EuroHawk: Der SPD/Grünen-Antrag zum Untersuchungsausschuss

Zur Dokumentation: Der Antrag von SPD und Grünen, den Verteidigungsausschuss als Untersuchungsausschuss zum Thema EuroHawk einzusetzen – und der geplante Untersuchungsauftrag. Von Seiten der Koalition wird da sicherlich eine Erweiterung des Auftrags kommen, die auch die Zeit vor Juli 2011 und SPD-Politiker wie den Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück einschließt. Abgestimmt wird darüber voraussichtlich am 26. Juni.
Im Wortlaut:
Antrag
der Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages
Der Verteidigungsausschuss möge beschließen:
Der Verteidigungsausschuss im Deutschen Bundestag konstituiert sich als Untersuchungsausschuss gemäß Artikel 45a Abs. 2 GG.
Der Ausschuss hat den Auftrag, bis zum 31. August 2013 den Umgang der Bundesregierung mit den seit Juli 2011 (Überführungsflug des EURO HAWK Demonstrators nach Manching) offensichtlich gewordenen Problemen beim Entwicklungsvorhaben EURO HAWK, die zum Scheitern des Vorhabens führten, unter vertraglichen, rechtlichen, haushälterischen, militärischen und politischen Gesichtspunkten zu untersuchen sowie die Aufklärungs- und Informationspraxis der Bundesregierung zu diesem Vorgang zu überprüfen.
Hierzu sollen insbesondere folgende Fragen geklärt werden:
1.Welche Personen in Leitungsfunktionen in der Bundesregierung, einschließlich der Hauptabteilungsleiter und Abteilungsleiter, insbesondere im Verantwortungsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung, hatten zu welchem Zeitpunkt welche Informationen über Probleme beim Entwicklungsvorhaben EURO HAWK?
2.Wie wurde mit den dort bekannt gewordenen Informationen über Probleme beim Entwicklungsvorhaben EURO HAWK verfahren, wer wurde darüber wie informiert und welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Probleme zu lösen?
3.Zu welchem Zeitpunkt hatte Bundesminister Dr. Thomas de Maizière Kenntnis über (lösbare oder unlösbare) Probleme beim Entwicklungsvorhaben EURO HAWK und welche Vorgaben machte der Minister gegebenenfalls hinsichtlich der Lösung dieser Probleme?
4.Welche der im Bereich des Bundesministeriums der Verteidigung vorliegenden Informationen über die Probleme beim Entwicklungsprojekt EURO HAWK wurden wann, aus welchem Anlass innerhalb der Bundesregierung, an den Deutschen Bundestag und seine Fachausschüsse sowie an dritten Stellen und die Öffentlichkeit weitergegeben oder warum wurden Informationen gegebenenfalls nicht weitergegeben?
5.Für den Fall, dass Informationen falsch, unvollständig oder überhaupt nicht weitergegeben worden sind: Wie kam es zu diesem Fehlverhalten und wer trägt hierfür die Verantwortung?
6.Welche Haushaltsmittel werden vom Beginn des Entwicklungsvorhabens bis zu seiner Beendigung Ende September 2013 für welche Zwecke und welche durch den Auftragnehmer erbrachten Leistungen aufgewendet worden sein? Welche Beträge werden davon aus welchen Gründen als Verlust zu verbuchen sein und wer trägt hierfür die Verantwortung? Welche Minderung der Verluste hätte gegebenenfalls durch einen frühzeitigeren Abbruch des Entwicklungsvorhabens erreicht werden können?
7.Welche Informationen und Erkenntnisse waren zu welchem Zeitpunkt Grundlage für Entscheidungen zum Verzicht auf die Serienbeschaffung des EURO HAWK, wurden diese Entscheidungen jeweils auf bestmöglicher Informationsgrundlage fachlich und sachlich angemessen vorgenommen und auf welche Weise war der Minister in diese Entscheidungen einbezogen?
8.Welche Auswirkungen hat das Scheitern des Entwicklungsprojekts EURO HAWK und der Verzicht auf die Serienbeschaffung auf andere Rüstungsvorhaben der Bundeswehr (AGS/Global Hawk/waffenfähige Drohnen)?
9.Welche Maßnahmen wurden in der Bundesregierung durch wen ergriffen, um Haftungs- und Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Auftragnehmer zu prüfen und gegebenenfalls geltend zu machen?
Rainer Arnold, MdB Omid Nouripour, MdB
Gut und schön, diesen Fragenkatalog hätte aber auch jeder BILD Reporter aufstellen können, ich meine die Leute, welche die Aufgezählten Punkte untersucht sehen möchten interessiert es offensichtlich nicht wie solch ein Debakel in Zukunft vermieden werden kann, auch wird nicht einmal daran gedacht danach zu fragen wie das Verteidigungsministerium gedenkt die Fähigkeitslücke SIGNIT und MINIT in Zukunft auch ohne Eurohawks oder gar AGS zu schließen.
Wie hier schon beschrieben geht es nur und einzig und allein um Wahlkampf, es geht nicht um verschwendetes Geld, noch nicht einmal um so etwas wie Wehrfähigkeit.
Aufgabe eines Untersuchungsausschusses ist es einen oder mehrere Sachverhalte zu klären. Zur Klärung des Sachverhaltes EH gehört nicht die Frage, wie in Zukunft eine Fähigkeitslücke geschlossen werden soll. Diese Frage kann Gegenstand einer Anfrage an die Bundesregierung sein. Die Klärung eines Sachverhaltes durch einen Untersuchungsausschuss hat auch zunächst einmal nichts mit Wahlkampf zu tun. Die Ergebnisse können dann natürlich in einem Wahlkampf verwendet werden. Daher sollte endlich der stereotype Hinweis aufgegeben werden, dass es bei dem Untersuchungsausschuss nur um Wahlkampf gehe. Im übrigen gehört der Untersuchungsausschuss zu einem der mächtigsten Instrumente des Parlaments und man sollte dieses Instrument nicht diskreditieren.
Wunderbar zu sehen, wie sich die Fraktionen von EADS am Nasenring durch die Manege führen lassen und glauben, damit Wahlkampf machen zu können……….. Die dürfen den ganzen Sommer im Paul-Loebe-Haus verbringen. Viel Spass!
Wird bestimmt genauso sinnvoll wie der Eurofighter U-Ausschuss in Österreich. Besonders die Fachkompetenz der rot-grünen Politiker trug da sehr zum Unterhaltungswert des Verfahrens bei.
@ Schleppi,
Zustimmung. Zunaechst Aufklaeren.
In dem Zusammenhang: Warum wurden zwei Vertraege geschlossen, die der logistischen Unterstuetzung des einen Demonstrators (Full Scale Demonstrator EH) dienten?
Dem Bericht der Ad hoc Arbeitsgruppe vom 05.Juni, danke fuer das Einstellen auf AGA durch den OvWa, laesst sich entnehmen, dass alleine fuer diese 2 „Contractor Logistic Support Vertraege“ rd. 83 Mio Euro Verpflichtungen eingegangen wurden.
Was war (ist) die Gegenleistung dafuer? War es ueberhaupt ein Hand voll von Fluegen? Wie grenzen sich diese CLS-Leistungen gegen die Entwicklungsleistungen ab?
Wie sagte MdB Erdel? Mit jeder Antwort noch mehr Fragen.
Wenn die Regierungsparteien Steinbrück und die Welt auch noch befragen wollen, kann man den Untersuchungsausschuss nicht mehr vor der Wahl abschließen. Dürfte wohl das eigentliche Ziel dabei sein. Ob das De Misere etwas nutzt, bleibt abzuwarten, da er sich ja nicht einmal mehr in einer Fragestunde im Verteidigungsausschuss traut. Manche Fragen werden von TdM auch schon gar nicht mehr beantwortet. Am Wochenende dürfte es wohl wieder die nächsten unschönen Euro Hawk Details geben.
Die Entscheidung über die Kampfdrohnen soll jetzt Ende des Jahres fallen. Also nach der Bundestagswahl.
@Frank
Nein, es geht um handwerkliche Fehler und da ist der EH nur einer von vielen. Die meisten werden gerade, durch auf die Zeitachse schieben, verschleiert.
M.M.n. stellen die Ziffern 1 bis 8 des Untersuchungsauftrages völlig richtig und nahezu komplett auf die (Aus-) _W_i_r_k_u_n_g_e_n_ ab und sind – da relativ offen formuliert – jederzeit an neue Erkenntnisse anpaßbar (gar nicht so ungeschickt, von wegen Bild-Niveau).
Allerdings fehlen mir die fachlich substantiierten Fragen bzw. Aufträge nach der Aufklärung der _U_r_s_a_c_h_e_n_, welche bestenfalls mit Ziffer 9 tangiert werden. Das Parlament hat als Kontrollorgan der Legislative den Auftrag Fehler der Exekutive aufzuzeigen und deren Abstellung zu fordern bzw. deren Abstellung durch das BMVg und das BMF diesem gegenüber politisch durchzusetzen. Es gilt ja u.a. den Beschaffungsfilz aufzudecken, diesen vorzuführen und dessen Inkompetenzen samt fachlichen Defiziten möglichst ein Ende zu bereiten. Also heißt es kompromißlos aufzuklären und „festzunageln“!
Dies erfordert wiederum vom Untersuchungsausschuß des VA bereits bei seiner Auftragsformulierung (externe) Expertise und genau hieran scheint es bei „Rot“ und „Grün“ zuminmdest etwas zu klemmen.
Die bisherigen (protokollkierten bzw. anderwärtig schriftlich festgehaltenen) Aussagen der Herren Thomas de Maizière (BMVg), StS Beemelmans (BMVg), Generalleutnant Schelzig (StV GI), MD Selhausen (HAL AIN, BMVg), Präsident Stein (BAAINBw), PStS Kossendey (BMVg), StS Wolf (BMVg) und StS Gatzer (BFM) vor dem VA und dem HA samt aller bislang geschöpfter und noch zu schöpfender Urkundsbeweise sowie Bezugsdokumente, gehören sorgfältigst analysiert. Ein wahrlich, geradezu erschreckender Fundus an schuldhaften und damit sträflichen Nonsens sowie Dilettantismus (nicht nur seitens der Befragten, sondern auch von so Damen und Herren Fragesteller, wie Agnesia Brugger und Paul Schäfer u.a. (Beispiel ohne Anspruch auf Vollständigkeit)).
Ebenso sorgfältig und mit Blick auf Aufklärung der Ursachen wäre die Liste der noch zu ladenden weiteren Zeugen abzustimmen (wie z.B. Min a.D. Jung, Steinbrück, Scharping, StS a.D. Eickenboom, Dr. Wichert, Otremba, Gen a.D. Kujat, Schneiderhahn, Kreuzinger-Janik und Müllner, als auch MD Dr. Ulrich Schlie) sowie die Liste der weiteren (sachverständigen) Zeugen und Sachverständigen (wie z.B. Heinz-Jürgen Rommel, Neset Tükenmez, Stefan Zoller, Bernd Gerwert sowie die Sachverständigen Prof. Dr. Giemula, Dr. Ing. Lohl (EASA Certification Director), Fredrik KÄMPFE (Deputy Chief Legal Adviser, EASA, RPAS/UAS Workshop).
Ferner gilt es ganz dem bewährten militärischen und auch juristischen Prinzip sowie der erforderlichen Verfahrensökonomie entsprechend, die „Semantik“ der Zeugen drastisch einzuschränken und diese kompromißlos auf ihr Tun, ihre Unterlassungen und auf die Fakten „zu nageln“ Jeder kennt die berühmten Satz „Kommen Sie auf den Punkt, wo steht das (was), wieso haben Sie sich nicht daran gehalten?“ Dies hätte die Einvernahmen von Beemelmans, Selhausen und Stein samt deren „Herumeiern“ schon bisher ganz wesentlich reduzieren und konzentrieren können.
So beinhaltet die ZDv 19/1 „Das Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr“ (Fassung vom 31.07.2009, genehmigt von StS Dr. Wichert):
„…. II. Aufgaben und Zuständigkeiten:
…
103. Das Waffensystemkommando der Luftwaffe (WaSysKdoLw) ist zuständig für
– die Umsetzung dieser Dienstvorschrift im Bereich der militärischen Organisationsbereiche,
– die Erteilung der Verkehrszulassung für Luftfahrzeuge mit taktischem Kennzeichen und
– die Lizenzierung von Prüfpersonal und Freigabeberechtigten im Bereich der militärischen Organisationsbereiche (milOrgB)
104. Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) und dessen nachgeordneter Geschäftsbereich sind zuständig für die
– Umsetzung dieser Dienstvorschrift im Geschäftsbereich des BWB
und gegenüber der Industrie,
– Durchführung der Luftfahrttechnischen Prüfungen bei industriellen (1*) Auftragnehmern und
– Anerkennung von Unternehmen und anderen Stellen zur Entwicklung, Herstellung, Instandhaltung, Betreuung sowie Änderung von
Luftfahrzeugen und Luftfahrtgerät der Bundeswehr.
105. Das IT-AmtBw und das Bundesamt für Wehrverwaltung (BAWV) sowie deren nachgeordnete Geschäftsbereiche sind zuständig für die Umsetzung dieser Dienstvorschrift in ihren Geschäftsbereichen und gegenüber der Industrie.
106. In allen Verträgen, die zum Zweck der Entwicklung, Herstellung, Beschaffung, Instandhaltung, Betreuung sowie Änderung von Luftfahrzeugen und Luftfahrtgerät der Bundeswehr geschlossen werden, sind mit dem Auftragnehmer die von ihm zu erfüllenden Pflichten und Aufgaben zu vereinbaren, die sich aus den gesetzlichen Bestimmungen und aus dieser Dienstvorschrift ergeben.
107. Bei Vertragsschluss durch Agenturen [z.B. zwischen EUROHAWK GmbH und EADS-CASSIDIAN sowie NORTHROP-GRUMMAN] ist für den Geschäftsbereich des BMVg durch die im Rahmen einer Beauftragung, Mitzeichnung und/oder Zuarbeit beteiligten Stellen sicherzustellen, daß die in den Verträgen vereinbarten Standards bezüglich der Muster-, Stück- bzw. Nachprüfung den gesetzlichen Bestimmungen und den Bestimmungen der Bundeswehr entsprechen. Zusatzforderungen sind ggf. vertraglich zu vereinbaren.
108. Der Leiter oder die Leiterin des Musterprüfwesens für Luftfahrtgerät der Bundeswehr bei der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge – Musterprüfwesen für Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61), nachfolgend Ltr ML genannt, ist im Geschäftsbereich des BWB zuständig für die
– Musterprüfung und Musterzulassung von Luftfahrzeugen und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (1*), Definition gemäß Anlage 1)
– Verkehrszulassung von Luftfahrzeugen der Bundeswehr mit sonstigen militärischen Kennzeichen, für Prototypen und Vorserienstücke in der Industrie-Entwicklung sowie
– Lizenzierung von Prüfpersonal und Freigabeberechtigten im Bereich der Bundeswehrverwaltung.
_____________________
(1*) Definition gemäß Anlage 1 [Begriffsbestimmungen])
Die Forderung von TdM nach einer neuen militärischen Zulassungsbehörde ist m.M.n. deshalb nur eine „Schnappsidee“ eines Bürokraten und Autokraten, um von den originären Defiziten seines Ministeriums abzulenken.
Man sollte erst einmal das sauber abarbeiten, was bereits seit Jahrzehnten mit den gegebenen Normen und Rahmenbedingungen festgeschrieben ist, statt das „Rad neu zu erfinden“! Das Problem ist nämlich nicht das „Rad“, sondern es sind diejenigen „Seilschaften, Dilettanten und Lobbyisten“, die seit jeher und letztendlich zu Lasten der Truppe „dran drehen“!
Exakt hier werden also diejenigen Abgeordneten des VA gefordert sein, welche fundierte juristische und/oder militärische Erfahrungen – speziell im Verwaltungs- und Strafrecht sowie im Disziplinar- und Wehrstrafrecht – besitzen.
Dann wäre „der Sack ganz schnell zu“ (noch bis Ende August) und könnte für einen neuen IBUK sowie dem GI und dem Minister des BMF zur Entsorgung im Deutschen Bundestag hinterlegt werden (in der Sondersitzung am 09.09.2013)! Und erst dann stehen die echten Reformen in der „Drachenburg BMVg“ an und es können die wahren „Ritter der Drachenburg“ (vgl SPON) zum Zuge kommen. Auch erst danach sollte man sich an das Thema bewaffneter Drohnen anhand neuer Handlungsprämissen sowie neuer Eingangs- und Entscheidungs- parameter heranwagen.
Helmut Schmidt (IBUK 22.10.1969 – 07.07.1972), beklagte bereits 1969, also vor 44 Jahren: „Die Schwerfälligkeit der ministerialen Maschinerie habe in der gesamten Bundeswehr zu Versäumnissen und Fehlleistungen geführt. Prestigebetonte Kompetenzstreitigkeiten zwischen zivilen und militärischen Abteilungen führten zu Enttäuschung und Verbitterung der Truppe.“
Was haben TdM und seine Vorgänger (Schmidt und Leber mal ausgenommen) daran geändert?
3:)
Bei fast allen Rüstungs-Debakeln wurden und werden die entscheidenden Fehler in der Definitionsphase gemacht, weil dabei immer 2 Konzept- Welten aufeinander prallen:
Operational Requirement und Technical Feasibility…….und bitte nicht vom Einsatz her denken, das bringt nur alles durcheinander ;-)
Außerdem weiß man doch aus den Ingeneurswissenschaften, dass Entwicklungsprojekte ab einer gewissen Komplexität in der Regel 60% teurer werden als anfangs kalkuliert, 50% länger dauern als anfangs terminiert und 40% weniger leisten als anfangs spezifiziert.
Und so fragt man sich schon, warum man bei der Rüstung in Deutschland immer nur den behördlichen Bedarfsträger und Bedarfsdecker wurschteln läßt und nicht vor Vertragsabschluß zertifizierte und unabhängige Ingenieursbüros mit einer Realisierungsrisikoanalyse beauftragt ? Da gibts sogar ’ne DIN, bzw. ISO für. Die BW gibt wieviel für Technische Studien jedes HH-Jahr aus ???
Nun, die Antwort ist einfach: weil nach dem Kalten Krieg die meisten großen Rüstungsprojekte aus politischen Gründen losgetreten worden sind….rüstungspolitische, bündnispolitische, industriepolitische, arbeitsmarktpolitische und parteipolitische Gründe und eben weniger aus verteidigungspolitisch-operativen Gründen…..vom Einsatz her denken, my foot !
In Sachen alternative Trägerplattform für ISIS flatterte mir gerade eine Info zu einer aktuellen Stellungnahme des BMVg auf den Tisch:
Da ist von Airbus A319 und Heron TP sowie allen Ernstes der Prüfung derer grundsätzliche Eignung und Realisbarkeit die Rede. Entsprechen werde das IPT Lösuungsvorschläge dem GI bis Ende 2013 zur Auswahlentscheidung vorlegen. Das IPT werde auch alle realisierbaren Plattformen zur AF SLWÜA untersuchen, so UAV im HALE- und MALE-Bereich, Geschäftsreiseflugzeuge, Mittelstreckenpassagierflugzeuge sowie bereits eingeführte und noch einzuführenden Transport- und Sonderflugzeuge.
Auswahlkriterien werden die Aufklärungsleistungen des Gesamtsystems, der für die EuroHawk Serie vorgesehene Kosten- und Beschaffungsrahmen, die Life-Cycle Cost, der zeitliche Zulauf zum Schließen der Fähigkeitslücke und die Minimierung des Realisierungsrisikos hinsichtlich Integration und Zulassung sein.
Mein Gott weiß der Verfasser dieses „Geschmarres“, überhaupt wovon er redet?
Wäre es vielleicht doch zumindest glaubhafter gewesen, z.B. zu schreiben, TdM hat z.B. bei seinem Besuch am 10.12.2012 in Manching bei CASSIDIAN auch eine schöne bunte Mappe über den A319J erhalten, diese auch kurz durchgeblättert, natürlich nicht bewußt wahrgenommen, an seine StS weitergegeben und damit „ist der Sack zu“.
GI und BAAINBw sowie VA, HA und BFM, fresst Vögel oder sterbt und das Zahlen obliegt dem Volkssouverän!
Nachtrag:
Man lese bei FOCUS Online MONEY von heute 08:04: „ROUND UP – EADS-Chef kritisiert Drohnen-Debatte – Geldhahn für Entwicklungen zu“:
Damit dürfte wohl Jedermann klar sein, woher der Wind weht und was die edlen und ehrlichen EADS-Absichten beim EuroHawk seit Anbeginn waren!
@Vtg-Amtmann:
Wenn eine AWE noch dieses Jahr oder Anfang nächstes Jahr erfolgt, dann kann man sogar bruchlos die eingeplanten Haushaltsmittel verwenden.
@Vtg Amtmann
Wenn das die Auswahlkriterien sind:
„Auswahlkriterien werden die Aufklärungsleistungen des Gesamtsystems, der für die EuroHawk Serie vorgesehene Kosten- und Beschaffungsrahmen, die Life-Cycle Cost, der zeitliche Zulauf zum Schließen der Fähigkeitslücke und die Minimierung des Realisierungsrisikos hinsichtlich Integration und Zulassung sein.“
Dann wird der EuroHawk der Nachfolger für den EuroHawk sein.
@Elahan: Vergaggeiern kann ich mich selber, aber Ihre Ironie zu dem „Prototypen“ (Zitat Harald Stein) erscheint mir durchaus traurig und wahr.
@Memoria: Dann aber bitte bei der AWE (Auswahlentscheidung, vgl. http://www.gfft-portal.de/files/BMVg%20Broschuere%20CPM%20%28nov%29.pdf) etwas Vernünftiges, marktverfügbar, erprobt, fertigentwickelt, zugelassen, leistungsfähig, den Einsatzprofilen angemessen, kostenbewußt, wirtschaftlich sowie synergiehaltig, wie z.B. Gulfstream G550-Höhenflugzeug oder Bombardier Global Sentinel, wo man auch noch zusätzlich und mehrfach bildgebende Sensorik samt bis zu 6 Mann Operator neben der 3 Mann Crew integrieren kann.
Und bitte nicht so absolut ungeeignete Geräte wie Airbus 319J (75.5 to MTOW, max. 3,700 nm/6,850 km Range, 12,500 m/41,000ft service ceiling) oder HERON TP (mit gerade einmal 1.000 kg Payload).
In einen älteren Artikel konnte man folgendes lesen:
„In einem Brief an die Mitarbeiter machte Unternehmenschef Tom Enders klar, dass er für diesen Konzernbereich kaum noch erfolgversprechende Perspektiven sieht …. Die in Cassadian gebündelten Verteidigungsaktivitäten müssten aber auf den Prüfstand gestellt werden.“
Cassidians große Investitionen in Drohnen wurden sicherlich zum überwiegenden Anteil vom DE Steuerzahler bezahlt. Wirklich Investiert wird bei EADS DE wohl vor allem in Lobbyarbeit. Jede SIGINT Alternative die EADS nicht passt, ist nicht Mehrheitsfähig. Wenn das zu teuer wird, kommt das nicht durch den Haushaltsausschuss. Ob die Fähigkeitslücke geschlossen wird, muss sich erst zeigen. Diese EH Diskussion dürfte dafür sorgen, dass größere Beschaffungen erst nach der Wahl den Bundestag vorgelegt werden. Auch die Einigung über die EADS Reduzierungen dürften erst nach der Wahl über die Bühne gehen.
@ Vtg-Amtmann
War nicht gegen sie, aber wenn sich herausstellt, dass eine Ersatzbeschaffung teurer ist als die Weiterführung des EH Projektes, dann müssen die Herren raus mit der Sprache und ihre vorgeschobenen Unzulänglichkeiten des EH (Zulassung, S&A und Musterprüfung) um weitere Problemfelder der UAS erweitern. Dann fällt auch die Forderung nach bew UAS.
Wer nicht auf den Flurfunk hört, wird vergackeiert….auch gut :-)
Genau das geschieht ja, Verkaufprofis nehmen sich die Entscheidungsträger der Bw vor und möchten möglichst viel verdienen.
@Elahan: Vom Bombardier Global Sentinel habe ich keine exakten Zahlen, aber beim Gulfstream G550-Höhenflugzeug wage ich mal einzuwerfen, maximal 50% vom ursprünglichen T€uroHawk-Budget, bei deutlich höheren Nutzwerten und vielfältigeren Fahigkeiten inkl. Zulassungen, Systemeinführung (auch Ausbildung und Schulung) bis hin zu einer bislang noch nie erreichten raschen Verfügbarkeit.
Nachteil: Es steht nicht EADS drauf und es ist vielleicht auch nur teilweise EADS-CASSIDIAN drin, sofern denn sich das SIGINT/ISIS tatsächlich als so gut erweist wie bislang propagiert. Und da gebe ich auf die bisherige Lobhuddelei der Lobbyisten und Dilettanten aus dem Rüstungsbereich des BMVg zunächst einmal Garnichts, denn in Vielem wurde beim T€uroHawk die „Ode an die Freude“ von den Realitäten eingeholt (http://www.youtube.com/watch?v=Bd4zutzUIco).
Meines Wissens hat Enders die Tetra/Tetrapol-Funksparte von Cassidian gemeint, da ist kaum noch Potenzial drin. Auf der CCW13 in Paris vor 1 Monat gab es ein paar Gerüchte, das Cassidian das Geschäft verkauft.
Ansonsten zum Thema Verkackeiern: es ist schon dreist, wie gestern im Bundestag von Experten geschwärmt wurde, was die noch zu kaufenden Kampfdrohnen Tolles an Hilfe bei der Deichüberwachung in Hochwasserlagen bieten würden. Das so ein Unsinn verzapft werden kann…
@Detlef Borchers
Ja, weil sie eben nur das nachplappern was ihnen die Lobbyisten ins Ohr flüstern!
http://m.youtube.com/#/watch?v=82JFjgBkNm4&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3D82JFjgBkNm4
Un schlagbar im Preis im Vergleich zu einem UAS und man hat kein Problem mit EASA/EAMAR und Datenlink.
Gestrige Kampdrohnendebatte im Bundestag (Große Anfrage der SPD):
http://dbtg.tv/fvid/2437782
EuroHawk ist natürlich auch Thema.
Gleich zu Beginn seziert Bartels die widersprüchlichen Argumente von TdM (keine Vorlage, lösbar/nicht lösbar, Flurgespräche, Brief Bartels-Kossendey).
Nachtrag zur Minister-Rede :
Wie fliessen konkret die Erfahrungen des EH in die Beschaffung eines MALE UAS ab 2016 ein?
Wie sollen diese im Inland betrieben werden?
Zugelassen für Kat. 2 (anderes wäre technisch ja auch bis dahin nicht möglich)?
TdM im Münchhausen-Check bei SPON:
http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-905611.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=
Abseits von Beschriftungen und Lasthaken von Hubschraubern möchte ich den Blick nochmal auf TdM und die Drohnen lenken.
Zwischenstand mit Ende dieser Woche aus meiner Sicht:
1. Der UA ist ein gigantisches Eigentor (siehe Ministerrede in der Drohnendebatte)
2. Das BMVg ist bzgl. Alternativplattform weiterhin planlos, obwohl im März 2013 Prüfungsergebnisse vorliegen sollten
3. Das BMVg hat es geschafft die Argumentationslücken durch fragwürdige und nachgeschobene Begründungen (lösbar/ nicht lösbar) zu überdecken
4. Die Opposition und die Presse verknüpfen EH und AGS immer noch nicht ausreichend (siehe Reden, UA-Auftrag) – hier ließe sich die nicht stringente Argumentation des BMVg und persönliche Verantwortung von TdM sehr gut heraus arbeiten (aber: siehe 1.)
5. Das BMVg plant unbeirrt die Beschaffung von UAV MALE für ab 2016 – Zulassungsfrage ebenfalls ungeklärt
Fazit: Die Luft ist weitgehend raus, die Opposition steht sich selbst im Weg, die Presse verliert das Interesse.
@T.W.:
Wäre es möglich für die Debatte einen neuen DroneWatch-Thread aufzumachen?
Für nach AFG muss die Priorität auf Aufklärungsdrohnen liegen, ggf optional piloted.
Aber die sind noch nicht chic und hip genug :-)
Der ständig konstruierte Fall für den man dringend eine bew Drohne außerhalb von Targeted Killing benötigt, wird nach AFG nicht mehr ziehen. Man wird für viel Geld Geräte kaufen, die man nicht benötigt und dafür fehlt das Geld für einsatztaugliche Coin und ISR Plattformen.
Evtl kommen ja auch Systeme zur Auswahl, die ohne Probleme in der EU betriebenwerden können und die einfach in den Einsatzraum zu verlegen sind.
„The Firebird, a hybrid between a conventional aircraft and a UAV, offers the flexibility to perform ISR missions based on the demands of the mission environment and whether manned or unmanned flight is optimal. The Firebird can support multiple types of ISR and communications sensor payloads simultaneously during flight, including high-definition full-motion video, infrared, radar, and different types of electronic communications.“
http://www.avionics-intelligence.com/articles/2012/11/firebird-garmin.html
http://www.lockheedmartin.com/us/news/press-releases/2011/november/AirborneBorderSurveillance.html
@Memoria: „Abseits von Beschriftungen und Lasthaken von Hubschraubern möchte ich den Blick nochmal auf TdM und die Drohnen lenken. […] Fazit: Die Luft ist weitgehend raus, die Opposition steht sich selbst im Weg, die Presse verliert das Interesse.“
Wenn uns die T€uroHawk-Afaire denn eines mit Sicherheit aufgezeigt hat, dann parteiüber- greifend den seit mehreren Jahrzehnten etablierten Beschaffungsfilz und dieser hat nunmehr auch TdM eingeholt! Nur genau dieser Ansatz wird in einer Wahlkampfblindheit und in einem je nach Fraktion negativen oder auch positiven „Target Fix“ auf den Minister TdM von allen Beteiligten versäumt und zur Personalfrage einer sich zunehmend selbst demontierenden Persönlichkeit degradiert! Dieser unglückliche IBUK ist doch mittlerweile faktisch fast zur Nebensächlichkeit verkommen, nach dem die Wahlen immer näher rücken?
So schrieb ich am 11.06.2013 an einen Bundestagsabgeordneten meines Vertrauens:
(Zitat) BSHS – bislang ca. 82,5 Mio. € Gesamtschaden, zzgl. vermeidbaren Mehrkosten i.H.v.5.882,00 € für jede weitere Flugstunde mit der seit 2004 eingesetzten BSHS-Interimslösung BO 105 bis ca. 2015:
_______________________________________________________________________
Sehr geehrter Herr Abgeordneter XYZ,
Sehr geehrter Herr [Dienstgrad] ZYX,
In den Dateianhängen erhalten Sie für die Sitzung des VA am 12.06.2013 das angekündigte „Memo zu TOP 21 „BSHS – Basisschulungshubschrauber“ sowie die entsprechenden Bezugdokumente.
Wir gehen dennoch davon aus, daß Top 21 „BSHS“ sowie Top 18 „Anfrage Pakistans zur Überlassung von Hubschraubern des Typs BO 105“, aufgrund der aktuellen Ereignisse zu Top 22 „Euro Hawk und AGS“ erneut vertagt werden.
Gerade deshalb erscheint uns der Komplex BSHS aufgrund seiner frappierenden Parallelen zur EUROHAWK–Afaire, für einen weiteren „Anlauf bzw. Durchgang“ als erneuter Tagesordnungspunkt im Verteidigungsausschuß, als auch im Rechnungsprüfungsausschuß allemal gut, denn es liegt mittlerweile ein wahrscheinlicher Gesamtschaden von immerhin ca. 82,5 Mio. € vor!
Entsprechend geht auch die Ausschussdrucksache 17 (12) nn-nn.06.2013-17/nn in höchster Erbärmlichkeit des Parl.StS [X] völlig an den wirklich relevanten Sachverhalten vorbei.
Dies auch wegen der Gesamtdauer des BSHS-Beschaffungsvorhabens, welche sich bereits über sechs Regierungen erstreckt, weil bis zur Mitte der 90er Jahre in seinen Ursachen zurückgehend.
Ferner zeichnet auch dieses Projekt aus, daß in Masse sowie über weite Strecken die maßgeblich Beteiligten des BMVg (politische und beamtete Staatssekretäre, HAL AIN, Präs BAAINBw, u.ä.) insgesamt identisch sind und ebenso die Pleiten, Pech und Pannen, samt widerrechtlichen, wettbewerbs- und kartellrechtlich relevanten „Begünstigungen“ des „Haus- & Hof-Lieferanten“ EADS bzw. dessen Tochtergesellschaften durch das BMVg vorliegen (wie eben auch im Fall EUROHAWK evident gegeben)!
Das Gesamtinvest für die neun neuen Basisschulungshubschrauber – je nach Ausrüstung gemäß der bislang unbekannten, weil seit Dez. 2010 neu zu erstellender Leistungs- beschreibung – dürfte derzeit bei fast lächerlichen ca. 14 Mio. € bis 16 Mio. € liegen. Die aktualliserte AFReG erstmals beauftragt im Mai 2007(!) – liegt wiedereinmal beim BMVg zur ministeriellen Mitzeichnung und dies bereits seit Mitte 2012!
Der benannte Schaden von ca. 82,5 Mio. Euro, ergibt sich nach Abzug des Invests von ca. 15 Mio. €, d.h. der Refinanzierung der neun neuen BSHS aus einer seit Jahren möglichen Betriebskostenersparnis (also aus dem „Topf“ Betrieb) i.H.v. insgesamt ca. 97,5 Mio. € (01. Juli 2006 – 30. Juni 2013). Nicht eingerechnet sind hierbei die weiteren Schäden ab 01.07.2013 bis zur voraussichtlich erst ab 01.07.2016 gegebenen Aufnahme des Ausbildungsbetriebes mittels der neuen BSHS.
Sofern man das seit September 2010 latente bzw. wegen zu großer „ECD-Freundlichkeiten“ nichtöffentliche Verhandlungsverfahren unverzüglich wieder aufnehmen würde, betragen die weiteren vermeidbaren Mehrkosten aktuell 5.882,00 €/Flugstunde für die „BSHS-Interimslösung BO 105“ (Basis VMBl 1/2012)!
Es erscheint deshalb ganz erstaunlich, welche Eigenleben und Selbstherrlichkeiten sich auch bei kleineren Beschaffungvorhaben sowie unter einer 25 Mio. BMF-Vorlage auf den Ent- scheider- und Arbeitsebenen des BMVg über Jahre, ja über Jahrzehnte hinweg halten und derart absolut verantwortungslos sowie in einer geradezu „rotznäsigen Systemimmanenz“ des BMVg, die Schadenssummen exzessiv kumulieren?
Es bedürfte also keineswegs derer Großprojekte wie EURO HAWK, A400M, €-FIGHTER, NH90, UHT, PARS, MEADS, HERKULES, etc. um derartige Missstände aufzuzeigen, denn diese sind nur der in den Medien überkochende Abschaum eines seit Jahrzehnten und längst patho- logisch zum Filz mutierten Beschaffungswesens.
Kurzum „Kleinvieh“ kann auch viel „Mist“ produzieren, welcher beim Minister leider wirklich nie ankommt bzw. diesem ganz den Sitten des Hauses entsprechend von der „Entscheiderebene“ vorenthalten wird.
Mit freundlichen Grüßen,
U-V W“
(Zitatende)
[@T.W.: Wäre vielleicht fast einen eigenen Thread wert, weil demnächst medienrelevant?]
@ Vtg-Amtmann
1. Sehr wahr und mit dem LUH (Light Utility Helicopter) gleich weitermachen. Jener muesste alsbald im HH-Ausschuss eroertert werden.
2. Im Entwurf der schlussgezeichneten AF/ReG (warum noch nicht auf CPM nov umgeschrieben?) liest man 5.000 Euro je FH fuer die betreuende Industrie. Darin sind z.B. nicht enthalten Infrakosten, Abschreibung, Beschaffung, Kraftstoff, Personalkosten der Bw.
3. Es handelt sich also v.a. um Kosten fuer Ersatzteile, Mannstunden der Wirtschaft (rd. 90 Dollar je Std) und Zeitwechselteile und deren Ein-/Ausbau.
4. Der zivile Hubschrauber EC-145 T2 wird mit variablen Kosten (Kraftstoff, Zeitwechselteile, Vorflug-/Nachfluginspektionen, Landegebuehren, Pilotenkosten etc.) von 1378 Dollar je FH berechnet. Vgl. http://www.conklindd.com. Das ist 1/5 des o.a. Betrags.
5. In den variablen Kosten sind nicht die Kosten fuer die planbaren Inspektionen enthalten. Aber diese betragen nicht das 4x fache des ganzen Rests der variablen Kosten, erst Recht nicht, wenn wie beim LUH der Bund Kraftstoff und Anteile der Wartung, naemlich durch Personal im Kombatantenstatus traegt. und auch nicht, wenn gewisse militaerische Ausruestung zugrundegelegt wird.
6. Wo liegen die Ursachen fuer die immer wieder ueberzogenen Preise? Die gewerbliche Wirtschaft versucht und schafft es, im Umfeld der fruehen Phasenpapiere Preise hineinzuschreiben, der Preispruefer prueft nicht scharf und ist weit weg vom Fach, die Ruestungshierarchie fragt nicht scharf nach und die Politik (HH-Ausschuss) prueft v.a. innere Konsistenz der Vorlagen. Dicke Bretter, wie wird eigentlich in Mannheim der angehende Beschaffernachwuchs ausgebildet? Werden Fortbildungen durchgefuehrt?
7. Und der noch simplere BSHS kann schon gar nicht 5000 Euro je Fh kosten.
….da gabs doch 2007 oder 8 (?) dieses Projekt GAST (http://www.manfred-bischoff.de/GAST.htm), das die entwickelnde ARGE einfach gekündigt hat, weil sie im Rahmen des Vertrages die immer wieder geänderten Forderungen des Bedarfsträgers nicht realisieren konnte…..da gibt es übrigens einen Bezug zu dem Thema dieses Fadens. Waren so bummelige 80 Mio, die damals verbraten wurden.
Und damit bin ich beim Thema: immer nur auf den Bedarfsdecker, bzw. die politische Entscheiderebene einprügeln ist ziemlich billig….wie sieht es aber mit der Forderungskompetenz des Bedarfsträgers aus = Streitkräfte ?
Streitkräfte, deren Forderungs- und Bewertungskompetenz spätestens seid der Ideologisierung von NetOpFÜ sich aus theoretischen Dogmen ableiten und kaum noch aus auf operational analysis gespeisten Operations- und Technologiekonzepten, sind natürlich ein gefundenes Fressen für die Lobbyisten der Industrie insbesondere jenseits des Atlantik.
@Schraubendrehn, @all:
In „theeuropean.de/elke-hoff“ kann man einen trefflichen Kommentar dieser Politikerin unter dem Titel „Sachlichkeit tut not“ lesen. Auch deren Fazit zur EuroHawk-Afaire ist: „[…] Dabei kommt allerdings die in die Zukunft gerichtete Frage zu kurz, wie man den Rüstungsprozess effizienter und zielorientierter umbauen kann. […] Probleme […] zogen sich in all den Jahren wie ein roter Faden durch meine Arbeit: Beispielsweise das Militärtransportflugzeug A400M, die Korvette K130, der Transporthubschrauber NH 90 oder der Unterstützungshubschrauber Tiger. Das Gerät kam entweder deutlich später, wurde teurer oder verfügte nicht über die Fähigkeiten, die für einen Einsatz notwendig sind. Das Verteidigungsministerium ist in der Pflicht. Somit bekamen unsere Soldatinnen und Soldaten häufig nicht das notwendige Material, das sie zur Erfüllung ihres Auftrags dringend benötigten. […] Die bis jetzt eingeleiteten Veränderungen waren offensichtlich nicht ausreichend.“
Die in meiner „Schadensberechnung“ angesetzten Vollkosten für einen BSHS sind sogar extrem konservativ, denn diese wurden mit 60% der im VMBl ausgewiesenen „Vollkosten“ des EC 135 T1 angesetzt! Wenn wir mit „Conklin & de Decker“ rechnen würden, täten sich noch größere Abgründe auf.
Was den SOF-LUH anbetrifft, gehört der m.M.n. nicht in den HA, sondern in den VA und am besten alsdann in einen UA, denn wenn der von der IAGFA ausgeguckte EC 145 T2 (noch von Freers präjudiziert, denn das Heer hoffte auf eine neues „Generalstaxi“) beim BRH und im RPA ankommt, dann ist es wieder einmal bereits zu spät! Die nächste Pleite erscheint also vorprogrammiert, wie man in FOCUS unter „Zerberusse des Geldes“ schon in 2005 nachlesen konnte und wie mit http://www.uploadarea.de/files/ct5sfzc5db7lbm6btc8ki64gn.pdf evident.
Daran ändert auch der militärisch völlig sinnlose und leistungsfressende sowie extrem beschussempfindliche „dünnblech-gefrickel“ Fenestron des derart nur sehr bedingt leistungsfähigeren EC 145 T2 und an dessen „hot & high performance“ sowie der „cruise speed“ nichts. Und die für einen SOF-LUH (KSK, schnell rein, schnell raus) völlig ungeeignete viel zu schmale „Karosserie“ mit Omnibus-Sitzanordnung, viel zu kleinen Schiebetüren und damit extrem eingeschränkten Wirkungsmöglichkeiten für die KSK-Jungs blieb ja im Übrigen gleich.
Für das BAAINBw muß man im Fall sogar eine Lanze brechen, dann man hat die Marktsichtung an die IABG vegeben und die war (noch) ergebnisneutral. Forderungskompetenz der originären Bedarfsträger (KSK und weitere Spezialkräfte der TSK sowie SOF-AIR-Element) war auch noch gegeben, aber der Rest verlor sich wiedereinmal im System (oder Filz?). Also liebe kämpfende Truppe, seid froh, daß ihr überhaupt etwas bekommt bzw. „nimm Vogel, friss oder stirb“!
@Klabautermann: Sie sehen das völlig richtig, deshalb gab es zu guter Letzt beim SOH-LUH auch nur noch einen einzigen Bieter. Noch gibt es Hersteller und Bieterkonsortien, die sich nicht zum „Alibi-Verfahrensteilnehmer“ degradieren lassen.
Derart wären wir wieder bei Elke Hoff, bei den Beschaffungsmethoden, bei den Lobbyisten des H&L-Lieferanten und damit zurück beim T€uroHawk.
@Klabautermann:
GAST war aber auch ein Drama für sich.
Wenn man auf die immer wieder geänderte Forderungen kommt, liegt das in dem Bereich aber auch an der Schwerfälligkeit des Beschaffungsapparates… ich kann keine IT-Systeme 5-10 Jahre entwickeln ohne festzustellen, dass die Zeit mich überholt hat. Das war auch schön beim ‚RollOut‘ des BWI-Client zu sehen der dann mit völlig veraltetem Browser etc kam… wenn man zu einem Zeitpunkt Versionsnummern festlegt und dann Jahre später ausliefert… ;)
O-Ton „Major Tom“ gestern gegenüber der FAZ:
„EADS konnte Drohnen-Projekte wie Talarion oder Barracuda bislang nicht zu Ende führen, da die anfangs interessierten europäischen Staaten keine Finanzierungszusagen geben. […] Überlegungen, die Euro Hawk-Aufklärungstechnik auf ein normales Flugzeug zu montieren, bezeichnete Enders als unvernünftig, diese sei für einen unbemannten Flieger entwickelt worden, der bis zu 30 Stunden in der Luft bleiben könne und für feindliche Flugabwehr nicht erreichbar sei. Wenn die Bundesregierung unbedingt wolle, werde EADS aber ein Angebot machen, …“
Kommt einem irgendwie bekannt vor, diese „A400M-Taktik“? Wie presst man Gelder frei, diesmal für die MALE-Drohnen-Entwicklung und langfristig für HALE? Erklärt auch, weshalb man unbedingt bei Cassidian das SINGINT/ISIS bis September 2013 auf dem EuroHawk weitertesten muß und so ganz nebenbei verkauft man derart vielleicht auch noch ein paar A319J? Diesen „Airbus-Floh“ hat doch nicht göttliche Erleuchtung dem Minister und dessen StS’s ins Ohr gesetzt?
Und die „Klugheiten“ vom CASSIDIAN-CEO Gerwert „Die Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, vollen Zugang zu allen Technologien und Informationen eines Systems zu haben“ […] „Nur wenn Zertifizierungsstandards bereits bei der Entwicklung eines Flugsystems berücksichtigt werden, lassen sich langwierige und kostspielige Nachzertifizierungen vermeiden“, passen auch bestens ins EADS-Gesamtkonzept; oder?
Wenn TdM selbstherrlich vor dem Bundestag verkündete, „er werde sich nicht auf die Leimspur der Opposition begeben“, hat er Eines vergessen zu sagen, nämlich, „daß er und das BMVg schon voll auf der von Enders und Gerwert ausgelegten Leimspur drauf sind“!
Insofern interessiert bereits nach wenigen Wochen kaum mehr, was und wann TdM, dessens StS’s sowie die Entscheidungsebenen bis runter zu den Beschaffern, ob des EuroHawk-Zulassungs-Desasters wußten und/oder erkannten. Vielmehr interessiert, was EADS und CASSIDIAN wann wußten? Und ferner interessiert, wer innerhalb der Hierachie des BMVg, von den Beschaffern bis hoch zum Minister, wann wußte, daß man schon längst auf der „EADS-CASSIDIAN-Leimspur“ drauf ist bzw. auf diese bewußt wollte?
Dann wird das Ganze erst richtig einen Untersuchungsausschuß wert, welcher erneut nach den Wahlen zu konstituieren ist und für ein neues Kabinett vom Beschaffungsskandal bis zur Regierungskrise ausufern könnte.
Wäre EADS nicht ein Fränzösisches Staatsunternehmen, hätte man Major Tom schon längst wegen Geschäftsschädigen Verhalten gegen den Hauptkunden Bund Fristlos ohne Abfindung raus geschmissen. So lebt der weiter seinen Ego Trip aus. Wird ja auch in Paris mit wohl gern gesehen. Solange sich EADS DE eine DE Lobbyarbeit dank Euro Fighter Mrd sich leisten kann, die seines gleichen Sucht, ist das alles kein Problem. Die erste größere Amtshandlung von TdM und StS SB waren die Streckung der EF Produktion bis nach 2017. Das EF Geschäft dürfte sehr deutlich sehr bald zurückgehen, was durchaus zu Major Toms Genickbrecher werden kann. TdM halte ich für erledigt, da er sich nicht einmal mehr vor dem VA erklären will. Den Anfang des UA wird TdM nicht überleben.
Steinmeier will bei einer Ausdehnung des Auftrages des UA Merkel vorladen lassen:
„„Wenn die Regierungsfraktionen den Untersuchungsauftrag auf andere Ressorts ausdehnen wollen, dann muss man natürlich auch nach der Verantwortung der Regierungschefin und ihres Amtes fragen“, fügte der frühere Außenminister hinzu.“
Die EADS BAE Fusion war Kanzlersache. Von allen größeren EADS Beschaffungen dürften da Sachstandsberichte für die Verhandlungen mit der EADS Spitze angefertigt worden sein. Bild hatte Ende Juni 2012 von Zulassungsproblemen des Euro Hawk berichtet. Das Kanzleramt wusste sicherlich auch Bescheid, warum der Euro Hawk seit Juli 2011 keinen Erprobungsflug absolviert hatte. Um Merkel da nicht rein zu ziehen, wird es m. M. keine Ausweitung des Auftrages geben.
Und prompt geht das Bw-Beschaffungsdrama weiter: FOCUS berichtet: „Verteidigungsministerium kennt Kostenentwicklung beim Eurofighter nicht“ und zitiert aus einem vertraulichen Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter (CDU), an den Ausschuss.
Major Tom betont in der taz unter der irrsinnigen Überschrift „EADS mag keine Drohnen mehr“, dass der Vogel nur 15 Minuten braucht, um auf seine Arbeitshöhe zu kommen. Zulässiges Kurzzitat: „Anschließend fliegen sie auf einer Höhe von 60.000 bis 65.000 Fuß nach Afghanistan. Sie belästigen niemand. Warum in aller Welt ist das in Deutschland nicht möglich?“ Beeindruckender Quatsch angesichts der Tatsache, dass das auch in Frankreich nicht gehen würde.
@Detlef Borchers:
nicht zu vergessen, dass der Vogel nicht mal über die USA fliegen durfte, obwohl es ein amerikanisches Produkt ist ;)
@Detlef Borchers:
Die dahinter stehende Frage nach einer Verkehrszulassung nach Kat. 2 wurde nach meinem Eindruck vom BMVg gar nicht mehr sauber geprüft (siehe SAA-Argumentation).
Warum soll dies dann genau so bei AGS – auch aus Sicht des BMVg – funktionieren??
@Ben:
„Das EF Geschäft dürfte sehr deutlich sehr bald zurückgehen, was durchaus zu Major Toms Genickbrecher werden kann.“
Tom Enders ist CEO von EADS, nicht von Cassidian, damit wird für ihn der Rückgang des EF-Absatzes sicher nicht zum Genickbrecher.
Bei aller Kritik an EADS/Cassidian sollte man den Blick auf die Tatsachen nicht aus dem Auge verlieren.
@klabautermann: Vielen Dank für den Doppelhinweis auf GAST.
Die Bw hat weiterhin keine moderne, sensorübergreifende Analysefähigkeit im Bereich NG&A (es fehlen hierzu weiterhin die konzeptionellen, strukturellen, personellen und materiellen Voraussetzungen, siehe SIGACT-Diskussion). Das im Kernbereich NG&A!!
Zu GAST und dem Bedarfsträger. In der Truppe herrsch oftmals die Vorstellung die Bechaffung liege in Verantwortung des Rüstungsbereiches, gesteuert durch Politik und Industrie. Dies sind sicher Einflussgrößen.
Aber sehr gern vergessen wird von vielen Soldaten die Verantwortung des eigenen Bereiches: Forderungsfestlegung.
Einfaches Beisiel: IdZ-ES mit all dem Elektronik-Anteil ist direkte Folge der Forderungen Bedarfsträgers (HA + Ber WE PzGren und Inf). Aber slbs StOffze glauben dies sei wiedermal ein Beispiel für die realitätsfernen Zivilisten im BWB.
@Memoria:
Es kommt immer darauf an, wie man herangeht.
Natürlich fordert die Truppe das Optimum. Wenn ich ein neues Spielzeug sehe und es mir begründbar einen Vorteil bringt, dann schreibe ich es auf meine Wunschliste.
Die Industrie wird mir auch meistens ein Angebot machen, dass diese Leistungen erbringen kann.
Aber:
(1) Ist die Forderung idR abgestufft (‚Muss‘, ‚Soll‘, ‚wäre schön, wenn‘)
(2) Sind beide Instanzen voreingenommen, weil jede das Maximum für sich herausholen will.
Es bedarf also einer dritten Instanz, die die einzelnen Vorteile gegenüber dem Aufwand abwiegt und da sind wir dann wieder beim BWB. Das die Truppe mit ihrer Zuarbeit da mit drinhängt, was praktische Erprobung angeht ist klar. Nehmen wir doch mal ein einfacheres Beispiel: die schwarzen Wollmützen, die man nach Einführung dann plötzlich mit Begründungen, unter denen sie nicht einmal hätten eingeführt werden dürfen wieder für untauglich erklärt hat.
Die Frage, die sich mir stellt, ist eher wie unabhängig diese Kontrollinstanzen sind. Mein Lieblingsbeispiel ist da die Anzahl benötigter A400M, die sich ja mehrfach geändert hat. Und mit jeder Einsparung an geplanten Flugzeugen kam passend die Studie von der IABG, die begründete, warum wir denn nun mit genau der Anzahl Flugzeuge unseren Bedarf decken würden.
Allein, dass man sich die Mühe macht derlei Pseudobegründungen vorzuschieben lässt mich schaudern. DIe Bundeswehr folgt dem Primat der Politik. Wenn das Parlament die Mittel kürzt und es politisch gewollt ist, dass jetzt weniger beschafft wird, dann soll man das Kind auch beim Namen nennen (gilt im übrigen auch analog für Standortentscheidungen).
Die ‚moderne, sensorübergreifende Analysefähigkeit im Bereich NG&A‘ gibt es übrigens – sie nennt sich ‚KSA‘ ;) Auch wenn man munkelt, dass stellenweise die Reibungsverluste höher sind als die Synergien, was ich aber nicht beurteilen kann.
@Kerveros:
Natürlich gibt es kann-, soll-, muss-Forderungen.
Wenn jedoch bspw. der Bedarfsträger bis zu letzt fordert das jeder Soldat in der InfGrp Sprech- und Datenfunk nutzen MUSS, dann bekommt die Truppe einen elektronischen Rücken. Von dem von Beginn an klar war, dass er so groß und schwer wird.
In mehreren Prüfschleifen hat der BT darauf weiter bestanden. Nun gibt es Unmut über Industrie und BWB, die so eine praxisfernes System rüsten.
Es ist eben auch Aufgabe des BT nicht nur auf Forderungen zu beharren, sondern zu verstehen was die technische Konsequenz hieraus ist.
Mir geht es ja nur um das Verständnis, dass die Truppe eben eine weitaus größere Mitsprache hat als allgemein angenommen. Daher beginnt das Problem nämlich nicht bei Politik, Rüstungsbereich und Industrie.
Sondern im Bereich Konzeption/ Weiterentwicklung des Bedarfsträgers:
Denn sie wissen nicht was sie tun.
Das soll ja im CPM nov. besser werden (Lösungsvorschläge und AWE).
Warten wir es ab.
Zum KSA – lesen sie mal aktuelle Fachartikel darüber, man will nun eine Zelle MilNW-Lagebild aufbauen, aber hat KSA-intern kein geeignetes Personal….
Sorry, jetzt muß ich mal ganz hart werden: Für mich ist „Major Tom“ im konkreten Fall ein absolut „hinterfozziger Dummschwätzer“, genauso wie der im Nachhinein klugschwätzende Gerwert, welche offenbar beide darauf bauen, daß die Bw- Beschaffer und BMVg- Beschaffungs-Entscheider in 2013 noch genauso inkompetent sind, wie in 2007 und auch schon in 2001!
Bereits seit damals sind 60.000 ft = 18.288m bzw. 65.000 ft = 19.192 m und dies entspricht bei 15 min Steigzeit einer Climb-Rate von 4.000 ft/min bzw. 4,333 ft/min! Eine Climb-Rate von 4.000 ft ist dem T€uroHawk gerade einmal in MSL möglich und in einer Altitude von ca. 55.000 ft geht die Climb-Rate des T€uroHawk bereits gegen Null, woraus die Arbeits- bzw. Loitering-Altitude von ca. 16.000 ft resultiert, wie aus nachfolgenden Performance-Charts ersichtlich!
Hinzukommt, daß der flugdynamisch äußerst träge und untermotorisierte „Riesen-Motorsegler T€uroHawk“ bis 40.000 ft = 12.192 m – d.h. im für Mid Air Collissions äußerst kritischen Auf-und Abstiegsbereich – zu keinem Zeitpunkt die für ein ACAS- bzw. TACAS-System erforderlichen 0,25 g vertikale Beschleunigung erreichen kann! Gehässig gesagt, bereits deshalb brauchte der Vogel nie ein „Sense and Avoid“, weil mangels Manövriervermögen nur unnützer Balast!
Man vgl. bitte zu vorgenannten http://www.fotos-hochladen.net/uploads/statementmajts48nzm1opw.jpg und diese Charts sind absolut eindeutig, und zwar seitdem es den Vogel gibt. Und schon das BMVg-Küchenkabinetts-Mitglied des Radfahrers, der Pilot und GI Kujat konnte Performance-Charts lesen, auch wenn es vielleicht die Herren vom BWB und vom BMVg nicht konnten, und die Herren von der Luftwaffe können es bis Heute noch (hoffentlich?)!
Das ganze Projekt T€uro Hawk war und ist m.M.n. vom Anfang bis zum Ende ein riesen Beschiss und eine riesen Korrumptionsfall eines Lobyistenklüngels, nur keiner von den Verantwortlichen will es wissen!
das ist das alte Problem, die Truppe fordert das Vermögen, etwas bestimtes zu tun, sog. Wirksamkeit im Ziel (kann auch Aufklärung sein) mit welchem Wirkmittel, von welcher Plattform muss der Truppe egal sein. Wenn man dann für bestimmtes Gerät in der Truppe liebäugelt (Stieglitz EF…..ups war gar nicht Truppe), dann ist das menschlich, aber darf nicht entscheidend sein. Entscheidend, können nur Einsatztauglichkeit, Verfügbarkeit, Versorgbarkeit, Wirksamkeit und ausreichende Stückzahl sein. Doch genau daran scheitern die hippen und modernen Goldrandlösungen.
@Elahan: Und auch Stieglitz war Pilot und konnte Charts lesen un wenn mich ein Flieger interessiert, schaue ich als erstes in die Charts! Aber was Hänschen beim T€uroHawk nicht gelernt hat, lernt Hans beim z.B. SOF-LUH wohl auch nicht mehr!
@Detlef Borchers
Was soll der EH in AFG und wenn er da was soll, glauben sie die Staaten zwischen Deu und Afg geben uns immer ihr einverständnis zum Überflug? Der EH ist für welche Fähigkeit entwickelt worden?
@Vtg-Amtmann:
Ihre Deutung eines Großkomplotts von EADS den EH bewußt an die Wand zu fahren, um dann eine eigene Plattform unterzuschieben, scheitert, wie die meisten Verschwörungstheorien, an der erheblichen Überschätzung der strategischen Steuerungsfähigkeit von Großorganisationen.
Zu ihrer Bewertung von Major Tom und ihrem Widerspruch:
Wie lange braucht der EH denn nun, um auf max. Flugdiensthöhe aufzusteigen und wie hoch ist diese aus ihrer Sicht?
Weniger Emotionen, mehr aussagekräfte Fakten auf Systemebene (oberhalb der techn. Details) würden der Diskussion gut tun.
Zum LUH:
Sie stellen das ECD-Produkt fortlaufend als ungeeignet dar, dies sieht der Bedarfsträger nicht so.
@Memoria: Wenn Sie die eingestellten Diagramme einmal exakt betrachten, braucht der Vogel von MSL bis 55.000 ft unter optimalen Bedingungen ca. 37 Minuten.
Und wenn Sie die „g-Werte“ im Diagramm Nr. 2 kritisch sehen, kann man ruhigen Gewissens von einem „Großkomplott“ sprechen, denn wenn der Vogel bereits flugdynamisch „ACAS- bzw. TACAS-unfähig“ ist, ist er schlichtweg Schrott und von Sicherheitsstandards adäquat zu bemannten Systemen, sprich einem Flieger, in den man ruhigen Gewissens einen Menschen rein setzen könnte, Lichtjahre weit weg. Damit braucht man über Sense & Avoid auch gar nicht mehr das Diskutieren anfangen, es sei denn wir sprechen von Kamikaze-Fliegern oder bemannten V1!
Genau das sind die völlig emotionslosen Fakten, innerhalb technischer Selbstverständlich- keiten, welche in ihrer Aussagekraft auf einer offenbar großkotzigen „Systemebene“ innerhalb der Bundeswehr nie angekommen sind, aber einer Versachlichung der Diskussion sehr gut tun würden!
Und mit hochgestochenen Sprüchen einzelner Militärs, lassen sich dennoch keine physikalischen Prinzipien aushebeln und exakt das ist es, was mir einerseits als ehemaliger Militär und andererseits sicherlich im Bereich Luftfahrt nicht unbedingt an Professionalität Unterlegener so maßlos „stinkt“, aber auch sehr traurig macht!
Was den SOF-LUH anbetrifft, kenne ich übrigens nur solche Bedarfsträger persönlich, die Performance-Charts lesen können. Der Rest ist und war für mich nie relevant!
@Memoria- Nachtrag: Die max. Flughöhe ist nicht aus meiner Sicht irgendwo, sondern dort wo gemäß Typenblatt die Steigrate „Null“ beträgt. „Blauthermik“ oder auch ein „Bart“ ist in 55.000 ft selbst für unbemannte Segelflieger ziemlich selten.
@Memoria:
„Es ist eben auch Aufgabe des BT nicht nur auf Forderungen zu beharren, sondern zu verstehen was die technische Konsequenz hieraus ist. “
Die Frage ist welcher Teil der ‚Truppe‘ da darauf bestanden hat? Der Soldat, der Zugführer.. der Kompaniechef? Oder doch eher das hohe Haus des Generals der jeweiligen Truppe und seines Unterbaus… analog gewissen Absonderlichkeiten in solchen Dinge bei der Artillerietruppe…
Die zweite Frage ist dann: wo ist ‚Truppe‘ noch ‚Truppe’… spätestens auf Brigadeebene habe ich da bisweilen meine zweifel… aber das ist persönlicher Eindruck.
Thema KSA: muss ich in Zukunft Ironietags einfügen? ;)
@Vtg-Amtmann:
Im Kern ist es für mich die Frage nicht, ob es 20 oder 37 Minuten sind, sondern was ist gewollt und was wird hierfür gebraucht.
Mit Blick auf alle UAV-Vorhaben gibt es nach meinem – vielleicht eingeschränkten Verständnis – immer noch zu viel Unklarheiten im Grundsatz.
Eine von der Bw geforderte Kat. 3-Zulassung eines UAV über 150 Kg ist bis Ende dieses Jahrzehnts nicht möglich.
Unter welchen Voraussetzungen ist eine Kat. 2-Zulassung möglich?
Mit welchem Aufwand ist diese mit einem EH/GH Block 20 möglich?
Mit welchem Aufwand ist dies mit einem GH Block 40 möglich?
Warum ist das angeblich in ITA für GH Block 40 (AGS) möglich?
Wie soll bis 2016 ein UAV MALE zugelassen (Kat 2/ Kat. 3) werden?
Eine schlüssige Antwort hierauf kenne ich bisher nicht.
Aber ich sehe auch nicht, dass Opposition oder Presse dies bisher in der Gesamtschau getan haben. Stattdessen springt TdM durch Detail-Diskussionen vom Haken.
@Vtg-Amtmann:
Verständnisproblem:
„Hinzukommt, […] zu keinem Zeitpunkt die für ein ACAS- bzw. TACAS-System erforderlichen 0,25 g vertikale Beschleunigung erreichen kann!“
Der Text zum verlinkten Diagramm sagt:
„depending on its airspeed it may not be able to reach .25g […] flying its nominal airspeed profile it CAN ALWAYS ACHIEVE MORE THAN .25g“
Das Diagramm sagt mehr oder weniger, dass de Vogel dieses Problem vor allem Unterhalb 14000ft haben dürfte, danach nicht mehr, oder sehe ich das falsch?
@Kerveros:
Truppe ist für mich die Kompanieebene.
Der Bedarfsträger war Heeresamt und die jeweiligen Bereiche WE (s.o.).
Dort fängt das Problem an, aber stattdessen pflegt man weiter die Legende von den Standardschuldigen (Politik, Zivilisten, Industrie).
Der Dialog zwischen Truppe und Konzeption/ Weiterentwicklung ist weiterhin unzureichend.
Durch die Zentralisierung der Weiterentwicklung im Heer wird dies noch truppenferner – und damit auch die Forderungen neuer Beschaffungen.
@Memoria: Wenn man Diagramm No 2 genauer anschaut und ein bischen mittels simpler Integralrechnung verbiegt, verbleibt entweder die „Korkenziehermethode“ (über Manching bzw. Jagel) und das ist kein idealer Steig- und Streckenflug oder man ist bis man 40.000 ft erreicht und noch im oberen Bereich des Verkehrsfliegergetümmels steckt z.B. längst über dem Mittelmeerund derart ist eine uneingeschränkte Verkehrszulassung unumgänglich. Ich sagte schon einmal und dies mit Blick auf AGS, Berlusconi mag viel von Bienen verstehen, aber von Drohnen, EASA- und ICAO-Land offenbar sehr wenig. Sense & Avoid für Block 40 kommt frühestens 2018!
@Kerveros: das mit den „g-Lasten“ sehen Sie völlig richtig, das Problem liegt vorwiegend in den kritischen Bereichen des Auf- und Abstiegs sowie in den „time lags“ der retrograden Datenübertragungen für die Flugführung.
@Vtg-Amtmann:
„kein idealer Steig- und Streckenflug“
Aber es wäre der einzig Machbare.
Nach meinem Eindruck hat man selbst nach dem Projektabbruch nicht alle Handlungsmöglichkeiten systematisch betrachtet und mit AGS verbunden.
Stattdessen verliert man sich in Randthemen.
Entscheidung ohne Lagebild – im Hunderte Mio. € Bereich.
Von angeblich preußisch-korrekten Staatsdienern.