Airbus vor Verkauf von Teilen der Verteidigungssparte? (Nachtrag: Von Airbus 2014 angekündigt)
Am (morgigen) Freitag will der Airbus-Konzern in München zu Entwicklung, Umsatz und Ergebnissen des Unternehmens Stellung nehmen – und möglicherweise auch den Verkauf von Teilen seiner Verteidigungssparte verkünden. Das berichtet jedenfalls die ARD:
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will nach Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios etliche Bereiche und Technologien ausgliedern und teilweise verkaufen. Schwerpunkt ist die Sicherheits- und Verteidigungselektronik.Von der geplanten Umstrukturierung sind demnach mehrere tausend Arbeitsplätze in Deutschland betroffen. (…) Laut Betriebsrat geht es vor allem um die Standorte Ulm, Friedrichshafen und Unterschleißheim.
Das könnte natürlich auch Auswirkungen auf die deutschen Streitkräfte haben, wenn ihr größter Lieferant teilweise in neue Hände kommt….
Nachtrag: Danke für den Leserhinweis in den Kommentaren – in der Tat, das war mir durchgegangen, hatte Airbus Defence&Space diese Pläne selbst bereits im September vergangenen Jahres bekanntgegeben:
After a detailed and comprehensive portfolio assessment, Airbus Defence and Space has defined Space (Launchers & Satellites), Military Aircraft, Missiles and related Systems and Services as its future core businesses. These are the areas in which the Division will further invest to strengthen its leading position.
Some business areas are identified as divestment candidates as they do not fit the strategic goals and for which the company sees possibilities to increase their development potential in different set-ups.
This concerns, first of all, our commercial and para-public communication business (including Professional Mobile Radio and commercial satellite communications services activities), which will have better chances for growth and market success in different ownership structures.
Airbus Defence and Space further intends to sell some of its subsidiaries and participations, including Fairchild Controls, Rostock System-Technik, AvDef, ESG and Atlas Elektronik.
For the Division’s Security and Defence Electronics businesses further industrial alternatives will be explored in order to best develop and position these businesses for future growth and value creation.
“The portfolio decisions for Airbus Defence and Space are the logical follow-up to our Group Strategy Review in 2013. They will foster the strengths of the division and, hence, will result in an even stronger focus on our Group’s core activities, aeronautics and space,” said Tom Enders, CEO of Airbus Group.
“Given the tight budgetary situation in our home countries and increasing competition on global markets, the portfolio review is an essential element to further develop our defence and space business and to ensure its competitiveness”, said Bernhard Gerwert, CEO of Airbus Defence and Space. “We have identified those segments where this is an achievable target and those where we should explore alternative options. In short, the portfolio review is a logical next step in the overall transformation process. It will strengthen Airbus Defence and Space’s business core, unlocking its full potential to drive the defence and space industry forwards, particularly on critically important international growth markets.
All these decisions will of course respect our national security agreements and will be discussed with employee representatives in a fair and open way”, added Bernhard Gerwert.
Das legt nahe, dass der Betriebsrat vor der morgigen Pressekonferenz noch mal öffentlich auf die Verkaufspläne hinweisen wollte und deshalb gezielt Informationen gestreut hat. Ist natürlich nur eine Vermutung.
(Foto: Überwachungssystem Z:NightOwl der Optronics-Sparte – ehemals Zeiss – von Airbus Defense&Space, unter Vertrag für ein ‚undisclosed Middle Eastern Country‘ – Airbus Pressefoto)
Verkauf von „Schlüsseltechnologien“ ins Ausland? Soll man sich das als Art Signal in Richtung Politik vorstellen? Oder war das von Aurbus an sich schon lange geplant? Zumindest der Verkauf von Rüstungssparte wurde mal angesprochen, oder?
Das Thema kommt nun wohl vor der Bilanzpressekonferenz über den Betriebsrat hoch.
Die Sachlage ist seit Herbst 2014 bekannt (siehe welt.de; „Airbus verkauft große Teile seines Rüstungsgeschäfts“).
Man will sich bei Airbus DS schlichtweg auf fliegende Systeme (Satelliten, Flugzeuge/ UAS, Lenkflugkörper, jeweilige Systemkomponenten) konzentrieren.
Ja! Das ist es doch! Mit dem A400M hat man ja auch einen verdammt zickigen Kunden – da ist es schon eine kluge Idee, den Laden abzustoßen.
… am besten ein Verkauf an einen russischen Oligarchen … den „Spaß“ für die Bundeswehr würde ich gerne einmal erleben :)
Wäre ja gut, wenn sich in Deutschland mal eine Konkurrenz zu Airbus etablieren würde.
@ Jens Schneider:
Das weiß die Politik sicherlich gut zu verhindern … schließlich geht es ja um Arbeitsplätze … da spielen dann die Folgen für Bundeswehr & Co. für die auch keine Rolle mehr.
@ PhH | 26. Februar 2015 – 22:27
Airbus wird die Kuh, die goldene Eier legt nicht schlachten !
Das Airbus sich von Teilen des „Cassidian“ Komplex trennt ist denkbar !
Ja, da frage ich mich, was das wohl konkret fuer Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der A400M-Einfuehrung haben wird…???
Die Abspaltung technologischer Kompetenzen aus dem Airbus Behörden-Konzern in kleine und mittelständische Unternehmen unter Organisation eine Beschaffungsbehörde, die ein Auge drauf hat und Technologietransfer organisiert, könnte in der Sache besser sein. Vorbild könnte hier OHB sein.
Die Airbus-Lösung hat leider zu viele Nachteile. Als politisch abhängiger Konzern leidet er unterm Moral Hazard. Zu viele Spieler versuchen, Nutzen zu ziehen und die Rechnung von anderen zahlen zu lassen. Das muss langfristig knallen und sehr teuer werden.
Natürlich wird Airbus auch hier nun versuchen, sich Schrott vergolden zu lassen um groß Kasse zu machen. Da muss unsere Politik halt langsam lernen, dass weder Finanzminister noch Verteidigungsminister Freunde des Airbus-Managements sind. Die Beziehung ist vielleicht besser mit der eines Parasiten zu seinem Wirtstier umschrieben …
Bereits im vergangenen Jahr gab es diese Meldung.
Analysiert man einmal die politische Lage „drumherum“ zu der Zeit, so kommen wir zu vergleichbaren Zuständen wie heute.
Großer Presserummel um die Ausstattung der Armee.
Die Foren sind voll.
Die interne Auflehnung (negative Darstellung der Zustände durch die Betroffenen nach außen) wird größer und nimmt zu.
Jegliche Rüstungsdeals weisen Fehler und verschiedene „Geschmäckle“ auf.
Das Chaos ist so groß, dass die Bearbeiter im BMVg sich dessen nur durch rechtzeitige Versetzung auf höhere Dienstposten zu entziehen wissen. Dadurch wird es noch chaotischer. Wer hat nun einmal was, wie, zu welchen Bedingungen und auf welcher Grundlage entschieden. Klar ist aber dabei, das der Hauptgenerator dieses System die Abhängigkeit von nur EINER Firma ist.
Diese „Firma“ steht nun in der nationalen und internationalen Presse schlecht da; beschmutzt aus dem Wirtschaftswunderland Deutschland und versucht sich nun international besser aufzustellen. Respektive Ihre Aussenwirkung dahingehend zu stärken indem sie zeigt das die deutsche Armee eben nur EIN Kunde ist. Verständlich.
Frau Merkel zuckt. Nein, geht das schon wieder los. Dieser Enders…. (oder wer auch immer) UvdL bekommt in der Teeküche von AM den zarten Hinweis das zu glätten und die trübe Suppe nicht zu doll aufzurühren. UvdL „nordet“ ihren Stab ein. Die Mitglieder der Ausschüsse werden personalpolitisch neu beraten; Verwendung auf höhenwertige Dienstposten, wenn…. . Ebenso der Pressestab. Und so wird die See ruhiger. Die Abhängigkeit bleibt. Die Soldaten und zivilen Mitarbeiter verfeinern die Aussitzarten ihrer inneren Kündigung. Alles wie immer.
Angie ist Müde. Ursula hat eine neue Ladung Vitasprint geliefert bekommen. Es sind noch wieviele Tage zu Bundestagswahl?
Wenn es nicht alles so furchtbar durchschaubar wäre.
Also verkaufen wir Firmenanteile und Firmen an wen auch immer.
Schade das wir die Handelsregisterauszüge vorher-hinterher schwer vergleichen können.
Ich war mal Koch in meinem ersten Leben.
Da haben wir Krabbensuppe gemacht.
Zwei Köche. Jeder hat verschiedene Zutaten verwendet.
Als serviert wurde haben die Suppen aber gleich geschmeckt?
Übrigens:
Das mit den Oligarchen finde ich gut, grins.
Wird aber wohl leider nichts werden.
Man muss sich mal anschauen, was und wo verkauft werden soll.
Also der Standort EADS Ulm ist die Radar- und Hochfrequenzabteilung von EADS, vor Jahren war dies Telefunken Systemtechnik. Zu der Zeit von Telefunken Systemtechnik, gab es von dort funktionierende Radargeräte, Kommunikationsanlagen und Eloka-Anlagen zu kaufen. Diese Zeit ist lange vorbei.
Beim letzten Projekt aus diesem Hause, dem Aufklärungssystem zur Signalerfassung im Euro-Hawk ist ja auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mit dem Flugplatzradargerät ASR-S hat EADS sich ein Armutszeugnis ausgestellt, 20 Jahre ein neues Flugplatzradargerät entwickelt, dass es bei anderen Firmen fertig von der Stange zu kaufen gibt, das nicht die Versprechungen, bzw. die gestellten Leistungsanforderungen erfüllt, aber trotzdem bei der Luftwaffe flächendeckend eingeführt wird.
Wenn EADS Ulm verkauft werden sollte, dann geht es mit Sicherheit an einen nationale Käufer, alles andere würde die Bundesregierung in dem Staatskonzern EADS aus Geheimhaltungsgründen nicht zulassen. Ein Beispiel könnte der verhinderte Verkauf der HDW in Kiel (Produktion von U-Booten) sein.
So eine Portfoliobereinigung kennt zwei Wege: verkaufen oder abbauen. Abbauen geht leicht, indem man nicht mehr investiert und die Truppen sich selbst überlässt. Dann werden sie irgendwann ein Risiko für das „Brand“ und man weist sie in ihre Schranken.
Das sieht mir so aus, als wäre das in Ulm so langsam der Fall. Denn richtig viel richtig gut können sie nicht und die Traumprodukte finden irgendwie nicht zu den Kunden. Vergleicht man dann mal die Maßstäbe mit dem Luftfahrtgeschäft, dann ist Ulm nur der Stein im Schuh von CFO Wilhelm
Verkaufen setzt auch einen Käufer voraus, der überhaupt und dann zu den Konditionen kaufen will. Geschenkt wird es die ja wohl kaum geben. Und selbst dann…
Eine Rheinmetall oder eine Diehl kämen mir hier in den Sinn, aber ob sich der Thales so viele Doppelungen ins Haus holen will, ist unwahrscheinlich. Und selbst die wären nationaler Player, also kein Exportverkaufsprüfung.
Die Frage muss sein, wieviele A 400 M bekommt die BW dieses Jahr tatsächlich?
Denn laut Tageschau.de behauptet Airbus Chef Enders, daß dieses Jahr sich die Zahl der ausgelieferten Airbus A 400 M verdoppeln soll!
Dies muss verwundern, nachdem doch bisher unklar ist, ob die Bundeswehr dieses Jahr überhaupt nur einen einzigen Airbus erhält! Und eine Verdoppelung ist nicht viel, wären aber immerhin 2 A 400 M für die Bundeswehr, nachdem die BW doch eigentlich 5 A 400 M dieses Jahr hätte bekommen sollen.
Stellt sich also die Frage, sind die Fertigungsprobleme bereits gelöst oder wird da nur haltloser Optimismus verbreitet, damit der Aktienkurs nicht fällt?
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/airbus-159.html
@ Closius
Wenn Enders sagt, die Auslieferung des A400M werde sich 2014 verdoppeln, heißt das auf DEU bezogen: 2 von 5 laufen zu, weils 2014 mit Mühe einer war – ob das so kommt, steht in den Sternen
@ alle
ADS will auch Beteiligungen abstoßen – Gespräche mit TKMS über deren Vorkaufsrecht für den Airbus-Anteil an Atlas Elektronik laufen, der Verkauf der Dassault-Anteile läuft ebenfalls (und der Einmaleffekt wirkt sich auf die überraschend guten Zahlen aus, die heute verkündet wurden). Für 2016 ist bei Airbus geplant, weitere Entscheidungen zu treffen.
Hat eigentlich irgendjemand aus München Meldungen über konkrete Aussagen zu den A400M-Lieferungen an Deutschland gesehen? Oder nur die generischen Aussagen von Enders zu A400M-Lieferungen insgesamt?
@t.wiegold
Nix Genaues in den Agenturen. Nur Reuters heute Mittag, dass sich 2015 die Zahl der ausgelieferten A400M auf 16 verdoppeln werde. „Das wäre ein gutes Ziel“, wird Enders zitiert. Ursprünglich seien 20 Auslieferungen geplant gewesen.
Vielleicht wäre es an der Zeit das Programm A400M einzustellen da der Lieferant nicht in der Lage (willens -?) ist, den Vertrag zu erfüllen, und eine Ersatzbeschaffung durchzuführen.
Als Nutzer muß man jetzt die Reißleine ziehen.
Herr Arnold im ZDF:Wir wollen Kernfähigkeiten der Rüstungsindustie in Deutschland behalten,dazu zähle auch die „Radarsparte“ in Ulm.
Hoffentlich und noch viel mehr!!!
Lustig, dass hier immer der A400M erwähnt wird. Der hat zwar für reichlich Verluste gesorgt, „fliegt“ aber. Und alles was „fliegt“ bleibt. Raus soll der Elektronik- und Grenzsicherungsbereich (u.a. KSA).
@Georg:
ASR soll nach nicht unüblichen Anfangsproblemen wohl doch ein Erfolg sein. Die sonst recht pingeligen Schweizer sind wohl zufrieden und die Kanadier führen es auch ein.
Und das es zwischenzeitlich im Projekt Probleme gab, das ist normal. Genau deswegen gibt es Projektleiter. :-)
@ Woody
ASR-S nicht die Altanlage ASR-910
Also die Problematik mit den Windrädern und den Radaranlagen ist nicht gelöst. Von den bisher installierten ca. 5 Anlagen sind meines Wissens erst 2-3 für den operationellen Flugbetrieb freigegeben. Die anderen Anlagen sind bei der Flugvermessung durchgefallen.
Erfolgreiche Flugplatzradaranlagen findet man an jeden komerziellen Flughafen und diese Anlagen sind nur zu einem sehr begrenzten Anteil von EADS geliefert worden.
@Georg:
Ja mir ist bewusst, dass es um die neu in Betrieb zu nehmenden Anlagen geht. Ja, diese sind noch nicht alle in Betrieb. Das entspricht aber auch der letzten mir bekannten Planung.
Ja, Windkraftanlagen stellen für die Radaranlagen ein Problem dar. Mir ist jedoch nicht bekannt, dass andere Radare kein Problem mit Windkraftanlagen haben. Genau deswegen gibt es ja den Streit DFS/Bw/DWD mit den Interessensvertretern der Windenergie über Genehmigungen.
Zu den erfolgreichen Flugplatzradaranlagen an den kommerziellen Flughäfen: Ich habe kein Vergleich hinsichtlich der geforderten Systemeigenschaften. Daher kann ich keinen Vergleich anstellen. Ich stell jetzt aber einfach mal die naive Frage: Wenn COTS-Produkte die Forderungen erfüllen, warum kaufen die Kanadier, welche pol. nicht an AIRBUS gebunden sind, dann das AIRBUS System? Günstiger wird es ja wohl nicht sein.
Kaufen die Canadier die ASR-S ?
Ich könnte mir natürlich vorstellen, dass EADS nach 20 Jahren bezahlter Entwicklungsarbeit in der ASR-S ein paar Feature integriert hat, die es COTS noch nicht gibt, oder die es bei den älteren COTS-Systemen, die an den zivilen Flugplätzen stehen noch nicht gibt.
Im Grunde ist die ASR-S aber ein Produkt, dass sowohl zivil als auch militärisch vermarktet werden kann, da die Approach-Kontrolle für einen kontrollierten Luftraum um einen Flugplatz zivil oder militärisch ähnlich bis gleiche Anforderungen stellt.
Ist nicht -Airbus DS Optronics GmbH- schon ausgegliedert und funktioniert.
Ggf ist dies ja das Modell für Friedrichshafen und Ulm.
A400M ist im Moment für alle nur ein Verlustgeschäft und wenn Tom E. erkennen sollte, dass er auf dem Markt nicht zukunftsfähig sein sollte (mit Gewinn vermarktbar), wird er abgeschrieben oder -Airbus Military A400M- ausgegliedert oder gleich verkauft.
Evtl hat die NETMA, NHIndustries, LHDBw, BwFlugparkservice oder OCCAR ein Interesse Anteile zu erwerben :-))
Darum bin ich ein Gegner von der deutsch Franz Zusammen Arbeit
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2354514/Airbus-Arbeitsplaetze-in-Gefahr%253F#/beitrag/video/2354514/Airbus-Arbeitsplaetze-in-Gefahr%3F
Das ist immer Typisch Frankreich
Deutsch Franz ist gegen die Deutsche Industrie