Jung&Naiv: Krieg in Afrika (2)
Nach dem ersten Teil der Jung&naiv-Folge mit Simone Schlindwein zum Krieg im Herzen Afrikas, im Kongo, hier der zweite Teil – Simone und ich reden mit Tilo Jung über die Rolle der UN-Blauhelmtruppe im Kongo, den neuen Ansatz von Peace Enforcement statt Peacekeeping, und den deutschen Diplomaten, der de facto der Oberkommandierende der UN-Eingreiftruppe ist.
(Direktlink: http://youtu.be/nty9WlWb3vw)
(Foto mit freundlicher Genehmigung von Simone Schlindwein)
Unglaublich! Ich habe Dinge erfahren, von denen ich nicht die geringste Ahnung hatte:
Dass im größten Land Afrikas die Uno zum ersten Mal überhaupt mit einer eigenen UN-Armee unter der Führung eines deutschen Diplomaten einen friedenserzwingenden Kampfeinsatz – also einen Krieg – zusammen mit der Regierung gegen die etwa 50 Rebellengruppen führt. Mit Panzern, Artillerie, Kampfhubschraubern und anderen schweren Waffen.
Und dem Problem, dass die Truppenstellernationen wirtschaftliche Motive treiben.
Sei es am UN-Sold für die Soldaten selber oder den Bodenschätzen.
Und unsere Medien bringen darüber absolut gar nichts. Unglaublich.
Die Fassungslosigkeit von Frau Schlindwein, dass angesichts dieser historischen Ereignisse sich Europas Wahrnehmung von Afrika ausschließlich auf gesunkene Flüchtlingsboote im Mittelmeer konzentriert, lässt sich mit Händen greifen.
Dabei hat man hier doch mal einen Ursachekonflikt, dessen Lösung sicher eine Entschärfung der Flüchtlingsproblematik beeinflussen könnte. Trotzdem nichts.
Danke für diese Erhellung!
@T.W.
Hm…Herbst 1950 zählten die Truppen der Vereinten Nationen in Korea knapp 180.000 Mann. Die UN-Mission im Kongo ist ergo nicht so ganz „die grösste UNO-Truppe aller Zeiten“. *Erbsenzähler-Mode off*
Interessant finde ich den Aspekt der relativen Passivität des UN-Kontingents – sowohl vor dem Hintergrund „Geschäftsmodell UN-Truppen“ als auch der offensichtlich dem Mandat bzw. den Aufgaben und Zielen der UN-Truppen im Kongo nicht angemessenen Strategie und Logistik.
@ET
Hm, Krieg unter UN-Kommandoführung? ;-)
Als am 25. Juni 1950 in diesem nationalen Konflikt nordkoreanische Truppen Südkorea angriffen, leisteten zunächst amerikanische Streitkräfte unter General MacArthur den südkoreanischen Truppen die erbetene Hilfe. Nachdem außerdem noch UN-Truppen, deren Aufstellung der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ohne Zustimmung der UdSSR und der Republik China ermächtigt hatte, unter seinen Befehl gestellt wurden, erweiterte sich die bewaffnete Auseinandersetzung zum Krieg unter internationaler Beteiligung.
sagt Wikipedia. Aber auch ich bin kein Erbsenzähler und mir an dieser so lange zurückliegenden Stelle nicht sicher…
@TW
UN-Kommandoführung gab’s in Korea nicht – das ist richtig. Allerdings handelt sich wohl um die grösste militärische UN-Intervention der „neueren Zeit“ – sprich nach Ende des Kalten Krieges bzw. der grundlegenden Neuordnung geopolitischer Bündnisse, Interessen und deren Sphären.
In der englischsprachigen Wikipedia wird unter „belligerents“ immer schön aufgeführt, wer bei einem bewaffneten Konflikt die Parteien und die jeweiligen Kommandierenden sind. Hinsichtlich des Korea-Krieges werden da ausdrücklich die Vereinten Nationen genannt (mit Fahnenlogo).
Sogar Staaten wie Luxemburg und Äthiopien stellten Soldaten für das UN-Kontingent in Korea. Zu dem UN-Mandat konnte es ja überhaupt nur kommen, weil damals die UdSSR den Weltsicherheitsrat boykottierte und die VR China gar kein UN-Mitglied war.
Vielen Dank für beide Episoden an den Herr Jung und Frau Schlindwein und natürlich auch Sie Herr Wiegold für ihren Beitrag in der zweiten Folge.
Es war etwas schade, dass nicht auf andere Konflikte in Afrika eingegangen wurde – z.B. die Zentralafrikanische Republik wäre da interessant gewesen weil es natürlich ein sehr „aktueller“ Konflikt ist. Auf der anderen Seite war es vielleicht besser sich auf einen Konflikt zu konzentrieren und richtig zu beleuchten.
Fände es schön wenn man vielleicht auch alle paar Wochen mal einen post hier auf Augengeradeaus machen könnte in der Rubrik „Ohne Bundeswehr“, i.e. über Themen bzw. Konflikte zu berichten die nichts mit der Bundeswehr zu tun haben und vielleicht auch nicht direkt mit Deutschen Sicherheitsinteressen. Fände das sehr spannend, kann aber verstehen dass das nicht sehr häufig – falls überhaupt – gemacht werden könnte.
Wenn das die 90.Folge von Jung&Nervig ist, dann ist es aber jetzt mal Zeit für ein paar Ansteckmikros für die Interviewten. Der Ton ist gelinge gesagt mies!
rein technische Anmerkung: der sound ist relativ leise. ich hab volume auf anschlag für zimmerlautstärke und dann verstehe ich den tilo als einzigen okay. könnt ihr das nächste mal allen ein mikro in die hand drücken? merci
P.S. ich hoffe ihr habt bei der Feuerwehr? aufm Parkplatz nix zugeparkt. ;)
Die Frage nach dem Durchbrechen des Kreislaufes der Gewalt erinnert mich an Sierra Leone und den Effekt der Operation Barras (http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Barras).
Der Einsatz der Briten soll einen entscheidenden Impuls zur Befriedung gegeben haben (nichts ist monokausal, aber trotzdem ein interessanter Fall).
Die Ausführungen zeigen jedoch allgemein wie wenig Erfolgsaussichten R2P wirklich hat – zumal wenn man nicht wirklich eigenes Risiko eingehen will.
Anhand der Diskussionsbeiträge ist meines Erachtens ganz gut ersichtlich, wie intensiv Afrika im deutschen Fokus steht. Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann drehen sich 5 von 9 Beiträgen um einen schlechten Ton oder der Klugscheißerei, ob der Koreakrieg ein VN-geführter Krieg war oder nicht….
Hier aber nochmals meinen herzlichen Dank an das Team Jung&Naiv, dass das Thema „Konflikte in Afrika“ einmal auf das sicherheitspolitische Tablett kam. Ich bin mir sicher, dass uns Afrika in Zukunft mehr beschäftigen wird, als uns vielleicht lieb sein wird. insbesondere auch unter dem Aspekt, dass wir dann die vertanenen Chancen der Vergangenheit bereuen. Sei es aus Gründen nicht enden wollender Flüchtlingsströme oder weil uns andere beim Zugang zu lebenswichtigen/wohlstandsichernden Rohstoffen zuvorgekommen sind.
Erst einmal Danke für die interessante Folge. Wer sich aus Deutschland über afrikanische Konflikte informieren will, ist fast ausnahmslos auf ausländische Medien angewiesen. Unser fehlendes Interesse hängt nicht zuletzt auch mit den sprachlichen Barrieren zusammen, weswegen vor allem die französischen Medien einen viel stärkeren Fokus auf Zentral- und Westafrika legen. Natürlich auch wegen französischen ökonomischen Interessen und der noch immer in Afrika lebenden französischen Staatsbürger.
Zum eigentlichen Thema: Die Einstellung Martin Koblers hinsichtlich der Gewaltanwendung ist sicherlich nicht nur auf Eigeninitiative zurückzuführen. Als im Juni/August die M23 Rebellen Goma beschossen und einige Zivilisten starben, kam es in Goma zu großen Protesten, wobei VN-Konvois attackiert wurden und uruguayische UN-Soldaten sogar zwei Demonstranten erschossen haben sollen. Eine der Forderungen war gerade der Einsatz von militärischer Gewalt gegen die Rebellen zum Schutz der Bevölkerung. Die Menschen sahen bzw. sehen die MONUSCO primär als nutzlose Geldverschwendung für einige ausländische Truppen und europäische Diplomaten an, die, wenn es darauf ankam/ankommt, sich zurückzog/zurückziehen. Wie im November 2012, als die M23 Goma einnahm und die MONUSCO-Truppen Goma kampflos räumten. Der ugandische Präsident hatte die VN-Truppen daraufhin sogar als Touristen bezeichnet. Der Einsatz der Intervention Brigade und das forsche Auftreten von Martin Kobler dient demnach auch verlorengegangenes Ansehen und Vertrauen von der Bevölkerung zurückzugewinnen und ist von einem Großteil der Kongolesen sogar gefordert worden.
Südafrika und Tansania haben dabei natürlich auch eigene Interessen. Tansania hat z. B. über 60.000 Flüchtlinge aus der DRK zu versorgen, die eine finanzielle und sicherheitspolitische Belastung für die Regierung sind. Erwähnt werden hätte aber auch, dass u. a. auch Uganda oder Ruanda nicht unbeteiligt sind und Ruanda erst letzte Woche die US-Militärhilfe gekürzt wurde, da die USA Ruanda bezichtigen, das mit dem Wissen der ruandischen Regierung Kinder in Ruanda für die M23 rekrutiert werden würden. Das Bild ist demnach noch viel komplexer, als es ohnehin schon im Beitrag dargestellt wurde.
Zu guter Letzt, wo hier bereits Erbsen gezählt worden sind: Ist Algerien nicht eigentlich größer als die DRK?
@ tex: ja, es scheint als könne ma sich dem Thema nur auf Umwegen nähern. Oder es liegt daran, dass in diesem Blog die gute Sitte herrscht, nur Dinge zu kommentieren, von denen man Ahnung hat.
Vielleicht geht es aber auch vielen wie mir und meinem politisch interessierten Bekanntenkreis, dass man immer wenn Afrika zum Thema wird sich abwendet und fatalistisch vom verlorenen Kontinent spricht, in dem schon alles probiert wurde und nichts funktioniert hat.
Die Frage ist, was können wir da tun? Und wo?
Handeln wie Frankreich oder China um zwei Extreme zu nennen?
Außer dem Bekenntnis zu völliger Ratlosigkeit und der Bitte um mehr Aufklärung hier, fällt mir auch nichts ein.
@ZDL
Wieso muss man denn immer in Extremen denken? Insbesondere hier auf AG fällt das auf; es scheint mir ein typischer Auswuchs des deutschen Sonderwegs zu sein. Entweder man träumt von einem aktiven Einsatz des deutschen Militärs gegen eine Rebellengruppe in Land X, sehnt sich nach der Durchsetzung ökonomischer Interessen und einer härteren Haltung bzw. Gangart, die primär unsere Verbündeten beeindrucken soll, oder man ergeht sich in der jetzt schon banal anmutenden Selbstbeweihräucherung, dass unser Land den Gutmenschenzug auf Verdei und Verderb nicht abfahren lassen möchte, was in der Regel in einer beliebig lang fortführenden Diskussion ausartet und die oben genannten Punkte erneut aufgreift, was wiederum zu mehr und mehr Selbstmitleid führt.
Kurzum: man bzw. Deutschland kann es keinem Recht machen, egal was man bzw. Deutschland auch versuchen mag. Den einen ist es zu wenig, den anderen zu viel. Man igelt sich in seinen extremen Sichtweisen ein.
Wir tun doch schon was. Ganz bequem von zu Hause. Man muss einfach mal mit offenen Augen durch die Städte gehen. Ich habe bis vor Kurzem noch in einer Stadt studiert, die doch einen recht hohen Anteil afrikanischer Akademiker aufwies und bemerkte zugegeben erst mit einiger Verspätung, dass hier die Bildungselite des Kontinents ausgebildet wird. Und zwar über Jahre hinweg, nicht alibimäßig über ein oder zwei Wochen. Auch aus ganz normalen Gesprächen hörte man deutlichst heraus, dass diese Menschen sich hier das aneignen, was ihnen in ihren Heimatländern verwehrt bleibt, nämlich eine Bildung die über den Tellerrand hinaus geht. Deren Demokratieverständnis vergrößert sich dabei enorm, und eben diese Menschen sind es, die nach einigen Jahren in Deutschland zurück in ihre Heimat ziehen. Dort peilen sie Positionen in Wirtschaft, Politik und Bildung an – mit der Chance ihr hier erlerntes Wissen auch einsetzen zu können, also um eine positive Veränderung in Gang zu bringen.
Sowas dauert, da sollte man sich hier und andernorts keinerlei Illusionen hingeben. Beispiel: einer meiner Profs besuchte einen seiner alten afrikanischen Studenten in dessen Heimatland. Der Gute war mitlerweile in einer recht hohen Position an einer Schule angestellt, wurde aber in seiner Arbeit teils gezielt von der korrupten alten Garde in Schach gehalten. Nun, was will Deutschland dagegen (!) tun?
Aus dieser letzten Frage resultiert auch meine Antwort: Deutschland kann „da“ nichts tun. Deutschland kann zu Hause was tun, nämlich das was ich oben versucht habe zu beschreiben, d.h. die zukünftige Bildungselite Afrikas fördern und unterstützen, Kontakte knüpfen und nicht abreißen lassen, als Anlaufstelle fungieren, als Beispiel dienen. Die fundamentalen Probleme (sei es Korruption, Bürgerkriege, AIDS, etc.) müssen durch diejenigen an ihrer Wurzel angepackt und bekämpft werden, die dort leben: Afrikaner. So ein Prozess nimmt viel Zeit in Anspruch und ist alles andere als einfach, im Gegenteil: es ist ein gigantisches Unterfangen. Trotzdem der bisher lohnenswerteste Versuch aus meiner persönlichen Perspektive – auch in Hinblick auf deutsche Sicherheitspolitik und wirtschaftlichen Interessen.
@-MK20-
„Bildung“ scheint mir häufig ein Codewort für den Wunsch zu sein, neue, moralisch bessere Menschen zu schaffen. Dass dieser Wunsch zuweilen unrealistisch ist zeigt u.a., dass schon seit Jahrzehnten die Eliten einiger besonders kaputter Staaten an besonders progressiven Universitäten wie der London School of Economics oder der Sorbonne studiert haben. Wobei ich mit den kaputtten Staaten nicht Großbritannien und Frankreich meine.
Und vielleicht sind die Rückmeldungen über das „vergrößerte Demokratieverständnis“ auch nur höflich gemeint und die in Deutschland zu findende Ansicht, wir seien das Licht der Welt, auch in diesem Punkt übertrieben. Vielleicht sollten wir es einmal mit etwas mehr Bescheidenheit versuchen. Wir können nicht ganze Kontinente vor sich selbst retten, wenn wir nicht einmal eine Währungsunion oder einen neuen Flughafen anständig auf die Reihe kriegen.
@-mk20-
naja als Ingenieur denke ich gerne in Extremen, um den Bereich für mögliche Lösungen abzustecken. Sicher ist ein weiter wie bisher auch Teil dieser Lösungsmenge. Aber die Extreme sind für mich keine Vorzugslösungen das ist ein Missverständnis.
Selbstmitleid wegen nicht adequater Wahrnehmung eines deutschen Engagements habe ich bisher nicht beobachten können.
Nein ich frage mich nur, welche Interessen wir dort haben oder welche Ziele wir verfolgen sollten. Gerade wenn es jetzt in Anbetracht ertrunkenen Flüchtlinge heißt, die Fluchtursachen müssen bekämpft werden, so kann das alles mögliche bedeuten, nur was genau ist mir unklar. Sicher kann die EU als Ganzes mit mehr tun als Deutschland, geht es aber um die Unterbindung von Bürgerkriegsgräuel, so sind wohl eher die Nationalstaaten als Truppensteller gefragt. Ohne ein Gesamtkonzept wird das sicher alles schnell ein Strohfeuer und darin spielen Ausbildung und Betreuung mindestens eine so große Rolle, wie militärische Beiträge. Das sin aber alles Allgemeinplätze die Frage lautet also weiter, ob es überhaupt pragmatische Ansätze für eine Fluchtrelevante Lösung gibt.
@ K.Müller Es geht ehrlicher Weise eher darum, uns also Europa vor einem ganzen Kontinent zu schützen und dabei ethische Standards nicht vollständig über Bord zu werfen. Ist das schon bescheiden genug?
@K.Müller
Bildung ist für mich kein Codewort, schon gar nicht um moralisch bessere Menschen „zu schaffen“. Die Universität, von der ich beispielhaft sprach, ist eine ganz normale deutsche Uni, eingebettet in ganz normalen Verhältnissen; sie hat keinen einmalig elitären Wert von Weltrang und züchtet auch keinen neuen Führernachwuchs heran, keine Sorge. Die afrikanischen Studenten sind darüber hinaus auch ganz normale Menschen und auch nicht der Nachwuchs ganz besonders kaputter Regierungskreise. Deutschland ist nicht das Licht der Welt, habe ich auch nie behauptet. Wir mögen davon weit entfernt sein, sind aber immernoch näher dran als so manch andere. In diesem Sinne teile ich auch bedingungslos ihren Aufruf für mehr Bescheidenheit: Deutschland sollte sich sehr wohl aus dem Trubel der Welt raushalten. Wenn andere es kaum erwarten können im Rampenlicht zu stehen.. bitte, nur zu. Hat man ja mitlerweile oft genug gesehen, wie das endet.
Bzgl. Währungsunion und BBI – komische Beispiele. Wieso sollte es einfach sein, eine Union aus 17 Staaten anständig auf die Reihe zu kriegen, wenn von diesen 17 so ziemlich das gesamte Spektrum der Wirtschafts- und Finanzprobleme abgedeckt wird und dann auch noch interne Politik dazu kommt? Was haben Schleswig-Holstein, Niedersachsen, das Saarland und Bayern mit der BBI-Planung am Hut? Sind denn plötzlich alle Bundesländer daran beteiligt und für das Fiasko verantwortlich?
Ich habe ja auch explizit gesagt, dass wir keinen ganzen Kontinent vor sich selbst retten sollen. Das müssen die Bewohner des Kontinents schon selbst in die Hand nehmen. Wir können diesen Menschen auf ihrem Weg aber behilflich sein, ganz dezent aus dem Hintergrund heraus.
Memoria | 14. Oktober 2013 – 19:06
Der Bürgerkrieg in Sierra Leone war bereits zuvor durch den Einsatz von Executive Outcomes und im Rahmen des Abidjan Peace Accords 1996 beendet ;) Aber da nicht sein durfte was nicht sein durfte (PMC finanziert durch Diamantenkonzessionen) ging der Bürgerkrieg erstmal noch vier Jahre weiter, bis dann die britische Intervention erfolgte…
Der Einsatz von Executive Outcomes in Sierra Leone stellt die bisher erfolgreichste und finanziell effizienteste Intervention in einen Bürgerkrieg dar.
Zum ersten Mal lese ich von „Executive Outcomes“.
@Boots on the Ground:
Und selbst wenn Barras nur der letzte Schritt ggü. WSB und RUF war und EO die Grundlage gelegt hat, wäre es ein Gegenbeispiel zur obigen These, dass es in diesem Bereich keine gewaltsamen Lösungen gibt.
Ob derlei Ansätze für uns gangbar wären, ist ne andere Frage.
@Tilo:
Ich empfehle“Mercenaries In The Modern World“ (auch auf YT zu finden).
Zum Thema EO kann man auf jeden Fall diesen Blog hier empfehlen… http://eebenbarlowsmilitaryandsecurityblog.blogspot.de/
um die Executive Outcomes Beratung abzurunden empfehle ich die Lektüre
von PW. Singers „Corporate Warriors“. umfassend, sachlich und mit einem guten Blick für die politischen Implikationen offensiver PmC’s. besonders detailliert mit bezug auf die EO, Sandline usw, Operationen in Afrika.
http://www.amazon.de/Corporate-Warriors-Privatized-Military-Industry/dp/0801474361/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1381876332&sr=8-1&keywords=corporate+warriors
die story von der 1 Mann Verteidigung Freetowns durch einen Mi24 + südafrikanischem Contractor Piloten mit EO Vergangenheit nur zur Einstimmung
http://www.youtube.com/watch?v=BdsiZOE-5zY
das für und wider von PMC’s könnte man ja auch mal in einer der Sendungen thematisieren. aber bitte ohne teutonische „Empörung“.
Zu den Einsätzen von Executive Outcomes in Angola und Sierra Leone kann ich neben einigen nur im Handel erwerbbaren Bücher auf Peace, Profit or Plunder? The Privatisation of Security in War-Torn African Societies, J Cilliers, P Mason (eds) verweisen. Bringt interessante Einblicke.
http://www.issafrica.org/publications/books/01-jan-1999-peace-profit-or-plunder-the-privatisation-of-security-in-war-torn-african-societies-j-cilliers-p-mason-eds
Ich sehe grade, dass Sean Gleary das Kapitel zu Angola geschrieben hat. Sean Gleary war als Mitglied von Strategic Concepts (Pty) Ltd maßgeblich (wenn nicht als Hauptverantwortlicher) an der Difamierungs- und Desinformationskampagne gegen den Einsatz von Executive Outcomes in Angola beteiligt und offenbar auch erheblichen Einfluss auf Cilliers Analysen genommen. Südafrika hatte zwar offiziell Frieden geschlossen, seine Unterstützung für UNITA eingestellt und die MPLA als legitime Regierung anerkannt, aber die alten Apartheid-Eliten hatten doch noch massive wirtschaftliche Interessen, die durch den (letztendlich erfolgreichen) Einsatz vomn EO empfindlich gestört wurden.
Anderweitig kann ich noch
Howe, Herbert M.: Private security forces and African stability: the case of Executive Outcomes, in: Journal of Modern African Studies, Nr. 36, Heft 2 (1998), S. 307-331.
und
Shearer, David: Private Armies and Military Intervention, Adelphi Paper 316, New York 1998.
empfehlen.
Das Interessante an EO in Angola ist ja gerade, dass ihre Angestellten bis 1990 mit der UNITA gegen die MPLA kämpften und 1995 von der MPLA gegen die UNITA eingesetzt wurde.
Geld ist halt stärker als jede politische Ideologie.
It is interesting reading how some people are still victims of the disinformation campaign against EO by SA Military Intelligence, ISS and Sean Cleary. Cleary was the advisor to De Beers Diamonds, UNITA, the SA President and „visited“ SA military intelligence on many occasions – all at the same time.
EO NEVER worked with UNITA and in fact, the SADF supported UNITA as part of the old SA government’s National Strategy. Many SADF soldiers despised UNITA due to its unlimited atrocities and free hand it had – not to mention millions of dollars of tax-payers money they was funnelled to them.
This had nothing to do with money triumphing over ideology. What a stupid ignorant comment to make.
This had to do with bringing about a semblance of peace in the continent myself and my men live in. This did not however suit the US, the UK or the UN.
I would suggest that the truth was not enough to save EO as the disinformation and perceptions created were sufficient to condemn the company.
Ironically, Operation Barras is viewed as the factor that ended the civil war in Sierra Leone. Again, perceptions triumph over the truth and EO’s role is relegated to the dustbin of history.
We were labelled as mercenaries yet when western companies did what we did, they became contractors.
Ironically, we ended 2 wars in Africa. What has anyone else done? What would you do if you are under attack as Africa is? Would you want to sit and watch and hope it never reaches you or will you have the strength of character to say „No more“?
As a footnote to the comment I made, when I challenged our then-Minister of Foreign Affairs, Sean Cleary and the Director General of Foreign Affairs to a live television debate on Angola and what we were doing, they refused to partake in the debate. When I said they were liars, they never once tried to challenge me on that. This is well documented and in the archives of our national broadcaster, the SABC.
I suggest that those who really want to know what happened, should read the real history and not the history written to support the massive corruption and lies that were used to smear EO.