Erstmals seit Monaten: Piratenangriff vor Somalia
Erstmals seit Monaten hat es vor der Küste Somalias wieder einen (gemeldeten) Angriff von Piraten auf ein Handelsschiff gegeben. Zwei verdächtige Skiffs hätten sich dem Schiff genähert, berichtete das Schiffahrszentrum der NATO. Dass es sich tatsächlich um Piraten handelte, war dann relativ schnell klar: Auf Warnschüsse der bewaffneten Sicherheitsmannschaft an Bord reagierten die Besatzungen der kleinen, hochmobilen Boote ebenfalls mit Schüssen:
A merchant vessel has been approached by 2 Skiffs that came within 200 meters.Armed security team fired warning shots. Skiffs returned fire and then retreated.
Vessel is safe.
Nachtrag: Es muss wohl ein lohnendes Ziel gewesen sein, wie EUNAVFOR (das Kommando der EU-Antipirateriemission Atalanta) bestätigt:
EU Naval Force can confirm that earlier today, Friday 11 October 2013, a fully laden super tanker, known as a Very Large Crude Carrier (VLCC), was fired upon by eight armed men in two ‘skiffs’ 230 miles off the Somali coast.
The attack was successfully repelled by the Armed Security Team on board the super tanker and the vessel is now safe.
(Karte zeigt den Ort des Angriffs – OpenStreetMap)
Die prüfen jetzt offenbar, ob die Sicherheitsmaßnahmen zwischenzeitlich reduziert wurden. Es ist daher gut, daß sie auf Widerstand stießen. Besser wäre es natürlich gewesen, wenn es Verluste unter den Piraten gegeben hätte, aber auch so ist die Botschaft hoffentlich angekommen.
Mal was zum lachen:
Mohamed Abdi Hassan (Einer der „großen“ Fische / Hintermänner aus Haraadere) auf dem Flughafen von Brüssel verhaftet, nachdem er zur Vertragsunterzeichnung für die „Verfilmung seines Lebens als Pirat“ eingeladen wurde. Praktischerweise hat er seinen Sidekick und Kofferträger gleich mitgebracht. (Q: Diverse Agenturmeldungen SPON, WPo,)
Man wie dämlich muss man eigentlich sein. Hat der gute Mann noch nie was von internationalen Haftbefehlen gehört? Passt aber anscheinend ganz gut ins Bild: Der „Hunger“ der Hintermänner scheint vorerst gestillt die Strandvillen sind abgezahlt und man widmet sich den „schönen Künsten“ während vor der Küste die halbe Marine diverser Industrienationen weiter tiefe Furchen in den Indischen Ozean pflügt.
…nur gut zu sehen, dass die Kombination von Lösegeld Millionen und Äquatorsonne nicht unbedingt schlauer zu machen scheint…
Auf jeden Fall beide Daumen hoch für die belgische Justiz für´s „out of the box thinking“ und die gezeigte Kreativität. Die kommen wahrscheinlich vor lauter lachen gerade auch nicht in den Schlaf!
@Prometheus
Danke für den Hinweis, hatte das schon getwittert, aber hier nicht als Eintrag reingenommen.
Ein Link zu der AP-Geschichte:
Tell us how it’s done: Hollywood-style sting lures alleged Somali pirate to a Belgian jail
(wobei es ja bezeichned ist, dass es bei der Washington Post in der Entertainment– Sektion steht…)