DroneWatch: Bewaffnungsfähige Drohnen? Bitte nicht so schnell
Etwas mehr als ein Vierteljahr ist es her, da hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ihre Haltung zu – auch bewaffneten – neuen Drohnen für die Bundeswehr festgelegt. In einer Rede vor dem Bundestag und zuvor schon in einem Zeitungsinterview kündigte die Ministerin an, die Bundeswehr solle grundsätzlich über Drohnen mittlerer Größe und Reichweite verfügen, die so genannte MALE (Medium Altitude, Long Endurance)-Klasse. Und bei Bedarf auch mit Bewaffnung. Vielleicht könnten die sogar geleast werden:
Der ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan geht zu Ende. Dort haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, eine Drohne zu leasen. Die ist jeden Tag im Einsatz gewesen, wohlgemerkt als reine Aufklärungsdrohne. Eine solche Lösung hat sich bewährt. Sie hat den Vorteil, dass man hierzulande keine eigene Zulassung braucht. Wir könnten jederzeit flexibel darauf reagieren, was künftige Einsätze von uns verlangen. Und da die neueren Modelle ohnehin bewaffnungsfähig sind, stünde uns damit künftig nicht nur die dringend benötigte Aufklärungsdrohne zur Verfügung. Für den heute noch nicht absehbaren Fall eines erneuten Kampfeinsatzes hätte das Parlament die Option, mit dem Mandat und auf den konkreten Fall bezogen auch die Frage der Bewaffnung der Drohne zum Schutz der entsandten Truppen zu entscheiden.
Nun, so denkt sich der Laie, wird doch wohl im Mininisterium, in der Luftwaffe und im Bundesamt für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr die Arbeit losgegangen sein. Vielleicht gibt’s sogar schon konkrete Pläne, welches Modell – faktisch stehen ja nur die US-Drohne Predator B/Reaper und die israelische Heron TP-Drohne zur Auswahl.
Das scheint nicht so zu sein. Jedenfalls erklärte das Verteidigungsministerium in den kürzlich veröffentlichten Antworten auf parlamentarische Anfragen von Linkspartei und Grünen, dass man eigentlich noch gar nichts so genau wisse. Tenor etlicher ziemlich ähnlicher Aussagen in den Drucksachen 18/2241 (Linkspartei) und 18/2243 (Grüne):
Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zur Einführung eines MALE UAS ist noch nicht gefallen.
Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu unbemannten Luftfahrzeugen der MALE-Klasse ist in Vorbereitung. Aufgrund der technischen und prozessualen Komplexität ist ein genauer Entscheidungszeitpunkt noch nicht absehbar.
Die Prüfung Predator-basierter Lösungsmöglichkeiten dauert noch an. Vor- und Nachteile können insofern noch nicht abschließend dargestellt werden.
Die Prüfung des Systems HERON TP dauert noch an. Vor- und Nachteile können insofern noch nicht dargestellt werden.
Bei diesen Antworten geht’s, wohlgemerkt, um die so genannte Zwischenlösung. Nicht etwa um die langfristig zu entwickelnde europäische Drohne. Vielleicht stelle ich mir das ja alles falsch vor, aber dass man nach – genau genommen jahrelanger – Debatte über Drohnen noch nicht weiter ist, verwundert schon ein bisschen.
(Danke für den Leserhinweis.)
(Archivbild 2007: MQ-9 Reaper, Unmanned hunter/killer weapon system – U.S. Air Force photo/Staff Sgt. Brian Ferguson)
Mich wundert bei Rüstungsangelegenheiten gar nichts mehr.
Das Ministerium ist doch nur noch ein getriebener Haufen.
@ T.W.
Ihre „verwunderung“ ist doch nur rhetorisches Stilmittel um auf das offensichtliche hinzuweisen.
Das Verteidigungsministerium verschleppt aus Feigheit vor dem Wähler die Entscheidung für eine bewaffnete UAV Plattform trotz Bedarfs und bis zu Erbrechen durchdiskutierter Zirkeldebatten.
Man WILL gar kein Ende des „prüfprozesses“ weil man dann ENTSCHEIDEN und VERANTWORTUG für diese Entscheidung ÜBERNEHMEN müsste. Genau dafür wird man zwar in öffentliche Ämter gewählt aber wen interessiert das schon?
Insofern werden in regelmäßigen Intervallen längst beantwortete „Fragen“ und „Probleme“ reanimiert die dann langwierig „geprüft“ werden müssen.
Deutschland rien ne va plus
Erbärmlich.
Kleine Korrektur gemäß dem offiziellen Sprachgebrauch:
Die Zwischenlösung ist die Heron 1, die in AFG fliegt.
Heron TP bzw. Predator B waren mal als sogenannte Anfangsausstattung in der Planung.
Da aber noch keiner weiss, wass in der Zukunft kommen könnte (Stichwort europ. Entwicklungslösung), ist aus der Anfangsausstattung eine ÜberBrückungsLösung (ein ÜBL…) geworden. Welches (und ob ein) Übel dann am Ende kommt, ist dabei noch nicht abschliessend entschieden.
@ wacaffe
Sie haben es auf den Punkt gebracht. Jeder der nur etwas Ahnung hat, bzw. sich die Mühe macht mal die verschiedenen Drohnen an zu schauen könnte da relativ schnell eine Entscheidung treffen. Wie schon angedeutet gibt es da ja nur ein paar Möglichkeiten.
Wieviel Zeit will man denn Airbus military noch kaufen?
Ist Heron 1 nicht bereits offiziell von der Zwischenlösung in eine Übergangslösung transformiert worden?
Gibt es eigentlich etwas konkretes zur (scheinbar) noch andauernden Entwicklung der Barracuda? Oder wird die lediglich ein Versuchsträger bleiben? Möglicherweise könnte man dort doch ansetzen…
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Cassidian_Barracuda
-> http://www.t-online.de/wirtschaft/unternehmen/id_57868622/eads-sieht-chance-fuer-gesamteuropaeische-drohne-.html
-> http://www.defenceandsecurity-airbusds.com/de_DE/web/guest/cassidian-successfully-accomplishes-test-flights-with-barracuda
Ach was soll man dazu noch sagen. Vielleicht braucht Deutschland mal eine direkte militärische Bedrohung um wirklich aufzuwachen und wichtige Beschaffungsvorhaben beschleunigt durchzuziehen.
Was haben wir für Kneifer als Politiker!!!
Alles auf dem Rücken unserer Soldaten,die dann von diesen sog. Entscheidungsträgern in
Einsätze geschickt werden und keine adäquate Ausrüstung zur Verfügung haben.
Es ist mehr als erbärmlich.Es ist ein Verbrechen!!
Leider haben unsere Soldaten keine Lobby.Mann sollte gegen diese Verantwortungslosigkeit
protestieren und nicht nur diese „Politiker“ abwählen, oder persönlich in Einsätze schicken.
Es ist alles zum ko…. mit unseren Volksvertretern.
Was soll noch passieren…bis in Berlin ,eine Entscheidung für Drohnen und eine Armee die
dem Grundgesetz gerecht wird, gefällt wird?
@ Leitung BMVg
So, es reicht. Ich habe die Faxen dicke. Auch weil ich ob des völligen Durcheinanders den Überblick verliere.
Attraktivität – gute und böse Drohnen – Nachwuchs – Ethik – Dr. Suder – ja gut, aber leasen – Waffen für Kurden – Inspekteure zum „Ampel“- Rapport – Ebola – Ukraine – KPMG – doch nicht Ukraine – dann gleich die ganz große Triton – Kühlschränke – keine Panzer, nur Krypto – doch U-Boote – und immer weiter Analyse des offensichtlich Notwendigen.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann bräuchten deutsche Soldaten ein mit Wirkmitteln ausgestattetes MALE im Irak!
Auf bmvg.de „Die Agenda Rüstung“ und auf luftwaffe.de „Stabsunteroffizier Krzysztof Hanowski“ – die Frisur sitzt und die Sonne scheint.
Ach ja, die Qualifikation eines solchen Waffensystems braucht mindestens drei Jahre. Selbst, wenn nur „germanisiert“ werden muss.
@Jens Schneider:
„Leider haben unsere Soldaten keine Lobby.“
Naja, der Bundeswehrverband dürfte doch eine sein!?;)
@CRM-Moderator:
Gem. Antwort v.d.L. (von den Linken), Punkt 10:
10. InwiefernundmitwelchemErgebnishatdasBMVggeprüft,obdurchdie jeweiligen Verlängerungen des Leasing-Vertrages für die „HERON“- Drohnen als MALE-Überbrückungslösung Mehrkosten im Vergleich zu einer Sofortbeschaffung entstehen?
„Ein Leasingmodell für einen HERON 1, als MALE UAS Überbrückungslösung, wurde nicht betrachtet, weil das System HERON 1 den Fähigkeitsforderungen der Streitkräfte für die Überbrückungslösung nicht entspricht“
Was verstehe ich falsch? Oder beantwortet das Ihre Frage?
Gab es eigentlich zu dem Thema eine gesellschaftliche Debatte?:) ;)
@ Herrn Gauck und @Bundesregierung
@aufmerksam hat voll recht!!Es reicht wirklich.Ein mitdenkender und Empathie für unsere
bald nicht mehr vorhandenen Soldaten empfindender Mitbürger, kann nur noch Wut bekommen.
Und Herr Gauck spricht heute in Leipzig von der Verteidigung der Demokratie.Mit was denn
bitte?!
Mal ein Wort zur Debattenkultur: Einfach nur seiner Empörung Ausdruck zu geben, ist noch keine sinnvolle Diskussion. Und bringt hier keinen weiter. Danke.
Bzgl. der Antwort/kl. Anfrage der Grünen stellt sich mir eine Frage:
Frage 2.:
[Argumente für Beschaffung/für Leasing und Frage nach rechtlicher und praktischer Durchführbarkeit Leasing]
„Eine Entscheidung zwischen Leasing und Kauf ist aus Sicht der Bundesregierung in erster Linie eine Frage der Wirtschaftlichkeit in Abhängigkeit der geplanten Laufzeit der Lösung.[das ist verständlich]
Je nach Ausprägung des Leasingmodells (z. B. komplette technisch-logistische Betreuung durch die Industrie) könnte eine Leasinglösung Vorteile bieten, wenn das „Unmanned Aerial System“ im Rahmen der Nutzung seitens der Bundeswehr nicht vollständig – einschließlich der logistischen Prozesse innerhalb der Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien – integriert werden muss.“
1. was gibt es für verschiedene Ausprägungen eines Leasingmodells? Ich dachte bisher, dass das dann das einzige Modell wäre?
2. welche potentiellen Vorteile sind das, die bei „nicht vollständigen Integration“ in das (sofern ich das gelesen habe) integrierte System geboten sind?
3. wie läuft das aktuell mit der Heron 1 (besonders zu 1.)? Die ist ja schließlich auch geleased!?
(Waren das naive Fragen? Bin ja noch jung… ;))
@ Chris Topf
Wieviel Einfluß hat denn der Bundeswehrverband?
@Hutzel
Wenn eine Bedrohung in Berlin anklopft ist es zu spät. Aber die Ausläufer von IS sind ja schon
in Hamburg, Celle usw. am Werk.
@Chris Topf: keineswegs sind Ihre Fragen naiv. Nur eine Antwort des BMVg darauf würde derzeit „Mord und Todschlag“ zwischen den Lobbyisten „pro US-Lösung“ und „pro Israel Aircraft Industries-Lösung“ ob einer 2ten MALE-Generation samt Rüge bei der EU verursachen. Deshalb hat der geneigte Leser auch ziemlich schnell erkannt, weshalb das BMVg im Fall Ukraine auf LUNA ganz schnell zurückgerudert hat.
@Jens Schneider | 09. Oktober 2014 – 20:39
q Wenn eine Bedrohung in Berlin anklopft ist es zu spät. Aber die Ausläufer von IS sind ja schon
in Hamburg, Celle usw. am Werk. uq
Da darf sich die BMVg erleichtert als unzustaendig zuruecklehnen: Es trifft M. de Maiziere…
@Chris Topf:
Beim Heron 1 wird die Technik/Logistik von CAS (ehemals RAS ehemals RDE) bereitgestellt.
Inkl. Start und Landung sowie komplette Durchführung technischer Flüge.
Die Debatte ist 10 Jahre überfällig. Jetzt ist nicht die Frage ob, sondern nur wann und was. Eigentlich können wir für die Pannenserie dankbar sein, denn sonst hätte der Dornröschenschalf in diesem Land viellecht tatsächlich 100 Jahre gedauert
@Amtmann:
;)
@T.W
Da haben sie sicher Recht. Es kommt aber halt auch schon wirklich viel besorgniserregendes zusammen zur Zeit. Was bleibt einem da außer hilfloser Empörung.
Zur Drohne:
Fähigkeitsforderungen.. Die HERON TP wird doch von Israel offenbar auch in der bewaffneten Konfiguration erfolgreich eingesetzt. Welche besonderen Fäihgkeitsforderungen hat sich die Bw denn einfallen lassen um diesen zeitlichen Verzug bei der Prüfung zu rechtfertigen?
@Hutzel:“ Welche besonderen Fähigkeitsforderungen hat sich die Bw denn einfallen lassen um diesen zeitlichen Verzug bei der Prüfung zu rechtfertigen?“
Die neu zu entwickelnde kirchentagstaugliche Ethik-Logik vor dem Einsatz von Wirkmitteln. Soll der Exportschlager werden.
@Jens Schneider:
Den Einfluss kann ich nicht bewerten, aber hin und wieder bringen die Postkarten persönlich vorbei…. Und wenn man sich die Bedeutung von „Lobbyist“ durch den Kopf gehen lässt… Ach, mein Synapsen tanzen Samba, sorry ;)
@VTG-Amtmann:
Danke für die aufmunternden Worte. Die Sache mit der Lobby und der Rüge muss bei mir noch ein wenig „ziehen“.
@CRM-Moderator:
Ja, die komplette technisch-logistische Betreuung also. Das steht auch in der Antwort als „zum Beispiel Modell“. Da verstehe ich: keine Integration in die Bw Logistik Prozesse (schrubbt die Heron 1 deswegen so viele Flugstunden? Sind 20.000 FH viele?:)) Warum wurde das mit der vollständigen Integration – in ein integriertes logistisches System der Bundeswehr – genannt, wenn die technisch-logistische Betreuung eh von der Industrie durchgeführt wird.
Ehrlich gesagt musste ich beim Lesen der Antwort „nur wenn wir das nicht vollständig in unser vollständig integriertes Software-Großfamilien-System integrieren müssen“ lachen. Dann (ich gestehe) musste ich doch ein klein wenig zweifeln und im Anschluss wollte ich mal 5 gerade sein lassen und nachfragen ob nicht nur ich auf der (integrierten?) Leitung stehe, und zwar vollständig.
Die Soldaten haben eine Lobby, doch ist es die Aufgabe einer Interessengemeinschaft ein bestimmtes Gerät zu fordern?
Die Soldaten benötigen Schutz durch exakten, zuverlässigen, jederzeit verfügbaren CAS ob dies eine Drohne, ein Tiger, ein Tornado oder eine A10 ist ist dem Soldat egal.
@Elahan: Darf es biite auch was von Grob oder gar L.I.S.A. sein?
Unser Etat ist ja völlig ausgeschöpft und so fürchterlich klein!
Ich bin rein, mein Herz ist klein….
muß es immer der selbe AG sein?
@Vtg-Amtmann
Evtl müssen wir uns eher über Drohnenabwehr und den Verlust bestehender Fähigkeit unterhalten als neue zu beschaffen.
Es fehlen uns Fähigkeiten und keine bestimmten Geräte.
Suder wird schon richten, evtl hat sie ja bald einen Termin bei H3.
Gabriel und UvdL möchte ja den Mittelstand mehr beachten.
@Elahan: Grins oder Schmoll?
@Vtg-Amtmann
Bitte im Bällebad Bericht über Tiger erklären
http://augengeradeaus.net/2014/10/baellebad-oktober/comment-page-2/#comment-154587
@Chris Topf: „Da verstehe ich: keine Integration in die Bw Logistik Prozesse (schrubbt die Heron 1 deswegen so viele Flugstunden? Sind 20.000 FH viele?:))“
Für die Flugrevue ist dies eine Meldung mit Bild wert.
Der VBSK hat via Facebook am 01.10. darauf hingewiesen.
Bundeswehr.de? Fehlanzeige.
Luftwaffe.de? Fehlanzeige.
Also wirds wohl nicht so wichtig gewesen sein.^^
@Vtg-Amtmann
und Stemme neu nicht vergessen
http://www.rs-uas.com/products/
:-))
@
Elahan | 09. Oktober 2014 – 21:56
… na immerhin sind „wir“ mangels Roland/Gepard sogar gegen die etwas tiefer fliegenden Dronen eine „Armee ohne Dach“. Gegen die ganz kleinen Copter hilft vielleicht Revierförsters Schrotgewehr. Dienstlich wird da auch nix geliefert -oder?
@schorsch52: Ihr Problem ist längst gelöst. Es soll sich ein süddeutsches Konsortium gebildet haben, KMX, Knurr, Pfanney, Hippy und Luoisia Hendelmayer, welche das Prinzip und die Patente von http://www.oktoberfestportal.de/brotzeit_04-knoedel_03-krieg_oktoberfest.htm aufgekauft haben und demnächst dem BMVg und dem BAAINBw per Leasing samt Kauf zum Restwert anbieten werden. Parallel stellen Trigitte und Puper-Ilu Rezepte „frisch aus Ursels Küche“ sowie Frisiertyps ein. Die SED soll dies sogar im Buntentag befürwortet haben.
Als vor ein paar Tagen das Schwarzbuch SH herauskam, berichtete N3 SH vom Flugplatz.
Eurohawk ist eine (bewaffnete) Kampfdrohne – die ja nun zum Glück doch noch kommt.
Auch bei der Drohnendebatte? zeigt sich doch, das man vor allem eines hat – keinen Plan.
Ein Weissbuch muss her und Leute die das dann ernst nehmen – mein Favorit ist Heimwehr, da reichen dann auch die Pumpguns.
Äh, Eurohawk eine bewaffnete Kampfdrohne? Sagt wer?? Auch dass sie kommt??
(will nur verhindern, dass sich solche, äh, Fehlwahrnehmungen hier festsetzen…)
Ich fasse zusammen:
Nach langer Diskussion wurde von der Leitung des BMVg öffentlich dargestellt, dass man ggf. eine bewaffnungsfähige Drohne leasen werde.
Die Grundlagen hierfür hat man jedoch immernoch nicht.
Man hat nach Monaten noch nicht mal Vorbereitungen hierfür getroffen.
Vielleicht sollte die Luftwaffe deutlich mehr Energie in das Vorbereiten von Entscheidungen legen – und weniger in selbstverliebte UAV-Seminare auf der ILA. Ach ja Einsatzgrundsätze hat man ja auch noch keine, aber seit Jahren reden die Insp Lw wie wichtig bewaffnete Drohnen sind.
Offenbar hat man auch im IPP nicht mal die nächsten Schritte (Initiative, FFF) in Vorbereitung.
Bewertung: setzen, 6.
Ich kann nur empfehlen nach dem Lesen der Antworten die Diskussion auf der ILA sich nochmals vor Augen zu führen:
http://augengeradeaus.net/2014/05/dronewatch-dokumentation-rpa-seminar-luftwaffe-auf-der-ila/
@Memoria:
Auch im BMVg arbeitet keiner aufgrund von Pressestatements der Ministerin.
Bei der Gemengelage im politischen Raum wartet man (aufgrund gemachter Erfahrungen) aber wohl auf eine politische Entscheidung was beschafft wird.
Zu dieser Uhrzeit darf man ja mal auch etwas „rumspinnen“
Wie wäre es, wenn die nun geforderten Vertragsstrafen beim Projekt A400M in CASA 295 umgemünzt werden? Die Lücke beim taktischen Lufttransport ließe sich da elegant schließen. Was hat das mit bewaffneten Drohnen zu tun?
Spinnen wir die Sache etwas weiter und lassen durch ATK die CASA 295 einfach zu AC 295 umbauen. Was haben wir dann? Ein leichtes Gunship mit Panzerabwehrraketen, lasergelenkten 70mm Raketen und 30mm Kanone,(wahrscheinlich auch lasergesteuerte Bomben machbar), hochauflösenden optische Mittel, guter Reichweite und Ausdauer (schließlich können sich Ersatzpiloten auch mal aufs Ohr hauen und luftbetankungsfähig ist das Teil auch noch) und das ganz ohne Satelliten und Lag – Wow! Da kommt keine Drohne mit. Achso! Geschenke am Fallschirm kann die AC 295 dann auch noch dalassen und nach böser Drohne sieht sie auch nicht aus.
Ja, so verrückt sind meine Spinnereien um diese Uhrzeit. Aber morgen früh sagt der Chef bestimmt: “Wir machen das mit der Drohne!“
@Woody:
Deswegen sind die Antworten ja aus meiner Sicht so interessant:
Nichts als Presseeffekte bei der Ministerin, aber eben auch Ahnungslosigkeit beim Bedarfsträger. Sehr treffende Zustandsbeschreibung für die Gesamtlage.
Unabhängig davon was beschafft wird, sollte der Bedarfsträger wissen was er an Wirkung im Ziel haben will. Dazu gibt es keine Forderung – bezeichnend. Gleichzeitig mischt sich die Luftwaffe dauernd ein beim Thema Reaper vs. Heron TP.
Hausaufgaben machen!
@Bang50:
Hoppla, die Idee hatte ich auch schon.
Wäre zweckmäßig, kurzfristig realiisierbar und günstig – scheidet daher als Lösungsansatz für die Bundeswehr aus.
Wenn die Bw ein kleineres Muster neben der A400 braucht, kann doch der Bund die 53 abnehmen und dazu noch ein paar C295 zusätzlich. Airbus wird sich da keinen Millimeter bewegen. Von Uvdl hat die Industrie auch nichts mehr zu erwarten. Beim Heron TP hätte Airbus gut mit verdient und dort Unteraufträge vergeben können. Uvdl wird allen Konflikten aus dem Weg gehen und das ganze Thema einfach aussitzen.
@Bang50: Das wäre ja ein „Heavy Infantry Suppor Aircraft“ in Ergänzung zu L.I.S.A. Aber wie schon @Memoria sagte, soetwas scheidet für die Bw und insbesondere deren Luftwaffe aus.
@ Memoria @ Vtg-Amtmann – unsere BW/Luftwaffe ist eben etwas „Besonderes“ ;-)
Wenn Interesse besteht, hier gibt es eine Übersicht zu den Fähigkeiten der kleineren AC 235:
http://cms.atk.com/SiteCollectionDocuments/ProductsAndServices/AC-235_JLG_Data_Sheet_Final.pdf
An der AC 295 wird gerade mit Hochdruck gearbeitet, weil in Jordanien Angst vor ISIS herscht und man von der AC 235 begeistert war. Bei der AC 295 müssten dann noch zusätzliche Pylonen für GPS/lasergelenkte Bomben unter den Flügeln bereit stehen.
http://media.defenceindustrydaily.com/images/AIR_CN-235_Gunship_Conversion_Concept_lg.jpg
Aber die AC 295 dann bitte den Heeresfliegern unterstellen :-)
Evtl gibt es dann wieder einen Fähigkeitstranunfair und die Lw bekommt dafür die NH90. So wäre alles was nicht fliegt bei der Lw und die Kompetenz erhalten, frei nach dem Motto -Breite vor Tiefe- egal für was, wir können es eh nicht.
@ Elahan – Ich denke Sie haben den Nagel damit genau auf den Kopf getroffen.
Die gesamte Drohnendebatte inkl. Euro Hawk wird doch eigentlich nur von einer impliziten Determinante bestimmt:“ Wir die Luftwaffe wollen Drohnen haben, damit wir uns mit den Großen der Lüfte auf Augenhöhe fühlen können. Es ist uns dabei völlig egal, ob dadurch eine notwendige militärische Fähigkeit operativ abdeckt wird.“
Dass die Luftwaffe zwar bewaffnete Drohnen fordert aber dafür noch keine Einsatzkonzepte erstellt hat, ist doch bezeichnend. Man ist sich nur darüber einig, dass man unbedingt Drohne haben möchte – weil es eben so schick ist.
Daher haben Sie auch implizit die Begründung geliefert, warum es eine AC 295, EMB 314 Super Tucano oder L.I.S.A niemals in der BW geben wird (auch wenn diese in fast sämtlichen Parametern einer Drohne überlegen wären).
Die Luftwaffe will Drohne fliegen, basta!
@Bang50
So ist es und deshalb haben wir wohl noch nicht einmal für die vorhandenen Waffensysteme genügend Munition, denn Lagerhaltung ist ja unwirtschaftlich.
Airbus Defence and Space becomes first company to apply for European civil certification of an Unmanned Aerial Vehicle
http://airbusdefenceandspace.com/airbus-defence-and-space-becomes-first-company-to-apply-for-european-civil-certification-of-an-unmanned-aerial-vehicle/