Erste Tornado-Testflüge für den Syrien-Einsatz
Die Tornado-Kampfjets der Bundeswehr haben auf der türkischen Basis Inçirlik mit den Testflügen für den Einsatz gegen ISIS begonnen. Bereits am (gestrigen) Donnerstagmorgen hoben die Flugzeuge erstmals ab, wie die Bundeswehr am Freitag mitteilte. Die Flüge dienen dem Erkunden und Abstimmen von Verfahren auf der international genutzten Luftwaffenbasis; Flüge mit den optischen Aufklärungskameras sind damit noch nicht verbunden.
Details dazu auf der Bundeswehr-Webseite. Auf meine Nachfrage teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mit, dass diese Abstimmungs- und Erkundungsflüge ausschließlich über türkischem Gebiet stattfinden und die Maschinen nicht in den syrischen Luftraum einfliegen. Der eigentliche Einsatz mit Aufklärungsflügen über Syrien soll dagegen erst im Januar beginnen.
Die beiden bereits am 10. Dezember verlegten Tornados sind ECR-Varianten, die ursprünglich zur Bekämpfung gegnerischer Flugabwehrstellungen ausgerüstet sind. Aufgrund des Technik-Standes können diese beiden Flugzeuge keinen Kamera-Aufklärungsbehälter Recce Lite tragen. Laut Luftwaffe wurde diese Entscheidung bewusst getroffen, da für die Einweisungen und die Abstimmungsflüge keine der aufgerüsteten Maschinen erforderlich sind.
Allerdings, auch wenn das offiziell kein Thema ist: Diese bereits in Inçirlik stationierten Flugzeuge können die Radar-Signaturen von Flugabwehrstellungen erfassen, was angesichts der Situation in Syrien sicherlich auch von türkischem Territorium aus zu ihren Aufgaben gehören dürfte.
(In den Kommentaren war schon auf die Bundeswehr-Meldung hingewiesen worden; damit es ein wenig übersichtlicher bleibt, und damit solche Meilensteine auch wieder aufzufinden sind, als eigener Beitrag.)
(Foto: Tornado beim Start in Inçirlik am 17. Dezember – Bundeswehr/Falk Bärwald)
Als absoluter Laie würde mich interessieren, ob diese ECR-Tornados Fähigkeiten haben die z.B. der Türkei oder anderen Verbündeten (z.B. USA, Frankreich, Briten) nicht zur Verfügung stehen. Ich gehe davon aus das die mind. die USA auch in der Lage sind die Flugabwehrstellungen in Syrien zu lokalisieren.
Liege ich mit dieser Einschätzung richtig oder gibt es tatsächlich einzigartige Hightech in der Bundeswehr? (evtl. in Zusammenhang mit dem ominösen russischen Superjammer)
Oder vertraut die Bundeswehr den Infos der Verbündeten nicht und möchte lieber selber Daten sammeln um die im Januar eintreffenden moderner ausgerüsteten Flugzeuge nicht zu gefährden?
Also, wenn ich mir den Bericht auf der BW.Website durchlese, ist eigentlich alles erklärt was die D Tornados derzeit in der Türkei für Aufgaben haben. Alles wurde hier auch schon mehrfach „verhackstückt“. Einweisungsflüge, Feuerwehr, Verfahrensabläufe etc. …! Da steht aber nichts von (Zitat von Oben)
„Diese bereits in Inçirlik stationierten Flugzeuge können die Radar-Signaturen von Flugabwehrstellungen erfassen, was angesichts der Situation in Syrien sicherlich auch von türkischem Territorium aus zu ihren Aufgaben gehören dürfte.“
Sollte man evtl nicht einmal verucht sein den Aussagen der Bw-Führung Glauben zu schenken und diesen Vorkommando seine (wohl notwendigen Aufgaben) NICHT konsequent absprechen? Ich selbst bin da hin und her gerissen. Standardisierte Verfahren innerhalb NATO-Partner bei jedem möglichem Einsatz neu zu erproben? Wofür haben wir die jährlich stattfindenden NATO-Übungen? Wofür haben wir NATO AIRFIELDS, auf den auch für Jets anderer Nationen Cross-Servecing gewährleistet ist? Brauche ich zwei Jets plus min 40 Mann vor Ort, um die Feuerwehr einzuweisen? Fragen über Fragen. Wenigstens versucht die Bw auf ihrer Homepage zu erklären was die zwei Tornados da unten in der Türkei momentan für eine Aufgabe haben. Ist doch schon mal was.
@ amsi 887
Also die Aussagen auf der Bw-Homepage sind ja recht und schön, aber wenn die beiden ECR-Tornados nicht versuchen würde alle Strahlungsparameter der S-300 und BUK /SA-17 aufzufassen und aufzuzeichnen, dann würden sie grob fahrlässig handeln.
Das man so etwas nicht an die große Glocke hängt, versteht sich von selbst.
Nachdem im anderen Faden mit den syrischen BUK-Stellungen davon die Rede ist, dass die Syrer und die Russen die westlichen Kampfflugzeuge mit einem „radar-painting“ überziehen, ist wohl von einem heftigen informellen Schlagabtausch auszugehen. Bekanntlich muss man ja bei einer Radarbestrahlung durch eine FlaRak-Einheit von verschiedenen Betriebsarten auszugehen. Wenn nach der Erfassung eines Radarzieles das Zielverfolgungsradar aufgeschaltet wird, dann gilt dies nach internationalen Regeln als „hostile act“, der wiederum die westlichen Kampfjets zu Gegenmaßnahmen berechtigt.
Dieser Schlagabtausch mittels Radarverfahren ist schon ein verdammt kritischer Fakt, der leicht zu einer Eskalation führen kann, z. B. wenn der Radarwarnempfänger in einem westlichen Kampfjet anzeigen sollte, dass eine gegnerische Rakete gestartet wurde (für @K-P-K streiche Rakete, setze LFK ).
In so einer Situation nicht sämtliche Parameter der BUK SA-17 oder der S-300 / 400 zu kennen kann tötlich enden. Deshalb falls nicht alle Parameter der russischen FlaRak-Systeme bekannt sind und in den Radarwarnempfänger und in den Jammer des Tornados einprogrammiert sind wird dies nach Möglichkeit bis zu der Zeit des scharfen Einsatz geschehen.
Für diesen Zweck sind die ECR-Tornados auch ohne HARM-Flugkörper hervorragend geeignet – egal ob mit ASSTA 3 oder nicht !
@Amsi887
Einen Teil Ihrer Frage kann ich vielleicht beantworten. Nein, es werden keine 40 Mann für eine Feuerwehreinweisung benötigt. Die Personalstärke summiert sich sehr schnell wenn man die Sachgebiete / Bereiche durchgeht und notiert, ich mache das jetzt einfach mal exemplarisch für ein beliebiges Vorkommando mit zwei Lfz (die betrieben werden sollen)…
Tornadobesatzung: 4
Flugausrüstung:1
Kontingentführer: 1
KdoFw 1
Refü: 1
Wartungscrew: 6
Lebenslaufakten/Einsatzsteuerung: 2
Technik: 14
Nachschubwesen: 4
S2N: 1
FSO/FSM: 1
IT Bereich: 8
Das sind jetzt bereits 44 Mann… wie gesagt rein exemplarisch. Aber es stimmt schon auf den ersten Blick sieht es immer nach sehr viel Personal aus, wenn es aber aufgeschlüsselt wird macht es durchaus Sinn.
@amsi887
Es ist wie bei einem Vorkommando zu einer Übung, da benötigt man aus den meisten Fachgruppen eines Verbandes Spezialisten, welche die Infra und Verfahren vor Ort klären.
Was das Fliegen betrifft, so ist es auch da besser, wenn schon mal welche vor Ort mit dem entsprechenden Muster geflogen sind.
@maka
Ist dies ein Trollpost oder ernsthaft?
Selbstverständlich ist die Bundeswehr/Luftwaffe NICHT hightech, sondern die ECR sind Strohhalm-Tornados. Die Briten haben zb den hochmodernen Lightning III Pod, der dem RecceLite hochüberlegen ist. Die BW-Tornados sind für Deutschland modern, aber international zweitklassig. Selbst ASSTA 3 ist schon sehr veraltet.
Die Presse hat keine Ahnung, die haben sogar die MILAN heute als hochmodern bezeichnet, dabei stammt das System aus den 80er (!) Jahren.
@Jimbob
Zwar gehöre ich hier bei AG nicht zur „alles-ist-mies“Gilde, jedoch hinsichtlich MILAN:
Meine erste habe ich im Mai 1974 auf der SB 2A Munster- Nord abgefeuert, Hartziel M-47!
Dass unsere (mil) Medienkommentaren von keiner Sachkenntnis getrübt sind, stimmt so, fällt aber nicht weiter auf. Die Öffentlichkeit merkt es nicht, weil kaum interessiert, – bzw Alle alles glauben, da fleißig abgeschrieben wird.
Motto: Wenn’s bei SPON – ZON u.a. steht, wird’s wohl zutreffen.
Sinngemäß gestern in einem Nachbarthread gesetzt, das Gemeinsame von Luftgewehr und Gatling ist, alles „schwere Bewaffnung“, was bei jeder Gatling zumindest qua Masse zutrifft.
Wir werden die deutsche SiPo- und mil Kompetenz nicht ändern, also bleibt MILAN hypermodern; sagt der teutsche Michel: „… was wollt Ihr denn, Kurden jagen damit Daesh vor sich her.“ Na denn!
@Jimbob
Ist dies ein Trollpost oder ernsthaft?
Abgesehen davon dass der Litening TOR III Pod als Laser Designator entwickelt wurde, ist dieser genauso in den TORNADO integriert wie der RecceLite Pod.
Quelle: Website der Luftwaffe https://bw2.link/bwDN8
Die ECR Technik ist mit Sicherheit nicht das modernste. Aber welche andere Nation hat denn (mit welchem System) ähnliche Fähigkeiten?
Können Sie die ASSTA 3 aus eigener Erfahrung beurteilen?
Zusätzlich gilt zu berücksichtigen: Aufklärungsergebnisse dieser Art teilt man in der Regel nicht. Dh man erfährt zwar über die Nato mit Sicherheit, wo welches System steht, nicht jedoch deren Betriebsdaten. Und die sind wiederum erforderlich um die Selbstschutzsysteme anzupassen.
@Jimbob: Was ist denn Ihrer Meinung nach im Bereich ECR (zu dem ich bspw. auch SEAD zählen würde) „Hightech“?
@Vader: Kennen wir uns? Gab es gestern bei Ihnen im Büro Eierlikörtorte? ;-)
@ Jimbob
LITENING III und Recce Light haben unterschiedliche Aufgaben und können beide auch an deutschen Tornados genutzt werden.
@ all
Deutschland:
Entschluss des Parlaments am 04.12., Verlegung am 10.12, erster „Einweisungsflug“ am 17.12. Verlegung der „Einsatzmaschinen“ geplant Anfang Januar.
Verlegung auf eine NATO Basis auf der auch US Kräfte operieren.
Dänemark:
Entschluss des Parlaments am 02.10., Verlegung am 05.10, erster Einsatzflug am 16.10.
Verlegung nach Kuwait.
Und die Dänen waren noch deutlich langsamer als die Holländer oder Belgier in Jordanien. Australier und Kanadier waren auch nicht viel langsamer.
Alles.Bleibt.Besser.
Moin,
ich frage mich ob es wirklich hilfreich ist, sämtliche Einzelheiten des aktuellen Tornadoeinsatzes auf dieser Seite zu veröffentlichen. Ich kann verstehen das das Interesse groß ist aber Informationen zur benutzten Technik, Personalansatz und diverse Abläufe haben hier meiner Meinung nach nichts zu suchen.
Ein bisschen Zurückhaltung wäre angebracht, immerhin hat jeder Personenkreis Zugriff auf diese Seite.
Es scheinen ja auch einige „Insider“ hier zu schreiben, ansonsten frage ich mich wie man hier an einige, nicht jedem bekannte Informationen kommt.
@vader
Wie sich ein Vorkommando oder auch Hauptkommando zusammen setzt weiss ich aus eigener Erfahrung sehr gut. Was ich aussagen wollte ist: 3-4 Wochen rumgepimmel (sorry für die Wortwahl) vor einem Einsatz sind nicht Standart
Wie war das noch mit NRF? Attacke und los? Nicht mt unserer Lw. Sorry
@SchmidtM: Die Franzosen und Briten haben schon jeweils am Tag der Einsatzentscheidung bombardiert. Sicher, deren Flugzeugef waren schon vorher verlegt. Aber es gibt ja keinen Grund für Deutschland nicht auch erst zu verlegen und dann das Parlament erst entscheiden zu lassen über den Einsatz. Lehnt das Parlament ab, gibt es eben keinen Einsatz…aber man spart viel Zeit.
Aber vielleicht liegt es einfach daran, daß die anderen vermutlich keine SAP Software nutzten für die Flugzeugersatzteile usw..
Oder es liegt daran, daß erst jetzt, nach dem Parlamentsbeschluß der Luftwaffe aufgefallen ist, daß keine Tornados einsatzfähig sind und erst jetzt begonnen wird ASSTA 3 einzubauen, denn anders verstehe ich nicht, daß die BW jetzt schreibt, daß die Tornados jetzt „technisch auf den neuesten Stand“ gebracht werden oder hat die Luftwaffe noch vergessen anderes(rechtzeitig) am Tornado zu modernisieren oder einzubauen als ASSTA 3?
Nachttag:
Ein HAUPTKOMMAMDO bei den Transportern sah in der Regel so aus:
1 Kommandoführer (Lfz-T-Off)
6 Nachprüfer (EINER pro Fachbereich)
10 Mechaniker (nicht mal 2 pro Fachbereich)
4 Warte (pro lfz EINER)
Sind 21
Plus Besatzung 5 pro Lfz.
Spieß?
Refü?
Etc…?
Brauchten wir nie.
@ SchmidtM und andere
Kann sich der eine oder andere Kommentator vorstellen, dass vielleicht auch die „Host Nation“ mitspielen muss? Vielleicht erinnert sich so mancher an die (Anfangs-) Schwierigkeiten bei Active Fence oder in Trabzon?
Und: Verlegung am 10.12., erster Einsatzflug am 15.12. (A310 MRTT)
Find ich persönlich jetzt nicht sooooooo lange.
@Closius
Nur wenn unser Parlament neuerdings nordkoreanische ist
@T.W. & all
Gut ausformulierte Meldung; im Zusammenhang mit der Meldung der Bw ein plausibler Hintergrund für diesen Vorab-Einsatz. Niemand sollte jetzt noch Raum haben, argumentationslos zu behaupten, es wäre ALLES nur zwecks PR geschehen (natürlich kann das auch eine Rolle gespielt haben, der ganze Einsatz ist schließlich ein politisches Symbol; aber niemand hat bisher tragfähige Argumente vorgetragen, dass es über die Möglichkeit hinaus auch wahrscheinlich ist, dass die PR der ausschließliche Zweck gewesen wäre). Hier kommen Leser und Schreiber jedenfalls wieder zusammen.
@Georg | 18. Dezember 2015 – 17:44
Dazu zwei Fragen:
1. Welche (geschriebenen oder praktizierten) internationalen Regeln konkret?
2. Welche (aktiven und passiven) Gegenmaßnahmen konkret?
@Hunter
Mit Sicherheit gibt es von Seiten der türkischen Regierung/Militär Einschränkungen im Flugbetrieb und diese zu klären benötigt Zeit.
Der Level of Ambition einschl 10 Vorwarnzeit sieht all dies nicht vor.
2016 müssen weitere Weichen gestellt werden, sonst geschieht mind drei Jahre nichts.
Im Ressortbericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr vom 8. Mai 2013 steht doch die ganze Peinlichkeit der Lw auf Seite 29 und 30.
Die angebliche Orientierung am NATO „Level of Ambition“ (LoA)7 hätte bedeuten müssen, dass die angebotenen Fähigkeiten auch vorhanden sein müssen, wenn schon nicht durchhaltefähig. Fakt ist, die 6 Aufklärungsflugzeuge stehen im Moment nicht zur Verfügung und dies ist nicht nur mit Weihnachten und SASPF zu erklären.
Aus einer Übung in einen Einsatz zu verlegen kennt die Lw, Maple Flag, Cold Lake – Pia, 1996……aber da war die Welt noch geordnet.
www.bmvg.de/…/Ressortberichtl.pdf
Ich komme noch einmal auf meine simple Frage (nun in die Runde) zurück: „Wie sieht denn nach Qualität und Quantität die Flugabwehr der IS aus?- Und über welche radargestützte Flugabwehr verfügt der IS,- die die deutschen ECR-Tornados praktisch aufklären könnte!?„
@ audio001
Wir reden doch nicht über die Flugabwehr des IS, falls diese ein paar Flak-Geschütze 20 mm o.ä. hat. Vermutlich sind die relativ gefährlichen ZSU 23-4 schon von der Allianz ausgeschalten worden (Beutestücke von der irakischen Armee).
Wir reden hier über die potentielle Bedrohung der Aufklärungsflüge durch die russischen und syrisch / russische FlaRak-Systeme.
@Georg
Lässt uns denn die Syr/Rus Regierung in Aufklärungsnähe ihrer Stellungen?
Wird wohl eher darauf bestehen, dass die Flugroute in großem Abstand zu deren Stationierungsorten entlang liegen.
Da es den Tornado betrifft poste ich das hier mal.
Bild.de berichtet im News Ticker auf Berufung von Reuters davon, dass das Bundesverteidigungsministerium 2016 mit Planung zur Entwicklung eines neuen Kampfjets beginnen will, das den Tornado ablösen soll. Und es wird wohl wieder eine europäische Kooperation geben.
„Das Bundesverteidigungsministerium plant die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeuges, das langfristig die Tornado-Jets ersetzen und möglicherweise unbemannt fliegen soll.
2016 seien erste Gespräche mit den europäischen Partnern zu den Anforderungen an das Gerät beabsichtigt, heißt es im Entwurf des Ministeriums für eine „Militärische Luftfahrtstrategie”, der Reuters am Sonntag vorlag.“
Jetzt ma ne frage was bedeutet das? Sollte der Eurofighter das nicht machen? Ist das die Bankrotterklärung in Sachen Air to Ground beim Eurofighter?
@audio001
Im November gabs da mal die Story von den Luftabwehrraketen aus der Ukraine. Die Geschichte kam damals über RT, der seinerseits eine kuwaitische Quelle zitierte.
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/35675-is-kauft-flugabwehrraketen-flaraks-aus/
@Rado:
Der RT-Artikel (inclusive des Nachtrags) wirkt etwas wirr auf mich.
Zur FN-6 (das ist ein chinesisches MANPAD, Infrarot, 6km Reichtweite, 3800m(?) Flughöhe) gibt es aber schon aus 2013 Meldungen. Hier ein Artikel aus der NYTimes über von Quatar organisierte Lieferungen (darunter FN-6) an syrische Rebellen:
http://www.nytimes.com/2013/08/13/world/africa/arms-shipments-seen-from-sudan-to-syria-rebels.html
Die Ukraine kommt nur am Rande vor:
Der Eurohawk war gedacht als unbemanntes HALE-System zum Sammeln von elektronischen Signalen (SIGINT). Angenommen das System wäre verfügbar:
Könnte der Eurohawk im jetzigen Szenario die Aufklärungsaufgaben der ECR-Tornados übernehmen?
Es geht um die Nutzlast und nicht um die Probleme der Plattform! (!!!)
@Langnase
Der ECR hat keine Aufklärungsaufgabe sondern eine Erkennungs- und Bekämpfungsrolle.
Natürlich kann man im Rahmen der Entdeckung/Erkennung auch einen Teil zur Aufklärung beitragen aber SIGINT wie die 5 Exemplare der Breguet Atlantic -Variante kann weder ECR noch EH.
Aber warten wir mal ab, wenn der EH dann zum ersten mal eine russische Radarstellung aufklärt, ob es dann noch die Möglichkeit gibt, die gewonnenen Daten auf den Boden zu bringen ;-)
re: Georg
Zitat: „Wir reden hier über die potentielle Bedrohung der Aufklärungsflüge durch die russischen und syrisch / russische FlaRak-Systeme.“
Und da sind wir bei der Diskussion die bereits an anderer Stelle geführt wutrde!- Genau dieses ist durch Bundestagsbeschluß zum „Bundeswehreinsatz in Syrien“ nicht gedeckt …
re: Zimdarsen
Zitat: „Der ECR hat keine Aufklärungsaufgabe sondern eine Erkennungs- und Bekämpfungsrolle.“
Aber irgendetwas paßt doch hier überhaupt nicht zusammen!- Man/frau schickt ECR-Tornados, respektive beabsichtigt dieses, nach Syrien und der „potentielle Gegner“ (nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages) besitzt gar keine Flugabwehr die durch ECR-Tornados aufklärbar (erkennbar!) wäre!?- Hier gibt’s irgendwie einen grundsätzlichen Widerspruch!
Mich hat übrigens auch gewundert, dass in der Bundestagsdebatte die Frage „nach der Flugabwehr der IS“ überhaupt nicht zur Sprache kam!?- Und offensichtlich hat sich auch niemand für die möglichen wahrzunehmen Aufgaben der „ECR-Tornados“ interessiert!?
Mein Eindruck: Man/frau hat (wieder einmal) etwas im Deutschen Bundestag beschlossen, ohne eigentlich zu wissen was man/frau da eigentlich beschließt!
@ audio001
Was der Bundestag diskutiert hat, weiß ich nicht. Bei dem vorliegenden Problem ist dies auch unerheblich.
Deutsche Aufklärungstornados sollen ab Januar vermutlich in einem bestimmten Korridor von der Türkei nach Syrien reinfliegen und Gebiete des IS aufklären. Dabei passieren sie in einem gewissen Abstand die russischen und die syrischen FlaRakStellungen. Es ist höchst wahrscheinlich, dass sie bei ihren Fllügen von russischen, syrischen und türkischen Radarstellungen beobachtet werden. Solange dies reine Überwachungsradare sind, kein Problem. Wenn sich aber ein Feuerleitradar einer FlaRakStellung am Boden aufschaltet, muss es schnell eine Warnung im Lfz geben. Dazu müssen alle Parameter, Betriebsarten der S400 und der BUK-M2 / SA 17 bekannt sein. Da die im anderen Thread beschriebene BUK-M2 mobil ist und eine Erfassungsreichweite von ca. 50 km besitzt, könnte damit kurzfristig ein zuvor freigegebenener Korridor verriegelt werden. 50 km Durchmesser, noch dazu als Sehne eines Kreisbogens mit entsprechend geringerem Durchmesser, ist eine Reaktionszeit von einer bis wenigen Minuten. Diese Bedrohungsmöglichkeiten müssen im Tornado durch den Radarwarnempfänger angezeigt werden und nach Möglichkeit im TSPJ im Fall des Falles aktiv bekämpft werden können.
Wenn alle Parameter bekannt sind, dann hat der ECR-Tornado momentan keine Aufklärungsmission entlang der syrischen Grenze. Falls nicht, dann wird er dafür eingesetzt werden, sofern er technisch für die Signalerfassung und Aufzeichnung behelfsmäßig umgerüstet werden kann. (Videorekorder für Primärerfassungssignal des Radarwarnempfängers oder des ELS).
Die ECR wird wohl weder in einem Korridor noch entlang der Grenze Aufklärungsflüge fliegen. Sie sind dort als Tornado fliegen, bedanken, starten und landen.
Weder die Türken noch die Russen/Syrer (jeweils deren Regierungen) wollen den ECR in sensiblen Gebieten. Sie werden wohl nach Ankunft der 6 Recce Tornados nach Deu zurück fliegen. Alles andere ist wohl eher Spekulation.
@Zimdarsen & all
Ehe sich das festsetzt: So wie ich das verstanden habe (und ich habe es mir von Profis erläutern lassen; kann es natürlich dennoch falsch verstanden haben), gibt es eben keine Recce-Tornados im früheren Sinne mehr. Sondern nur noch ECR- und IDS-Versionen, die mit dem Recce Lite Pod ausgerüstet werden. Insofern ist die Aussage irrig, die ECR würden zurück verlegt, damit keine ECR-Tornados nach Syrien fliegen. Sondern sie werden durch andere ECR- und IDS-Tornados ersetzt. Alles andere ist wohl eher Spekulation.
@T.W.
Ok, die beiden werden zurück verlegt und es gibt in der Rolle EC keine legitimen Ziele.
Ob ein ECR bei den sechs neuen dabei ist, weiß wohl nur die Truppe in Jagel.
Zwingend ist es nicht und ich hätte lieber ein BK dabei ;-)
Von der Bundeswehr hompage vom 07.12.2016 „Hintergründe zum Syrien-Einsatz der Bundeswehr“, Zitat:
„Geplantes Einsatzgebiet
Laut Beschluss der Bundestages erfolgt der Einsatz vorrangig im und über dem Operationsgebiet des IS in Syrien, auf dem Territorium von Staaten, von denen eine Genehmigung der jeweiligen Regierung vorliegt, im östlichen Mittelmeer, im Persischen Golf, im Roten Meer sowie den angrenzenden Seegebieten. Hinzu kommt Personal in Stäben anderer Staaten und der internationalen Allianz.“
Es wird hier so munter u.a. über das geradzu „selbstversändliche Einfliegen“ in den syrischen Luftraum diskutiert!
Unter Verweis auf die o.a. zitierte Aussage!- Ich komme nochmals auf meine (grundsätzliche) Eingangsfrage zurück: Hat die syrische Regierung inzwischen eine Genehmigung für das Einfliegen von Aufklärungsflugzeugen der Bw in den syrischen Luftraum erteilt!?
Lt. shz verlegen am kommenden Dienstag je zwei (Recce)-Tornados der „Immelmänner“ und des TaktLwG 33 aus Büchel nach Incirlik. Die restlichen zwei Maschinen kommen ebenfalls wie geplant aus Jagel und folgen eine Woche später, dann im Austausch gegen die zwei „Vorab“-Tornados.