ISIS-Sammler: Weltweite Reisewarnung bis nach Thailand; mehr Staaten zu Luftangriffen bereit
Die Gefahr durch die islamistische Terrororganisation ISIS wird zunehmend als weltweite Bedrohung angesehen. Am (heutigen) Freitag verschärfte das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen wegen möglicher ISIS-Anschläge für 17 19 23 27 31 34 36 38 Staaten – nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Südostasien bis nach Thailand. Nach Frankreich, Belgien und den Niederlanden erklärte auch Dänemark seine Bereitschaft, sich an Luftangriffen auf die Organisation zu beteiligen. In Großbritannien debattierte das Parlament über einen möglichen Einsatz von Bombern im Irak. Das britische Unterhaus billigte am Abend mit 524 gegen 43 Stimmen einen Einsatz der Royal Airforce gegen ISIS-Ziele im Irak.
Das Auswärtige Amt veröffentlichte auf seiner Webseite gleichlautende dringende regionale Sicherheitshinweise, die ab sofort für Ägypten, Libanon, Libyen, Syrien, Jordanien, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Israel, die Palästinensischen Gebiete, Irak, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Jemen und Kuwait im Nahen Osten wie für die Philippinen, Malaysia, Indonesien, Thailand, Afghanistan, Pakistan und Bangladesch in Asien und Kenia, Algerien, Tunesien, Marokko, Mali, Burkina Faso, Mauretanien, Djibouti, Tschad, Senegal, Sudan, Somalia, Kamerun, Nigeria und Niger in Afrika gelten (und es kommen immer wieder welche hinzu):
Dringender regionaler Sicherheitshinweis – Gefahr von Anschlägen
Die terroristische Organisation ISIS, die sich selbst auch “Islamischer Staat“ nennt, hat mit Anschlägen auf die Interessen westlicher Länder gedroht. Es ist nicht auszuschließen, dass aufgrund dieser Drohung westliche Ausländer auch im Ausland Ziel terroristischer Gewaltakte, von Entführungen und von kriminellen Übergriffen durch ISIS-Sympathisanten werden können.
(Interessanterweise fehlt bislang der Irak selbst bei diesen ISIS-Warnhinweisen, während Syrien erwähnt ist…) Das Ganze mal visualisiert:
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Deutschland liefert zwar Waffen an die kurdischen Milizen im Nordirak, ist aber nicht an den Luftangriffen anderer westlicher und arabischer Staaten beteiligt. Als vorerst letztes Land erklärte Dänemark am Freitag seine Bereitschaft, sich mit sieben F-16-Kampfflugzeugen an den Aktionen zu beteiligen. Allerdings will auch das skandinavische Land wie zuvor schon Belgien und Frankreich die Einsätze auf den Irak beschränken und nicht in Syrien aktiv werden. Im britischen Unterhaus warb Premierminister David Cameron für eine Beteiligung an den Bombardements; auch ein Einsatz britischer Tornado-Jagdbomber sollte aber auf den Irak beschränkt bleiben. Ein Abstimmungsergebnis wurde für Freitagabend erwartet.
Unterdessen wirken sich die Gefechte der ISIS-Kämpfer in Syrien direkt auf türkisches Gebiet aus, wie Reuters berichtet:
Islamic State tightens grip on Syrian border town, shells hit Turkey
Islamic State fighters tightened their siege of the strategic town of Kobani on Syria’s border with Turkey on Friday, pushing back Kurdish forces and sending at least two shells into Turkish territory, witnesses said.
Several hundred unarmed protesters who had gathered on the Turkish side of the border in solidarity with the Syrian Kurds broke through a barbed wire fence and rushed towards Kobani in an apparent bid to help defend it.
Islamic State launched its assault on Kobani more than a week ago, besieging it from three sides. More than 140,000 Kurds have fled the town and surrounding villages since last Friday, crossing into Turkey.
Das sieht nicht gut aus:
HAPPENING NOW on @CNN: Live firefight between #ISIS and Kurdish forces on Syrian-Turkish border. pic.twitter.com/h4NkhJGR8S
— The Situation Room (@CNNSitRoom) 26. September 2014
(Foto: A pair of U.S. Air Force F-15E Strike Eagles fly over northern Iraq after conducting airstrikes against Islamic State of Iraq and the Levant targets targets in Syria, Sept. 23, 2014 – U.S. Air Force photo by Senior Airman Matthew Bruch)
laut FAZ zeichnet sich im britischen Parlament eine deutliche Mehrheit für die Beteiligung an den Luftangriffen ab (allerdings nur im Irak).
D steht dann wohl doch mal wieder ziemlich alleine da – mit seiner „schimmelnden Wehr“ (auch FAZ).
Interessant auch die arabische PR-Kampagne zur Beteiligung. Hat es schonmal eine Bilderstrecke zu grinsenden Luftwaffe-Piloten auf dem Rollfeld gegeben, bevor bombardiert wurde?
Dass u.a. eine Frau und der Sohn eines saudischen Kronprinzen im Cockpit sitzen, sind schon deutliche Zeichen. Von sowas träumt UvdL aka Bundesblendgranate wohl zur Zeit nur.
„Von sowas träumt UvdL aka Bundesblendgranate wohl zur Zeit nur.“
glaube nicht, daß sie davon träumt. UvdL wird sich eher am Wochenende das Album mit den Zeitungsausschnitten früherer Jahre vornehmen, um mal wieder was Positives über sich zu lesen. Das Presse-Echo der letzten Woche war ja absolut unterirdisch. Und das querbeet über alle Medien, die ich so verfolge.
„D steht dann wohl doch mal wieder ziemlich alleine da “
daran wird sich auch nichts ändern solange die vierte gewalt nicht anfängt ihrer aufgabe gerecht zu werden und edn verantwortlichne mal „kritische“ fragen zu stellen.
Kostenloser Impuls:
„Herr Arnold vor zwei Wochen haben Sie eine deutsche BEteiligung and Luftschlägen mit der Aussage zurückgewiesen selbige werde nicht benötigt und sei auch nicht angefragt worden. In der Zwischenzeit haben sich Frankreich, die Niederlande, Grßbritannien, Kanada, Australien un Dänemark zu Luftangriffen entschlossen. Nicht weil Sie „gefragt“ wurden sondern aus intrinischer Überzeugung. Die nOtwendigkeit scheint ebenfalls anders beurteilt worden zu sein. Nehmen Sie Stellung.“
wer nur fragen stellt die a priori auf boiler plate platitüden antworten ausgerichtet sind muss bekommt auch nur solche. Mehr informieter Sachfragen und weniger provilnzieller personality journalismus a la „was bedeutet das für die ministerin?“
die ministerin ist völlig irrelevant. was zählt ist das system.
Jeder preußische Prinz war in der Armee und kommandierte später eine Armee, auch wenn die tatsächliche Armeeführung bei seinem Stabschef lag. So ist es bei den Arabern eben noch heute, als Kampfpilot gegen die ISIS zu fliegen ist eben besonders männlich und bringt dem Königshaus Ansehen.
Daß sogar eine Kampfpilotin rausgestellt wird ist fortschrittlich, gerade in einem arabischen Land und wäre bei den Saudis, wo die Frauen nicht mal Auto fahren dürfen, wohl nicht möglich, sondern ist nur in den VAE möglich.
Grinsende Tornado-Piloten in Deutschland gäben schlimme Angriffe in der Öffentlichkeit….
Die wichtigste Passage im Arab-Top Gun Artikel des Spiegel ist m.E. eher die hier
„Die Tageszeitung „al-Hayat“ führte im August eine Umfrage in Saudi-Arabien durch. Demnach waren 92 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der „Islamische Staat“ mit den Werten des Islams und der Scharia übereinstimme.“
Komisch, wir uns doch gebetsmühlenhaft suggeriert IS habe „nichts,gar nichts, überhaupt nichts“ mit dem Islam zu tun.
Na vermutlich kennen sich die Muslime selbst nicht und müssen sich ihre wahren absichten von westlichen apologeten soufflieren lassen.
Natürlich hat ISIS nicht mit dem Islam zu tun. Einfach mal den Koran lesen, das hilft. Und wer sich dort an der einen oder anderen Formulierung stört, der sollte ein Blick in die Bibel riskieren und wird feststellen, daß das Alte Testament sehr blutrünstig ist.
Saudi-Arabien hat mit den Wahhabiten eine extrem strenge und einseitige Auslegung von Koran und Suna und diese hat den sog. islamischen Terror auf jeden Fall gefördert deshalb wundert mich so eine Umfrage nicht, aber die ist sicher noch vor den Enthauptungen erfolgt.
Auch weiß ich nicht, ob die befragten wissen, daß die ISIS zur Schändung und Zerstörung der Kaaba aufgerufen hat? Ich vermute eher nein, weil sonst wäre die Umfrage sicher anders ausgegangen.
Ich denke auch Saudi-Arabien wird langsam merken, daß die ISIS auch bei ihnen morden würde, wenn sie könnte. Und ohne Kaaba kämen auch keine Pilger mehr nach Mekka!
sag ich ja. die closiusse hiesiger provenienz wissen es besser als die Muslime selbst.
ICh empfehle ebenfalls die Lektüre des Korans. besonders passagen zu folgenden Themen.
– Umgang mit kaffirs
-Apostasie
– gesellschaftliche Stellung geduldeter minderheiten (jizya usw)
-Strafe bei „beleidigung des Propheten“ und sonstiger „blasphemie“
usw. usw.
dann spiegeln mit gelebter Praxis in diversen muslimischen Staaten (SA, Pakistan, Sudan) bzw. para staaten (Jemen,Somalia, IS) etc. pp.
den verweis auf entsprechende bibel passagen kann man angesichts durchlebter aufklärung und nichtanwendung in staatlicher bzw theologischer praxis (vatikan u.ä) nur als den relativierungsversuch verstehen der er offenkundig ist.
Wer im Namen des Islam, islamische Religionsgebote anwendent unter rekurs auf den historischen islam einen islamischen staat errichten will und nicht- bzw. „falsch“islamische Individuen als Ungläubige niedermetzelt ist ein…..?
Wenn man ihre Logik konsequent anwendet hatte wohl auch der Prophet selbst nichts mit dem Islam zu tun.
Nee, keine Grundsatzdebatte über den Islam hier. Das wäre selbst im Bällebad OT… Danke.
nee eingetlich passt das hier ganz gut. wegen reisewarnung für diverse staaten (was ist bei denen wohl verbindendes element?)
aber gut. sie sind der Hausherr
(wieso eine debatte zu den ideologischen grundlagen von IS ot sein soll versteh ich auch nicht so recht. ein verständnis dieser ist für eine bekämpfung doch unerlässlich)
Belgien, Dänemark, Niederlande.
Die europäischen Großmächte engagieren sich im Irak. Gut das Deutschland als Zwergstaat nicht helfen muss bzw. kann.
Eigentlich der Moment des entgültigen Gesichtsverlusts (selbst gegen eine maximal zivilisationsfeindliche Bedrohung kann man sich nicht aufraffen) allerdings ist selbiges wohl schon vorher (Afghanistan, Libyen CAR, Mali etc) verlustig gegangen.
stattdessen schamlose selbstgerechtigkeit (völkerrechtliche bedenken), wurstigkeit (wir machen doch was und sowieso humanitäre hilfe und politisches konzept) und furcht und unsouveränität vor dem eingenen wähler (was unangenehmes erkären müssen? nee viel zu anstrengend)
negativ superlative für dieses gebahren sind mir mittlerweile ausgegangen.
Das der Islam eine Rolle spielt bedarf tatsächlich keiner weiteren Diskussion. Denn ob es nun der christliche, scientologische oder der Spaghettimonster-Staat ist, der diese Gewalt verursacht, ist unerheblich.
Wichtig ist doch eigentlich nur das man derartigen Bedrohungen angemessen begegnet.
Und ja dazu gehören wohl auch Reisewarnungen.
@ wacaffe
Ich bin ehrlichgesagt ganz froh, daß „wir“ da nicht noch mitmischen. Wir würden den anderen eh bloß im Weg stehen.
Die Briten sind jetzt auch dabei, das Unterhaus in London hat mit großer Mehrheit dem Einsatz der 6 Tornados gegen ISIS im Irak zugestimmt.
http://www.tagesschau.de/ausland/britischs-parlament-zu-luftangriffen-auf-is-103.html
[Closius, langsam ist das nicht mehr lustig. Oben hatte ich die Abstimmung im Unterhaus aktualisiert, mit exaktem Ergebnis. Wollten Sie jetzt nur zeigen, dass Sie tagesschau.de lesen, oder was soll das? T.W.]
@ csthor
„Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, daß “wir” da nicht noch mitmischen. Wir würden den anderen eh bloß im Weg stehen.“
praktisch haben sie vermutlich recht, die caveat armee wäre wohl eher hinderlich.
ich wehre mich aber (noch) gegen diese art resignation. menschengemachte selbstblockade ist prinzipiell lösbar. Letzlich fehlt nur der Entschluss.
ist eben der AG broken record: Willensdefizit auf allen Ebenen.
Hinsichtlich einer eigenen militärischen Beteiligung an multilateralen Operationen muss man immer zwei Fragen beantworten:
1. Bringt sie wirklich einen militärischen Zugewinn (auf dem Gefechtsfeld)?
2. Welches Signal sendet man über die engere Wirkung (des Gefechtsfeldes) hinaus?
Aktuell darf man es mittlerweile so einschätzen:
1. Der rein militärische Nutzen einer deutschen Beteiligung an Luftangriffen gegen die IS-Terroristen ist (bestenfalls) begrenzt. Vor allem die Amerikaner sind in keiner Weise auf uns angewiesen, weder im Nord-Irak noch in Syrien. (Leider, muss man schon sagen, denn auch das spricht nicht für uns.) Von daher: So weit, so gut. Zumal eine nicht auszuschließende Blamage wegen mangelnder Fähigkeiten damit vermieden wird.
2. Der politische Schaden einer Nichtbeteiligung Deutschlands hingegen wächst von Tag zu Tag. Deutsche Solidarität und internationale Verantwortungsübernahme mutieren in den Augen unserer Verbündeten immer mehr zu Worthülsen, wenn nicht gar zu Wortbruch, in Erinnerung an die Zeit des Kalten Krieges, als wir der Hauptprofiteur der beiden genannten Tugenden waren. Man kann nur hoffen, dass wir nicht eines Tages die Rechnung dafür präsentiert bekommen.
@ wacaffe
Ich sehe das eher so: Eine politische Führung, die den eigenen Streitkräften die Möglichkeit und Fähigkeit verwehrt auch nur die grundlegendsten Fähigkeiten aufzubauen und zu erhalten sollte aber ganz gewaltig die Schnauze halten, wenns darum geht Angehörige dieser Streitkräfte aus politischen Gründen in irgendwelche Einsätze zu schicken. Schon gar nicht, wenn die Politiker selbst nicht wagen diese Einsätze öffentlich zu vertreten. Wer selbst Feigheit vor dem Wähler praktiziert hat in meinen Augen kein Recht irgendwelches Gefasel von Tapferkeit oder Einsatzbereitschaft von sich zu geben.
ich verfolge leider die reisewarnungen des auswärtigen amtes nicht so regelmäßig aber ist es plausibel anzunehmen, dass die updates nun aufgrund der abu sayyaf geschichte und ihrer medienpräsenz erfolgen ? ich bezweifle ja, dass da entsprechende warnungen standen obwohl schon 2000 wer von denen gefangen genommen wirde.
Wir werden schon bald die Rechnung für unsere politische Ignoranz und selbst erzeugte militärische Impotenz bekommen.
Solch eine nicht vorhandene Solidarität wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus. Nicht nur auf Kooperationsvorhaben, sondern auf vertrauensbildende Zusammenarbeit.
Dann wird nicht nur die sog. Politik ,sondern auch der verdummte deutsche Michel sich erinnern,dass wir ja eigentlich eine Armee haben müßten für die sich keiner je interessiert, geschweige eingesetzt hat.
Denn dann fallen massiv Arbeitsplätze weg.
Außerdem ist ISIS ein weltweites Phänomen. IS kann auch seinen Krieg direkt in ein träumendes Land wie Deutschland ausdehnen!
@ J. Schneider
„Außerdem ist ISIS ein weltweites Phänomen. IS kann auch seinen Krieg direkt in ein träumendes Land wie Deutschland ausdehnen!“
Momentan wie auch in der Vergangenheit ist es eher so das sich der Terror VON Deutschland ausdehnt.
Mohammed Atta und Konsorten? verschlafen.
Salafistische Subkultur in deutschland? verschlafen.
rekrutierung/finanzierung von IS? mit öffentlichen Mitteln subventioniert bzw. verschlafen.
an die 400 Terroremigranten richtung Syrien samt bis dato 5 „erfolgreicher“ Selbstmordattentäter?…..
Ein Staat und seine gesellschaft im Wachkoma. Innen- wie außenpolitisch.
Wir haben nun mal eine 100% künstliche „politische Kultur“ in diesem Lande, deren einziger Zweck es ist so bedrohlich/aggressiv wie ein trockener Lappen im Putzeimer und möglichst gut Freund mit wirklich jedermann zu sein. Der deutsche Politikbetrieb ist so aufgestellt (worden), daß er Verwalter produziert und keine Führungsfiguren (und schon gar keine „Führer“). Die ganze deutsche Geschichte wurde durch die 12 Jahre Größenwahn kontaminiert, so daß eine Identifikation der Bevölkerung mit diesem Staat nur in ganz ganz engen thematischen Gebiet möglich ist – der Wirtschaft (Foucaults „Wirtschafts-Wir“ vs das „Auschwitz-Wir“).
Das was in anderen Ländern Identität, Bewußtsein und Zusammengehörigkeitsgefühl hervorbringt und befördert ist hierzulande hochgradig „historisch belastet“. Wen wundert es, wenn Themengebiete wie die Sicherheitspolitk (die überall sonst stark genau diese Punkte berührt) weniger als nichts zählen?
[Bällebad, oder? T.W.]
@wacaffe
Gerade deshalb sollten wir Solidarität zeigen und unsere Rumpfluftwaffe einsetzen.
Damit können wir zeigen, dass wir zu Europa gehören und gegen Terror sind.
„1. Bringt sie wirklich einen militärischen Zugewinn (auf dem Gefechtsfeld)?“
Das ist die eine Frage, die zweite ist, wird der Gegner wirtschaftlich geschwächt? Denn Schluss endlich ist Krieg führen eine Finanzfrage, und da machen die Amis ganze Arbeit, während Berlin gerade die Verlegeübung von sieben Mann gemeistert hat.
Da fliegt eine Raffinerie nach der andern in Stücke:
https://www.youtube.com/watch?v=9HZa0bdSf44
Seit Bestehen dieser Seite folge ich interessiert Inhalten und Kommentaren. Ich bewundere die vertretene Expertise, die gekonnte Wortwahl sowie das im Rahmen der Kommentare für diverse Dienste abschőpfbare Detailwissen und Einschaetzungen. Als ehemaliger Berufsoffizier bin ich froh, meine Untergebenen u.a. in diversen Auslandseinsaetzen nicht mehr belügen zu müssen. Zu IS kann ich nur sagen: Deutschland. Ist (war schon immer). Peinlich.
In diesem Sinne bin ich bin froh, in naher Zukunft meine Steuerabgaben in einem wehrhaften Land abtreten zu dürfen.
Hier allen noch viel Freude an der Verwaltung und Kommentierung des weiteren Niedergangs.
Der Islam gehört doch zu Deutschland. Sollten wir nicht am besten Wissen wie der Laden funktioniert?
Während Deutschland diskutiert wie man Islamisten an der Ausreise hindert, sage ich man sollte die Reisen lassen. Am Flughafen den Perso und Staatsbürgerschaft entziehen, um den Rest kümmern sich dann unter anderem Dänemark und die Niederlande….
Kann es sein, daß Deutschland „sich drückt“ bzw. „sich verpixxt“, wenn es hart auf hart kommt?
Bis zu einem gewissen Grad mag das i.O. sein, aber irgendwann akzeptieren das die Freunde nicht mehr. „Sei nicht feige, lass‘ mich hinter den Baum“ läuft nicht ewig.
Und dabei streben wir einen permanenten Sitz im WSR an. Mit welcher Berechtigung oder Legitimation?
„Und dabei streben wir einen permanenten Sitz im WSR an. Mit welcher Berechtigung oder Legitimation?“
Mit keiner! Mit unserer Geschichte müssten wir eigentlich an erster Stelle stehen, wenn es darum geht solch menschenverachtende Regime zu bekämpfen … aber wir guggen lieber „Lindenstrasse“ und DSDS, und hoffen dass der Kelch bald vorüber geht …
Arbeitsteilung!
Steinmeier sagt mit der Waffenlieferung würde man sein Soll erfüllen. Wäre ja blöd wenn alle das gleiche (Luftschläge) machen würden.
Komischerweise scheint da immer noch Bedarf zu sein…
Aber.
Gerade wenn man nach Syrien guckt scheint da echt keine Strategie hinter zu stecken.
Ich sehe immer noch die Türkei an vorderster Front! Und da kommt gar nix.
In Zeiten, in denen wir an uns selbst appellieren Zivilcourage zu zeigen und doch jeder von uns hofft, dass seinen Kindern des Nachts in der U-Bahn jemand helfen möge statt einfach nur wegzusehen, ist es beschämend, dass die Bundesregierung größtenteils die Augen verschließt und sich im Grunde ihrer Verantwortung entzieht.
Hunderttausende fliehen vor einem barbarischen System, dem nicht mit Argumenten beizukommen ist, aber Deutschland geht mal wieder in Deckung während es das Handeln den anderen überlässt!
Wir sind die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt – wir müssen uns endlich unserer Verantwortung stellen und den Menschen helfen, die sich nicht selbst oder nur kaum helfen können. Wofür haben wir die Bundeswehr? Wurde die Bundeswehr nicht mal als Verteidigungsarmee aufgestellt? Ich würde mir wirklich wünschen wir hätten die Bundeswehr um unschuldige Menschen zu verteidigen! Unsere Truppe ist derzeit wahrlich nicht im besten Zustand, aber 6 – 8 Tornados bekommen wir problemlos zusammen um sich gemeinsam der Barbarei entgegenzustellen!
Bei einer Luftwaffe mit ca 30 F-16 davon 7 für den Irak abzustellen zeigt schon, dass unsere nördlichen Nachbarn sich ernsthaft engagieren. Könnte die Bw das überhaupt, wenn sie wollen dürfte?
Bällebad-Diskussionen! Wenn jeder hier würde, wie er eigentlich möchte, dann bekäme T.W. wahrscheinlich Anfälle. Ich möchte wacaffe explizit zustimmen. Aber wozu? Solche Diskussionen bringen nichts mehr. Wer aufmerksam hinhört und hinguckt, der erkennt, daß die Euphemismen zu diesem Thema sich in ihrer Evidenz bereits aufgelöst haben. Sorge, Hilflosigkeit und Angst stehen jetzt im Vordergrund und die Verantwortlichen hierzulande müssen erkennen, daß die Realität anderen Gesetzten unterliegt als ihren Normativen. Vor einem Monat meinte meine Frau, wir lebten nun am Begin einer Zeitenwende, die wir allerdings durch die historische Nähe noch nicht erkennen könnten. Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für die gesamte islamische Welt (ausser Türkei) ausgesprochen; das muß man sich erst mal vergegenwärtigen. Man kann es auch so sagen: Da kommt eine Riesenwelle von Sch….. auf uns zu. Und wir haben kein Deiche. Ausgerechnet dann müssen wir uns auch noch mit Russland beharken. Ich denke, daß sich in der deutschen Politik in nächster Zeit so einige Paradigmen ändern werden.
@ gustav struve
„An era can be said to end when its basic illusions are exhausted.“
dieser moment ist nicht mehr fern.
@ T.W.
Mein Post war eine Antwort auf den von wacaffe zuvor – speziell auf seinen Schlußsatz (vielleicht sollte ich an einem Freitag Abend keine tiefsinnigen Posts mehr schreiben ;)). Was ich sagen wollte ist dies:
Wenn ein Staat wie die BRD – gegründet auf eine totale Katastrophe (politisch, kulturell, militärisch und moralisch), vorrangig ausgerichtet darauf etwas „Nie wieder“ zuzulassen und die meiste Zeit seiner Existenz von ausländischen Mächten vor der Wirklichkeit der Welt „abgeschirmt“ – plötzlich dazu aufgefordert wird sich der international gelebten „Normalität“ anzupassen, dann prallen hier massiv zwei völlig verschiedene Welten aufeinander (sozusagen „unaufhaltsame Kraft gg unverrückbares Objekt“). Wenn dann noch die Art von negativen Dispositiven in bezug auf die Außen- und v.a. Sicherheitspolitik dazukommt, die es hierzulande nunmal gibt, dann bräuchte es politische Führung und Schaffenskraft, um die seit 25 Jahren überfällige Grundsatzdiskussion anzustoßen und zu führen (und zwar ohne in Hyperventilation und hysterisches Gekreische zu verfallen). Doch der Politikbetrieb in Deutschland sortiert eben die Sorte Politiker aus, die das tun könnte und wollte. Derartige „Macher“ gehen hierzulande lieber in die Wirtschaft. Das ist auch ein Grund für die Unbeweglichkeit und wohlfeile Ignoranz dieses Landes der Welt da draußen gegenüber. Merkel ist, sozusagen, das auf die Essenz herunterdestillierte Musterbeispiel für diese Art Politiker.
„Die Sicherheit der BRD wird am Hindukusch verteidigt.“ – Mit einer neuen Verortung fände der Satz heute eine weit größere Zustimmung. Mich frustriert das. Dass die Politiker ihrer Aufgabe nicht gerecht werden und nicht einmal darüber nur debattieren, was Verteidigung heute für sie ist.
„Wir sind die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt – wir müssen uns endlich unserer Verantwortung stellen und den Menschen helfen, die sich nicht selbst oder nur kaum helfen können. Wofür haben wir die Bundeswehr?“
Selbst wenn wir uns einem Militäreinsatz verweigern, das Versagen auf der humanitären Seite hat die gleiche Dimension. Randstaaten wie Jordanien und der Libanon versinken in Flüchtlingsströmen, die sie dann irgendwann selbst zusammenbrechen lassen. In diesem Elend wird dann in den kommenden Jahren die nächste Terroristengeneration heranwachsen. Und wie gross ist jetzt da unsere Unterstützung, kommt schon ein zweistelliger Millionenbetrag zusammen?
Um mal wieder etwas sachlicher/fachlicher zu werden:
Bei Tagesschau.de ist in einem Beitrag über ISIS ein Video verlinkt in dem eindeutig mit einer Milan geschossen wird. Sind das schon unsere (mit denen ohne Ausbildung geschossen wird)?
Hat da jemand nähere Informationen?
@ TW: Hier der Link – können Sie ja wieder löschen:
http://www.tagesschau.de/ausland/luftangriffe-syrien-103.html
@JonDoe
Die Bundeswehr wurde nicht aufgestellt um unschuldige (wer stellt das fest?) Menschen in der Welt zu verteidigen. Gerade dies ist eine Lehre aus zwei Weltkriegen, denn auch für den Eintritt in diese Kriege wurde damit argumentiert. Meist werden die unschuldigen Menschen gerade beim militärischen Eingreifen zum Opfer (siehe Irak, Syrien, Gasa, Ukraine uvm). Glaubt jemand, dass die Bomben nur ISIS Terroristen treffen?
Wer Sicherheitspolitik auf das Handeln der Bundeswehr reduziert macht einen großen Fehler. Es ist die Aufgabe der UN, OSZE uvm sollte am Ende des Prozesses Militär nötig sein, sollten internationale Professionelle Einsatzkräfte abgerufen werden.