Mehr Spaß mit Logistik-Software: Da steht der Heli
Die Hubschrauber, ohnehin ein Sorgenkind der Bundeswehr, standen in den vergangenen Tagen zumindest zum Teil am Boden – und es lag noch nicht mal an den Drehflüglern. Sondern an der Logistik-Software SAS/PF, mit der die ganze Wartung und der Nachschub organisiert wird. Die Geschichten kursieren schon ein paar Tage in der Truppe, jetzt mal der Sachstand aus offizieller Sicht:
Die ganzen NH90-Transporthubschrauber wurden gegroundet, weil die Software upgedatet wurde (wer kennt das nicht vom heimischen Windows-Rechner). Jedenfalls, so die Angabe des Verteidigungsministeriums, sei „im Rahmen einer planmäßigen Software-Umstellung SASPF bei der Wartungsplanterminierung eine unklare Datenlage hinsichtlich der Restlaufzeiten von Wartungsintervallen NH90 aufgetreten“.Und ohne die Software läuft nix, weil „die Überwachung der Restlaufzeiten der verbleibenden Flugstunden bis zur nächsten Inspektion und die verbleibenden Kalendertage bis zur nächsten Inspektion ausschließlich mit Hilfe einer Transaktion in SASPF durchgeführt werden kann“.
Mit anderen Worten: keiner wusste mehr so genau, ob die Maschine noch fliegen darf oder eigentlich zum TÜV muss. Das heißt, wahrscheinlich wussten es die zuständigen Mechaniker sehr genau, aber der Computer sagte was anderes.
Die offizielle Ansage: „Ein Flugbetrieb NH90 ist weiterhin technisch möglich. Dennoch verzichtet das Heer bis zur Abstellung des Softwareproblems aus Sicherheitsgründen auf den Flugbetrieb.“ Immerhin gibt es bereits einen Patch, also eine Korrektur des Software-Updates, der jetzt schnellstmöglich eingespielt werden soll. Voraussichtlich, so heißt es, sei „mit Ablauf des heutigen Tages“, also am heutigen Mittwochabend, alles wieder im grünen Bereich.
Etwas anders gelagert scheint der Fall beim Seaking: Da waren über die Software Ersatzteile bestellt worden, die leider falsch waren. Weil sie keine Zulassung für Luftfahrzeuge hatten. Ich hab‘ nach entsprechenden Hinweisen da ebenfalls einen Software-Fehler vermutet, aber das dementiert das Ministerium: Da habe es eine Fehleingabe ins System gegeben, dadurch seien die falschen Ersatzteile bevorratet worden. Da war dann SAS/PF also offensichtlich unschuldig.
(Archivbild 2006: SeaKing über See – Bundeswehr/MFG5)
Leute, vergeßt alle Szenarien, die einen Verteidigungsfall mit Luftangriffen und Panzerschlachten signieren. Der Gegner schaltet uns das R3 tot, und dann stehen die Soldaten nackt und ohne Werkzeug da.
Demnächst in ihrer Rüstungsbeschaffungsdiskussion: 15-jähriges Forschungsprojekt zur Entwicklung eines total innovativen und cyberresistenten Datenhaltungssystems mit zellstoffbasierten organisch voll abbaubaren Einwegdisplays und verschiedenen fest- wie flüssigstoffbasierten Touchpens.
Man müsste lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre.
Eigentlich sollte man meinen, dass Updates nicht direkt auf alle Systeme ausgerollt werden, sondern nur Stückweise. Die Software scheint ja „geschäftskritisch“, da müsste es doch eine Backup-Lösung geben, auf der das Update NICHT drauf ist.
Zur Not dürfte das ja auch einfach das gute alte Service-Checkheft im Heli-Handschuhfach sein.
Das gleiche Problem gibt es auch bei der Transall-Flotte. Man munkelt, dass bei diesem Flugzeugtyp die Software nur eingeführt wurde, weil sie gekauft worden war. Für den Restflugbetrieb mit diesem Muster wäre sie sicher nicht zwingend erforderlich gewesen.
You say Heli, I say Helo. Ist im Heer tatsächlich „Heli“? üblich?
wie sieht es eigentlich in punkto cybersicherheit und SASPF aus?
wenn ich mir die missionskritikalität und die offensichtliche abwesenheit irgendwelcehr analoger backups so anschaue ist die Software und ihre Umgebung doch prädestiniert für angriffe.
Bundeswehr lahmgelegt ohne einen schuss abgebegn zu haben.
andererseits, dafür braucht es offenbar keinen kontrahenten. man paralysiert sich einfach selbst.
Früher haben Formulare gefehlt, oder der Bestell- / Anforderungsberechtigte war auf Urlaub und es gab keine blanko-gezeichneten Vordrucke – das Ergebnis ist immer das selbe.
@wacaffe: Der Gedanke kam mir auch schon.
Wer die Möglichkeiten zur elektronischen Spionage besitzt, wird über kurz oder lang auch einmal in das System SASPF einbrechen. Und dann bin ich mal gespannt was der Outcome sein wird.
@all:
Zusatz: Bei den „Altsystemen“ wird doch neben dem SAP-Drama auch noch das altehrwürdige Bordbuch geführt, oder?
Und was macht man bei Einsätzen wie der QRA oder beim hier gezeigten Sea King bei einem Einsatz (A-Scramble oder SAR) wenn die Software sagt: Nö? Und ließe sich der NH-90 überhaupt starten ohne Verbindung zum SAP-Server?
Und welche Anti-Viren-Software läuft dadrauf?
Ich fürchte die maritime Problematik ist / wird noch deutlich komplexer: Bis dato sind meines Wissens nach schwimmende Einheiten noch gar nicht in der Lage SASPF im Seebetrieb (sinnvoll?) zu betreiben.
1. Keine BWI Hardware an Bord (Vertragserfüllung bei Wartung / Service / Fernzugriff in See nicht möglich).
2. Keine (breitbandige und durchgängige) Anbindung via SatCom in See / im Einsatz möglich.
Aber das wird das IPT SeaLion sicherlich bedacht haben. Ober gibt es zu den benannten Herausforderungen was neues? Evtl. kann mich ja hier ein „Wissender“ erleuchten und beruhigen.
Des weiteren: *Kopfschüttel*.
In Zeiten von Cyberwar, Stuxnet, Regin und NSA-Skandalen bin ich mir zunehmend unsicher inwieweit es sich mit dem Soldatenstande verträgt sich in eine totale Abhängigkeit der zivilen Softwareschmiede SAP zu begeben, auch wenn es den BRH oder den einen oder anderen Bw-Controler / Statistikfan erfreuen mag. Auch SASPF ist angreifbar und somit mMn für einsatzrelevante Fähgkeiten und Kinetik von Streitkräften schlichtweg ungeeignet vor allem wenn es -wie im Artikel dargestellt- augenscheinlich keinerlei Fallback / Redundanz zu geben scheint.
Die grundsätzliche Frage ist ja, ob betriebswirtschaftliche Anwendungen, in Unternehmen sinnvoll, einfach auf eine Streitkraft adaptiert werden können – hier auch schon tausend mal diskutiert.
Anscheinend sind bei der Bundeswehr keinerlei Reserven mehr eingeplant. Wenn demnächst beim einzigen Hochregallager ein seltener Stellmotor ausfällt, muss eine Brigande bis auf Weiteres den Übungsbetrieb einstellen?
Auch die Einführung von SASPF in die Bundeswehr ist eine Erfolgsgeschichte aus dem Scharpingschen Innovationsprogramm vom 15.12.99. Die Standardsoftware kann alles selbstverständlich kostengünstiger als die alte, teilweise durch die Bundeswehr selbstgemachte. Man muss nur statt „programmieren“ „customizen“, dann klappt’s auch mit der Kostenersparnis. Hat ja in der Industrie auch funktioniert.
Ach, ich vergaß: SAP funktioniert nur, wenn man die Prozesse (und die Organisation) der Software anpasst. Daran arbeitet die Truppe aber noch.
Ironie aus.
@Prometheus:
SASPF an Bord wird noch erprobt.
@TomTom:
Hinsichtlich der IT-Sicherheit sollte man sich keine allzugroßen Sorgen machen, da ist die Bundeswehr ganz gut aufgestellt.
@StMarc: Ja, so schon passiert.
Und gar nicht mal so selten.
zu Transall und SAP, bei temporären Einsätzen, Reperaturen oder Flugaufträgen außerhalb der SAP Reichweite, funktioniert SAP, da man private Smartphones zur Übertragung der notwendigen Daten einsetzt,
Lächerlich
@ frieslandjogger
IT-Sicherheit ok, wenn da alles im grünen Bereicht ist. Was passiert aber wenn mal der Strom weg ist oder die Verbindung zum Server etc.? Es muss ja kein Cyberangriff sein, sondern schlichtweg Strom oder Datenleitung abknipsen.
@ frieslandjogger
vor allem ist das system doch offenbar nicht autark sondern hat regelmäßig updatebedarf und somit kontakt zu frmdnetzen.
bei einem system mit x-tausend benutzern und arbeitsstationen von „gut aufgestellt“ im thema cabersicerheit zu sprechen ist meiner meinung anch blauäugig.
wer es nach difgital Fordow schafft wird es wohl auch in Flatow hinkriegen
Puhh,
dann hoffe ich mal das das sinnlose Aussondern der ungeschützten Radfahrzeuge ohne irgendwelche Ersatzgestellung, welche ganze Bataillone lahm legt, auch nur ein Update ist.
Bundeswehr 2.0 wir können alles – sogar mit nix ???
@ flaxx / frieslandjogger:
Oder taktische Vorgaben wie OPSEC / EMCON (Falklands-Sheffield-EloUM -Exocet…)
@T.W.
Endlich mal ein „richtiger“ Hubschrauber, neulich vor dem Libanon :-)
zum Thema:
Die Darstellung des BMVg ist korrekt (kommt ja auch mal vor…)
Grosses Problem ist aber mittlerweile die „Pseudoabhängigkeit“ von SASPF.
Die Wartung weiss natürlich genau was geflogen bzw. repariert wurde und zum Glück gibt es ja noch das gute alte Papier Bordbuch.
However wurde schon versucht, aufgrund einer noch nicht erfolgten Freigabe durch das System SASPF (alle Arbeiten waren ordnungsgemäss erledigt und durch Prüfer bestätigt)
die SAR Crew nach Einsatzbefehl vom Start abzubringen…
Natürlich ohne Erfolg… Noch
Anderer Aspekt:
Wie viele SAS/PF-Zentralserver gibt es denn und wie sind die physisch gesichert?
Ich hab mal was von einer niedrigen einstelligen Zahl gehört, wobei keiner davon irgendwie verbunkert sein soll.
Das Ganze ist wohl an Lächerlichkeit und Dilletantismus absolut nicht mehr zu überbieten. Im Thread http://augengeradeaus.net/2015/01/nh90-fragen-wir-doch-mal-andere-kaeufer/#comment-176304 schrieb ich schon in gewisser Voraussicht, daß die U-Jagd wohl an dressierte Seelöwen geht, aber an echte, denn die lassen sich auch noch ohne SASPF füttern und pflegen.
Damit wäre denn auch das Fregatten-Hubschrauber-Problem fast gelösund man müßte nicht nochmals diese 22 HC, wie an dann doch an den „Wieker.-Joint & Combined- Medevac-Cluster“ vergeben, erneut optionieren.
Der GI hätte bei seiner AWE nur noch zwischen den ’Otariidae ordinarius’ und den „Zalophus Danauvisius“ zu differenzieren, sofern ihn ein entsprechendes innovatives Angebot aus der betreffenden Region schon vor der offiziellen Ausschreibung über die einschlägigen MdBs erreicht.
Seit wann funktioniert SAP in der Privatwirtschaft? Große Konzerne habe das System angeschafft und alle Zulieferer mussten es deshalb auch nehmen, weil die Konzerne es verlangten. Diejenigen IT-Leurte die SAP in den Firmen installieren bzw. wieder zum laufen bringen müssen ,wenn es Probleme gibt, denen geht es blendend ,die haben einen beamtensicheren Job, weil ständig nach ihnen geschrien wird, um Probleme vor Ort zu beheben!
Jetzt wissen die Russen wenigstens, das sie keine Panzer mehr brauchen um Deutschland zu erobern, sondern es reicht aus, das SASPF zu hacken oder die Kraftwerke zu hacken oder zu bombardieren und schon fliegt bei der BW nichts mehr!
Da ist das gute alte Checkheft ist wirklich sicherer. Und wie kann es im Zeitalter von Kopierer noch Probleme mit Formularen geben?
@ Closius
Toner leer und kein neuer auf Lager. Die Software der Lagerhaltung streikt…
Der jennige der SAP in die BW eingeführt hat, hat null Ahnung von der Praxis. Es wurde alles was Logistik betrifft langwieriger. Dann spricht man noch von Papierlosen Büro darf ich mal lachen.
Kennt Ihr den Werbefilm SAP Logistik und Inst der BW da leitet ein Schirrmeister die Inst im Gelände per Laptop ein, ich lache schon wieder.
@Prometheus, wacaffe, Flaxx:
Die Bundeswehr ist sich der Cyber-Bedrohungen durchaus bewusst, ihre IT-Infrastruktur ist genauso viel oder wenig angreifbar wie andere kritischen Infrastrukturen in Deutschland (das betrifft auch „Strom aus“ usw.). Auch dort ist eher die Abhängkeit von IT-Systemen insgesamt das Problem.
Und wie SEAKING schon sagte: Noch ist Betrieb auch ohne SASPF möglich :)
In der Bundeswehr gibt es zwei SAP Systeme. Einmal SASPF. Und dann das HIL SAP. Beides ist mit einer Datenschnittstelle verbunden. Das find ich Chaos. Da wundert mich der Artikel nicht…
Excel is the key :)
Naja, so wichtig sollte man das nicht nehmen. Lag wahrscheinlich wieder an fehlerhaften Nutzersingaben, wie bei der IT so üblich.
@ Closius 18:43
Wir koennen aber noch die Verkehrs-Ampeln diesseits der Oder auf rot programmieren, dann kommt die Rote Armee nicht weiter..
Ooops – sorry
@ MM
spätestens an der deutschen grenze wird vormarsch sowieso zum stehen kommen.
umweltschutz/arbeitszeit/quotenregelungen verbieten einen krieg hier grundsätzlich.
wobei die momentane regelung zur mindeslohnzahlung bei transitfahrten durchaus einen fehlanreiz setzen könnte ;-=)
@ Chris Topf
SASPF funktioniert nicht -> alles in Excel eintragen und speichern
wenn SASPF wieder läuft:
alles wird aus Excel nachgetragen -> SASPF funktioniert nicht mehr da zu viele gleichzeitige Zugriffe stattfinden -> alles in Excel eintragen und speichern
Wo sollten die Junx von der ehem. Roten Armee auch wohnen – nicht mal in den Kasernen geht das … also, unseren …
Laienfrage:
Wie wird das eigentlich mit dem A400M und SASPF-Anbindung irgendwo fernab von Wunstorf im kurzfristigen Einsatz?
@MM & Wacaffe: Die Rote Armee wird nicht an der Grenze halt machen und unsere Kasernen im schlechten Zustand werden die nicht abhalten, sobald die hören, dass in Deutschland jeder Arbeitnehmer Anspruch auf den deutschen Mindestlohn hat!
Dies dürfte eine gewaltige Gehaltserhöhung für die Rote Armee Soldaten bringen und dazu führen, das Deutschland schnell von der BW „befreit“ wird, während diese wegen Toiletten- & SAP-Softewareproblemen nicht einsatzfähig ist;)!
@ Memoria:
Ist das denn vorgesehen ??
Wie die anderen Waffensysteme wahrscheinlich auch: mit manuellem Schreibwerkzeug und Papier?
Edit: ich hab den Smilie vergessen => ;)
@BlueLagoon:
Lufttransport hat ja per se einen sehr kurzfristigen und robusten Charakter.
Wenn ich jedoch von SASPF-Anbindung usw. höre, dann frage ich mich wie das System unabhängig von dieser Peripherie irgendwo in Afrika ohne Vorauskommando klar kommen kann.
Das ist ja sicher konzeptionell, strukturell, materiell und personnell durchdacht und abgebildet.
@Chris Topf:
Wenn das geht, ist es ja gut.
Moin, Gerüchte besagen auch, dass SAP die Abkürzung für „SanduhrAnschauProgramm“ oder „SuchenAufmachenPause“ ist. Eine echte Erfolgsgeschichte halt. Die Grundidee hat etwas für sich, die Ausführung ist …optimierbar. MfG
Das alles geht natürlich auch ganz anders. Gegenbeispiel: Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten haben keine zentrale, elektronische Logistik und Buchhaltung sondern tausende verschiedene, oft zueinander inkompatible, teilweise noch aus den 70er Jahren stammende Verwaltungssoftwaresysteme.
Deswegen hat das Pentagon auch keinen Überblick darüber wie viel Geld wofür ausgegeben wird, welche Güter wo bevorratet sind, welcher Lagerplatz frei oder belegt ist, was für Liegenschaften überhaupt existieren, wo welches Personal eingesetzt wird, welche Ersatzteile vorhanden sind oder bestellt werden müssen, welche Rechnungen noch ausstehen oder bereits bezahlt wurden, welche Munition noch verwendet kann oder vernichtet werden muss, etc etc.
Folgen davon sind die massive Verschwendung von Haushaltsmitteln, Korruption, Betrug und Diebstahl die oft gar nicht oder erst Jahre später auffallen, ein permanenter gigantischer Aufwand um wenigstens einen groben logistischen Überblick zu erhalten, unzählige gescheiterte Versuche zur Vereinheitlichung der Softwaresysteme, eine systematisch gefälschte Buchführung und generell die völlige Unmöglichkeit einer Buchprüfung innerhalb des Verteidigungsministeriums als einziger US-Behörde überhaupt, trotz eigentlich eindeutiger gesetzlicher Verpflichtung dazu.
Es gab dazu mal eine sehr aufschlussreiche Reportage von Reuters aus dem Jahr 2013, die ich gerne verlinken kann, falls das möglich ist.
Und ich dachte immer SASPF steht für „Sich Auf Seine Pensionierung Freuen!“
Ich verstehe garnicht, worüber sich alle so aufregen… SAP garantiert Freizeit – sei es nun, weil gerade mal wieder nicht genug Citrix-lizenzen vorhanden sind, um alle Nutzer gleichzeitig einloggen zu lassen, gerade mal wieder eine unplanmäßige Wartung ansteht oder man aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht nur den Schreibzugriff auf bestimmte Datenbestände sperrt, sondern gleich den kompletten Zugriff auf den Datenbestand.
Ein klarer Schritt nach vorn in Sachen Work/Life Balance.
Ich erinnere an dieser Stelle auch gerne an die Empfehlung im Rahmen der ersten großen Lizenzproblematik:
„Durch Beobachtung des Nutzerverhaltens haben wir herausgefunden […] und empfehlen daher die Nutzung des Systems vor 7 Uhr, zwischen 9 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr oder nach 17 Uhr“ (sinngemäß)
Aber mal im Ernst: SAP ist so gut oder schlecht wie jede andere Software, deren Prozesse nicht zuende gedacht wurden, bei deren Umsetzung das Geld ausging und deren Nutzer nicht an das System dürfen sollten, ohne vorher eine Schulung zu haben – diese aber irgendwie bei der Masse des Personals unterblieb.
So gesehen sollte man einfach froh sein, dass der Spaßm in vielen Bereichen durchaus (inzwischen) ganz brauchbar funktioniert…
@ neuhier
der unterschied ist das die USA trotz ihrer defizite auf dem sektor die schlagkräftigste truppe dieses planeten darstellen. die im falle des falles auch improvisationfähig und willig ist.
es gibt also bang for the buck.
was bekommen wir? brett vor dem kopf?
@frieslandjogger | 04. Februar 2015 – 18:03
„Hinsichtlich der IT-Sicherheit sollte man sich keine allzugroßen Sorgen machen, da ist die Bundeswehr ganz gut aufgestellt.“
Ach ja? Deswegen kann man ja auch mit USB Sticks einer Firma aus Milpitas (die als Schmankerl eine mitgelieferte Verschlüsselungssoftware haben/hatten) Daten von BWI-Rechnern ziehen … (Ironie ON: da klappt es wohl mit der Freund/Feind-Erkennung nicht so richtig … Falkland läßt grüßen, und ich meine nicht den 8.Dez. 1914, sondern den Mai 1982 – Exocet MM38, oder wie war das noch einmal? – Ironie OFF)
@K.B. | 04. Februar 2015 – 18:37
Verbunkern muß nicht sein wenn man redundant ist und/oder ein Back-Up-IPC betreibt…
@all: SAP = Sanduhr-Ablauf-Programm (in memoriam Windows 3.11 …)
@ stubenviech
nur um es vollständig zu machen:
SAP =
Sammelstelle Arbeitsloser Physiker
SanduhrAnzeigeProgramm
Saufen aufs Projekt
Save and Pray
Seach and Pray
schafft Arbeitsplätze
Scheiss aufs Privatleben
Schreibs auf Papier
Schweiß, Angst, Panikausbrüche
Smile And Pay
Software ante Portas
Software Aus Pakistan
Software aus Patches
Software aus Polen
Software aus Peru
Ständig abstürzende Programme
Ständig andere Probleme
Streicht Arbeitsplätze
Submit And Pray
Suchen – Anklicken – Pause
Starten – Abwarten – Pause
System Aus Polen
So a Pfurz
Schrecken, Angst + Panik
SAuhaufen in Perfektion
Finde auch, das ist ein ganz normaler Vorgang mit der Sperrung der Flotte. Kann doch mal passieren mit der S/W. Die Wichtigkeit entspricht also etwas dem OHCP, da beide ja die gleiche Maßnahme auslösten. So ist das nun mal mit Einzelfällen. Sie lenken herrlich von den ständigen Problemen ab.
Und die Offenheit kam bestimmt gut an im VA. Information aus erster Hand.
SASPF ist ja an sich gar nicht das Problem. Das Problem ist die grenzenlose Naivität mit der damit umgegangen wird. Mit Blick auf Fragen der Einsatzbereitschaft begeben wir uns in eine Vielzeit von einseitigen Abhängigkeiten, ohne auch nur eine Idee davon zu haben, wie man sich Rückfallpositionen schafft.
Nicht alle Systeme lassen sich noch mit Bordbuch und Widav ohne SASPF bearbeiten.
@ Memoria
Für A400M ist SASPF lediglich ein Plan. Die läuft auf dem Herstellersystem. Ist bei der Flotte von einem defekten Luftfahrzeug erstmal nicht so probematisch.
@ wacaffe
Geldverschwendung ist also OK so lange man es nur in richtig großem Maßstab macht? Denn das tun die Amerikaner. Und wenn man sich mal ansieht welch gigantische Summen deren Sicherheits- und Verteidungungsapparat verschlingt frage ich mich manchmal ob die wirklich mehr „bang for the buck“ bekommen.
Das war aber alles gar nicht mein Punkt. Was ich sagen wollte ist dass es das perfekte Verwaltungs- und Buchhaltungsystem einfach nicht gibt. Sicher macht SAP Probleme, ich durfte das selbst im Materialdepot erleben, aber die Alternativen sind deswegen nun mal nicht zwangsläufig besser, sondern wie zum Beispiel im Fall der sonst so professionellen amerikanischen Streitkräfte deutlich schlechter. Ohne eine moderne elektronische ERP geht es meines Erachtens heutzutage einfach nicht mehr, deswegen sollte man selbst wenn man an SAP viel kritisieren kann dies mit der Perspektive tun dass es ohne SAP nicht automatisch besser wäre.
Ich frage mich täglich, warum ohne Not diese SASPF als IH System überhaupt eingeführt werden konnte! Ein Kampfflugzeug ist kein Lagerregal und daran wird sich nichts ändern.
Die Einführung in der Lw hätte ohne Kosten sicher abgewürgt werden können, da das bisherige IH System ja weiterhin genutzt wird, da ausgerechnet der Teil der Lw der unsere Damen und Herren aus der Regierung herumfliegt davon ausgenommen ist. Ein Schelm der sich Böses dabei denkt, oh Frau Bundeskanzlerin, wir können nicht starten, SASPF hat grad ein Wartungsfenster und das „Notverfahren“ ist zu kompliziert.
Ich brauche kein Studium in Luft-/Raumfahrttechnik, um zu Erkennen das diese Software in der vorgelegten und befohlenen Form eher einen Alpha Test Zustand im Bereich der IH Planung und Überwachung hat! Warum ist das nicht ausreichend um einen fachlichen Riegel vor eine solche Software zu setzen ?
es kann ja wohl keine Überraschung sein,
das wir Weltweit, jederzeit ein Flugzeug nutzen sollen, welches überraschenderweise für die Macher doch tatsächlich Waffen zum Einsatz bringen soll und diese dann auch im Bedarfsfall nach dem Einsatz nicht mehr am Lfz sind.
SASPF ist im Vergleich zu AMPS eine untaugliche Steinzeitlösung mit vollkommen unrealistischen Ansätzen, wie üblich werden halt dann Prozesse entwickelt um das Gurkensystem am laufen zu halten und den Entscheidern weiterhin ihre ach-so-tolle Leistung vorzugaukeln!
@ ottone
Es hat glaube ich noch niemand auf die Frage geantwortet, warum das Heer „Heli“ sagt:
Hier die erdverbundene Erklärung: Das Heer schreibt „Helicopter“ mit „i“ statt mit „o“ hinter dem „l“ und kürz dann vermutlich völlig sinnfrei das dann als „Heli“ ab.
Man könnte es aber natürlich auch mittlerweile als „Helo“ abkürzen, dann ist es auch näher an dem Begriff „Velo“, der ja bekannterweise die Abkürzung für ein motorisiertes Fahrrad ist und somit würde das inzwischen bevorzugte Bewegungsspektrum der Hubschrauber des Heeres deutlicher gemacht: taxiing.
@ambush: Das deutet auf jeden Fall darauf hin, dass das Problem nicht nur bei der Bw existiert. Es ist nicht verboten aus den anderswo auftretenden Schwierigkeiten Folgerungen zu ziehen…
Allgemein: Man sollte -nicht nur bei diesem Unterfangen- nach Möglichkeit einen „Testballon“ steigen lassen und den dabei nahezu zwangsläufig auftretenden Problemen mit dem im Führungsprozess vorgesehenen „Ansprechen-Beurteilen-Folgern“ begegnen. Etwa so, wie es in den Lehrbataillonen gemacht wurde.
Ein Traum. Ich weiss…
Auch ein Velo steht leider still,
wenn es SASPF so will !
(KlugSchMod-on: Velo ist in der Schweiz und süddeutschen Bereichen die gängige Bezeichnung für ein einfaches Fahrrad. Motorisiert wird es erst durch die Endung -Solex oder, moderner, der Vorsilbe E-. Nur so um sprachlichen Missverständnissen zwischen Nord- und Süddeutschen vorzubeugen – KSM-off)
Ja, es geht wohl heutzutage nichts mehr effektiv in der Verwaltung ohne durchgängige EDV an allen Enden. Aber wenn verschiedene Bereiche wie Bewirtschaftung und Wartungsintervalle über das einzige selbe Tool abgewickelt wird, ist etwas falsch. Ein Flaschenhals, in dem eine Störung den ganzen Komplex zum Erliegen bringt. Es braucht für die einzelnen Bereiche eigenständige Lösungen, die die relevanten Daten in den benachbarten Bereich einlesen. So z.B. ein Wartungs-Tool die benötigten Teile an ein Beschaffungs-Tool automatisch meldet und bestätigt. Parallel dazu, muss aber in einem sicherheitsrelevanten Bereich wie der BW, immer auch ein Back-up System betrieben werden, ob nun auf Papier, Handheld, Smartphone oder sonstiges.
@ es-will-merr-usw
Ist hier oben auch so, ich hatte mir nur die künstlerische Freiheit genommen, das Solex wegzulassen, weil es sich sonst nicht auf Helo gereimt hätte. Hab nicht berücksichtigt, dass hier so viele Akademiker rumschreiben :-)
Das Problem ist eben nicht SASPF, in keinster Weise. SASPF ist ein ganz feines System, wenn man es bedienen kann. Natürlich müssen die Stammdaten entsprechend vorhanden sein. Die ganzen Schlampereien und Workarounds der Vergangenheit mit ZTBÜ etc. lässt dieses System eben nicht mehr zu – genau richtig. Es gibt hier bei uns keinerlei Probleme, weder bei der Logistik mit SASPF noch in der Technik mit SASPF.
Unsere derzeitigen logistischen Probleme wurden vor Jahren organisiert, in dem man kein Ersatzteilpaket (oder nur ein halbes) für die GA beauftragt hat, Stammdatenpflege nur halbherzig betrieben hat usw.
HPTML