ISIS-Sammler: Weltweite Reisewarnung bis nach Thailand; mehr Staaten zu Luftangriffen bereit

Airstrikes in Syria

Die Gefahr durch die islamistische Terrororganisation ISIS wird zunehmend als weltweite Bedrohung angesehen. Am (heutigen) Freitag verschärfte das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen wegen möglicher ISIS-Anschläge für 17 19 23 27 31 34 36 38 Staaten – nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Südostasien bis nach Thailand. Nach Frankreich, Belgien und den Niederlanden erklärte auch Dänemark seine Bereitschaft, sich an Luftangriffen auf die Organisation zu beteiligen. In Großbritannien debattierte das Parlament über einen möglichen Einsatz von Bombern im Irak. Das britische Unterhaus billigte am Abend mit 524 gegen 43 Stimmen einen Einsatz der Royal Airforce gegen ISIS-Ziele im Irak.

Das Auswärtige Amt veröffentlichte auf seiner Webseite gleichlautende dringende regionale Sicherheitshinweise, die ab sofort für Ägypten, Libanon, Libyen, Syrien, Jordanien, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Israel, die Palästinensischen Gebiete, Irak, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Jemen und Kuwait im Nahen Osten wie für die Philippinen, Malaysia, Indonesien, Thailand, Afghanistan, Pakistan und Bangladesch in Asien und Kenia, Algerien, Tunesien, Marokko, Mali, Burkina Faso, Mauretanien, Djibouti, Tschad, Senegal, Sudan, Somalia, Kamerun, Nigeria und Niger in Afrika gelten (und es kommen immer wieder welche hinzu):

Dringender regionaler Sicherheitshinweis – Gefahr von Anschlägen
Die  terroristische Organisation ISIS, die sich selbst auch “Islamischer Staat“ nennt, hat mit Anschlägen auf die Interessen westlicher Länder gedroht. Es ist nicht auszuschließen, dass aufgrund dieser Drohung westliche Ausländer auch im Ausland Ziel terroristischer Gewaltakte, von Entführungen und von kriminellen Übergriffen durch ISIS-Sympathisanten werden können.

(Interessanterweise fehlt bislang der Irak selbst bei diesen ISIS-Warnhinweisen, während Syrien erwähnt ist…) Das Ganze mal visualisiert:


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Deutschland liefert zwar Waffen an die kurdischen Milizen im Nordirak, ist aber nicht an den Luftangriffen anderer westlicher und arabischer Staaten beteiligt. Als vorerst letztes Land erklärte Dänemark am Freitag seine Bereitschaft, sich mit sieben F-16-Kampfflugzeugen an den Aktionen zu beteiligen. Allerdings will auch das skandinavische Land wie zuvor schon Belgien und Frankreich die Einsätze auf den Irak beschränken und nicht in Syrien aktiv werden. Im britischen Unterhaus warb Premierminister David Cameron für eine Beteiligung an den Bombardements; auch ein Einsatz britischer Tornado-Jagdbomber sollte aber auf den Irak beschränkt bleiben. Ein Abstimmungsergebnis wurde für Freitagabend erwartet.

Unterdessen wirken sich die Gefechte der ISIS-Kämpfer in Syrien direkt auf türkisches Gebiet aus, wie Reuters berichtet:

Islamic State tightens grip on Syrian border town, shells hit Turkey

Islamic State fighters tightened their siege of the strategic town of Kobani on Syria’s border with Turkey on Friday, pushing back Kurdish forces and sending at least two shells into Turkish territory, witnesses said.
Several hundred unarmed protesters who had gathered on the Turkish side of the border in solidarity with the Syrian Kurds broke through a barbed wire fence and rushed towards Kobani in an apparent bid to help defend it.
Islamic State launched its assault on Kobani more than a week ago, besieging it from three sides. More than 140,000 Kurds have fled the town and surrounding villages since last Friday, crossing into Turkey.

Das sieht nicht gut aus:

(Foto: A pair of U.S. Air Force F-15E Strike Eagles fly over northern Iraq after conducting airstrikes against Islamic State of Iraq and the Levant targets targets in Syria, Sept. 23, 2014 – U.S. Air Force photo by Senior Airman Matthew Bruch)