Aktion Hosengummi
Ich vermute, da gibt es hier ganz, ganz viele, die gerne mitmachen wollen: Das Verteidigungsministerium hat einen Ideenwettbewerb im Einsatz gegen unnötige Bürokratie gestartet.
Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Bundeswehrangehörigen mit Einsatzerfahrungen, die selbst unnötige Bürokratie erlebt und Ideen haben, wie man es besser, schneller, praxisorientierter machen könnte. Es winken attraktive Preise. Die besten Ideen werden von Verteidigungsminister Thomas de Maizière persönlich prämiert.
heißt es bei der g.eb.b. (Die eigentliche Wettbewerbsseite kann ich hier leider nicht verlinken, die steht nämlich im Bw-Intranet.)
Ich bin ja in Versuchung, gebündelte Kommentare aus verschiedenen Threads bei Augen geradeaus! einzureichen. Aber das macht ihr lieber selbst…
(Grafik: g.e.b.b.)
Na, wenn das nicht mal genauso ein Erfolg wird wie „KLV“ und „KVP“….
Solche Initiativen gab es schon früher, allerdings nicht mit dem Schwerpunkt Einsatz.
Ich hoffe, das die sich daraus ergebenden Ideen auch umgesetzt werden im Sinne der Betroffenen. Habe aber da so meine Zweifel; die früheren Versuche hat der Amtsschimmel schadlos überstanden.
Der erste April ist doch schon rum….
Das wird dann alles von den Bedenkenträgern geprüft…
Da fällt mir immer das Sekretariat der interministerielle Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau ein…
Habe jeden Soldaten aktenkundig über den Ideen-Wettbewerb belehrt ;-).
Beseitigung unsinniger Bürokratie in 2 Schritten:
Man prüft welche bürokratischen Abläufe wirklich nötig(sinnvoll) sind und lässt alle anderen einfach weg.
Was so simpel klingt, ist es grundsätzlich auch. Beispiele aus der Praxis zeigen jedoch das sich Verwaltungsapparate nicht, oder nur schwer schrumpfen lassen. Da hängen schliesslich zumeist jede Menge hochdotierte Dienstposten dran. Aber man kann es ja mal wieder versuchen. Irgendwie niedlich.
„Lasst hundert Blumen blühen“ auf der Hardthöhe?
Its a trap! ;)
Admiral Ackbar? Hier?! :-) Ich drücke der Aktion wirklich alle Daumen, allein, mir fehlt der Glaube… (daran, dass das wirklich ernst gemeint ist…)
…..selbst Aprilscherze kann dieser Minister nicht terminkorrekt administrieren…..lassen durch seine Büroklammeraffen-in-black ;-)
Ist diese Aktion die web 0.2 light Version der U. de-M.-Kommission von anno tobak ?
Mein „StratCom-Desaster-Early-Warning-Beauftragter“ hat mir diese „Aktion“ heute vormittag ganz vorsichtig vorgelegt und ich habe spontan entschieden, dass alle meine sehr einsatzerfahrenen Kameraden frühestens Montag mit dieser grandiosen Initiative auf Soldat Schweijk-Metaebene konfrontiert werden.Wie administriert man web 0.2-mäßig die Administration der Einsätze ? Mit Formularen natürlich und mit anonym-als-unabhängig-deklarierten (also: „ministeriell“) Juroren auf höchster Angestellten-/Beamtenebene…….
What did the hurricane say to the palm-tree ? Hang on to Ur nuts, baby ! This is not an ordinary (shit)storm-blowjob !
Deinstallieren von Powerpoint im Einsatz.
Das reduziert schonmal einiges an Arbeitsleistung für „hübsche“ Folien.
Dann Reduzierung der Stäbe –> bis zu 5 EinsatzKp nur ein BtlStab und kein verstärkter Brigade/Divisionsstab.
Naja, das wird eh nicht kommen, deshalb kann meine Ideen gerne jeder übernehmen :-)
Ach ja, und die „Führung“ sollte aufhören, hunderte Meldungen zu verfassen, damit jeder auch wirklich was zu tun hat. die „Tägliche Meldung Kontingent“ sollte mal komplett in der KLR Stundenmäßig vom aufwand erfasst werden. Da kann man von der arbeitsleistung schon 10 leute pro Kontingent heimschicken :-)
Also wenn ich das richtig sehe, kann ich als ex Soldat bzw. Reservisten nicht Teilnehmen, weil keine Teilnehmer Intranet?
also die Personen, die aufgrund nicht vorhandener Karriere in den Streitkräften vielleicht offener Schreiben sind mal wieder außen vor?
Hmmm.
es ist so was von erbärmlich
die g.e.b.b. hat wahrscheinlich intern eine „vom-Einsatz-he(e)r-denken“-Initiative gestartet – natürlich unter Konsultation der shape-shifter-BMVG und Bundes- Betreibergesellschafts-spin-doktores -und dann wird so eine Kampagne lanziert, deren Nachhaltigkeit absolut gegen Null geht. Das hat noch nicht einmal RTL2-Qualität !
Also mein Vorschlag ist ganz einfach. Wir gründen einen Arbeitskreis und ich werde der Chef, natürlich mit einem sehr guten Gehalt – versteht sich.
Wenn ich nachher in die Schicht gehe werd ich als erstes die von 17 auf paarundfünfzig Seiten angewachsene campordnung lesen.
Und dann als ganzes einreichen. Inklusive Camp-Commander und Guardian Angel.
Aber das ist wahrscheinlich nicht das erwartete Niveau.
> Aber das ist wahrscheinlich nicht das erwartete Niveau
Vor allem ist so ein Vorschlagswesen zwar nützlich und hilfreich aber unsystematisch. Der Erfolg eines Vorschlages hängt davon ab, wie gut jemand das Problem darstellen kann und ob er ggf. sogar eine Änderung vorschlagen kann, die akzeptabel ist. Zu schnell wird der Änderungsvorschlag selbst abgelehnt und damit das Problem insgesamt ignoriert.
Der systematische Ansatz ist eine klare Entwicklung von effizienten Arbeits- und Kommunikationsprozessen. Und dafür bräuchte man externe Kräfte, die in der Regel Geld kosten (> 80 Euro/h). Wenn man hier auf einen vernünftigen ROI kommen will (eingesetztes Kapital wird in weniger als 3 Jahren wieder eingespart), braucht man mindestens ein Team von 5 bis 10 Personen.
Bei der Bundeswehr kommen nur externe Kräfte in Frage. In der Wirtschaft müssten die sich auskennen mit der Prozessentwicklung und ggf. zertifiziert sein in CMMI oder Ähnlichem. Ich kenne aber zurzeit kein BW-CMMI (also was hier überhaupt in Frage kommt). Selbstredend müsste von der BW-Seite die Bereitschaft vorhanden sein, die vorgeschlagenen Änderungen auch umzusetzen.
Die Leistungsfähigkeit von systematischer Prozessentwicklung und Vorschlagswesen unterscheiden sich mehr als einen Faktor 100.
Also mein Vorschlag ist: Systematische Prozessentwicklung
> Ich kenne aber zurzeit kein BW-CMMI (also was hier überhaupt in Frage kommt).
Ergänzung: Das kann man ggf. sogar adaptieren …
Da muss ich immer an diese Szene aus Saving Private Ryan (oder war es doch Der längste Tag?) denken, in der die Invasionstruppen gerade die Landungsboote verlassen haben und unter schwerem Feuer der deutschen MGs am Strand liegen. Einer der Soldaten robbt zu einer Nachschubkiste, öffnet selbige und findet eine Charge Schreibmaschinen vor.
Was Rauchen die denn zur Zeit? Haben die neuen Stoff auf dem Zauberberg entdeckt?
Ich kann da nur den Kopf schütteln!
Die wievielte Initiative dieser Art ist es denn?
> Einer der Soldaten robbt zu einer Nachschubkiste, öffnet selbige und findet eine Charge Schreibmaschinen vor.
Naja dann kann er ja gleich einen Antrag schreiben und die Dinge bestellen, die er dringend braucht. War wenstens Schreibpapier dabei oder besser noch „Formulare“?
SCNR
Schade,
eines der Markenzeichen dieses Blog war immer die Qualität der Kommentare, davon scheint hier nicht mehr viel übrig.
Es mag ja die 22te Initiative einer solchen Art sein, aber vielleicht ändern sich die Zeiten und die Soldaten auch im Ministerium – und deshalb hat diese Initiative jetzt vielleicht auch eine Chance. Es existiert auch eine ministerielle Arbeitsgruppe „Deregulierung“- jaja, ich hör schon das Gelächter – die in den letzten Monaten tausende (!) veraltete Weisungen und Dienstvorschriften (und ich meine keine 6000 Druckexemplare, sondern alles verschiedene „Vorschriften“) weitgehend unbemerkt entsorgt hat und diese Arbeit fleißig fortsetzt. Vielleicht wird mal akzeptiert, dass auch im Ministerium langsam „junge“ Oberstleutnante und Oberste Dienst tun, die sich in diversen Einsätzen selbst über die Feldlagerreinigungsordnung und ähnlichen Quatsch geärgert haben, weil die Generation „Stiefelputz“ das Kommando hatte.
Ergo: Nicht maulen, mitmachen!
Ich kann ja Sarkasmus und Ironie verstehen: Jahrelang wird geschimpft, gelästert und schwadroniert was sich ändern müsste und nun wird zumindets mal eine Möglichkeit eröffnet auch außerhalb des Dienstweges etwas vorzuschlagen….und es ist wieder nicht gut. Schlimm wird es allerdings, wenn es zu stark formalisiert würde – wie bei KVP. Das bremst schon einiges, weil keiner zuständig sein will.
Ansonsten schließe ich mich mietsch an. ROFL
Womit konsequent alle die ausgeschlossen sind, die sich im BFD befinden oder die Bw schon verlassen haben. Darunter dürfte ein nicht zu vernachlässigender Teil sein, der z.B. auch unnötige Bürokratie als Grund für das Verlassen angeben würde und sich daher dezidiert mit einzelnen Problematiken befasst haben könnte.
Aus meiner Einsatzerfahrung heraus, wächst die häufig deshalb an, weil einige Soldaten sich schon nicht an die ZDv’en halten und Teile hieraus nahezu wortwörtlich noch einmal in die Camp Ordnung aufgenommen werden (müssen). Auch scheint es bei einigen Kameraden zu viel verlangt zu sein, ihr Verhalten vorab zu reflektieren bzw. darüber nachzudenken, was sie eigentlich gerade vorhaben/vorleben; das klassische „Von-Zwölf-bis-Mittag-Syndrom“.
@Tiberius:
Ich stimme zu mit Blick auf mitmachen, statt motzen.
Jedoch zeigen Theorie und Praxis, dass eine wirkliche Entbürokratisierung von Großorganisationen nur dann gelingen kann, wenn die Organisationsleitung sich diesem Thema unmittelbar annimmt und der Arbeitsmuskel außerhalb der Linie dort angesiedelt ist.
Dies ist offenbar nicht der Fall – somit fehlt der Durchschlag gegen den Apparat.
Vor 5 Jahren hat man das Thema unter der Überschrift Einsatzerschwernisse bearbeitet. Man hatte es jedoch nichteinmal geschafft die Auslegung von Gesetzen und Richtlinien durch das BMVg (!) zu überprüfen.
Ergebnis (nur ein Beispiel): bis heute erzählt man die zivilen Marineangehörigen müssten sich an die EU-Arbeitsrichtlinie halten.
Oder passend zum 04.09.09. Lenk- und Ruhezeiten für Drohnenbediener analog zum Flieger.
Aber steter Tropfen höhlt den Stein.
Das deinstallieren von ppt find ich jedoch sehr gut und vlt einfac hmal die DP im Stab R-N halbieren würde sich ebenfalls positiv auf die Regelungsdichte auswirken (siehe oben, Feldlagerordnung).
Mein spontaner Vorschlag: Verzicht auf das Erfordernis eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers vorzulegen, wenn man als ziviler Angehöriger der Bundeswehr!!! an einem Auslandseinsatz teilnehmen soll und will.
Kleinlebewesen vermehren sich durch Zellteilung, Bürokraten und speziell Stäbe durch Arbeitsteilung. Folglich kann der Ideenwettbewerb im Einsatz gegen unnötige Bürokratie des BMVg nie funktionieren und dessen Ergebnisse dürften frühestens am 01.04.2014 fünffarbig, foliert und linksgelocht abgeheftet sein; Natürlich, um dann zwecks einer Expertise für einen neuen Wettbewerb an das IT-Amt weitergeleitet zu werden. Das IT-Amt schickt dann den Vorgang am 01.04. 2015 an das Planungsamt Bw, mit dem Kommentar „Bürokratie ist die konsequente und notwendige Bewältigung von Problemen durch Einstellung weiterer Entscheidungsträger“. Am 01.04.2016 wird dann von BMVg Unterabteilung PI ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben und es gehen bis zur Frist 01.04.2017 zunächst keine Ergebnisse ein. Da meldet sich am 30.04.2017 doch ein simpler MdB mit Wahlkreis Meissen und schreibt, das war damals in 2013 eine simple Entlastungsaktion kurz vor dem Wahlkampf; „der Sack war damals schon zu, nur den Strick zum Zuknoten habe ich seinerzeit nicht gefunden“, aber ich habe gewonnen, weil meine Idee war die beste. .
Es sind doch nicht nur die „großen“ Vorgänge, die viel zu viel Bürokratie verursachen…sondern auch die vielen „Kleinigkeiten“…
Wer erinnert sich nicht an die unzähligen Melde-Orgien, wenn man in den Einsatz verlegte?
Man musste zum ReFü-dort alle Angaben machen (Einsatzzeit, WBV, Kontonummer etc.), dann in den San-Bereich (Blutgruppe, Dauermedikation, Allergien, Impfungen), danach in die Waffenkammer (Antrag auf Ausgabe der entsprechenden Stan-Waffe), dann zur MunGruppe (das gleiche für die Munition), anschließend in die Betreuungseinrichtung (Belehrung unterschreiben), dann die Lagereinweisung (alles schriftlich), usw. usf…
Insgesamt sind 1-2 Tage nur dafür verwendet worden, die einzelnen Posten abzulaufen, und dort alle Angaben zu machen, die ohnehin schon in der Stammeinheit vorhanden waren..
Ich verstehe bis heute nicht, warum die Soldaten keinen „Chipkarten-Ausweis“ bei sich führen, auf dem-neben den wichtigen Angaben und dem Passbild-auch der Bekleidungs-und Ausrüstungsnachweis, evtl. Dauermedikationen, die G-Kartei und weitere wichtige Daten abgespeichert sind……
Das beste ist immer noch die Ration-Card, persönlich vom jeweiligen KpChef unterschrieben, die jeder Soldat für den offiziellen Verzehr seiner 2 Dosen Pils im Camp Marmal benötigt, um sich dann später in seiner Containerbutze über den (hochprozentigen) Inhalt des Edeka 24 Paketes herzumachen.
Uff. Also schon wieder.
Kennt noch jemand das Ergebnis der (vor)letzten(? habe irgendwann das Zählen aufgegeben) Aktion. Da kam auch so eine schöne Liste raus. Circa 180 Vorschläge umfassend. Ich meine es wurde von Fü SK verteilt. Muss so ca. 2 Jahre her sein.
Und was waren da für schöne Vorschläge drin (Zeiterfassung automatisieren, Fahraufträge durch Fahrtenbuch ersetzen, …)
Viel Bürokratie könnte schon mal beseitigt werden, wenn man dieses Ergebnis erstmal umsetzen würde, bevor man wieder von vorne anfängt.
Schade, dass ich dieses RUndschreiben nicht mehr habe. Hat das jemand noch?
@Tiberius: Ihr Eindruck, die Qualität der Kommentare ginge zurück, ist insofern unrichtig, weil Sie gerade beim falschen Thema sind. Ab einem gewissen Punkt bleibt einem nur der Rückzug in die Ironie.
In meinem Berufsleben habe ich mich früher auch aufgeregt über die Lähmschichten in den Hierarchien, die sich konsequent jedem Verbesserungsversuch in den Weg stellten. Heute stehe ich auf der anderen Seite, kenne die Sachzwänge und die Unmöglichkeiten und fluche über die Zusatzarbeit, die mir der 50-Euro Verbesserungsvorschlag bereitet, für dessen Analyse und vielleicht auch Ablehnung ich Arbeitszeit im Wert von 1000Euro verheize. So hat jede Sache ihre verschiedenen Aspekte und jeder sieht sie auf seine Weise.
huey, du hast die ganzen Belehrungen und Bestelungen vergessen. Wer schlau sein wollte und dies bereits daheim gemacht hat, wurde von St. Bürokratius belehrt und durfte den ganzen Mist im Einsatzgebiet nochmal machen.
„Ideenwettbewerb im Einsatz gegen unnötige Bürokratie“, soso. Wie wäre es mit einer Verpflichtung zur Weitergabe von Informationen an das Nachfolgekontingent bzw. zur Übernahme durch diese, bevor kurz vor oder nach dem Wechsel wieder die Festplatten gelöscht werden, weil 1. Kontingent, nächster Versuch?
@iltis: Beim zweiten Absatz würde ich jetzt „Gefällt mir“ für die Zustimmung anklicken!
Aber es muss ja alles hochjustiziabel durchgeprüft werden, sonst gibts Post aus anderer Richtung.
Es ist ja nicht so, dass es die Bw nicht schon versucht hätte…
Nicht durch die Angaben bei Stand irritieren lassen, der Artikel ist von 2008 und gehört habe ich seit dem davon auch nichts mehr.
@Don: Der Einreicher hat ja nicht nur ein Recht auf eine adäquate Antwort, er gehört in der Regel zu den hochmotivierten Leuten, die sich der Mühe unterziehen. Nicht selten in ihrer Freizeit. Wenn ich so jemanden in die Demotivation treibe, kostet das vielleicht mehr als meine 1000 Euro. Das nächste Dilemma also…
Kleine Ergänzung @huey: Das Ding ist aktuell wieder in der Erprobung durch die BWI. So ganz glaube ich selber auch nicht an die Einführung, was passiert denn wenn man die Chipkarte verliert oder zerstört? Dann kriege ich weder frische Hosen noch Medikamente. ;-)
Zum Thema: Das Intranet Bw endlich mal strukturiert, einfach und übersichtlich gestalten. Wäre ja mein kleiner Traum. Dort findet der Soldat dann durch eine einfache Suche sofort seine ZDv, seine Ansprechpartner und Anfahrtsadressen.
Ich kann mich meinen Vorkommentatoren nur anschließen:
Die Idee ist sicher gut, jedoch die Ehemaligen werden ausgeschlossen.
Somit werden also auch meine Erfahrungen aus 1999 (Kosovo, OSZE wo im Gegensatz zu den Italienern zum Beispiel wir nicht ausgeflogen wurden sondern mit Bus und Bahn heimgebracht wurden) oder ISAF 2003 (hier gab es aber aus meiner Sicht nichts negatives anzumerken, ich war zufrieden) nicht mal abgefragt.
Das finde ich schlecht,
Werferfehler
Wo liegt das Problem?
Der Datensatz der Chipkarte wird selbstverständlich Bw-Zentral in einem (sicheren) Server als Backup gespeichert-auf der Karte befindet sich somit nur eine Kopie….
Dies deswegen, damit nicht jedesmal der gesamte Datensatz (bei schwacher Internet-Durchsatzrate z.B. im Auslandseinsatz, oder bei Standorten ohne Internet-Anbindung) heruntergeladen werden muss….
Soll es ja-angeblich -schon so geben….nur eben nicht bei der Bundeswehr……
Chipkarten oder „Hundemarkenchips“ (für die BW eigentlich interessanter, da man sie um den Hals hängen kann und absolut robust sind) sind inzwischen Standard in der Industrie und das schon seit etlichen Jahren. Auf diesen Chips müssen auch nicht alle Daten gespeichert werden. Es reicht eine codierte Indentifikationsnummer, die das entsprechende Profil vom Server holt. Damit hat man auch das Datenschutzproblem erschlagen. Früher oder später wird die BW nicht um diese Technik herum kommen. Schon alleine wenn sie ihren Personalbestand überwachen möchte oder Zulagen an individuelle Tätigkeiten geknüpft werden.
Dazu müsste aber aber erst einmal SAP richtig eingeführt werden und auch entsprechend verschlüsselt werden.
@Bang50
…ach wär das schön….zZt ersaufe ich in Endumzugs- und Zuruhesetzungsformularen ;-)
> Dazu müsste aber aber erst einmal SAP richtig eingeführt werden und auch entsprechend verschlüsselt werden.
Also BW und SAP das sollte man eigentlich meiden. SAP ist zu sehr auf Industriebedarf eingerichtet. Vielleicht sollte man auch mal ein Auge werfen auf die Mitbewerber?
http://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise-Resource-Planning
So aus dem Bauch raus würde ich Oracle und NAV die deutlich besseren Chancen einräumen
@Wolfgang-2:
Ähm zu spät.
Die Bundeswehr hat die weltgrößte SAP/R3-Anpassentwicklung entwickeln lassen und mittlerweile fast flächendeckend eingeführt: SASPF.
Das wiederum ist oftmals wichtiger als vernünftige Ausbildung zu ermöglichen un durchzuführen…
@ Wolfgang-2
Sie mindestens 10 Jahre zu spät dran mit ihrer Aussage. SAP ist in der Bundeswehr flächendeckend eingeführt worden mit allen Problemen, die sich durch die Anpassung an ein ziviles System ergeben haben.
@ Klaubautermann
Aber das Dienstzeitende ist damit zum Greifen nah ! Herzlichen Glückwunsch
> Die Bundeswehr hat die weltgrößte SAP/R3-Anpassentwicklung entwickeln lassen und mittlerweile fast flächendeckend eingeführt: SASPF.
Ich sags ja, die Aufgabe der Bundwehr besteht darin, dass wir Gottvertrauen lernen.
@ Wolfgang-2:
Das verliert man aber dabei immer mehr – zudem bezahlen andere diese 30-Mrd.€-Stümperei mit ihrem Leben.
Daher ist soviel (indirektes) Systemverständnis nicht immer hilfreich.
> Das verliert man aber dabei immer mehr – zudem bezahlen andere diese 30-Mrd.€-Stümperei mit ihrem Leben.
Ich denke nicht, das SAP Menschenleben kosten wird. Es war nur teuerer und ist bezogen auf die BW einfach komplizierter unter anderem auch weil in SAP sachen drin sind, die die BW nicht braucht. Gehen wir mal die Wikipedia-Punkte durch:
Wird gebraucht:
* Materialwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition)
* Stammdatenverwaltung,
* Controlling,
* Personalwirtschaft,
* Produktdatenmanagement,
* Dokumentenmanagement
Wird nicht gebraucht:
* Produktion,
* Forschung und Entwicklung,
* Verkauf und Marketing,
* Finanz- und Rechnungswesen,
Kriegsentscheidend ist SAP nicht, auch nicht schlachtentscheidend. Denn eine nichtfunktionierende Erweiterung und Umprogrammierung, die kann man auch mit Navision und Oracle bekommen. Damit steht und fällt alles mit der Qualifikation der Leute, die das gemacht haben.
Aber es war m.E. unnötig aufwändig.
@Wolfgang-2:
Ich bezog mich auch auf ihr Gottvertrauenargument.
Zudem ist SASPF nicht nur auf den Grundbetrieb begrenzt.
Fehlende ET-Versorgung kann hohen Einfluss auf den Gefechtswert eines Btls haben.
Das Problem ist dabei weniger SASPF, sondern die Implementierung im Gesamtsystem Bw.
Viel wichtiger: Es ist ein weiterer Baustein für rigides Prozessdenken in der Bw.
Der Einsatzwehrverwalter hat gerade alle Soldaten im HQ angeschrieben (mit schönem Briefkopf, 2fach gefaltet und stapled) und um umgehende schriftliche Rückantwort mit beigefügter IBAN-Nummer des persönlichen Bankkontos gebeten.
…und bei der Feldpost bleibt wegen der Osterfeiertage die Post eine Woche liegen da die Transporte feiertagsbedingt nicht durchgeführt werden können…
“
Preußens Gloria! … ich bin dann mal weg, meinen Liter Bier konsumieren…..
.
Guten Morgen
Zunächst einmal Entschuldigung für das OT
@Wolfgang-2
Leider gibt es aus meiner Sicht (als Nutzer SASPF) 3 wesentliche Probleme.
1. SASPF wurde als hoch komplexes und umfassendes System aber, IT-technisch offen eingeführt. „Früher“ gab es mal eine Vorschrift die die Einstufung von Informationen regelte und da gab es 2 wesentliche Kriterien, erstens die Systemrelevanz der Einzelinformation und zweitens die Summe der Informationen die als Ganzes Systemrelevanz besitzen – aus meiner Sicht wäre SASPF ein klassischer Fall 2, aber aus Gründen der Anwendbarkeit hat man es als Intranet-Anwendung installiert.
2. Nach meiner Kenntnis war genau der Punkt „Kosten- und Rechnungswesen“ der Treiber zur Einführungsentscheidung. Dies schlägt teilweise bis in die Truppenebene durch wenn Arbeitsauftrage Instandhaltung nicht abgeschlossen werden können, weil Kostendaten nicht gepflegt sind – erklärt das mal einem General „Der Hubschrauber darf nicht eingesetzt werden weil die Arbeit nicht fertig dokumentiert werden kann“.
Wir haben auf SASPF umgestellt und müssen das Beste daraus machen, aber den erwarteten Durchbruch haben wir damit nicht geschafft – da liegt noch viel Arbeit vor uns!
Einen schönen Sonntag noch
Lippe 65
„Preußens Gloria! … ich bin dann mal weg, meinen Liter Bier konsumieren…..“
Das liegt aber über der erlaubten Menge ;-) …
Man möge mir die Daumen drücken:
Morgen geht ein Vorschlag ‚raus, das Trennungsgeld zu skippen und stattdessen eine Pendlerpauschale einzuführen. Das würde etwa 5000 (zivile) Jobs in den BwDlz überflüssig machen und kostete lediglich ein Häkchen in SAP und würde viele Nerven sparen.
Ich bin schon sehr gespannt, auf welcher Ebene die Sache steckenbleibt.
Jensen | 07. April 2013 – 9:27
Schön das Sie sich beteiligen.
Könnten Sie mal skizzieren wo bei Ihrem Vorschlag der Unterschied zwischen Trennungsgeld und Pendlerpauschale wäre. Haben Sie auch die ganzen „Folgewirkungen“, die Trennungsgeld beinhaltet, bedacht?
Beste Grüße
> Trennungsgeld und Pendlerpauschale
Der Unterschied in einem Satz: Es sind vielleicht 2.000 Euro im Jahr, die beim Trennungsgeld mehr rauskommen.
Dabei kann ich den Unterschied nur „fühlen“, das ich selbst davon nicht betroffen bin. Es gibt aber eine ähnliche Regelung bei den Selbständigen. Es gibt für Fahrten zum Arbeitsplatz das Kilometergeld (30 cent pro gefahren km) und für die regelmäßigen Fahrten die Kilometerpauschalen von 30 Cent pro gefahren hin und rückweg (also genau besehen nur 15 Cent).
In diesem Begriffswald gibt es ein Gestrüpp an Erstattungen und Regelungen die für diese Erstattungen gelten, in dem einen Fall bekommt man es, in dem anderen Fall setzt man es nur ab.
Man hat nun die Möglichkeiten
a) Man gibt allen möglichst gleich wenig – dann schreien, die die bisher mehr bekommen haben.
b) Man gibt allen möglichst viel – dann schreien die, die bisher weniger bekommen haben.
c) Man lässt es so wie es ist, dann schreien nur die, die es nicht verstehen. Bisher ist das die Minderheit.