Die russische Flotte vor England: Ohne Signal durch den Kanal
Auf hoher See ist es ähnlich wie… nein, nicht wie vor Gericht, sondern wie im internationalen Luftraum. Die Meldungen, dass ein russischer Flottenverband sich im Ärmelkanal tummelt, hat am (heutigen) Freitagmorgen eine öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, die an Invasionsvorbereitungen glauben ließ. Dabei war zunächst nur eine russische Agenturmeldung die Basis:
A squadron of ships from the Russian Navy’s Northern Fleet is holding drills in the English Channel, the Western Military District’s press service said Friday in a statement.
„Today, a squadron of ships and support vessels from the Northern Fleet … have passed the narrowest part of the English Channel in the Strait of Dover and have entered a bay near the mouth of the River Seine,“ the press service said.
Nun sind solche Schiffsbewegungen, auch von Kriegsschiffen, ebenso wie die Nutzung des internationalen Luftraums durch Kampfflugzeuge kein rechtliches Problem, sondern eines der – politischen und öffentlichen – Wahrnehmung. Und da war natürlich die Aussage veranstalten Manöver im Ärmelkanal genau das richtige. Auch wenn die russischen Schiffe vermutlich völlig in Übereinstimmung mit dem Seerecht entweder internationale Gewässer oder die vorgesehene innocent passage durch die Hoheitsgewässer anderer Staaten genutzt haben (was die USA übrigens weit exzessiver als zum Beispiel die Deutsche Marine ausnutzen).
Mittlerweile gibt’s auch die Bestätigung der Briten, dass eines ihrer Patrouillenboote den russischen Verband begleitet hat:
Four Russian ships escorted through Dover Strait from North Sea by @RoyalNavy HMS Tyne this morning. Ships have left UK waters.
— Ministry of Defence (@DefenceHQ) 28. November 2014
und das führt zu einer interessanten Beobachtung: Bei marinetraffic.com ist der Kurs der Tyne vom 27. November 1236z durch den Ärmelkanal bis zum Abdrehen Richtung Brighton am 28. November 0816z sehr schön nachzuvollziehen (siehe Screenshot oben). Nur: das AIS-Lagebild zeigt in der Nähe des britischen Kriegsschiffs keine russischen Schiffe…
Offensichtlich verhalten sich die russischen Kriegsschiffe ähnlich wie die Kampfflugzeuge auf ihren Flügen, die von den NATO-Alarmrotten beobachtet wurden, und schalten genau so ihre Transponder und Sender ab, die dem zivilen Verkehr Aufschluss über ihre Bewegungen geben. Das ist rechtlich nicht zu beanstanden. Kann ja nicht jeder so gesetzestreu sein wie die Deutsche Marine, die bei der Route durch dieses Seegebiet gestern und heute den Kurs von U31 via AIS eindeutig nachvollziehen ließ.
Aber es ist keine nette Geste der Russen. Und damit ebenso wie die Flüge vor der baltischen Küste der Versuch einer Machtdemonstration.
Nachtrag: Der Vollständigkeit halber die Aussagen dazu in der Bundespressekonferenz am Freitag; mit der stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Wirtz und Oberstleutnant Uwe Roth für das Verteidigungsministerium:
Frage: Es geht eher um die russischen Schiffe, die derzeit anscheinend den Ärmelkanal durchqueren. Ich hätte ganz gerne gewusst – die Frage richtet sich eigentlich sowohl an Frau Wirtz als auch an das Auswärtige Amt und an das Verteidigungsministerium -, ob Sie das als ungewöhnlich empfinden, ob sie sich Sorgen machen und ob Sie das als eine Provokation ansehen.
SRS’in Wirtz: Vielleicht kann zuerst das BMVg etwas sagen, was die Erkenntnisse dazu anbelangt.
Roth: Nach meinem Kenntnisstand halten sich diese russischen Schiffe dort in internationalen Gewässern auf. So, wie dieser Verband zusammengestellt ist, sieht er wie ein ganz normaler Übungsverband aus. Insofern ist das für uns nicht weiter dramatisch und stellt auch keine besondere Situation dar.
(…)
Frage : Erst einmal würde ich gerne auf die Frage des Kollegen zurückkommen, was diese russische Flotte angeht. Gibt es abgesehen von einer militärischen Bewertung irgendeine politische Bewertung, ob dieses Vorgehen im Herzen Europas für den Dialog zwischen Russland und der EU dienlich ist?
SRS’in Wirtz: Zunächst einmal geht es darum, tatsächlich alles daran zu setzen – das haben wir ja gerade schon erörtert -, Gesprächsfäden aufrechtzuerhalten, den Dialog miteinander zu suchen und in jeder Hinsicht zu einer Deeskalation der Lage dort beizutragen. Dieses Manöver, auch wenn es sozusagen in internationalen Gewässern stattfindet, ist nicht unbedingt ein Zeichen, um diese Deeskalation und die Bereitschaft zur Deeskalation zu unterstreichen.
(Grafik oben: Screenshot von marinetraffic.com mit dem Kurs der HMS Tyne von 271236zNOV14 bis 280816zNOV14; Grafik unten: Screenshot von marinetraffic.com mit dem Kurs von U31 am 27.11.2014)
Russische Kriegsschiffe sind laut einem Bericht der Agentur RIA Nowosti für ein Manöver in den Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich eingefahren.
Russian warships in English Channel for exercises – RIA Novosti
@axel_f
Die holen die MISTRAL ab …^^ Äh, die WLADIWOSTOK, natürlich.
@ axel_f:
Angeblich liegen die Schiffe jetzt vor der Seine-Mündung.
Sind das „internationale Gewässer“ ?
@BlueLagoon
gehen Sie mal auf OpenSeaMap und schauen in die Karte bei LeHavre (die Seine-Mündung).
Sie sehen dann auf der Karte so eine rosa Linie, die der Küstenlinie folgt. Das ist die Grenze der Hoheitsgewässer (12nm). Sind diese Schiffe außerhalb der Zone ist es nur die EEZ in der diese sich befinden und somit geniessen sie nach Artikel 58 und 87 des Seerechtsübereinkommens die Freiheit der Hohen See.
Sind sie innerhalb der „Zone vor Anker auf einer Reede sind sie in den Hoheitsgewässern. Und dafür müssten die Schiffe dann entsprechend diplomatisch angemeldet sein, um in die Hoheitsgewässer einfahren zu dürfen. Sowas ist ein normaler Vorgang und eigentlich nicht der Rede wert. Denn auch russische Schiffe müssen nach einer gewissen Zeit ein wenig nachversorgen. Die französische Seite (oder auch die britische Seite) haben ja bislang nicht gezuckt, oder? Abgesehen von den normalen reaktionen von ein paar evtl. begleitenden Einheiten, Küstenwache oder Marine.
@BlueLagoon woher haben sie diese Info?
Bei dem Seeverkehr im Kanal müssten die Schiffe ihr AIS doch eingeschaltet haben, auf Marinetraffic lassen sich aber keine russischen Kriegsschiffe entdecken.
Hat jemand die Namen der am Verband beteiligten Schiffe?
@ NMWC:
Danke für die schnelle und kompetente Erläuterung !
@ Flip:
Meldung kam vor einer Stunde bei News Republic:
190/8755
http://uk.reuters.com/article/2014/11/28/uk-russia-navy-exercise-idUKKCN0JC0KQ20141128
RIA weiß etwas mehr:
http://de.ria.ru/security_and_military/20141128/270101570.html
@Flip
Es sind Kriegsschiffe.
Diese sind nach den Bestimmungen für Chapter V Safety of Navigation der SOLAS nicht dazu verpflichtet ihr AIS eingeschaltet zu haben. Innerhalb des Verkehrstrennungsgebietes müssen sie sich lediglich bei den Vessel Traffic Services anmelden und abmelden (und vernünftig nach den Regeln fahren…). Mehr nicht.
„1. Unless expressly provided otherwise, this chapter shall apply to all ships on all voyages, except:
1.1 warships, naval auxiliaries and other ships owned or operated by a Contracting Government and used only on government non-commercial service; and
1.2 ships solely navigating the Great Lakes of North America and their connecting and tributary waters as far east as the lower exit of the St.Lambert Lock at Montreal in the Province of Quebec, Canada.“
https://mcanet.mcga.gov.uk/public/c4/solasv/regulations/regulation01.htm
Nachfrage an die Experten:
Wenn die russischen Schiffe „den Ärmelkanal passiert“ haben und sich „nun in internationalen Gewässern“ befinden, waren sie doch offensichtlich nicht nur in internationalen Gewässern unterwegs, oder ?
Dazu gibt es Ausnahmeregelungen.
Nennt sich in DEU bspw „friedliche Durchfahrt“.
„Die friedliche Durchfahrt durch Verkehrstrennungsgebiete (VTG), die innerhalb
von fremden Hoheitsgewässern liegen, braucht auf diplomatischem Wege nicht angemeldet oder beantragt werden.“
Ausnahme für Deutsche Marineeinheiten in Französischen HHG wäre bspw das VTG Quessant.
Ein Udaloy:„Seweromorsk“, ein Ropücha „Alexander Otrakowski“, ein Tanker „Dubna“ und und ein Schlepper SB -406 praktizieren freedom of navigation und schon bricht wieder der mediale shitstorm los.
Die Seweromorsk war übrigens 2012 im Golf von Aden bei der Counter Piracy Operationen mit dabei, aber die ganzen etablierten Kooperationsformen gerade mit der Russischen Marine sind ja nun Schnee von gestern.
Nächster Stop ist wahrscheinlich die Reede von Saint-Nazaire ;-)
Ich frage deshalb so dumm, weil mir nicht wirklich erklärlich ist, daß der Flottenverband – so scheint es – in aller Ruhe durch den Ärmelkanal gefahren ist und dann, als er in der Seine-Bucht liegt, „um einen Sturm abzuwarten“, irgendwer feststellt: „Uups, da liegt ja die russische Nordmeerflotte!“ …
NATO äußert sich zum Flottenverband
NATO unconcerned by Russian warships in English Channel
Lieutenant-Colonel Jay Janzen, NATO’s military spokesman, also said the alliance was aware of the Russian ships‘ location.
„Our information indicates that the ships are transiting and have been delayed by weather conditions. They are not exercising in the Channel, as some Russian headlines would have us believe,“ he said.
http://www.eleconomista.es/internacional/noticias/6283802/11/14/NATO-unconcerned-by-Russian-warships-in-English-Channel.html
@BlueLagoon
Ist doch klar, dass wg der Wladiwostok-Kiste ein russischer Verband vor der französischen Küste ein wunderbarer Aufhänger für die Presseagenturen ist.
Nachdem man(n) Herrn Putin ja gewähren lässt, wer sollte ihn daran hindern, „seinen“ Träger „persönlich“ abholen zu lassen ?
Träger ist da, Besatzung ist da, Eskorte ist da …
So what …
;-)
Die Inkompetenz der Medienist wirklich nicht mehr zu überbieten: „Russische Schiffe sind „keine Provokation““ (N-TV)
„Russische Kriegsschiffe zu einem Manöver im Ärmelkanal – das klingt nach einer neuen Provokation Putins. Doch aus der Bundesmarine heißt es: Der Vorgang ist eine Normalität……..“
Bundesmarine ????????? Und dann verneint diese Bundesmarine auch noch, dass das eine „Provokation Putins“ ist…..unglaublich ! Eigentlich ein Skandal, dass diese Bundesmarine nur aus Putinverstehern zu bestehen scheint !
@ Klabautermann:
“ … eine Person aus Kreisen der Bundesmarine… “
Ist das ein „offizielles Statement“ der Marine ?
Oder kennt da einer einen, der einen kennt, der was gesagt haben soll ?
Medien sind ja nicht eben „un-erfinderisch“ …
@ Klabautermann | 28. November 2014 – 12:48
Na, warum denn so aufregen? Was haben Sie denn gegen die Eurasische Union unter Führung des erfahrenen Staatsmannes Wladimir Wladimirowitsch Putin? Nachdem die Bürger der Krim bereits von faschistischer Unterjochung befreit wurden, ist es doch quasi die Pflicht Moskaus, nun auch die Menschen in Westeuropa in den Genuss der brillanten Führung von Wladimir Wladimirowitsch Putin kommen zu lassen.
Das hat doch nichts mit Putinversteher zu tun. Das die ist die neue Moderne! Die Jungs bei der Marine haben lediglich die Zeichen der Zeit verstanden! Verstehen Sie das denn nicht? So Hitzköpfe und Kriegstreiber wie Sie sollte man endlich mal ruhigstellen. Sie verursachen mit Ihrer Einstellung ja noch ein Blutbad, wenn die russischen Friedenstruppen endlich die Ordnung auch Westeuropa wiederherstellen.
;-)
PS: Ist das schon gutes RTDeutsch-Sprech oder muss ich noch üben?
Ob das Ganze ( einer oder mehreren „Personen“ ) der Bundesmarine das pünktliche Wochenende versaut ?
;-)
@BlueLagoon
Das ist natürlich kein „offizielles statement“ der Deutschen Marine ;-)
Da hat wahrscheinlich ein Volontär beim PIZ Marine angerufen und einen Presseoffizier mit Fragen gelöchert um daraus mal wieder eine Putin Bashing Story zu machen, die verkaufen sich ja ganz toll zur Zeit. Und der Presseoffizier hat einfach die schlichte Fakten- und Seerechtslage dargestellt und hat sich jeder politischen Wertung enthalten….guter (See)Mann ;-)
Mal im Ernst:
Vor einiger Zeit wurde ich fast verhauen, als ich hier geäußert habe „Was wäre eigentlich, wenn … am Freitag mittag , also im Bw-Wochenende, xy passieren würde ?
Und immer, immer wieder wird es Freitag sein …
@ BlueLagoon | 28. November 2014 – 13:02
Wieso das denn? Solange Putin nicht offiziell erklärt, gegen uns Krieg zu führen, wird da niemand Handlungsbedarf sehen und ins Wochenende fahren. Wo kämen wir denn da hin …
Dem einen oder anderen „der“ 2500 Blackberrys sei Dank …
@BlueLagoon
Dieser Vorgang ist wrklich nicht geeignet irgendeiner Marine oder Küstenwache das Wochenende zu versauen. Was wollen die Russen mit einem ollen UJäger, einem klapprigen Landungsschiff, einem Tanker und einem Hochseeschlepper denn großartig bei dem Sauwetter anstellen ? Die machen bordinterne Ausbildung, lassen sich Seebeine wachsen und versuchen den Borschtsch im Magen zu halten ;-)
Nun ja, News Republic meldet soeben, daß nach Darstellung der Bundesmarine derzeit ein Verband mit drei russischen Fregatten und einem Versorgungsschiff durch den Ärmelkanal unterwegs in den Nordostatlantik sei und während der Fahrt Übungen abgehalten würden sowie daß dies durchaus üblich sei und etwas anderes als ein Manöver, das einen größeren Umfang habe. Bei den Anrainerstaaten wäre weder ein Manöver noch Schießübungen angemeldet worden.
Und, was meldet n-tv soeben als Eilmeldung ?
„Bundestag verabschiedt schwarze Null“.
Na dann ist ja alles gut …
BlueLagoon | 28. November 2014 – 13:22
Was sollen die denn sonst melden: „Mobilmachung … 3 russische Fregatten im Nordatlantik unterwegs?“
Ts, ts, ts
Haben Sie keine Angst, die Russen greifen dieses Wochenende nicht Schleswig-Holstein an …
@ T. Wiegold:
Wenn die Infos stimmen, sind die schon längst an Dover vorbei und liegen in der Seine-Bucht.
Die werden wohl nach Paris durchbrechen wollen !
@ Heiko Kamann:
Ich habe keine Angst um Schleswg Holstein. Ist ja weit weg von NRW …
Im Ernst: Sorgen bzw. Gedanken darf man(n) sich doch wohl machen.
Daß Wladimir Wladimissimo nicht nur spielt, sehen wir ja etwas weiter ostwärts …
@ Klabautermann | 28. November 2014 – 13:16
Nun ja, man könnte auf die Idee kommen, dass Putin sich Israel zum Vorbild nimmt und „seinen“ Träger abholt.
In der Weihnachtsnacht 1969 kaperten Mossad-Agenten in der Operation Noa (bzw. Cherbourg Project) acht Raketenboote, die im französischen Cherbourg für Israel gebaut worden waren, die Präsident Charles de Gaulle aber nicht ausliefern lassen wollte.
Mal im Ernst: Würde bei uns irgendwer den Schneid haben, ein russisches Sonderkommando an der „Abholung ihres Schiffes“ zu hindern?
Da lässt man doch lieber die Achse Paris, Berlin, Moskau wieder aufleben.
@ Freiherr vom Stein:
Na na, nicht meine Eskorten-Verschwörungstheorie klauen !!!
;-)
Die Bundesregierung teilte mit: „Dieses Manöver, auch wenn es sozusagen in internationalen Gewässern stattfindet, ist nicht unbedingt ein Zeichen, um die Bereitschaft zur Deeskalation zu unterstreichen.“ Quelle: N-TV
Na, dann können ja alle ins Wochenende fahren, jetzt hat die Presse das offizielle politische statement der Regierung…..wobei diese Formulierung den 1. Schwurbelpreis gewinnen könnte.
@ BlueLagoon | 28. November 2014 – 13:43
Tja, manchmal zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher: So abwegig ist das gar nicht …
Aber gehen wir mal spieltheoretisch ran: Aktuell kann Frankreich den Mistral-Träger nicht ausliefern, weil es damit sein Gesicht verliert. Es will aber auch nicht dicke Geldbeträge an Putin (zurück) zahlen müssen. Also muss man einen Weg raus suchen. Und der wäre aus opportunistischer Sicht eben, dass das Schiff von Putin gekapert wird und man dann leider nichts mehr machen kann, weil da zufällig russische Kriegsschiffe rumfahren, die ihre Beute nicht mehr hergeben wollen. Und zufällig haben die einen Hochseeschlepper und einen Tanker dabei …
Hollande müsste dann halt tobend verkünden, dass man nun den Kaufpreis aber behalten müsse …
und Monsieur Le President haben alles mit Mutti und Wladimir Wladimissimo telefonisch ( natürlich mit dem abhörsicheren blackberry ) abgesprochen …
;-)
@T.W.
Vielen Dank für die differenzierte Aufbereitung der ganzen Nordflottenstory so weit. Die Nutzung von AIS ist für Kriegsschiffe keine Pflicht, allerdings ist AIS ein Verkehrssicherheitssystem und von daher wird es in der Deutschen Marine auch extensiv genutzt, denn das erhöht natürlich auch die eigene Sicherheit bei der Teilnahme am ganz normalen Seeverkehr in verkehrsreichen Seegebieten. In Einsatzgebieten oder in einem Übungsgebiet schaltet aber auch die Deutsche Marine in der Regel AIS ab.
Die Russen haben in der Tat very bad style gezeigt ohne AIS durch den Kanal zu schippern, da hilft es auch nicht, dass man das als militärisches Manöver deklariert hat. Genau wie in der Luft versucht man also auch auf See Aufmerksamkeit zu erringen und eine sichtbare Reaktion des Küstenstaates zu generieren. Trotzdem liegt das Verhalten vollig innerhalb der freedom of navigation standards, die ja – wie Du richtig schreibst – gerade auch von der US Navy sehr weit ausgelegt werden.
@ Blue Lagoon – So abwegig ist das gar nicht. Auch wenn Putin uns den irren Iwan machen möchte, so passiert doch gerade in der West/Ost-Achse nichts, ohne dass Mutti und Putin darüber nicht plaudern/feilschen würden. Der „Telefondraht“ zwischen Moskau und Berlin ist momentan der Nabel der Welt.
Daher, keine Panik
wenn das ganze laut „bundesmarine“ keine provokation darstellen soll kann diese ja mal die nächsten marinemanöver 12,5 seemeilen vor murmansk veranstalten.
tit for tat
@ wacaffe | 28. November 2014 – 14:26
Wie sollen unsere maroden Pötte es den bis Murmansk schaffen? Auf dem Weg dorthin müsste man ja durch richtiges Meer so mit richtigen Wellen …
;-)
Bei n-tv wird gemeldet, die Regierung teile die Auffassung vieler Beobachter, dass die Situation nicht bedrohlich sei:
„So wie dieser Verband zusammengestellt ist, sieht es aus wie ein ganz normaler Übungsverband. Und insofern ist er für uns nicht weiter dramatisch und stellt auch dort keine besondere Situation dar“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Also, week end ist angesagt – zumindest für NATO und Bundesmarine …
@Bang50
Der deal ist doch ganz einfach: Frankreich liefert die Wladiwostok nicht an Rußland und Deutschland liefert keinerlei militärisch relevante Ausrüstung an die Ukraine bis die Streithähne zur Vernunft kommen.
@ Klabautermann:
„Stell dir vor, es ist ein Träger bestellt, und keiner liefert ihn aus …“
…dann holt man(n) ihn eben ab …
Hatte Gospodin Wladimir Wladimissimo nicht auch so ein Gefechts-Dings in Berlin geordert ?!
Ich denke die russischen Seeleute bereiten sich auf ein ruhiges WE vor.
Die Offiziere sitzen in der Messe und blättern in englischen und französischen Kochbüchern ohne Bilder und suchen für ihre Mannschaften einen „lekker Sonntagsbraten“ raus…
Humor OFF
Freiherr vom Stein | 28. November 2014 – 13:39
1969 haben uebrigens einige Deutsche und Amerikaner ‚mitgespielt‘.
Ohne Französische Unterstützung dürften die Russen ihre Mistral nicht am laufen bekommen. Vielleicht holen die ihr Schulschiff, das bei der Mistral liegt ab.
@ Mike Molto:
Naja, das war auch noch im letzten Jahrhundert …
Ach, was sag ich: im letzten JahrTAUSEND !
Wenn ich noch einmal Bundesmarine lesen muss, dann bekomme ich Augenkrebs. Warum schafft es die deutsche Medienwelt nicht, diesen Begriff endlich zu begraben?!
DEUTSCHE MARINE bitte.
Und mal unabhängig davon, was die nun da wollen, die Russen machen wie die USA das richtig, was wir immer wieder als Gutmenschen falsch machen.
Ein Krieger der als Lichterbaum zur See fährt, ist eine Farce. Das man sich als graue Marine seitens Deutschland so verhält ist meiner Meinung nach fahrlässig und verspielt doch gerade im Bereich FD-Boot und Uboot den großen Vorteil dieser Klassen. Ist ja schön wenn man dann kurz vor dem Operationsgebiet Lichter aus macht. Die Welt hat bis dahin die Augen zugekniffen und wäre total überrascht wo unsere Jungs dann auf einmal herkommen.
Und ich bin ein Freund von der Kapertheorie. ☺️
@ Eule:
Wieso ?
Und was ist mit der Volksmarine ???
;-)
( Wenn ich hier zumindest ab und zu „BRD“ lese, muß ich auch immer meine verspiegelte Skibrille aufsetzen … ).
@Eule
Nun ich bin der Meinung, dass bei einem Transit wie zB durch den Kanal mit erheblichem Verkehrsaufkommen, „Lichter an“ für Sicherheit der zivilen als auch militärischen Verkehrsteilnehmer sorgt. Vorallem, wenn dieser Transit allen Anrainerstaaten bekannt ist und auch die diplomatischen Papiere vorliegen, so wie der Begleitung durch ein Patroulienboot der Royal Navy. Da ist Geheimhaltung irgendwie Paradox.
@eule
ais aus ist m.E.nur im Einsatzgebiet (wenn überhaupt) von Vorteil. Je weniger man selbst strahlt, desto sauberer sind andere, sagen wir mal, ankommende Ausstrahlungen.
Jedes Auslaufen und Passieren wird von richtigen Nachrichtendiensten genau verfolgt, von osint (Kieler Nachrichten und Co.) mal ganz zu schweigen.
Ein Überwasserschiff wird IMMER gefunden, andere verstehen ihr Handwerk auch. Spätestens wenn der tägliche email Check gemacht wird.
Mit solchen Aktionen wird für mich Putin immer Unsympathischer
Anfang hatte ich noch volles Verständnis als man ihm die Ukraine wegnahm
Aber jetzt mit solchen Aktionen fühle ich mich bedroht
Aber unsere Politiker Natürlich nicht, die bekommen auch alles hinter einer Sonnenbrille mit jetzt
Statt Fregatten ist da nicht wieder S-Bott Notwendig
Und U-Boote was bringen uns Boote die um die ganze Welt fahren können wenn wir nicht in der Lage sind unsere Küste zu schützen
Ist das Schritt nach Schweden und was ist dann Schritt 3 wenn er in ein NATO Land fährt wie Deutschland die nicht mal Munition dabei haben um Sie raus zu Jagen