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Die Entscheidung für die CH53 in Afghanistan zeigt zumindest, dass die CH53 und deren erfahrene Besatzungen gebraucht werden.
Das die massiven Fehler und Fehleinschätzungen (ob gezielt oder aus Unwissenheit) im Fähigkeitstransfer dazu führen, dass es zu wenig Einsatzpersonal gibt und das dieses deutlich über Gebühr belastet wird, tut mir für die Bettroffenen und deren Familien sehr leid.
Ziel der ganzen BW Reform war aber die BW Struktur belastbarer für Einsätze zu machen. Der Level of Ambiion, der damals als Referenz aufgeführt wurde, klang für eine der führenden Industrienationen der Welt sehr unambitioniert.
Auch wenn dieser Level of Ambition jetzt für Afg nicht einmal voll ausgenutzt wird, wird die Belastung als nicht realisierbar wahrgenommen. Das zeigt das ganze Ausmass der gescheiterten Reform.
Traurig!
Allerdings sieht es von (mittlerweile) außen auch so aus, dass man bzgl. CH53 in der Luftwaffe mit seinen Kräften nicht haushaltet und sich weg von einer Einsatz-Orientierung hin zu einer Übungsorientierung bewegt.
Die Ressourcen, die man für die mehrmonatige Übung in den USA (im Themenumfeld Personnel Recovery) eingesetzt hat, fehlen jetzt da, wo die Dienstleistung Luftbeweglichkeit real gebraucht wird.
Auch wenn es hart für das Personal ist, welche jetzt weiter belastet wird, kann ich verstehen, dass die BW Führung die Luftwaffe CH53 nicht aus der Einsatzverpflichtung entläßt.
Hallo @BQETHE | 23. Juli 2015 – 13:24
Könnten Sie bitte den LoA der Lw kurz darstellen und ggf. aus Ihrer Sicht kommentieren.
@BQETHE
Zu Fehleinschätzungen FT Hub:
Dieser war ua getrieben von Reduzierung der Gesamtstärke. Man kann kaum erwarten, dass 2 Staffeln, welche nur zu knapp 3/4 besetzt sind, jetzt das leisten können, was vorher von 2 Regimentern plus geleistet wurde. Das jetzt der Luftwaffe anhängen zu wollen ist kurzsichtig. Auch ohne Transfer wäre die CH Truppe deutlich reduziert worden und stünde jetzt vor den gleichen Problemen. Fehleinschätzungen gab es allerdings in der Tat in Bereichen der Personalübernahme, auch schon in Heereszeiten Dauerkranke wurden (nach Spontangenesung) übernommen. Diese sind jetzt vollkommen überraschend wieder nicht einsetzbar (eine Menge!).
Zu „Übungsorientierung Lw“:
Die Entscheidung zu Übungsteilnahme USA wurde von der Lw sorgfältig geprüft, Absage mehrfach erwägt. Bisher gab es weder aus dem technischen noch aus dem fliegerischen Bereich negative Rückläufer zum Nutzen des Vorhabens, es war schlichtweg erfolgreich. Hätte im Januar schon festgestanden, dass jetzt so radikal aufgestockt wird, hätte eine Absage stattgefunden. Auch diese Bewertung ihrerseits ist kurzsichtig.
Ebenfalls haben viele derzeitige Probleme nichts mit Lw oder FT Hub zu tun. Regeneration Technik, Prüfer, BT und Piloten wurde vor Jahren verpennt, Ausbildungen immer mehr künstlich aufgeblasen. Die Erfolgsgeschichte GA wurde auch vor Jahren angefangen zu schreiben und die beteiligten dürfen es jetzt ausbaden. Haushaltsmittelintensive Projekte ohne Nutzen und Ende wie SELA und MTA stammen auch aus vor FT.
Sich im Jahre drei nach FT immer noch alles mit dem Transfer madig zu reden ist doch mittlerweile echt müssig und ermüdend. Aber besonders aus dem Großraum Rheine auch systemisch, da wird regelmässig ja immer noch versucht, Generalen zu erklären, dass es doch jetzt mal an der Zeit wäre, Laupheim zuschliessen und Rheine wieder zu aktivieren.
Die Bw-Führung (übrigens Heer…) hat nach jetzigem Anschein die Entscheidung ohne die Lw getroffen und fährt die CH Flotte bewusst an die Wand.
@ BS:
… fährt die CH Flotte bewusst an die Wand. Harter Vorwurf. Belege dafür? Oder nur persönliche Einschätzung?
@BS: Sehe ich sehr ähnlich.
Bezüglich der Hardware haben nahezu alle derzeitigen Probleme der CH-Community ihren Ursprung noch vor dem FT.
Personell muss man deutlich zustimmen, dass viele gute und einsetzbare Kameraden auf der Strecke blieben…besonders im Nachwuchsbereich.
Die Auflösung von Rheine und der damit einhergehende dienstliche Wechsel nach Osten oder Süden, tragen mit zur schlechten Personaldeckung bei, besonders im Bereich der Technik.
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass es im Bereich CH-53 noch schlimmer aussehen würde, wenn man im Heer geblieben wäre.
@Kaikowski: Den genauen LoA, der zum Zahlenwerk der Reform geführt hat, habe ich 2012 in einem Artikel auf dem CH53 BLOG analysiert. Leider habe ich meinen Artikel von damals derzeit nicht verfügbar, so dass ich die genauen Zahlen nicht präsent habe.
Eine Einsatzverpflichtung (Größenordnung ISAF Verpflichtung 2012) durchhaltefähig, eine weitere Einsatzverpflichtung (mindestens MEDEVAC Disposition) parallel für 6 Monate durchhaltefähig, sowie kurzfristige Abstellungen für Katastrophen und Krisen gleichzeitig.
Für genauere Angaben müsste ich nochmal nachschauen.
@BS
Das oben aufgeführte Kräftedispositiv wurde mit sehr hohem Kraftaufwand über die Jahre gestemmt. Auch damals eher von 2Rgt minus. Die deutliche Überbeanspruchung, insbesondere ab 2006 (ISAF 6 MTH, Kongo 3 MTH, Pakistan 1-3 MTH inkl. Besatzungen parallel ) wurde aus der Substanz gestemmt und war sicherlich nicht dauerhaft durchhaltefähig. Die Konsequenz war die Fokussierung auf die Einsatzverpflichtung und Reduktion weiterer Aufgaben. Schon spätestens ab 2009 war klar, das durch die parallel notwendige Modernisierung weitere Belastungen gestemmt werden mussten. Aus technisch logistischer Sicht war insbesondere der Ausblick auf den Flusstundenvorrat 2012-2014 bitter, da hier die größte Bindung von MTH Zellen bei der Industrie (Umrüstung GA) vorgesehen waren.
Kurzum Situation 2011/2012: Hohe Belastungen durch Einsatzbindung seit Jahren, Einsatzerfüllung nur noch über Substanz möglich, Engpass sowohl bei Airframes, als auch Personal (wg. Zu geringer Regenerationsfähigkeit aufgrund der Priorität Einsatz).
Lösung: Bundeswehrreform->Fähigkeitstransfer
Zielvorstellung : Von Einsatz her denken, Durchhaltefähigkeit für Einsatzverpflichtungen erhöhen, bei gleichzeitiger Reduktion und Einsparung (Effizienz Offensive).
Realisierung: Wer den Fähigkeitstransfer mehr wollte (LW oder Heer) kann ich nicht abschließend beurteilen. Letztlich war CH53 in der Verhandlungsmasse, um das höherwertige Ziel (einen angemessenen Proporz zwischen den Teilstreitkräften) zu befriedigen.
Sträflich dabei war aus meiner Sicht, das hier die LW auf allen Ebenen die Position vertreten hat, dass sie die CH53 besser betreiben könnten. 10000FlgStd/Jahr wollte man aus Holzdorf produzieren. Das Laupheim gehalten wurde, war aus Sicht der damaligen LW ein Kompromiss und Misserfolg. Ursprüngliche Pläne: nur Holzdorf
Die Umsetzung der Reform (zur Erinnerung: Ziel verbesserte Durchhaltefähigkeit trotz gleichzeitiger Reduzierung):
– Schließung zweier CH53 Standorte (Rheine und Bückeburg) mit Ignorieren der Tatsache, dass hierdurch die bereits angespannte Personalsituation über die nächsten Jahre noch prekärer würde.
– Abkehr von der Fokussierung auf Transport und MEDEVAC. (Aus 4 Transportstaffeln mit querschbittlicher Befähigung MEDEVAC wurde 1 Staffel Transport und 1 Staffel PersRec/SOF)
– FlugStdProduktion mit erheblichen Kosten auf die Industrie verlagert, da Personal und Infrastruktur in der Entscheidungsphase schön geredet wurden, sich aber jetzt (oh Wunder) nicht realisieren lassen (Aufgabe des Sparziels.Zur Erinnerung: Der Bundestag wurde im Vorfeld der Reform mehrfach informiert, dass der Fähigkeitstransfer nichts kostet, aber zur Effizienzsteigerung das Mittel der Wahl sei)
– Viele weitere Teilziele (Umbau des Personalkörpers), welche eher kontraproduktiv zum Reformziel stehen.
Fazit heute: Der Fähigkeitstransfer hat keinerlei Beitrag geleistet, die überlasteten Strukturen vor der Reform durchhaltefähiger zu machen,
der Betrieb der CH53 Flotte ist noch teurer geworden (als er ohnehin schon war),
die Leistungsfähigkeit der CH53 gegenüber dem Bedarfsträger (weiterhin im Schwerpunkt das DEUTSCHE Heer) hat abgenommen.
Kolateralschaden auf allen Seiten beim Personal und Ihren Familien.
Tut mir leid, aber ich halte den Fähigkeitstransfer weiterhin für eine prominente Fehlentscheidung im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr.
Betrachtet man zusätzlich den Bereich über die CH53 hinaus, wird dieses Managementversagen noch viel offensichtlicher.
Die Aufgabe eines nach eigenen Bekunden super funktionieren NH90 Standort (Holzdorf), hat auch unsere Leistungsfähigkeit NH90 nicht gefördert.
Die Folgen des mit dem FT verbundenen Wechsels der Verantwortung für SAR Land (auch wenn es sich hier nur um eine sehr kleine und im Nutzen begrenzte Fähigkeit handelt) verursacht nur Kosten und beim Personal Kolateralschaden.
Ich habe es live miterlebt, wie meinem damaligen General der Mund verboten wurde, als er nachhaltig und überzeugend für ein Joint Helicopter Command geworben hat.
Viele Fehler und Fehlentwicklungen hätten vermieden werden können, wenn man die Fähigkeiten Drehflügler zusammengefasst hätte und jede Teilstreitkraft Ihre Expertise ihres jeweiligen Kompetenzbereiche hätte einbringen können, statt in Konkurrenz zu treten und von den Fähigkeiten des anderen zu behaupten, man könne es besser.
Am Ende nur um dem vielleicht entstehenden Bild eines frustrierten Offiziers entgegen zu wirken: Ich persönlich zähle mich (wenn es von mir auch nicht so geplant war) zu den Gewinnern dieser Reformen. Aber ich gehöre zu den wenigen Ausnahmen und für die Verbesserung meiner perönlichen Situation wurden die Reformen nicht gemacht.
schon die ganze Woche herrscht ein lebhaftes Flugaufkommen in Laupheim, täglich mehrere Prüfflüge mit CH 53. Sieht so aus, als ob es Ersatzteile und Flugstunden gibt.
zulu1975
@BQETHE
Wieder viel zum FT Hub geschrieben, was aberkeinem nützt. Hier herrscht unterhalb Dreisternelevel doch seit Jahren TSK-übergreifende Einigkeit. Der FT Hub war Quatsch.
Punkt. Er ist aber jetzt nunmal vor drei Jahren vollzogen worden. Punkt.
Jetzt aber der Lw alle Probleme ursächlich anzudichten ist genauso Quatsch. Die Lw macht genug Fehler, bei weitem nicht alles richtig, aber Schuld ist sie nunmal nicht. Genug dazu…
@Schorsch
Belege natürlich nicht. Ich kenne allerdings das Preisschild, welches die Lw an die Aufstockung gemacht hat. Und da die übergeordnete Führung bereit ist, dies zu zahlen, fährt man de facto die Flotte bewusst an die Wand. Denn so lautet das Fazit des Preisschildes. Die eigenen HFlg-Kräfte werden hingegen geschont…
@zulu1975
Auch wenn ich offensichtlich penetrant den FT kritisiere (was ich aus Überzeugung tue), bin ich nicht schadenfroh über andauernde Fehlentwicklungen und Misserfolge im Themenfeld CH53.
Ganz im Gegenteil:
Army by origin, Airforce by order but CH53 by heart!
Ich freue mich über jede positive Entwicklung bei unserer CH53 Truppe. Wenn jetzt scheinbar eine Entspannung bei Ersatzteilen und Flugstunden eintritt, so trägt die harte Belastung der Umrüstung auf GA doch ein paar Früchte.
Ohne das Themenfeld Einsatztauglichkeit CH-53 GA anzuschneiden, sollte diese Modernisierung zumindest bei jetzt höherer Verfügbarkeit von Ersatzteilen (aus der Neuwelt CH-53GA) aus technisch-logistischer Sicht eine Verbesserung der Verfügbarkeit und Anzahl der Flugstunden bringen.
Das freut mich sehr !
Damit reduziert sich zumindest ein Problemfeld bei der Übernahme und Durchführung der notwendigen Einsatzverpflichtungen.
Bleibt die Sorge, dass der Engpass Personal unter den gegebenen Rahmenbedingungen leider nicht so schnell behoben werden kann.
@ BS
Zitat: “ Und da die übergeordnete Führung bereit ist, dies zu zahlen, fährt man de facto die Flotte bewusst an die Wand. Denn so lautet das Fazit des Preisschildes. Die eigenen HFlg-Kräfte werden hingegen geschont…“
Welche eigenen Kräfte werden denn bitteschön geschont und sind für den ach so plötzlichen Wegfall der Dänen durchhaltefähig verfügbar ???
Fehler im Management par excellence …
Es gibt schon gute Gründe wenn die „höhere Führung“ diese Entscheidungen trifft ! Punkt.
Ist eben so gefallen und nicht änderbar. Punkt. Ich zitiere fast eine ihrer Antworten …
Man darf sich auch einmal der Überlegung hingeben, es gäbe auch von Seiten der Hardware NH90 nicht mehr zu verheimlichende Probleme die als Ausschlußkriterium gelten !!!
Man denke an EWS …
PS: Es scheint der vielzitierten höheren Führung nun grade aufzufallen, daß es keine Truppenoffiziere ab Sommer 2016 in Niederstetten gibt für den Aufwuchs NH90 ! Ich meine gut, Hubis wohl auch nicht, aber diese Frage stellt die Truppe seit 2012 und man hat sich seitens KdoH mittlerweile Regeln gegeben die es eben nicht mehr möglich machen ! Als Beispiel Schulung nur noch Regeneranten (welch Unwort) in Bückeburg, ansonsten Jahrgang 1980 oder jünger in der Truppe… weiß zwar auch keiner so genau wie überhaupt in der Truppe aber egal …
Die Führung will eben. PUNKT.
Wie will man eigentlich eine willkürliche Altersgrenze (ab ´80 „Ja!“, älter „Nein!!!“) durchsetzen, wenn wir hier einmal an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz etc. denken?
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bundeswehr ihre eigenen „Altersgrenzen-frei-Schnauze“ um die Ohren gehauen bekommt… *hust* BS-Auswahl, anyone?! *hust*
Ah – nichts für ungut, sehe gerade, dass ich das falsch verstanden habe: Ich dachte eben, nur die Jahrgänge ab 1980 würden auf NH geschult werden. Sorry!
@ Voodoo
So kann man das auch verstehen ! Regenerant ist ein junger LFF Anwärter so um die Mitte 20, und Bj 1980 und jünger ist der Mittelbau eines Verbandes … maximal !
So kann man sich die Situation erklären nach den Vorgaben des KdoH ! Und für die Verbandsschulung gibt es Voraussetzungen wie z.B. bereits ausgebildet Theorie und Simulator, aber davon reissen eben die Betroffenen durch älteres Geburtsdatum die Hürde …
So ist man gefangen in der Logik der Entscheidung durch InspH die natürlich logisch war und nicht umgestossen werden kann einerseits, und den Fakten des Personals welches alleinig durch das Amt für Personalmanagement ausgewählt wird und nicht durch die Verbände !
@SER
Die HFlg Kräfte haben aber doch gerade erst eindrucksvoll in Italien bewiesen, wie leistungsfähig sie international sind. Auch der dort projezierte Kräfteansatz war ja beachtlich. Auch der Regimenter hat vor nicht all zu langer Zeit beschrieben, dass NH90 kann…Hat da nicht gestern noch jemand der Lw eine Übungsorientierung vorgeworfen?
CH 53 hat den Übungsvorhaben 2015 unter der Prämisse zugestimmt, dass im zweiten Halbjahr der Fokus auf GA Schulung liegt…
Die Entscheidung jetzt führt dazu, dass ab nächstes Jahr ein vollumfänglicher Fähigkeitsverlust CH beginnt. Anstatt Aufbau SOF/PR wird diese Fähigkeit brachliegen. MilEvakOp wird nicht zur Verfügung stehen, da nicht genügend einsatzbereite crews da sein werden. Und mit GA wird keine der Operationen funktionieren.
NH90 wurde teuer auf FAM getrimmt…In zwei Jahren kann man dann hier wieder lesen, wie doof die Lw ist, da sie die CH53 bis zur Nichtnutzbarkeit gewirtschaftet hat und dem glorreichen Heer attestiert man unendliche Weisheit, weil es den NH90 zum einzigen verfügbaren WaSys getrimnt hat. Der Grund dafür ist genau jetzt…
Die guten Gründe sind gerade schwer ersichtlich. Es hätte deutlich friktionsarme Lösungen auch Lw intern mit C160 gegeben als diese jetzt…
Ich bin seinerzeit (1992) am flugmedizinischen Teil des Fliegertests gescheitert, weil ich einen viel zu hohen Cholesterin-Spiegel hatte (trotz Leistungssport/vererbte Form) und habe das als persönliche Katastrophe empfunden. Wenn ich das hier alles so lese, dann bin ich froh das mein „Lebenstraum“ nicht in Erfüllung gegangen ist!
Hier schließt sich für mich dann auch der Kreis zu der derzeit im Bällebad geführten Diskussion über die Qualität der Bewerber für die Bundeswehr. Niemand der einigermaßen hoch qualifiziert ist und sich vorher im Netz informiert (z.B. hier), wird die Bundeswehr als Arbeitgeber in Betracht ziehen. Das trifft leider besonders auf die fliegenden Truppenteile zu.
@BS:
„Die Entscheidung jetzt führt dazu, dass ab nächstes Jahr ein vollumfänglicher Fähigkeitsverlust CH beginnt. Anstatt Aufbau SOF/PR wird diese Fähigkeit brachliegen. MilEvakOp wird nicht zur Verfügung stehen, da nicht genügend einsatzbereite crews da sein werden.“
Eine unglaubliche Entwicklung – zumal in der aktuellen und absehbaren Weltlage.
Wie ehrlich wird man dies innerhalb des Apparates nach oben melden (Einsatzbereitschaft und grüne Ampeln)? Mal sehen, ob man das Thema CH-53 im Herbst bei den Berichten zur Einsatzbereitschaft ein prominentere Rolle spielt.
Oder man schummelt mal wieder durch Zusammenfassung von GS und GA bei der Ampelfarbe…
@ BQETHE, BS…usw
Treffende Analyse durch BQETHE mit einer kleinen Einschränkung: Niemand hat in der Vergangenheit, oder in der Gegenwart versucht gegen Laupheim zu argumentieren, um Rheine wieder zu beleben. Die Aktivitäten bezüglich Rheine dienen ausschließlich dazu die Instandsetzunsgfähigkeit für CH 53 zu verbessern und nicht – wie durch eine Schließung unvermeidlich- zu verschlechtern. Dazu gehört es, der militärischen und politischen Führung die Konsequenzen aufzuzeigen.
Manche Argumente finde ich schon befremdlich: Wie kann man von einer beeindruckenden Übungsbeteiligung durch Hubschrauber des Heeres sprechen, wenn gleichzeitig ein gesamter Verband lediglich 300 Flugstunden in diesem Jahr absolvieren konnte. Ich stelle mir da eher die Frage, ob unter den Voraussetzungen eine Übungsbeteiligung überhaupt sinnvoll war.
@ Klaus-Peter Kaikowsky
Ich denke Sie wissen, dass der LOA VS-NfD ist und frage mich, warum Sie Jemanden -nicht zum ersten Mal- öffentlich auffordern solche Informationen öffentlich zu posten.
@ Zulu1975
(Ich erinnere mich, dass vom 04.-08.09.2006 die ganze Woche ein lebhaftes Flugaufkommen in Laupheim herrschte, täglich mehrere Prüfflüge mit CH 53. Sieht so aus, als ob es Ersatzteile und Flugstunden gab.)
Sollen wir aus ihrem Post schließen, dass die Luftwaffe jetzt 10000 Jahresflugstunden in 2015 schafft?
Wenn die temporäre Gestellung von 3-4 Crews für Afghanistan jetzt den „vollumfänglichen Fähigkeitsverlust CH53“ einleuchtend, dann hat man in den letzten Jahren tatsächlich noch ein unglücklicheres Händchen bei den Entscheidungen gehabt.
Es wurde nie bestritten, dass die CH53 bereits unter Heeresführung an der Leistungsgrenze betrieben wurde und von der Substanz gelebt hat.
Ungläubig und später auch teilweise frustriert musste mit angesehen werden, das die Maßnahmen dagegen im
– Wechsel der Standorte ohne ausreichende Finanzierung der (zunächst negierten) jetzt aber wohl doch fehlenden Infrastruktur
– konsequente Verdrängung des ausgebildeten und einsatzerfahrenen Personals
und
– gleichzeitiger Fähigkeitsaufwachs PersRec/SOF
bestanden haben.
Gleichzeitig muss man dies vor dem Hintergrund betrachten, das die geplante Restlaufzeit auch unter Nutzung der Modernisierung CH-53GA nur bis 2030 (bei gleichzeitiger Einführung des Nachfolgers ab 2020+) vorgesehen ist. Deshalb tut man sich so schwer, auch nur die Obsolesenzen det GS Baureihe zu modernisieren.
In der alten Heereswelt war nicht alles besser, aber die CH53 wurde nur als benötigter Transporthubschrauber (max. Mit der MEDEVAC Befähigung) gesehen. Deshalb war auch der Nachfolger unstrittig ein Transporthubschrauber und die einzige (aber entscheidende) Variable in zur Verfügung stehenden Finanzmittel.
Jetzt ist die Lage differenzierter. Aus meiner Sicht hat die Luftwaffe eine Hassliebe zur CH53. Für PersRec bis zum Fähigkeitsspektrum CSAR hält die Luftwaffe die CH53 für ungeeignet. Hier rührt die Strömung, die CH53 möglichst schnell auslaufen zu lassen, Gelder für Betrieb und Modernisierung zu sparen und möglichst schnell in geeignete CSAR Luftfahrzeuge zu investieren. Die Fokussierung der Drehflügler LW auf CSAR wurde nie bestritten, die Liebe zum Transport als Dienstleister des Heeres kam und kommt heute noch nie so zum Ausdruck.
Daneben gibt es eine Fraktion, die die Übernahme der CH53 von je her als Chance gesehen hat, die Investmittel für den Nachfolger in ein Flächenflugzeug unterhalb A400M umzuleiten. Direkt nach der Entscheidung CH53 wurde die entsprechende SFF gegen den Willen vom GenHFlg so geändert, dass die zentrale Forderung für Vertikale Start- und Landemöglichkeiten verwässert wurde. Gleichzeitig definierte man den bis zu diesem Zeitpunkt als taktischen Lufttransport genutzten CH53 zu einem taktisch-operativen (eine bis dahin unbekannte militärische Kategorie) Lufttransporter um. Die aus meiner Sicht dritte Fraktion möchte die CH53 als Transporthubschrauber (klassische Heeressichtweise) behalten und hat keine Probleme Geld in die Modernisierung der CH53 zu stecken (mit der bei NH90 gemachten Erfahrung, das neu nicht zwingend besser und billiger heisst). Die dritte Fraktion hat auch den Haushalt auf ihrer Seite. Lange Zeit glaubte diese Fraktion, das die normative Kraft des faktischen (nämlich, dass der Haushalt keine Milliarden für ein neues Hubschrauber Projekt hat und keiner die Fiasko bei den bisherigen fliegerische Grossprojekten wiederholen will) die anderen Fraktionen mit der Zeit überzeugen würde.
Seit Beginn der Reform blockieren sich diese Strömungen gegenseitig.
Zunächst negierten die neuen Hausherren alle bis dato eingeleiteten Entwicklungen: GA+, GS auf GA Light. , MTA als PersRec Rüstsatz, SELA. Der Eintscheidungsstillstand 2012/2013 ist zwar nachvollziehbar (wer akzeptiert schon gerne die Einschränkung des eigenen Entscheidungsspielraums), aber das hierdurch entstandene Vakuum hat die Konsolidierung auf der Hardware-Seite um Jahre zurückgeworfen. Zeit, die man bei der relativ festgelegten Restdienstzeit CH53 nicht hatte.
In Zeiten des Umbruchs gibt es auch heute noch keine überzeugende Instanz, die die Richtung eindeutig vorgibt und die Parteien in eine Richtung zwingt.
Deshalb kann man jetzt zusehen , das auch die realistisch erreichbare Leistungsfähigkeit nicht realisiert werden kann.
Dies ist neben dem Personal ein anderer Aspekt für die unaufhaltsame Misere.
Hier sieht man, dass die immer wieder wiederholte Aussage „Ja der Fähigkeitstransfer war Quatsch, ist Vergangenheit, aber jetzt weitermachen“ zu kurzsichtig ist.
Was war die Absicht der übergeordneten Führung bei der Entscheidung für den Fähigkeitstransfer? Wenn man annimmt, das diese Entscheidung sachbezogen getroffen wurde und die Entscheider hier tatsächlich die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bundeswehr (nicht die Partikularinteressen des Heeres oder der Luftwaffe) im Blick hatten, dann müsste man die Zielrichtung dieses Transfers eindeutig bestimmen können und auf der Basis feststellen können, wer mit welchem Interesse dieser Zielrichtung nutzt oder schadet. Aber was ist das Ziel? War die Abgabe der Fähigkeit CH53 die einzige realistische Möglichkeit die Fähigkeit Drehflügler Lufttransport für den Bedarfsträger Heer zu erhalten, weil nur die Luftwaffe die benötigten Investmittel stemmen kann (so wurde es den Betroffenen im Heer durch die eigenen Vorgesetzten verkauft)?
Oder wollte man in der Bundeswehr den Weg freimachen für eine Spezialisierung SOFAIR und PersRec und ist dabei bereit die Fähigkeit Lufttransport Drehflügler niedriger zu priorisieren oder ganz aufzugeben ?
Ich vermute, daß diese Antwort heute keiner geben kann oder will. Man beobachtet passiv, wer sich durchsetzt.
2014 / 2015 haben die Player auf der operativen Ebene zunächst mit Erfolg versucht, die Einsatzverpflichtung (und damit das klassische Einsatzspektrum Transport und MEDEVAC als Dienstleister) zu reduzieren und das Engagement auf Internationalen Übungen massiv auszubauen ( und damit die Spezialisierung PersRec/SOF geördert).
Jetzt fordert die Bundeswehrführung von der Luftwaffe den Beitrag wieder im (drögen und nicht so fancy) klassischen Fähigkeitsspektrum…Im 3. JAHR der neuen Zeitrechnung ist diese Richtungsentscheidung weiterhin ungeklärt.
@ BS
Wir wissen doch wie es in der Vergangenheit lief, oder ?
Die Lw hat es vorgemacht damals in Holzdorf mit dem NH90 und Pressemitteilung „Die Luftwaffe kanns“ …
Der Minister hatte zuviel schlechte Presse und so wurden NH90 und Tiger nach Afghanistan gepresst, Vorgabe war nur bloß nicht zu versagen und zu zeigen da geht was !
Der NH90 Verband hätte liebend gerne die vergangene Übung „Italian Blade“ abgesagt und aufgrund des monatelangen völligen Flugstunden-Desasters die Maschinen lieber für den eigenen Bedarf nebst Lizenzerhalt genutzt ! Aber man hatte sich nun international eingelassen und die Übung war bis zur hohen Goldsternchen-Ebene total wichtig !
Also hat man sich gezeigt, man klopft sich auf die Schulter und hat die Illusion da geht noch richtig was !!! Das ist aber nicht die Sicht des Verbandes … nur zur Klarheit !
Das es bei CH53 nun so läuft bedauere ich, aber wie angemerkt ist NH90 keine Option für die Frage bei RSM !!!
Ich selber bin wie @ Memoria sehr gespannt auf die Ampelfarben im Herbst … Und wie lange die Crews bei diesem Debakel noch mitziehen werden wir auch noch erleben … Die Fliegerei in der aktuellen Bw bedeutet dem Personal immer weniger und erscheint überaus verzichtbar !!! Dann wird es richtig lustig, denn einen Einsatzpiloten zu generieren dauert Jahre, egal ob bei Heer, Luftwaffe oder Marine !!!
@ memoria
na kommen Sie… Sie kennen den modus communicandi doch.
kann man die Verfehlung des LOA auch mit noch so großen Verrenkungen nicht mehr schön reden wird er eben gesenkt.
Zack! alles wieder wohlig grün.
irgendein rückratamputierter genstäbler der erklärt das SOF und MilEvakOP „nicht mehr nötig“ jetzt „joint und combined“ bzw. mit „europäischem pooling“ gelöst werden findet sich schon.
was zählz ist der spin, nicht die objektive realität
@wacaffe:
In dem Fall (Rettung und Evakuierung) ist das LoA jedoch im Weißbuch fixiert:
Als einzige in nationaler EIgenverantwortung vorzuhaltende Fähigkeit.
Wenn man nun personell und materiell hier in erhebliche Probleme kommen sollte, dann wird die Erklärung schon schwierig.
Mal sehen, ob dieser Anspruch im neuen Weißbuch erhalten wird.
Die Abwärtsspirale scheint sich immer mehr zu beschleunigen – und das in diesem strageisch wichtigen Bereich.
Mein Kommentar zur Übungsbeteiligung in Italien war ironisch gemeint… War wohl nicht deutlich genug.