Der Hubschrauber-Deal: Jetzt beim Haushaltsausschuss
Der German Deal, die zwischen dem Verteidigungsministerium und Airbus aus- und nachverhandelte Einigung über den Kauf von verschiedenen Hubschraubern, ist jetzt beim Haushaltsausschuss angekommen. Den Verhandlungsstand und die Kosten hatte der Grünen-Haushälter Tobias Lindner bereits im Dezember vergangenen Jahres abgefragt (als pdf hier 141209_Antwort_Änderungen Hubschrauber MoU, da ich die Bundestagsdrucksache noch nicht gefunden habe.)
Aufgrund der bisher bekannten Details ist deshalb der Oppositionsabgeordnete auch nicht so glücklich:
An zahlreichen Punkten bleiben trotz der umfangreichen Vorlage offene Fragen, etwa zu Kostenaufstellungen, Zulassung, oder den technischen Problemen. Diese müssen bis zu Abstimmung im Haushaltsausschuss geklärt werden. Ob die Bundeswehr mit dieser Vereinbarung wirklich ein gutes Geschäft macht, lässt sich doch sehr bezweifeln. Dies gilt im Besonderen, wenn man den Finanzbedarf ins Verhältnis zu der Zahl der Hubschrauber setzt: Insgesamt sollen 40 NH90-Hubschrauber weniger gekauft und dafür 927 Millionen Euro eingespart werden; das sind 23 Millionen Euro für jeden der 40 eingesparten Hubschrauber. Für die verbleibenden 82 NH90-Hubschrauber wird hingegen ein Stückpreis von 46 Millionen Euro fällig. Ursula von der Leyen hat den unter de Maiziere ausgehandelten Global Deal nun zwar in Rahmenvereinbarung umgetauft, ihn aber inhaltlich nicht wesentlich verbessert. Alles in allem bleibt der Global Deal ein schlechter und fragwürdiger Deal. Wer die Rahmenvereinbarung vor zwei Jahren schlecht fand, sollte ihr auch heute nicht zustimmen.
Mal sehen, was noch ein Einzelheiten hochkommt (aus Zeitgründen muss ich es erst mal dabei belassen). Aber die Tendenz war schon im Dezember klar und scheint sich nicht geändert zu haben. Außerdem wird noch eine Stellungnahme des Bundesrechungshofes erwartet. Und: einige Haushälter dürften auch sehr genau nachfragen, inwieweit die erkannten Probleme nach dem NH90-Zwischenfall in Termez im vergangenen Jahr, der Designfehler beim verschmorten OHCP-Panel und das Aussetzen des Routineflugbetriebs des NH90 sich in einem neuen Vertrag niederschlagen (müssten).
N-Tv vom 17. Februar 2015 „Bundeswehr in der Ausgabenfalle Neuer Hubschrauber erzeugt Kostenschleppe“ (der link hierzu: http://www.n-tv.de/politik/Neuer-Hubschrauber-erzeugt-Kostenschleppe-article14528106.html ) Eine gar seltsam anmutende Geschichte zum „german deal“: Man erhält XX NH90 weniger und „ein Paar“ NH90 Marineversionen mehr und zahlt noch 430 Millionen Euro drauf!- Und hält „den alten Vertrag“ für schlecht!?
Lieber Herr Wiegold, dazu würde sich ein neu aufzumachendes Thema ganz gut eignen …
SPON meldet, dass der „German Deal“ dem Haushaltsausschuss zugestellt wurde.
Eine Zustimmung gelte als sicher.
Wir.Sind.Am.?..
Es ist vollbracht.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-milliarden-fuer-neue-helikopter-a-1018819.html
Kosten für die Umstellung auf den „Sea Lion“ von Airbus erhöhten sich um knapp 430 Millionen Euro auf 1,38 Milliarden Euro.
„Bundeswehr muss Mehrkosten bei Marine-Hubschraubern verkraften“.
…also spätestens jetzt sollte man Abstand von Airbus und vor allem den Sea Lions nehmen…aber marsch marsch !!!!!
„Und: einige Haushälter dürften auch sehr genau nachfragen, inwieweit die erkannten Probleme nach dem NH90-Zwischenfall in Termez im vergangenen Jahr, der Designfehler beim verschmorten OHCP-Panel und das Aussetzen des Routineflugbetriebs des NH90 sich in einem neuen Vertrag niederschlagen (müßten).“
Alles richtig . Und nicht zu vergessen das Thema Korrosion. AH hat es nicht im Griff.
Na, da hat Frau vdL ja doch noch „gewonnen“…
Der Bundestag winkt ihren „Desaster-Deal“ durch, im Gegenzug lässt sie es danach ruhig angehen (und wird keinen „entlassen“), bis „Mutti“ sich recht bald verabschiedet, und aus der VtdgMinistern die neue Frau Bundeskanzler wird…
Insgesamt also eine „Win-Win“-Situation…
Die Gewinner hier sind:
-Airbus
-Merkel
-Von der Leyen
Die Verlierer:
-Deutschland und seine Steuerzahler
-Die Bundeswehr-und ihre Hubschrauberflotte…
Wie bei kleinen bockigen Kindern:
„Ich will, Ich will, Ich will…“ oder
„warum in den Fettnapf springen, wenn eine Friteuse daneben steht“,
Neptun hilf…
Damit ist der Deal kurz vor dem Duchwinken, sprich es ist kurz vor 12:00 Uhr.
Wenn der VA dem HA nicht klar macht, daß der Sea Lion gar nicht zulassungsfähig ist und zwar absolut nicht, weil dieser im öffentlichen Luftraum und über See nichts zu suchen hat und auch der NH90 TTH eigentlich nur noch von militärischen Flugplatz zu militärischen Flugplatz und ansonsten im Diepholzer Moor und auf der ILÜ fliegen kann, dann ist der Deal gegessen und das ganz dicke Ende steht auch UvdL, KS und dem Rest der BMVg Führung bevor!
Diese Frau samt Team ist ja m.M.n. noch ahnungsloser, stuhrköpfiger und ignoranter als deren Vorgänger, den letzten drei IBUKs samt Team zusammen.
Die Triebwerks- und OHCP-Probleme samt Plastikfolien-Taster-Blockade-Skandal und auch das Korrosionsdestaster wären eine gute Austiegsmöglichkeit gewesen, zumindest aus dem TDM’schen und Beemelmann’schen Wahnsinnsvorhaben SEA LION .
Dann eben nicht Frau IBUK und Tschüss! Es ist nur noch eine Frage des Wann auch für deren Zapfenstreich? Und das wird dann noch mehr vom BMVg treffen, die mitgerissen werden!
Nachtrag: Nach „Helau“ und „Alaaf“ kommt der „Aschermittwoch“ ganz bestimmt, auch der politische!
Im Einzelnen heißt das,
ca. 65 mil. für ein Stück MH90 Sea Lion inkl. ca 23 mil. Systemzuschlag(35%) -> 42mio. d.h. ein Marine Hubschrauber soll mit Radar, Sonar, Bewaffnung, Schutz vor Seewasser etc. in der reinen Beschaffung billiger sein als der TTH ?
ca. 52 mil. für ein Stück UH Tiger, was für ein Rüststand? ASGARD, wohl eher nicht ?
ca. 47 mil. für ein Stück NH90 TTH, hat wohl keine Systemkosten, genauso wenig wie der UH Tiger,.
Würde man den Prozentualen Systemkostenanteil beispielhaft auch beim Tiger und beim NH90 mit je 35% ansetzen, käme man auf Systemaufschläge
für den Tiger von ca, 18,2 mil. € d.h. ca . 70,2 mil.. Systemkosten UH Tiger
und
für den NH 90er TTH auf 16,45 mil. € d.h. ca 63,45 mil. Systemkosten NH 90 TTH
Naja die Mehrkosten entstehen ja wohl vorallem, da man nun die Peripherie und den Lebenszyklus betrachtet.
Das schafft nun wirklich nicht jeder. Weniger Ware bekommen und unterm Strich mehr bezahlen. Respekt Airbus.
Und dann bedauert man immer noch die geringen Wahlbeteiligungen?
Kleines Hirngespinst:
Im großen Vaterländischen. Hätte man überhaupt die Möglichkeit die Industrie so umzustellen das solch hochkomplexe Waffensysteme in ausreichender Anzahl nachgeführt werden würden?
CH 47 Stückpreis ca 33Mio $
Moin, hier ein kleiner Zitatenauszug aus der 55. HiTaTa.
„Auch seine Worte zum neuen Marinehubschrauber „Sea Lion“ waren deutlich „Mit dem politischen Konsens in der Koalition sind wir mit Blick auf die Beschaffung des neuen Marinehubschraubers „Sea Lion“ einen gehörigen Schritt vorangekommen.
Ich weiß um die Lagerkämpfe, die um das Nachfolgemuster geführt wurden, und ich wäre nicht überrascht, wenn es immer noch den einen oder anderen Kritiker gäbe.
Aber: Ich habe mich eindeutig positioniert und erwarte von Ihnen allen, jetzt ins Kielwasser einzuschwenken. Die Diskussionen müssen jetzt ein Ende haben. Wir schaden uns sonst selbst!“ So soll es der Insp M gesagt haben
In den alten GESPENSTER HEFTEN (Comic)
stand auf der letzten Seite immer:
„Seltsam, aber so steht es geschrieben“
Interessanter als der CH 47 und dessen Kosten wäre es zu wissen, was eine Boeing AH- 64 Apache im Vergleich zum Tiger-Hubschrauber kosten würde. Vermutlich wäre auch dieser weit billiger ?
Oder was würde ein Agusta Westland 159 kosten im Vergleich zum See Lion? Oder ein AgustaWestland AW 101 oder ein Seehwak?
Vermutlich wären alle Konkurenzproduke viel billiger für den deutschen Steuerzahlen.
Die Beteiligten sind offensichtlich was diesen Deal angeht vollkommen skrupellos. Das Einzige was jetzt noch bleibt ist, dass Airbus mit den Einnahmen wenigstens vernünftige Verkehrsflugzeuge baut. Denn außer verdeckter Subvention fällt mir da nichts mehr ein.
Voraussichtlich geht die Hubschrauber-Rahmenvereinbarung samt BMF-Vorlage Ende des Monats – wohl am Mttwoch, den 25.02.2015 – in den VA zur Beratung und in den HA zur Billigung.
Man kann nur noch hoffen, dass es bei diesem m.M.n. gegebenen hellen verteigungspolitischen Wahnsinn sowie rüstungspolitisch absoluten Nonsens in den Medien und zuvor in den Fachausschüssen der Fraktionen kräftig raucht und nur noch so die Fetzen fliegen sowie zwichenzeitlich noch mehr zulassungstechnische und flugsicherheitsrelevante Fakten zu NH90TTH und SEA LION aufschwimmen, sodaß wenigsten eine Entscheidung vertagt wird!
Ansonsten könnte fast die Heilsarmee auf dem besten Wege sein, zum attraktivsten Arbeitgeber der Republik zu werden, der nächste IBUK „Buddelflink“ heißen, oder gar – egal ob männlich oder weiblich – eine Vornamen tragen, der etymologisch verwandt ist mit lat. grex („Herde“) sowie egregius (wörtlich: „aus der Herde herausgehoben“; die nächste Kanzlerin könnte dann den Nick „Sandfräulein“ bekommen, der Haushaltsausschuß zum „Augsburger Puppentheater“ mutieren und die neueste Schauspielerbesetzung für „Die Wühlmäuse – Das Berliner Kabarett-Theater“ und den „Bayerischen Komödienstadel“ glaube ich auch schon zu kennen. Spätestens dann wird es aber eigentlich Zeit zum Auswandern!?
Ach ja, wenn die Sache nicht so ernst wäre, könnte man sich weiter in Ironie flüchten oder gar daran ergötzen, wie sich unsere Republik und damit auch unsere Bundeswehr selber abschaffen.
Aber m.M.n. ist der Fall nach wie vor reif für einen Drehflügler Untersuchungsausschuss und wäre mittlerweile sicherlich auch „aufgrund seiner Kriminalgeschichte“ eine erschöpfende Causa für die Staatsanwaltschaft! (Ironiemode aus).
Wie hoch sind die Flugstundenpreise der NH90? Welcher Flugstundenpreis ist mittelfristig REALISTISCH zu erwarten? Wie teuer ist eine aktuelle UH-60 pro Flugstunde (reden wir gar nicht erst von der Anschaffung…).
Die „Materialerhaltung“ wird nicht bezahlbar sein. Zumal es da noch einige andere Fluggeräte gibt, die der Bundeswehr gerade aus dem Systemhaus im Süden zufliegen. Allesamt mit demselben Problem behaftet.
Der CPM nov. verlangt LCC Betrachtungen. Kennt die einer?
Für alle zur Erinnerung: das Thema wurde hier sehr ausführlich bereits Ende November debattiert, inkl. versch. Kostenmodelle: http://augengeradeaus.net/2014/11/hubschrauber-deal-eigentlich-wie-erwartet/
So wie ich es verstehe besteht doch gar nicht mehr die Wahl zwischen (1) schlechter Rahmenvereinbarung (22 Hubschrauber mehr für intern. Kooperation und Sea Lion; UvdL), (2) sehr schlechtem Global Deal (Sea Lion; TdM) und (3) Ursprungsvereinbarung (insgesamt mehr Hubschrauber, aber kein Sea Lion) – sondern wohl nur noch zwischen (1) und gar keine Hubschrauber.
Was passiert, falls das Parlament wider Erwarten nicht zustimmt? Gilt dann wieder (3)? Oder kriegt die Bw dann auf absehbare Zeit gar keine Hubschrauber? Wäre das wünschenswerter?
Was mir nicht ganz klar ist:
Natürlich kann man über Anschaffungspreise diskutieren. Aber ein Teil der Kosten, der da bemängelt wird, ist doch bei jedem Modellwechsel notwendig. Es wird davon geredet, dass Hangars neu gebaut oder saniert werden müssen, eine Ersatzteilbevorratung für das neue Modell aufgabaut werden muss, Logistische Prozesse geschaffen werden, …
Kann man das denn irgendwie sauber abgrenzen? Ich blicke da langsam nicht mehr durch.
Außerdem werden doch auch die alten Helis ab einem gewissen Alter im Betrieb immer teuerer. Wird das dann eigentlich nie als Einsparung gegengerechnet?
Die kritischen Kommentatoren hier müssen jetzt zur Kenntnis nehmen, dass weder Zustand noch Einsatzbereitschaft der Bundeswehr Kriterium bei irgendwelchen Entscheidungen des VA oder HA sind. Aber es zeichnete sich ab. Warum sollte ein desolater Zustand, der seit mindestens 5 Jahren besteht nun auf einmal von Interesse sein. Mit dieser Entscheidung wird dann der Zustand für weitere 5 Jahre festgeschrieben.
Wie sagte der Wehrbeauftragte anlässlich des Fähigkeitstransfers:“ Es ist nicht meine Aufgabe Unfug zu verhindern, wenn er denn politisch gewollt ist.“
Wir werden die Auswirkungen dieses neuerlichen Unfugs weiter begleiten und kommentieren. Vielleicht sind Deutschlands Wähler eines Tages bereit Verantwortung zuzuweisen.
Naja zu (3) Hubschrauber die da sind aber nicht fliegen dürfen/können und trotzdem Geld kosten sind auch nicht wünschenswert. Aber ne allg Frage die ich nicht verstanden habe. Einige Hubschrauber sind ja schon da. Sind die noch nicht bezahlt? Wie kann ich mir dass vorstelle? Haben die jetzt 20 NH 90 runzustehen und verhandeln erst im nachhinnein über die Rechnung und die Bezahlungsvormalitäten oder wie ist dass in dem Fall?
@ Kevo
Das ist so eine Pokerpartie, die dem griechischen Finanzminister Ehre machen würde:“ meine Bedingungen, oder ihr (EU) könnt eure Hilfsprogrammkohle gleich abschreiben.“
Darüber hinaus ist das Dargestellte keine Alternative, denn mit Blick auf die Einsatzbereitschaft der Waffensysteme haben wir schon jetzt keine Hubschrauber.
Wenn schon müssten die Alternativen heißen :“ 500 Millionen Euro zahlen und keine Hubschrauber haben oder 500 Millionen Euro sparen und keine Hubschrauber haben.“
Aber es gäbe natürlich die Alternativen zum Leasen von Zwischenlösungen. Damit hätte man 500 Millionen gezahlt und einsatzbereite Hubschrauber.
Im SPON-Forum fliegen längst die Fetzen; lesenswert! Ich denke mal das wird das Fieberthermometer für den nächsten Bericht in der neuen Printausgabe des DER SPIEGEL. Dieser Bericht dürfte sich gewaschen haben, wenn man so an die vergangene Berichterstattung zum Thema denkt und genau für Mittwoch, den 25.02.2015 richtig kommen. Teils bitterböse, was da so bei SPON kommentiert wird, aber leider in Masse auch über weite Strecken wahr. Seit 10 Std fast 120 komentare, das ist ein satter Schnitt!!!
@ Vtg-Amtmann
Dazu auch auf Tagesschau.de vom 16.2. ein Artikel im Nachgang zur Seaking Misere. Dort sind vor allem auch die Kommentare lesenswert.
@ schleppi
@ Vtg-Amtmann
Leider/offenbar haben unsere Politiker ein zu dickes Fell bzw zu grossen Zusammenhalt bzgl des gemeinsamen Futternapfes um sachbezogen zu reagieren.
@ vtg et al.
„Im SPON-Forum fliegen längst die Fetzen; lesenswert! Ich denke mal das wird das Fieberthermometer für den nächsten Bericht in der neuen Printausgabe des DER SPIEGEL. Dieser Bericht dürfte sich gewaschen haben, wenn man so an die vergangene Berichterstattung zum Thema“
meint tipp. es wird politisch folgendes passieren: Nichts.
keine konsequenzen, keine änderungen, keine übernahme der verantwortung, keine korrekturen.
Es wird gelächelt. Das reicht in dieser republik.
Den medien ist es letztlich egal, verteidigungsfähigkeit hat keine Lobby. selbst großrussischer expansionismus vermag den deutschen Sopor nicht zu durchbrechen.
Alles ist gut, hauptsache nicht zu martialisch.
Deutschland im Herbst.
Ich habe es schon einmal geschrieben aber wiederhole mich gerne:
Was es so unglaublich frustrierend macht: Jeder weiß, was kommt. Und keiner macht die Augen oder gar den Mund auf.
Mit Vollgas gegen die Wand. Und die Kapelle spielt dazu…
Hier werden Milliarden Steuer-Euros einer Industrie geopfert, die wiederholt bewiesen hat, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
Wo bleibt die persönliche Verantwortung? Wo bleibt die persönliche Haftung? Hier liegt doch erkennbar (grobe) Fahrlässigkeit vor. Die Verletzung von Dienstpflichten. Die Sorgfaltspflicht. Die Fürsorgepflicht. Die Treuepflicht.
Und was haben die Minister nochmal geschworen bei ihrer Vereidigung? Artikel 56 Grundgesetz hilft weiter.
@tom-tom: A-propos frustrierend, den Beitrag http://www.spiegel.de/forum/politik/bundeswehr-ausstattung-von-der-leyen-praesentiert-milliarden-deal-fuer-neue-helikopter-thread-239982-12.html#postbit_24949506 hat der Kasernenfrisör „Meister Kuscher“ aus Schwielowsee / Geltow geschrieben. Da gehe ich immer hin, wenn ich am Hauptsitz bei meinem Brötchengeber im Havelland bin. Kann man denn zu diesem Frisör nicht auch mal UvdL und KS schicken?
Ich wüßte da übrigens noch ein paar Kunden für diesen Meister, der offenbar im Gegensatz zu ganzen miliärischen Stäben und politischen Fraktionen das Wesentliche bei NH90 und SEA LION kapiert hat: Z.B. den Herrn „Bitte nicht zu heiß waschen, hinten Fasson, seitlich 3 mm kurz, oben schön poliert und bitte ein gutes Frisörgespräch, ha noi, hem’sch au’ä Zeitung?“ Nicht daß jetzt einer Böses denkt, das entspricht zwar ziemlich exakt meiner Haartracht (… aber nicht unbedingt meiner fränkisch-bayerischen politischen Richtung und auch nicht meiner fachlich-fliegerischen Expertise).
P.S.: Vielleicht hat „Meister Kuscher“ aber auch „neues deutschland“ im Zeitungsständer? Den Artikel von heute „Grundrechenarten à la Bendler-Block“ könnte man fast für objektiv und lehrreich halten, auch für UvdL, KS und div. Herren bzw. verteidigungspolitische Sprecher der Koalition.
Nur mal zwei Fragen, nachdem sich viele auf Airbus und den SeaLion eingeschossen haben:
1.für einen anderen Hubschrauber müsste man die Infrastruktur nicht anpassen????
2.gibt es Zahlen und Anhaltspunkte, dass ein anderes Muster nicht „nachbearbeitet“ werden und dementsprechend teurer werden würde??
Also mal die technischen Unzulänglichkeiten außen vor:
Ursprünglich bestellt waren ca. 200 Stück NH90 + UHT. Nach der BvT-Reform wollte das BMVg nur noch 160. Dafür wollte Airbus einen Ausgleich. So weit so normal. Was sind die groben Verhandlungsalternativen wenn man weniger abnehmen möchte?
1. Reduktion Stückzahl + Austauschprodukt (SeaLion)
2. Reduktion Stückzahl + Strafzahlungen = Weniger HC für mehr Geld
3. Reduktion Stückzahl, Preisminderung unter Verweis auf technische Mängel, deren Beseitigung mit den Strafzahlungen verrechnet wird. = Weniger HC, für mehr Geld, die aber funktionieren.
4. Alles abbestellen weil nicht so funktioniert wie geliefert. Woanders kaufen.
4. ist völlig unrealistisch. Denn die Verträge geben das sicher nicht her und politisch ist sowas auch nicht durchsetzbar („Arbeitsplätze“).
Also hätte ich mich auf 3. eingeschossen. Denn:
– Das bringt am Ende am ehesten brauchbares Gerät
– Deckt auch den wirtschaftpolitischen Aspekt (Airbus bekommt das eingeplante Geld trotzdem und muss statt HC bauen HC fertigentwickeln)
– Sichert auch langfristig Arbeitsplätze, denn nur dann werden weitere Nationen die Kiste bestellen, wenn sie in Dtl. tadellos rotiert. Rüstungspolitik auf dem Level ist halt immer auch Wirtschaftspolitik, das darf man nicht vergessen und wenn es noch so nerven mag.
Was an der Vertragsposition mag nur so ungünstig gewesen sein? War es der Verzicht auf harte Zielparameter und dadurch fehlende Handhabe bei Nichterreichen? Was sonst sollte die Verhandlungsposition des BMVg so dermaßen schwächen, dass man angesichts der gelieferten (Nicht-)Leistung nicht zumindest an gleich langen Hebeln sitzt?
Aus Neugier: Sind es eigentlich hauseigene Juristen des BMVg, welche diese Verträge ausgestalten oder holt man sich dafür Externe ins Haus? Hat das Ministerium also
a) schlechte Berater engagiert?
b) sich über’s Ohr hauen lassen?
c) einen Fachkräftemangel im Haus?
d) einen Vertrag geschlossen, der mehr politisch als juristisch motiviert war?
Egal wie viele echte und selbsternannte Experten sich hier und anderswo positionieren, wieviele Kommentatoren mit militärischem Sachverstand und fliegerischer Expertise den Deal geißeln und die logischen Konsequenzen nachvollziehbar und zutreffend herleiten: Die Fraktionsdisziplin wird in den Ausschüssen und erst recht bei der Abstimmung im Parlament über die berechtigte Sorge um die aktuelle und zukünftige Einsatzfähigkeit der Bundeswehr siegen.
Seien wir doch mal realistisch oder auch einfach nur zynisch: Was ist denn schon die Verteidigungsbereitschaft des Landes, auf dessen Verfassung man evtl. mal vereidigt wurde, gegen den nächsten Schritt auf der politischen Karriereleiter oder auch nur den sicheren Listenplatz bei der nächsten Wahl?
Ich darf aus dem Artikel „Grundrechenarten à la Bendler-Block“ (Neues Deutschland Online vom 17.02.2015 zitieren: „Indem man – so steht es in einem internen Papier des Finanzministeriums an das Parlament – 22 Hubschrauber stilllegt und zu »Hochwertersatzteilgewinnung« benutzt, einen zur Erprobung abstellt, vier für die Ausbildung nutzt sowie zwei aufgrund von Mängeln nicht abnimmt. Die angebliche Abbestellung von 40 Maschinen wird so real auf lediglich zehn »Tiger« begrenzt. Großzügig verzichtet die Bundeswehr auch auf fällige Vertragsstrafen in Höhe von 42,3 Millionen Euro.“
Der Begriff »Hochwertersatzteilgewinnung« gefällt mir persönlich ganz besonders!- Macht er doch deutlich, auf welchem anspruchsvollen begrifflichen Niveau man/frau inzwischen mit (desaströsen) Rüstungsprojekten und Steuergeldern umzugehen vermag!
Ergänzend erlaube ich mir auf folgendes Dokument zu verweisen: „„Methods and Models for Life Cycle Costing“ aus dem Hause NATO (der link hierzu: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&ved=0CDYQFjAC&url=http%3A%2F%2Fhandle.dtic.mil%2F100.2%2FADA515584&ei=i4bjVL6NIMO4UY2xgtgH&usg=AFQjCNHaT4iuZTgKAngXB9kCpfz4b4uDxA&bvm=bv.85970519,d.d24 )
Es wäre sicherlich interessant zu wissen, auf welcher Basis die Kosten des NH90 in Deutschland tatsächlich kalkuliert wurden!?
Der „German Deal“ läßt erahnen, dass diese Kalkulation für den NH90 offenbar in der Vergangenheit wohl eher „freihändig“ erfolgte ….
Natürlich muss man für einen anderen Hubschrauber auch die Infrastruktur anpassen und Wartung und Instandsetzung benötigt der im Laufe seines Lebens ebenfalls.
Also nicht der Systemkostenzuschlag ist der ausschlaggebende Punkt, sondern dass der Hubschrauber für die ihm zugedachte Aufgabe, Luftrettung und als Bordhubschrauber für die Marine nicht geeignet ist.
Er darf nach allen geltenden Standards in Deutschland nicht für den Flugbetrieb in den angedachten Aufgabenbereichen zugelassen werden und obwohl die Fachwelt dies weiß, wird der Haushaltsausschuss die 8.5 Mrd Euro Ausgabe wohl Ende Februar genehmigen.
Dies ist der Skandal, nicht der Preis !
re: achtmalklug
Letztendlich war die Entscheidung für den NH90 immer eine „industriepolitische Entscheidung“!
Das Treffen einer „industriepolitischen Entscheidung“ als solche, ist sicherlich auch nicht zu beanstanden!
Kritisch und aus meiner Sicht schon skandalträchtig ist der Umstand, wie – im Sinne dieser politischen Absicherung der Entscheidung – Steuergelder den Herstellern von Rüstungsprodukten geradezu hinterher geworfen werden und wie unkritisch mit Lieferverzögerungen und andere Problemlagen (Produktqualität, Designfehler, fehlende Funktionalitäten etc.) bei den beschafften Rüstungsprodukten politisch umgegangen wird! (Und wie dem Anschein nach leichtfertig auf konkrete Nachbesserung und Haftung verzichtet wird!- Mithin ein Vermögensschaden zu Lasten des Staates einfach vorsätzlich in Kauf genommen wird!)
Hier kann man sich des Eindrucks eben nicht mehr erwehren, dass die Politik versucht sich jeder Kritik durch „Verschleiern,Vertuschen und Verdrängen“ von Problemlagen zu entziehen und diese (Problemlagen) versucht einer kritischen Würdigung durch die Öffentlichkeit vorzuenthalten!
In diesem Zusammenhang muss man sich dann als Bürger schon die Frage stellen, ob es möglicherweise Politiker geben könnte die eher eine nicht angemessene Nähe zu den Interessen der Rüstungsindustrie pflegen, als die Nähe zu dem Auftrag des Souveräns an sich?- Möglicherweise fehlt es dem einen oder anderen Politikern aber auch nur an grundsätzlicher und zwingend erforderlicher „politischer Befähigung“?
@ achtmalklug
Ja, die Industrie hat die besseren Juristen und die Bw vereinbart keine Vertragsstrafen bei Nichterfüllung des Vertrages.
Es ist ja nicht so, das Airbus keine anständigen und voll funktionierenden Hubschrauber entwickeln könnte. Das beweist Airbus ja jeden Tag auf dem zivilen Hubschraubermarkt.
Es ist mittlerweile so, das Airbus Bw-Verträge überhaupt nicht mehr vollständig erfüllen will ( ! ) und dies durch praktische Handlungen auch so kundtut, aber die verbohrten Industriesubventionspolitiker stört dies nicht im Mindestesten.
Es gibt eigentlich nur einen vernünftigten und für die Bw gut geeigneten Deal. Abnahme aller der ursprünglich knapp 200 bestellten Hubschrauber zu dem ursprünglichen vereinbarten Preis, dann hat man wenigstens ein ordentlich bestücktes Ersatzteillager auf dem Hof stehen.
Das weiß die Industrie natürlich auch, dass sie bei diesem Geschäft draufzahlen würde, weil dann könnte sie die gewünschten enormen Preissteigerungen für die Hubschrauber nicht realisieren und müsste sich an die Bedingungen des jetzt gültigen Vertrages halten.
@ achtmalklug
Alle Alternativen sind nur Alternativen, wenn sie ohne Anfangsbedingung gedacht werden. Haben sie die gleiche Anfangsbedingung: „kaufen bei einem bestimmten Hersteller“, dann sind sie nur Makulatur.
@ Sascha Vohwinkel
Wenn man eine Garage hat, tut man gut daran ein Auto zu kaufen, das reinpasst. Wenn alles nicht geht, kann man auch ne neue Garage bauen. Sinnvoll wäre das nicht.
Und wenn man ein KFz Flotte hat, mit der man nicht zufrieden ist, hat man keine Garantie, dass andere Modelle nicht auch Fehler haben können, aber man hat bei den anderen Modellen den Vorteil, dass man keine schlechten Erfahrungen gemacht hat.
So sehr ich mich auch bemühe, es will mir einfach nicht in die Birne.
Eine 1,60m große Frau, IBUK eines demokratischen Deutschlands, macht sich daran die durch und durch fehlgeleitete und unzureichende Beschaffung von Großgerät in die Wege zu leiten und die gesamt Generalität hält still und nickt alles freundlich lächelnd ab. Würden sie anderes Verhalten zeigen, so droht im schlimmsten Falle der Ruhestand.
Ein wahnsinniger Diktator, der jeden x-beliebigen Menschen einfach hinrichten lassen kann, stümpert bei der Aufstellung von PzDiv herum und ein Guderian übt mehr Kritik/ zeigt mehr Widerstand als alle heutigen Sternenkrieger im Kollektiv.
Es widerspricht einfach jeglicher Logik….
Hat sich der Admiral, in dessen Kielwasser alle einzuschwenken haben, bereits zu der Zulassungsproblematik geäußert? Er wird doch wohl hierüber informiert worden sein ?
@ Patrick S.
Schlimmer noch als ihre Beschreibung der deutschen Generalität ist der Umstand, dass die gleiche Generalität jedes Jahr am 20. Juli etwas von „Aufstand des Gewissens“ faselt und die Zivilcourage der Männer des 20.Juli 1944 als Vorbild für die jetzigen Bw-Soldaten hinstellt und dabei sieht jeder einigermaßen kritische Soldat, dass diese Generalität in ihrer Gesamtheit nur „Armleuchter“ sind.
Wo bleiben da die kriegsgedienten ersten Generäle der Lw, wie GenLt Rall, die 1974 anläßlich der neuen, ungeliebten und von Ihnen vehement abgelehnten Zweitrolle „Jagdbomber“ für die Jägerpiloten der Lw das Glas Sekt im Kasino in Wittmund den Minister vor die Füße geworfen haben und in die Pension gegangen sind ?
@ patrick s.
besonders toll ist in dem kontext auch kujat.
in uniform den lakeitel gemacht und jetzt von „blamage“ fabulieren.
wer war denn jahrelang für die immer weiter degenerierende organisationskultur in dieser armee verantwortlich?
selbst in der wehrmacht gab es von der generalität mehr contra. da sid generalstäbler aus protest zurückgetreten. in der neuen BW wohl undenkbar
unseren funktuinären in uniform geht es wohl nur noch um die pension.
ein armutszeugnis wohin man schaut
Die ursprünglichen 122 NH90 sind quasi nach dem Bundeshaushalt Einzelplan 14
schon voll abgezahlt ! Wenn ich die Reduzierung mit der Beschaffung verrechne müßte sogar noch eine Rückerstattung fällig seien.
Hat jemand eine belastbare Quelle was wir in der Vergangenheit für nachfolgende Beschaffungsvorhaben bereits gezahlt haben.
– 554 03-032 Beschaffung des Waffensystems Unterstützungshubschrauber
– 554 04-032 Beschaffung NATO-Hubschrauber 90
– 554 05-032 Beschaffung des Waffensystems Eurofighter 2000
– 554 06-032 Beschaffung des Großraumtransportflugzeuges ( FTA )
– 554 18-032 Beschaffung des Großraumtransportflugzeuges A400M
Für die Zukunft würde ich mir das System der USA wünschen.
In FY 2014 Program Acquisition Costs by Weapon System
z.B. das Gegenstück zum Sea Lion der MH–60R Multi-Mission Helicopter
sind die kosten für das Haushaltsjahr 2014 aufgeschlüsselt.
Seite 1-22
19 Stück kosten 848.6 $M
zuzüglich 17.6 $M RDT&E
http://www.dote.osd.mil/annual-report/index.html
Wir wollen also für 18 Sea Lion noch einmal 1,38 Milliarden Euro bezahlen, das da was nicht stimmt das müsset doch auch der letzte Hinterbänkler mitbekommen haben. Ferner haben wir die Entwicklungskosten für den NATO-Fregattenhubschrauber bereits komplett bezahlt !
@GEORG:
„Ja, die Industrie hat die besseren Juristen und die Bw vereinbart keine Vertragsstrafen bei Nichterfüllung des Vertrages.“ – Das ist schlichtweg falsch.
„Es ist mittlerweile so, das Airbus Bw-Verträge überhaupt nicht mehr vollständig erfüllen will…“ – Wollen Sie hier allen Ernstes eine Täuschungshandlung unterstellen, die BGB §123 (1) erfüllt?
http://comptroller.defense.gov/Portals/45/documents/defbudget/fy2015/fy2015_Weapons.pdf#page=18
Man vergleiche Kosten pro Waffensystem u. Fähigkeiten mit unseren Beschaffungsvorhaben.
Wenn wir wie die Niederlande agieren würden, so hätten wir es jetzt mit einer Situation zu tun, in der UvdL um Zustimmung zur Umrüstung unserer zwei Regimenter + Ausbildungsbataillon Kampfhubschrauber auf Version AH-64E werben müsste.
Aber in der „Mitte“ hat man eben einen deutlich besseren Überblick als diese komisch agierenden Holländer. Warum nicht „Führen aus der Dunkelkammer“? Dann kriegt keiner mit, wie blöd wir sind.
@ sascha vohwinkel 19:01
Beispiel: im fränkischen Katterbach hatten die Amis ihre AH-64er und Black Hawks in den gleichen Hallen gewartet wie zuvor schon ihre Hueys und Cobras, H-34 und L-19er – und wie vor 80 Jahren die glücklosen schwarzen Männer ihre He-111er. An den Hallen wird’s wohl nicht liegen?
@Germaniac:
„Wollen Sie hier allen Ernstes eine Täuschungshandlung unterstellen, die BGB §123 (1) erfüllt?“
Was Airbus mittlerweile treibt, erfüllt vielmehr den Tatbestand gem. §240 StGB.
@Sascha Vohwinkel:
Zu 1: Natürlich auch, aber nicht in dem Umfang, weil andere HC bereits als Marinehubshrauber fertig entwickelt sind, von Haus aus mehr können, über deutlich höhere Leistungsreserven und Aufwuchspotentiale verfügen und bei einem Multi-Role-Hhubschrauber ist das Ganze nur einmal für 30 HS durchzuführen, statt zweimal, nämlich für die Version 18 x EGV-BHS und SAR-HS sowie für die Version 22 x Fregatten BHS inkl. ASUW, AWS1 und AWS 2.
Zu 2: Je mehr ein Muster im Serienstand bzw. von Haus aus kann, desto weniger Nachbearbeitung ist erforderlich und desto preiswerter wird es.
Sie sollten sich also einmal die alten Drehflüglerthreads in Sachen Marinehubschrauber-Ausschreibung und die durch BMVg und NHI über die NAHEMA und AH (EC) gemeinsam vertraglich vereinbarten „Referenz-Missions-Profilen“ samt deren Erfüllungsgrade durch die seinerzeitigen Wettbewerber nochmals vergegenwärtigen.
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@achtmalklug:
Mit Punkt 3 liegen Sie m.M.n. goldrichtig, aber leider nur theoretisch. Ungeachtet der noch fälligen Wahnsinnslatte an erforderlichen Anpassungs- und Optimierungsentwicklungen, samt Evakuierungen und Zulassungen sowie dem noch weitest offenen Korrosionsproblemen, werden aus NH90-TTH und SEA LION m.M.n. nie richtig funktionierende Hubschrauber werden könnnen, denn diese haben eine Entwicklungs- und Zulassungsbasis und damit einen Stand der Technik aus 1990 (Beim OHCP anscheinend sogar vorr 1984)! Entsprechend sind diese nach Kat B – Performance Class 3 nur zulassbar und können auch nur entsprechend eingesetzt werden. Damit tendieren die Nutzwerte der NH90-Varianten gegen „Null“!
Folglich wird es auch keine weiteren Nationen geben, die die Kiste bestellen, wenn sie in Deutschland tadellos rotiert, weil es genau dazu nie kommen kann. Rüstungspolitik auf dem Level ist halt immer auch Wirtschaftspolitik, das darf man nicht vergessen und wenn es noch so nerven mag. Rüstungspolitik ist eben keine Wahlkreis-, Partei-, Fraktions- oder auch Profilierunspolitik, das mal an die Adressen von den Herren Arnold, Otte und Hahn, den GI und die Kanzlerin!
Zu Ihren „Neugierfragen“ (gemäß meinen Erfahrungen aus verschiedenen Beschaffungs- und auch Verwertungsprojekten:
a) Ja, bzw. überhaupt keine (KPMG zähle ich nicht dazu),
b) Absolut Ja,
c) Jein, zuviele Stromlnienförmige und viele der Guten, teils sogar Sehrguten sitzen am falschen Platz,
d) Natürlich wurde ein Vertrag geschlossen, der mehr politisch als juristisch motiviert war, aber leider auch auf ursprünglicher Expertise einer Büroklammer und einer Aktentasche beruht, welche auch schon bei EuroHawk und SIGINT-ISIS m.M.n. zu Gunsten der Industrie „gelogen“ haben, daß sich die Balken biegen.
Und mit „FKK“ samt „Wohlfühl- und Attraktivitäts-Kapagne“ sowie diese „neuen Niveau“ ist das Ganze fast noch schlechter geworden (siehe die 22 MedEvac-Cluster-HS, welche der Steuerzahler am Backen haben wird, die aber m.M.n. nie ohne Draufzahlgeschäft „joined & combined“ in die Luft kommen werden, sondern wie beim UH-Tiger, zunächst als Betriebs- und Klarstandsreserve und alsdann als „Kannibaliserungspotential“ enden werden, um das Ersatzproblem, das FOC-Problem und die Retrofit-Problematik zu lösen).
@Schorsch52: Der normale Mensch kann sich gar nicht vorstellen, wie neuerdings Wartungsräume und Instandsetzungshallen ausgerüstet sein müssen, wenn ein neues Gerät dort betrieben werden soll.
Das fängt bei den verpflichtend vorhandenen künstlerischen Elementen auf der Fassade an, geht dann über eine aktuelle und dem Stand der Technik entsprechende Bodenversiegelung, Be- und Entlüftung, Öl- und Wasserabscheider im Boden und auf dem Vorfeld, Stellräume für Docks (Gerüste), Fluchtwege, Sicherheitselemente bei Schiebetüren, Energieauflagen, weiterer Umweltschutz (Vogelschutz), Beleuchtung, generellem Arbeitsschutz, Netzwerkzugängen für SAP und sonstigen Blödsinn, Aufenthaltsräume, Verdunklungsmaßnahmen und und und.
In den 80ern war das alles nicht so wichtig wie heute.
Abgesehen davon, dass andere Hubschrauber tatsächlich auch andere Ausmaße haben und vielleicht wirklich nicht mehr „in die Halle passen“, also in die Docks, durch die Türen, dass weniger in die Halle passen, nur gefaltet oder oder.
@ Germaniac
Zitat: „Ja, die Industrie hat die besseren Juristen und die Bw vereinbart keine Vertragsstrafen bei Nichterfüllung des Vertrages.” – Das ist schlichtweg falsch.“
Schön, dass Sie da so sicher sind, das BMVg vereinbart bei großen Rüstungsprojekten in der Regel keine Konventionalstrafen, da die direkt als Kosten auf das Rüstungsprojekt von der Industrie aufgeschlagen werden und von der Bw mit dem Projektpreis vorab bezahlt werden.
Zitat: „“Es ist mittlerweile so, das Airbus Bw-Verträge überhaupt nicht mehr vollständig erfüllen will…” – Wollen Sie hier allen Ernstes eine Täuschungshandlung unterstellen, die BGB §123 (1) erfüllt?“
Ich bin kein Jurist, deshalb weiß ich nicht was in BGB § 123 (1) steht, ich kann Ihnen aber sagen wie dies in der Praxis läuft.
Beispiel A) Der Tiger muss bei einem bestimmten Subsystem, z.B. in der Eloka Anlage eine bestimmte Empfindlichkeit aufweisen. Tut er aber nicht bei der Abnahme, die Industrie sagt mehr geht eben nicht und verschiebt die Nachbesserung auf den St. Nimmerleins-Tag.
Beispiel B) Ein Kostenprüfer des BWB ging zur damaligen Firma DASA und überprüfte die Kostenkalkulation eines Teilprojektes eines großen Rüstungsprojektes. Bekanntlich werden manche Rüstungsprojekte als „Selbstkostenpreis + X “ angeboten. Die Kalkulationsgrundlage der Firma stimmte hinten und vorne nicht. Der Prüfer schreibt dies in seinem Bericht. Die Firma wendet sich an die politische Schiene des BMVg und der Bericht ist sofort hinfällig.
Sie können dies jetzt benennen wie sie es gerne wollen, für mich will die Industrie ihnen unangenehme Passagen eines Vertrages vorsätzlich nicht erfüllen und kalkuliert mit diesem Hintertürchen bereits bei Vertragsabschluss. Ausnahme war hier wohl der A400M Vertrag, der dann durch die politische Erpressung von Tom Enders durch die Bestellernationen geändert wurde.
@Georg 20:10
DANKE!