KSK und HSG 64: Da hätt‘ ich ein paar Fragen
Am (morgigen) Montag besucht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw und das Hubschraubergeschwader 64 (HSG64) in Laupheim. Aus Platzgründen bin ich nicht dabei. Dabei hätte ich doch jenseits der erwartbaren Ich freue mich sehr, hier bei den Soldatinnen und Soldaten zu sein, die eine besondere Verantwortung tragen-Aussagen ein paar Detailfragen gehabt…
· beim KSK wäre es interessant zu wissen, ob das Kommando inzwischen seine – in der Vergangenheit nie wirklich erreichte – ursprünglich geplante Sollstärke in den Kommandokompanien erreicht hat. Wie die Personallage insgesamt ist und wie das Programm zur Werbung von Frauen für die Spezialkräfte läuft.
Und auf der politischen Ebene: Wie sieht eigentlich die Ministerin das Vorgehen enger Verbündeter, die ihre Spezialkräfte tatsächlich zur Gewinnung von Schlüsselinformationen einsetzen, zum Beispiel in UN-Einsätzen – ist das etwas, was sich Deutschland vor allem angesichts der wiederholten Zusagen zur Unterstützung der Vereinten Nationen auch überlegen sollte?
· beim HSG64 würde mich interessieren, wie jetzt der konkrete Zeitplan für die Lieferung der neuen Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte vom Typ EC645T2 aussieht – wann die Helikopter kommen, wann sie (und die Besatzungen) combat ready sind und wie bis dahin die Expertise des bisherigen Special Operations Forces Air Element mit den ausgemusterten Bo-105 Swooper (Foto oben) erhalten bleiben soll. Zumal es ja einige Entpflichtungen der bisherigen Hubschrauberpiloten gegeben hat.
Außerdem wäre es nett zu wissen, wie der Fähigkeitstransfer der CH-53 vom Heer zur Luftwaffe gelaufen ist und läuft und wie sich die Personnel Recovery-Kapazität der Luftwaffe beim Einsatz in Afghanistan in der Praxis (also in der Praxis bei Übungen) bewährt hat. Ob CSAR noch ein Thema ist. Und wie generell die Zukunft der mittleren Transporthubschrauber über die absehbare Lebenszeit des CH-53 hinaus gesehen wird (hier im Hubschrauberthread gibt’s ja schon eine heftige Diskussion dazu).
Schade eigentlich, dass ich alle diese Fragen nicht loswerde (und meine Leser hätten vermutlich noch ein paar mehr). Aber es sind ja genügend Kolleginnen und Kollegen bei diesem Besuch dabei.
(Archivbild: BO-105 vom Special Operation Forces-Element – Bundeswehr / PIZ Heer via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
@ T.W. :
Jetztz nehmen Sie doch dem Verteidigungsamtsmann einige Fragen weg,
so was aber auch.
Werferfehler
Werter Herr Wiegold,
die Fragen kann man auch so beantworten.
Spezialkräfte werden nie ihre volle Sollstärke erreichen, da Qualität vor Quantität geht und die gesellschaftlichen Umbrüche in Bezug auf physische & psychische Leistungsfähigkeit der jungen Generation in westlichen Ländern negativ voll durchschlägt.
Dieser Sachverhalt ist übrigens bei allen SE der Polizei und international bei allen SF Einheiten ablesbar.( GSG9/ SAS)
Die Werbung für Frauen in den Spezialkräften läuft seit 18 Jahren, direkt bei den Spezialkräften (KdoSoldaten) gibt es bekanntlich keine, da es keine schafft.
Frauen sind in einem speziellen Aufklärungsprofil ausgebildet und sollen zusammen mit männlichen Aufklärern eine Fähigkeitslücke schließen, ähnlich MEK der SE der Polizei.
Was es gibt ,sind spezielle Aufklärungssoldaten, dabei sind auch ein paar Frauen.
Es gibt keine weiblichen Kdo Soldaten.
Spezialkräfte sind in der Einsatzart SR special reconnaissance einsetzbar und werden i.d.R. auf strategischer-operativer Ebene eingesetzt.
Ich kann das die Frau Ministerin fragen, ob sie sich dieses hohen Fähigkeitsprofils bei den Spezialkräften bewusst ist.
HSG 64
Teilweise hervorragende Piloten, mit teilweise veralteten Maschinen und teilweise zulaufenden neuen Maschinen.
Hier stellt sich die Frage, ob die militärpolitische Ebene verstanden hat ,dieses Element im Kontext SOF air zu verfestigen und die Idee Org Bereich SpezKr wirklich zielführend voranzubringen
CSAR/ Kampfretterfähigkeit / PR sind dazu deckungsgleich zu betrachten.
Sehr schade, dass Sie nicht dabei sind Herr Wiegold, wieso haben Sie keine Einladung bekommen?
Gruß
FvS
@T.W:
Ich hoffe jedoch, dass für Bunte, Gala, BamS, etc. noch Platz ist, oder?
Richtige Fragen stellen ist halt noch mehr „out“ als unter BM Jung.
Die Ansprache der Ministerin an der FüAk war auch wieder ein Feuerwerk der Standardsatzbausteine (http://augengeradeaus.net/2014/07/baellebad-juli-2014/comment-page-5/#comment-136817).
Aber was will man schon Interessantes sagen, wenn man eh nur an der eigenen Agenda interessiert ist? Da stören dann Fachfragen schon ungemein.
Herr Wiegold: Mussten Sie die herausragenden Fragen vorher einreichen? Daran könnte man ablesen, ob Platzmangel wirklich der Grund für die Absage war.
In diesem Sinne…
@WE
Nein, natürlich gibt’s vorher keine eingereichten Fragen. Aber da für mich, wie oben geschrieben, kein Platz ist bei dem Termin, hab ich mal ein paar meiner Fragen aufgeschrieben.
Ach Herr Wiegold,
Jetzt kommen Sie doch nicht mit Fachfragen.
Viel wichtiger sind die Frisur der Frau Ministerin, die Kinderbetreuung am Standort Calw und die „sehr gute Motivationslage der hier eingesetzten Soldaten“.
Sind Sie denn am Mittwoch in Eckernförde dabei? Die Fragen zu den SF können Sie auch dort stellen…
Das sind ja auch sehr konkrete Fachfragen und damit nicht worthülsenkompartibel…
@TW, @FvS:
Bezüglich weiblicher Kommandosoldaten wäre es ja auch interessant zu wissen was mit der Dame passiert ist die es wohl geschafft hatte, aber dann nicht freigestellt wurde? Ich hab da seitdem nichts mehr gehört.
@FvS: Auch auf die Gefahr hin dass ich da jetzt eine Diskussion lostrete, aber der stereotype fette coupotatoe Jugendliche dürfte eher wenig Einfluss auf die Sollstärke des KSK haben. Der Anteil derer die die Körper- und Willensstärke mitbringen um es zu schaffen war schon immer ziemlich klein, dürfte aber kaum geschrumpft sein. Was sie aufführen wirkt sich schon eher auf „reguläre“ Teilstreitkräfte aus.
Für HSG 64: Wenn Deutschland Spezialkräfte verbringen will, können wir es oder wann können wir es? Wenn man T.W. Blog liest, kommt man unweigerlich wieder zu spezialkräftetauglichen und spezialkräftenützlichen Fluggeräten, wie Hubschrauber und Flugzeuge, ggf auch Drohnen. Warum kauft man z.B. so einen modifizierten ADAC Hubschrauber, anstelle eines richtigen größeren (wie andere Nationen, die bewußt auf ein „little bird“ verzichten), da doch NH 90 und CH 53 nicht so optimal sein sollen. Allein, weil man mal die Bo 105 Swooper hatte? Ist das Hubschrauberproblem für Spezialkräfte mit dem ADAC Hubschrauber nun sinnvoll und zukunftsorientiert gelöst?
@T.W. Kein Platz? Raubein lässt grüßen? Waren Sie nicht artig genug? Ist mir unbegreiflich, dass man Sie nicht auf dem Schirm hat…
@T.W.
Ich kann Ihre Fragen zwar nicht direkt beantworten, jedoch versichern, das die C-160 des LTG61, die morgen die Ministerin + Entourage nach Stuttgart fliegt nicht vollkommen ausgelastet ist. Zumindest ein Sitzplatz wäre noch für Sie frei gewesen (falls die Platzmangelbegründung LFZ-seitig gewesen wäre).
Ob dort wie hier vermutet Teile der „Yellow Press“ mitfliegen kann ich nicht beurteilen, da mir trotz vorliegen der Px-Liste die Namen unbekannt sind.
Ich denke ein etwaiger Grund Ihrer „Ausladung“ könnte mit Ihrem Hintergrundwissen/Interesse begründet sein (Stichwort: Unbequemer Fragensteller).
BREAKING NEWS: Wie das BMVg bekanntgab, hat Frau von der Leyen ihren Besuch beim Kommando Spezialkräfte in Calw genutzt, um eine neue Topfpflanzeninititative bekanntzugeben. Durch die Bereitsstellung von pflegeleichten Bürogrünpflanzen wird das Engagement des BMVg zur noch besseren Umsetzung der Büroarbeitsplatzrichtlinie unterstrichen und ein verstärkter Akzent auf die Schaffung arbeitnehmerfreundlicher Arbeitsbedingungen gelegt.
Frau von der Leyen sagte dazu: „Ein freundliches und den Augen wohltuendes Interieur ist in den heutigen Zeiten unverzichtbar, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu stärken und die Attraktivität auch des Kommando Spezialkräfte als potentieller Arbeitsgeber im Nachwuchsgewinnungswettbewerb mit der freien Wirtschaft beträchtlich zu erhöhen.“
Die „Karstadt-Retterin“ UvdL wird sicher bei Herrn Berggruen gelernt haben, wie man ein Unternehmen Mitarbeiter-freundlich saniert. Hoffentlich schmeißt die neue Staatsekretärin ihr den Job dann nicht vor die Füße wie die Hoffnungsträgerin Eva-Lotta Sjöstedt dem Herrn Berggruen und René Benko nach nur 133 Tagen ;-) So bald wird Frau Merkel wohl nicht abdanken !
@ Klabautermann
Oder doch? UvdL macht nur Praktikum!!!
Für den Fall einer plötzlich anstehenden Nachfolgeregelung werden derzeit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die besten Aussichten eingeräumt. Dass Merkel ihr das Verteidigungsressort übertrug, wird als klarer Hinweis gewertet, von der Leyen durch die Gelegenheit zur außenpolitischen Bewährung kanzlerfähig zu machen.
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/news/2014_07_13/Moglicher-Amtsverzicht-Merkel-Vertraute-erwarten-freiwilligen-Rucktritt-der-Kanzlerin-6780/
@axel_f
SPON hat die story auch. Das Rücktrittsloch öffnet sich erst 2016/17 Richtung EU oder VN.für Frau Merkel.
Ich persönlich glaube nicht, dass Frau Merkel als republikanische Präsidentschaftskandidatin gegen H.Clinton antreten wird, denn der nächste US-Wahlkampf geht ja schon 2015 los, aber man weiß ja nie ;-)
Hm, die Geschichte kommt ja ursprünglich vom Spiegel. Und dürfte dann morgen das sonstige Inhaltliche beim Besuch in Calw und Laupheim überschatten…
@T.W.
klassisches Ablenkungsmanöver und self-branding ;-). Ist die Katze aus dem Haus………
Also noch weniger Inhalt?
Geht ja schon kaum, aber kriegt sie sicher hin:
Calw: Frauenzug, evtl. Männer mit Masken
Laupheim: Grooosse Hubschrauber.
Alle ganz toll angesehen und hochmotiviert.
Wieviel Zeit für die Aussprache ist denn diesmal vorgesehenen?
45 Minuten?
Sie ist dann wieder sehr beeindruckt von den gezeigten Leistungen blablabla.
Nun ja. In Tagen wie diesen, an denen Bälle unter die Latte genagelt werden, Botschaftern angeboten wird die Taxikosten zum nicht funktionierenden Flugplatz zu erstatten, Russen und Ukrainer nicht mehr wissen wo die Grenze verläuft, die Bevölkerung einer dicht besiedelten Region aufgefordert wird mal ’nen Schritt zu Seite zu gehen da man jetzt ihre Behausungen platt machen wird, währenddessen deutsche Autobahnbrücken langsam zu Staub zerbröseln könnte es auch Wichtigeres geben als in Calw dem Neckar zuzusehen wie er da so gemächlich vorbeifließt. Herr Amtmann hatte ja auch schon was für Anfang der Woche auf dem Terminkalender vormarkiert.
@Memoria
das ist die Brigitte-Strategie:
http://berufebilder.de/2009/strategie-brigitte-sparzwaenge-frauenbild-gesellschaft-verbessern/
Deswegen dürfen ja auch keine Fach-Journalisten mit ;-)
War da nicht letztens ein Artikel vom hohen Verschleiß und fehlender Zukunftsperspektive bei den Kommandosoldaten? Vielleicht ist das ja der Grund für das Nichterreichen der Soll-Stärke?
@xyz
Wenn man sich die Stärke von US Navy Seals und Delta Force anschaut und das dann durch die relevante amerikanische Bevölkerung teilt, so ist der Prozentsatz deutlich höher (unabhängig von Sollstärke), als der der deutschen militärischen Spezialkräfte….Das externe Marketing ist einfach eine Katastrophe. Frau Suder ist m.E. aber auf HR spezialisiert…vlt hilfts…
@xyz
Jo, aber Seligers Verschleißartikel beantwortete die GDK als Interessenvertretung mit ziemlich scharfer Kritik in einem offenen Brief an den Autor. Die Wahrheit mag irgendwo in der Mitte liegen.
Ohne ketzerisch zu sein: warum sollte man in DEU Kommandosoldat werden wollen? Ich sehe nur persönliche Nachteile:
– hohes Risiko (haben andere SOF natürlich auch)
– keine politische Rückendeckung
– keine breite gesellschaftliche Anerkennung
– hohe Scheidungsrate (geht auch ins Geld!)
– Selbstverleugnung und quasi Unsichtbarkeit wg. PERSEC
– adäquate Anschlußverwendung (?)
Hohe Scheidungsraten und PERSEC sind in anderen Ländern ebenfalls ein Problem (PERSEC als „Problem“? OK..), also auch wie das hohe Berufsrisiko nicht nur auf Deutschland anwendbar.
Ich persönlich halte das Thema „adäquate Anschlußverwendung“ , bzw. Übergang in einen Zivilberuf für das kritischste, bzw. schwierigste, zumal Kommando-Soldaten ja auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst besondere Verschwiegenheitspflichten haben (bis hin zur Arztwahl, wenn ich mich nicht irre).
Könnte mir vorstellen, dass dort erhebliche Defizite bestehen..
@T.W.
Ihre Fragen hätte Ihnen auch keiner der Vorgänger beantworten können- m.E. auch nicht ebenengerecht. Ich empfehle daher eine Anfrage über den Pr-/InfoStab durch Sie oder via ParlKab über einen Abgeordneten Ihrer Wahl!
Asche auf mein Haupt. Calw liegt natürlich an der Nagold, peinlich.
Mich würde beim Thema Holzdorf und Laupheim eher mal interessieren wie die quantitative und qualitative Verteilung der Fähigkeiten zwischen den beiden StO ist.
Sieht auf den ersten Blick eher wie „Tod auf Raten“ für Holzdorf aus. Damit wäre der footprint der Lw im Osten dann noch übersichtlicher!
@-MK20-
Ich denke wir übertreiben es mit PERSEC. In Calw darf man nicht ‚mal in Uniform zum / vom Dienst oder das KSK-Barettabzeichen (außerhalb) tragen.
Man muß natürlich nicht seine pers. Daten bei FB einstellen, aber wenn man nun gar nicht in Erscheinung treten darf führt das mE zur Frustration.
Ganz ehrlich, aber eine Diskussion über PERSEC kommt einem echten Luxusproblem gleich. Als ob man als Kommandosoldat (ob in Deutschland oder sonstwo) keine sonstigen Dinge im Soldatenalltag ertragen müsste, die weitaus frustrierender sind als die Erlaubnis zum Tragen eines Barettabzeichens außerhalb der Kasernenumzäunung.
In anderen Ländern müssen sich Elitesoldaten aber nicht verstecken oder ist deren Existenz und Einsatz der Politik „hochnotpeinlich“. Ich habe den Eindruck, „Berlin“ schämt sich fast für das KSK …
Ich finde, daß das zum Selbstverständnis beiträgt, ebenso das Thema Tradition (hatten wir ja schon ‚mal).
@Harry
Missverständnis. Natürlich weiß ich, dass keine Ressortchefin/kein Ressortchef der Ansprechpartner für alle diese Fragen ist (für manche schon…). Es geht eher darum, ob diese Fragen/Themen beim IBUK-Besuch angesprochen werden.
Das würde mich in der Tat auch interessieren!! Mein Tipp wäre aber – eher nicht!
Die Herren schimpfen lieber hintenrum über das Versagen der politischen Führung, machen aber bei solchen Gelegenheiten gern auf eitel Sonnenschein!
@T.W.:
Sehr geehrter Herr Wiegold, mal ein Versuch Ihre Fragen zu beantworten und für den geneigten „dabei-seier“ morgen, als Abholpunkt :-) zur Verfeinerung der Fragestellungen an die BMin.
„beim HSG64 würde mich interessieren, wie jetzt der konkrete Zeitplan für die Lieferung der neuen Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte vom Typ EC645T2 aussieht – wann die Helikopter kommen,…“
Ende 2015 die ersten beiden Hubschrauber, Gesamtzulauf aller 15 Hub bis Ende 2017 abgeschlossen
„…. wann sie (und die Besatzungen) combat ready sind…“
IOC bis 2017
„…und wie bis dahin die Expertise des bisherigen Special Operations Forces Air Element mit den ausgemusterten Bo-105 Swooper (Foto oben) erhalten bleiben soll. Zumal es ja einige Entpflichtungen der bisherigen Hubschrauberpiloten gegeben hat.“
Zum Erhalt bzw. Weiterentwicklung dieser Expertise hat man im HSG 64 eine sog. IOC Planning Cell geschaffen, die u.a. aus vier ehemaligen Bo-SOFis plus weiterer tech.-Log. Fachexpertise besteht. Überbrückt/Weiterentwickelt wird der Erhalt der fliegerischen Expertise für dieses fliegende Personal auf EC135.
„….Außerdem wäre es nett zu wissen, wie der Fähigkeitstransfer der CH-53 vom Heer zur Luftwaffe gelaufen ist und läuft….“
Meinen Sie mit wie die Hintergründe warum, oder meinen Sie die Art und Weise/Probleme bei der Umsetzung. Ich vermute letzteres. Zusammengefasst: wie halt so ein Event läuft, der in dieser Grössenkategorie in der Bundeswehr noch nie da war. Schmerzhaft, unrund, emotional. Man hat einen neuen Hubschrauberverband aufgestellt, der zufällig mit einem Anteil an einem Standort verblieben ist, der vorher schon ca. 40 Jahre CH53 betrieben hat. Darum meinen viele es hätte sich nichts geändert und man könne so weitermachen wie bisher. Schwierig macht es dann auch noch der Umstand, diesen größten fliegenden Verband der gesamten Bundeswehr (das traut sich keiner offensiv zu kommunizieren) auf zwei ca. 600 km auseinander liegende Standorte zu verteilen.
„…..und wie sich die Personnel Recovery-Kapazität der Luftwaffe beim Einsatz in Afghanistan in der Praxis (also in der Praxis bei Übungen) bewährt hat..“
Welche von der Handvoll Personal meinen Sie?
„….Ob CSAR noch ein Thema ist…“
Muss ja so sein; steht ja in der KdB als vorzuhaltende Fähigkeit festgeschrieben.
„….Und wie generell die Zukunft der mittleren Transporthubschrauber über die absehbare Lebenszeit des CH-53 hinaus gesehen wird (hier im Hubschrauberthread gibt’s ja schon eine heftige Diskussion dazu).“
Ja, siehe anderen thread. Hierzu möchte ich morgen auch gerne Mäuschen Spielen, bzw. noch mehr im Mysterium nach dem morgigen Besuch :-))
@Thomas Melber
Gehen Sie eigentlich nur davon aus, dass sich unsere Spezialeinheiten und deren Angehörige daheim von zu strengen PERSEC-Regulierungen eingeengt fühlen und sich dies durch Frustration und mangelndes Selbstverständnis negativ auf die Leistungsbereitschaft als Kommandosoldat auswirkt, oder haben Sie auch ein paar handfestere Fakten aus Sicht eben jener Kommandos, die Ihre Annahme bestätigen würden?
Es soll sogar KSK-Soldaten geben die sich freiwillig „verstecken“, weil sie nun mal realisiert haben, dass die Welt, in der sie leben und ihre Aufgaben verrichten, ziemlich böse ist. Und damit meine ich nicht irgendwelche roten Spinner in Deutschland, die aus Spaß an der Freud Autos von Bw-Angehörigen mutwillig beschädigen.
Das festzustellen ‚wäre doch einmal ein Auftrag für das Sowi. Ich gehe da von mir aus, ich bin aber auch kein Angehöriger des Kommandos.
@ t.kreischwurscht
Eine rein sachliche Ergänzung, insbesondere da sich hier ansonsten bei einigen Mythenerzählern falsche Behauptungen verfestigen und der eine oder andere ggf. weiterhin falsche Fragen stellen könnte.
Es gab und gibt keine Dame, „die es wohl geschafft hätte und dann nicht freigestellt wurde“!
…nicht im Zusammenhang mit der regulären Ausbildung zum Kdo Soldat!
Es kann sich jede Frau bewerben, muss dann jedoch den regulären Auswahl- und Ausbildungsgang durchlaufen und das hat in 18 Jahren KSK einfach nicht stattgefunden.
Bis jetzt hat man sich einer politisch dominierten Quotenregelung entzogen und rein sachlich die Bedingungen Kdo Soldat als Hürde gleichberechtigt für Mann und Frau aufrecht erhalten können.
Mal schauen, vielleicht befiehlt UvdL ja eine Anpassung nach unten in Richtung weiblichen Teilzeit Kdo Soldat, ein Aspekt der in der Gender/ Diversity Verblödungsecke bestimmt Beifall findet.
Es gibt sehr wohl ein paar sehr gute Frauen, die in einem komplexen Aufklärungsprofil ausgewählt und ausgebildet wurden, diese sollen jedoch mit männlichen Aufklärungsspezialisten in einem dynamischen und komplexen Einsatzumfeld agieren. ( Stichwort „MEK“ Observationselement)
Es gibt strukturell also keinen Frauen/ Amozonen/ funny platoon oder sonst wie genannten Zug im KSK.
Qualität versus Quantität ist selbstredend bereits für herkömmliche Kräfte eine Herausforderung. Wenn der Trichter nicht gefüllt wird oder durch “ fette coupotatoe Jugendliche“ :-)) verstopft wird, dann leidet der Ausfluss am Trichterhals in der Qualität und in der Quantität, insbesondere bei Spezialkräften.
Man kann jedoch feststellen, dass das KSK sich auf der Zeitachse weiterhin personell situiert und bestimmte militärpolitische Attraktivitätsmaßnahmen positiv greifen.
Der nächste Schritt wird und muss sein, die Spezialkräfte der Bundeswehr zukunftsorientiert strukturell und Führungs- organisatorisch zusammen zufassen:
z.B. Möglichkeit 1
SKK Spezialkräftekommando in Potsdam unter dem EinsFüKdo (AbtSpezOp)
KSK Kommando Spezialkräfte (Land/ Heer)
KSM Kommando Spezialkräfte Marine
KSL Kommando Spezialkräfte Luftwaffe ( HSG 64–> SOF air/ Luftretter/ CSAR/ PR)
FschJg EGB werden mit einer kompletten Kompanie wirklich SOF befähigt und diesem Spezialkräfte Kommando dauerhaft unterstellt ( Rangerelement)
Dann wäre das „neue“ deutsche Spezialkräfte Schwert sogar scharf!
–> aber will man das in dieser Republik ? ;-)
Gruß
FvS
Zumal bezüglich Anschlussverwendung es für die BW sinnvoll wäre, die Expertise der Kommandosoldaten im Heer zu halten. Schließlich hat man sie für viel Geld ausgebildet. Vielleicht hilft das ein wenig gegen die totale Ahnungslosigkeit im Heer…. *träum*
@Magic
Oder vielleicht doch eher der Tod auf Raten für Laupheim..
Mehr Platz für neue Hallen, etc. ist dort ja vorhanden..
Neue Heli`s wird es die nächsten Jahre (ausser LUH) nicht geben.Steht bei der LW auch nicht ganz oben auf der Wunschliste,also warum noch Geld investieren,wenn es in Holzdorf besser ginge…. Stichwort kleineres Flächenflugzeug vor neuer MTH / HTH-Lösung
@ GS
Ja, das wäre der Ansatz , den ich auch sehe und logisch finde. Leider ist die Korrelation zwischen meinen Bewertungen und den Entscheidungen der Bundeswehr in Sachen Struktur nicht sehr hoch.
Habe diesen neuen THread leider zunächst übersehen, man sehe also bitte in http://augengeradeaus.net/2014/07/der-drehfluegler-ausgabe-juli-2014/#comment-137076.
Ergänzt werden darf,: Wenn man den drei maßgeblichen Herren in Laupheim und Calw freie Hand läßt, wird aus dem neuen SOF-AIR-Element das Bestmöglichste. Ob es das Beste wird, oder auch nicht, haben diese aufgrund der Historie nicht zu vertreten.
Wenn ich die IBUK wäre, hätte ich glatt den Herrn Thomas Wiegold eingeladen. aber es dürfte wohl kaum bis zu dieser vorgedrungen sein, daß sich Herr Wiegold ob seiner RExpertise im Fall um eine Teilnahme an dieser Sommerreise bemühte. Wenn ich allerdings zum aktuellen Beraterstab der IBUK gehören und alle Kommentare zum Thema LUH-SOF bei AUGEN GERADEAUS halbwegs kennen würde, gilt m.M.n. für „den Wiegold“ der Spruch vom „Teufel und dem Weihwasser“!
Wieso ist denn kein Platz mehr frei?
„Kleineres Flächenflugzeug“ ist keine Option wenn man, und das muss man, das immer und überall Eingreifen ermöglichen möchte. Ein kleines Flächenflugzeug braucht zum Entladen von Fahrzeugen, die benötigt man auch als KSK für manche Operationen, eine sichere Landepiste, und das bedeutet nicht Überall eingreifen zu können. Ein kleineres Flächenflugzeug wäre eine nötige Abrundung der Lufttransportkapazität nach unten, aber keine Lösung in Bezug auf KSK. Auf fähige Transporthubschrauber zu verzichten, heisst sich selbst zu Behindern (siehe aktuellen Drehflügler Thread). Wir würden auf eine Fähigkeit verzichten, um die uns viele Andere beneiden. Um es dem heutigen Tag entsprechend zu formulieren: Schürrle (CH53) liefert den Ball nach vorn, gibt ab (Entladet am richtigen Punkt) auf Götze (Wiesel) der reflexartig den Ball ins Tor schiebt (Bumm = Wirkung). Mit einem Flächenflugzeug quält man sich selbst zermürbend im Mittelfeld und kommt nicht zum Abschluss.
Also ich hätte es auch schön gefunden, wenn man der Ministerin direkt hätte Fragen stellen können. Nicht, weil ich Antworten erwarten würde, sondern um ihren Gesichtsausdruck bei den Fragen zu sehen.
Im übrigen fühle ich mir manchmal im falschen Film. Wir erleben das größte Debakel der Lufttransportfliegerei sei bestehen der Bundeswehr. Die Klarstände liegen geschätzt bei unter 20%. Wir erleben das größte Beschaffungsdebakel seit Bestehen der Bundeswehr.
Waffensysteme werden mit etlichen Jahren Verspätung, exorbitanten Kostenerhöhungen und nicht einmal in dem zugesagten Zustand ausgeliefert. Man kann auf die Idee kommen, dass Teile der Bundeswehr nur „betrieben“ werden, um als Kunden für Rüstungsunternehmen Finanzmittel bewegen zu können. Und dann lese ich hier von Planungen der IOC beim LUH, von SOF (die anscheinend nur ganz ganz wenige Auserwählte (Mindset und so) verstehen), von COMAOs, CSAR und PR und denke mir: Wenn es etwas gibt, was bei der Bundeswehr seit 2007 funktioniert, ist es Pläne zu machen, die nicht funktionieren und mit diesen Plänen von den Katastrophen der Gegenwart abzulenken.
Sorry für die Tippfehler..
@schleppi:
Gelten die 20% Klarstand für alte und/ oder Neusysteme?
Gerade bei der CH sollte das ja dann heute Thema in Laupheim sein. Ist dabei ein Gespräch mit der IGTH vorgesehen?
Oder zumindest ein Gespräch mit VPs?
Oder nur wieder allgemeine Aussprache und ein paar Gefälligkeitsfragen?
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
Die Lw wird sich in Zukunft auf ihre Fähigkeiten konzentrieren und das ist nicht die unmittelbare operative taktische Unterstützung des Heeres. Es wird eine Rolle rückwärts geben und deshalb werden kleiner Flugzeuge (zB C295) für die Lw die richtige Wahl sein. Auch die UAV werden wohl im operativ-taktischen Bereich an das Heer gehen.
MALE und MTH sind eben keine strategischen Systeme und das bemerkt man unmittelbar an den Schnittstellen, geforderten Fähigkeiten und an der Logistik.
@Elahan:
Das wäre ja dann ein Fähigkeitatransfer 2.0.
Dann ist auch alles im Bereich Lufttransport in Trümmer gelegt.
Aber laut vdL hat man international doch gerade daran großes Interesse.
Wäre wirklich interessant was heute in Laupheim besprochen wird. Oder ob man wieder alle Ampeln auf grün schaltet und für Gespräche mit der Basis hat man dann nicht ausführlich Zeit.
@ memoria
Alle Systeme.