Wieder auf der Tagesordnung: „Patriot“-Systeme für Jordanien

In der unverändert blutigen Situation im Bürgerkriegsland Syrien und in dessen Nachbarstaaten  kommt wieder ein Thema auf die Tagesordnung, das auch Deutschland betrifft: Jordanien sucht weiterhin nach einer Möglichkeit, Flugabwehrsysteme des Typs Patriot zu bekommen.

Jordan, which shares borders with war-torn Syria, said on Sunday it is in talks with “friendly countries” to deploy Patriot missiles on its territory after a similar move by Turkey.
“Jordan wishes to deploy Patriot missile batteries in order to boost its defence capabilities and help protect the country,” Information Minister Mohammad Momani told a news conference.
“We are currently at the stage of talks with friendly states,” said Momani, who is also government spokesman, declining to elaborate.

berichtet AFP am (heutigen) Sonntag aus der jordanischen Hauptstadt Amman.

Dass Deutschland einer dieser befreundeten Staaten ist, ist ein offenes Geheimnis. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Gespräche zwischen Jordanien und Deutschland über den Kauf (ausgemusteter) Patriot-Systeme der Bundeswehr gegeben, und eine hochrangige jordanische Delegation hatte sich das auch schon mal in Deutschland angeschaut. Etwas später im vergangenen Jahr hatte ich für diese Verhandlungen auch eine Bestätigung bekommen, wenn auch nur höchst inoffiziell.

Interessant ist, dass Jordanien mit dieser Aussage jetzt an die Öffentlichkeit geht. Entweder soll damit Druck auf befreundete Staaten ausgeübt werden – oder die Gespräche über eine Patriot-Lieferung sind schon so weit gediehen, dass Amman das auch öffentlich machen will. Ich würde ja bis zum Beweis des Gegenteils auf eine deutsche Bereitschaft zur Lieferung tippen. Das würde auch zu der offensichtlich wachsenden Bereitschaft Deutschlands passen, außer Waffenlieferungen an die Rebellen selbst die Unterstützung deutlich auszuweiten.

(Foto: Vorführung einer deutschen Patriot-Staffel am 18. Dezember 2012 in Warbelow)