Ehrenkreuz für Tapferkeit an KSK-Soldaten – erstmals öffentlich?

Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am (heutigen) Montag zwei Hauptfeldwebeln des Kommandos Spezialkräfte (KSK) das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen. Aus der Mitteilung auf der Webseite des Ministeriums:

Die beiden Soldaten sind Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK) und waren am 21. Februar vergangenen Jahres mit weiteren Kameraden als Berater (sogenannte „Advisor“) eingesetzt, um die Operationsführung einer Einheit der „Afghan National Security Forces“ (ANSF) im Raum Kunduz zu unterstützen. (…)
Beim Zugriff auf einen Gebäudekomplex, in dem sich die regierungsfeindlichen Kräfte verschanzt hatten, fiel ein Angehöriger der afghanischen Partnereinheit, ein weiterer wurde schwer verwundet. Hauptfeldwebel Jürgen E. gelang es zunächst, den Schwerstverwundeten unter großer Gefahr für Leib und Leben aus der Feuerzone zu retten und ihn in einer nahen Deckung sanitätsdienstlich zu versorgen, um ihn im Weiteren komplett aus der Gefahrenzone zu bringen.Hierbei geriet er selbst unter Beschuss und wurde ebenfalls schwer verwundet. Durch ein sofortiges Eingreifen von Hauptfeldwebel Benjamin B. gelang es diesem, seinen KSK-Kameraden aus der Feuerzone zu retten.

Auffällig an dieser öffentlichen Würdigung: Ich vermute, dass es nicht die ersten Ehrenkreuze für Tapferkeit sind, die an Soldaten des KSK verliehen wurden – Lücken in den öffentlichen Bekanntmachungen für dieses Ehrenzeichen deuten darauf hin, dass es bereits zuvor solche Fälle gegeben hat. Wenn ich nichts übersehen habe, geht von der Leyen auch hier einen neuen Weg und macht die Arbeit der Spezialkräfte wieder ein Stück öffentlicher – an einer Stelle, wo Geheimhaltung auch nicht dazu dient, die Soldaten oder ihre Einsätze zu schützen.

(Archivbild 2011 – Bundeswehr/Kazda via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)