Mitten in der Bundeswehr-Reform: Ein neues Panzerbataillon?

Mitten in der laufenden Bundeswehrreform, mit ihren weitgehend festgezurrten Ansagen zu Standorten und Zahl von Großgerät, ein neues Panzerbataillon? Dafür wirbt offensichtlich der niedersächsische CDU-Abgeordnete und Verteidigungspolitiker Henning Otte und rechnet sich nach seinen Gesprächen mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gute Chancen aus, wie die Cellesche Zeitung am (heutigen) Dienstagabend Panzer für Bergen im Gespräch – Bundesministerium plant Neugründung der Einheit berichtet.

Kern des Berichts (der wg. Verlagswebseite ohnehin nicht verlinkt würde, aber auch hinter einer Paywall steckt): Otte habe der Ministerin vorgeschlagen, in Bergen-Hohne nach dem für 2015 geplanten Abzug britischer Einheiten ein neues Panzerbataillon aufzustellen. Daran sollten/könnten sich die Niederlande beteiligen, die zwar ihre eigenen Panzer aufgegeben haben, aber sich zum Erhalt der Expertise auf das Deutsche Heer abstützen wollen. Für das neue Bataillon sollten alte Einheiten reaktiviert und Teile anderer Einheiten eingegliedert werdne, schreibt die Cellesche Zeitung.

Nun hat das Ganze mindestens einen Haken: Für ein Panzerbataillon braucht man, der Name sagt es schon, Panzer. Und die Zahl der künftigen Leopard-Kampfpanzer ist nach der unverändert gültigen Großgeräte-Liste des früheren Verteidigungsministers Thomas de Maiziére auf 225 begrenzt – in aktiven Strukturen, die alle schon entschieden sind. Wäre interessant zu wissen, wo Panzer für ein zusätzliches Bataillon herkommen sollen, zumal die Kommandeure nicht-aktiver Panzerbataillone schon jetzt klagen, dass sie kein Gerät haben… Und es wäre natürlich ein interessanter Eingriff in die beschlossene Heeresstruktur.

(Da das Thema bereits heiß im Bällebad debattiert wird, also offensichtlich Diskussionsbedarf besteht, hab‘ ich diesen Thread dazu aufgemacht und verschiebe die dort bereits aufgelaufenen Kommentare hierher.)