Lagebeobachtung Irak (und angrenzend)
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in und um Irak gebe ich in Abwesenheit des Hausherren einer möglichen Diskussion dazu hier mal ein digitales zu Hause. Bemerkenswert finde ich unter anderem die Kombination aus der – gemäß der Berichte – grausamen Kriegsführung der „Organisation“ Islamischer Staat (warum unsere Medien deren Re-Branding von ISIS zu IS so vorbehaltlos übernommen haben, ist auch interessant. Bei Raider und Twix war da gefühlt mehr Widerstand) und dem sehr strategischen Vorgehen mit der Einnahme des Staudamms von Mosul sowie der in der Region liegenden Ölfelder.
Der OvWa
@ klabautermann
Sicher, man denkt nach in Berlin, was gut ist. Aber bis zur Entscheidung, den Kurden Waffen i.S. von wirklichen Waffen zu schicken, ist es noch ein weiter Weg. Ich glaube eher nicht daran.
Zur Frage eines kurdischen Staates: Israel ist sowieso dafür (war es aus Gründen der israelischen Sicherheit schon immer). Die Türkei unterstützt seit Neuestem den Ansatz, sofern er sich auf Irakisch-Kurdistan beschränkt. Mal sehen, wie die Türken dann eines Tages (und der Tag kommt) reagieren, wenn die Kurden damit nicht mehr zufrieden sind. Und die Reaktion des Iran, ein Akteur mit immerhin nuklearen Ambitionen, ist neben den Saudis die große Unbekannte. Ein offenes Spiel.
Gegen ein unabhängiges Kurdistan ist m.E. auch nicht viel einzuwenden. (Das Schicksal der Kurden ist schon seit Jahrzehnten eine der großen Tragödien im Mittleren Osten). Es fragt sich nur, wie und zu welchem Preis. Wie Sie richtig schreiben, treibt Barzani ja schon seit einigen Monaten ein Verfassungsreferendum zur Unabhängigkeit voran. Wenn eine Separation auf diesem Wege friedlich gelingt, warum nicht? (Es gibt da durchaus gewisse, zum Teil hochaktuelle Parallelen auch z.B. in Ost- und Südosteuropa, wie es legal und legitim ist und wie nicht.)
Das dürfte den Rücktransport von Dingo und Co doch enorm verbilligen.
grimnir | 12. August 2014 – 14:24
Zum Import des Problems und den Spannungen die der Islam in Deutschland verursacht, ein Artikel auf Welt (dot) de zum Thema: Christen spüren auch in Deutschland den Hass. Interessant. Auch wenn das hier vorwiegend ein Blog für Außen- und Sicherheitspolitik ist. Ich finde dem Thema wird im Rahmen der Sicherheitspolitik viel zu wenig Achtung geschenkt. Nennen sie mich paranoid, aber dieses enorme Eskalationspotential bereitet mir zunehmend Sorgen. Und der Gutmensch und seine PR verbieten einem ja schon fast darüber zu diskutieren, denn “der Islam gehört zu Deutschland”…
Vollkommen richtig. Ich habe gerade erst mit einem Jesiden der auch Verwandte unten hat gesprochen. Drohungen gibt es schon das jesidische Kulturzentren hier in Deutschland direkt angegriffen werden!
Ja die IS Milizen, das sind echte Supermänner. Nur wenn man den Berichten über ihre zahl Glauben schenken darf sind es 5k-10k. Wie haben sie die Fähigkeit erlangt, hochentwickeltes US Militärgerät wie
-Panzerhaubhitzen, MRAPs und vielleicht sogar Bradley APCs (M1 und Helis sollen sie ja auch haben aber da glaub ich nicht so recht dran) effzient zu bedienen?
-nicht nur die irakischen Siedlungen des Kalifats, welches ja nur die ungefähre Größe von Großbritannien hat, zu kontrollieren und aktiv terrorisieren sondern gleichzeitig auch noch genügend Kämpfer übrig haben um in mehreren Stoßrichtungen zu operieren und Kurden und Irakis zu bekämpfen und zu besiegen?
das alles mit lächerlichen 5-10k Mann? Kann mir jemand mit militärischem Fachwissen diese Unlogik erklären? Danke.
http://www.nzz.ch/international/asien-und-pazifik/verstoerende-belege-einer-radikalisierung-1.18361411
„Die Problematik, mit der sich Australien konfrontiert sieht, ist kein spezifisch australisches Phänomen. Laut Schätzungen des amerikanischen Geheimdienstes sollen sich bisher bereits über 7000 ausländische Kämpfer aus 50 Ländern am syrischen Konflikt an der Seite der Rebellen beteiligt haben. Die australische Aussenministerin Julie Bishop und Kerry gaben am Dienstag an, dass sie diese Problematik in der Uno thematisieren werden. Ziel sei es, einen Leitfaden zu entwickeln, wie man der Bedrohung auf nationaler Ebene am besten begegne, im Rahmen der Gesetzgebung, Grenzsicherheit, Immigrationspolitik und der konsularischen Praxis.“
Dies sind in der Tat nicht nur erschreckende Bilder sondern auch erschreckende Zahlen. Man stelle sich die Anziehungs- und Projektionskraft eines stabilen Kalifats vor.
Hier hat jemand Pandora`s Büchse geöffnet.
@ klabautermann
Hatte erst Ihre Leseempfehlung ignoriert, weil ich hinter Guido einen anderen vermutet habe. Aber das Interview mit Guido Steinberg ist durchaus lesenswert.
Ein Punkt ist aus meiner Sicht allerdings wenig schlüssig: Die Forderung nach einem „symbolischen Engagement“. In der konkreten kritischen Lage ist Wirkung gefragt, und nicht Symbolpolitik, die auf das Eigenleben im Westen zielt. Ich sehe im Augenblick keine wirklichen Irritationen zwischen den USA und uns in dieser Frage. Dieser Schulterschluss hält (derzeit).
Auch zu den weiterreichenden Fragen um die Zukunft in der Region wird recht wenig gesagt, was angesichts der verworrenen Lage auch nachvollziehbar ist. Immerhin aber: Die Kurdenfrage ist jetzt wieder Top-Thema in der Weltöffentlichkeit. Wurde ja lange Zeit vergessen.
gerade schöpft man Hoffnung das der Groschen bei der BReg gefallen ist (nachtsichtgeräte ,helme, westen,funk alles sehr sinnvoll wobei man bei den fahrzeugen noch streiten könnte wg. versorgung logistik etc.)…
Hoffnung keimt auf….
doch nein….
man muss memorias Hinweis zum angedachten Lieferungsprocedere lesen (nur ins benachbarte ausland)……
Deutschland ist wahrlich unübertroffen sich auch noch mit im Ansatz richtigen Initiativen lächerlich zu machen.
Hallo BMVg!! Incirlik-Silopi-Dohuk/Erbil. Wo ist da die Raketengefahr? und wieso können andere Luftwaffen etwas was uns angeblich unmöglich sein soll?
Was arbeiten da eigentlich für Kretins?
Naja, Frau Roth eben. Das Video ist jedoch nur eine Albernheit am Rande. Die Dame war da offensichtlich schwer beschickert, als sie sich zum Politclown machte. Dies lenkt aber nur ab von dem tatsächlichen innen- und aussenpol. Schaden, den sie und ihre Gesinnungsgenossen über die Bundesrepublik gebracht haben.
Natürlich bin ich froh darüber, daß Rot-Grün sich seinerzeit der Koalition der Willigen verstellt hat. Aber das hätte sie wahrscheinlich auch dann getan, wenn Saddam Hussein die Welt tatsächlich und offenkundig mit WMDs bedroht hätte. Ein von Medien und Politik geschaffenes Klima der Realitätsverweigerung hat die Bürger in eine Scheinwelt entführt, in der Konflikte – so sie dann als solche überhaupt benannt wurden – mit finanziellen und „sozialpädagogischen“ Mitteln gelöst werden sollten.
Irgendwie scheint Deutschland damit in der Vergangenheit auch nicht schlecht gefahren zu sein. Damit ist jetzt aber wohl Schluß, sowohl innen- als auch aussenpolitisch.
Heute muß ein Minister Gabriel eben Farbe bekennen und erklären, ob das Machbare getan werden soll, um im Irak einen Genozid (oder mehrere) zu stoppen oder vielleicht noch nicht, jedenfalls jetzt noch nicht oder evtl. später, vielleicht.
Selbst ein Herr Gysi möchte nicht mehr in der Ecke der verantwortungsverweigernden Zuschauer stehen und spricht sich plötzlich für Waffenlieferungen an die Kurden aus. Ich werden den Eindruck nicht los, daß Deutschland gerade an einer Zeitenwende steht.
Man kommt einfach nicht mehr drumherum, Dinge beim Namen zu nennen und nationale Interessen zu definieren. Dazu gehören aber nicht nur Themen wie Einwanderung, Euro-Rettung, NSA-Bespitzelung, Türkei- oder Russlandbeziehungen, sondern vor allem die Sicherheit des Landes in einer offensichtlich immer gewalttätiger werden Welt.
Auch wenn Deutschlands Demokratie wohl nicht am Hindukusch verteidigt wurde, so ist doch offensichtlich, daß im Orient z.Z. eine Entwicklung stattfindet, welche die Sicherheit des Abendlandes in Zukunft bedrohen kann.
Nachtsichtgeräte, Sanitätsmaterial und gepanzerte Fahrzeuge.
Ich gehe mal in die Waffenkammer und danach zu den Schleppdächern…
…ich kann nur Fuhrparkservice und G36 Standard (ohne Munition) liefern.
Fällt jemanden auf, das die Peschmerga, Ukraine, Milizionäre around the World bessere Westen haben als wir???
Wir.sind.nicht.einsatzbereit!
pi
@KeLaBe
Zustimmung. Falls Ankara aber tatsächlich eher mit einem Kurdistan als mit einem Kalifat als Nachbar leben kann, dann kommt uns politisch – angesichts der kurdischen und türkischen „Volksgruppen“ hier in Deutschland – schon eine besondere Rolle zu.
Steinberg irrt auch imho mit Blick auf die militärische Wirksamkeit der US Maßnahmen. Militärisch müßte IS auch in Syrien unter Druck gesetzt werden. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Das kann nur die Türkei, indem sie den logistischen Grenzverkehr unterbindet und zugleich die syrischen Kurden militärisch unterstützt. Soweit wird Ankara nicht gehen, aber die wirksame – und nicht nur symbolische – Unterbindung/Drosselung des „kleinen Grenzverkehrs“ wäre da schon mehr als hilfreich.
Die Briten haben mit der Verlegung von Tornados begonnen:
http://www.bbc.com/news/uk-28758370
Wir prüfen jetzt erstmal…
@Enpi
ISIL besteht aus ehemaligen irakischen Soldaten, aus Angehörigen sunnitischer Stämmen und den schwarzen Jungs, die die tollen Videos produzieren.
Den ehemaligen Soldaten wird ohne weiteres zugetraut, dass sie relativ elegante militärische Operationen planen und durchführen können und auch das Fachwissen haben, um moderne Waffensysteme zu bedienen.
Die unproblematische Eroberung weiter Gebiete fällt nicht zufälligerweise mit dem Siedlungsgebiet sunnitischer Stämme zusammen, ISIL hat hier klaren Rückhalt in der Bevölkerung.
Man findet sehr gute Beiträge zum Irak auf dem US Blog „Sic Semper Tyrannis“, der Host (Col. Lang) ist ein ehemaliger US Offizier mit sehr tiefgehender Kenntnis der arabischen Kultur und er kam in der Vergangenheit zu sehr interessanten Schlussfolgerungen, die sich jetzt bewahrheiten. (Die Beiträge zur Ukraine sind deutlich schlechter.)
http://turcopolier.typepad.com/
@ Ulenspiegel: Danke für den Hinweis auf diesen interessanten Blog.
@ Memoria: Ebenfalls Danke für den verlinkten Artikel. Wenn ich mir das Video anschaue, dann können wir das doch sicherlich auch. Die Briten setzen auch Tornados ein um Aufklärungsergebnisse zur Unterstützung der Airdrops durch die C-130s zu schaffen, können wir auch.
@ politisch inkorrekt: Genau das gleiche habe ich mir auch schon gedacht, ich werd hier teilweise noch gezwungen mit der beschi**enen Lochkoppel rumzulaufen, falls man nicht selbst jede Menge Geld in die Hand nimmt, und dem G36A1 während selbst kleinere Milizen auf der ganzen Welt besser ausgerüstet sind… Was eine Ironie.
@ Gustav Struve: Ja der Eindruck könnte einem schon kommen, jedoch glaube ich, dass jetzt so langsam erst der Output versauter politischer Jahre kommt. Ich habs mir schon lange gedacht: Erst kommt der Große Knall und dann das Umdenken.
@ulenspiegel
danke für den link. Leider erklärt bei (zugegeben flotter) Durchsicht der Blogeinträge nicht meine Fragen wie es 5-10k Mann gelingt ein Gebiet so groß wie UK mit 6 Mio Leute zu kontrollieren und gleichzeitig auch noch zu kämpfen.
Daß sie die Unterstützung von lokalen Warlords haben, die die wahren IS Kämpferzahlen vervielfachen, mag durchaus sein, aber genauere Zahlen findet man nirgendswo. Daher muß ich von den in den Medien kolportierten 5k-10k ausgehen.
Ebenso gibt es keine Aufstellung und Einschätzung der Anzahl an von der IS verwendeten Vehikel und Fahrzeugen.
Der Col. mag sicher ein Fachman im politischen Bereich sein, aber der interessiert mich nicht sonderlich. Vor allem kann man ähnliches fast überall in den Medien lesen.
Ich finde es eben unglaubwürdig, daß ein so großes 6 Mio Gebiet von so wenigen terrorisiert und kontrolliert werden kann und diese dann auch noch die personellen Kapazitäten besitzen, effektiv zu kämpfen. Seltsamerweise wird nirgendswo in den Medien auf diesen höchst untersuchungswürdigen Fakt eingangen.
Für die Rahmenlage – während man im BMVg noch „rechtliche, organisatorische und logistische Fragestellungen“ (Zitat bmvg.de) klärt:
http://breakingdefense.com/2014/08/isis-adapts-to-us-airstrikes-much-like-Vietnamese/
Nun haben unsere Staatsschauspieler wieder Oberwasser – ob bis Ende dieser Woche ein deutsches Flugzeug auch nur in der Region gelandet ist?
@ Enpi | 12. August 2014 – 16:39
Warum die IS-Jungs mit ihren paar Figuren so stark sind, ist leicht zu erklären.
Fangen wir mit einem Clausewitz-Zitat an:
„Wollen wir den Gegner niederwerfen, so müssen wir unsere Anstrengung nach seiner Widerstandskraft abmessen; diese drückt sich durch ein Produkt aus, dessen Faktoren sich nicht trennen lassen, nämlich: die Größe der vorhandenen Mittel und die Stärke der Willenskraft.“
Nun betrachten wir die einzelnen Spieler:
Gegner der IS:
– Iraktische Armee (kaum Kurden), die gerade Bestandteil innenpolitischer Hahnenkämpfe sind und die es überhaupt nicht stört, wenn ein paar Christen oder Kurden abgeschlachtet werden. Der Mangel an irakisch-nationaler Einheit lässt sie nicht auf die Idee kommen, dass sie die Nächsten sein könnten, die von IS unterworfen werden. Dazu kommt eine Sozialisierung dieser seit 2004 geschaffenen Armee, die besagt, dass man, wenn es ernst wird, die Amis ruft. Man hat also brauchbare (von den USA gestellte) Ausrüstung, vorhandene Mittel sind also OK. An Willenskraft fehlt es aber vollkommen. Die Widerstandskraft ist damit mangels Willenskraft irgendwo nahe Null.
– Die Kurden selbst: Kaum Bewaffnung, kaum militärische Struktur. Nationale Bindung, Volkszugehörigkeit gerade in der Bildung, aber noch nicht in Strukturen ausgeprägt. Vorhandene Mittel also gering. Die Willenskraft lässt zudem auch zu wünschen übrig, da man sich selbst mangels vorhandener Mittel keine Chance gibt und demoralisiert ist. Das Eingreifen der USA hat hier die Willenskraft verbessert, was IS etwas bremst. Reicht aber alles noch nicht.
– …
Islamischer Staat:
– Eigenheit von Gotteskriegern ist ihr eiserner Wille bis in den Tod. Diese totale Willenskraft tragen sie propagandistisch nach außen, was die eigenen Anhänger noch mehr stärkt und die Gegner demoralisiert. Mit jedem Sieg erbeutet IS zudem mehr Waffen, die vorhanden Mittel erhöhen sich. Die materielle Ausgangslage war zudem nicht wirklich schlecht, da es reiche Sponsoren dieser Gotteskrieger gibt.
Wenn erst ein Nimbus da ist, IS sei unbesiegbar, rennen alle anderen nur noch weg wie ein Hühnerhaufen. Für die Moral der örtlichen IS-Gegner wäre es deswegen wichtig, wenn die internationale Staatengemeinschaft sich auf die Seite der Gegner des Islamischen Staates stellen würde und sagen würde: „IS, wir machen euch platt, koste es, was es wolle!“ Ein derart starkes Signal würde die Islamisten-Bewegung schnell wie einen Ballon platzen lassen, in den man reinpiekt und der Spuk hätte ein Ende. Leider haben wir kaum noch Glaubwürdigkeit, was unsere eigene Willenskraft angeht.
@ politisch inkorrekt | 12. August 2014 – 17:36
Zitat: „Wir.sind.nicht.einsatzbereit!“
Leider sehr wahr. Wir haben inzwischen zu wenig Ausrüstung in den Depots liegen. Was wir haben, ist zudem oft nicht mehr aufeinander abgestimmt.
Was nur noch viel schlimmer ist: Es fehlt uns inzwischen an Willenskraft! Wofür soll ein deutscher Soldat noch kämpfen? Was sind unsere Normen und Werte? Sind diese es wert, dafür zu sterben? Wird das Hochhalten von Recht und Freiheit des deutschen Volkes nicht sowieso hintenherum ins Absurde geführt, weil der politische Wille aller Parteien die Abschaffung Deutschlands ist? Warum soll man gegen Islamisten kämpfen, wenn in Deutschland bereits heute Scharia-Gerichte geduldet werden? Schließlich gehört der Islam zu Deutschland!
Es gibt für viele keinen Grund mehr, für dieses Deutschland des Jahres 2014 zu kämpfen, um sich anschließend von diesem Deutschland beschimpfen zu lassen!
vdL Ankündigung, nicht letale Dinge zu liefern ist wohl auch nur ein weiteres wegducken vor der Realität. Anscheinend werden die BW-Depots nach „entbehrlichen Dingen“ durchsucht – z.B. Westen, unbewaffnete gepanzerte Fahrzeuge etc…
Wer jedoch die Ausrüstungssituation der BW ein bisschen kennt, dem dürfte sofort klar werden welcher Schrott höchstens geliefert werden kann: Alte Bristol Westen mit abgelaufenen Platten (nutzlos), alte TPz Fuchs (A1) mit Cola-Dosen Panzerung, vielleicht ein paar Dingo 1, Nachtsichtgeräte mit längst ausgebrannten Röhren veralteter Generation usw…
Was sollen die Peschmerga mit dem alten Scheiß – kostengünstig entsorgen? Auch die ISIS kämpft längst 21 Jh. – von Realitäten hat anscheinend vdL und das gesamte BMVg noch nichts mitbekommen. Das macht richtig Angst!
Wenn D wirklich etwas erreichen möchte heißt die Formel: PzFst 3-T, RGW90AS, H&K 121 (MG5), Mörser 60mm bis 120mm
Mal was anderes: Hat schon mal einer sich Gedanken gemacht, wie die ISIS an Nachschub kommt, also über welches Land? Irgendwann müssen die doch ihre Munition verballert haben?
Über welches Land/welche Länder bekommen die eigentlich alles geliefert?
@ Bang50 | 12. August 2014 – 20:01
;-)
Sie können hier doch nicht einfach darstellen, dass weite Teile der BW-Ausrüstung allenfalls für eine Operettenaufführung geeignet sind und brauchbare Ausrüstung nur in homöopathischen Dosen vorhanden ist.
Frau Ministerin hat doch extra gerade eine Theaterwissenschaftlerin geholt, damit diese Inszenierung etwas aufgepeppt noch ein paar Tage hält. Wobei Frau Suder tatsächlich so was wie eine intrinsische Motivation haben könnte, Deutschland verteidigungsfähig zu machen. Menschen mit ihrem Lebensmodell hätten sowohl unter Islamisten, als auch unter Putin ein hartes Los.
Mir sagte mal ein höheres Tier nach ein paar Bier auf die Frage, was er denn machen würde, wenn denn tatsächlich mal eine wirklich Bedrohung auf Deutschland zukommen würde: „Ein Flugticket nach Jamaika kaufen …!“
[Was ich persönlich sehr gut fände, wäre, wenn Sie es schafften, nur einmal auf eine persönliche Anfeindung von Personen zu verzichten. Probieren Sie es mal aus. Danke. Der OvWa.]
Irgendwie passend zum Thema: gerade auf phoenix eine Doku über die Geldgeber aus der Wüste. Es geht um die Absichten und den Einfluss auf Islamisten Saudi arabiens
@Bang50:
Die Bestandteile der Formel sind ja nichtmal in der Bw wirklich vorhanden.
Bin gespannt, ob man wirklich SK4-Westen und Nachtsichtmittel (NSV-80, Lucie, etc) zur Verfügung stellt.
Allein schon der Ansatz nur den engsten Kreis rund um die Ministerin einzubinden, bestätigt die von Kommentator hier dargestellte Arbeitsweise sehr nachdrücklich:
http://augengeradeaus.net/2014/08/mckinsey-frau-tritt-amt-als-staatssekretaerin-im-bmvg-an-umgliederung-an-der-spitze/comment-page-1/#comment-142795
Allein die letzten Tage zeigen wie unsauber auf strategischer Ebene die Arbeitsweise ist.
Keine Eventuallfallplanung, keine Lagefeststellung, keine zeitnahe Erarbeitung von Handlungsoptionen, keine Entschlüsse, sondern hektische (medial gerriebene) Prüfaufträge – am Dienstag morgen.
vdL in den Tagesthemen:
Zwei Themen wichtig:
1. Fortsetzung der Luftschläge und Waffenlieferungen durch die USA
2. Schnelle humanitäre Hilfe
Europa ist bei humanitäre Hilfe gefordert und „da können wir auch helfen“.
Keine Nachfragen zu aktuellen Schritten bei der humanitären Hilfe.
Viel Wolkenschieberei, keine Fakten.
@ suntzu und bang50
das thema gesellschaftliche Resistenz gegen externe Bedrohungen/geistige Verteidigung bzw. Wehrwille der deutschen Bevölkerung wäre ohnehin mal eine eigene Diskussion wert.
Ohne einen Mindestkonsens welche Werte und Prinzipien nicht zur Disposition stehen und somit verteidigungsfähig sind, ist letztlich jede nachhaltige Landesverteidigung zum scheitern verurteilt.
Wer sämtliche ideelle Werte souveräner Staatlichkeit mit hysterischer Agressivität denunziert und aberzieht muss sich auch über mangelnde Bewerberzahlen nicht wundern. morsch, hohl und faul sind genau die Attribute die für die psychomentale Konstitution dieses Staates diesbezüglich passen.
Ultimativ ist das der Ursprung aller Anomalien deutscher SiPo debatten.
Man weiß nicht mehr wofür. Da kann man dann auch keinen Willen mehr formen, der Basis eines Handlungsentschlusses ist.
Konsequenz ist die Methode „bedingungslose Kapitulation“ angesichts jedweder Harausforderungen. Stichwort: Schulbesetzung durch illegale Einwanderer.
Guido lag mit „Spät-Rom“ eben doch nicht so falsch.
@Memoria | 12. August 2014 – 19:40
Für die Rahmenlage – während man im BMVg noch “rechtliche, organisatorische und logistische Fragestellungen” (Zitat bmvg.de) klärt:
Was sicher nicht unwichtig ist.Ich teile aber Ihre unterschwellig durchklingende Kritik,dass so langsam aber sicher Zeit für die Veröffentlichung des Entschlusses wäre-zumindest für die veröffentlichbaren Teile und die „politische Übersetzung“.
@Wolfgang-2 | 12. August 2014 – 21:23
Mal was anderes: Hat schon mal einer sich Gedanken gemacht, wie die ISIS an Nachschub kommt, also über welches Land? Irgendwann müssen die doch ihre Munition verballert haben?
Man muss schon ein sehr genauer Kenner der einstigen irakischen Territorialverteidigung sein,deren Logistik sowie der Verschusszahlen/Verbrauchs-und Abschusszahlen aus diesem einstigen,logischerweise im ganzen Land verteilten Ressourcenpool,um valide beziffern zu können,auf welche „Alt“-Ressourcen man (noch) zurückgreifen kann-schließlich dauern die mal mehr,mal weniger intensiven Kämpfe schon eine sehr lange Zeit an. Es kann aber sein-ich weiß es z. B. nicht sehr genau-dass diese Ressourcen nutzbar gemacht werden konnte.
Über welches Land/welche Länder bekommen die eigentlich alles geliefert?
Man beschuldigt Syrien. Das ist aber schwierig,zumindest wenn man den Player Assad meint,auch weil IS nicht unbedingt ins Syrische Interessenportfolio passt und trotz des Ölhandels.
Nebenbei:die VR China und Russland verschieben und verschoben anrüchige Rüstungsgüter mit Ursprungsort in Russland,vorzugsweise über Weissrussland (Beispuele früherer nachweisbarer Destinations solcher Deals:Venezuela und Nordkorea) und über die Ukraine (Afrikanische Destinations).Letzteres jetzt wohl nicht mehr momentan.
Russland->Belarus->Syrien->Gruppe xxx in der Region (z.B. die Hizb’Allah,wäre so eine Kette-wobei man Syrien offiziell berät und beliefert. Wäre auch,da Russland wenig Interesse an einer solchen Gruppe in seiner Südflanke hat (Stichworte Dagestan,Tschetschenien sowie die Anrainer Tadschikistan,Turmenistan, mit Abstrichen -weil überwiegend selbst in der Lage- Usbekistan und Kasachstan deren Stabilität erklärtermaßen von essentiellem Russischem Interesse ist).
Die VR China dürfte mit Blick auf die Uiguren bewiesen haben,dass man mit muslimisch geprägten Staaten umzugehen weiß aber wenig Unterstützungsinteresse an Gruppen wie IS hat.
Aber:Munition/Handfeuerwaffen dürfte man an Stelle der IS (auch) auf „irgendwelchen“ Märkten beschaffen können. Bleibt die Frage,wie es in die Region kommt.Hier dürfte Syrien wieder ins Spiel kommen-nicht einmal aktiv,sondern schlichtweg aufgrund der derzeitigen Inlandslage.
Es muss also nicht auf einen staatlichen/semistaatlichen Verkäufer/Unterstützer hinauslaufen. Aber natürlich könnte es das.Ich kennte ihn aber momentan nicht.
@ Enpi
Ohne die genauen Verhältnisse vor Ort genau zu kennen, scheint mir die große Ausdehnung des von der IS kontrollierten Gebietes auch durch die dortige Geographie erklärbar. Die Bevölkerung konzentriert sich in wenige weit auseinander liegende relativ große Städte, dazwischen praktisch nur Wüste, von einigen Strassen durchzogen. Das führt dazu, dass mit wenig Aufwand bei brutalen Verhalten, die einzelnen Städte kontrolliert werden können, die Strassen mit wenigen Checkpoints ebenso einfach beherrschbar sind. Manche Karten stellen das recht gut dar, indem das IS-Territorium nicht als Fläche, sondern als verwobenes Linienbündel zeigen.
@ OvWa
Sun Tzu’s Kommentar war mit ;-) eingeleitet, also ironisch zustimmend, ohne das wäre es aber immer noch im Rahmen des hier praktizierten Umgangs. Trotzdem gebe ich Ihnen Recht, man sollte nicht unnötig und vermeidbar seinen Diskussionspartner anfeinden, ein gutes Argument bringt da mehr Sympathien ein.
@ memoria
wobei man sagen muss das der VdL nachfolgende Kommentar in den Tagesthemen das beste war was man seit langem zur deutschen SiPo malaise im ÖR hören konnte.
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-3115.html
ab 15.12min
man kann nur hoffen das man nach abklingen der akuten krise nicht wieder in bundesprovinzielle rituale zurückfällt.
http://www.journal21.ch/von-isis-zum-kalifat
http://www.lrb.co.uk/v36/n16/patrick-cockburn/isis-consolidates
Das ist die wohl vollständigste Historie der IS-Genese, die ich bislang gelesen habe.
Und hier eine Analyse der kurz- bis mittelfristigen Machtkämpfe in Bagdad:
http://www.juancole.com/2014/08/knives-come-baghdad.html
„So al-Abadi has to first defeat al-Maliki, politically and militarily.
Then he likely has to ally with the Kurds against Cali Ibrahim and try to get back Sunni Iraq.
But then after that, he will likely come into conflict with the Kurds.
The war is by no means over.“
Da ja hier immer die Frage gestellt wird, wie denn IS an all die hardware gekommen ist, habe ich mal nach „Operation Zero Footprint“ gegoogelt (die hatte ich noch irgendwo im Hinterkopf) und siehe da, was man da so findet:
http://www.reuters.com/article/2011/03/30/us-libya-usa-order-idUSTRE72T6H220110330
Diese Operation ging ja völlig in die Hose (Bengazi-Vorfall) und hat maßgeblich zum völligen Kontrollverlust der USA über die politischen Entwicklungen in NMO beigetragen. Hier ist die ganze story:
http://theconservativetreehouse.com/2014/06/18/cia-operation-zero-footprint-qatar-benghazi-and-the-connection-to-ahmed-abu-khattala-is-the-real-motive-for-the-obama-administrations-recent-arrest/
Diese story ist auch der Grund, warum Obama und H.Clinton zZt so liebevoll miteinander umgehen ;-)
Diese Geschichte ist auch der Grund, warum diesmal der SecDef und nicht State/CIA die FF beim US-Einsatz im Irak hat.
Eine noch detailliertere OpZeroFP-Darstellung kann man hier nachlesen:
http://allenbwest.com/2014/06/operation-zero-footprint-bombshell-truth-benghazi/
Und nein, das ist keine Verschwöhrungstheorie ;-)
+1
Wobei UvdL schon beim Kurzinterview davor sehr unsouverän gewirkt hat. Unter anderem mit der Aussage, dass es ja die Aufgabe der irakischen Armee sei, die Jesiden zu schützen und daher die Iraker ausgerüstet werden müssen – wer hat nochmal die Beine in die Hand genommen und dabei das moderne Kriegsgerät der Amerikaner überhaupt erst in die Hand von IS fallen gelassen?
Auf der einen Seite soll es einen Schulterschluss mit den Amerikanern geben (die schon Waffen liefern), auf der anderen Seiten müsse man ja erst alles prüfen und diskutieren, weil die Lage so unübersichtlich sei … Auf die Aussage, dass ja schon ein Genozid im Gange ist: Da können wir unter anderem Ausbilder schicken (nach dem Motto: bis die ihre Zahnbürste eingepackt und die erste Seite zum Thema Menschenrechte an die Tafel geschrieben haben, hat sich der Auftrag schon von selbst erledigt …)
Also dieser blinde Aktionismus ist mal wieder hochnotpeinlich.
@ Wolfgang-2 | 12. August 2014 – 21:23
Parallel zu allen Vermutungen sollte man sich die konkrete Verkehrslage um den Irak ansehen:
Schiffahrtslinien laufen irakische, jordanische und iranische Haefen an. Ein container auf einem LKW schlaegt jede Kamekaravane ueber den Hindukusch.
Mit ausreichend bakschisch kommen von 10 im Hafen abgehenden containern auch drei durch.
Die ISIS bedient sich aus den bestaenden der irakischen Armee.
Insofern ist es ein Hohn wenn Frau Dr. vdL davon plaudert den Irak unterstuetzenzu wollen. Das landet letztlich bei den Rebellen.
Nur ein, zwei Gedanken nichtmilitärischr Art, die mir schon etwas länger bei der Betrachtung dieses „Konfliktes“ nicht aus dem Kopf gehen:
1) Es werden jetzt die Angriffe gegen die Jesiden als Grund genommen, im Krisengebiet wie auch immer zu intervenieren. Weshalb wurde das Argument „Vertreibung und Ermordung“ nicht schon bei der Ermordung und Vertreibung der orientalischen Christen ins Feld geführt? Weil es eben „nur Christen“ sind? Über die Probleme mit Jesiden in puncto „Ehren“mord, Integration, Kriminalität wurde schon an anderer Stelle geschrieben. Dennoch werden diese Probleme ausgeblendet.
2) Es ist schon faszinierend, wie aktuell Klassiker immer noch sein können – ich empfehle neben dem per Definition bösen Carl Schmitt den nur unwesentlich weniger verpönten Botho Strauß: sein „anschwellender Bocksgesang“ von 1993 liest sich so, als sei er vor dem Hintergrund der derzeitigen Konflikte und Auseinandersetzungen geschrieben worden:
Wobei ich leider vor allem den letzten Satz für mehr als nur prophetisch erachte … Und ja, ist fast ein wenig OT …
@ F.W. Heinz
Danke für dieses Strauß-Zitat!
@Enpi
Die ISIL Kräfte haben gegenüber den sehr inkompetenten Regierungskräften genau das gemacht, was die paar deutschen motorisierten Divisionen 1940 in Frankreich gemacht hatten.
Dieses Szenario war von Col Lang als recht wahrscheinlich eingestuft worden, da er die Qualität der alten irakischen Armee kennt und die (nicht vorhandene) der neuen Armee.
Es gibt keine schiitischen Verbände im Irak, die einen halbwegs modernen Bewegungskrieg führen können. Deshalb können wenige Kämpfer in Gebieten mit sunnitischer Bevökerung ohne weiteres zahlenmäßig stärkere Verbände der Regierung (vorhersehbar)schlagen.
Er hält auch nichts von der saudischen Armee, die gegenüber einem externen Feind ohne Unterstützung durch US Streitkräfte kollabieren würde. Jordanische Armee ist zur Zeit schlecht einzuschätzen. Die türkische Armee ist wegen der Kombination aus Quanittät und Qualität die mit Abstand die erstnzunenmenste Landstreitmacht in ME.
Also bitte erst einmal etwas mehr lesen und nachenken, deine Schlussfolgerung ist unsinnig.
Omid Nouripour (Grüne) fordert im Spiegel-Interview auf SpOn eine Beteiligung der Deutschen Luftwaffe an den Einsätzen der Amerikaner.
„Omid Nouripour (Grüne) fordert im Spiegel-Interview auf SpOn eine Beteiligung der Deutschen Luftwaffe an den Einsätzen der Amerikaner.“
chickenhawk par exellence. sobald die ersten unvermeidlichen „späne“ fliegen werden die grünen wohl die ersten sein die sich wieder mit den Soldaten entsolidarisieren die sie selbst entsandt haben.
Ein Einsatz wäre natürlich trotzdem positiv und wenn nur als scharfe Ausbildung der a2g fähigkeiten der Luftwaffe. außenpolitisch auch als signal zur kompensation des libyen fiaskos nützlich
Wären ljdam eigentlich schon einsetzbar?
@ F. W. Heinz
> Weshalb wurde das Argument „Vertreibung und Ermordung“ nicht schon bei der Ermordung und Vertreibung der orientalischen Christen ins Feld geführt? Weil es eben „nur Christen“ sind?
Die Frage hatte ich weiter oben schon mal gestellt. Inzwischen habe ich eine Antwort darauf selbst gefunden. In der Demokratie gibt es den sogenannten mündigen Bürger, der entsprechende Prozesse nutzt und die Politik damit mitsteuert. Ist der Bürger unmündig, dann ist er ein motzender Bürger und man hat dann eine Motzokratie.
In einer Motzokratie gibt es nicht mehr den guten Vorschlag oder den schlechten Vorschlag, sondern es gibt nur noch einen mehrheitsfähigen oder nicht mehrheitsfähigen Vorschlag. Dann werden Pakete geschnürt, in denen eben für jede Motzabteilung was dabei ist. Und es wird dann das Paket akzeptiert, dem die meisten Motzgruppen zustimmen.
Mehrheitsfähig sein bedeutet, dass man eine genügend große Truppe auf der Straße versammeln kann, die ggf. bereit ist mal einen Polizisten zusammenzuschlagen oder ein Polizeiauto anzuzünden. Wenn man das nicht kann, dann ist man eine völlig unbedeutende deutsche Kartoffel. Man ist eigentlich kein Mitglied dieses Staates mehr, zumindest in der Wahrnehmung der Politiker.
Nun kommen ein paar Christen aus dem Orient hier an, die einfach nur dankbar sind, dass man sie aufgenommen hat. Die beschweren sich nicht über das Essen, werfen keine Steine, die schlagen keinen zuammen, die sind einfach da und machen sich möglicherweise auch noch irgendwo nützlich. Dann kommen die Jesiden und die mobilisieren die Massen auf der Straße und beweisen sehr schnell, dass auch sie gute Motzokraten sein können.
Also wird den Jesiden geholfen und den Christen nicht. Dabei ist die Hilfe genau besehen keine, denn wir haben ja schon gelesen, die Waffen an die Iraker, mit denen die Jesiden geschützt werden sollen, die gehen dann auf Umwegen an die ISIS. Aber in der Zeitung steht was von „Wir müssen den Jesiden helfen“.
Wer von beiden besser wegkommt ist schwer zu sagen. Nach meiner Einschätzung sind ohnehin die meisten von denen bereits tot. Oder glaubt einer, die ISIS richtet eine Feuerpause ein, bis wir mit unseren demokratischen Prozessen durch sind?
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
danke für Ihre Antwort, daß kann aber trotzdem nicht erklären warum 6 Mio von vielleicht 2000 Mann (von insgesamt 10.000 – irgendwer muß auch an der Front kämpfen) so brutal sie auch sind, kontrolliert werden können. Von Besatzung und Kontrolle im westlichen Sinne kann man hier daher wohl überhaupt nicht reden.
Nochmal zu den im Internet veröffentlichten Zahlen über die IS:
US Außenministerium beziffert die Zahl der IS MIlizen im Mai 2013 auf 2000 Mann.
Die Friedrich Naumannstiftung erhöht dann im Juni 2014 auf 10-15000 Mann.
Das sind die offiziellen Zahlen.
Jetzt die Frage: wie viele Mk8x Bomben brauchen die Amis um 15.000 IS Milizen zu töten?
Interessant, ausgerechnet ein Grüner fordert Luftschläge durch die Luftwaffe. Anscheinend hat man sich im grünen Lager der Realität angenähert, während die militärische Führung noch von Peacekeeping träumt. Natürlich wäre man komplett überrascht und überfordert, wenn es plötzlich und innerhalb von wenigen Tagen in den scharfen Einsatz gehen soll.
@ Wolfgang-2 | 13. August 2014 – 14:07
OT
Nicht nur die Jesiden machen ‚Terror‘, auch sonstige ‚Moslems‘ versuchen gerade in DL Juden- und Isrealfeindschaft zu erneuern.
Zum Thema Christen und Jesiden: bitte die Verschwörungstheorien zurückstellen. Für fundamentalistische Muslime gelten Christen als „Angehörige einer Buchreligion“, die man mit Kopfsteuern belegen oder zum Islam bekehren sollte. Jesiden zählen dagegen als vom Islam „Abtrünnige“, da ist aus Sicht der Radikalen Schicht im Schacht.
@Wolfgang-2: Ich fürchte, Ihre Einschätzung unserer Motzokratie ist nicht ganz falsch.
Aber woher kommt das denn? Vielleicht ist es die ungeheure Vielfalt an Themen, von der Mopsfledermaus, deren Überwinterung in einem Bahntunnel gleich das ganze Ende einer Infrastruktur zu bedeuten scheint, über die Frage, woher wir in einigen Jahren unsere Energie beziehen wollen, wie wir unseren Ruhestand finanzieren wollen, bis zu der Frage, welche Golf- Kinder wir mit unseren schwereren Produkten (Leo) spielen lassen wollen. Also erregt eine Frage nur dann breitere Aufmerksamkeit, wenn sie mit gehöriger Lautstärke daherkommt.
Lautstärke als Kriterium führt dann zu falschen Priorisierungen. Da bleiben dann die drögen, aber um so wichtigeren Grundsatzdiskussionen kleineren Zirkeln vorbehalten und der Otto Normalo wundert sich dann hinterher über die Ergebnisse. Wenn er überhaupt in der Lage ist, eine Einschätzung über die Tragweite vorzunehmen. Klingt arrogant, ist aber vielleicht nicht weit weg von der Realität.
@ wolfgang 2
„Oder glaubt einer, die ISIS richtet eine Feuerpause ein, bis wir mit unseren demokratischen Prozessen durch sind?“
Das ist doch das implizite kalkül. die hiesigen entscheidungsprozesse wurden bewusst derart bürokratisch ausgelegt das sich die Probleme von selbst lösen würden (bsp.liquidierung der jesiden und anderer minderheiten) bevor hier ein entschluss fiele.
Dann ist der Handlungsdruck weg, man kann sich wieder auf den intellektuellen Ponyhof verfügen und sich moralisch über vergangenes unrecht echauffieren statt gegenwärtiges zu verhindenr. (Käßmann debatten usw).
Auch eine Form der Konfliktlösung.
Erstmal prüfen ob man eventuell…vielleicht…erst wenn genozid…enquetekomission…
Glücklicherweise gibt es noch andere Nationen die sich die cojones nicht amputiert haben.
Mit den Vorurteilseingebildeten , Humanisten(der Mielkeschule) Pseudoatheisten hier könnte das nichts zu tun haben?
@Wolfgang-2
das denk ich auch,
ist auch für mich ein Armutszeugnis für unsere regierenden Parteien mit dem großen C drin.
Das gleichnis mit dem barmherzigen Samariter haben die dabei wohl ausgeblendet,damit mein ich wenn unsere Regierung die Mittel hat, und helfen könnte
,es aber nicht tut,macht sie sich meiner Meinung mitverantwortlich.
Vieleicht nicht unbedingt als erstes militärisch ,sondern auch durch Aufnahme gefähdeter Christen.Oder viel früher ansetzen
Da war Frakreich wohl schon weiter.
Und nicht zu meinen „wenn sich keiner bewegt ,machen wir es auch nicht ,die anderen haben darin mehr Verantwortung zu helfen“
Im kleinen würdigt jede Regierung ja auch, jede couragierte Hilfe ,wenn ein Bürger einem anderem in Gefahr hilft.
Im großen ist es den Parteien mit dem großen C wohl nicht ganz so wichtig wenn Christen zu Mass verfolgt und getötet werden, und die Hilfe dabei zu unterlassen,
weil ja warum ,zu teuer? zu gefährlich ?zu anstrengend?
Dabei sollten sie nicht auf ein Aufschrei unserer Bürger warten ,sonden selber früh genug handeln.
Hätte wenn und aber, alles nur Palaver…
Was könnten wir (ich) denn dafür machen, dass es in Zukunft seitens unserer Politker(kaste) nicht mehr so läuft? Hier sich die Finger wund diskutieren hilft irgendwie nur der persönlichen Information und teilweise der Frustbewältigung. Aber sieht irgendwer hier die Möglichkeit, dass sich Deutschlands Positionen und Verhaltensweisen irgendwann ändern? Und wenn ja, wie?
Andere Parteien wählen? Selbst in die Politik gehen? Auf die Straße?
Sehr bittere und sarkastische Bemerkung zum Waffenlieferungshickhack aus der Feder und dem lesenswerten Blog von Michael Klonovsky, ehemals Chef vom Dienst (Text) und Leiter des Debattenressorts des FOCUS, nunmehr (nur noch) Autor daselbst (honi soit qui mal y pense):
[Das Zitat ist etwas lang. Bevor der Hausherr deswegen Ärger bekommt, folge man bei Interesse bitte dem Link. Danke. Der OvWa.]
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna
@ Enpi
> Jetzt die Frage: wie viele Mk8x Bomben brauchen die Amis um 15.000 IS Milizen zu töten?
Naja, ganz so einfach ist das nicht. Die haben mit Sicherheit irgendwo ihre Schläfer im Westen positioniert. Mit anderen Worten: Wenn man die angreift, dann gehen hier die Bomben hoch.
Zu dem von klabautermann (13. August 2014 – 5:28) angefügten Link http://www.journal21.ch/von-isis-zum-kalifat, ein Zusatz.
Ein Leser kommentierte die interessante Analyse dort wie folgt: „Sie haben sich echt Muehe gemacht angesichts einer Thematik, die sich simpel auf der Dummheit der Menschen gründet. Allein wenn man sich vergegenwaertigt, dass sich drei(oder mehr) Religionen auf dieselben Ereignisse von vor x Jahrhunderten beziehen und sich aufgrund der jeweiligen Interpretation der Ereignisse bis aufs Blut bekaempfen, muss man doch sagen: Recht so. Sollen sie alle machen, diese religioesen Spinner und Fanatiker. Letztenendes gilt immer noch das Recht des Staerkeren und wenn das die Gottesfanatiker sind, dann ist das eben so. Jahrhunderte der Menscheitsgeschichte haben uns nicht viel weiter gebracht als den naechsten noch existierenden Schimpansenstamm. Ich habs satt, darueber zu lesen, wie sich Christen/Juden/Moslems/Buddhisten/Schiiten und wie sie alle heissen moegen, gegenseitig abschlachten. Alle miteinander sind einfach nur unfassbar dumm.
Das ist wohl das Fazit jeder Analyse.“
Eine Argumentation, der man sich nicht notwendigerweise anschliessen muss, aber offensichtlich die Hilflosigkeit gegenüber jeder Entscheidung aufzeigt.
Wenn ich mir die Presseberichte der letzten Tage anschaue ist meine Meinung klar:
Sofort unterstützen, zuerst mit Waffen für die Kurden, am besten danach mit eigenen Kräften.
Nur, und einige hier haben es ja auch gesagt:
Was bringen Waffen in einer mit Waffen überladenen Gegend?
Nicht unbedingt ernst gemeint: http://www.der-postillon.com/2014/08/mehr-waffen-genau-das-was-menschen-im.html
Warum sollte ich Waffen jemandem liefern der danach auch wieder Unruhe verbreiten wird?
Ich verstehe in gewisser Weise die Bundesregierung, einfach ist es nicht, wie man es macht macht man es falsch.
Werferfehler