Einigung mit EADS: Weniger NH90, weniger Tiger – und ein Marine-Heli von Eurocopter
Richtig überraschend kommt das nicht: Die von Verteidigungsminister Thomas de Maizière angestrebte Verringerung bei Großgerät der Bundeswehr nimmt langsam auch vertragliche Formen an. Diesmal bei den Hubschraubern: Da bemühte sich das Ministerium seit einiger Zeit um eine Reduzierung der Zahl der bestellten NH-90-Transporthelikopter und der Tiger-Kampfhubschrauber. Jetzt gibt es ein Ergebnis, und das lautet kurzgefasst: Die Bundeswehr bekommt statt der bestellten 122 NH90 nun 82 Stück, statt der georderten 80 Tiger 57 Exemplare – und gibt beim Hersteller dieser beiden Hubschraubertypen, der EADS-Tochter Eurocopter, den neuen Marinehubschrauber, den NH90 in der maritimen Variante, mit 18 Stück in Auftrag.
Ganz hat damit die BMVg-Spitze ihre Vorstellungen nicht durchsetzen können. Ursprünglich hatte de Maizière angepeilt, die Zahl der NH90 auf 80 zu verringern – da liegen die 82 fast im Ziel. Deutlich mehr Maschinen als beabsichtigt wird es beim Tiger geben: Dessen Zahl sollte auf 40 reduziert werden; deswegen gibt es auch nur noch ein Kampfhubschrauber-Regiment. 57 sind nun deutlich mehr – wenn wie geplant 40 in die Truppe gehen, bleibt eine stattliche Zahl für Umlaufreserve und Ausbildung….
Die weitestgehenden Auswirkungen hat die getroffene Vereinbarung auf die Marine: Die Entscheidung für das Eurocopter-Produkt ist gefallen, der konkurrierende Sikorsky-Helikopter Cyclone ist aus dem Rennen. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei der Marine auf Gegenliebe stößt – mir schien, da wurde die Sikorsky-Maschine favorisiert.
Wenn man jetzt noch im Hinterkopf hat, dass Eurocopter – nach allem was man hört – gute Chancen hat, die leichten Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte zu liefern… war die Verhandlungsposition des Unternehmens gegenüber dem Ministerium wohl recht gut. Zumindest dürften Marine-Helikopter und LUH das Entgegenkommen bei NH90 und Tiger erleichtert haben. Und beim Tiger hat selbst das nicht für die gewünschte Verringerung gereicht.
Aus der Mitteilung des Verteidigungsministeriums:
Bei der Neuausrichtung der Bundeswehr hat Verteidigungsminister Thomas de Maizièreim Jahr 2011 entschieden, die Hauptwaffensysteme an den aktuellen Bedarf der Streitkräfte anzupassen. Der betroffenen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wurden entsprechende Vertragsverhandlungen angekündigt. Für die Stückzahlanpassungen bei Hubschraubern ist nunmehr eine konstruktive Einigung erzielt worden.
Ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) wurde heute zwischen demBMVg und der für den Unterstützungshubschrauber TIGER (UHT) und den NATO Helikopter NH90 in Deutschland verantwortlichen Hubschrauberindustrie unterzeichnet.
Hierbei haben sich beide Seiten auf eine Stückzahlreduzierung von 122 unter Vertrag stehenden NH90 auf 82 Stück und von 80 UHT auf im Ergebnis 57 Stück verständigt. Das Ergebnis von 57 UH TIGER wird dadurch erzielt, dass sich die Industrie verpflichtet hat, 11 bereits gelieferte UHT zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen.
Durch die Umsteuerung des Programms erhält die Bundeswehr zudem 18 Marinehubschrauber, die aus dem NH90-Programm abgeleitet sind. Somit werden zugleich bedeutende Fähigkeiten der Streitkräfte gesichert. Darüber hinaus werden im Saldo durch die Umsetzung des MoU im Budget des Verteidigungsministers erhebliche Haushaltsmittel freigesetzt.
Also in 2012 ist man bei „Dunkelblau“ schon aufgewacht, da kam dann in der ersten IAGFA-Sitzung zum SOF-LUH allen Ernstes der AgustaWestland AW159 Lynx Wildcat auf den Tisch. Als SOF-LUH natürlich zu groß, viel zu teuer und von den Kabinenabmessungen ungeeignet (zu hoch, zu breit, zu kurz, eben ein Marinehubschrauber). Der Vater dieses Gedankens war auch zu fadenscheinig, also blieb man bei der längst ausgeguckten LUH-Lösung! 18 MH90 + XX Cyclone wäre natürlich ein guter Ansatz, aber so richtig dran glauben wird man daran wohl erst wagen, wenn man mit dem MH90 „Schiffbruch“ erlitten bzw. diesen vorgeführt hat und dann ist es zu spät und zu teuer!
Die Marine hatte offensichtlich große Hoffnung in die Beschaffung der CH-148 oder der S-92 gesetzt (wie übrigens auch die SOF/PR-Kräfte), nachdem man ja eigentlich schon aus dem MH-90 Projekt raus war.
Leider sind die Hochglanzprospekte aus Übersee auch nichts anderes als die aus Donauwörth und wären somit doch nur ein weiterer Kompromiss geworden. Man kocht auch auf der anderen Seite des Teiches nur mit Wasser. Außerdem hat man von Seiten Ministerium durchblicken lassen, eventuell gar keinen neuen HS für die Marine zu beschaffen. Jetzt sind die kritischen Stimmen leiser geworden und so passte es offensichtlich auch ins Konzept diesen „Deal“ aus Reduzierung des NH / UHT mit der Beschaffung des LUH / MH zu kompensieren.
Ob das die Fähigkeiten der Marine reduziert, interessiert im Ministerium kaum jemanden. Man muss sich nur den Ringtausch, auch Fähigkeitstransfer genannt, zwischen H und Lw ansehen. Das kostet nur Geld und bringt uns keinen Schritt vorwärts; im Gegenteil! Davor haben alle echten Experten zu genüge gewarnt. Gemacht wurde es trotzdem.
Letztendlich geht es um Geld und Politik und wird dann politisch „Erhalt von Arbeitsplätzen“ und militärisch „Breite vor Tiefe“ genannt. Das Ergebnis dieses Konzeptes wird man bald in der Presse lesen können. Der Absturz des UHT letzte Woche, ist da wohl schon ein erster Vorgeschmack.
Lufttransportkapazitäten werden immer und überall gebraucht, egal bei welchem Einsatz, egal bei welcher TSK. Eine gemeinsame europäische Beschaffung ist leider eine unbefriedigende Lösung, wie A400, EF und NH ja zur Genüge gezeigt haben. Trotzdem wird es schlussendlich mindestens darauf hinauslaufen.
Denken wir dann noch an den FTH? Selbst Sikorsky tut sich schwer mit seiner CH 53 K und Boing hat mWn auch keine Alternative zur CH 47. Was bleibt, ist eine Modernisierung der bestehenden Systeme mit neuer Avionik und modernen Materialien. Ich denke, dass wir hier in Zukunft kein echtes ECD-Einzelprodukt mehr sehen werden, sondern eine Kooperation mit einer der beiden o.g. Firmen von drüben. Alles andere kann und will niemand mehr bezahlen, ESM sei dank!
Warten wir den September ab, dann werden wir die nächste Reduzierung erleben und wer weiß, vielleicht sind dann einige froh wenn sie überhaupt einen eigenen MH bekommen. Vielleicht müssen sie dann dank „pooling and sharing“ mit anderen Europäern teilen!
Neuer Gedanke:
Die ganz Misere mit den neuen Hubschrauber resultiert doch eigentlich aus der Tatsache das sich 3 TSK mit ihren unterschiedllichen Beschaffungsvorhaben/ Anforderungen an Drehflügler seit Jahren gegenseitig blockieren.
Nur eine ganzheitliche TSK gemeinsame und an den zukünftigen Fähigkeiten orientierte Flottenlösung, die auch so triviale Aspekte wie rechtzeitige Versorgung mit Ersatzteilen und Werkzeugsätzen berücksichtigt hat in Zeiten knapper Haushalte noch Erfolg.
Nach wie vor gilt anscheinend der „alte Grundsatz“: Wenn drei sich streiten freut sich ein Anderer (EADS)!
Grundsatz finde ich das gar nicht so schlecht
Wen die Marine 10 -20 Die NM 90 durch z.B. NM90/1 ersetzt würden könnte man die alten durchschieben weil leider wird der eine oder Andere in 20 Jahren Verloren gehen Hof endlich ohne Tote
Dann Stafel Heer NH 90 und Par NM 90
@ Klaubautermann 15:38 Uhr
Stichwort: erhöhte Blindleistung durch mehrere parallel geschaltete Transformatoren, bzw. hier mehrere parallel laufende Transformationsprozesse (Breite vor Tiefe usw)
Bekanntlich erhöht die Blindleistung ja nicht den Output am Ende der Leitung (des Transformationsprozesses), sondern nur die Verluste auf der Leitung. Das übliche Gegenmittel ist ein Kompensationskondensator, der dem Verbraucher parallel geschaltet wird.
Unser Kompensationskondensator ist der Haushalt für die Bw. Er integriert alle operative Hektik durch die Realität der mangelnden Finanzen. Der Haushalt ist nicht beliebig vergrößerbar, sondern wird tendenziell eher kleiner, also bleibt die Wirkleistung am Ende der Leitung, des Prozesses bestenfalls konstant, tendiell wird sie kleiner werden.
Die erhöhte Blindleistung auf der Leitung (während des Umbauprozesses) erhöht nur die Belastung des Netzes (hier: der Truppe) ohne am Ende der Leitung (des Transformationsprozesses) mehr Wirkung zu erzielen.
Kurzzusammenfassung: Operative Hektik und am Ende kommt nur heiße Luft raus.
Was wieder einmal beweist: Es wird nicht nach Bedarf beschafft, sondern die Industrie erklärt uns was wir brauchen und das wird dann beschafft.
Ob es Technik ist, die es noch gar nicht gibt und noch erst entwickelt werden muss (LKW-Maut, Fly-By-Wire für Drehflügler, Drohnen u.s.w.)
Wann hört das auf?
Was hat der Staat und damit die Steuerzahler in den letzten Jahren an Geld versenkt.
Und mal ehrlich, egal was es war… Mit Ruhm hat sich EADS, und dazu gehört Eurocopter ja auch, sicher nicht bekleckert… Zivil, wie militärisch!!!!
Noch kürzer: Hektik ist richtungslose Dynamik.
Beispiele: MH90, SOF-LUH, BO 105 evt. nach Pakistan, parallel Hochwertersatzteilgewinnung + VEBEG = Verschrottung (von Goldstaub).
Des „Übels Wurzel“ ist die aus der Summe von Blindleistung zum Quadrat plus Wirkleistung zum Quadrat und das Ergebnis heißt „Scheinleistung“!
Peinlich wenn da die Wirkleistung des BMVg den derzeitigen Realitäten entspricht.
Noch kürzer:
Ohne Ziel führt jeder Weg ins Nirgendwo.
… nun noch eine Verständnisfrage: die Fachzeitschrift mit den zwei roten Buchstaben thematisiert in ihrer neuen Ausgabe das Thema „neuer Marinehubschrauber“. Der Autor des Artikel beruft sich da auf nicht näher bezeichneten Marineforderungen und -evaluierungen und schreibt: „Die Führung der Deutschen Marine sieht in diesem Modell (MH-92 Cyclon) die Ideallösung, da er die Aufgaben sowohl des Sea Lynx als auch des Sea King voll erfüllen kann“.
Abgesehen von dem von Bang 50 oben verlinkten Bericht der Kanadier zu den gravierenden Problemen, die jene mit der MH-92 u.a. haben – gibt es denn diese Wünsche/Bewertungen der Marineführung tatsächlich – oder entsprang das alles nur dem Wunsch von Rheinmetall Defence / GMRTH ins Gespräch bzw. Geschäft zu kommen?
Ultra-kurz:
„d(i)e Misere“
Das ganze geht ja noch insbesondere durch den Haushaltsausschuss. Da dürfte es wohl in Kürze mehr Infos zum Deal geben. Insbesondere wie es mit den NH90 NFH, SeaKing und Lynx weitergehen soll.
Das mit den LUH hat man wohl noch ein wenig aufgeschoben, um den Anschein eines Kompensationsgeschäftes zu verwischen. Da der EC-120 nicht aus Donauwörth kommt, dürfte der als Kompensationsgeschäft ausscheiden.
@Schorsch: Ja, diese Bewertung gibt es von der Marine schriftlich und unaufgefordert .
@Ben: Ihr Wort zum EC-120 in Gottes Ohr. ECD und auch ECF sind EADS. Und das mit dem „Tarnen und Täuschen“ hat beim SOF-LUH nicht geklappt, denn die Wettbewerber haben meines Wissens sich kurz vor Torschluss entschieden kein Angebot abzugeben und sich derart viel weitere Arbeit, zusätzliche Kosten und noch mehr Ärger als ohnehin nur „Alibi-Anbieter“ erspart.
Diesen EADS Hubschrauber kann die Marine nicht gebrauchen. Der Rückzug aus dem Projekt MH90 war und ist auch weiterhin gerechtfertigt. Als Bordhubschrauber ist das angebotene Model für die vorhandenen Fregatten praktisch nicht nutzbar. (Schwimmfähigkeit, Gewicht, Zuladung, paßt nicht wirklich in den Hangar, Flugdeck für max 10t (F122) ausgelegt.
Es verwundert mich, dass die Führung der deutschen Marine offensichtlich nicht in der Lage ist die Beschaffung zu verhindern.
Da es sich um ein EADS Produkt handelt kann man sicher sein das es nicht rechtzeitig fertig wird und die grundsätzlichen Anforderungen nicht erfüllt. Da das natürlich auch für die F125 gilt gleicht es sich vielleicht wird aus. ;)
Eine (6) K180 ohne einsatzbereite fliegerische Komponente ist auch fragwürdig.
Nach der Wahl im September und der anzunehmenden Reduzierung hat man die Chance auf einen Neuaufbau. Unglücklicherweise wird es wohl wie in 2012 nur darum gehen zuerst die Umsetzung zu melden. Ich habe fertig Herr Minister.
Den Kommentar von Mittendrin finde ich so richtig herzerfrischend. Und noch schöner finde ich als Insider den Fakt, dass es beim SOF-LUH offenbar keinen Wettbewerb mehr gibt. Da gibt es nämlich im Vergaberecht nur noch zwei Lösungen, entweder der einzige Bieter legt seine Karten – d.h. die interne Kalkulation gemäß Selbstkostenregelung – auf den Tisch und bekommt seine Gewinnmarge diktiert, oder er zieht sein Angebot zurück. Das heißt dann zwar neues Spiel und neues Glück, aber die Truppe schaut für weitere 2 Jahre in die Röhre, weil das Auswahlverfahren von Neuem beginnt.
@Mittendrin 41:
Vielen Dank für die Antwort.
Ich sehe auch keinen wirklichen Dissens.
Die Marine hat das Thema nmW nie bis in die IAGFA eskaliert – aber auch ich war ab 2009 nicht mehr am Puls. Der HAL Rü verfolgt eben leider eigene Ziele. Man Lieds und lässt ihn aber auch allzu oft.
Zu SOF Air ebenfalls Zustimmung – ich wollte nur aufzeigen, dass man dieses Thema politisch zu wenig genutzt hat.
Wie es anders geht zeigt der LUH.
Zum Umklappcafe: Geht am Montag nicht – aber gerne in Bälde.
Nen single malt hätte ich jetzt auch gern.
Vielieicht solte man sich mal im Frühjahr im Biergarten Falkenheim in Dietenhofen treffen, da gibt es übrigens auch ‚Single Malt‘ und auch noch anderes Spezielles.
Jaja die EADS ist mal wieder der Prügelknabe hier. Dabei wird nur gebaut, was bestellt wird. Im übrigen kann Eurocopter und der MH90 nichts dafür, dass die Bürokraten zwei verschiedene Hubschraubertypen durch einen ersetzt haben wollen.
@RR: Na dann bin ich mal gespannt, wie sie einen CH-148 unterbringen wollen.
@Maggus: zu weit gedacht, die Dummheiten liegen m.M.n. kürzer. und damit bei den unsäglichen Lobyisten
@Maggus
Es geht darum einen Ersatz für Sea Lynx zu finden. CH148 ist dafür ungeeignet.
Ein Hubschraubermodell für SAR, Fregatten, K180 und Korvetten zu finden ist aussichtslos.
@Mittendrin 41: Also der „Biergarten“ liefert 100% Input, davon kommen parteiintern 50% an und 25% landen im Verteidigungsauschuss bzw. Bundestag. Und selbst das hatte noch Wirkung, denn die Haushaltsmittel für den SOF-LUH wollten erst mal bewilligt sein.
@Maggus
Wenn EADS mal das gebaut hätte was ursprünglich für NH90 und UH T vertraglich vereinbart war, dann könnten wir uns diese Diskussion sparen.
Und wenn Sep die SPD wieder dran kommt , die will Herr Arnold wieder mehr Luftkapzität Vergrößern
Dann Zahlen wir nur Paar Mil. mehr das sind nur Steuergelder
Wie mit den Wiesel die SPD bestellte die jetzt Ari die bekommen soll weil man nicht mehr die Luftlande ausbauen will
Kleines Zahlenspiel:
57 Tiger – 11 zurück an die Industrie macht 46.
37 für die Truppe und Schulung. Rest 9 für ??????
(Sockel-Lfz in den Standorten ….., Hubschraubermuseum, .. )
…oder wird es hier einen zweiten Tiger Verband geben?
Das ist ein Skandal, für dieses Land kann man sich nur noch schämen.
Einen guten Blick in die Glaskugel, wie die 18 Lfz eingesetzt (und evtl. ergänzt) werden können, wirft ein Kommentator im Flugzeugforum:
http://www.flugzeugforum.de/bw-einigung-hubschraubern-eads-73395.html#post1851119
Mittlere Transport-Hubschrauber sind also schon Grossgeraete in de BW?
Der US Navy Seahhawk hat 83% ‚gemeinsamkeit‘ mit Blackhawks (laut wikipedia). Es ist vermutlich nicht so ganz trivial eine Marine-Version eines Luftfahrzeugs zu Entwickeln. Bei 18 Stueck werden die Dinger vermutlich so Teuer, dass man Sie eigentlich nicht guten Gewissens aus dem Hangar lassen kann.
Punkt Drei:
Nato und ISAF haben in Afghanistan ca 120 Drehfluegler verloren. Ein viertel durch Feindeinwirkung. Dabei ist Afghanistan ein Konflikt niedriger Intensität, mit uneingeschraenkter Luftueberlegenheit und kaum Luftraumverteidigung.
Werden keine Reservemaschinen angeschaft (oder optionen beim Hersteller vorgesehen) da man die Dinger eh nicht wirklich einsetzen will?
Wie K.B. schon schrieb, der folgende Satz aus dem MoU „Das Ergebnis von 57 UH TIGER wird dadurch erzielt, dass sich die Industrie verpflichtet hat, 11 bereits gelieferte UHT zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen.“, dürfte derart zu verstehen sein, dass insgesamt 68 UHT von der BW abgenommen werden und nach Rückkauf von 11 UHT durch ECD dann 56 UHT und das „ASGARD-F Wrack“ aus Ettal der BW verbleiben.
Das könnte sich wie folgt erklären:
Bislang wurden 27 Maschinen ausgeliefert (Stand 02/2013, 5 x STEP 1 in Le LUC, 2x STEP 2 bei WTD 61, 2x STEP 2 bei TSLw 3, 3 x STEP 2 + 6 x STEP 2 KRYPTO + 9 x STEP 2 KRYPTO mit ASGARD-F-Rüstsatz bei Rgt 36. 1 x ASGARD-F-Version ist in Ettal abgestürzt, müsste also durch Nachrüstung ersetzt werden. Dafür bietet sich eine der jüngeren STEP 2 an. Verbleiben also von den 12 x STEP 1- und STEP 2-Maschinen _1_1_ bereits gelieferte UHT, die ECD zu einem späteren Zeitpunkt bei abgeschlossener Einführung zurückkaufen kann! Diese „einsatzuntauglichen“ Maschinen werden dann bei ECD zu vielen Ersatzteilen und daran verdient man sich erneut eine „goldene Nase“.
Wenn Allem so sein sollte wie dargestellt, wäre das wieder einmal eine „1a Blindleistung“ und es wäre das ganze MoU zwischen BMVg und ECD in Wahrheit nur ein teueres Eyewashing! Bleibt also abzuwarten, was das Parlament zu dem Ganzen sagt.
Ich bin überzeugt, für die 18 MH90 gibt es über kurz oder lang eine ähnliche „kryptische“ Erklärung; lassen wir uns also überraschen!?
Guten Morgen,
auch wenn ich dem oben angesprochenen Argumenten nur wenig hinzuzufügen habe, so ist doch mit dieser „Entscheidung“ – egal wie man über sie denkt – wenigstens nach knapp 18 Monaten , a.m.S. zumindest vorläufig, ein Schlussstrich unter die Stückzahldiskussion NH90 gezogen worden. Damit kann in einigen Teilen, meist für die Logistik relevant, endlich weiter gearbeitet werden, da hier immer die Stückzahldiskussion blockiert hat.
Wenn ich die, mir bekannten, Gerüchte richtig interpretiere lief der NH90 für die Marine unter dem Kürzel EFSK (Ersatz für Seaking) und sollte wohl keine Sonarkomponente bekommen. Damit wäre die logistische Kommunalität mit den anderen DEU Versionen ähnlich groß wie bei der Black/SeaHawk-Familie. Auch das Entwicklungsrisiko für die marinespezifischen Anteile halte ich in diesem Fall aufgrund der bereits ausgelieferten und im Einsatz befindlichen MH90 FOC anderer Nationen für überschaubar, wenn man nicht wieder anfängt an jeder Ecke DEU Sonderlösungen aufpfropfen zu wollen. Der Katalog der Möglichkeiten die bereits integriert sind ist a.m.S. eigentlich groß genug.
Aber die Herren mit besser besoldeter Einsicht haben da mit Sicherheit schon Pläne, wie sie diese Klippe noch erhöhen können.
Lippe65
Ketzerische Frage:
Wenn die Marine absehbar nicht genügend Personal und „enabler“ (H/C) für alle Schiffe bekommt, wäre es nicht dann endlich an der Zeit Systemverbünde (u.a. Schiff/ Hubschrauber bzw. Korvette/UAV) zu optimieren. anstatt vorallem Flaggenstöcke zu zählen?
Denn mehr Geld wird es wohl absehbar nicht geben – die Marine schaut nach meinem Eindruck vorallem in Richtung MKS 180.
@Mittendrin41:
Nachtrag zur Planung der Marine.
Habe mal in den jeweiligen jährlichen Weisungen der Marine (JaWeM) nach Marinehubschrauber/ MH-90 geschaut.
JaWeM 2008:
„Die nächsten wesentlichen Projekte, deren Realisierung die Marine verfolgt, sind der MH-90 und die mittlere Überwasserkampfeinheit der Klasse K 131.“
JaWeM 2009:
„Im Projekt Marinehubschrauber 90 sind alle Maßnahmen zu ergreifen, die die Indienststellung eines den Anforderungen der Marine entsprechenden Bordhubschraubers in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Projekt Fregatte Klasse F 125 ermöglichen.“
JaWeM 2010:
„Im Projekt Marinehubschrauber sind weiterhin alle Maßnahmen zu ergreifen,
die die Indienststellung eines den Anforderungen der Marine entsprechenden
Bordhubschraubers in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Projekt Fregatte
Klasse F 125 ermöglichen.“
Ohne zuviel Exegese betreiben zu wollen, fällt doch auf, dass die Marineführung erst in der JaWeM 2009 „Anforderungen der Marine“ erwähnt – während man im Vorjahr noch vom MH-90 sprach.
Es kann doch niemand allen Ernstes noch an eine zwei-Typen-Lösung für die Marine denken.
Der Sea King ist aufgrund des Klarstands am Ende. Der Lynx auf absehbare Zeit auch, vorrangig wird aber der Sea King ersetzt.
Heißt, der fliegende Joghurtbecher wird den King in den Aufgaben SAR (aufgrund der bei NHI verfügbaren Ausrüstung deutlich schlechter und Punkte wie nutzloses Radar, Kabinenhöhe, Bodenfreiheit, Rumpfmaterial etc), Bordhubschrauber EGV (gleiche Mängel), Unterstützungshubschrauber Spezialkräfte (na ja, zumindest für Kleinstgruppen) und als Transporthubschrauber (mit deutlich geringerer Transportmenge bei kleinerer Reichweite) ersetzen.
Wie soll denn später ein weiteres Modell beschafft werden, um dann wieder einen mittleren Transporthubschrauber mit vergleichbaren Leistungsdaten wie beim King zur Verfügung zu haben? Die Crews sind umgeschult, die Technik ist umgeschult, die Schiffe sind baulich verändert. Diese Hoffnung ist also nur als Blödsinn zu bezeichnen.
Jetzt kommt es darauf an, dass die in der Marine vorhandenen echten Kompetenzträger Gehör finden und zumindest die Ausrüstung des Joghurtbechers ansatzweise das ersetzt, was momentan im Sea King zur Verfügung steht und im täglichen Einsatz bewährt ist und benötigt wird.
Eine nun angestoßene Beschaffung ist der Türöffner, in einigen Jahren die noch fehlenden 12 Stück nachzufordern um den Lynx zu ersetzen.
Ich halte fest:
Protektionismus. Stümperei. Ahnungslosigkeit hin zur Dummheit. Ignoranz. Die Besatzungen werden in zunehmend gefährlichen Einsätzen mit ungeeignetem Material geschickt, um eine im militärischen Bereich unfähige Firma am Leben zu halten.
Der neue Hubschrauber wird für die nächsten mindestens 30 Jahre die Marine in ihren fliegenden Fähigkeiten massiv einschränken. Jeder weiß es, jeder wußte es. Hier sollte eine persönliche Haftung der Entscheider geprüft werden.
Es ist echt zum Heulen, besonders für die betroffenen Kameraden.
@Memoria
Das liegt daran, das im Jahr 2008/9 die Einsatztauglichkeit des vorgesehenen MH90 abschließend getestet werden konnte und der Schreck was dieses Lfz alles nicht kann so tiefgreifend saß, die Marineführung mal zur Abwechslung dazu bewogen hatte auf den Tisch zu hauen und Forderungen zu stellen und ganz klar EC mitgeteilt hat, dass dieser MH nicht mit den Anforderungen und Fähigkeiten der dt. Marine vereinbar ist.
Anschließend hat EC signalisiert eine nachgebesserte Version vorstellen zu wollen die dann wohl der Konkurrent zum CH148 jetzt war (hoffentlich). Allerdings überrascht jetzt dieser Entscheidungsschritt hier jeden der mitbekommen hat wie die Evaluierung ausfiel.
@Jas:
Soweit schon klar.
Es brauchte jedoch keine Einsatzprüfung, um festzustellen, dass der MH-90 den Sea King nicht ersetzen kann. Hauptargument der Marine ist ja nicht die technische, sondern taktische eingeschränkte Tauglichkeit des MH-90 (zumal dies auch der Aufgabenverteilung zw. Bedarfsträger und -decker entspricht).
Dafür reicht eigentlich ein Revell-Katalog – das hätte man schon weitaus früher wissen können und müssen.
Wie kam es denn zu den 18 MH90?
Vielleicht haben ’Major Tom’ und/oder Guillaume Faury den Herrren TdM und StS S.B (Rü / AIN) Folgendes vorgerechnet: 3x EGV und 11 x Fregatten ergibt einen Bedarf von 28 BHS (ohne Sonderaufgaben wie SAR, etc.) Vom Bestand 21x SEA KING und 22x SEA LYNX sind im Schnitt knappe 30% einsatzklar, sprich 12 BSH. Mit den 18 MH90 ergeben sich damit 30 BSH, derart würden bei einem Bedarf von 28 BHS zwei Maschinen für Sonderaufgaben bzw. als Umlaufreserve verbleiben. Prima Lösung, an der Wartung von SEA KING und SEA LYNX verdient ohnehin ECD (… darf es bitte etwas mehr sein?) und „der Sack ist zu“, egal wann!
Im März 2012 räumte aber sowohl in Kiel, als auch vor dem Verteidigungsausschuss der StS R. Wolf (zwar jetzt Haushälter, aber bedeutend „RÜ-erfahrener“ als StS S.B:) ein, dass speziell die Probleme mit den seit über 40 Jahren fliegenden SEA KING seit Jahren bekannt sind und diese in 2014 ersetzt werden sollen. Doch das Nachfolgemodell MH90 erfülle bis heute nicht die Anforderungen der Marineflieger. Bei den Fähigkeiten, der Größe und vor allem den Reserven für Nachrüstungen kommt das EADS-Modell aus Sicht der Marine nicht an die Konkurrenz aus Übersee heran. Auch der Marineinspekteur Vizeadmiral Axel Schimpf hat mit aller Deutlichkeit vor dem Verteidigungsausschuss von der Bestellung des MH90 abgeraten.
Ob diese „Erkenntnisse“ aus März 2012 zu spät waren spielt aber absolut keine Rolle, denn die wahre Rechnung sieht wie folgt aus: 18 MH90 ohne fertig entwickelte und erprobte Navalisierung und ohne Sensorik (u.a. Dipping Sonar; Synthetic Aperture Radar und Inverse Synthetic Aperture Radar), ergibt 9 „blinde und taube“ Fregatten und das sind 82%, falls man nicht auf jeder Fregatte einen „Mix-HS-Betrieb“ durchführt, was nur noch zusätzliche Probleme bereitet! N.B. Bei den SEA LYNX war es schon immer Praxis, dass der eine BHS die Sonar-Aufklärung betreibt und der zweite BHS dann den Torpedoeinsatz übernimmt (wg. Endurance vs. Payload).
Wie TomTom schon schrieb. Der Verdacht auf Protektionismus, Stümperei, Ahnungslosigkeit bis hin zur Dummheit und Ignoranz, ist nicht ganz von der Hand zu weisen, vor allem bei einer gewissen „der Sack ist zu – Mentalität“! Und für EADS und die Deutsche Marine gilt, wenn man einmal bei einem Bedarf von 30 Maschinen mit 18 BHS den Fuß in der Tür hat …., dann ist die Marine ganz bestimmt auch noch weiterhin leidensfähig!?
Einen Mischbetrieb von MH-neu und Lynx an Bord wird es nicht geben.
Dies ist nicht nur aus Platzgründen (Unterkunft, Lagerraum etc) nicht möglich.
Selten zuvor hat die Marine so deutlich von einer Beschaffung abgeraten und sogar davor gewarnt.
Breite vor Tiefe. Amateur vor Profi. Wirtschaft vor Fürsorge.
@Vtg-Amtmann:
EADS/ ECD macht für das BMVg wohl nicht die Fähigkeitsanalyse.
Da gibt es wohl nur eine Rechnung: neuer/ alter Umsatz.
Zur Navalisierung:
Warum muss dies alles neu gemacht werden?
Haben dies die NFH der anderen Staaten noch nicht in funktionsfähigem Zustand??
@TomTom: Das mit dem Mischbetrieb ist mir völlig klar, ich wollte dessen Unmöglihkeit nur „Nicht-Fliegern“ verdeutlichen. Also bleibt es 82% „blinden und tauben“ Fregatten, weil man offenbar woanders zu 100% „blind und taub“ ist.
Und was Ihr Statement „Der neue Hubschrauber wird für die nächsten mindestens 30 Jahre die Marine in ihren fliegenden Fähigkeiten massiv einschränken. Jeder weiß es, jeder wußte es. Hier sollte eine persönliche Haftung der Entscheider geprüft werden.“ anbetrifft, so ist das auch in zwei anderen Projekten voll gegeben und da wird bei den „Haushältern“ (StS und BMVg HC II) noch so richtig Freude aufkommen. Nur bis dahin sind die Wahlen gelaufen und egal wie diese ausgehen, einen Ministerwechsel im BMVg pfeifen die Spatzen wohl schon längst von den Dächern.
@Memoria: „EADS/ ECD macht für das BMVg wohl nicht die Fähigkeitsanalyse.“ … naja, nicht immer, aber immer öfter muss man an diesem Grundsatz zweifeln.
@;aggus:
„Jaja die EADS ist mal wieder der Prügelknabe hier. Dabei wird nur gebaut, was bestellt wird. Im übrigen kann Eurocopter und der MH90 nichts dafür, dass die Bürokraten zwei verschiedene Hubschraubertypen durch einen ersetzt haben wollen. “
Das ist der naive Ansatz ;)
Was die Bürokraten wollen ist per se egal, denn wenn es so nicht umsetzbar wäre wäre es an EADS und Unterfirmen aufzuzeigen, dass dies nicht geht. Regelmäßig sind es aber die ‚artitst rendering‘ der Industrie die mit vollmundigen Versprechungen Zweifel erst garnicht aufkommen lassen und später rudert man dann zurück…
Soll heissen: würde EADS nicht signalisieren, dass das alles kein Problem wäre, dann würde die Bürokratie ggf. auch die Anforderungen überdenken. Das die Vorgeben seitens de Militärs ggf. nicht vollständig sind bzw. sich aufgrund der langen Beschaffungszyklen die Anforderungen im Entwicklungsprozess teilweise massiv verändern ist dann wiederum eine andere Geschichte…
Anderer Ansatz: Man könnte ja auch gleich funktionierendes Gerät aus dem Ausland kaufen, wenn man Eurocopter nicht protegieren wollte und EC sagen würde, dass alles kein Problem sein… und spätestens dann ist die Schuld bei Politik und Eurocopter zu suchen…
Nachtrag @Memoria: Wenn man die Navalisierung komplett von den Italienern bzw. AW übernehmen würde, müsste man nichts oder selbst für die Deutsche Marine nur sehr wenig neu machen. Aber das will ECD offenbar nicht, denn man will ja kompensieren.
Eben eingebrochene „alte Umsätze“ vs. „Neue Umsätze“.
Wie schlagen sich eigentlich die NH90 als NFH bei den Seestreitkräften der anderen Länder – NL. F, B, N und I ?
Sie sollen dort bereits seit 3 Jahren im Einsatz sein ?
Da hat sich die Bundeswehr ja mal wieder schön über den Tisch ziehen lassen von EADS und Eurocopeter…
Nochmal zur Übersicht: Die Fregatten 122 sowie 123 werden bis zu ihrer Ausserdienststellung den Lynx nutzen, und auch bei der F124 wird eine Umrüstung für das Nachfolgemodell sicherlich erst mit dem Abgang der letzten Lynx jenseits von 2020 erfolgen. Bleiben also 3x EGV, 4x F125 ab 2016+ sowie 6x MKS180 ab 2020+ welche auf den neuen Hubschrauber angewiesen sind – für die ersten beiden ist bislang keine ASW Fähigkeit geplant.
Desweiteren sind 4 von 5 Sea King im Schnitt nicht einsatzfähig, es stehen also nur z.B. ein EGV mit 2x Sea King und 2x auf dem Flugzeugträger Schleswig-Holstein zur Verfügung. War da nicht auch einmal etwas mit fehlenden Piloten als eigentlicher Flaschenhals?
Aber mal andersherum: Wie gross (oder klein) ist denn der Vorteil des MH-90 was die Gemeinsamkeiten mit Heer sowie der niederländischen, italienischen und französischen Marine anbetrifft? Letzteres ist was „kannste mir mal Dein JSS leihen“ angeht schon ein interessanter Aspekt.
Schliesslich: Was ist mit dem Camcopter für die Korvetten? Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen dass sie benötigt werden.
Da hier mehrfach die Frage nach dem NH90 in Marineversion bei anderen Nationen aufkam: Hier ein Video zum niederländischen Einsatz
http://youtu.be/Arx711bkIlI
(Der Ordnung halber die Info: Auf dieses Video hat mich Eurocopter hingewiesen.)
@ T. Wiegold
Also erstmal ist das zwar alles schön und gut, aber sie werden verstehen, dass es auf dem bundeswehr youtube channel wohl auch nie einen kritischen Bericht über ein neues Waffensystem geben wird. ;)
Warum sollten die NL das anders handhaben…
Wer wissen will was die NL Kräfte wirklich von ihrem Heli halten kann sich ja mal Forenbeiträge niederländischer Militärforen durchlesen (oder google translaten lassen) oder fragt die Kameraden, sind ja nicht gerade Galaxien entfernt.
Und dann müsste man noch den Anforderungskatalog und die Aufgaenbandbreite der NL Marine an ihren BHS mit dem der dt. Marine vergleichen.
Ein kleiner Anstoß noch weil oben die 15 LUH SpezKr erwähnt wurden. Eigentlich (da die 15 LUH nicht seetauglich sind) müsste der neue BHS auch diese Fähigkeiten (Truppentransport, Sprungfähigkeit (beide Öffnungen), Verlegefähigkeit Boote, Überwachung, Bekämpfung usw.) mittragen für die SpezKr M… Und ich erinnere mich heute noch mit tränenschwelgenden Grinsen an die Diskussion einer Bordbewaffnung alá SMG auf dem MH90…
Und dem „davon war nie die Rede“ Verhalten der Vertragsparteien.
*hust* Ein CH 148 kann das alles ausreichend *hust*
@FWK Woraus schließen Sie das? Immerhin hat Eurcopter die Stückzahlen aus den Verträgen reduziert. Zu Verschenken haben die auch nichts und vermutlich ist man es in der Industrie auch leid, sich fürs Bmvg zum Deppen machen zu lassen.
OK – Danke für das video – deckt sich mit dieser Meldung – worldwide-military.com
Niederlande :
In January 2013, 7 NH90’s were delivered. The 8th NH90 was delivered at the end of January.
In Januari 2013 the first NH90 NFH was deployed on a operational mission to Somalia onboard of the Air Defence and Command Frigate Hr. Ms. De Ruyter. The NH90 fleet is expected to be fully operational in the second part of 2013.
@Vtg-Amtmann:
Danke. Es ist also die Frage der Definition der Rüstsätze.
Es muss also nicht alles neu gemacht werden.
Wie sind die Erfahrungen der bisherigen NFH-Nutzer?
Radar, Sonar, EO/IR sind ja bereits vorhanden, oder sind die franz. niederländ. und ital. NFH fliegende mock-ups? Oder alle nur IOC??
Also mit einem mock-up in einen Einsatz zu fahren, wäre schon sportlich (fliegt sowas ? :)). In dem Video spricht der Pilot doch von den Vorteilen gegenüber den alten Modellen – Grössere Reichweite, dem Radar und der Wärmebildkamera.
@Ottone:
1.Auch wenn die EGV keine ASW-Komponente brauchen, benötigen sie für die dennoch anfallenden Aufgaben einen Hubschrauber, der über gewissen Fähigkeiten verfügt.
Schlechtwettertaugliches Radar, Nutzlast vs Reichweite, Boardingfähigkeit, Kabinenhöhe für Innenlasten, Außenlasten etc. Hier schneidet der MH-90 schlechter ab als die ursprüngliche Forderung.
2. Den Flugzeugträger S-H gibt es leider nicht mehr, nunmehr wird in Niedersachsen gestanden.
Trotzdem läuft der 3. EGV dieses Jahr zu, bedeutet einen ständig im Einsatz (so die Planung), einer in der Vorbereitung, einer in der Werft / Erholung.
Dazu die weiteren Verpflichtungen wie Admirals-Taxi, SAR, Schulung, Weiterbildung, Erhalt der Fähigkeiten im Instrumentenflug, Seeflug, Nachtflug, Schießen etc (alles beliebig miteinander kombinierbar) bindet sicherlich mehr als nur einen weiteren Hubschrauber.
Auch wenn es ein Fortschritt wäre, mehr flugfähige Hubschrauber auf der Matte stehen zu haben, müssen diese Erfordernisse auch von Material her möglich sein. Hier sehe ich Einschränkungen.
3. Einfach so ein JSS zu borgen und damit durch die Welt zu fahren, läuft nicht. Auch wenn man einen ähnlichen Hubschrauber fliegt, hängt da doch etwas mehr dran.
Auch jetzt kann man „fremde“ Muster bereits einschiffen. Dazu brauche ich nicht den MH-90.
@Memoria: Ihre Frage könnte am besten der Vizepräsident und Managing Director von NHI Domenico Vaccari beantworten. Dieser ehemalige AW-Mann ist auch für die Navalisierung des NH90 zum NFH verantwortlich. Alle bislang weltweit ausgelieferten NFH wurden von AW im Werk Teressa und von ECF in Marigane nach den Vorgaben von NHI gebaut. Kein einziger NFH wurde in Donauwörth und ECD bislang gefertigt, aber man will ja das MH90-Geschäft mit dem BMVg tätigen!
Die Frage ist damit: Gibt es denn wirklich schon auch nur einen einzigen MH90 bzw NFH nach den Spezifikationen der Deutschen Marine, der
– zur autonomen Entdeckung, Identifizierung und Bekämpfung von Ubooten,
– zum Entdecken, Identifizieren und Bekämpfen von Überwasserzielen,
– zur Ermittlung und Übertragung von Zieldaten an eigene Einheiten,
– für Personen-/Materialtransporte bei Operationen wie Versorgung in See,
– für Evakuiertentransporte und PR,
– im Such- und Rettungsdienst ( SAR ) gem ICAO-Abkommen,
– beim Umweltschutz,
– bei der Katastrophenhilfe,
– bei asymmetrischen Bedrohungen,
– Boarding Operationen, Unterstützung von Spezialkräften oder Taktischer Transport,
– mit der grundsätzlich erforderlichen Ausrüstung samt rüstsätzen,
– und der speziellen Missionsausrüstung,
– einem 360°-Überwachungs- und Suchradar mit Track-While-Scan und Zielidentifizierungsfunktion sowie aktiver Freund-Feind-Erkennung,
– einem taktischen FLIR zur passiven Erkennung von Überwasserzielen,
– einem leistungsfähigen ESM zur Überwachung und Analyse elektromagnetischer Signale,
– einer umfangreichen Ausrüstung zur autonomen Ubootbekämpfung mit Tauchsonar,
– einem Sonobojensystem,
– sowie Leichtgewichtstorpedos,
– samt einer Vielzahl von Sensoren und Effektoren sowie dem erforderlichem hohen Maß an Automation,
– dem integralen Kernstück des Missionsystems, dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES),
derart ausgerüstet ist, dass dieser in den entsprechenden Rüstzuständen an Land, bordgestützt und über See eingesetzt und getestet werden kann?
Die Antwort darf ich hier weiterreichen, ein persönlicher Freund von Mimo V. und einer der ehemaligen Leiter der NAHEMA in Aix en Provence, General a.D. und nunmehr für einen TW-Hersteller im Bereich Military & Commercial Customer tätig, hat mir schon vor ca. 3 Jahren bestätigt, dass vorgenanntes Anforderungsprofil der Deutschen Marine ein „Alleinstellungsmerkmal“ sein dürfte.