Der Bundeswehr fehlen die Autos für den Cyberkrieg (mit Nachtrag)
Ein wenig verblüfft mich schon, woran die Cyberwar-Kapazitäten der Bundeswehr derzeit scheitern. Nein, nicht an fehlendem Fachpersonal oder an zu wenig Geld für Computer. Das ist alles viel trivialer:
Die Bundeswehr soll spätestens in drei Jahren vollständig zu Angriffen über das Internet in der Lage sein. Eine „Anfangsbefähigung“ sei zwar jetzt schon erreicht, es fehle aber noch an geschützten Fahrzeugen für mobile Cyber-Trupps, sagte der Chef des Kommandos Strategische Aufklärung, Brigadegeneral Jürgen Setzer. „Nach derzeitigem Stand werden wir über diese materielle Ausstattung 2015/2016 verfügen.“
Ach so, die haben keine Autos, um auf die Datenautobahn zu kommen. Und ich Laie dachte immer, wo der Computer für den Cyberwar steht (und wo das Personal arbeitet), sei relativ egal. Die Angriffe kommen doch möglicherweise auch aus fremden Ländern, ohne dass fremde Soldaten in geschützten Autos hier herumkurven. Und Internet wird es doch in Gelsdorf, dem Sitz des Kommandos Strategische Aufklärung auch geben? Oder ist das eine Bundeswehr-Spezialität, mit dem Dingo in den digitalen Krieg zu ziehen?
Da ich zu der Journalistenrunde, der Brigadegeneral Setzer das erzählt hat, nicht geladen war, kann ich diese merkwürdige Begründung vorerst nicht aufklären. Vielleicht gibt’s ja irgendwann eine erhellende Erläuterung.
Nachtrag: Vielleicht ganz gut, dass die mich nicht eingeladen haben. Wenn ich lese, was die Kollegin von Focus Online* schreibt, sind die fehlenden Autos gar nicht das größte Problem…
(Grafik: Wappen des Kommandos Strategische Aufklärung)
(*Wie inzwischen bekannt, verlinke ich hier normalerweise nicht auf deutsche Verlagswebseiten. Selten mache ich eine Ausnahme; in diesem Fall, weil ich diese Geschichte für recht erhellend halte.)
Meiner Ansicht nach geht es um geschütze Fahrzeuge, um „aus dem Feld“ Cyberangriffe ausführen können.
Wobei sich da natürlich auch die Frage stellt, wie sinnvoll das ist.
Hat das evtl. damit zu tun, dass diese Fahrzeuge gegen Dinge wie EMP besonders geschützt sein müssen/sollen? Von der Stange kann man solche Fahrzeuge bestimmt nicht kaufen.
@T.W.
das hat eben etwas mit der Logik der „Vom Einsatz her denken“- Virtual Reality zu tun. Schau mal, wenn ein bundesrepublikanischer Seiber-Krieger den Herzschrittmacher eines Al Quaida Bosses übertakten soll, oder einen Kabelbrand im elektrisch-sexuellen Stimulanzgenerator desselben auslösen soll, dann braucht er eben ein Gefühl der Sicherheit, dass ihn Allah’s Racheblitz nicht trifft ;-)
Scheinbar interpretiert man da den begriff Cyberwar etwas anders als im Rest der Welt. Für eine reine über Internet operierende Cyberwar kapazität sind die KfZ sicher nicht gedacht, ob man hier von etwas wie einem Harpoon trupp oder eine EloKa Hummel etc spricht? Wobei besagtes gibt es ja bereits, was also stellt man sich unter einem Mobilen CyberWar Trupp vor, ein Geschütztes KfZ mit Hochleistungrechner und einer Hochleistungsdatenverbindung über Comsat? Fragt sich nur was damit im Internet erreicht werden würde was nicht auch vom Schreibtisch mit PC aus geht…
Danke @ klabauterman ich habe gelacht :)
Forderungsmanagement nennt man das ja mittlerweile.
Andere sagen: Denn sie wissen nicht was sie tun.
Au ja, und die Autos werden dann über RS-232 verkabelt. Geile Sache.
Evtl. überschneiden sich hier einfach auch die verschiedenen Felder Cyberkrieg, Eloka und Fernmeldeaufklärung?
Was ist denn z. B., wenn man sich im Einsatz (»boots on the ground«) auf die Suche nach vermuteten offenen WLANS des Gegners macht (so etwas nennt man ja sinnigerweise im zivilen Bereich »wardriving«)? Ist das Aufgabe der Cyberkrieger oder der Fernmeldeaufklärung?
(-‸ლ) Haben die Herrschaften nicht Tron gesehn? Man muss natürlich Krads kaufen!
Öhm ja. Da hat man dem General aber einen Floh ins Ohr gesetzt. Eigentlich ist er doch schon ein paar Tage Gelsdorf und als Informatiker sollte er es doch ein wenig einschätzen können.
Naja wenigstens gut gelacht heute Abend.
@Chickenhawk
„Wardriving“ dürfte sozusagen bereits durch die EloKakräfte abgedeckt werden, allerdings glaube ich nicht dass die nach offenen W-Lan’s der Taliban suchen :)
Wie wunderschön.
Und Jointness heißt dann, dass diese Fahrzeuge auf dem Flugdeck der neuen Fregatten verzurrt werden, um endlich mal auch an Bord eine vernünftige Breitbandanbindung zu haben. Da klappts dann auch mit der SASPF-Anbindung.
Telefonzelle 2.0 – ich bin begeistert.
Wenn Morgen BMW Angegriffen wird ruft BMW die Bundeswehr???
Oder doch ihre Sicherheitsfirma und ihre dafür Eingestellte Mitarbeiter ????
Und wenn dann herauskommt das aus China kommt, dann wird immer noch nicht Bw geholt
Dafür geben es der BND und andere Einrichtungen
Bw C-Einheiten müssen das neue Führung System schützen den wir sind wie die Luftwaffe mit den Doppelflügler, den Krieg werden erst lernen zu Kämpfen müssen aber da werden die Systeme an der Front Geschütz werden, das kann man nicht Kasernen mit Kaffes Becher neben dem Tisch führen .
Den Iran hat schon mit Softwahren Moderne Drohen der USA abgeschossen
Und die Einheiten werden schnell lernen müssen selber Angriffe zu führen gegen feindliche Drohnen und Führungssysteme
Al Qaida hat schon begonnen aber wir liegen hier am Anfang
Man braucht kein großer Hellseher sein, um zu erkennen, dass bei der Cyberwar-Geschichte bundeswehrtypisch nichts brauchbares herauskommen wird. Die Chinesen sind da eh ziemlich weit vorne. Außerdem müsste die Bundeswehr für dieses Thema Spezialisten einstellen und die gehen lieber in die Industrie, um da angemessen zu verdienen. Ohne geänderte Rekrutierungsverfahren wird das nichts.
Ein Staat der sich im Krieg befindet wird vermutlich alle Internetverbindungen zum Ausland kappen. Man muß sich also, bei einem Auslandseinsatz, innerhalb dieses Landes ins Netz hängen, um einen Cyberkrieg führen zu können. Dazu benötigt man geschützte Fahrzeuge mit der erforderlichen Spezialtechnik.
Das macht wirklich wenig Sinn. Kurzwelle und sonstige Kommunikation sollte über Eloka abgedeckt sein, für ein Eindringen in Intranets würden auch bei 60 Mann mit Autos Kapazitäten fehlen (va aber dürfte Deutschland nicht in absehbarer Zeit Truppen in ein Land wie Nordkorea, Syrien oder Iran schicken) und alles andere, was mir so einfällt, müsste auch von Heim aus machbar sein.
Außer natürlich, man will sich stärker mit Amerikanern vernetzen und trau da keinen Internerverbindungen, also müssen Leute eingeflogen/gefahren werden.
@Stefan: Ihre These hält einer empirischen Überprüfung nicht stand. Die AKUF zählte für 2012 34 laufende Kriege und bewaffnete Konflikte. Nur in einem davon (Syrien) kam es zu einer flächendeckenden Beeinträchtigung des Internets – und auch nur für 3 Tage.
Evtl. will man ja jetzt vor Angriffen der eigenen, mechanisierten Kräfte noch schnell eine Street View-Karte erstellen und braucht deshalb geschützte Fahrzeuge?
Keine Angst: Dabei werden dann feindliche Stellungen natürlich erst gezeigt, nachdem die ausdrückliche, schriftliche Einverständniserklärung des jeweiligen (feindlichen) Führers vor Ort vorliegt und werden ansonsten selbstverständlich verpixelt.
Bei google news (suche: bundeswehr ksa) ist eine dpa-Meldung zu finden in der etwas mehr über das Szenar berichtet wird (Eindringen in das gegnerische Intranet zur Ausschaltung der Flugabwehr) – auch dort wird auf das Fehl geschützter Fahrzeuge verwiesen.
Das ist halt nur die Bundeswehr, und alles ist so organisiert, dass möglicht niemandem auf der anderen Seite wehgetan wird. Daher sind auch die Sorgen, die manche bzgl. Drohnen haben, vollkommen unbegründet.
Es gibt nun einmal den Grundsatz, dass im Einsatz (derzeit SP AFG) grundsätzlich nur noch geschützte Fzg’e einer bestimmten Schutzklasse draußen herumfahren dürfen. Daher ist es nur logisch, dass die CNO-Leute für ihre mobilen Trupps auch solche Fzg’e benötigen. Derzeit sind geschützte Fzg’e aber Mangelware und dies wird auch absehbar so bleiben.
Unabhängig der Tatsache, dass Rüstungsprojekte nun mal ein wenig dauern (trotz CPM nov. der ja alles besser machen soll), streicht der Haushälter momentan gerne alles zusammen. Damit verzögert sich natürlich auch ein solches „Leuchtturmprojekt“.
Und wozu nochmal mobile Trupps in einem Szenario wie AFG?
geschützte Fzg werden grade Antonovweise ausgeflogen, dabei sind DINGOS, deren Laufleistung sich auf das Verladen zum Hin- und Herfliegen beschränkt …
aufgrund der vielfältigen rechtlichen und politischen „Unklarheiten“ in Sachen operativer Sicherheitspolitik mit (para-)militärischen oder formal militärischen Mitteln darf natürlich keine dieser clandestine capabilities jemals einen offiziellen full operational capability Status erreichen, wie z.Bsp. BND, KSK, CNO, V-Man-Net etc etc.
Dann fehlen eben „geschützte Fahrzeuge“, oder geschützte Büroklammern, Hauptsache „man“ hat eine Ausrede gegenüber Öffentlichkeit und Parlament, das man eigentlich nicht so richtig kann, will oder darf……und ansonsten ist alles gut und es wird besser !
@Voodoo:
Ich denke, die sind dafür da, um näher an den möglichen Einsatzort heranzufahren und dabei auch geschützt zu sein. Wie die Jungs dann ihre Arbeit machen und ob es jetzt definitiv in AFG ein „Cyber-Szenario“ gibt, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
@diba
Mag sein, aber auch bei der EloKa-Truppe will man mittlerweile nur noch geschützte Systemfzg’e haben, anstatt mit einer Kabine auf 5-Tonner durch die Gegend zu schaukeln.
Da liegt doch der Hase im Pfeffer – „strategisch“ meint doch eigentlich eine Raum, der entweder zu weit entfernt oder schlichtweg zu groß ist, um da „herumzufahren“, den geopolitischen Aspekt der Sache mal völlig ausgeblendet. Wenn ich mobile Truppe irgendwo hinschiebe, dann ist das nach allem, was ich jemals gelernt habe, zu 99% „taktisch.“
Ich habe die dumpfe Befürchtung, dass da jemand wieder in Kalten-Krieg-Facetten denkt und darüber sinniert, das versprengte „mob CNO-Trps“ den digitalen Krieg trotzdem noch weiterführen könnten, nachdem Gelsdorf bereits nuklear ausgeleuchtet wurde… seufz.
Irgendwie muss ich beim Thema Informatiker und Afghanistan ja eher an Todd Huffmann denken. Aber für die Bundeswehr ist solches Vorgehen wohl zu zivil. ;)
Zum Thema WLAN in Afghanistan vielleicht interessant:
– Fab Lab Jalalabad
– The Jalalabad Fab Fi Network Continues to Grow“
@Voodoo
nicht schlecht ;-) „stay behind 2.0“
Bericht aus AUT:
http://derstandard.at/1363710508729/Deutsche-Bundeswehr-demonstriert-erstmals-Cyber-Krieg
Interessant:
„Auch der Aufbau von Bot-Netzen, wo fremde Computer für eigene Zwecke eingespannt werden, ist der Bundeswehr verboten. „Die Bundeswehr muss sich an Recht und Gesetz halten und darf nicht Tausende Computer kapern“, sagt ein Offizier.“
Verstehen muss man das nicht.
Bundeswehr pur.
Dann laßt es doch besser direkt Nachrichtendienste machen.
Amen.
@T.W.: OT, aber vielleicht von Interesse:
„Aachener Friedenspreis an ‚Schulen ohne Bundeswehr'“, Artikel dazu bei RP Online
oder gleich in den Kasernen Vergammeln wen im Einsatz die Geräte ausfallen
dann muss man halt die Fahrzeuge die den Virus drauf haben, wieder nach Deutschland schicken und wenn behoben ist wieder nach Afghanistan
und neue Update kommt muss man die Fahrzeuge auch wieder nach Deutschland schicken
Zeigt wieder mal, dass auch einer der jüngsten Generale der Bundeswehr tief im Reformsumpf steckt. Über das Motiv kann man nur spekulieren. Ein Zufall ist es wohl nicht, weil die gleiche Information aus mehreren (s.o.) Quellen kommt
Also über http://augengeradeaus.net/2013/05/der-bundeswehr-fehlen-die-autos-fur-den-cyberkrieg/#comment-64153n und http://augengeradeaus.net/2013/05/der-bundeswehr-fehlen-die-autos-fur-den-cyberkrieg/#comment-64202 habe ich herzlich gelacht. Hat diese erfrischende Ehrlichkeit und Drastik etwa etwas mit der anstehenden Pensionierung des Verfassers zu tun?
Ich bezweifle, dass eine militärische organisierte aktive Truppe jemals in diesem Bereich erfolgreich arbeiten wird. Scheuen sich doch talentierte Hacker vor unmittelbarer Autorität, Disziplin und Bürokratie, wie der Teufel vor Weihwasser. Nachdem es aber auch dieser in einem „Cyber-Breite vor Tiefe“ der Bundeswehr bedarf – zumindest mittelbar -, sollte man das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in „Amt Klabautermann“ umbenennen und nur noch „Klabautermänner“ beschäftigen.
Erhöht die Effizienz und spart viel Geld (… von wegen Zuverdienstgrenze)!
:)
Entgegenwirken der Telekom. Wenn in Gelsdorf gedrosselt wird muss man halt ran an den Feind
So ein Käse – immer alles in/auf (geschützte) Fahrzeuge verlasten…. am besten ganz spezial…das ist sowas von Kalter Krieg. Die Fzge stehen sich in den Kasernen kaputt – und teilweise wird das Gerät von der Truppe ausgebaut, um es mobil anständig nutzen zu können… so ein Schmarrn. Hochmobil und flexibel sollte IT für den Cyberwar sein – Hardcases mit Rechnern… bei der technologischen Entwicklung muss man eh alle 2 Jahre Gerät regenerieren…das sollte man tunlichst nicht in Fzge einrüsten.
78Xnd Military Intelligence Battalion
„Everywhere and always…in the fight“
So in etwa das amerikanische Pendant.
Die einzige Frage die Sinn macht, ist die nach dem Zweck. Um unsere PC zu „stören“ braucht keiner ein Fahrzeug – sollten sie im Internet erreichbar sein, gibt es hier bequemere Wege – wobei die Anzahl der hops – über wieviel und wessen switche muss ich gehen – evtl auch von Belang wäre – aber gut ….
Will ich aber in autarke, abgeschirmte WiFis, WAN/LAN-Segmente, Steueranlagen oder vergleichbares muss ich näher ran.
Die einzigste Umgebung, wo die BW das dürfte, ist wohl AFG – also sit die Forderung nur plausibel.
Sebastian Vogt | 09. Mai 2013 – 19:31
Wir stellen eine Truppe auf die nur in Kasernen dienen
Was es auch externe Anbieter besser könnten.
Und wie soll ein Angriff auf den Führungsstab der Kp Fü und Btl Fü geschützt werden, da ja Al Qaida hat ja keine Junge Programmierer die in Deutschland ja nie Studiert haben.
Das werden Billig wen deshalb Fahrzeuge zu dem Großen Stützpunkte hin müssen ja weil für die der T 5 ausreichend ist.
Und es gibt dann auch keine tote wenn der BTL ihre Truppen nicht anfunken können (oder Simsen)
Natürlich sollen die nur in Kasernen dienen, Himmelherrgott. Für alles andere, gerade für das Stören und/oder Aufklären „nahe dran“ leisten wir uns doch die EloKa. Und die fahren TPz. Und seit wann hängt der BtlFüKrs am Internet und ist daher angreifbar? STRATEGISCH war das Zauberwort – nicht Schlammzone.
@Voodoo:
Die EloKa ist ja auch Teil des KSA.
Die mobilen CNO-Trupps sollen ja wohl im mobilen Einsatz Computernetzwerke aufklären und stören mit geschützten Fahrzeugen mit entsprechenden Rüstsätzen. Also EloKa 2.0.
Ob das Sinn macht oder – wie von Sebastian Vogt angemerkt – keinen Sinn macht kann ich ich nicht beurteilen. Komm wahrscheinlich stark auf das Szenar an.
Mich macht nur stutzig, dass man sich im offensiven Bereich so restriktiv verhalten will (Botnetz) .
„Mich macht nur stutzig, dass man sich im offensiven Bereich so restriktiv verhalten will “
Das ist die typisch deutsche Gutmenschen-Taktik.
Besser wäre es wenn Bundeswehr, Verfassungsschutz und BND in diesem Bereich ihre „Kompetenzen“ (nennens wir mal lieber Resourcen) zusammenlegen. Zum Beispiel sind Angriffe auf deutsche Atomkraftwerke und Infrastruktur kein unwahrscheinliches Szenario und deren Erfolgsaussichten momentan sehr hoch, da dieser Bereich in der Politik nicht sonderlich ernst genommen wird.
Aber dann geht das Geheule der Gutmenschen sicherlich wieder los.
Was heißt den da restriktiv , Straftaten worunter Computersabotage aka Botnetz fällt, sind zum Glück immer verboten.
Hindert ja aber keinen dran ein legales Netz aufzubauen und zu betreiben das wie ein Botnetz wirken kann.
@fred1911:
Ich bin kein Experte für Botnetze, aber Menschen umbringen ist zum Glück auch ne Straftat.
Unsere Armee soll es trotzdem tun können – nicht nur im Rahmen des StGB (Notwehr).
Ich erinnere mich an ähnliche Diskussionen beim Aufbau von CNO, wo man seinen Handlungsspielraum entlang der zivilen Gesetzgebung in Deutschland definierte.
Da liegt n.m.E. ein Denkfehler, denn dann müssten wir auch alles andere an zivilen Regeln in Deutschland auslegen.
Zu zweiterem: Genau diese Denkfehler hindern nuns daran.
lol…..wie kann man “ Krieg“ in die Strafprozessordnung und das Grundgesetz oder die GEMA/GEZ-Tarifordnung pressen ?
Man lasse am besten die eigentlich Betroffenen nicht zu Wort kommen.
Wo sind bitte die Lagebeurteilungen der afghanischen unit-commanders? Da die wahrscheinlich kein powerpoint und kein smartphone haben sind diese Beurteilungen nicht existent. Eigentlich gibt es die gar nicht…..diese Afghanen. Die sind wie Paderborn.
Wie bei Locked Shields des CCD COE regelmäßig zu bestaunen ist, bedeutet Cyberwar für Militärs den möglichst gelungenen Versuch, eine marode Infrastruktur im Fall eines Angriffs ad hoc auf sicherheitliche Industriestandards zu bringen. Ich weiß nicht, ob das Fatalismus, selbsterfüllende Prophezeiung oder einfach Ahnungslosigkeit ist.
@Memoria: Das mit dem Botnetz darf keine deutsche Stelle. Ein Staat hat auch keine _unmittelbare_ Verwendung für Botnetze, da er ohnehin Zugriff auf Bandbreite und Rechenleistung hat. Demgegenüber beim Estland-Angriff war das gesamte Projekt auf abstreitbare Kreise ausgelagert.
Der einzige nennenswerte Einsatz gegen fremde nichtgegnerische Systeme war das überschaubare CC-Servernetz für Stuxnet – wohl aus Unerfahrenheit mit dem Instrument. In diesem Rahmen hat ein Staat aber auch Zugriff auf ausreichende Tarnung. Für Flame wurde das daher schon gemietet.
@Maggus
Ihr Szenario wird schon ernst genommen: Die Zuständigkeit liegt beim BMI. Bestimmte Ristriktionen des Grundgesetz sind halt auch zu beachten: Stichwort Einsatz Bw im Inneren.
@Memoria
Naja die Bots müssen ja irgendwo herkommen, meist gut verteilt und ganz sicher nicht nur in dem Gebiet wo Krieg herrscht, dort wollen wir ja mit den Bots wirken.
Mich würde es auch Nerven wenn Israel gegen Syrien mit meinem Rechner wirken würde, ergo meine Infrastruktur missbraucht.
Definiert man „cyber-Trupp“ eng am gesprochenen Kontext, d.h. hier auf das Vermögen Krieg mittels Computertechnologie mit/gegen und um Informationen zu kämpfen, mögen die teils ironischen Kommentare hier zutreffen. Vielleicht fehlt uns aber nur die Detailkenntnis, bzw. die dahinter stehende Idee seines Hauses.
Definiert man es etwas weiter, bzw. möchte man die „mobile cyberwar-Komponente“ auf Fähigkeiten ausweiten bzw. konkretisieren wie z.B. jamming (ganz gleich nun was: VHF, UHF, HF, GPS/GLONASS) , und auf weitere Fähigkeitsanforderungen ggü. dem KSA, dann mag man BG Setzer gern die fehlende Definition des Begriffes, wie er ihn in dieser Gesprächsrunde verwendet hat, „vorwerfen“, aber die Sinnhaftigkeit, diese Einzelbefähigungen mobil und geschützt, dem Träger des Gefechts anzubieten, kann ich hier nicht wirklich grundsätzlich in Frage stellen.
Fakt ist, so denke ich, dass der Kampf mit/um und gegen Informationen auch weiterhin einen hohen Stellenwert haben wird. Und wenn sich der Kdr des KSA darüber Gedanken macht und in einer Gesprächsrunde von zu schließenden Fahigkeitslücken plauscht ohne ins Detail zu gehen, ist das für mich erst einmal kein Grund mich in Ironie zu flüchten. Aber ohne Detailinformationen, um das gesagte einordnen zu können, liest es sich schon etwas amusant, das wiederum muss ich zugeben.
@sachlicher
Die cyber Truppe ist so definiert wie sie im 1.Absatz ausführen.
Das ganze gejamme macht soweit mir bekannt die Hummel im Rahmen Eloka.
Natürlich fällt es auch gar nicht auf, wenn ein geschütztes Bw Fahrzeug mit zig Antennen auf dem Dach an einer Hausecke in AFG steht.
Wie soll man bitte unter derzeitigen taktischen Gesichtspunkten mit so einem Kfz im derzeitigen Konflikt agieren?
Schaut mal zum FOCUS
wer dann immer noch zweifel hat das die Truppe keine GepFahrzeuge mehr braucht dem ist nicht mehr zu helfen