Offener Thread: Nach der Wahl – wohin geht’s mit Außen- und Sicherheitspolitik?

Eine Stunde nach Schließung der Wahllokale ist noch ziemlich unklar, wie die (Koalitions)Mehrheit im Deutschen Bundestag aussehen wird, wie sich die neue Bundesregierung zusammensetzen könnte, welche Personen künftig  in der Außen- und Sicherheitspolitik, die in diesem Blog ja besonders interessiert, eine wesentliche Rolle spielen werden. Also auch noch ziemlich unklar, was der Wahlausgang für das ganze Feld der Außen- und Sicherheitspolitik bedeuten wird. (Auch wenn, als eine der wenigen Gewissheiten, die obige Wahlkampfforderung der Linkspartei nicht Realität werden wird.)

Deshalb mache ich mal einen Sammelthread auf – um nachzutragen, gerne auch in den Kommentaren, wenn es in einzelnen Punkten Klarheit gibt (z.B. Bundestagseinzug von bekannten Außen- und Sicherheitspolitikern). Ausdrücklich, das als Bitte, geht es dabei nicht um parteipolitische Diskussionen, Jubel/Trauer über das Abschneiden bestimmter Parteien etc. Wäre schön, wenn wir das sachlich halten könnten…

Ein erstes Update: Der Außenpolitiker, Präsident des Reservistenverbandes und Oberst a.D. Roderich Kiesewetter hat offensichtlich den Wahlkreis Aalen-Heidenheim mit 57,6 Prozent als Direktkandidat für die CDU geholt. Der Bundeswahlleiter hat noch nichts veröffentlich, aber Kiesewetter selbst hat das um 20.52 Uhr getwittert, die offizielle Angabe des Bundeswahlleiters hier.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat den Wahlkreis Meißen für die CDU mit 53,6 Prozent direkt gewonnen.

 Augen geradeaus!-Leser someone hat dankenswerterweise die Wahlergebnisse der bisherigen Mitglieder des Verteidigungsausschusses zusammengestellt (Stand Sonntag 22:30, wird am Montag aktualisiert):

Mitglieder des Verteidigungsausschusses (ohne Vertreter und vermutlich nicht mehr vertretene Parteien):

Bündnis 90/Die Grünen:
Omid Nouripour: Verloren, Listenplatz 2 (HE)
Tom Koenigs: Noch kein Ergebnis, Listenplatz 4 (HE) [WK gewechselt]
Katja Keul: Verloren, Listenplatz 1 (NI)
Agnes Brugger: Verloren, Listenplatz 5 (BW)

Die Linke:
Paul Schäfer: Noch kein Ergebnis, keine Kandidatur auf Landesliste
Harald Koch: Verloren, keine Kandidatur auf Landesliste
Inge Höger: Noch kein Ergebnis, Listenplatz 9 (NW)
Christine Buchholz: Noch kein Ergebnis, Listenplatz 3 (HE)

SPD:
Ulrich Meßmer: Verloren, Listenplatz 21 (HE)
Fritz Rudolf Körper: Verloren: Listenplatz 12 (RP)
Lars Klingbeil: Verloren, Listenplatz 9 (NI)
Susanne Kastner: Nicht wieder angetreten
Wolfgang Hellmich: Verloren, Listenplatz 13 (NW)
Karin Evers-Meyer: Gewonnen [in Wilhelmshaven]
Hans-Peter Bartels: Noch kein Ergebnis, Listenplatz 7 (SH)
Rainer Arnold: Verloren, Listenplatz 5 (BW)

CDU/CSU:
Karin Strenz: Gewonnen
Bernd Siebert: Verloren, Listenplatz 4 (HE)
Anita Schäfer: Gewonnen
Henning Otte: Gewonnen [in Celle – Uelzen]
Karl Lamers: Gewonnen
Robert Hochbaum: Gewonnen
Jürgen Hardt: Gewonnen
Florian Hahn: Gewonnen
Markus Grübel: Gewonnen
Ingo Gädechens: Gewonnen [Berufssoldat]
Reinhard Brandl: Gewonnen
Michael Brand: Gewonnen
Ernst-Reinhard Beck: Nicht wieder angetreten

Und ein Außenpolitiker kehrt zurück: Niels Annen, der schon mal im Bundestag war und 2009 bereits an der Kandidatur scheiterte, ganz offensichtlich weil Außen- und Sicherheitspolitik einem in allen (!) Parteien nicht gerade den Aufstieg sichert, holte als Direktkandidat für die SPD den Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel mit 44,28 Prozent.

Der Deutsche Bundeswehrverband hat angekündigt, dass er konkrete Vorschläge für den Koalitionsvertrag machen will.