die Sie hier gerne öffentlich verbreiten würden?
Wie auch immer: Die Truppen der Anti-IS-Koalition haben noch nicht einmal annähernd das Stadtzentrum von Mossul erreicht, sondern sind erst einmal gefordert Dorf für Dorf „in der Region Mossul“ von IS-Kräften zu säubern!
Hierzu folgender link: Situation vor Mossul am 26.10.2016 unter https://de.southfront.org/wp-content/uploads/2016/10/Resultat-nach-dem-zehnten-Tag-der-Schlacht-um-Mossul.png .
Und offensichtlich reichen die Kräfte der Anti-IS-Koalition überhaupt nicht einmal ansatzweise aus, um Mossul einzuschließen (um die Versorgungslinien der IS zu unterbrechen) und gleichzeitig ein Durchbrechen eines (möglichen) Belagerungsringes durch IS Kräfte zu verhindern!?
Die Kampfkraft der Anti-IS-Koalition relativiert sich ohnehin weiter, wenn man/frau Kollateralschäden verhindern will bzw. davon ausgehen muss, dass im Stadtzentrum „Haus für Haus und Wohnblock für Wohnblock freigekämpft“ werden muss!- D.h. auch, der Einsatz „schwerer Waffen“ und die „Unterstützung durch Luftschläge“ der Anti-IS-Koalition beschränkt sich zwangsläufig, wenn man/frau nicht Opfer unter der Zivilbevölkerung billigend in Kauf nehmen will!
Aleppo läßt grüßen!- Und ich habe keinen Zweifel, dass sich (militärisch) das wiederholen zu vermag, was wir täglich zu der Situation in Teilen von Aleppo den Berichten aus Aleppo entnehmen können!
Klaus-Peter Kaikowsky
Unterm Strich müßte wohl eher „von einer Befreiung von Mossul“ über viele Monate gesprochen werden,- denn über Wochen!
Und „von einer bevorstehenden (alles entscheidenden) Schlussoffensive“ kann man/frau zwar fabulieren, aber davon kann nach dem jetzigen militärischen Lagebild wohl keine Rede sein!
Klaus-Peter Kaikowsky | 29. Oktober 2016 – 20:37 …..Eingelagerte LFK werden regelmäßig geprüft, und auch vor Übergabe an die Kurden, unterstelle ich.
Einzige Unsicherheit ist, wie die LFK anschließend gelagert und behandelt wurden.“
Ich frage mal etwas blauäugig, was wird da überprüft, was wird gewartet, was kann bei Behandlung und lagerung falsch gemacht werden?
Ich kann mich aber noch erinnern, die Kameraden von Nike-Herkules nahmen mehrfach geprüfte, ausgewählte Batterien mit zum Firing nach Kreta.
@Merseburger
Da dies Ihr erster Kommentar hier ist, bin ich mal zurückhaltend: Sie scheinen der Ansicht zu sein, dass „der Feind“ den Spiegel nicht lesen kann, aber hier im Blog schon… Bisschen Kinderglauben.
Und: das ist nicht der Ton der Debatte hier.
re: tluassa
Die Abwehr von „aufgepimpten Selbstmordkarren“ ist ja wohl nur ein Problem vor Mossul, siehe: https://de.southfront.org/bericht-seit-beginn-der-mossul-operation-772-isis-terroristen-getotet-und-23-gefangen-genommen/
@Klaus-Peter Kaikowsky
„……..Warum sollen die U.S.-Army/die SOF die Hauptlast der Kämpfe tragen, um Europa vor Terror zu retten, …?…….“
Vielleicht weil Herr Obama mit seiner „Muß weg und dann bin ich auch weg“-Strategie mittels SOF/CIA und Drohnen im Nachgang zur Bush’/Clinton’schen Hard-/Soft-Interventionsstrategie einerseits ein Vakuum geschaffen hat, das die Entstehung/Aufstieg von Daesh befördert hat, andereseits aber in Sachen Al Kaida mehr oder weniger den „Sieg“ erklärt hat und dieses „Problem“ dann quasi ignoriert hat. Nun gut, die Franzosen und Briten haben da maßgeblich beigetragen zu diesem Scherbenhaufen, aber die sind eben nicht „Europa“. Wo ist denn der „Masterplan“ von Herrn Obama für den Fall, dass Daesh „geschlagen“ ist ? Nach mir die Sintflut in MENA und Euopa, Hauptsache die USA sind weiterhin ein safe heaven und die Russen bleiben in dem von der NATO bewachten Geo-Container ?
Thank U for that, Mr. President – well done, great job. With friends like U who needs enemies ?
@T. Wiegold
„Feind“ ist nun einmal der militärische Begriff für die Leute, auf die unsere Milans abgefeuert werden und dabei im Idealfall auch treffen sollten. Und in diesem Debattenstrang sind leider sehr viele Informationen enthalten, die diesen Leuten nützlich sein können. Dass der „Spiegel“ sich ebenso verantwortungslos verhält, macht es nicht besser, im Gegenteil, denn hier werden die Informationen offensichtlich von aktiven Soldaten veröffentlicht.
@klabautermann:
Bei der Aufzählung der Verantwortlichen bitte nicht unsere Rolle bei den Anfangserfolgen von AQ im Maghreb:
http://mobile.nytimes.com/2014/07/30/world/africa/ransoming-citizens-europe-becomes-al-qaedas-patron.html
Die Folgen fallen uns nun in Mali wieder auf die Füße.
Nur so als Erinnerung…
re: Merseburger
Für wie blöd sollte man „den Feind“ – ihrer Meinung nach – denn halten?- Und wie man/frau einem drahtgesteuerten (trägen) Flugkörper (a la Milan) ausweichen kann, ist nun wirklich hinlänglich bekannt !- Da dürfte Pirat77 nun wirklich nichts Neues zum Thema beigetragen haben!
Möglichwerweise ist aber dieser Sachverhalt im BMVG jahrelang unbekannt gewesen, sodass man/frau nach entsprechenden leistungsfähigen Alternativen überhaupt erst (zu) spät gesucht hat?
Aber die (überlagerten?) Altbestände „Milan 1“ sich ja jetzt zumindest schon mal weg und die der „Milan 2“ hoffentlich dann bald auch!- Wären ja ohnehin auch nicht mehr zu gebrauchen gewesen …
@Merseburg:
– Lernen sie Arabisch und gehen in einschlägige Foren, da kriegen sie ne einschlägige Dschihadistenausbildung. Da werden dann auch mil. Schwächen der Peshmerga diskutiert.
– Spielen sie ein PC-Spiel aus der FaR Cry, MGS oder gar ARMA Reihe, da werden WaSys realitätsnah in die virtuelle Welt übertragen.
– Daesh besteht zu einem beträchtlichen Teil aus erfahrenen Dschihadisten und vor allem Saddams Elitetruppen oder gar Soldaten der SAA die selbst an Milan ausgebildet wurden.
Kein Grund zur Besorgnis!
@KPK: Warum sollen wir für die Fehler der USA bluten? Die Schuldfrage ist eindeutig. Die ISIS ist allein von den USA verschuldet.
1. Ohne den Irak Krieg von Bush gäbe es vermutlich keine ISIS und vor allem wäre die alte irakische Armee mit der ISIS fertig geworden. Jetzt wird die ISIS von alten irakischen Generalen geführt.
2. Hätte Obama nicht verfrüht die US-Truppen aus dem Irak abgezogen, hätte die ISIS niemals Mosul erobern können.
3. Selbst als die ISIS im Irak eingefallen ist, hätte die US-Luftwaffe diese noch leicht vernichten können, weil offen mit vielen Fahrzeugen unterwegs, aber Obama hat bis zum Fall von Mosul tatenlos deren Ausbreitung zugeschaut.
Also ist es Sache der USA das selbst geschaffene ISIS-Problem lösen und nicht eine europäische Aufgabe.
Weil die USA so versagt haben, sollte auch Europa gegen die ISIS Krieg führen, auch die BW und auch mit Bodentruppen, um unsere Zivilbevölkerung von der ISIS uns seinem Staat zu schützen!
@Audio001
Wiederhole mich von gestern 14:39 in Teilen.
„Damit ist Mossul auch nach Westen faktisch abgeriegelt. Tal Afar bildet das Tor nach Mossul aus Westen.
http://www.deutschlandfunk.de/mossul-offensive-schiitische-milizen-greifen-is-in-tal-afar.1947.de.html?drn:news_id=672154
Spezialeinheiten starten im Westen von Mossul eine Offensive zur Rückeroberung der von Daesh besetzten Stadt Tal Afar. Mit dem Angriff sollen wichtige Versorgungswege der Terrormiliz gekappt werden.
Nicht nur das, gleichzeitig wird dadurch ein Ausweichen/wechselseitige Unterstützung/Verzögerungsgefecht nach/durch/in Richtung ar-Raqqa weitgehend ausgeschlossen“.
Zusatz: Natürlich ist Mossul damit im klassischen operativen Sinn nicht eingeschlossen. Allerdings kann eine Abriegelung festgestellt werden. Aus NO/O kurdische Peshmerga, aus S/SO die irakische Armee. Mit der Wegnahme von Tal Afar ist der Ausweich-Weg nach Westen in Praxi gleichfalls abgeriegelt. Bewegungen in operativer Bedeutung bleiben ausgeschlossen, es sei denn Daesh entschließt sich zu groß angelegter Ops nach Westen, wonach es derzeit nicht aussieht.
– Bewegungen in taktischer Größenordnung bleiben davon unbenommen -.
Wie auch immer, Daesh hat das Momentum der Operationsführung verloren.
Im U.S. FM 101_5_1 (Field Manual) wird das sehr klar erklärt:
1. The loss of freedom ob maneuver resulting from enemy control of ground routes of evacuation and reinforcement. = ENCIRCLEMENT = Einschließung.
Dies, soweit Stimme ich zu, liegt – noch – nicht vor. Allerdings
2. To isolate or seal off an area by any means ; to deny use of a route or approach. = INTERDICTION = Abriegelung
Exakt damit haben wir es vor Mossul gegenwärtig zu tun, der Abriegelung. Diese Vorstufe zur Einschließung kann aber ausreichen meine Ziele, nämlich Abschneiden von Versorgung/Verhinderung der Zuführung von Verstärkungen/Nehmen der Bewegungsfreiheit umzusetzen.
Was die Führung der Ops am Boden tatsächlich will, unklar! Hängt ab von Verfügbarkeit an Truppe und der weiteren Operationsabsicht. (Siehe das durch A. Carter angekündigte Ziel ar-Raqqa zu nehmen, offensichtlich vor dem Präsidentenwechsel, s.o. 10:59).
Dazu gilt: single set of forces. Ist meine Truppe an Zahl /Fähigkeiten begrenzt verfügbar, setzte ich sie bei mehreren Ops-Zielen dennoch nur 1x – im Schwerpunkt – ein.
Im übrigen, auch wenn jetzt der Sturm der Entrüstung losbricht, allerdings herrscht dort ja Krieg, Klartext also, will heißen: Mossul muss nicht zwingend genommen werden, aushungern reicht. (Wird nicht stattfinden bei ca. 1,5 Mio Einwohnern, dem Zeitbedarf und: Wir heißen ja nicht „Putin vor Aleppo“ und beherzigen HVR)!
@Memoria
Na ja, Organisierte Kriminalität war und ist eben eine der Haupteinnahmequellen von Rebellen/Terror-Organisationen und somit natürlich auch von AQ und Daesh oder Taliban. Drogen, Menschen, Waffen, Antiqitäten/Kunst, etc.pp. – alles womit man „handeln“ kann wird eben zu Geld gemacht. UK und US haben entschieden, dass sie sich grundsätzlich nicht erpressen lassen -auch nicht durch „einfache“ Kriminelle (z.Bsp. Piraten) während andere Länder eben die „rote Linie“ bei politischer Erpressung ziehen.
@Closius
Ich lese stets mit Interesse Ihre Beiträge, aber hätte, wäre, wenn, – kann ich weder hören noch nachvollziehen.
(Hätten die Römer vor 2000 Jahren nicht Jesus Christus getötet, wäre Einiges anders gelaufen. Haben sie aber. Also leben wir damit – und den Folgen)!
Genauso läuft’s mit Daesh. Der Mordbrennerverein existiert nun mal.
Also unternehmen wir alles, die Bande von uns fortzuhalten.
Falls das zu deutlich war, nicht persönlich nehmen. Ich halt’s mit klarer Aussprache, geht im Krieg nicht anders.
(Und, sofern die USA sich der „splendit isolation“ folgend heraushielten, wer soll es dann richten, das beste Heer der Welt samt „anlehnender“ Nachbarschaft?
Pardon, aber: Gelächter!
Daesh bedroht Europa, in die „Americans“ lässt sich kaum einreisen).
Closius | 30. Oktober 2016 – 11:40:
Grundsätzlich bin ich Ihrer Meinung. Das Problem sehe ich darin, dass die Amis nicht bereit sind, für die Folgen ihres Handelns auch die Verantwortung zu übernehmen. Die ziehen von einem Trümmerhaufen zur nächsten Spielwiese (= nächster Trümmerhaufen).
Und nein – ich habe nix gegen US – Amerikaner. Aber was wollen wir von einem Staat erwarten, in dem ein Trump Präsident werden könnte.
Hans Schommer
Milan hin oder her. Warum soll es in Mossul besser laufen als für Assad und die Russen in Aleppo?
Ich verwehre mich gegen die Pseydokritik an Obama.
Bereits mit 9/11 wurde in den USA an einer Grand Strategy gefeilt um einen „Long War“ zu führen. Obama reagierte nur noch innerhalb der durch die Bushregierung vorgegebenen Parameter. Der Iran, Syrien wie auch Libyen waren bereits auf der Abschussliste für einen Terroranschlag für welchen keiner der genannten Staaten auch nur im Ansatz hätte zur Verantwortung gezogen werden können. Es gibt unter RAND einschlägige Dokumente, welche bereits im Vorfeld oder zu Beginn der Obamaregierung die Aufstellung der Spieler beim Namen nennen.
Zudem litt der Nahe- und Mittlere Osten sowie Nordafrika an strukturellen Problemen seit dem Untergang des Osmanischen Reichs. Politische Eliten wurden eliminiert, den Besatzern als begin erscheinende Warlords mit Regierungsaufgaben betraut. Ich möchte mich im Rahmen dieses Blogs und seiner Qualität vorsichtig ausdrücken, aber hätte es damals psychologisch versierte Profiler wie heute gegeben, …! Ach da wären noch nicht mal die Agenten der Westmächte Agenten geworden. /kein SCNR!
Zur Sicherung der entstehenden Strukturen der Macht wurde z.B das Konzentrationslager seitens dem Empire und der Grande Nation erfunden. Eine Phase der Brutalität nahm die Region in den Griff die nur noch an die Killsquads der Nazis in Osteuropa erinnern kann. Manch ein Regime hat sich bereits in der Zeit nach WK II den Ruf erarbeitet „Britischer als die Briten“ zu sein. Hinzu kamen millionen von schwersttraumatisierten Juden, welche die Shoa überlebt hatten mit weniger als den Kleidern am Leib eintrafen.
Friedrich Schiller sagte einst „Böses muss immer Böses gebären“. Klartext: Im Rahmen unserer fortschreitenden Aufklärung harrt die Region einer psychologischen Perspektive der Aufarbeitung. Und Obamas emphatisches Herangehen hat dann schlimmere Effekte auf uns verhindert!
In vorherigen Beiträgen war die Rede, daß die BW nur Milan 1 Raketen geliefert hätte.
Deshalb meine Frage an die Experten hier, wäre es anders, wenn man stattdessen das aktuelle MILAN-System ADT-ER geliert hätte(was die BW wohl selbst nicht hat), wäre dies besser geeignet gegen eine Zick-Zack fahrenden Truck, oder hat dieses kampfwertgesteigerte MILAN System auch noch diese Schwäche?