Halbierung der Lebensdauer-Garantie für Eurofighter wieder aufgehoben

20131119_Eurofighter_Dubai

Bald zwei Jahre nach Feststellung eines Fertigungsfehlers am Kampfflugzeug Eurofighter hat die Herstellerfirma Entwarnung gegeben und die Zahl der freigegebenen Flugstunden für den Jet wieder erhöht. Die im September 2014 entdeckten falsch angelegten Bohrlöcher am Rumpf hätten keine Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flugzeugzelle, heißt es in einer Information des Berliner Verteidigungsministeriums an die zuständigen Abgeordneten des Bundestages. Die garantierte Lebensdauer sei deshalb von der Industrie wieder auf 3.000 Flugstunden erhöht worden.

Am 30. September 2014 hatte die Luftwaffe von sich aus bekannt gemacht, dass die Bohrungen am Rumpfhinterteil des Eurofighters unzureichend entgratet wurden. Verantwortlich dafür war das britische Unternehmen BAe Systems, das als Teil des Eurofighter-Konsortiums bestimmte Komponenten des Kampfjets liefert. Die damals vorsorgliche Konsequenz:

Da die Auswirkungen dieser Problematik auf die Lebensdauer der Zelle noch nicht absehbar sind, wurde die Halbierung der Flugstundenfreigabe durch die Industrie als zusätzlicher Sicherheitsfaktor eingeführt. In der Folge wurde durch die Industrie als Sofortmaßnahme der bisher freigegebene Lebensdauerwert von 3.000 Flugstunden auf 1.500 Flugstunden halbiert.

Diese Halbierung ist nun wieder aufgehoben. Allerdings sind auch die 3.000 Stunden noch nicht der angestrebte Wert – langfristig soll die Lebensdauer der Flugzeugzelle auf 6.000 freigegebene Flugstunden erhöht werden.

Neben den fehlerhaften Bohrlöchern am Rumpfhinterteil waren im vergangenen Jahr  zudem ähnliche Probleme an weiteren Stellen des Rumpfs entdeckt worden. Diese ebenfalls fehlerhaft entgrateten Bohrlöcher hatten allerdings nach Darstellung des Ministeriums keine Auswirkungen auf die garantierte Lebensdauer.

(Archivbild: Eurofighter bei der Dubai Airshow im November 2013 – Airbus/JV. Reymondon)