Jung&Naiv: Syrien, Teil 2
Hier der zweite Teil der Jung und Naiv-Folge zum Thema Syrien – da geht es unter anderem um den UN-Sicherheitsrat (und wieder gilt: ihr seid nicht die Zielgruppe).
Teil eins ist hier.
(Übrigens, die Krautreporter-Kampagne für Jung und Naiv läuft auf Hochtouren – und ist noch nicht beendet!)
Wenn ich etwas ganz sicher aus AUGENGERADEAUS binnen der letzten Jahre mitgenommen habe, dann, dass da sehr fachmännisch und engagiert diskutiert wird, von den üblichen Ausreissern ausgenommen.
Insofern erstaunt doch sehr, dass zu „Jung&Naiv“ schon über zwei Threads hinweg nichts kommt?
Also hier spielt T.W. doch „Jugendoffizier“ par excellance und könnte doch glatt als anerkannter Journalist und Medienprofi in einer Wehrübung den jetzigen Jungs vom Pressestab des BMVg die „Nordrichtung“ zeigen und mit irgendwelchen „Feriencamp-Attitüden“ aufräumen!
Wir müssten uns eigentlich nur noch über den Dienstgrad von Thomas einigen?
Oder bekommt er ein Kreuzchen auf die Schulterschlaufe (statt mit „Doppelstudium = Major oder gar OTL“) und ein Tätigkeitsabzeichen mit einem stilisierten „spitzen Bleistift“?
Der Mann ist aber Freigeist. Höher als Hauptmann kommt man so in dieser deutschen Armee nicht.
@ Vtg-Amtmann
Insofern erstaunt doch sehr, dass zu “Jung&Naiv” schon über zwei Threads hinweg nichts kommt?
Naja, die meisten hier sind halt weder die Zielgruppe, noch pädagogisch erfahren genug um die Wirkung auf die Zielgruppe beurteilen zu können. Und zum Format an sich wurde halt schon einiges gesagt, das will man ja nicht jede Folge wiederholen. ;)
Dazu kommt, dass mir die Beschreibung der Lage in Syrien diesmal etwas zu wischiwaschi war, die Ausführungen zu den deutschen Maßnahmen und dem Sicherheitsrat fand ich hingegen angenehm pointiert.
Was mir an dem Format übrigens sehr gut gefällt, ist dass Tilo zunehmend in die Rolle des modernen Narren hineinwächst, der es immer wieder schafft durch simple und treffende Fragen den Spiegel vorzuhalten. („Deutschland nimmt jetzt glaub 5000 Flüchtlinge auf.“ „Von 2.5 Millionen?“ „Ja.“) Finde ich eine sehr angenehme Alternative zum teils doch recht selbstgefälligen deutschen Kabarett.
Zum Thema Jungendoffizier ehrenhalber: Bloß nicht. ;)
Journalistisches Selbstverständnis und Unabhängigkeit vom Bundeswehr-Apparat (und den damit verbundenen Maulkörben und Scheuklappen) sind doch zwei wesentliche Aspekte, die zur Glaubwürdigkeit von Augen geradeaus beitragen. Davon ab füllt Klaus Pokatzky die von Ihnen beschriebene Rolle doch sehr gut aus.
Davon ab: Wie man authentische Medienarbeit macht kann man sich doch einfach an den guten Beispielen im Internet abschauen, etwa bei den amerikanischen MilBlogs (etwa „The Sandbox“) oder Soldaten-Dokus (wie „The War Tapes“, „Full battle rattle“ oder „Bards of War“). Das traut man sich nicht.
Da ist es dann auch kein Mangel von Können, sondern von Wille, dass man lieber mit der Rüstungsindustrie zusammen Vereinsblättchen wie den „InfoBrief Heer“ produziert.
J.R.: BTW, es wurde meinerseits von Jugend – O-f-f-i-z-i-e-r gesprochen und nicht von einem „geouteten“ Autor eines Buches für Kriegsdienstverweiger und dessen steile Karriere zum immer noch „geouteten staatlich anerkannten Pazifisten“ sowie Dozenten und Medientrainer an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg. Auch sprach ich nicht von „Barock-Punks“ die allen Ernstes zwei Wochen lang als Oberleutnant der Reserve (vorläufig) der Luftwaffe Uniform tragen durften und deren „progressives“ Äußeres von Pferdeschwänzchen, Ohrring und eher schlampiger Kleidung gekennzeichnet sind. Man kann auch noch durchaus geteilter Meinung sein, dass der Presse- und Informationsstab des BMVg derartige „Selfe-made-Journalisten“ als schillernde „Werbefiguren“ nutzt und diese zu Reserveoffizieren „gekührt“ werden. Doch spätesten wenn diese Multikultis dann im Trainingsanzug mit Wachbataillonsabzeichen oder mit weißen Totenkopflogo auf dem schwarzen Kapuzenpullover auf dienstlichen Veranstaltungen herumhampeln, Soldaten vom Gefreiten bis zum General duzen, ob diese das wollen oder nicht und das auch noch vom BMVg ins Netz gestellt wird, sollte Schluss mit „Lustig“ sein. Mir dreht sich jedenfalls der Magen rum, wenn ich in http://wirdienendeutschland.de/spezial/vom-pazifisten-zum-medientrainer-bei-der-bundeswehr.html sehe bzw. dort lese. Irgendwie muss ich dabei an § 17 SG (2) und (3) denken. Nicht die Bundeswehr, aber das BMVg disqualifiziert m.M.n. sich und die BW zunehmend selbst!?
@Vtg Amtmann
War damals schön in Preussen, oder?
Ich habe (und ich werde ) weiterhin mit Klaus Pokatzky zusammenarbeiten..
Im Gegensatz zu Ihnen halte ich ihn nämlich vor allen Dingen für eines:
Authentisch!
Und das macht ihn für mich wertvoll….. wenn einer das Bild des „Atheners“ lebt, dann ist es Klaus Pokatzky!
> Nicht die Bundeswehr, aber das BMVg disqualifiziert m.M.n. sich und die BW zunehmend selbst!?
Ist das nicht eigentlich „Standard“. Als ich vor vielen Jahren vor der Wahl stand nur den Wehrdienst abzureissen oder mich zu verpflichten habe ich gesagt: Entscheidung erst nach den ersten drei Monaten. Ich will mir das alles erst ansehen.
Und dann gab es ein Schlüsselerlebnis. Ich selbst kam zur BW mit einer abgeschlossenen Lehre als Radio-Fernsehtechniker, kannte mich in der Elektronik sehr gut aus und war in Bundeswehrkursen in denen es um einfache Hau-Ruck-Elektrik ging. Ein Ausbilder malte ein Schaltbild an die Tafel und fragte nach dem Gesamtwiderstand. Er hatte versucht es möglichst kompliziert zu malen und sich dabei offenbar verzeichnet. Ich sagte spontan 0 Ohm. Er sah mich verdutzt an und ich ging zur Tafel und zeichnete den Kurzschluss nach.
Die Reaktion war für mich überraschenderweise recht aggressiv: „Also wenn hier einige meinen mit Ihren bisher erworbenen Fachkenntnissen etwas erreichen und einem Lehrer auf der Nase rumtanzen zu können, wir können auch anders.“
Also ich habe mich dann auf den normalen Grundwehrdienst beschränkt.
Heute weiß ich es: Die Bundeswehr ist dafür da, dass wir Gottvertrauen lernen.
> ich habe (und ich werde ) weiterhin mit Klaus Pokatzky zusammenarbeiten..
Pazifisten in der Bundeswehr sind eine Gefahr. Das hängt damit zusammen, dass die keine Alternativen haben für den Fall, dass sich der andere nicht an die eigene Weltanschauung hält. Pazifismus definiert einen eigenen Gewaltverzicht und verbindet damit aber dann direkt auch, dass der andere auch auf die Gewalt zu verzichten hat.
Das wird zu einem Problem wenn der Pazifist einer Gewalttat gegenübersteht, der er nicht mehr ausweichen kann, dann tendiert er zur massiven Überzeichnungen. Er überreagiert. Nicht selten haben die einfach nur die Alternativen „Gewaltverzicht“ oder „Atomarer Holocaust“. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
@Wolfgang:
Die weitaus grössere Gefahr geht von den opportunistischen Bürokraten in Uniform aus.
Die machen die Bundeswehr wirklich kaputt.
@Soenke Marahrens: Gerade von Ihnen hätte ich etwas mehr Zurückhaltung bei persönlichen Werturteilen erwartet, denn wir kennen uns nicht persönlich.
So kontrovers auch immer die Diskussionen über das Wesen des Soldatenberufes auch sein mögen, eint diese, dass es um innere Werte, geistige und charakterliche Bildung und damit um das Selbstverständnis geht, welches sich auch im äußeren Erscheinungsbild des Soldaten widerspiegelt. Und das hat mit einer Abkehr – oder auch dem Erhalt – von „Preussischen Werten“ schon mal überhaupt nichts zu tun. Insofern können Sie sich bitte auch Ihren Kommentar „War damals schön in Preußen, oder?“ schenken.
Noch gilt die aktuelle ZDv 37/10 und darin heißt es:
„101. Die Anzugordnung ist Teil der soldatischen Ordnung und trägt zur Identität und Ver-haltenssicherheit der Soldaten bei. Ein vorbildliches Erscheinungsbild der Truppe ist Ausdruck ihres Selbstverständnisses.“
„103. […] Der Soldat in Uniform muss sich bewusst sein, dass er die Bundeswehr in der Öffentlichkeit sichtbar nach außen vertritt und dass seine Haltung, sein Auftreten und sein äußeres Erscheinungsbild das Ansehen der Bundeswehr mit prägen. Es ist Aufgabe aller Vorgesetzten, die Einhaltung der Anzugordnung durchzusetzen.“
Ebenso gilt ZDv 10/5 Anlage 1
„(Nr. 103) Die Haar- und Barttracht der Soldaten: Die Erfordernisse des militärischen Dienstes hinsichtlich […] Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit, Disziplin und Hygiene stellen grundsätzliche Anforderungen an die Haar- und Barttracht des Soldaten. […]
2. Das Haar männlicher Soldaten muss am Kopf anliegen oder so kurz geschnitten sein, dass Ohren und Augen nicht bedeckt werden. Es ist so zu tragen, dass bei aufrechter Kopfhaltung Uniform- und Hemdkragen nicht berührt werden. Nicht erlaubt sind besonders ausgefallene Haarschnitte (z.B. Pferdeschwänze, gezopfte Frisuren). […]
4. Auch für Angehörige der Reserve, die Wehrübungen leisten, muss die Haar- und arttracht sauber und gepflegt sein. Unabhängig davon soll der Disziplinarvorgesetzte das Tragen eines Haarnetzes befehlen, wenn die Haarfrisur in Farbe, Schnitt und Form den vorgenannten Forderungen nicht entspricht.“
Von einem Dozenten und Medientrainer an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation sowie einem Oberleutnant der Reserve (vorläufig) ist deshalb m.M.n. zwingend zu erwarten, dass er sich sowohl während seiner Wehrübungen, als auch in seinem „zivilen äußeren Erscheinungsbild“ an die Spielregeln hält und sich nicht in „Univil“ und einer in jeglicher Hinsicht fragwürdigen „Haarpracht“ im Dienstn bzw. bei seinen dienstlichen Tätigkeiten als Dozent und Medienberater, in der Öffentlichkeit zusammen mit der Bundeswehr und in den Bw-Medien präsentiert!
Damit beginnt für mich die äußere und innere ‚Authentizität’ des Herrn Pokatzky und alles Andere ist schlichtweg unglaubwürdig.
Falls Sie sich aber ausschließlich auf die innere ’Authentizität’ von Pokatzky und auf den ‚’Athener’ in diesem bezogen haben, darf ich Ihnen die Rezension zu >>Hebert Heftner erzählt die Biografie des Atheners Alkibiades – Der Feldherr des Abstiegs << empfehlen.
> Die machen die Bundeswehr wirklich kaputt.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Die Bundeswehr ist dafür da, dass wir Gottvertrauen lernen.
Auch ohne „Gott mit uns“ in offizellen Bildern …
Au weia. Leute, ihr wollt hier nicht wirklich am Ostersamstag eine Diskussion über die Haarlänge von Klaus Pokatzky führen, oder? Mal ganz abgesehen davon, dass es ziemlich OT wäre..
(Und überhaupt so was von abgesehen davon, dass ich Probleme habe, die „Authentizität“ einer Person an seiner, wie heißt es hier, Haarpracht festzumachen…)
> Au weia. Leute, ihr wollt hier nicht wirklich am Ostersamstag eine Diskussion über die Haarlänge von Klaus Pokatzky führen, oder?
Ich glaube nicht, dass es darum geht. Es geht darum, dass es ein Regelsystem gibt, auf das man sich einmal geeinigt hat. Wenn man diese Regeln für unsinnig hält, dann kann man entsprechend vorgehen und die Ändern. Man kann und darf aber nicht hingehen und sich entsprechend provokativ drüber hinwegsetzen. Dabei ist es gleich ob Pokatzky lange Haare hat oder einen Rock trägt. Er setzt sich öffentlich und provokativ über entsprechende Regeln hinweg.
> (Und überhaupt so was von abgesehen davon, dass ich Probleme habe, die “Authentizität” einer Person an seiner, wie heißt es hier, Haarpracht festzumachen…)
Er ist authentisch, das ist gar nicht die Frage. Die Frage ist, ob hier eine Authenzität vorliegt, die die BW in der Öffentlichkeit braucht?
Vielleicht lässt sich die Diskussion um Herrn Pokatzky ein wenig entspannter führen, wenn man die zwei Aufgaben „vermitteln“ und „repräsentieren“ auseinander hält und nicht aus dem Auge verliert, dass damit auch eher unterschiedliche Addressaten angesprochen werden sollen. Wer der BW und dem Militär insgesamt kritrisch gegenübersteht, wird durch Pokatzky eher ereicht (und damit wenigstens Ansätze von Einsicht und Verständnis erzeugt), als durch die (ebenfalls auf die w.d.D.-Seite gestellte) Jugendoffizierin Kaleu Schulz. Deren Auftreten liegt dafür wohl näher am Selbstbild der meisten Soldaten, bietet also so etwas wie ein positives Modell. Wenn ich richtig verstanden habe, was es das mit der Vermittlung des Auftrags und der Nachwuchswerbung so auf sich hat, dann tut die BW gut daran, mit beiden zu arbeiten. Man darf nur nicht von beiden den gleichen Auftritt erwarten.
@T.W Sorry für den OT, aber das mag ich so nicht stehen lassen!
@Vtg Amtmann
Ohne das wir uns kennen…
Gerade in Ihren Posts ist das „bashen“ von Angehörigen der Sk insbesondere meiner Dienstgradgruppe und höher regelmäßig Usus. Ich bestreite damit keinesfalls Ihre fachlichen Kompetenzen, verweise dann aber ebenfalls auf die entsprechenden § des SG hinsichtlich der Zurückhaltung und der Kameradschaft, ohne das wir uns kennen MUESSEN.
Diese Grundhaltung regelmäßig mittels Pseudonym abzuschütteln, zeugt m.E. nicht von Stil.
Der Ausdruck „Preussen“ war darauf bezogen, dass Ihnen anscheinend der notwendige Respekt seitens Klaus Pokatzky gegenüber den „Uniformen“ gefehlt hat. Warum haben Sie ihn nicht darauf angesprochen und lassen nun Ihren persönlichen Frust über jemanden hier aus, wo er sich noch nicht einmal dagegen wehren kann?
Was das monierte Univil anbelangt…. Kampfstiefel gibt es in jedem NATO Shop….und seine Hoodies sind keine Uniform, sondern Zeichen seiner Verbundenheit mit „seiner“ Einheit. Und das tun nur wenige!
Ich kann Ihnen aber aber berichten, dass es gerade für die Kommandeure (und für jüngere Offiziere) ein Aha Erlebnis ist, wenn man auf jemanden wie Klaus Pokatzky stößt bzw stoßen darf…..
Wie sagt er immer so schön “ Sie haben alle geschworen, das Recht und die Pressefreiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“… das lehrt a. Demut und b. den notwendigen Respekt gegenüber der deutschen Gesellschaft.
Wir.dienen.Deutschland …… nicht andersherum.
@ Wolfgang
Sie sollten mal mit Klaus Pokatzky darüber reden, warum er seine Haltung verändert hat…, für mich zeugt dies von sehr tiefer Reflektion des Umfeldes.
Und damit ist seine Vereidigung wahrscheinlich für ihn von sehr viel tieferer Bedeutung, als es bei den meisten anderen der Fall war und ist.
@ Vtg-Amtmann
Da hab ich doch jetzt tatsächlich den Schwerpunkt auf „anerkannter Journalist und Medienprofi “ gesehen. ;)
Und ja, Beispiele, dass Expertise und Loyalität zu Deutschland und dem eigenen Gewissen auch bei der BW noch etwas zählen tragen wesentlich zur Akzeptanz bei, da hat Zivi a.D. recht. Negative Gegenbeispiele gibt es leider genug.
Klaus Pokatzky sehe ich dabei eher unter dem Gesichtspunkt des Einbindens von ziviler Expertise. Und das ist mir ehrlich gesagt wichtiger als die Corporate Identity und Kleiderordnung der BW. Das muss die BW halt mit sich selbst ausmachen. Ob man da mit der Reservisten-Schiene wirklich am besten fährt kann ich noch nicht beurteilen (hat halt schon etwas davon, dass man eigentlich nur mit BW-Club-Mitgliedern arbeiten will, und nur bei dringendem Bedarf ’ne Ausnahme macht).
Ein anderes Beispiel (ohne lange Haare) wäre da Boris Barschow (Chef vom Dienst bei Phoenix und Autor des Afghanistanblogs), der allerdings als Redakteur und Afghanistan-Experte und nicht als Medienberater für die BW tätig war. (Allerdings war auch er einigen wohl nicht soldatisch genug.) Nebenbei hat er wohl das für Zivilisten nachvollziehbarste Buch darüber geschrieben, wie sich so ein Einsatz anfühlt.
@ Wolfgang
Pazifisten in der Bundeswehr sind eine Gefahr. Das hängt damit zusammen, dass die keine Alternativen haben für den Fall, dass sich der andere nicht an die eigene Weltanschauung hält.
Ich find es ja nett, dass Sie mir als Pazifisten den Pazifismus erklären, aber es ist trotzdem falsch. ;)
Winfried Nachtwei hat den teils schon schmerzhaften Anpassungsprozess des Ziels „Nie wieder Krieg“ an die Realität sehr gut ausgeführt.
Tatsächlich sind da die sachlichen Gräben zwischen Friedensinteressierten (die für aktionistische und nicht ergebnisorientierte Militärpolitik eh nichts über haben) und Soldaten (die undurchdachte militärische Abenteuer ausbaden müssen, samt der Frage „War es das wert?“) sehr klein. Mindestens ein Reserve-Offizier hat schon vor Jahren einen Grünen-Ortsverband mitgegründet. ;)
An der Stelle könnte man anmerken, dass sich die Wegentwicklung der BW vom ernstgemeinten Ziel „Nie wieder Krieg“ hin zu einem wirtschaftaktionistischen „Militarismus light“ auch negativ auf die Wahrnehmung der BW auswirkt. (Militär als alltägliches Mittel der Außenpolitik, BW als erstes Mittel der Wahl für politischen Aktionismus, Ensatz der BW ohne den Anspruch nachhaltiger Ergebnisse: Merkel-Doktrin, Breite vor Tiefe, Bündnis-Aktionismus wie Atalanta oder Active Endeavour, Fähnchenträger-Missionen wie die Patriot in der Türkei, BW-Unterstützung für terrorismusfördernder Staaten wie Saudi Arabien etc.)
@J.R.:
Vielen Dank für den Link zur grünen Pazifismus Diskussion, zeigt sehr gut wie gross die Schritte zwischen 1995, 1999 und 2001 waren.
Die Diskussion um bewaffnete Drohnen zeigt n.m.E. jedoch, dass man wieder zunehmend eine (vermeintlich?) pazifistisches Grundeinstellung in der Bevölkerung bedienen will (insbes. Nouripour).
Leider sind die Gegenstimmen hierzu nur sehr zaghaft (TdM knickt ja auch ein). Es geht im Kern nicht um UAS, sondern um Gewaltandrohung und -anwendung.
Die Diskussion ist bald 20 Jahre nach Srebrenica immer noch nicht wirklich breit geführt. Die Grünen rangen und ringen wenigstens mit dem Thema – was ihnen hoch anzurechnen ist. Alle anderen Parteien ignorieren es. Leider.
> @J.R.:
> Vielen Dank für den Link zur grünen Pazifismus Diskussion, zeigt sehr gut wie gross die Schritte zwischen 1995, 1999 und 2001 waren.
Dem kann ich mich nur anschließen. Das war auch für mich überraschend, vielen Dank.
@Soenke Marahrens: (Sorry T.W. für das O.T., dies aber m.M.n. ganz im Sinne Ihres Blogs und dessen Diskussionskultur)
Wenn Sie sich Herr Maraharens von meinen Kommentaren http://augengeradeaus.net/2013/03/jungnaiv-syrien-teil-2/comment-page-1/#comment-59901 & http://augengeradeaus.net/2013/03/jungnaiv-syrien-teil-2/comment-page-1/#comment-59909 „gebasht“ fühlen, dann darf ich Sie, Herr Maraharens vorsorglich sowie in aller gebotenen Höflichkeit und Kameradschaftlichkeit hier in diesem Blog um Entschuldigung bitten.
Offenbar scheinen gegenseitige Missverständnisse oder „Frequenzschwebungen“ zu bestehen, ich bin ja schon im Gegensatz zu Ihnen ein relativ „alter Adler“.
Gerne können wir, wenn Sie daran interessiert sind, diese Schwebungen im persönlichen Gegenüber auszuräumen. Ich jedenfalls bin daran interessiert!
Meine E-Mail-Adresse können Sie selbstverständlich bei T.W. anfordern, welche übrigens ganz solide aus meinem Klarnamen und dem Domain-Part eines soliden E-Mail-Providers besteht.
Dass ich mich hinter dem ziemlich transparenten Nick „Vtg-Amtmann“ vermeintlich verberge, hat gänzlich andere Gründe als Sie vielleicht vermuten. Auch habe ich hier im Blog darüber nie ein Hehl gemacht und diese Gründe kennt auch Herr T.W. bestens.
Die Masse der Insider wissen spätestens aufgrund vieler und ganz bewusst in meinen Kommentaren „eingespielter Nuancen“, längst wer sich hinter diesem Nick „verbirgt“.
Eine weitere Alternative wäre, Sie ‚googeln’ mal bei > Dr. Reich & Partner unter Beraternetzwerk > und dann unter > Das Örtliche <, denn ich habe gegenüber echten Insidern – wenn auch als ’soldatischer Hardliner’, aber im Spektrum von Jamaika und mit ziemlich wenig „Grün“ – absolut Nichts zu verbergen.
@Vtg Amtmann
dann werde ich mal T.W. anschreiben ;-)
@Soenke Marahrens: Als Bitte, lassen Sie doch T.W. seine „Osterreier“ und den Familienfrieden. Einfach mal ‚googeln‘ wie vorgeschlagen. Bin übrigens auch über die Feiertage ansprechbereit, denn habe genügend Trouble mit Materialverschwendungen der BW über die VEBEG.
Ich glaube, ich bin zu müde für den 2. Teil des Rätsels…. „Das Örtliche“ bekomme ich nicht entschlüsselt…
Ich muss mich mal aus dem FuKreis abmelden….das Osterfest verlangt frühes Aufstehen und dann ist morgen die Familie dran, aber ab abends bin ich wieder da
Ok. erst „Dr. Reich & Partner“, dann das „Öffentliche“ und den Rest in einem „kameradschaftlichen Konsens“.
Jung&Naiv könnte ein großartiger Beitrag zum jungen Journalismus sein, doch der nervöse und verpeilte Moderator ist nicht Jung&Naiv sondern einfach ein bisschen blöd. Denn das Gezappel und die entsprechenden dummen und zwischengequakten Fragen fördern doch nur das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom… Wo jetzt schon junge Menschen der Smartphone-Generation nicht mehr zuhören und inhaltlich wenig aufnehmen können, kommt bei dieser Art der Berichterstattung wohl nichts mehr an. Da gibt es viel bessere Beispiele für Jungen und Naiven Journalismus. Die Sendung mit der Maus z.B. Und das meine ich nicht ironisch! Das ist kurz, knackig, kindgerecht und da bleibt unter normalen Umständen was hängen. Und: es ist spannend.