Fernsehen: ‚Unser Krieg – Mission Afghanistan‘
Der Fernsehtipp ist eigentlich für den (morgigen) Dienstag, auf ZDF info gibt’s den Zweiteiler allerdings schon am (heutigen) 7. Oktober: Unser Krieg – Mission Afghanistan hat das ZDF seinen Film genannt, der sich den zahlreichen Facetten des deutschen Afghanistan-Einsatzes widmet. Mit vielen Interviews mit Soldaten, Kommandeuren, einem Minister, Angehörigen – und ein Teil der Interviews ist, weil er in den Film nicht mehr reinpasste, nur online zu sehen. Ebenso der Video-Rundgang über die Höhe 432 im Distrikt Char Darrah bei Kundus.
Die Sendetermine zur Primetime: am 8. und 22. Oktober, 20.15 Uhr, im ZDF; aber am 7. Oktober um 21.40 und 22.25 Uhr auf ZDF info (da ist das ZDF sich selbst wohl nicht klar, wann es was senden will. Nachdem auch die ARD neulich einen noch kurz zuvor auf der Webseite angekündigten Beitrag irgendwie verschoben hat, sollte ich vielleicht langsam darauf verzichten, auf Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender hinzuweisen. Die zeigen ihr Zeug ja doch wann sie wollen.)
Und das Bonus-Material auf der Webseite.
FYI: Rechtschreibfehler bei 20:15.
Danke für den Tip!
Scheint aber irgendwie nicht in die Programmüberischt von zdf.info übernommen worden zu sein. Teletext und Internet-Programm kündigen einen Beitrag über Bunker für den 07.10. 21:40 Uhr an.
In der Tat, da ist die Ankündigung auf der Webseite doch deutlich unterschiedlich vom Programmschema im gleichen Internet. In zehn Minuten wissen wir, welche ZDF-Internetseite stimmt.
Ist ja auch mal wieder typisch für das Thema „Sicherheitspolitik“ im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen.
Ist programmiert :-).
Es handelt sich übrigens um einen Zweiteiler, der zweite Teil wird am Dienstag, 22. Oktober
um 20.15 Uhr gesendet!
Hmpf. Ich sollte nicht diagonal lesen…
Aber immerhin: Ein Zweiteiler zur Primetime im Hauptprogramm. Das hat es länger nicht gegeben (oft laufen die Sachen ja tatsächlich nachts auf einem Spartensender…)
Ich fürchte mit der gleichnamigen (our war) britischen Reihe wird das nicht mithalten können.
JCR | 08. Oktober 2013 – 10:27
… ist ja wohl auch kein Wettbewerb; oder?
Der Viedeobeitrag über die FOB in der ZDF Mediathek ist Wasser auf die Mühlen von General Vollmer. Das ist ein Paradebeispiel dafür, warum man nicht alles auf Video aufzeichnen sollte.
@Heiko Kamann:
Natürlich ist das ein Wettbewerb, und zwar einer den die BBC wieder und wieder mit Leichtigkeit gewinnt, obwohl dort keine 7 Milliarden! Zwangsabgaben vom (Nicht)-fernsehschauer/Bürger eingetrieben werden.
Schließlich haben beide teil-staatlichen Systeme, BBC und ÖR, einen Bildungs- und Informationsauftrag, der ÖR aber kommt diesem, gerade im Bereich SiPo nur sehr eingeschränkt nach.Wir haben im ÖR gefühlt 1000 fürstlich alimentierte Sportexperten aber keinen einzigen kompetenten „Militärexperten“.
Dafür aber dutzende von linksradikalen Redakteuren und Journalisten, die regelmäßig die Bundeswehr am Nasenring ziehen, siehe Verbot von Kriegsnah/Einsatznah ausbilden, Gorch Fock, etc. etc.
@Insider | 08. Oktober 2013 – 14:14
Warum? Weil man Soldaten in Unterhose / Shorts sieht?
Ja, in Sporthose auf Wache ist schon cool. Ich bin bestimmt kein Anzugfetischist und finde den ein oder anderen Patch auch ganz witzig. Aber man kann es auch übertreiben. Zumindest muss man es nicht öffentlich vorführen. Wenn es gewollt ist bekommt man doch mit wenig Aufwand heraus, welche Einheit das wann war.
@Insider
Und dann? Auch etwas, was so mancher Beobachter und Offizier vergessen hat: Die Soldaten gestalten den Krieg/das Gefecht. Auch hier schlägt Evolution die Konservation(Präservation ja schon fast) die einge gerne hätten.
Ich verlange von den Männern und Frauen da draußen, womöglich das ultimative Opfer zu bringen – fühlbar, real, imminent.
Da stelle ich mich nicht hin und füge hinzu
„Und wenn sie ihr Leben für dieses Land irgendwo zwischen Sandsäcken und Gitterboxen riskieren – denken sie bitte an einen stets ordentlichen Anzug. Wenn sie schon sterben – dann bitte deutsch.“
@Topic
bin mal gespannt auf die Doku – der Ansatz der Vermischung von CamVideos und Interviews mit breiter Dienstgradabdeckung klingt schonmal nicht schlecht.
@ Ghost Bear
„linksradikale“ redakteure ? sie schauen wohl zu viel ZDF, wa ?
@Jas
Dann erklären sie mal der Wehrverwaltung z.B. eine Verletzung bei Wache auf einer FOB ohne das die Uniform benutzt wurde. Viel Spass.
Eigenschutz wird auch völlig überbewertet. Wofür eigentlich geschützte Fahrzeuge ? Offener Jeep ist doch cooler. Mir fehlt hier nur noch der gekreuzte Munitionsgurt über dem freien Oberkörper.
Unser Krieg – Teil 1 ist auch schon in der ZDF-Mediathek online.
@insider: Das mit der Einheit dürfte ja nicht schwer sein, falls man das Buch von Johannes Clair irgendwo rumzuliegen hat.
Er war auch heute morgen im ZDF-Morgenmagazin zu diesem Thema zu sehen. Das ZDF scheint da heute einen kleinen Schwerpunkt zu setzten.
Habe mit gerade auf der Webseite Teil 1 der Dokumentation angesehen. Fazit: sehr beeindruckend und so völlig anders als man es vielleicht hätte erwarten können. Statt der üblichen Todenhöfers und Scholl-Latours tatsächlich mal echte Zeitzeugen des Geschehens. Die Schilderung aus Sicht der Beteiligten macht diesen Film zu etwas Besonderem.
Ich frage mich allerdings, wie es in der heutigen Zeit möglich ist, dass viele dieser ganzen Filmaufnahmen der Helmkameras jetzt überhaupt zum ersten Mal zu sehen gewesen sind. Ich hätte gedacht, dass die auf irgendwelchen Wegen schon längst vorher auf den einschlägigen Portalen (YouTube etc.) veröffentlicht wären…
@PW1: These. Der strategische Gefreite ist klüger – viel klüger – als der Kommunikationsverwalter in Berlin.
@Ghost Bear, zur Licence Fee in Großbritannien: „…the licence fee made up the bulk of the BBC’s total income of £5.102 billion in 2012-2013.[4]“ (Wikipedia). Also kein wirklicher Unterschied, betrachtet man die unterschiedlich große Zielgruppe. Die Kritik ist in GB übrigens die gleiche, das System funktioniert ähnlich wie die GEZ –nicht alles ist besser, nur weil es nicht in Deutschland passiert ;-).
@topic: Die Qualität der Berichterstattung zum Thema Militär und/oder Krieg. Der Status Quo scheint die wenigsten Zuschauer/Leser zu stören, und mit Militär und Sicherheitspolitik kann man sich publizistisch wohl keine Lorbeeren verdienen :-(. Gibt es eigentlich noch eine deutsche Zeitung online oder einen Sender, der ein sicherheitspolitisches Blog hat?
Vielen Dank für den Link, Ron. Ich schau mir die Sendung grad in der Mediathek an. *Daumen hoch*
Wem bei ZDF und ARD muß man eigentlich in die Nü**e treten, damit sowas nicht erst als Rückschau läuft? Ich denke die öffentlich-rechtlichen haben einen Bildungsauftrag? Oder ist der „staatstragende“ Gedanke und der Einfluß der Politik so groß, daß man alles tut um die „Schäfchen“ bloß nicht mit der Realität außerhalb der deutschen Biedermeier-Atmosphäre zu beunruhigen? Weil, Gott behüte, die könnten ja unangenehme Fragen stellen. Oder gar Forderungen. Was für ein furchtbarer Gedanke für „Raute“ … Man kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte.
Die Dokumentation ist mit Sicherheit einer der besten Beiträge zum Afghanistan-Einsatz. Bin durchaus beeindruckt von Teil 1, hätte ich dem ZDF nicht zugetraut.
Immer wieder entsetzt mich aber, dass Soldaten in einem Kriegsgebiet mit einem ungepanzerten Bus herumgefahren werden und wie naiv die militärische Führung in diesen Einsatz gegangen ist. Nach dem Anschlag auf den Bus hätten bei den Verantwortlichen die Köpfe Rollen müssen. Unglaublich….
Auch nach der Doku bleibt irgendwie der Eindruck: In Deutschland interessiert an Afghanistan nur die Bundeswehr.
Ein Gesamtüberblick wird nur am Rande gegeben (etwa durch Marc Lindemann). Auf die Situation im Land wird fast ausschließlich im Kontext der Bundeswehr eingegangen. Dafür dominiert dann der Gefechts-P*rn, und selbst für die „Operation Sommerregen“ findet man noch Platz…
@ JR
internationales langweilt den zuschauer. hohen nachrichtenwert hat nur was einen Bezug zur Lebensrealität der zuschauer hat. in afgh. ist das halt die BW
Ghost Bear | 08. Oktober 2013 – 14:24
Auf dieser Ebene möchte ich mich mit Ihnen nicht auseinander setzen.
Teil 2 hat noch niemand gesehen, richtig? Vlt wird ja auch mal die Generalität scharf kritisiert. KaTe macht ja schonmal den Kritiker, wenn auch ein bisschen wohlfeil.
Guter Bericht – zu besten Sendezeit.
Den Hinweis von MD kann ich nur unterstreichen.
Es wäre bspw. sehr informativ, wenn man die ROE-Diskussion und die (destruktiv-opportunistische) Rolle der Generalität beleuchten würde, statt olle BND-Kamellen dramatisierend (geplanter Freitod) aufzuwärmen.
Wäre nämlich auch für Pol. Bil. der Truppe einmal notwendig zu zeigen wo – am Dreh- und Angelpunkt ROE – die Bremser sassen. Eben nicht im Reichstag – ganz im Gegenteil.
Gerade die KTG-Worte zum „offensiven Vorgehen“ wären hier ein guter Aufhänger gewesen.
Aus meiner Sicht lehrreicher als nochmal den 4.09.09 nochmals in Breite darzustellen.
Schade.
Beim Bonusmaterial wäre es schön gewesen, wenn die gesamten Interviews zugänglich wären. Trotzdem weitaus besserer Ansatz als die Doku-Dramen.
Der Bericht war gut
und legt ein anderes Licht über Kudus 2009
Wie sehr sich die Generalität – und insbesondere der Generalinspekteur – in den Schatten des Ministers stellten und Realitäten wiederholt mehrfach leugneten (Gespensterdebatte) zeigte sich sehr gut bei Operation „Oqab“ (eine Offensive weit vor Op Halmazag):
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bundeswehr-in-afghanistan-zeit-fuer-diese-eskalation-1826913.html
Jung ist einfach nur naiv oder berechnend
@KlausK:
Naiv – bis heute.
Er hat die Zusammenhänge nie wirklich durchdrungen. Denken in den Kategorien eines Landespolitikers und Parteisoldaten – mitten in den größten Herausforderungen der Bundeswehr seit der Gründung.
Überforderung pur – mit Merkels Unterstützung.
Ich fand die Doku an sich auch ganz gelungen. Der SG und die anderen haben meinen Respekt. Interessant auch wirklich der Aspekt, dass er die Videos erst jetzt veröffentlichen ließ. Egal welche Motivation dahinter steckt, und ich gehe bei ihm nicht von etwaigen finanziellen Interesse aus, find ich gut.
Op Sommerregen kannte ich noch garnicht, deswegen war es für mich interessant. Auch wenn man die Minuten dafür besser hätte nutzen können.
Mich macht es immer noch sehr wütend, wieviel da an entscheidenden oberen Stellen schief gelaufen ist, siehe Busse etc.
Eine Diskussion über den Anzug nach Wachablösung auf der FOB finde ich auch nebensächlich.
Jung hätte ich mit dem nackten Hinter ins Gesicht springen möchten, als er so völlig teilnahmslos zur Beerdigung des Kameraden Motz sagte: „Das hat einen schon für den Moment berührt.“ Schön, dass es sie für einen kleinen Moment mal berührt hat. Ruhen sie sich doch bitte auf ihrem dicken Gehalt aus, dass wir für sie zahlen, obwohl sie so gut wie NICHTS für uns getan haben.
KTGs Auftritt fand ich in Ordnung, letztendlich hat er nur noch einmal wiederholt, was er damals zur Verwendungen des Wortes „Krieg“ gesagt hat.
Alles in allem war es etwas reißerisch aufgemacht, aber absolut in Ordnung, hätte mir trotzallem mehr gewünscht und bin gespannt auf den zweiten Teil. Hoffentlich sehen wir davon demnächst mehr und auch zur selben Uhrzeit.
Übrigens, den Kommentar zu den 1000 Fussballexperten kann ich nur teilen. Mich regt es sehr auf wofür meine 210 € pro Jahr zum Teil verschleudert werden, aber immerhin gucke ich seit ein paar Jahren, wenn überhaupt mal der Heimverblödungsapparat läuft, vermehrt die ÖR, da man das titty-tainment auf den Privaten nun überhaupt nicht mehr ertragen kann.
Eine recht beeindruckende Doku – und das zur besten Sendezeit.
Zur Helmkamera: Es war ja mal geplant, Soldaten offiziell mit Helmkameras auszustatten. Nur gesehen hat man dann nicht viel….
http://augengeradeaus.net/2011/06/helmkameras-fur-die-bundeswehr/
http://augengeradeaus.net/2012/01/wo-sind-die-helmkameras/
Guter Film, dieser erste Teil. Sowas hätte ich mir schon vor Jahren gewünscht.
@csThor: Das ist m.E. falsch herum gedacht. Die Quotentabelle ist auch bei den öffentlich-rechtlichen schon seit Jahrzehnten das wichtigste Qualitätskriterium. Von daher gilt dort genauso wie bei der BILD: Das Programm/die Themenauswahl wird im Hinblick auf die Wünsche der Konsumenten gesteuert. Was geboten wird, ist das, was am ehesten Quote bringt im Rahmen des Machbaren und ist daher ein ziemlich zuverlässiges Bild „unseres“ Gesichts. Ich warte eigentlich nur noch auf die Konsequenz, dass endlich eine von den Zuschauerwünschen gesteuerte Wettervorhersage zu präsentiert wird – was auf der politischen Ebene längst passiert. Mutti wußte halt am Besten, was sich die Leute so wünschen und hat sich darauf konzentriert, den Eindruck erwecken, als ob sie das auch liefern könnte.
@ Zivi a.D.
„Was geboten wird, ist das, was am ehesten Quote bringt im Rahmen des Machbaren und ist daher ein ziemlich zuverlässiges Bild “unseres” Gesichts.“
Na wenn das mal nicht ein falsches Selbstbild ist. Habe letzte Woche erst Eric T. Hansens „Die ängstliche Supermacht“ gelesen und, auch wenn ich einige seiner Beispiele und Ansichten etwas zu weit hergeholt finde, hat er mit einer seiner Kernaussagen voll ins Schwarze getroffen: Die Deutschen sind Weltmeister darin sich selbst zu belügen und sich für etwas zu halten, das sie in Wirklichkeit nicht sind. Und die Medien stricken fleißig an diesem Lügenbild mit, weil sie (teils im Staatsauftrag, teils unter Staatseinfluß) die Gesellschaft mit seichtem Heile-Welt-Geseier sedieren und verhindern, daß unangenehme Diskussionen (echte Diskussionen – nicht das hysterische Gekreische á la BRD) in Gang kommen.
An Afghanistan und der (Nicht)Bereichterstattung sieht man das ganz offensichtlich: Wir Deutschen führen keine Kriege, wir bauen Schulen und Brunnen, wir sind die Guten …. ja, nee is klar.
Verlogenheiten mit Tradition
Es war ein Krieg, der von Anfang an verlogen war – und das in einem Land, in dem deutsche Verlogenheiten offensichtlich Tradition haben. Das ZDF legt dar, dass in einer streng geheimen Aktion „Sommerregen“ schon von 1981 bis 1991 deutsche Soldaten in Afghanistan eingesetzt waren, um damals noch Seite an Seite mit afghanischen Glaubenskriegern der 40. Sowjetarmee gezielt Material abzujagen – und eine „Wunschliste“ von Waffen, Elektronik, Munition zu beschaffen, die zu Hause untersucht werden sollte.
-focus.de-
Ich kann nur betonen, dass es die realistischste und aus meiner Sicht wertungsfreieste – sofern dies überhaupt möglich ist- Darstellung wahr, die ich bis dahin im deutschen Fernsehen gesehen habe. Zu den vorhergehenden Kommentaren bleibt mir hier nur folgendes festzustellen:
1. Keiner der beteiligten Minister hat damals wie heute überzeugt.
2. Auf eine Kritik an der militärpolitischen Leitungsebene können wir lange warten.
3. Ja, die Fernsehprogrammverantwortlichen richten sich am Konsumenten aus – nachdem Letztere über Jahrzehnte hinweg verdummt und „stumpf gesendet“ wurden, ist dies das Ergebnis – wenige wollen informiert, die Meisten wollen bespaßt werden.
Nach 3 Runden AFG, 2 Runden KOS und 2 Runden in BIH verbleibe ich mit … „Imma weida Männer … Imma weida“
Super Doku – 1 Std Bericht über die Bw und 0 Mal Fremdschämen. Das ist selten.
@Elahan: Zur Verlogenheit mit Tradition: Kann man nur bestätigen und auf dem Balkan lief dann das Gleiche, wie einzelne Schlapphüte aus dem Nähkästchen plauderten. Und ex-SAZ werden da als NGO in UN-Diensten sehr hellhörig. Das AFG-Problem geht bis zum Ringen um Machthemisphären während des kalten Krieges zurück. Man stellte den Volkssouverän – egal ob USA oder D – nicht „hinter die Fichte“, sondern Deutscher-Seits typisch willfährig hinter den „Bush“ (plural). 9/11 war nur die nächste Propaganda-Lüge! Soweit zu Geburtstagsfeiern, die Pullach organisierte!
@ amtmann
das zieht sich auch schon länger, das great game und die heartlandtheorie/pivot points scheinen wenig von ihrere attraktivität verloren zu haben ;)
Ich habe mir die Sendung gestern auch angesehen. Völlig neue Perspektiven gab es für mich nicht zu entdecken, bis auf die Sommerregen-Geschichte. Da hätte man aber mehr/anderes draus machen können, dass eben das Afghanistan-Problem nicht 2001 begann. Und ich würde als Anfang nicht mal den Kalten Krieg wählen –die Briten haben sich dort ja schon viel früher blutige Nasen geholt…
Einen kleinen historischen Bogen haben sie geschlagen, als sie den Vater von Sergej Motz als sowjetischen Afghanistanveteran vorstellten.
Insgesamt eine gute Zusammenfassung der ersten Jahre Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan, finde ich. Sie bringt die Informationen, die ich mir über die Zeit zusammengesucht habe, zur „Prime time“ auf den Bildschirm, für die weniger interessierten Bürger. Ich kann mir vorstellen, dass für viele Zuschauer da viele neue Dinge zu sehen waren –wer außer den Interessierten weiß denn etwas über die Intensitätsphasen der Kämpfe? Das Bombardement in Kundus fand ja nicht im luftleeren Raum statt.
Ich bin auf den zweiten Teil gespannt.
Schon tragisch da dient jemand in den 80′ igern bei der Roten Armee in Afg. Und sein Sohn fällt in dem selben scheiß Land 30 Jahre später für die BRD. Und da soll mir noch einer was von Integrationsunwilligen Einwanderern erzählen.
Aber viel schlimmer ist das zu der Zeit doch tatsächlich junge Bundeswehr Soldaten von ihren Vorgesetzten erzählt bekommen haben…. das sein kein Krieg da unten. Das man sowas der Öffentlichkeit verkauft, sei es drum aber die eigene Truppe belügen ist dann doch schon unter aller Kanone.
Ps.
Da gab es einen guten Komentar von 06 glaube ich. Ein Britischer Hauptmann sagte: „Ob wir das hier gewinnen? Keine ahnung ich weiß nur das dieses Regiment bereits vor 150 Jahren hier gekämpft hat und damals haben wir verloren.“
@csThor: In der Sache liegen wir (glaube ich jedenfalls) gar nicht soweit auseinander. Der springende Punkt: Es gibt da keine bewusste, absichtsvolle Verzerrung in den Medien sondern einfach die Tatsache, dass die große Mehrheit genau dieses Selbstbild so will, ganz so wie Sie es ja auch selbst notieren: „Die Deutschen sind Weltmeister darin sich selbst zu belügen und sich für etwas zu halten, das sie in Wirklichkeit nicht sind“. Die Medien bedienen nur die kosmetischen Wünsche in Bezug auf das Selbstbild. .
Sehr empfehlenswert zum Great Game und der Geschichte, die sich immer wiederholt, finde ich Rory Stewarts BBC-Doku „Afghanistan: The Great Game“ aus dem letzten Jahr. Aus der britischen Perspektive, aber im Prinzip war es in den letzten 180 Jahren egal, unter welcher Fahne man sich dort hin begab.
Zivi a. D.: Zustimmung. Ich habe irgendwann angefangen, selber aktiv nach Informationen zu suchen, weil es in den „normalen“ Medien einfach nicht genug gab, oder nicht tiefschürfend genug.
Mal eine schöne sachliche und interessante Doku. Es ist schon erstaunlich was man selbst als aktiver Soldat alles bisher nicht so erfahren hat. Bin gespannt auf den zweiten Teil.
War noch jemand so irritiert wie ich, als die zur „Operation Sommerregen“ interviewten Personen recht deutlich implizierten, dass es da auch zu Beteiligungen von BND/Bundeswehr-Personal an Angriffen gegen die sowjetischen Truppen gekommen sei?
@ Zivi
Dann empfehle ich Ihnen wirklich Hansens Buch „Die ängstliche Supermacht“. Was er zum Thema Staatseinfluß auf Medien und Kultur sagt, mag seine persönliche Sicht sein – bei mir jedoch löst sie Nachdenklichkeit aus.
[Boshaftigkeit an] Wenn der Proll-Sender RTL2 eben nur Sendungen für Prolls, Möchtegern-Zuhälter und das restliche Prekariat macht weil er damit sein Geld verdient, dann ist das marktwirtschaftlich verständlich. Wenn ARD und ZDF, immerhin mit Steuer- … Verzeihung … GEZ-Milliarden alljährlich gepäppelt und gehätschelt, nur Sendungen für Freunde des schmalzigen Heimatfilms, der noch schmalizgeren Vorstadt-Seifenoper und des allgegenwärtigen Fußballs machen und die große böse Welt außenrum ausblenden (außer man kann wieder mal sich kleinkariert über Skandälchen echauffieren), dann spricht das nicht nur für journalistische Kleinmütigkeit und Unfähigkeit, sondern (vor allem im Hinblick auf die Zusammensetzung der Rundfunkbeiräte) auf eine Willfährigkeit der Politik gegenüber, die mehr als bedenklich ist. [/Boshaftigkeit aus]
@ADLAS-Doe
Fernspäher waren wohl auch schon zu Zeiten des „Großen Vaterländischen“ ebenso „diskret“ wie „delikat“ unterwegs. Die „Op Sommerregen“ dürfte nur eine von mehreren verdeckten Kommandooperationen gewesen sein. Irgendwie ebenso logisch wie konsequent.
@ADLAS-Doe
In welcher Form waren sie irritiert?
In der Bedeutung von verunsichern, stören, verwirren, aus der Fassung bringen, aus dem Konzept bringen, oder in der Bedeutung von reizen, erregen, aufregen oder provozieren?
Überrascht kann nur sein wer nicht damit gerechnet hat. So werden in der Zukunft noch mehr verwundert sein, was die Bw so alles in AFG gemacht hat.
Viele waren auch nach dem 08.05.1945 überrascht und verwundert. So geht es Verlierern oft. Nur die Gewinner haben die bessere Gelegenheit die Vorgänge für 99Jahre unter Verschluß zu halten.
In einer „Kleinen Anfrage“ der Partei Die Linke an die Bundesregierung zu „Maßnahmen der Bundesregierung zur Aufdeckung der Tätigkeiten von Gladio“ Gab der für die Geheimdienstkoordination zuständige Chef des Bundeskanzleramtes Roland Pofalla bekannt, dass der BND an sechs Operationen oder Übungen beteiligt gewesen ist.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/147/1714772.pdf