Aus Kostengründen: Kein Persischer Golf für die „Hamburg“?
Es sollte, könnte, würde eines der spannendsten Vorhaben der Deutschen Marine in diesem Jahr: Die Fregatte Hamburg ist als Teil des US-Trägerverbandes mit dem Flugzeugträger Harry S. Truman vorgesehen, der in den nächsten Tagen Richtung Persischer Golf auslaufen sollte:
Am 8. Februar 2013 nimmt der Verband Kurs in Richtung Mittelmeer. Im weiteren Einsatzzeitraum ist auch eine Passage des Suezkanals vorgesehen, um an gemeinsamen Übungen im Arabischen Meer teilzunehmen. Die Fregatte „Hamburg“ wird im Rahmen ihres knapp sechsmonatigen Seefahrtvorhabens fester Bestandteil des Flugzeugträgerverbandes sein. Die Aufgabe besteht darin, das Zusammenspiel der Schiffe bei der Abwehr möglicher Gefahren aus dem Luftraum zu üben.
hatte die Marine Ende vergangenen Jahres mitgeteilt.
Seit heute ist die Frage, ob die Truman überhaupt auslaufen wird – angesichts des Streits um den amerikanischen Haushalt. Ähnlich wie andere US-Medien berichtet Associated Press:
The Pentagon is cutting its aircraft carrier presence in the Persian Gulf region from two carriers to one, U.S. officials said Wednesday, in a move that represents one of the most significant effects of budget cuts on the U.S. military presence overseas.
Defense Secretary Leon Panetta has approved a plan to keep just one carrier in the Persian Gulf region, U.S. officials told The Associated Press. (…) Plans for the USS Harry S Truman to deploy to the Gulf later this week have been canceled, officials said.
Kein Trägerverband, keine Begleitung, keine Hamburg. Jedenfalls nicht bei dieser politisch schwierigen Mission.
Nachtrag: Die offizielle Erklärung des Pentagon:
Statement from Pentagon Press Secretary George Little on U.S. Carrier Strike Group Presence in the CENTCOM Area of Responsibility
“The secretary of defense has delayed the deployment of the USS Harry S. Truman (CVN-75), Norfolk, Va., and the USS Gettysburg (CG-64), Mayport, Fla., which were scheduled to depart later this week for the U.S. Central Command (CENTCOM) area of responsibility.
“Facing budget uncertainty — including a continuing resolution and the looming potential for across-the-board sequestration cuts — the U.S. Navy made this request to the secretary and he approved. This prudent decision enables the U.S. Navy to maintain these ships to deploy on short notice in the event they are needed to respond to national security contingencies.
“The United States will continue to maintain a robust military presence in the CENTCOM region, including the current carrier presence and a mix of other assets, to fulfill enduring commitments to our partners. The U.S. military continues to stand ready to respond to any contingency and to confront any threat in the region.”
(Foto: Flugzeugträger Harry S. Truman im Atlantik – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist Seaman Apprentice Leonard Adams via Flickr unter CC-BY-Lizenz)
Eigtl hab ich nach der Überschrift erwartet,dass die Deutschen mal wieder einen Rückzieher machen…So kann man sich täuschen :D
Die USA haben einen neuen Außenminister und bald einen neuen Verteidigungsminister. Beide sind angeblich nicht an einer Konfrontation mit dem Iran interessiert und wollen sich mehr an nationalen amerikanischen Interessen orientieren. Die Amis haben dem Iran Direktgespräche angeboten. Vermutlich weht ein neuer Wind. Die Amis haben doch noch nie nach den Kosten gefragt, wenn es um Machtprojektion mit ihren Flugzeugträgern ging. Das Ding mit den „Kostengründen“ kann ich nicht glauben.
@ Stefan
Die USA haben derzeit nur noch 9 Flugzeugträger zur Verfügung (die USS Enterprise wurde gerade ausgemustert, und die USS Abraham Lincoln ist wegen Modernisierungsarbeiten für 4 Jahre aus dem Verkehr).
Die Einsatzzeiten für die Flugzeugträger waren schon vorher immer länger geworden (statt 6 Monaten jetzt bis zu 9 Monaten), die Wartungszeiten dazwischen immer kürzer (für die USS Eisenhower gerade mal 2 Monate). Da sammelt sich einiges an. (Entnommen aus einem Artikel auf military.com)
Und auch insgesamt stellt sich die Frage, ob sich die USA weiterhin 11 Flugzeugträger leisten werden. Noch gibt es zwar keine gegenteilige Behauptung, aber die Erkenntnis, dass Flugzeugträger eher ne Ego-Sache sind, als durch militärischen Nutzen zu überzeugen, scheint sich langsam durchzusetzen.
Ich kann mich eines Gedanken nicht erwehren: Könnte die „Hamburg“ aus finanziellen Gründen der deutschen Marine nicht an einem multinationalen Einsatzverband teilnehmen, so würden sich hier schon ca. 30 Postings finden, in denen die Bundeswehr geschaßt, „Breite vor Tiefe“ zitiert und die Lächerlichkeit Deutschlands in NATO/EU/BündnisderWahl beschworen würde.
Offensichtlich lese ich hier schon zu lange mit ;-)
@Frank S.
Selbst wenn die Präsenz von zwei Trägern auf einen reduziert wird, ist Amerika immer noch massiv präsent im Golf. So wurden vor einigen Monaten zusätzliche Minenjäger verlegt, ein Hubschrauberträger (umgebaut aus einem Landungsschiff??) kreuzt dort, zum schnellen Verlegen von special forces, etliche Basen in der Region gibt es auch, eine (kleine) Staffel F-22 sind vor Ort und und und.
Da vergleichen Sie Äpfel mit Kernen, wenn die Deutschen von einem Schiff sprechen würden.
Selbst wenn er woanders hin fährt, ist der Träger ja jetzt nicht plötzlich „aus der Welt“. Woher kommt dann die Kostenersparnis? Macht es wirklich einen großen finanziellen Unterschied, wo genau die Schiffe rumtuckern?
Wenn er im Hafen bleibt, reduzieren sich zum Beispiel die ganzen Zuschläge für die Besatzungen. Zudem sind die Betriebskosten für das Schiff an sich deutlich günstiger, da von/an Land versorgt werden kann. Die Flugsicherung etc. kann auch unterbleiben, damit fallen erhebliche Wartungskosten für die Flugzeuge und Heli weg. Richtig teuer bei einem Flughzeugträger ist aber der ihn begleitende Verband. Diese Schiffe sind i.d. R. nicht-nuklear angetrieben. Es kommen hier zu den vorgenannten Argument für diese Besatzungen auch noch die Treibstoffkosten der Schiffe hinzu.
Spon meldet gerade, dass der Einsatz abgesagt ist.
@fafnir
Äh, ja, SpOn meldet gerade, was ich gestern abend gemeldet habe, Ohne die Hamburg auch nur zu erwähnen. Und?
@ T.W.
fafnir will damit vermutlich nur ausdrücken, was wir alle längst wissen: Dass Sie schneller sind als SpOn.
@TomTom
Da muss ich widersprechen. Wenn eine ganze Carrier Strike Group (die heilige Kuh der US-Außenpolitik schlechthin) aus finanziellen Gründen ausfällt, hat das eine enorme Signalwirkung und auch einen entsprechenden Impact innerhalb der NATO, nämlich die Zäsur, dass es spätestens jetzt mit der militärischen Omnipotenz der USA bergab geht. Was setzt das für ein Zeichen?
Und das ist genau das, was ich meine: im Falle der Bundeswehr führt sowas sofort zu Bashposts, bei einem anderen Land zuckt man mit den Achseln und sagt „naja, die haben ja noch genug“. Anderes Beispiel aus der Operation Serval: Was wäre wohl los, würde die Bundeswehr 40 Jahre alte und einmotorige Hubschrauber in einem Kampfgebiet einsetzen?
Mich schreibt man übrigens mit „z“ ;-)
@ J.R.
was zeichnet sich denn ab als alternative für globale „force projection capability“ ? gegenwärtig mögen die USA überall „freunde“ haben, die auch mal nen flughafen entbehren können, aber will man sich auf ein freundliches umfeld verlassen ?
man sieht ja an den frz flugroutne im westlichen afrika, dass man da bisweilen ganz schöne umwege in kauf nehmen muss, wenn bestimmte überflugrechte nicht gewährt werden.
was wenn im näheren umkreis nichtmal ein piste zur verfügung steht ?
Neben reinen Kostengründen könnten auch strategische Überlegungen der USA eine Rolle bei ihrer Entscheidung spielen. Die neue verminderte Präsenz im Persischen Golf erlaubt es, im Falle einer Zuspitzung relativ rasch i.S. von show of force eskalieren zu können. Sie schaffen sich damit – so komisch es klingt – im Ergebnis mehr Handlungsfreiheit.
Und sie senden zugleich, auch das ist wohl wahr, ein Signal an ihre Verbündeten: Verlasst Euch nicht allein auf uns, denn auch unser Budget ist nicht unbegrenzt.
@KaLeBe … so wie die saudis gerade aufrüsten, scheint man ihren letzten absatz dort schon internalisiert zu haben
Ich empfehle in diesem Zusammenhang den Artikel „Die strategische Doktrin der USA im Wandel“ von Prof. Dr. Reiner K. Huber in der ES&T 2/2013 auf Seite 19 zu lesen. Und auch zwischen den Zeilen zu lesen. Auf Deutschland kommen neue Aufgaben zu.
Ein für diese Publikation untypisch wenig verschwurbelter und nicht unnötig gedehnter (nur 3 Seiten) mit Schachtelsätzen, Abkürzungen und Anglizismen bis zur Unverständlichkeit überfrachteter Artikel. Unter Verwendung der deutschen Sprache erstellt. Einmal lesen reicht. Kein Lexikon oder Wörterbuch nötig. Meine Frau hat den Inhalt sofort verstanden.
@FranZ S.:
Sorry für den Lapsus mit dem z.
Trotzdem widerspreche ich. Ich sehe die militärische Dominanz der USA nicht auf dem Weg bergab. Vielmehr wurde schon vor Monaten deutlich gemacht, dass die USA ihren Schwerpunkt in Richtung Pazifik verlagern.
Es mögen zwar Kostengründe sein, die CSG (Carrier Strike Group) nicht nach Persien zu entsenden, wären dort aber ernsthaft die Interessen der USA bedroht, hätte sie trotz der angespannten Haushaltslage verlegt.
So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man spart Geld und behält sich, wie @KeLaBe schon schrieb, die Möglichkeit einer stufenweisen Eskalation vor.
Und zur „Beruhigung“ aller: Es sind weiterhin genügend Streitkräfte in der Region aktiv, nicht nur Amerikaner, auch die Briten haben eine ständige Präsenz offen und wohl auch verdeckt (U-Boot).
@TomTom | 07. Februar 2013 – 14:26
Die militärische Dominanz der USA ist eindeutig auf dem Weg bergab. Wenn auch auf einem sehr hohen Niveau. Dies ist die logische Folge sinkender Rüstungsausgaben seitens der USA und ihrer Verbündeten und steigender Rüstungsanstrengungen anderer Staaten wie z. B. Russlands, Chinas, Indiens und des Irans. Um nur einige von vielen Staaten zu nennen. Deshalb verlangen die USA zunehmend von ihren Bündnispartnern in Europa ihre geopolitischen Interessen, die nicht im unmittelbaren Interesse der USA liegen, möglichst selbst zu bewältigen. Siehe die Konflikte Libyen, Syrien und Mali, bei denen die USA auffällig zurückhaltend agiert haben. Der Trend ist unverkennbar. Von der EU, insbesondere von Frankreich, Deutschland und GB wird mehr Einsatz erwartet. Dies wird sich auch auf zukünftige Rüstungsprojekte in Deutschland auswirken. Der Umbau der BW in eine weltwet einsetzbare Interventionsarmee ist voll im Gang. Sowohl personell, als auch materiell. Von Landesverteitigung ist kaum noch die Rede. Vom JSS bis zum Flugzeugträger ist es nicht weit. Wir übten schon einmal die LV eines Trägerverbandes. Dies hier sollte der zweite Einsatz dieser Art werden. Die politischen Eliten sind voll auf Linie. Nur die öffentliche Meinung muß noch geformt werden. Dies erklärt auch die Scheibchenpolitik der Bundesregierung. Gleichzeitig verlagern die USA ihren Schwerpunkt in Richtung Pazifik, weil dort ihre unmittelbaren Interessen liegen, insbesondere die Märkte mit ausreichendem Potential, um ihre eigenen wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Trotzdem werden die USA auf absehbare Zeit die stärkste militärische Macht weltweit bleiben. Aber sie bekommen zunehmend Konkurenz.
Hallo
Peinlich Peinlich und wo ist die Forderung Rücktritt des Minister
Natürlich nicht wie die BW Verhasst ist, kommt so eine Forderung nicht
Weil wenn wir anfangen aus Finanzielle Gründe nicht mal Nato Aufgaben zu übernehmen haben wir bereits ein Bündnis fall , das ist der Skandals das wir nicht mehr Bündinisaufgaben mehr erfüllen kann
@ stefan
geht es wirklich bergab mit dem us imperium oder sieht das für uns mit unserer eurozentrischen nabelschau nur so aus? spannend wäre da ja mal eine inflationsbereinigte timeline des wehretat vs GDP. die zahl der us basen im ausland hat sich meines wissens nach in den letzten jahren eher erhöht denn verringert. eine schwerpunktverlagerung richtung pazifik findet fraglos statt, afaik auch bei den Russen, die sich zunehmend sorgen um ihre südlichen freunde mit dem verkniffenen blick machen und die recht dankbar über eine zahnlose EU sind …
grundsätzlich teile ich ihre ansicht zu stäkeren multipolarität aber soweit.
nachtrag: könnte das „haushaltsloch“ nicht vlt auch eine nette ausrede dafür sein, um dort etwas druck vom kessel zu nehmen ? in den USA kündigt sich ja auch ein policy shift in der Außenpolitik an (tendenziell eher zu diplomatischen denn militärischen mitteln gegenüber Iran). begleitet wird das ganze von einer zunehmenden kritik innerhalb Irans an der aktuellen führung um den bart von teheran.
@ KeLaBe
genau,
@ T.W. finde es hervorragend, wie schnell Sie immer arbeiten.
nachtag2 @ stafan:
ich frage, weil ich die these vom schleichenden niedergang schon aus texten der späten 80er jahre kenne (klar vor 89). man scheint es drüben wirklich nicht eilig zu haben, das zepter aus der hand zu geben
@markus, d.Ä. | 07. Februar 2013 – 16:22
Zitat: „könnte das “haushaltsloch” nicht vlt auch eine nette ausrede dafür sein, um dort etwas druck vom kessel zu nehmen ? in den USA kündigt sich ja auch ein policy shift in der Außenpolitik an (tendenziell eher zu diplomatischen denn militärischen mitteln gegenüber Iran).“
So sehe ich es auch. Direktverhandlungen mit dem Iran (eine uralte Forderung des Irans) wurden seitens der USA ja erst kürzlich angeboten. Das die USA auf die alte Forderung des Iran nun eingehen kann allerdings auch ein Anzeichen sinkender Dominanz sein.
@ markus, d.Ä.
Ihrem Ansatz bezüglich einer möglichen Verschiebung in der US Außenpolitik möchte ich mich anschließen. Aus rein fiskalischen Einsparungsgründen hätte man auch einige Manöver absagen können, wie z. B. das bald anstehende „Westlant Deployment“
@markus, d.Ä. | 07. Februar 2013 – 16:31
Die USA haben sicher nicht die Absicht das Zepter aus der Hand zu geben. Die Macht soll vielmehr über Dritte (Bündnispartner) und zunehmend auf Kosten dieser, aber ausschließlich im Interesse der USA ausgeübt werden. Eine Änderung der Lastenverteilung, mehr nicht. Eigenständige Handlungen im nationalen Interesse der Bündnispartner werden die USA nur gestatten, wenn diese nicht den Interessen der USA entgegenstehen. Und sie werden ihren Bündnispartnern schon sagen, wo diese einzugreifen haben und wo nicht.
„Die USA haben sicher nicht die Absicht das Zepter aus der Hand zu geben. Die Macht soll vielmehr über Dritte (Bündnispartner) und zunehmend auf Kosten dieser, aber ausschließlich im Interesse der USA ausgeübt werden“
ja klar, das steht so auf dem wunschzettel obamas fürs christkindel. was da am ende durch den schornstein rutscht ist nochmal eine ganz andere frage. mit zunehmender eigenverantwortung der vasallen steigt auch deren Selbstbewusstsein gegenüber dem imperialen zentrum. besonders in angesicht der tatsache, dass wir keinen existentiellen bedrohungen mehr gegenüberstehen.
weitere interpretation… mit einem gesprächsangebot werden die gemäßigtne kräfte im iran belohnt (z.B. dafür onkel A. gerade auf die füsse zu treten, vgl verhaftungen und entmachtungen in letzter zeit). solche außenpolitischen spielereien sind ja immer mehrebenenspiele. neben den regierungen der jeweiligen länder spielt die innenpolitische ebene eine große rolle.
man stelle sich nur mal vor, was auf foxnews los wäre, wenn O. zu offen kuschen würde, oder wie sich das inner iranische machtgefüge verschieben würde wenn A. das Gespräch als eigenen Erfolg verkaufen könnte.
noch ein sapekt: kurzfristig sind mil kapazitäten bzw deren verteilung ein nullsummenspiel. auch in den angeblich so fixen USA liegt ein neuer träger nich nach 3-5 jahren planung auf kiel. die horizonte sind da deutlich länger. wenn man nun den pazifik für wichtiger hält, muss man mit den bällen jonglieren die man gerade in der luft hat. russland acht ja auch gerade den chinesen und erinnert die japaner an ansprüche auf irgendwelche inseln und kim³ wird auch weiterhin ein rumpelstielzchen bleiben.
@TomTom
Unterschätzen Sie die Folgen einer möglichen Sequestration nicht. In den letzten Tagen haben Army, Air Force und Navy bereits ziemlich trostlose Entwicklungen in Ausblick gestellt, wenn vom Kongress nicht bald was wegen der Haushaltslage unternommen wird. Nicht nur die Träger der Navy würden da zu Hause bleiben, dass kann ich Ihnen garantieren. Wenn oben genannte Teilstreitkräfte schon in Panik ausbrechen, weil viel zu wenig Geld für viel zu viele Projekte verteilt werden muss, kann man sich ausmalen wie es bei den NGs und ANGs aussieht. Die Amerikaner laufen Gefahr in einen Domino-Effekt hereingezogen zu werden, der ihre militärische Stärke sehr wohl negativ beeinträchtigen kann.
Das spannendste Vorhaben der Deutschen Marine bleibt uns ja erhalten:
Die „Feindfahrt“ von U32 gegen einen amerikanischen Trägerverband.
Anspruch: Den Flugzeugträger – wie 2001- im Fadenkreuz des Sehrohrs!!
It’s a long way…
Nochmal zu den Kosten:
Wie oben angeführt stehen den USA derzeit wegen Ausmusterungen und mehrjährigen Umrüstungen nur 9 Flugzeugträger zur Verfügung. Schon seit über einem Jahr wird wird die Einsatzzeit zu Lasten von Wartungszeit verlängert. Dazu kommt die zukünftige Schwerpunktsetzung in Asien. Und dann noch zwei Träger im Nahen Osten? Laut oben angeführter Quelle wäre das nur durchzuführen, wenn die Strukturen zur Wartung deutlich umbauen und aufstocken würde. Dazu kommt, dass in einigen Jahren die ersten Träger der Ford-Klasse in Betrieb gehen – das dürfte die Anforderungen nicht vereinfachen.
Wer sich anschauen will, was der derzeitige Status der US-Flugzeugträger ist, kann das hier tun:
Aktiv:
– 2 in Asien/Pazifik (Washington, Nimitz)
– 1 im Nahen Osten/Mittelmeer (Stennis)
Reserve:
– 1 in USA (oben erwähnte Harry S. Truman)
– 1 im Atlantik (George H.W. Bush, Tests und Ausbildung nach Abschluss der Wartung)
Wartung:
– 1 kehrt gerade erst aus dem EInsatz heim (Eisenhower)
– 2 die Anfang 2013 aus der PIA-Wartung kommen sollen (Vinson, Reagan)
– 1 bei dem Anfang 2013 der dreijährige Umbau fertig sein sollte, was sich aber verzögert (Roosevelt)
– 1 der bis 2016 umgebaut wird (Lincoln)
Zu den Einsatz- und Wartungs-Zyklen gibt es einen interessanten Artikel von RAND.
@markus, d.Ä.
Mit Flugzeugträgern allein kann man keinen ausgewachsenen Krieg an Land führen, ist also so oder so auf landgestützte Basen angewiesen. Zum Wirken zur See sind andere Verbände flexibler und wirtschaftlicher.
Bitte, das mit den Verlagern der in Richtung Pazifik heißt Praktisch, man reduziert deutlich die Militärpräsenz in Japan, und siedelt dafür mehr Militär in Kalifornien an. Das mehr Richtung Pazifik dient doch nur als Argument, um in Europa richtig zu reduzieren.
Das Denke ich nicht
So bald wieder die Rep an die Macht kommen werden neue Verbände Aufgestellt im Pazifik
Herr Binden hat versprochen mehr in Europa zu tun wollen aber das Europäer sich im Pazifik beteiligen sollen , und das was da abgeht bekommen wir nicht alles mit Gestern sind Kampfjet aufgestiegen gegen Russische schiffe
Bis einer mal ein Fehler macht und ein anderer Trifft
@Alarich
Auch die Republikaner brauchen finanzielle Mittel für all das teure neue Spielzeug. Man kann sich übrigens auch zu Tode rüsten..
Und man kann so abrüsten das krieg bestimmt kommt
So wie das Römische Reich zugrunde ging, weil man Sparte und wollte die viele Kriege innerhalb des reich nicht mehr kommen so dass man am Ende die Grenzen nicht mehr Schützen konnte.
Nach dem 30er Jahre Krieg wurde in Militär nicht mehr viel gesteckt das Sorgte das Franzose ein Stück wollte und Schweden den Norden Kontrollierten mit eigene landteile.
Und dass Osmanen reichen wollte klare Fakten schaffen , der vor Wien endete
@ Memoria
und ich dachte immer, die „Warmwassererprobung“ der K 130 vor Brasilien wäre das „heiße“ Vorhaben.
(und obwohl ich tolle Badehosen habe, durfte ich nicht mit)
OT:
Die Zeitung mit den großen Buchstaben berichtet: „Uboot vor Nordamerika“ :)
(U32 soll laut Bericht an einem rund vier Monate dauernden Manöver an der US-Ostküste teilnehmen und auch gegen einen Trägerverband operieren.)
Hatten sie das schon mitgeschnitten, passt ja irgendwie zur Hamburg-Geschichte?
@Voodoo
Gaaanz doll OT ;-) Vor allem aber nicht neu – die Marine hat schon mehrfach über die Beteiligung eines deutschen U-Boots am Manöver Westlant Deployment berichtet, zuletzt hier. Was in einigen Medien als das große Duell deutsches U-Boot gegen US-Flugzeugträger und als Exportförderung für die Werften verstanden wurde ;-)
Hat aber eine andere Qualität als die Hamburg-Geschichte – da wäre es ja um ein Manöver in einem politisch sensiblen Seegebiet gegangen.
I see – hätte mich auch gewundert, wenn Ihnen das „durch die Lappen gegangen“ wäre ;)
Nichts für ungut – und schönen Sonntag!
@Alarich: Vielleicht wäre es ganz schön, etwas mehr Realismus walten zu lassen – und den offiziellen Zahlen zur Lage nicht ganz so blind zu vertrauen. Man muss nicht nicht VWL oder Economics studiert haben um festzustellen, dass es zwischen praktischer Politik von US-Bundesregierung (Ausgaben- und Stützungsprogramme für diesen und jenen) und Notenbank (Nullzins bis St. Nimmerlein plus Gelddrucken in unbegrenzter Höhe) auf der einen und den offiziellen Erntemeldungen (Wachstum, sinkende Arbeitslosigkeit) ein gewisser Widerspruch besteht. Offenbar glauben die Politikmacher selbst nicht an die offiziellen Zahlen. Ein paar Highlights:
Die offizielle US-Arbeitslosenquote ist dauernd gesunken, die Beschäftigung (gemessen an der Quote Beschäftigte/Bevölkerung) aber nicht gestiegen sondern immer noch auf dem Niveau, auf das es mit Lehman-Krise 2008/2009 abgestürzt ist. Einzige reale Änderung ist die Zunahme Bedürftigen, die auf Foodstamps angewiesen sind, derzeit immerhin knapp 15% der Bevölkerung (zum Vergleich: Auf das karge aber sicher auskömmlichere Hartz IV sind in Deutschland 7,5% der Bevölkerung angewiesen). Zählen wir für die USA offizielle Arbeitslose und Wohlfahrtsempfänger zusammen, haben wir – es ist ein Wunder! – rein zufällig wieder den Verlust an Jobs seit 2009, der sich aus der Beschäftigungsquote errechnet und bis heute nicht bewältigt ist.
Die offizielle Staatsschuldenquote (ca. 60% vom BIP/GDP) ist auch ganz interessant, denn dort tauchen die auf Deutsch unter Billionen, amerikanisch unter Trillionen zu fassenden verstaatlichten Schulden von Fannie Mae und Freddie Mac mit keinem einzigen Cent auf. In allen westlichen Staaten haben die Staatsschulden durch die diversen Bankenrettungen seit 2008 einen großen Sprung gemacht – nur in der Heimat von Lehman, Freddie Mac und Fannie Mae nicht. Rechnet man die verstaatlichten Schulden ein, sind die USA näher bei 120% als nur 100% vom BIP.
Diese desaströse Lage der Staatsfinanzen hat schon unübersehbar negative Konjunkturwirkungen, weil „states and locals“ längst so heftig sparen müssen, dass es die Bundesregierung nicht mehr ausgleichen kann. Der Nettoeffekt der Staatsausgaben in den USA ist schon seit Jahren negativ ist (bekannt als „fiscal drag“, sprich negative Wachstumsbeitrage des Fiskus). Wohlgemerkt: Das offizielle Sparen hat noch gar nicht angefangen, darüber soll ja jetzt erst verhandelt werden. (Was nebenher ein klarer Beleg dafür ist, dass sich die USA Bush´s Steuerreformen nie leisten konnten). Nachzufolgen sind die wichtigsten Zahlen unter
http://bea.gov/newsreleases/national/gdp/2013/pdf/gdp4q12_adv.pdf
Tabelle 2, Zeilen 49 bis 59.
In der Tabelle 3 (Zeile 31) kann man übrigens mithilfe eines Taschenrechners nachverfolgen, wie mithilfe der Statistik volle zwei Prozentpunkte Wachstum ohne jede reale Aktivität erzeugt werden: Die IT-Investitionen zu laufenden Preisen sind um rund 70 Mrd. Dollar niedriger als NACH der Preisbereinigung. Nimmt man diesen (offiziell mit Qualitätsgewinnen durch technischen Fortschritt begründeten) Zuwachs mal 4 (Annualisierung), dann kommt man auf die genannten („realen“!!) 2% Wachstum.
Kurzum: Geld für die Aufstellung neuer Verbände im Pazifik müsste aus Peking kommen. Schaun mer mal.