Nachfolger fürs G36: Noch nicht mal die Stückzahl steht fest

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Nach der am (gestrigen) Dienstag verkündeten Entscheidung des Verteidigungsministeriums, das umstrittene Sturmgewehr G36 durch ein völlig neues System zu ersetzen, ist erst mal so ziemlich alles offen. Die Forderungen an die neue Waffe sollen, wie auch angekündigt, bis Mitte November festgelegt werden – aber bis dahin ist noch nicht mal klar, wie viele neue Sturmgewehre es werden sollen. Oder mit anderen Worten: Es ist noch nicht die Entscheidung gefallen, ob alle derzeit vorhandenen rund 170.000 G36 in den Beständen der Bundeswehr durch ein neues Gewehr ersetzt werden.

Das teilte der Sprecher des Ministeriums, Jens Flosdorff, in der Bundespressekonferenz mit. Nach seinen Worten gibt es bislang auch keine europäische Initiative für ein gemeinsames, länderübergreifendes Sturmgewehr in der NATO oder der EU – obwohl ein solcher grundlegender Austausch in der größten europäischen NATO-Streitkraft zusammen mit anstehenden Austausch-Überlegungen zum Beispiel in Frankreich ja vielleicht sinnvoll wäre. Aber das kann ja noch kommen.

Die Fragen und Antworten von Flosdorf (und, zum Thema europäische Industriepolitik in diesem Fall, von Adria Toschev vom Bundeswirtschaftsministerium). Zu Beginn antwortete Flosdorff auf die Frage, ob der Grünen-Haushälter Tobias Lindner mit seiner Berechnung richtig liege, dass der Ersatz des G36 bis zu einer halben Milliarde Euro kosten könne:

BPK_G36_09sep2015