KSK und HSG 64: Da hätt‘ ich ein paar Fragen
Am (morgigen) Montag besucht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw und das Hubschraubergeschwader 64 (HSG64) in Laupheim. Aus Platzgründen bin ich nicht dabei. Dabei hätte ich doch jenseits der erwartbaren Ich freue mich sehr, hier bei den Soldatinnen und Soldaten zu sein, die eine besondere Verantwortung tragen-Aussagen ein paar Detailfragen gehabt…
· beim KSK wäre es interessant zu wissen, ob das Kommando inzwischen seine – in der Vergangenheit nie wirklich erreichte – ursprünglich geplante Sollstärke in den Kommandokompanien erreicht hat. Wie die Personallage insgesamt ist und wie das Programm zur Werbung von Frauen für die Spezialkräfte läuft.
Und auf der politischen Ebene: Wie sieht eigentlich die Ministerin das Vorgehen enger Verbündeter, die ihre Spezialkräfte tatsächlich zur Gewinnung von Schlüsselinformationen einsetzen, zum Beispiel in UN-Einsätzen – ist das etwas, was sich Deutschland vor allem angesichts der wiederholten Zusagen zur Unterstützung der Vereinten Nationen auch überlegen sollte?
· beim HSG64 würde mich interessieren, wie jetzt der konkrete Zeitplan für die Lieferung der neuen Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte vom Typ EC645T2 aussieht – wann die Helikopter kommen, wann sie (und die Besatzungen) combat ready sind und wie bis dahin die Expertise des bisherigen Special Operations Forces Air Element mit den ausgemusterten Bo-105 Swooper (Foto oben) erhalten bleiben soll. Zumal es ja einige Entpflichtungen der bisherigen Hubschrauberpiloten gegeben hat.
Außerdem wäre es nett zu wissen, wie der Fähigkeitstransfer der CH-53 vom Heer zur Luftwaffe gelaufen ist und läuft und wie sich die Personnel Recovery-Kapazität der Luftwaffe beim Einsatz in Afghanistan in der Praxis (also in der Praxis bei Übungen) bewährt hat. Ob CSAR noch ein Thema ist. Und wie generell die Zukunft der mittleren Transporthubschrauber über die absehbare Lebenszeit des CH-53 hinaus gesehen wird (hier im Hubschrauberthread gibt’s ja schon eine heftige Diskussion dazu).
Schade eigentlich, dass ich alle diese Fragen nicht loswerde (und meine Leser hätten vermutlich noch ein paar mehr). Aber es sind ja genügend Kolleginnen und Kollegen bei diesem Besuch dabei.
(Archivbild: BO-105 vom Special Operation Forces-Element – Bundeswehr / PIZ Heer via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
@schleppi:
Und inwiefern holt die Leitungsebene hierzu Informationen bei der IGTH ein? Bei der Sommerreise oder sonstwo?
Wenn man schon so sehr von Lufttransport und künftigen Einsätzen redet?
Beim Besuch in Laupheim wurden offenbar Ausrüstungs- und Ausbildungsdefizite der Kampfretter angesprochen (siehe Online-Bericht der schwäbischen Zeitung, „Eine Demonstration für die Ministerin“).
Die Ministerin will sich der Themen annehmen.
Mal sehen, ob sie sich da gegen den eigenen Apparat durchsetzen will und kann.
Der Frau Minister müßte eben eine Übersicht mit den „Baustellen“ vorgelegt werden – erkannte Mängel abstellen. Besser als potemkinsche Dörfer zu bestaunen.
@ memoria
Weil die Leitungsebene kein Interesse daran hat. Mit der Wahrheit macht man weniger Presse als mit nem Tandemsprung.
Liebe Kameraden….
manchmal hat alles einen normalen Grund…. Die Ministerin und die Presse wurde von Stuttgart nach Calw mit zwei CH-53 geflogen. Aufgrund bestimmter Transportvorgaben aus Calw, war der Transportplatz leider begrenzt. So erklärt sich der Platzmangel für die Presse.
Und an alle Schwarzseher… Es wurde nicht alles schön geredet und der Ministerin wurden, zumindest in Laupheim, Probleme sachlich vorgetragen. Und eins muss man der Frau Ministerin lassen im Geegensatz zu vielen Vorgängern kann Sie Bitte und Danke sagen. Ich persönlich war positiv von Ihr überrascht. Viellecht sollten wir ab u an auch an das Gute im Menschen glauben und nicht immer steckt der Wolf im Schafspelz.
Da wäre es ja interessant zu wissen, welche Probleme der ‚Ministerin vorgetragen wurden.
Und ich glaube immer an das Gute im Menschen und bin überzeugt, dass die Ministerin eine hervorragende Erziehung genossen hat. Da ich sie aber nicht heiraten will, sondern beobachte, wie sie ihr Amt ausfüllt, interessiert mich nur, was sie als Ministerin für die Bundeswehr und dort besonders für die Bundeswehrangehörigen leistet.
@ Schleppi
Großes Anliegen war, das den Kampfretter schnellstmöglich die erforderlichen Lehrgänge und dringend benötigtes Material zugewiesen wird. Das war der Schwerpunkt bei einer dynamischen Vorführung. Desweiteren wurde den Beteilgiungsgremien 45 Minuten Sprechzeit mit der Ministerin gewährt. und im Anschluss gab es nochmal 30 Minuten Gesprächsrunde mit Soldatinnen und Soldaten. Aber aus vielen Gesprächen mit allen Beteiligten wurde von vielen festgestellt, dass sie im Gegensatz zu vielen Vorgängern, sich doch das ein oder andere aufgeschrieben hatt. Nun verfolgen wir es gespannt und urteilen erst dann wenn in Zukunft nichts passiert.
Ich denke dieses Urteil können wir erst nach einer Amtsperiode fällen, denn im Moment müssen die Wogen der (vielen) Reformen geglättet werden.
@YW:
Das „Dranbleiben“ an Themen ist eben das Entscheidende – und das muss schon beim Aufschreiben jemand anderes als die Ministerin leisten (auch wenn es natürlich gut ist wenn auch sie mitschreibt).
Welche Lehrgänge fehlen denn in Holzdorf?
CFR-B/ CFR-C oder 18D?
Nachtrag:
Streiche Holzdorf, setze Laupheim.
Der Zeitansatz für die Gespräche ist jedoch aus meiner Sicht zu gering – aber das ist BMVg-typisch. Vielleicht wird das bei vdL ja noch anders.
@Memoria
„Und inwiefern holt die Leitungsebene hierzu Informationen bei der IGTH ein? Bei der Sommerreise oder sonstwo?“
Die Leitungseben bekommt alle Informationen welche sie nicht über Dienstweg bekommt durch die Beteiligungsgremien, mann muss nur hin gehen, Fragen stellen und zuhören.
Den Rest machen die Berufsverbände mit sozialer Mächtigkeit.
Das Problem sind doch nicht fehlende Informationen, wie es bei der Planung der Neuausrichtung der Fall war, das Problem sind die Informationen durch den unterstellten Bereich, welche zur Stressvermeidung aufbereitet werden und etwas von den Notwendigkeit der Bundeswehr abweicht. Es gibt im BMVg eben auch andere Interessen als die Schlagkraft und Zufriedenheit der Truppe.