Jetzt mal ein Low Ops Wochenende. Und paar Überlegungen…
Jetzt gönne ich mir – was selten genug vorkommt – ein langes low ops Wochenende und gehe mal davon aus, das bis zur kommenden Woche nix Gravierendes passiert…
Vorher verweise ich gerne noch mal auf die BOB-Awards der Deutschen Welle, wo sich in der Kategorie Best Blog German das Blog publikative.org und Augen geradeaus! weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Derzeit liegen die anderen vorne. Ich will es ja nur gesagt haben ;-) (Und man kann alle 24 Stunden erneut abstimmen!)
An diesem Wochenende werde ich hoffentlich nicht an Arbeit denken, eines beschäftigt mich derzeit allerdings weiterhin: Wie auch die Kollegen von netzpolitik.org denke ich recht oft über die – nach wie vor magere – Finanzierung von Augen geradeaus! nach. Ich freue mich über jeden Einzelnen, der sich am Projekt Straßenmusik beteiligt und monatlich wie in einem virtuellen Abonnement etwas zur journalistischen Arbeit hier beiträgt. Auf diesem Weg kommen derzeit rund 500 Euro im Monat zusammen – dafür erst mal ganz herzlichen Dank! Aber jedem dürfte auch klar sein, dass das selbst bei einem Ein-Mann-Betrieb nicht ausreicht.
Was tun? Ich habe da noch keine klare Antwort für mich gefunden. Am liebsten wäre mir natürlich: Die virtuellen Abonnements würden ermöglichen, dass ich mich mehr auf Augen geradeaus! konzentrieren kann. Ich arbeite natürlich auch jetzt schon für andere Medien und werde das auch weiterhin tun, aber es gibt ein grobes Missverhältnis zwischen der Arbeit, die so ein Blog erfordert, und dessen Re-Finanzierung. Ist vielleicht doch eine Art Paywall sinnvoll, so ein Premium-Bereich nur für zahlende Kunden, abgeriegelt vom Rest des Blogs? Stelle ich denen, die zahlen, manche Informationen eher zur Verfügung als den kostenfrei mitlesenden?
Das sind Überlegungen, die mich beschäftigen. Reich wird man mit dieser Art von Journalismus ohnehin nicht, aber ich wäre ja schon froh, wenn es nicht mehr ein so extremes Zuschussgeschäft wäre…
Die Frage ist letztendlich: Was ist meinen Lesern diese journalistische Arbeit, was ist ihnen Augen geradeaus! wert. Wertschätzung allein zahlt noch kein Brötchen.
Jetzt aber ab ins Wochenende…
@Stefan, MK20
Alles schön und gut, aber offenbar ist dies den Lesern nicht so viel wert, dass sich dies für Herrn Wiegold dauerhaft lohnt. An irgendeinem Punkt wird er daher Kompromisse eingehen müssen und auch ein paar nichtzahlende Leser verlieren. Die Alternative wäre, durch Werbung an Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit zu verlieren.
Sehr spannende Diskussion, sehr kreative Lösungsvorschläge, ich habe es mir einfach gemacht:
Sehr geehrter Herr Wiegold, ich habe die bisher 51 Kommentare in Ihrem letzten Beitrag „Low Ops Wochenende“ gelesen. Die darein vorgeschlagenen Möglichkeiten der Finanzierung finde ich ja alle sehr spannend, ich bitte Sie aber mir einfach Ihre Kontonummer zu geben, so kann ich Ihnen monatlich einen (wenn auch nur kleinen) Betrag per Dauerauftrag überweisen.
Hochachtungsvoll,
Sobald ich die Kontonummer (und die Bankleitzahl, verflucht, die hab ich vergessen) habe richte ich einen Dauerauftrag ein.
Jetzt wieder zurück an die Theoretiker,
Werferfehler
@Agenturmensch
Man könnte glatt meinen, dass Sie hier als Berater einsteigen wollen, und dann das ganze zu neuer Größe und Form ausbauen wollen. Und dann ist die Kiste auch nach zwei Jahren kaputt. Aber kurzzeitig haben gewisse Berater und Softwaredientsleister wunderbar daran verdient. Nur T.W. Hat davon nix gehabt. Nix für Ungut, aber irgendwie schwingt bei mir diese Gefahr bei ihren Ausführungen mit ;))
Ich teile aber ihre Einschätzung zur ES&T. Dieses Modell ist ein sich selbst befruchtendes System von mitunter weichgespülten Themen. Ein Tummelplatz für die Herren der B-Besoldung, die allein schon aufgrund ihres Dienstgrades die wirklichen Experten sein müssen, und im Unruhestand Beschäftigung suchen.
Für die dort werbenden hat das ganze keinen wirklichen Nährwert. Man macht mit, weil alle anderen Anzeigen schalten, und war ja schon immer so. Es ist wie bei den Messen. Nehme ich die ganzen Ausgaben, die in von den ganzen Dienststellen beschafft werden weg, was bleibt dann noch großartig? Der Verlag könnte seine Auflage vergessen. Denn dann bleibt da nicht mehr viel. Die Industrie nimmt da gar nicht so viel ab.
Und eben das würde zum Problem hier werden. Von dem bereits mehrfach angebrachten Verlust der Unabhängigkeit ganz zu schweigen.
AG würde irgendwie abgleiten.
Ich persönlich würde es überhaupt nicht begrüßen, wenn das zu einem reinen „Expertenforum“ verkommen würde. Und was sind überhaupt Experten? M. E. ist hier so deutlich mehr Fachwissen und Diskussionskompenz vorhanden als es in Bezahlkisten jemals der Fall sein könnte. Eben weil hier jeder mitreden kann. Und jeder sein Wissen einbringen kann und ebenso jeder etwas lernen kann. Das wäre in einem Forum wo man solche Summen wie @Agenturmensch vorschlägt, auf den Tisch legen muss, um wirklich mitreden zu können, nicht mehr der Fall. Denn auch dieses System befruchtet sich nur selbst. Wir als Leser und Beitragende hätten davon nichts.
Und derzeit hätte die Industrie überhaupt kein Interesse an so einem Forum. Denn dort wird nicht über den Tellerrand geschaut. Es wird in den eingefahrenen Bereichen gefahren. Des weiteren ist das hier bereits für manche teile verbranntes Land. Eben weil sehr kritisch diskutiert wird. Und das ist gut so. Sagt ein „Hansel aus der Industrie“…danke @-MK20- ;)))
Aber wir können uns hier noch lange die Köpfe heiß reden. Am Ende ist es T.W. der sich überlegen und entscheiden muss, wo die Reise hingeht. Und so lange sollte sich jeder hier an seine eigenen Nase fassen und sich ehrlich fragen was ihm das hier Wert ist. Ich für meinen Teil beteilige mich gerne mit einem Betrag. Denn das hier ist mehr als nur ein Forum unter vielen…
Heute schon abgestimmt? Der Mitbewerber läuft gerade augengeradeaus.net davon. http://thebobs.com/deutsch/category/2013/best-blog-german-2013/
@NMWC
Gern geschehen! ;)
Ernsthaft, Ihren Beitrag unterschreibe ich so. Zum „Abgleiten“: man muss sich vergegenwärtigen, dass AG scheinbar eine Plattform darstellt, auf der vom Straßenarbeiter bis hin zum Hochschulprofessor alle mitreden können und sich dabei mehr oder weniger auf einer Niveaustufe halten. Dieser Spagat ist schon beeindruckend.
also BLZ und Kontonummer ist ne gute Idee…..ich hab nämlich so eine paypal&Co Allergie……
Ansonsten könnte man ja über einen Kommentarvolumentarif nachdenken……bis 5 Zeilen kostenlos und ab dann 1 Cent pro Zeile oder so……..das geht über nen kleinen e-mail-bot. der jedem 5-Zeilen plus Kommentator gleich die e-mail-Rechnung in seine mailbox schickt und wer nicht bezahlt fliegt nach einer Woche raus unter Löschung all seiner unbezahlten Kommentare.
Archivfunktion könnte man kostenpflichtig auch anbieten wie „Die gesammelten Kommentare von Klabautermann“ für 5 Cent ;-)
Man könnte auch flatrates anbieten, wie 10 Euro pro Monat für unbegrenztes kommentieren…
The possibilities are endless…
Ich finde Dee’s idee nicht schlecht. Ein podcast mit Wochenausblick z.B. in dem die wichtigsten Termine und Geschehnisse für die nächste Woche erwähnt werden und die relevante Debatte zusammengefasst. Das wäre dann z.B. der 24.April mit dem Drohnenforum und man kann ja noch einmal schön zusammenfassen. Man kann natürlich auch das ein oder andere internationale Geschehnis mit einbauen. Fände ich nicht schlecht. Könnte mir vorstellen das vielleicht mehr Leute so etwas abonnieren – die Frage bleibt halt, ob der Mehraufwand auch wirklich stark mehr Geld anspült. Vielleicht kann man das ja an andere Medien weiterverkaufen, so dass z.B. SPON sich das auf der Website einbaut ;)
Generell ist es halt eine Gradwanderung die nicht einfach ist. Aber mit dem Problem wie man digitalen Journalisms profitabel (oder zumindest Kostendeckend) macht ist T.W. ja nicht alleine – auch wenn es kein wirklicher Trost ist.
@kreischwurst
„Aber mit dem Problem wie man digitalen Journalisms profitabel (oder zumindest Kostendeckend) macht ist T.W. ja nicht alleine…“
Ich sehe da zwei Trends: Der eine ist gnadenlose Boulevardisierung bei kostenlosen Angeboten in Verbindung mit Werbung. Man lebt hier von den Klickzahlen und lässt die journalistische Qualität zum Teufel gehen. SPON ist das beste Beispiel. Die zugespitzte Meinung und die Aufhebung der Grenze zwischen Meldung und Kommentar scheint aber Herr Wiegolds Sache nicht zu sein.
Der andere Trend ist Spezialisierung auf Spartenthemen in Verbindung mit Abo-Modellen. Als vergleichsweise populäres Beispiel kann hier „Stratfor“ gelten, die sich auch an die interessierte Öffentlichkeit richten und Themen analysieren anstatt sie meinungslasting zuspitzen. Es gibt jenseits davon mittlerweile mindestens ein Dutzend ähnlicher Angebote im Sicherheitsbereich mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten und Spezialisierungsgraden, denen allen gemeinsam ist, dass sie odentliche Preise verlangen und meist das machen, wofür man früher Journalisten bezahlte.
Um bei ihrem Beispiel zu bleiben.
Bei Stratfor habe ich aber keine wirkliche Teilhabe. Es gibt keinen Austausch. Ich habe lediglich Zugang zu „besonderen“ Dokumenten und vielerlei anderem Material. Und die Qualität bzw. die Ergebnisse lassen mitunter doch arg zu wünschen übrig.
Oder überspitzt ausgedrückt:
„Ich finanziere dort vor allem den Apparat, der sich selbst viel zu wichtig nimmt und unterstütze vor allem die Profilneurose eines Herrn Friedman.“ Die Ergebnisse kann ich auch offen und vor allem woanders ausgewogener finden.
Da ist mir dann CSIS doch deutlich lieber.
Und gerade mit solchen Modellen wie oben genannt exponiere ich mich mitunter sehr stark. Stratfor hat das erfolgreich zu spüren bekommen, inklusive der angemeldeten.
Ich bleibe dabei. Ich habe bei der „Professionalisierung“ des Bezahlsystems Bedenken.
Die vielen Beiträge haben eine Menge Möglichkeiten aufgezeigt, die für die Qualität und die Offenheit des Austausches keine Nachteile haben würden. Und alleine seit gestern sind wieder mehr dabei, die ihren Beitrag entrichten wollen. Dies hilft schonmal deutlich mehr. Ein Zeichen für die Verbundenheit der hier vertretenen Leserschaft.
@NMWC
Ich bin auch kein großer Fan von Stratfor und hatte die nur als Beispiel für ein eher an der Masse ausgerichtetes Bezahlangebot genannt. Die völlig überzogene Selbstdarstellung dürfte bei denen aber zum Konzept gehören, weil so etwas auf Kunden wirkt. Auch Augen Geradeaus würde für Abonnenten nicht gerade weniger interessant, wenn Kritiker behaupten würden, dass der Autor eng mit Geheimdiensten verbunden wäre etc. Ein PR-Zyniker würde dem sogar nachhelfen und „streng geheime“ Wiegold-Files ins Netz stellen, woraufhin dann alle zitierenden Medien kostenlos Werbung für das Blog machen würden.
CSIS ist ein ganzes Institut mit gigantischen Kosten, das von institutionellen Spendern lebt, die es in Deutschland für solche Themen in dem Umfang nicht gibt. Auch das wurde in Deutschland schon versucht und ist weitgehend gescheitert.
@all:
Sehr interessante Diskussion, aber letztlich sind wir Leser diejenigen, die dafür sorgen müssen, dass Herr Wiegold weiterhin so fundiert berichten kann und die Diskussionen hier im Blog so niveauvoll bleiben.
Also alle mal die eigenen Ausgaben im Monat Revue passieren lassen und Herrn Wiegold einen 10’er pro Monat zukommen lassen und schon fluppt das ganze auch ohne nervige Werbung. Das ist doch wohl nicht zuviel verlangt. Ich zahle gerne für gute Qualität, auch wenn ich mich als Kommentator und „Experte“ nicht gerade hervortue.
@huemmi
Das Leserspendenmodell ist ehrenwert, scheint aber bislang nicht zu funktionieren, auch wenn seit gestern vielleicht nochmal hundert Euro pro Monat zusammengekommen sein mögen. Ich kenne Herrn Wiegolds Kosten nicht, schätze aber das er über das Blog im Monat mindestens fünftausend Euro zusammenbekommen müsste, damit das ganze sich für ihn finanziell zu lohnen beginnt. 10% davon sind es bislang trotz regelmäßiger Aufrufe.
@Agenturmensch.
Tja, und schon sind wir wieder bei dem Problem: Unsere Gesellschaft ist vor lauter Kostenloskultur anscheinend nicht bereit, für gute Arbeit auch gut zu bezahlen. Trotzdem sehe ich es wie einige andere hier:
Ein „Expertenforum“ mit exklusivem Nutzerbereich würde alle Wenignutzer/-kommentatoren mehr oder weniger außen vor lassen und würde mittelfristig von der Bildfläche verschwinden bzw. in der Öffentlichkeit an Wahrnehmung verlieren. Das wäre extrem schade, denn bisher habe ich auch noch kein weiteres Blog oder Forum gefunden, wo nicht nur Militärs oder Zivilisten, sondern beide Seiten gemeinsam so intensiv diskutieren (wie J.R. das heute bereits erwähnte)
@Agenturmensch
Überzogene Selbstdarstellung? Geheimdienste? Wiegold-Files? Tja, und bevor man „Augen geradeaus“ überhaupt aussprechen kann, ist der Blog in der Lächerlichkeit versunken – zumindest bei denen, die die Diskussionen hier mal Ernst genommen haben.
@huemmi
Bestimmt würden auch einzelne Leser verlorengehen, aber der Gewinn wäre ein finanziell funktionierendes Blog, dessen Wahrnehmung sogar zunehmen könnte, gerade wegen der höheren Exklusivität. Journalisten, die für den Zugang bezahlen, müssten dies auch rechtfertigen und werden entsprechend zitieren. Bislang dürften sich viele einfach so und ohne Nennung der Quelle hier bedienen.
@MK20
Ich bezog mich auf Stratfor, und die „Wiegold-Files“ waren eine Satire auf manches echte oder vermeintliche Leak, hinter dem sich eine PR-Aktion verborgen haben dürfte (der Stratfor-Leak war aber vermutlich echt).
@ Agenturmensch:
Hm, so richtig überzeugt haben Sie mich nicht. Gilt das Leistungsschutzrecht nicht auch für
T.W.? Bin aber da kein Fachmann!
An Werferfehler
Genau! das ist die einfachste Lösung-so mache ich es nämlich schon seit rund zwei Jahren auch. Sie sollten ihm einfach eine kurze Mail schicken. Und die Ideen mit Werbung sind sehr suspekt-und entspringen dem Ansatz „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“-als ob ein Leser etwa einen Eurofighter oder ähnliches kaufen würde…?
Übrigens am Rande: Durch die Schliessung von dapd ist ein wichtiger Kollege von Thomas Wiegold wohl vorerst nicht mehr in der Lage, sich der Thematik Bundeswehr anzunehmen. Und allen Unternehmensberatern hier mit ihren Ideen sei gesagt: Nur Bares ist Wahres. Ein Online-Award ist zwar nett, davon kann Herr Wiegold sich aber kein Brötchen kaufen.
@huemmi
Ich meine etwas anderes: Man sieht es vielen Medienprodukten an, dass sie sich sehr von durch AG teilweise schon tage vorher aufgegriffenen Themen haben inspirieren lassen, ohne dass AG zitiert wird, was nicht grundsätzlich ein juristisches Problem ist.
@Agenturmensch
Gut, sie betrachten das alles mit dem Fokus „Wertschöpfung“ während der Großteil hier nach der „Wertschätzung“ bewertet. Sie haben den rein kaufmännischen Fokus. Damit kann man ein Projekt wie dieses sehr schnell in den Untergang schicken. Auch wenn ein paar Jahre tolle Publicity usw. drin sein mögen.
Dem eigentlichen Schwerpunkt dieses Austauschs der sich hier etabliert hat würde das eben zuwider laufen.
Dies ist meine feste Überzeugung.
Und ich habe bisher nicht das Gefühl das der kaufmännische Gewinn der wesentliche Faktor von T.W.’s AG ist. Aber wie gesagt, wo es hingehen soll, kann nur er beantworten. Und dann werden wir sehen was passiert. “ Entscheidung fällt im Räumgebiet.“
@NMWC
Um nicht missverstanden zu werden: Von mir aus kann AG so bleiben wie es ist, denn es ist gut so. Es wurde aber die Frage aufgeworfen, ob und wie man damit mehr Geld verdienen kann, und darauf habe ich versucht zu antworten. Mit einem Blog in dieser Form haben schon viele versucht Geld zu verdienen, und so funktioniert es einfach nicht. Wenn jemand erfolgreich war, dann nur weil der mit dem Blog Aufmerksamkeit für andere Angebote geschaffen hat, mit denen er dann das eigentliche Geld verdient hat.
@Agenturmensch: Hier haben Sie des Rätsels Lösung entdeckt:
Es ist eine Mischkalkulation, die uns als User nicht daran hindern sollte, den Kostendeckungsbeitrag anzufetten. TW gibt auf Nachfrage gerne seine Bankverbindung an, er wäre aber von allen guten Geistern verlassen, sie hier im Web für jedermann sichtbar zu hinterlassen.
Die elektronischen Zahlungshelferlein kosten beinahe mehr als sie nutzen und wegen der eingangs beschriebenen Rahmenbedingungen sind sie aus meiner Sicht nicht ohne Risiko nutzbar.
Persönlich seh ich halt einige Parallele mit den Webcomics: Die wurden früher auch von Zeitungen verlegt, mit der Zeitungskrise brachen die Preise ein, einige haben sich selbstständig gemacht, eine Leserschaft aufgebaut und verdienen jetzt nach dem „1% zahlt“- bzw. „1000-Fanboys“-Prinzip ihr Geld. (Und nutzen nebenbei den Webcomic
als Aushängeschild für ihre Arbeit, um so an weitere Aufträge zu kommen.)
Texte dazu wären u.a.
– How to make Money with a Webcomic
– What Newspaper Cartoonists Can Learn from Web Comics
Kernpunkt wäre halt hier, über eine große Anhängerschaft mit Optional-Angeboten Einnahmen zu generieren. Die ausreichend große und loyale Leserschaft wäre für Augengeradeaus womöglich da, an Optional-Angeboten mangelt es noch.
Persönlich glaub ich nicht, dass Spenden allein funktionieren werden, weil Menschen so nicht wirklich ticken. (Und die 500 Euro im Monat find ich da schon erstaunlich; andere „Kostenlos-Anbieter“ scheinen da mit weniger auskommen zu müssen, auch Wikipedia. Beim ersten Link machen Spenden gerade mal 1/5 der meist passiven Einnahmen aus.)
Umgekehrt scheint es gar nicht sooo wichtig zu sein, was verkauft wird. Viele Webcomics verdienen einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Einnahmen mit dem Verkauf des schon online Verfügbaren in Buchform. (Wobei das Preis-Leistungsverhältnis an sich schon eine Rolle zu spielen scheint: die meisten Bände kosten nicht mehr als andere im Laden auch.) Computerspiele verkaufen „Vanity Items“ – Pixel in anderen Farben (siehe etwa Planetside2, World of Tanks oder League of Legends). Wenn nur genug angeboten wird, scheint jeder Fanboys irgendwas zu finden, wofür er Geld hinlegt. (Umso mehr, wenn dann noch mit Nummerierungen oder befristeten 50%-Aktionen künstliche Kaufanreize geschaffen werden. Aber das ist dann halt Marketing.)
Und letztlich scheint es bei den Produkten über Kickstarter-Projekte möglich zu sein, das Risiko für den Autor und den Einnahmen-Anteil von Dritten gering zu halten. Er muss eben nicht in Vorschuss treten, er kann im Voraus abschätzen was bei der Zielgruppe ankommt, und durch die Auflage lassen sich bessere Deals hinkriegen als bei Print-on-Demand-Einzelstück-Merchandising-Anbietern.
Gerade für Journalisten bieten sich hier einzigartige Möglichkeiten. David Axe hat eine mögliche Verwertungskette vorgemacht: Recherchetour durch Kickstarter finanzieren, dazu dann ein Buch rausbringen dessen Verkauf von der Blog-Publicity profitiert.
@ Stefan
Es ist nun eimal ein Blog für Sicherheits- und Militärpolitik. Da wäre derartige Werbung das kleinste Übel (möglicherweise auch informativ) von all den gemachten Vorschlägen.
Andererseits ist es halt auch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil ein unabhängiger Journalisten-Blog. ;)
Jetzt kann ich Ihre Argumentation, dass gerade themennahe Werber mehr zahlen würden, ja durchaus nachvollziehen. Gleichzeitig wäre das aber nicht umsonst zu haben – egal ob hier EADS, Bundeswehr, Airsoftler oder Die Linke werben würde.
Persönlich würde mich eine solche „Einflussnahme“ mehr stören als themenfremde Werbung. Ist halt ein Dilemma.
Prinzipiell hätte ich aber gegen Werbung nichts einzuwenden, und es würde eine werbefreie „Premium-Option“/Fördermitglischasft wohl auch attraktiver machen.
Vielleicht wäre da das schon erwähnte Google-Adsense ein gangbarer Kompromiss. Das generiert zwar nur Einkommen wenn es geklickt wird, orientiert sich bei der Werbung aber andererseits am Bloginhalt, kann trainiert werden, und es findet trotzdem kein direkter Deal Werbender-Journalist statt. Je 1000 täglicher User scheint es etwa 25$ im Monat zu generieren.
Zusammenfassung:
Auch für Augengeradeaus scheint mir eine mehrgleisige Strategie am geeignetsten, die auf einer großen Leserschaft aufbaut (und nicht zuletzt deshalb in weiten Teilen kostenlos ist), und durch Optional-Angebote wirtschaftlich wird. Insgesamt halte ich dabei durchaus „genossenschaftliche“/crowdfunded/community-based Elemente für tauglich. ;)
Mögliche Kompontenten:
– Möglichst vielfältiges allgemeines Passiv-Einkommen (für das nichts „hergestellt“ werden muss, sondern dass mehr oder weniger mit der Anzahl der Lesenden mitskaliert). Spenden-Button, Prämienlinks (Amazon?), Werbung etc. Sollte halt nicht in Konflikt mit dem Markenkern des Blogs treten. Aber ich hab den Eindruck, dass die meisten hier keine größeren Einwände hätten. Es ist ein kostenloses Ein-Mann-Angebot, da hilft eben jedes bisschen. Wäre erstmal ohne große Investitionen umsetzbar.
– „Fördermitgliedschaften“: Die sind deutlich lukrativer und besser planbar als unmotivierte Einzelspenden. Wer schonmal in nem Verein war wird wohl mitbekommen haben, dass es viele Nicht-Aktive gibt, die trotzdem Jahr für Jahr weiterzahlen. Auch NGOs zielen nicht zuletzt deshalb so sehr auf Abonnenten. Wenn man dann noch die Eitelkeit bedient (wie gesagt, Fördermitglieder kenntlich machen) und symbolische Extras verteilt (vielleicht einmal im Jahr ein kurzes Dankesbrief/Jahresrückblick) wird es noch attraktiver. Und Augengeradeaus ist eben wenn nicht formell, so doch inhaltlich, gemeinnützig. Da kann man diese Karte durchaus spielen. Dies hätte den Vorteil, dass es erstmal nicht viel kosten würde, und sich leicht nachträglich noch ausbauen ließe:
– „Premium-Mitgliedschaften“: Quasi eine Fördermitgliedschaft plus, die mehr kostet aber auch greifbare Vorteile bietet. Hier könnte man gerade Institutionen oder kommerzielle Nutzer ins Visier nehmen, oder die Die-Hard-Fanboys die Herrn Wiegold beim Artikelschreiben über die Schulter sehen wollen. ;) Sollte halt nicht zu Neid bei den Otto-Normalnutzern führen. Hätte halt den „Nachteil“, dass man in dieses Angebot wohl regelmäßig Aufwand reinstecken müßte, nur um den Status Quo zu halten – wäre halt eine Abwägung, könnte sich aber lohnen.
– „Merchandising“: Scheint mir nicht ganz unwichtig. Es dürfte genug Leute geben, denen zum Spenden der Antrieb fehlt, und für die eine Mitgliedschaft nicht in Frage kommt. Die aber eine Kleinigkeit kaufen würden (zu einem Preis, den die Kleinigkeit an sich „wert“ ist). Selbst für Die Zeit und andere Zeitungen scheint sich der Shop zu lohnen würde. Also: Thomas Wiegold-Bücher, Thomas Wiegold-Podcasts und Bücher an denen Thomas Wiegold Provision verdient. ;) Hätte halt den Vorteil, dass man hier viel journalistische Arbeit nachverwerten könnte. Hier wären auch viele Produkte in Zusammenarbeit mit der Community denkbar (etwa Themen-Journale). Persönlich glaub ich ja, dass sich auch „Community-Nippes“ lohnen könnte: Wie gesagt Challenge Coins, Augengeradeaus-Zippos, „Kritischer Bürger“-Flacktarn-Patches für die Uniform. ;) Persönlich glaub ich jetzt nichtmal, dass sich hier „Hochseriöses Fachpublikum“ und „Hobby-Community-Blognerds“ gegenseitig vergrätzen würden. Falls die sich nicht eh sehr überschneiden. ;)
– Projekte: Statt allgemein zu spenden würde hier für eine konkrete Gegenleistung gezahlt – das ist glaub insgesamt um einiges attraktiver. Und dank Kickstarter auch ohne größeres Risiko für alle Beteiligten möglich. Ist auch für Herrn Wiegold lukrativ: Die Community übernimmt per Kickstarter die Anschubfinanzierung, während die Nachverwertung oft nochmal zusätzliches Geld abwerfen würde. (Ist bei ein Buch oder Film erstmal das Erstellen und Publizieren finanziert, dann sind zusätzliche Stückzahlen meist vergleichsweise günstig zu haben.) In vielen Fällen würde auch das Profil des Blogs geschärft. Muss ja auch nicht gleich ein ganzes Buch sein. Könnte ja auch eine Recherche zu einem gewissen Thema sein (etwa Sprachschulung bei der Bundeswehr), zu der dann ein Dossier erstellt wird. Die Crowd-Founder kriegen das Dossier für die private Nutzung, im Augengeradeaus-Shops wird es als kostenpflichtiger Download angeboten, und Institutionen können eventuell die Erstveröffentlichungsrechte oder kommerzielle Nutzungsrechte bei Herrn Wiegold direkt kaufen. Davon hätten eigentlich alle Seiten was.
Ich finde es ein sehr schwieriges Thema und denke, daß es auch eine ziemliche Gratwanderung ist, eine Lösung zu finden, die es mehr oder weniger allen recht macht und das Besondere an AG nicht zerstört.
Zitat: J.R. | 20. April 2013 – 15:40
„Tatsächlich profitiert Augengeradeaus auch insbesondere von jenen Themen-Insidern, die vielleicht nichtmal regelmäßig mittlesen, aber dann in einem informativen Post mehr Licht in die Sache bringen als alle Regulars zusammen. Eine Paywall würde vermutlich viele davon draußenhalten.
Dazu kommt, dass Augengeradeaus einer der wenigen Orte ist, an denen “Zivilisten” und “Militärs” überhaupt zu sinnvollen Diskussionen zusammenkommen. Auch dieses Alleinstellungsmerkmal würde eine Paywall ziemlich sicher zerstören.“
So sehe ich es auch und kann Ihnen (J.R.) in diesen Punkten nur zustimmen.
Diejenigen, die von Erkenntnissen hier im Blog profitieren, also Informationen für ihre journalistische Arbeit verwenden, sollten meinem Empfinden nach auch einen entsprechenden Anteil dafür bezahlen.
Es gibt viele Möglichkeiten die Nutzer bezahlen zu lassen, aber ich finde Anreizsysteme besser als Ausschlusssysteme.
Wenn ich einen Mehrwert für meine Zahlung bekomme, dann ist der Anreiz zu zahlen sicher größer, als wenn mir das, was ich bisher unentgeltlich nutzen konnte, nun verwehrt wird. Als „Gewohnheitsrechtler“ bin ich dann eher verärgert und wende mich ab.
Gut wäre dann noch, wenn der Mehrwert von der Art ist, dass er Nichtzahler nicht ausgrenzt, sondern den Geist der Community eher noch befördert und dazu motiviert, es den Zahlern gleichzutun.
Dazu müssen wir aber analysieren, was die Nutzer von Augengeradeaus hier eigentlich bekommen, was sie woanders nicht erhalten, damit bei einer Veränderung nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Da ich noch nicht lange dabei bin gehe ich mal wieder nur von mir aus:
Wie bin ich zu AG gekommen?
Über einen Link auf einer Facebookseite „WIR STEHEN ZU UNSEREN BUNDESWEHRSOLDATEN IM AUSLANDSEINSATZ!“
Was schätze ich gegenüber FB:
Lange Kommentare statt ultrakurze, die nach kurzer Zeit ganz verschwinden, tiefgehendes Diskutieren anstatt Meinungszurufe, Ernsthaftigkeit anstatt Spaßdiktat.
Was gefällt mir besonders:
Lange und ausführliche Kommentare, die viel Fachwissen und persönliche Erfahrung widerspiegeln.
Großer Respekt unter den Kommentatoren.
Die Möglichkeit, mit echten engagierten Soldaten und Reservisten ins Gespräch zu kommen.
Einblick in Zusammenhänge zu bekommen, die in den normalen Medien nicht auftauchen.
Ehrlich über sehr harte Themen zu diskutieren.
Was wünsche ich mir technisch:
Ein Nutzerprofil, wo ich mehr zu den Kommentatoren erfahren kann oder diese über mich.
Private Mails, mit denen ich zu Kommentatoren Kontakt aufnehmen kann, ohne dass man seine Email preisgeben müsste. Und bestimmte Fragen direkt stellen kann, ohne das allgemeinen Blog dafür zu missbrauchen.
Benutzerstatistiken. Sehen wer wieviel Beiträge schon gepostet hat, wie lange er dabei ist und welche Themen bereits kommentiert hat.
Einen Nutzerstatus bzw. „Dienstgrad“ nach Dauer und Regelmäßigkeit der Beteiligung.
Einen Like-Button, damit ich Beiträge von Nutzern unterstützen kann, ohne dasselbe noch mal zu schreiben. Außerdem erfährt der andere von meiner Zustimmung und kann falls gewünscht, Kontakt zu mir aufnehmen.
Was wünsche ich mir gefühlsmäßig…
Interesse an meiner Meinung, Erwähnung oder Zitate in Kommentaren, schnelle und ausführliche und Antworten auf meine Fragen von echten Experten oder gar durch Herrn Wiegold selbst, Anerkennung für meine Spendenbereitschaft… kurz die Wertschätzung der Nutzer.
Warum dieser Seelenstriptease?
Weil ich bereit wäre, für die gewünschten Funktionen zu bezahlen, wenn sie mir die Chance eröffnen, noch mehr Begeisterung und Informationen mit AG zu gewinnen. Und weil ich annehme, dass ich mit dieser Bereitschaft nicht alleine stehe.
Gäbe es für zahlende Nutzer ein Profil, PrivateMail, Statistiken, Like-Button , Spendometer und ein paar Exklusivrechte, zB. einmal in der Woche mit Herrn Wiegold chatten zu dürfen, so hätten die von ihrem finanziellen Einsatz einen echten Mehrwert, ohne dass den nichtzahlenden Nutzern etwas weggenommen würde.
Diese Funktionalitäten sind im Übrigen in jeder besseren Forensoftware integriert, würden für Herrn Wiegold also keinen viel größeren Aufwand bedeuten. Außer sich mehr mit seinen Kommentatoren zu beschäftigen und das eben gegen Geld.
Aber auch die Spendenbereitschaft ließe sich IMHO leicht vergrößern, wenn man mehr Anreize schafft:
Derzeit spende ich und das wars, ich hab zB. 20€ gespendet – mehr als bei jedem anderen Blog bisher. Aber ich weiß nicht, ob das viel oder wenig ist, ob ich der einzige bin oder der tausendste und eine Anerkennung bekomme ich sowieso nicht. Schade eigentlich. Denn es könnte ja auch genau anders herum sein:
zB. könnte neben jedem Nutzer der Betrag auftauchen, den er bisher (pro Jahr oder Monat) gespendet hat.
Es könnte auch auf einem Zähler an prominenter Stelle im Blog veröffentlicht werden, wie der aktuelle Monatsstand an Einnahmen ist und was noch fehlt bis zu dem Betrag, ab dem sich das Projekt für Herrn Wiegold rechnet.
Das könnte mehrere positive Verstärkungseffekte haben:
Wenn ich sehe, dass andere viel mehr spenden als ich, will ich mich vielleicht nicht lumpen lassen und setze noch eins drauf.
Wenn viele sehen, dass am Monatsende noch viel fehlt, werden sie eher bereit sein wieder was beizutragen, als wenn sie das Gefühl haben erst mal genug getan zu haben.
Wahrscheinlich werden die gegenseitige Erwähnung und der Rekspekt unter den sichtbar Zahlenden höher sein, da Sie sich ja mit ihrer Spendenbereitschaft als der tatkräftige Kern der Community ausweisen.
Das schließt niemanden ohne Zahlbereitschaft aus, motiviert aber den einen oder anderen sicher diesem Club der Willigen beizutreten und AG dann ein Stück weit eben auch als sein eigenes Projekt zu sehen.
Zahl jemand erstmal nix, hat aber sehr interessante Sachen zu sagen, so wird ihm die Wertschätzung sicher trotzdem entgegengebracht, womit der gemeinschaftliche Geist dieses Blogs erhalten bliebe.
Fast alle Seiten, die meinen Kindern derzeit das Geld aus der Tasche zu ziehen versuchen, arbeiten mit solchen Wertschätzungsangeboten, die das Gefühl und die Anerkennung der Nutzer ansprechen, zunächst unentgeltlich fördern und schließlich wieder verknappen mit dem Ausweg über Zahlungen wieder mehr gewertschätzt zu werden. Diese Mechanismen funktionieren bei uns allen und wenn Herr Wiegold das „Belohnungssystem“ transparent machen würde, wäre da auch gar nichts Unseriöses dabei.
So könnte man die vorgeschlagenen Mehrwertfunktionen zunächst jedem anbieten bzw. automatisch mit der ersten Kommentarabgabe setzen. Der Neunutzer würde dann gleich sehen, wie viele hier dazu betragen, dass die Community am leben bleibt, und dass die Bereitschaft der Nutzer sich aktiv zu beteiligen auch mit entsprechenden Statusangaben (Score, Zugehörigkeit, Kommentare proMonat, Likes der anderen, Spendensumme) gewürdigt wird. Nach zwei Wochen würden die Wertschätzungsverstärker wieder verschwinden und nur die Spendensumme als Angabe bleiben jeweils mit dem Hinweis wie viel gezahlt werden muss, bis die „Premiumfunktionen“ wieder freigeschaltet werden. Es würde so ein sanfter Druck zum Zahlen ausgeübt aber die Nichtzahler hätten weiterhin vollen Zugriff auf den Blog und die Spender einen funktionellen Mehrwert, mehr Wertschätzung untereinander und somit noch mehr Spaß hier über ernste Themen engagiert zu diskutieren.
@Sandmann
Das habe ich als Mail auch so abgeschickt, ich warte noch auf Antwort.
@all: Es wurde hier ja schon mehrmals gepostet (angemerkt) aber nochmals:
Ich habe bisher diesen Blog sehr gern gelesen und mich ab und zu (wenn ich etwas zu sagen hatte) auch gemeldet. Mir ist dies einen Beitrag von 10 € monatlich wert, den werde ich auch (nachdem ich die Kontonummer und hoffentlich auch die Bankleitzahl, verflucht nochmal aber auch) per Dauerauftrag überweisen lassen, Danke für den Beifall.
Die Idee eines Blogs nur mit zahlenden Gästen finde ich falsch, ich wäre der erste der weg wäre, und auch wenn ich kein Insider bin der mit vielen Informationen oder Meinungen glänzt glaube ich doch, dass das Wissen und die Erfahrung eines ehemaligen Offiziers der Artillerie hier ab und zu doch interessant ist.
In diesem Sinne,
Werferfehler
@ Werferfehler | 21. April 2013 – 10:58
Fehlt Ihnen nur die BLZ, aber Sie wissen, um welche Bank es sich handelt? Falls ja, scheint mir dies hier ganz brauchbar.
Ohne die diversen Vorschläge kleinreden zu wollen: Was würde eigentlich das Finanzamt zu den dargestellten Ideen sagen? Ich nehme an, Herr Wiegold unterliegt als freier Journalist der Einkommensteuer, und es wäre schade, wenn er vom eingezahlten Beitrag, aufgrund der Gestaltung der Finanzierung, noch mehr Aufwand und wenig Ertrag hätte. Schade wäre auch, wenn dann hier nur noch BW-Fachleute diskutieren würden (und sich dann beschwerten, dass die Zivilisten so desinteressiert sind).
Das Finanzamt kriegt schon jetzt 7% Umsatzsteuer von Herrn Wiegold. Von daher dürfte sich in der Hinsicht nicht viel ändern.
@J.R.
Die Umsatzsteuer hat leider überhaupt nichts mit der Einkommensteuer zu tun. Ich kenne Herrn Wiegolds persönliche Verhältnisse nicht, gebe aber zu bedenken, dass freiberufliches Einkommen ab einer bestimmten Höhe steuer- und sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen nach sich zieht, die die eine oder andere Lösung kontraproduktiv machen könnten.
@Werferfehler:
„Mir ist dies einen Beitrag von 10 € monatlich wert…, Danke für den Beifall.“
Sie haben meinen ehrlichen Applaus für ihren Beitrag zur gemeinsamen Sache! Willkommen im Club der öffentlichen Unterstützer!
Diese Anerkennung kann ich aber nur aussprechen, weil Sie uns das mitgeteilt haben.
Wäre es IHnen peinlich, wenn dieser Beitrag neben Ihrem Namen auftauchen würde?
Oder fänden Sie es gut, wenn ihr Beitrag gewertschätzt, Ihre Reputation erhöhen würde und Ihr Beispiel anderen als Vorbild für ein ähnliches Engagement dienen könnte?
@all
Wenn wir wollen , dass mehr Leute diesem Beispiel folgen, dann wäre es doch sicher förderlich, wenn die Nichtzahler sehen können, was andere Kommentatoren durchaus zahlen und wieviel das sein könnte.
Das Motto könnte lauten: Tue Gutes und sprich laut darüber, damit andere Lust bekommen auch Gutes zu tun.
@Werferfehler:
„auch wenn ich kein Insider bin der mit vielen Informationen oder Meinungen glänzt glaube ich doch, dass das Wissen und die Erfahrung eines ehemaligen Offiziers der Artillerie hier ab und zu doch interessant ist.“
Ich bin ganz Ihrer Meinung – die vielen Nichtspezialisten, die aber interessiert mitlesen und dann ab und an mal einen Kommentar verfassen, machen viel von dem Geist dieses Forums aus. Würden hier nur Experten diskutieren, so würde der wohl gewollte Austausch mit weniger beschlagenen Interessierten ausbleiben, weil man als solcher mit seinen „einfachen“ Anmerkungen und Fragen Angst hätte, sich lächerlich zu machen oder nicht willkommen zu sein. Das wäre das Gegenteil von Wertschätzung.
Dass ich als Laie hier mit Experten auf Augenhöhe diskutieren kann, ist ein Alleinstellungsmerkmal von AG, das mich sehr an diese Community bindet.
OT: Plädoyer für öffentliches Lob.
Leider herrscht in unserer Gesellschaft immer noch die Meinung vor: Tue Gutes und halt bloß die Schnauze, damit du anderen nicht ihrem Egotrip vermasselst.
Gutmenschen sind verschrien – Feixende Lästermauler bekommen Anerkennung.
Lob hat einen schlechten Ruf. Lobende gelten als weich und schwach.
Dabei sind Lob und Anerkennung für alle Menschen so wichtig – besonders für die, die freiwillig etwas für andere tun und damit ein Stück weit selbstlos handeln.
Auch dazu haben wir irgendwie ein gebrochenes Verhältnis.
Gutmenschen sollen Totalidealisten sein nach dem Klosterfraumotto „dein Lohn ist, dass du dienen darfst“
Wenn einer was Gutes für andere tut, dabei aber auch seinen Spaß hat oder gewisse Eigeninteressen verfolgt, so wird ihm die Ehre für die gute Tat gerne abgesprochen. Das untergräbt die Motivation vieler Menschen, die gerne helfen dafür aber auch mal ein Danke haben wollen, weiter ein bisschen selbstlos zu handeln.
Diese Denke trifft Soldaten ja besonders häufig nach dem Motto, was soll man sie loben, wenns ihnen doch Spaß macht Soldat zu sein und sie dafür auch noch bezahlt werden. Trotzdem und meines Erachtens zurecht, möchten viele Soldaten gerne für den Einsatz ihres Lebens für die Werte der Gesellschaft gewertschätzt werden. (So wie alle anderen Einsatzkräfte die ihr Ethos hochhalten auch.)
Leider verfährt die Gesellschaft mit ihnen nach dem schwäbischen Motto „net gschimpft is scho gnug gelobt“ – da muss man schon ein starker Charakter sein.
Mehr Lob und Anerkennung fördert sicher die Motivation vieler Nichtidealisten, auch mal etwas beizutragen und sich dafür auch mal mit vollem Recht gut fühlen zu dürfen.
Wenn wir es also denen, die für unsere gemeinsame Sache einen freiwilligen Beitrag leisten öffentliche Anerkennung zollen, so fördern wir damit unser Anliegen, weil die Alt-Engagierten dann beherzt weitermachen und ihre Begeisterung Neulinge zum Mitmachen motivieren kann.
Also sollten wir das tun !
Plädoyer -Ende
Wenn Herr Wiegold für uns aber auch für sich, diesen Blog am Leben erhält, dann sollten alle, die ihm dabei helfen, offen gewertschätzt werden um andere zu motivieren ihrem Beispiel zu folgen und um selber die Motivation dazu nicht zu verlieren.
Ein Spendometer neben dem Nutzernamen könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein, besonderer Mehrwertfunktionen ein zweiter, exklusive Chats ein dritter, usw.
Es gibt hier noch einen Aspekt, den ich jetzt in den Ring werfe:
die Anonymisierung.
Solange ein Kommentator nur über seine vielleicht auch anonymisierte e-mail-Adresse durch T.W. zugelassen werden kann zum kommentieren ist alles ’safe‘.
Wenn elektronisch Geld fließt ist die Anonymität futsch…….just a thought.
„Wenn elektronisch Geld fließt ist die Anonymität futsch“
welche Anonymität? und vor wem bzw. zwischen wem?
Also unsere IP-Adressen werden ja sowieso gespeichert, wenn also eine Ermittlungsbehörde herausbekommen will, wer sich hinter einem Kürzel genau verbirgt, dann kann sie das denke ich jetzt schon – aber nur, wenn ein begründeter Anfangsverdacht vorliegt und sie damit Zugriff auf die Serverlogs und die des Nutzerproviders bekommt.
Die Anonymität gegenüber den anderen Nutzern und der Welt bleibt ja erhalten, denn die Transaktionsdaten werden ja wohl nicht veröffentlicht.
Bleibt die Anonymität gegenüber Herrn Wiegold, klar die wäre weg. Aber der hat ja das geringste Interesse Identitäten hier preiszugeben.
@ZDL.a.D.
Sie verwechseln Pseudonymisierung mit Anonymisierung
Man könnte es vielleicht ähnlich dem Krautreportern halten: Das Projekt war heute x Lesern schon xy Euro wert. Leisten auch Sie ihren Beitrag ….
https://krautreporter.de/viktorskopf#result
Guten Abend
wenn Thomas Wiegold für all die gut gemeinten Beiträge Zeilengeld bekommen würde…
Im Ernst: Werferfehler hat es auf den Punkt gebracht: Dauerauftrag 10Eu/Monat ist für beide Seiten das einfachste.
Sie hier als Leser wollen Leistung-dann sollte das Ihnen auch etwas wert sein.
Und glauben Sie mir: Dieses Modell halte ich bereits seit 2 Jahren ein.
@all
Nach Rückkehr aus einem entspannten langen Wochenende: ganz herzlichen Dank für diese engagierte Diskussion!
Ich schaue das alles in Ruhe durch und gehe auch drauf ein. Herzlichen Dank auch an diejenigen, die mir eine Mail mit der Bitte um meine Kontonummer geschickt haben (die aus guten Gründen nicht im Internet steht!). Ich antworte so schnell wie möglich und hoffe nur, dass mir nicht einzelne solcher Mails in der Flut der vielen anderen Mails untergehen. Falls doch, bitte ich um Nachsicht und noch ’ne Mail…
Und zum letzten Kommentar vor meinem kann ich nur anmerken: Was Sandmann sagt.
2 Tagessätze AVZ pro Jahr ist mir die Sache wert….Stufe III ,bevor es hier zu Entrüstungsstürmen kommt :)
Gruß@all: aus Pristina……
Viele interessante Vorschläge dabei. Reines Expertenforum – Nein danke!
Ich gehe ohnehin davon aus, dass sich die „Experten“ aus Industrie und B-Besoldung regelmäßig sehen, austauschen und kennen. Daher dürfte es eher ein geringer Mehrwert sein.
Diejenigen die in Augsburg dabei waren kennen ja auch einige Ideen T.W’s.
Paywall für interessierte, Zahlungskräftige (Industrie) mit Spezialinfos, Mitschnitten etc was die meisten hier mMn weniger Interessiert.
Für die normalen Leser: Einfach mal was spenden, das Modell der taz würde hier mMn helfen und viele an die Notwendigkeit erinnern.
Auch ich zahle seit ca einem halben Jahr einen regelmäßigen bescheidenen Beitrag. Und ob man das Geld an TW überweist oder an eine zusätzliche Zeitung… Da ist AugenGeradeaus! auch durch die vielen interessierten und konstruktiven Beiträge die bessere Alternative.
OT: By the way: Ne Runde Abstimmen täte mal wieder not …
Der Abstand wird zu groß.
Ich habe nun doch gevotet für das blog „augengeradeaus.net“
Wann und wo wird die Party bei Gewinn (oder Niederlage) sein?
Der Abstand war gestern noch ein Prozent höher. Also: weiter voten :-)
(Kopiert aus dem „Eagle V“-Thread, motiviert durch die Idee der Rechnungsstellung für eine Bildverwendung)
Vielleicht wäre dies eine weitere Möglichkeit der augengeradeaus-Finanzierung. TW könnte „kommerziellen“ oder Fach-Nutzern aktiv (Anschreiben? Ansprechen?) anbieten, eine regelmäßige Rechnung zu stellen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied zum unverbindlichen Aufruf, einen freiwilligen Beitrag zu leisten. Preise könnten im Prinzip frei verhandelt werden. Dabei bliebe das Blog offen, d. h. die „Leistung“ ist dieselbe wie ohne Bezahlung. Schließlich zwingt niemand einen dazu, von allen Kunden dieselben Preise zu nehmen…
Voraussetzung wäre, dass TW diese potentiellen Kunden gut identifizieren und ansprechen kann. Der Nachteil dieses Ansatzes, wie vieler anderer Vorschläge zum Geldverdienen mit Information auch, besteht darin, dass der Einzel-Journalist dabei einen großen Teil seiner Zeit nicht mehr mit Journalismus verbringt, sondern mit Tätigkeiten, die im Endeffekt Vermarktung und Vertrieb sind. Das war ja einmal Aufgabe der Verlage…