Lagebeobachtung: Ukraine, 14. Juni
Mit dem Abschuss eines Transportflugzeuges der ukrainischen Streitkräfte und vermutlich fast 50 Toten erreichen die Auseinandersetzung in der Ost-Ukraine eine neue Qualität. Die jüngste Meldung am Samstagmorgen von dpa:
Ukrainian separatists shot down a military transport plane in the east of the country, killing a number of soliders, the Kiev authorities said early Saturday.
The Ukraine Air Force Ilyushin-76 aircraft was approaching an airport in the town of Luhansk with „military personnel, machinery, equipment and supplies“ when it came under „anti-aircraft and heavy machine gun fire,“ the military said online.
The plane was carrying 49 people, US broadcaster CNN reported, citing an unnamed source from a Ukrainian military „anti-terror“ unit.
Die so genannte Anti-Terror-Operation der Kiewer Regierung wird damit immer mehr zu einem Krieg. Am Vorabend hatten die USA Russland vorgeworfen, Kampfpanzer für die Separatisten über die Grenze geschafft zu haben.
Weiter nach Entwicklung gerne in den Kommentaren.
Wenn man davon ausgeht, dass man aus Quellen der Beteiligten (Kiew, Russland, Neurussland) bestenfalls nur Halbwahrheiten erhält, sollte man sich möglichst noch aus anderen Quellen informieren, sonst geht es einem eher früher als später wie den ukrainischen Zuschauern in einer TV-Talkshow (vor 2 Tagen):
British journalist Mark Franchetti exposes #Kiew´s LIES on Ukranian TV:
http://youtu.be/Yq8kc4izDrQ
Abgesehen davon: das ukrainische Battalion Idar wurde aufgelöst nach über 70% Verlusten in der letzten Nacht. Mal bei der CIA nachfragen. Die kanns nach meiner Einschätzung ebenfalls bestätigen (twitter: ConflictReporter @MiddleEast_BRK).
Neurussland verfügt auch mittlerweile über ausreichend ukrainische Panzer, nachdem man ein paar Ukrainer mit mehr oder weniger viel Geld geschmiert hat (das kann die CIA mutmaßlich (noch) nicht bestätigen). Aber das wird sich noch zeigen.
[Ich schalte Ihre Kommentare mal frei, obwohl sie aus einer ganz bestimmten Ecke zu kommen scheinen, wie auch die Wortwahl deutlich macht. Sie werden aber verstehen, dass ich Sie auf moderiert belassen muss. T.W.]
@ klabautermann
In einem (Bürger)”Krieg” Frieden schaffen durch “Wir werden (militärisch ?) siegen” ist die nächste Absage an eine politische Lösung.
Ich kann glaub nachvollziehen wo diese Denkweise herkommt (und beispielsweise in Sachen Afghanistan, wo auch OEF/ISAF oft eher die Message verbreitete „Hier kommt der Krieg“ statt „Wir schaffen Stabilität und bringen euch Alltag“ würde ich Ihnen sogar zustimmen).
Aber in Sachen Ukraine ist sie gleich mehrfach falsch.
Und an der Stelle ist Deutsch leider eine recht ungünstige Sprache, weil da die Trennschärfe zwischen den Begriffen Civil War, Insurgency, Insurrection, Revolution fehlt. Der wichtigste Punkt ist eben, dass im Donbass eine Insurgency stattfindet, aber keine Insurrection.
Oder etwas mehr aufgedröselt:
– Es gibt keine politische Krise. Das heisst nicht, dass alles gut ist (Vertrauensverlust gegenüber der Übergangsregierung in Kiev, das Gefühl der Entkopplung und Zweifel am politischen System des Landes insgesamt). Aber es ist eben nicht so, das es eine politische Volksbewegung gäbe die gegen Kiev auf die Strasse ginge. Es gibt keine „Montagsdemos“. Und auch die vereinzelten friedlichen Hausbesetzungen (wie etwa der Gewerkschaftshaus in Odessa) stellen eben keine Krise da. Dazu kommt, dass die Ukraine mit Herrn Yatsenyuk einen politisch sehr pragmatischen Ministerpräsidenten hat. Mit einer weiteren Föderalisierung ist fest zu rechnen. Ursprünglich war ja sogar angedacht, die Verfassung noch vor der Präsidentschaftswahl anzupassen, damit der Präsident gleich auf die föderalere Verfassung schwören kann.
– Es gibt keine Insurrection. Die Anti-Maidan-Proteste sind abgeflaut. Es gibt keine Pro-Separatisten-Demos. Wenn derzeit im Donbass größere Menschenmengen auf die Straße gehen, dann gegen die ATO, aber nicht für für die Separatisten. Die Rekrutierungsprobleme der DPR und LPR waren hier ja schon Thema; ohne die ausländischen Freikorps und Militärs läuft nix. Entsprechend gibt es auch moderaten Kräfte, die man durch politische Zugeständnisse zum Ausscheren kriegen könnte.
– Die Insurgency ist extern und revolutionär. Die Kämpfer die ins Land strömen kämpfen eben nicht für politische Kompromisse (Absetzung eines Präsidenten, mehr Föderalisierung, Schutz der Bevölkerung oder dergleichen. Wird nebenbei besonders an den „Abteilungen“ der besetzten Zentralen deutlich). Sondern für eine ideologische Revolution: Dem einen sein Kalifat ist dem anderen seine Neurussland. Da seh ich ehrlich gesagt nicht, wie für den ukrainischen Staat mit diesen Extremisten ein Kompromiss möglich sein sollte. Dazu braucht es halt immer zwei, und die Externen sind zum Kämpfen, nicht zum Verhandeln ins Land gekommen. Auch gerade Strelkovs letztes Video (weiter oben) macht das mehr als deutlich. Wie auch alle bisherigen Aussagen der DPR und LPR.
– Die Separatisten sind schwach. Das ist natürlich immer relativ; auch die Ukrainische Armee und die Nationalgarde sind nicht die US Marines. Aber die aktive Unterstützung für die Separatisten ist miserabel. Das sieht man an den arg vergeblichen Rekrutierungsaufrufen der DPR. Oder wie wenig sich die Bevölkerung um die Gefallenen der Separatisten schert. (An der Stelle nochmal der Verweis auf „Cargo 200“. Und das war Donetzk – in Sloviansk scheinen Getötete teils sogar unbestattet zu bleiben.) Und trotz modernen Waffensystemen wie Manpads und gelenkten Panzerabwehrraketen sind die Separatisten auch militärisch in der Defensive. Das kontrollierte Gebiet wird immer kleine, Grenzposten gehen wieder verloren, die Ukrainischen Kräfte stehen mittlerweile in Luhansk. Dazu kommt der Terror gegen die Bevölkerung. Wer es nötig hat einen Bauern vor seiner Familie zu erschiessen weil er den ukrainischen Streitkräften Nahrungsmittel zugesteckt hat, der hat nicht die Oberhand sondern Angst.
Von daher seh ich keine „politische Lösung mit den Separatisten“.
Um Mißverständnisse zu vermeiden: Das heißt nicht, dass die ATO nicht vielleicht das Potential hat die Bevölkerung in die Arme der Extremisten zu treiben. Dazu wäre es in meinen Augen aber für die Separatisten nötig, entweder als wahrscheinliche Gewinner darzustehen (Minds) oder wenigstens als die wünschenswertere Alternative (Hearts). Danach sieht es derzeit nicht aus, nicht zuletzt weil sich die Separatisten um Gedöns wie Verwaltung nicht scheren, und militärisch trotz der Aufrüstung durch Russland kein Land sehen. Oder anders ausgedrückt: Es gibt kaum Sympathisanten, und selbst wenn es sie gäbe würde es wenig Sinn machen das „Fence Sitting“ sein zu lassen und zu riskieren Partei zu ergreifen.
Von daher hat Herr Poroschenko derzeit einen recht guten Stand. Egal ob mit militärisch hartem Durchgreifen oder mit Belagern samt dem „Radikale schaffen weder Jobs noch Wasserversorgung“-Effekt. Das Einzige was das ändern könnte wären neue Impulse aus Russland.
Das wäre dann der Punkt, an dem die Grenze wichtig ist. Aber da hat die Ukraine ja schon bei Deutschland um Unterstützung angefragt.
(Und es wäre ja auch eine der Aufgaben, die die BW wirklich leisten könnte. Die dreckigen Sachen wie Häuserkämpfe kann man ja anderen überlassen. Auch wenn dabei dann ein paar Menschen mehr sterben.)
Ergänzend:
Es ist einfach nur eine Riesenschande, was die USA-abhängigen Medien nicht nur in Deutschland für eine falsche Propaganda über die Ukraine und Russland abliefern in ihren Artikeln.
Nur ein kleiner Tip, wie die Wahrheit aussieht (für die ganz Wenigen, die sich dafür interessieren – auch auf dieser Webseite garantiert die Minderheit):
The
situation in Novorossiya for civilians in many areas is critical. In
the areas under heavy and continuous bombardment food is scarce. Water
in Slavyansk area is stopped some days ago. Electric also. The other
important part of water supply, the removal of sewage, well, the Ukes
shot those plants to pieces also. The situation in Kramtorsk is even
worse, so bad that there are civilian bodies in the streets, many
bodies, that have not been picked up for days. I am not joking. I tell
the truth. I shudder to think how many dead civilian men, women and
children we will find when we eventually secure the area but I will not
be surprised to find the numbers exceed a thousand if not far more.
To
the best of my knowledge the United Nations High Commissioner for
Refugees has refused to bestow refugee status on the civilians leaving
the combat and bombardment areas of Novorossiya. To quote a famous
quote, why should they care? Those who are suffering are Untermenschen.
What
this apparent decision means is Russia and we the people of Russia will
do the work for the civilians and refugees ourselves with no official
help from The West. The reality is I am not unhappy with this apparent
decision from those fops in NYC. At least when we work for the refugees
and citizens they will get every kopek of the money and effort we spend
as opposed to perhaps 5% from that useless UN plus we will not be under
their thumbs, ‚guidance‘ and control while we do what is needed.
http://vineyardsaker.blogspot.de/
Don’t feed the troll.
Laut Ukrainischer Verteidigungsrat seien heute T-72 in Donezk „eingefahren“.
siehe welt.de; Gibts dazu Bilder?
@freyarm: Bisher keine BEweise dafür.
Ich vermute eher, daß da jemand die Fehlidentifizierung der T-64 weitergegeben hat.
Es gibt aber eventuell flankierende russische Propaganda. Man hat darauf hingewiesen, daß die Russen eine Fabrikanlage mit eingemotteten T-72 erobert hätten.
@califx
Sollte es für die ukrainische Luftwaffe nicht relativ leicht sein, diese zu vernichten?
@freyarm: Das frage ich mich seit Wochen. Die Luftwaffe scheint nur noch aus wenigen Suchois zu bestehen, die keine panzerbrechenden Waffen einsetzen. Von den Sturmhubschraubern sind wohl auch kaum noch welche übrig. Auch bei den Bodentruppen sieht man nur RPG aber keine Panzerabwehrlenkwaffen. Die haben nur die Russen.
ich schätze mal, die Ukrainer verfügen nicht über die Aufklärungsdaten für die Vernichtung dieser Panzer aus der Luft.
und wenn man sich mal das ein oder andere video anschaut, muss man feststellen, dass die ukrainer inzwischen auch auf notdürftig gepanzerte „tecnicals“ setzen (lkws mit plattenstahl und 14,5er auf der ladefläche).
damit aber immer noch weiter als die aufständischen, die nahezuz ausschlieslich auf man portable systeme setzen müssen (die panzer nehme ich nicht wirklich ernst, dafür sinds zu wenig. das dürfte eher der propaganda dienen als tatsächlichen mehrwert bieten)
@J.R
Ihre eher sicherheitspolitisch-operative Sicht auf die Lage in der Ukraine kann ich gut nachvollziehen.
Mein Kommentar ist aus Sicht der gesamten Lageentwicklung Ukraine seit Ende letzten Jahres gemeint. Eine Regierungspolitik zur Befriedung und Einigung eines ideologisch und ethnisch mittlerweile so zerrissenen, militarisierten und wirtschaftlich, sozial geschwächten Staates/Gesellschaft wie die Ukraine sollte imho auf Kriegs-Rhetorik verzichten, zumal diese Rhetorik doch eher den „pro-russischen Seperatisten“ oder „Terroristen“ und Putin in die Propagandakarten spielt, insbesondere auch weil sich diese Regierung ja noch in der Legitimierungsphase befindet (Kabinettsumbildung, Verfassungsreform, Parlamenstwahlen…..etc)
Da muß man als Regierungsvertreter sprachlich schon verdammt diszipliniert sein:
http://www.nzz.ch/international/putin-chuilo-geht-nicht-1.18325039
Hier einige Informationssplitter zur Illustrierung meines o.a. Kommentares:
http://korrespondent.net/world/3380154-hlavnye-foto-18-yuinia-mytynh-shakhterov-v-donetske-y-voina-v-yrake#5
Dieses Bild zeigt angeblich Bergarbeiter am Mittwoch in Donezk.
O-Ton Poroschenko am Mittwoch bei der Vorstellung seines Friedenplanes:
„Heute tun wir alles dafür, um Slawjansk zu umzingeln und die Terroristen unter Führung von „Strelka“, die bewaffneten Widerstand gegen die ukrainischen Militärs leisten, zu liquidieren.“
Der Sprecher der „Antiterroroperation“, Wladislaw Selesnjow, erklärte, die ukrainischen Truppen seien nur bereit, den Befehl des Präsidenten auszuführen, wenn auch die Separatisten das Feuer einstellen.
Der Sprecher des russischen Ermittlungskomitees, Wladimir Markin, gab am Mittwoch die Einleitung von Strafverfahren gegen den Innenminister Arsen Awakow und den Gouverneur von Dnjepropetrowsk und Oligarchen Igor Kolomoiski. Die russischen Ermittler – so Markin – hätten herausgefunden, dass hinter dem Blutvergießen in der Ost-Ukraine insbesondere die beiden Politiker steckten Vorwürfe: „organisierter Mord“, „unerlaubte Methoden der Kriegsführung“ und „die Entführung von Menschen“
Quelle: Heise.de
@ klabautermann
Mein Kommentar ist aus Sicht der gesamten Lageentwicklung Ukraine seit Ende letzten Jahres gemeint.
Ja, aber wie wollen Sie das ohne die sicherheitspolitische Dimension sehen? Weder Herr Ponomarev noch Herr Yatsenyuk sind kriegsbegeistert, und decken eben auch die anderen Themen ab. Aber die Situation ist eben wie sie ist, und kann nicht einfach wegignoriert werden. (Dazu kommt der deutsche Medienbias: Was wird hier schon über die ukrainische Innenpolitik berichtet? Kriegsäußerungen und Explosionen haben da deutlich bessere Chancen weiterverbreitet zu werden.)
Dazu kommt, dass die ukrainische Armee eben auch nicht stark ist, nicht gut organisiert ist, viele Fehler macht. Und es ist ja nicht so, als sei Counter-Insurgency in einem 5-Millionen-Einwohner-Landstrich gegen gutausgerüstete Gegner die leichteste militärische Disziplin. (An der Stelle mal den Verweis auf den Artikel: „Ukraine’s Counter-Terrorism Effort Far More Effective and Less Horrific than Russia’s in the North Caucasus“, den sollte man imho im Hinterkopf behalten)
Die Ukraine ist auf die Mobilisierung von Freiwilligen und den Eindruck des „Wir haben die Oberhand“ angewiesen. Und es ist jetzt wirklich nicht so, als würden die europäischen Staatoberhäupter helfen die Sache für die Ukrainer einfacher zu machen. Kann sein, dass man hinterher feststellen wird, dass es auch mit weniger gegangen wäre. Aber darf ein Verantwortlicher wirklich darauf wetten?
Und letztlich ist die Stimmung der ukrainischen Kämpfer teils eh alles andere als rosig. Das Vertrauen in die Führung und die Politiker teils zu Recht deutlich gestört. Die Verluste sind wirklich herb (auf Seite der ukrainischen Kämpfer 147 Tote und 267 Verweundete. Dagegen sind das deutsche Afghanistan-Engagement und selbst Zäsuren wie das Karfreitagsgefecht nur Kleinscheiss. Sorry, muss man so sagen.
Was soll die Regierung nach dem Abschuss eines Fliegers mi 49 Soldaten sagen? Soll er den Einsatz von Manpads, Panzern, Artillerie als „feigen Terrorismus“ abtun, und den Angriff als „Zeichen der Schwäche“? Soll er große Betroffenheit bekunden, darauf hinweisen dass es sich nicht um „Krieg“, sondern eher vielleicht irgendwie um einen vielleicht-internationalen bewaffneten Konflikt ohne die Beteiligung von Partnernationen und UN handelt? Soll er angesichts einer solchen Tragödie unterstreichen dass sein Verteidigungsminister militärisch eine Nulpe ist und einen Comprehensive Approach mit ganz viel Lächeln und Winken betonen?
tl:dnr
Die ukrainische Regierung ist auf den Eindruck angewiesen, den Konflikt bis bis zum Ende durchstehen zu wollen. Das ist wesentlichst. Dieser eine Punkt macht einen Sieg der ukrainischen Seite wahrscheinlich, bzw. bei Fehlen den Verlust des Donbass möglich. Alles andere ist im Vergleich nur Rhetorik und Gefühlspinselei.
PS.: „sich diese Regierung ja noch in der Legitimierungsphase“. Mein Eindruck: Nein. Das Parlament ist gewählt, und mittlerweile ist es auch der Präsident wieder. Das ist legitim. Auch wenn ich eine Verfassungsreforum begrüße: Ich sehe nicht, wie „mehr Legitimität“ derzeit an der Situation etwas viel ändern würde. Es würde weder die militanten Separatisten umstimmen, noch Zahl der Separatisten-Unterstützer reduzieren. Mehr Sympathie im Donbass gegenüber der ATO wäre auch nicht zu erwarten. Die traurige Wahrheit ist eben in meinen Augen: Im Kern ist die Krise in der Ost-Ukraine ein militärischer Konflikt (ein aus ideologischen Gründen militärisch geführter Angriff gegen die ukrainische Staatlichkeit). Lokale Unzufriedenheiten sind da nur die Kulisse, aber nicht die Ursache des Problems.
@ klabautermann
Die russische Regierung hat sich klar auf Seiten der Separatisten positioniert (soweit sie sich dahingehend im Rahmen der internationalen Wahrnehmung traut , was aber ein weites Stpk ist). Die Pressekonferenzen der DPR-Chefs in Moskau, die eindeutigen Waffenlieferungen von Grads und Manpads, die Einschüchterungen an der Grenze sprechen da eine sehr deutliche Sprache. Entsprechend wird sich die russische Regierung auch durch alles proviziert fühlen – die Medienkampagne ist nicht zu übersehn
Auch von daher können russische Befindlichkeiten für die Ukraine nicht der Handlungsmaßstab sein.
Jetzt kann ich ja Ihren „Mann muss dem Gegner nicht auch noch die Munition liefern“-Ansatz ja nachvollziehen. Aber Russland ist der falsche Addressat, das ist schon Feind, daran wird auch kein Appeasement etwas ändern. Empörung un Blutbäder liefert die russische Progaganda auch unabhängig von der Wirklichkeit.
Putins Propagandakarte ist ausgereizt. Entschieden wird der Konflikt im Donbass.
Interessante Recherchen zum Krieg in der Ukraine:
http://cgrozev.wordpress.com/
Für mich ist es immer wieder unglaublich wie wenig in der deutschen Presse / den TV-Nachrichten von den Vorgängen in der Ukriane ankommt…..
Ich verfolge nun schon seit Jahren intensiv die Meldungen verschiedener Agenturen mehrmals täglich…..mittlerweile beschleicht mich das Gefühldie letzten Jahre dort nicht gut informiert gewesen zu sein.
Gemessen an den ernsthaften Vorgängen, den schweren Kämpfen und dem russischen Verhalten in Grenznähe lesen und hören sich die Meldung im deutschen Netz / TV harmlos an. In den Nachrichten werden die schweren Kämpfe garnicht erwähnt….unglaublich.
Gäbe es nicht Augengeradeaus und Twitter würde die Sache glatt an einem vorbei gehen…..bis wir in ein paar Tagen dann hören das wir in Europa GANZ plötzlich wieder einen Krieg haben……
Sorry für OT, aber das musste ich mal loswerden….
Was meint denn der Blogautor dazu?
Zur angeblichen Untermenschen-Rede von Jazenjuk (Нелюдські bedeutet Unmenschen bzw. unmenschlich, nicht Untermenschen)
http://tyzhden.ua/Columns/50/112516
auf deutsch:
http://euromaidanpr.wordpress.com/2014/06/19/unmenschliche-ubersetzungsschwierigkeiten/
Mal gucken, ob mir der ukrainische Wortlaut der Rede noch vorbeigeflogen kommt.
@califax
http://geradeaufgeschnappt.blogspot.de/2014/06/yatsenyuk-und-die-untermenschen.html
Na ja, der Übersetzungsfehler ist wohl belegt, ändert aber nix daran, dass auf der ursprünglichen webpage der ukr Botschaft in den USA mit der auszugsweisen Übersetzung der Jazenjuk-Rede – die man bei archive.org noch finden kann – das Wort „subhumans“ zu lesen stand.
Die Korrektur zu „inhumans“ macht es ja nun auch nicht gerade diplomatischer….die Frage ist doch, wen meinte er denn mit „……..sponsored by them inhumans“ ?
Und was ist der Tenor, bzw. die ‚ message‘ von diesem Satz: „….commemorate the heroes by wiping out those who killed them and then by cleaning our land from the evil” Kann man das vielleicht als Aufruf zur „ethnischen Säuberung“ verstehen ?
Dieses Land will in die EU.
@klabautermann: Deswegen warte ich eben auf die Originalrede in Ukrainisch. Denn die Übersetzungen sind alle Schrott. Нелюдські als subhuman zu übersetzen ist idiotisch. Auch inhuman gibt Englisch nur in wenigen Kontexten her. Man braucht den ganzen Abschnitt der Rede auf ukrainisch zum Prüfen.
Und nein, wenn man bewaffnete Feinde ausmerzen und das Böse aus dem Land treiben will, dann ist das kein Aufruf zum Völkermord. Schon gar nicht, wenn man gleichzeitig mit fast suizidaler Zurückhaltung vorgeht und ständig Verhandlungsangebote macht.
Wie die behauptete „ethnische Säuberung“ abläuft, kann man sich in Mariupol und Dniepropetrovsk, aber auch in zahlreichen befreiten Ortschaften rund um Slowiansk anschauen:
SIE EXISTIERT NICHT.
Punkt.
Und einen schlampigen Übersetzungsfehler nun zu benutzen, um täglich WIDERLEGTE Propagandalügen auf Umwegen wieder zu diskutieren, als wären sie eventuell ja doch wahr, ist MINDESTENS unredlich.
Neuigkeiten:
Mit größter Vorsicht zu genießen:
Nach Angaben von Zeugen und nach Aussage des Bataillon Asow sind in der Gegend von Uspenka, Oblast Donetsk, Truppen von russischen Militärhubschraubern abgesetzt worden.
An der russischen Grenze zum Oblast Charkiw sollen Kolonnen mit SPW und Söldnern in die Ukraine eingedrungen sein.
Hier ein paar Fotos dazu:
In Luhansk tauchen weitere Panzer auf. Wahrscheinlich verschwinden sie gleichzeitig in Rostow am Don…
https://www.youtube.com/watch?v=r8cSPXEoyQI
Gestern ist es ukrainischen Truppen gelungen, die Nachschubroute von Slowiansk nach Rußland noch weiter einzuschnüren. Abwarten, ob es dabei bleibt. Man scheint Slowiansk, Luhansk und Donetsk in drei isolierte Kessel aufspalten zu wollen.
Poroschenkos Friedensplan mit 14 Punkten kann man sich bei der Presse abholen.
In Kiew gibt es einen interessanten Machtkampf: Poroschenko möchte, unterstützt von Maidan-Demonstranten, das Parlament neuwählen lassen.
Die voraussichtlichen Wahlverlierer Swoboda und Partei der Regionen hätten lieber eine Ausrufung des Kriegsrechts, was diese Wahlen verhindern würde.
Ich möchte noch einmal DRINGEND auf http://cgrozev.wordpress.com/ hinweisen.
Über die Blogartikel verstreut finden sich aufschlußreiche biographische Informationen über die Köpfe des „Separatismus“ in der Ukraine.
(Ratet mal, wer alles schon in Bosnien und danach in Ossetien, Abchasien und auf der Krim dabei war!)
Der Auftritt von Ulla von der Leyen beim Atlanticcounsil hatte ein paar interessante Zwischentöne, über die man mal nachdenken müßte. Vielleicht fällt ja jemandem ein Script oder Mitschnitt in die Hände.
In den nächsten Tagen werden sich sicher interessante Informationen zum Bombenanschlag auf die Erdgaspipeline Sibirien-Ukraine-Europa finden. Scheint so, als wäre der Sprengsatz unter den Betonstützen der Röhre fest eingebaut gewesen. Da gab es vor Monaten schonmal entsprechende Gerüchte, die ich für kompletten Blödsinn gehalten habe… Tja.
Ukrainischer Humor:
http://www.kyivpost.com/multimedia/cartoon/cartoon-for-june-20-2014-352679.html
Ein russischer Konvoi im Oblast Luhansk:
https://www.youtube.com/watch?v=EhK2Bxbtvhg
Ich hoffe, irgendwelche Aktivisten werden englischsprachige Informationen über die heutigen Rada-Sitzungen veröffentlichen. Turtschinow soll absurderweise behauptet haben, die Grenze wäre nun geschlossen und gesichert. Der Verteidigungsminister hatte was wichtiges zu sagen und irgendjemand (der Verteidigungsminster?) hat angegeben, die ukrainischen Krankenhäuser wären mit der Anzahl der Kriegsverletzungen überfordert. Das wird ein interessantes Wochenende.
Und Hotspot seit dieser Nacht:
@califax
Von der Rede vdL beim Atlantic Council gibt es ein Video, hatte schon jemand in einem anderen Thread verlinkt:
http://youtu.be/FNKdKI-c9qA
(Und weiterhin vielen Dank für Ihre unermüdliche Lagebeobachtung! Ich sehe zu, dass ich heute oder morgen sinnvollerweise einen neuen Thread aufmache, damit das nicht völlig unübersichtlich wird.)
@califax
„Poroschenkos Friedensplan mit 14 Punkten kann man sich bei der Presse abholen.“
Haben Sie hierzu einen Link? Der vollständigen Friedensplan soll laut ukr. Presse erst am Montag vorgestellt werden:
http://www.kyivpost.com/content/ukraine/poroshenko-ukraine-to-present-presidents-peace-plan-at-eu-council-meeting-on-june-23-2-352574.html
„suizidaler Zurückhaltung“
Der Angriffsmodus scheint auch nicht viel besser zu funktionieren. Folgender Link enthält ein Video (mit englischen Untertiteln), welches die Folgen des Gefechts bei Metalist von gestern aufzeigt:
https://www.facebook.com/photo.php?v=642785679146724
@califax
Eigentlich ist es doch egal, was Yazz auf ukrainisch gesagt hat. Der englische Text auf der website der ukr Botschaft in USA liefert doch genug Munition für die andere Seite.
Ihre Schilderungen der Schwierigkeiten Poroschenko’s, Parlamant und Regierung politisch in den Griff zu bekommen sprechen ja Bände. Das wird wahrscheinlich auch das Problem auf der operativen Ebene sein. Gibt es wirklich eine gemeinsame OPCON über Streitkräfte, Nationalgarde und „Freiwillige“ ?
Auf der anderen Seite sieht das wahrscheinlich nicht viel besser aus.
Hier verselbständigt sich ein Konflikt, weil keine der beiden Seiten eine effektive politische De-/Eskalations-Kontrolle mehr besitzt, und weil nationalistische Kräfte auf beiden Seiten sich politisch letztendlich gegenseitig in die schmutzigen Hände spielen.
@BLU:
Bis jetzt habe ich auch nur das, was die Onlinezeitungen veröffentlichen. Keine Links aus Gründen. :)
Das von Ihnen verlinkte Video zeigt von den Russen gefilmte verwundete Gefangene des Bataillons Aydar, einer Truppe, die vorgestern nacht nach der Einnahme von Schtschastja eigenmächtig vorgestürmt ist und mit starken Verlusten bei Metalist zurückgeschlagen wurde.
Im Anschluß hat sich um Metalist eine Schlacht entwickelt, bei der Metalist eingenommen und eine russische Einheit aufgerieben wurde. Ich gehe davon aus, daß die Kämpfe um Metalist noch längere Zeit anhalten werden.
Insgesamt rückt man langsam vor und umfaßt die besetzten Gebiete immer enger.
@klabautermann:
Offiziell gibt es einen Generalstab, der sich aber als inkompetent und korrupt erwiesen hat. Der Chef wurde wie schon mal erwähnt gerade erst von Poroschenko gefeuert.
Die Kampfhandlungen selbst werden von einem Stab der „ATO“ geführt. Dort haben die Nationalgardisten, mit den Bataillonen „Donbas“, „Dnipro“, „Asow“ und demnächst „Krim“, das Sagen.
Der SBU ist weitgehend auf Spionage und Abwehr zurückgestutzt. Alpha- und Omegaeinheiten (SEKs des SBU) meckern laut, weil sie zum Personen- und Objektschutz degradiert sind.
Anfänglich gab es massive Unstimmigkeiten zwischen Nationalgarde und regulärer Armee, seit man sich nicht mehr auf die Armee verläßt, läuft die ATO aber recht gut.
Allerdings unterstehen die Kampflieger der Armee und werden von der ATO nur ausgeliehen. Das könnte die seltenen und häufig ineffizienten Luftangriffe erklären.
Kurz gesagt: Überall, wo die reguläre Armee etwas beitragen müßte, ist mit Chaos und Unfähigkeit zu rechnen.
Wo die Platzhirsche von Innenmisterium, Donbas und Asow durchregieren können, kommt die Offensive zwar sehr langsam aber kontrolliert und erfolgreich voran.
Die ukrainischen Freiwilligen werden von der Nationalgarde aufgefangen. Donbas hat seine 2000 Mann Sollstärke bald voll. Asow ebenfalls. Krim wird gerade trainiert. Dnipro ist etwas unklar und scheint nur mit der Verteidigung von Dnipropetrowsk betraut.
Aydar ist neu aufgetaucht, wurde zwar der ATO unterstellt, tauchte aber bisher nicht als Truppe der Nationalgarde auf.
Hinter den Forderungen nach der Ausrufung des Kriegszustandes könnte neben dem Gerangel um Parlamentsneuwahlen auch ein Machtkampf um die Leitung der Streitkräfte stehen. Für eine ATO ist mit SBU und Nationalgarde der Präsident zuständig, für Kriegshandlungen die von Rußland und Janukowitsch besetzte Generalität.
@califax
Kann man Sie fuer eine OWB / UWB einladen?
Die verlinkte Karte ist interessant und faßt die heutigen Panikmeldungen zusammen. Die eingezeichnete angegriffene Armeebasis ist eine Panzerbasis und wurde bereits nachts überraschend angegriffen. Russische Medien melden angeblich, sie wäre bereits eingenommen.
@Soenke Marahrens: Ich würde gerne noch meine Pseudonymität ein wenig erhalten. :) Ich wüßte auch nicht, was ich groß erzählen könnte. Internetmonitoring ist einfach Gerüchte abwägen und anfangs ständig falsch liegen…
Aber wenn ich wüßte, was konkret gemeint ist, könnte man sich das mal überlegen.
TW hat ja meine Emailadresse.
Dann bastle ich mal an einer Einladung ;-)
Kleiner Mosaikstein betreff Beteiligung Russlands : Auf Videoaufnahemen ist zu sehen, wie prorussische/russische Kämpfer ein modernes russisches MG „Kord“ Kaliber 12,7 mm verwenden. Laut ukrainischen Medienangaben gibt es diese MG nur bei russischen Truppen und wurde nie in die Ukraine exportiert. Es wird erst seit 1998 hergestellt.
http://censor.net.ua/photo_news/290809/esche_odno_dokazatelstvo_prestupleniyi_putina_v_ukraine_terroristy_ispolzuyut_rossiyiskiyi_pulemet_kotoryyi
https://www.facebook.com/butusov.yuriy?hc_location=timeline
http://webtv.un.org/#
Hier soll gleich (angekündigt ab 16:00 Uhr ) die:
Press conference by Ambassador Yuriy Sergeyev, Permanent Representative of Ukraine on the „current situation in Ukraine“
übertragen werden.
@ Califax
Danke, auf den vollständigen Friedensplan müssen wir dann also noch warten.
Ob die „Anti Terror Operation“ Fortschritte erzielt müsste man auch daran messen, ob es mehr oder weniger „Terroristen“ gibt. Nach dem Beschuss zahlreicher Städte und den (vorläufigen) zivilen Opferzahlen sind hier m.E. Zweifel angebracht.
Interessantes „Rohmaterial“ mit Bildern/Videos:
@BLU:
Für den Fortschritt der ATO nehme ich Gebietsgewinne und -verluste als Gradmesser, da es in den besetzten Gebieten ja keinen unabhängigen Journalismus mehr gibt. Bis heute hat entsprechend die ATO gut Fahrt aufgenommen. Nach der Einnahme von Jampil ist die letzte große Nachschubroute für Slowiansk abgeschnitten. Man steht direkt vor den Wohnblöcken von Luhansk, hat Mariupol und Dnipropetrowsk recht gut gesichert, etc.
Mehr als die Hälfte des schon fast verlorenen Territoriums wurde zurückgewonnen.
Das kann sich am WE schon wieder wenden. In Charkiw gibt es nach der Rückkehr des angeschossenen Bürgermeisters wieder Russendemos, an der Grenze gegenüber marschieren Truppen auf. In Luhansk tauchen große Konvois mit Panzern, SPW, Artillerie und Militär-LKW unter Krimflagge auf.
Ich gehe davon aus, daß die Russen versuchen werden, wieder schnell in die Offensive zu kommen, und sowohl Charkiw, Mariupol und Odessa als auch die gestörten Nachschubrouten angreifen werden.
Außerdem liegt wieder die Bedrohung durch einen Vorwand für eine offene Invasion in der Luft. Seit heute werden auf der russischen Seite der Grenze wieder Eisenbahnzüge mit Panzern, Ari, etc. gesichtet.
@Califax
„Für den Fortschritt der ATO nehme ich Gebietsgewinne und -verluste als Gradmesser“
Nicht nur Sie! Darum kann man – wenn man sich erst einmal durch den ganzen Donbass unter hohen eigenen und zivilen Verlusten durchgekämpft hat – sich umdrehen und das alles noch einmal wiederholen. Einen kleinen Vorgeschmack gab es ja im „befreiten“ Marinupol.
https://www.youtube.com/watch?v=YfHFupR3Md0
Hier ein etwas längerer Ausschnitt der ukr. Talkshow mit dem britischen Journalisten Mark Franchetti (mit dt. Untertiteln). Wie bewerten Sie die Aussagen des Journalisten?
Dieser Tweet ist interessant, weil die aufgepflanzten Fahnen eines großen Konvoi mit Militär-LKW, SPW und T-64 nebeneinander aufgereiht wurden:
@BLU:
Wie ich das bewerte?
Live aus Moskau. Fürwahr.
Gewöhnliche Leute ohne Militärerfahrung und ohne Bewaffnung durch Moskau wissen also, wie sie
moderne Luftabwehrlenkraketen,
Schützenpanzerwagen,
nicht nur Panzerfäuste sondern auch moderne Panzerabwehrlenkraketen,
schweineteure und nur in Russland erhältliche Scharfschützengewehre,
schwere MGs,
Fliegerabwehrkanonen,
Panzerminen,
Granatwerfer,
tschetschenische Stalinorgeln,
NANO (Granatwerfer auf gepanzerter Selbstfahrlafette) usw.
professionell gegen Militär und SEKs einsetzen,
legen dabei professionell Hinterhalte
und haben all diese Waffen im Wert von aberdutzenden Millionen Dollar mal eben im Kleiderschrank gefunden?
Und rein zufällig benutzen diese Leute die Fahnen und Abzeichen von Kosacken, Tschetschenen, Osseten, Tschetniks,
werden von deren Anführern kommandiert,
von GRU- und FSB-Leuten auf oberster Ebene geführt,
nehmen Befehle bis hin zu Demonstrationsparolen aus Moskau entgegen,
geben Fernsehinterviews, in denen sie freimütig angeben, Tschetschenen, Kosacken, Osseten, Serben, usw zu sein und von ukrainischer Politik überhaupt keine Ahnung zu haben,
und müssen selbst Alltagspreise in Rubel umrechnen, weil sie die Hryvnascheine nicht auseinanderhalten können.
Der Mann ist am Ende. Das ist sein beruflicher Tod. Ob er erpresst wird oder schon immer auf der Gehaltsliste stand, wird sich später herausstellen.
Und wer ihn ernsthaft als „Quelle“ anführt, weiß auch genau warum und pfeift offensichtlich auf jeden Restkontakt zur Realität.
Hier wieder Ukraine at war:
http://ukraineatwar.blogspot.nl/2014/06/open-russian-invasion-into-ukraine-has.html
Russische Armee bereitet sich vor die Menschen aus dem ukrainischen Novorossia zu schützen
http://translate.google.com/translate?hl=en&sl=ru&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.pravda.ru%2Fnews%2Fdistricts%2Fsouth%2F20-06-2014%2F1212833-rossia-0%2F&sandbox=1
Die Berichte verdichten sich das Russland aus humanitären Gründen einen “humanitarian corridor” schaffen will. Der russische OSZE Botschafter sagt “Donbass has faced with the cleansing of Russian-speakers. This is close to ethnic cleansing,” he said.
Ob die jetzt noch auf den 22 Juni warten?
http://en.itar-tass.com/world/736978
Diese Bilder sollen es belegen
http://rt.com/news/167276-slavyansk-shelling-child-died/
@Califax
Der Journalist ist unabhängig und erfahren. Er war in Tchetchenien, Georgien, Irak und jetzt auch im Donbass dabei. (Sie bemängelten gerade das Fehlen unabhängiger Journalisten).
– Menschen mit Militärerfahrung (auch aus diesem Forum, ausdrücklich nicht SIe) hatten auf Videos mit einem feuernden Militärjet und den entsprechenden Einschlägen keinen Luftangriff ausmachen können…;
– die NATO argumentiert mit angeblich eindeutigen Farbschemen;
– die angebliche exklusiven russ. KAMAZ-LKW, AK 100(?) und mit Sicherheit das oben erwähnte MG „Kord“ waren/sind Luftnummern
– Listen ähnlich – die besten 20/40 russ. Propagandalügen – finden allseits große Beachtung, allein die bekannten Schreckensbildern werden dort nicht aufgegriffen.
; gesunder Menschenverstand scheint mir wichtiger als Militärerfahrung.
Selbstverständlich sprach er auch von freiwilligen Ausländern, betonte jedoch, das er bei seinem 3-wöchigen Aufenthaltes deutlich mehr Einheimische Seperatisten kennengelernt hat. Er sagte auch nicht, das es keine Unterstützung aus Russland gibt – er hat keine Unterstützung der russ. Regierung gesehen.
Ich gehe bisher davon aus, das der Aufstand von den Einheimischen getragen und von Rußland unterstützt wird. Dementsprechend müssen Sie die Donbass-Bevölkerung erreichen. Der ATO-Einsatz macht genau das Gegenteil!
Fotos als Beweisstücke des SBU verlinkt:
@BLU: Ohne den ATO-Einsatz gibt es in wenigen Wochen keine Ukraine mehr, die irgendwelche Leute im Donbas erreichen könnte. Verhandlungsangebote hat es fast täglich gegeben, es ist aber nicht möglich zu verhandeln, wenn die Militärführung des Gegners nicht verhandeln sondern siegen will.
OSCE und UNO hatte übrigens leute vor Ort, die unabhängig berichtet haben, und deren Berichte ignorieren sie ja hartnäckig. Sie WOLLEN an den Volksaufstand glauben. Sie WOLLEN glauben, daß 2000 gewalttätige Stalinisten und Touristen unter 3.5 Millionen wehrlosen Menschen die Bevölkerungsmehrheit stellen.
Das ist Ihr Problem. Die Fakten liegen seit Wochen auf dem Tisch.
@axel_f: Das ist das Bosnien-Szenario, das hier routiniert durchgespielt wird. Da ist sogar dieselbe Mannschaft am Ruder wie damals bei den angeblich unterdrückten bosnischen Serben:
Man inszeniert einen Krieg, stellt die Notwehr des angegriffenen Staates als Völkermord eines faschistischen Regimes dar und begründet damit die Invasion (und den eigenen dann tatsächlich durchgeführten Völkermord).
Im Gegensatz zu Serbien hat Rußland allerdings Kernwaffen.
Man hat das genauso schon beim Völkermord an den Georgiern in Abchasien durchgespielt, bei der Vertreibung zahlreicher Georgier aus Südossetien und nun eben beim völkischen Krieg gegen die Ukrainer.
Ich wette, der oben angeführte „unabhängige“ Journalist des Kremls war auch bei den vorherigen Kriegen und insbesondere bei den Massakern in Abchasien und Tschetschenien so hilfreich wie jetzt.
Zur Info:
BBC: Ukraine’s President Petro Poroshenko declares ceasefire
@califax
Was können Sie gegen den Mann vorbringen? Er hat für die Times und die BBC gearbeitet, wurde ausgezeichnet und ist jetzt Moskau-Korrespondent der „Sunday Times“. Ihren Zorn auf sich gezogen („Journalist des Kremls“) hat er allein durch die Wiedergabe seiner Beobachtungen…
Ihre Reaktion zeigt jedenfalls warum auch westliche Journalisten kaum unabhängig Journalisten sein können. Die Erwartungshaltungen bestimmen ja auch bei Ihnen die Einordnung der Schilderungen. Warum sich dann also den Zorn des Chefs und der Leser auf sich ziehen wenn das soviel mehr Arbeit macht und das Wetter so schön und gerade WM ist. Kritik wird als Kreml-Propaganda abgebügelt.
@ TW
Hört sich sehr gut an! Hoffentlich hat Poroshenko alle seine Leute im Griff.
@BLU: Er beginnt bereits seinen Auftritt mit einer Lüge, daß sich die Balken biegen. Damit ist der Rest von dem, was er zu sagen hat, schlicht uninteressant für mich.
Daß er zufällig überall da im Einsatz war,. wo auch seine Freunde vom Bataillon Wostok massakriert haben, ist da nur ein zusätzliches Indiz…
@califax
„Ohne den ATO-Einsatz gibt es in wenigen Wochen keine Ukraine mehr,“
Mit dem ATO sehe ich keine Chance auf eine Ukraine in den Grenzen von heute. Auch wenn Sie es nicht hören wollen, aber die ethnische Bruchlinie innerhalb der Ukraine ist da. Wenn Extremisten hier ansetzen – was motiviert die eigenen Peergroup am besten in einem Bürgerkrieg? – lässt sich das zu einem ausgewachsenen ethnischen Konflikt entwickeln. Jugoslawien galt z.B. mal als Musterbeispiel eines Vielvölkerstaates.
Hätte man auf die berechtigten Forderungen der Donbass-Bevölkerung eingehen können, (Föderalisierung, Minderheitenrechte – wir erinnern uns an den Russ-Maidan, zu diesem Zeitpunkt war von einer Abspaltung des Südostens noch nicht die Rede), dann wäre die Gewalt nicht explodiert. Das ging aber offenbar schon wegen der Zusammensetzung der Kiever-Regierung nicht. Hier waren doch klare Erwartungen durch gewisse Maidan-Gruppen diktiert…. .
Na das passt doch zeitlich mit den 7 Tagen
Ukraine crisis: EU deal to be signed on 27 June
http://www.bbc.com/news/world-europe-27919047
Das paßt auch:
http://www.interfax.ru/russia/381926
Russische Medien berichten auf allen Kanälen, die ukrainische Artillerie bombardiere die russische Grenzregion Rostow.
Es gab bereits seit gestern Gerüchte, russische Truppen in ukrainischen Uniformen hätten false-flags vor, um einen Vorwand für offenen Krieg zu schaffen.
Pünktlich als Reaktion auf den einseitigen Waffenstillstand…
@BLU:
Hätten Sie nur einmal auf die Wiederholung längst widerlegter Kreml-Lügen verzichten können, hätte ich Sie weiterhin ernstgenommen.
Man IST auf alle Forderungen eingegangen. Wiederholt. Und es wurde wiederholt ABGELEHNT.
Auch der 14-Punkte-Plan soll wieder Dezentralisierung, Sprachsonderstatus, etc. enthalten. Sie wissen das. Sie lügen bewußt, dreist und unverschämt.
Sie sind für mich nicht mehr satisfaktionsfähig.
Interpretermag nochmal:
http://www.interpretermag.com/putins-actions-in-ukraine-following-script-by-russian-general-staff-a-year-ago/
Eine Bitte in die Runde: Harsche persönliche Töne am Freitagabend machen nur Stress…. danke.
@califax
Ihre selektive Sichtweise hat sie überholt. Ich sprach deutlich über die Ereignisse vor der Gewaltexplosion (zB. Russ-Maidan).
Für mich ist hier ebenfalls EOD. Trotzdem Danke für Ihre Links etc., die jedenfalls eine Sichtweise beleuchten….