Irland zieht aus Afghanistan ab
Da schreibt man knapp eineinhalb Jahrzehnte über den internationalen Einsatz in Afghanistan – und dann gibt es doch Meldungen, die einen überraschen: Irland zieht seine Soldaten vom Hindukusch ab. Die Flagge des Nicht-NATO-Landes, das über die Jahre dauerhaft erst an ISAF und jetzt an der Mission Resolute Support beteiligt war, wurde bereits am vergangenen Sonntag im Hauptquartier in Kabul eingeholt:
A detachment comprised of the last seven Defence Forces Ireland personnel lowered their national flag at Camp Resolute Support Headquarters in Kabul, Afghanistan marking the end of their mission with the NATO Coalition forces.
(…)
Following 15 years of unbroken service with both the NATO ISAF and RS missions, the final contingent of seven Defence Forces personnel will redeploy to Ireland. To date, 226 Officers and Non-Commissioned Officers from the Defence Forces have served in a variety of appointments within the Headquarters based in Kabul, Afghanistan. From 2001 until 2012 the Irish Defence Forces held the senior Counter IED appointment in the NATO mission, where they led the Counter IED capability build up based on over 3 decades of bomb disposal experience in Ireland and the Middle East.
Ganz ehrlich: Das habe ich all die Jahre schlicht übersehen. Die Zusammensetzung von Resolute Support, Stand Dezember 2015 und deshalb noch mit sieben Iren auf der Liste, gibt es hier.
(Foto: Ireland marks its end of mission at a flag-lowering ceremony on March 6, 2016 at Camp Resolute Support Headquarters in Kabul, Afghanistan – Cmdr Fernando Estrella/U.S. Navy/Resolute Support)
Oha – die Iren hatte ich ebenfalls nicht auf dem Schirm, obwohl CIED ein Schwerpunkt im Einsatz war. Go raibh maith agaibh! [„Danke euch!“]
Irland hat eine lange Tradition der Teilnahme an UN-Missionen:
Kongo, Somalia, Bosnien, um nur einige zu nennen.
2001 hatte ich selbst die Freude mit irischen Jungs bei SFOR/SARAJEVO/BUTMIR sieben Monate lang zusammenarbeiten zu können. Durchweg professionelle Soldaten im britischen Stil erzogen und geführt.
Zu dem Zeitpunkt, nach dem was mir berichtet wurde, war die Masse des aktiven Heeres im Auslandseinsatz.
“but the concern we have is that increasingly our troops are involved in operations that seem to be aligned to NATO objectives, and that they take part in EU Battle Group exercises.”
Dieses Zitat aus 2014 gibt Einblick in die politischen Motive für den Rückzug. Insbesondere in Zeiten der politisch schwierigen Situation nach den jüngsten Wahlen in Irland, scheinen die Neutalisten irisches Verhalten stärker zu beeinflussen.
@Apii
Zitat von wem? Quelle?
Laut der Übersicht der Nationen stellt Deutschland ja immer noch den stärksten Anteil der Soldaten nach den USA…und Frankreich ist schon länger nicht mehr dabei.
Gute Übersicht @dank T.W.
Es überrascht mich auch etwas, dass Georgien nach den USA der zweitgrößte Truppensteller ist. Mir war zwar bewusst, dass sie dort stark engagiert sind, aber dass sie der zweitgrößte Truppensteller sind überrascht mich doch etwas.
@QuiGon
Sie haben Recht Georgien ist z.Zt. die Nr.2
Habe ich überlesen, weil ich das Land kaum auf dem Schirm hatte.
Danke für die Korrektur!
danke für reminder.
13000 mann, davon
+ 7000 > 1 nation
+ 6000 > 40 nationen
alle reden von truppenOBERgrenzen, hier darf man doch auch mal nach sinnvollen – UNTERgrenzen fragen !? bspw 1000 ist op untergrenze, und wer kleiner will muss eben in einer hostnation embedden, ginge doch ? !
s f
@TW
http://www.thejournal.ie/irish-troops-afghanistan-1780766-Nov2014/
Die spannende Frage für mich wäre da ohnehin, inwiefern man das Engagement bestimmter Länder dort bewertet. Gewisse ex-Jugoslawische Länder wären kaum dort, wenn sie nicht dafür bezahlt werden würden. Es kommt da sicherlich auch nicht von ungefähr, dass sie Deutsch ausgestattet und ausgebildet sind.
Bei den Georgiern wäre ich mir da auch auch nicht so wirklich sicher.
Bisweilen erwecken bestimmte Strukturen den Eindruck einer versteckten Söldnerarmee – aber das ist dann wieder subjektive Wahrnehmung ;)