Jenseits von Karriere-Werbung: Das Fallschirmjäger-Video
Einigen Hinweisen nach zu urteilen, die ich aus der Truppe bekomme, scheint dieses Video einen Nerv zu treffen: Jenseits von Karrierewerbung und -beratung, eindeutig Angriff der Fallschirmjäger betitelt. Ein Hinweis auf Möglichkeiten, die eben nicht jenseits von Kampfeinsätzen liegen.
Das ist ja wie früher ;-)
Das ist doch ganz normale Infanteriearbeit. Ist militärische Normalität denn so mittlerweile kontrovers, das diese Normalität selbst als Ausbildung Tabu sein soll?
Ein „typisches“ Video aus der Ausbildung.
Noch weit davon entfernt, „professionell“ zu sein-aber das ist auch nicht das Ziel.
Wo ist die Aufregung?
Vor allem nicht mal besonders präsentable infantristische Handarbeit! Aber naja, fairerweise muss man sagen, das diese spezielle Bahn auch nicht allzuviel hergibt.
Welche Aufregung?
Übrigens muß man das infanteristische Handwerk auch dann beherrschen, wenn man irgendwo ohne selbst an Kampfhandlungen teilzunehmen im Rahmen von VN-legitimierten Einsätzen einheimische Kräfte zum Schutz von Mädchenschulen und Brunnenbau sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten ausbilden soll.
@T. Wiegold
Welchen Nerv hat diese Darstellung militärischer Normalität denn getroffen? Wenn so etwas Normales einen Nerv trifft, wie Sie schreiben, dann scheint diese Normalität ja nicht mehr so selbstverständlich zu sein wie sie sein sollte.
Kann es sein, dass es zu einer Verwechslung gekommen ist? Sascha Stoltenow hat auf seinem Blog ein Fallschirmjägervideo veröffentlicht, welches eher in die Kerbe „Werbung“ schlägt und das in einem für die BW ungewöhnlich offensiven Stil.
Das Video „Angriff der Fallschirmjäger“ ist übrigens top! – infanteristisches Handwerk, ist einfach immer schön anzuschauen ;-)
Da ich selbst Merine infantrist bin, ist das eine ganz normale infanteristische Ausbildung. und war zu meiner ausbildungszeit 1988 nicht anders. Das Szenario natürlich fern ab eines realen Feinkontakt . Mit tatsächlichem Feindkontakt wäre eine solche vorgehensweise nicht möglich bzw täte man dies wäre die mission zum scheitern und mit hohen verlusten vorprogrammiert. Da es sich hier nur um eine Übung handelt wird hier auch nur die grundsätzliche vorgehensweise und bewegung im Gelände simulert.
Verstehe jetzt allerdings auch nicht wo jetzt das Problem liegt. Da eizigste was mich ein wenig erstaunt ist das diese Ausbildung noch genau wie vor 20 jahren ist und nicht den heutigem Auftrag der BW angepasst. Hieru fehlt es natürlich an realitätsnahen infrastrukturen in der flche , dies ist schon klar. Ansonsten kann ich als Infantrist da nichts schlimmes erkennen.
Die Fallschirmjäger der Luftlandebrigade 31
https://www.youtube.com/watch?v=f1C2MsuIWV0
gefällt!
Natuerlich ist das alles fuer Infanteristen Alltag – in der Selbstdarstellung der Bundeswehr aber nicht. Insofern trifft es den Nerv vor allem fuer diejenigen die, wie ich, sich regelmaessig beschweren dass die Bundeswehr sich zu sanft darstellt und bisher scheinbar davor zurueckgescheut gerade solche Sachen gross darzustellen.
Davon abgesehen stimme ich zu dass das „Fallschirmjaeger der Luftbrigade 31“ Wir.Dienen.Deutschland-Video in diesem Zusammenhang sehr viel relevanter ist.
@ HansG
ja so sehen die typischen Werbe Trailer der BW aktuell aus, diese zielen einzig und allein auf die Junge Bevölkerung zur Nachwuchsgewinnung
Professionell gemacht und im grunde nach nicht verfälscht , nur eben wenig Informativ.
Meine persönliche meinung ist , das diese Trailer doch etwas fremd der realität sind und wir deshalb so eine Hohe abbruchquote haben bei den bewerbern :(
Hier mal ein vergleich Trailer zu Informations Video der Marine , unsere Einheit MSK ,
deutschliche Untterschiede in der Message finde ich
Der trailer vermittelt Action Abenteuer etc.
Das video ist dagagen informativ :
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=89Z9wBBK2v0
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Vuk2wSgltro
Wenn aus den Waffen jetzt nicht echte Hülsen fliegen würden, würde ich denken ich gucke mir ein Softair Video an.
Die Bundeswehr scheint ja wirklich ein massives Ausrüstungsproblem zu haben. Da ist ja überhaupt fast keine Uniformierung zu erkennen. Das die Selbstbeschaffung sogar so in den „Heimbetrieb“ eingedrungen ist hätte ich nicht gedacht. Bin doch leicht entsetzt.
@ht_ (auch wenn wir ins OT driften)
An solchen Meinungen erkennt man das eigentliche Problem in der Bw:
Im Gefechtsdienst geht Zweckmäßigkeit vor Einheitlichkeit. Der Anzug des Soldaten richtet sich (oder sollte sich) nach dessen individuellem Auftrag (richten).
Der MG Schütze benötigt ein anderes „Load-Out“ als der Pointman. Der „Türöffner“ im Orts- und Häuserkampf führt andere Ausrüstung, Waffen und Kampfmittel mit als der Designated Marksman.
Die vom Dienstherrn zur Verfügung gestellte Ausrüstung berücksichtigt das aber nur bruchstückhaft. Grundsätzlich kann ich auch damit arbeiten. Die Frage ist:
1. Gibt es Ausrüstung die mir die Auftragserfüllung erleichtert bzw. meinen „Kampfwert“ steigert?
2. Bin ich bereit für dieses ggf. mein eigenes Geld in die Hand zu nehmen?
Die Bundeswehr will nicht jeden Trend der Industrie im Bereich der Ausrüstungen mitmachen…sonst hätte sie in den letzten 10-12 Jahren die Infantrietruppe wahrscheinlich dreimal mit komplett neuen Tragesystemen ausstatten dürfen…erst waren die Kampfmittelwesten das „tacticoolste“, dann die Chest-Rigs, derzeit werden von den vielen Soldaten Plattenträger favorisiert (entweder solo oder in Verbindung mit z.B. ChestRig).
Ich bin der Meinung, das für eine Armee im Einsatz, der zertifizierte Warenkorb unumgänglich ist. Der Dienstherr sucht 3-4 (oder mehr) Modelle des jeweiligen Artikels aus und prüft diese entsprechend. Erfüllt der Artikel die TL, wird er in den zert. Warenkorb aufgenommen und der Soldat kann diesen aus SEINEM (!!) Jahresbudget bestellen.
Eine Grundausstattung (nennen wir ihn mal den „Formaldienst- oder Innendienstanzug“) ist für alle gleich und MUSS erworben werden.
So ist sichergestellt, das im GefDst jeder Soldat das Handwerkszeug am Mann hat, mit dem er nach seinem Empfinden am besten arbeiten kann, der Dienstherr behält ein gewisses Mitbestimmungsrecht und jeder ist glücklich.
Das es immer wieder Einzelne geben wird die partout nicht fündig werden wollen und bei 23 verschiedenen zertifizierten Kampfmittelwesten dann doch die 24ste (unzertifizierte) bestellen und lieber aus eigener Tasche bezahlen, ist auch klar, aber viele der (wie ich finde) lästigen Diskussionen würden damit im Keim erstickt.
Etwas ähnliches praktizieren mWn die US-Streitkräfte (zumindest im Bereich US Army) seit vielen Jahren.
Danke für die Ausfürhliche Antwort.
Ich erwarte ja auch gar nicht das man im Jahr 2013 im Einsatz oder auf Übung mit Koppeltragegestell rumläuft, aber eine vernünftige Grundausstattung sollte wohl möglich sein. Immerhin schaffen das andere Nationen auch. Die Briten, die Amerikaner etc. pp. .
„Ich bin der Meinung, das für eine Armee im Einsatz, der zertifizierte Warenkorb unumgänglich ist. Der Dienstherr sucht 3-4 (oder mehr) Modelle des jeweiligen Artikels aus und prüft diese entsprechend. Erfüllt der Artikel die TL, wird er in den zert. Warenkorb aufgenommen und der Soldat kann diesen aus SEINEM (!!) Jahresbudget bestellen.“
Das klingt ganz gut und sinnvoll. Nur dann sollte der Dienstherr auch dafür Sorge tragen das wenigstens die Farbgebung bzw. der Tarndruck uniform ist.
Man sieht hier im Video zum Beispiel eine Weste in „MultiCam“. Sicher, MultiCam ist die „In“ Uniform überhaupt (selbst russische SOF tragen das Zeug mittlerweile), aber gepaart mit Flecktarn sieht es es einfach nur dämlich aus und es ist dadurch auch absolut kein Nutzen erkennbar, außer halt das es wohl verdammt cool ist.
Sorry für das OT
Hinsichtlich Ausrüstung sind die französischen Soldaten derzeit in Mali wohl das Maximum an unterschiedlichen Rucksäcken, Bekleidung und Trageausstattungen. Und zwar sowohl hinsichtlich Form als auch Farbe – das dürfte bei jedem deutschen REMF eine Herzinfarkt auslösen :)
@ht_ – schon einmal daran gedacht, dass Deutschland nicht der Nabel der Welt ist was innovative Militärausrüstung betrifft und die führenden int. Ausrüstungsfirmen deshalb keinen BW Tarndruck anbieten? :)
@Boots on the Ground – Die Franzosen sind das Paradebeispiel für dienstlich mangelhafte Ausrüstung – leider erstreckt sich dieser Mangel auch auf die Bewaffnung (was bei der BW zum Glück kaum der Fall ist). Leider wird dieser Umstand in Deutschland oft als taktische Leichtigkeit gehypt – in Wahrheit hat das schon französischen Soldaten das Leben gekostet und ist eine Konsequenz der leeren Kassen und einer misserablen Beschaffungspolitik.
@Interessierter – Der Warenkorb ist die beste Idee welche ich bis jetzt zu diesem Thema gehört habe. Sie macht auch vorallem ökonomisch Sinn, da hier ex-post und nicht ex-ante koordiniert wird. Das führt dazu, dass Ressourcen nicht verschwendet werden.
Darüber bin ich mir im Klaren, ich hatte das ja an anderer Stelle schonmal geschrieben (allerdings mit Bezug auf Großgerät).
Die Schutzwesten der Franzosen befinden sich dem Äußeren nach immer noch auf Stand der Schutzweste Standard / Bristol, was auch ein Grund sein dürfte, warum französische Soldaten zumindest auf Übungen fast nie Schutzwesten tragen, auf den aktuellen Fotos auch fast nie und für Afghanistan zumindest teilweise mit CIRAS ausgestattet werden….
@ht_
„Das die Selbstbeschaffung sogar so in den “Heimbetrieb” eingedrungen ist hätte ich nicht gedacht. Bin doch leicht entsetzt.“
Meine aktiven Infanteristentage liegen nun einige Jahre zurück, aber den Konflikt zwischen den Verfechtern der ZDv 37/10 und der Truppe gibt es schon seit langem, und auf beiden Seiten gibt es unangemessene Extreme. Der Spieltrieb ist fester Bestandteil soldatischer Natur, und man könnte die im Video gezeigten klassischen Taktiken größtenteils ohne „tacticoole“ Ausrüstung genausogut ausführen, aber es ist trotzdem leider nicht alles zweckmäßig, was die Bundeswehr zur Verfügung steht. Da Nachschub an selbstbeschaffter Ausrüstung in den laufenden Einsätzen meist kein Problem ist und man sich die Päckchen vom zivilen Händler sogar direkt und mehrwertsteuerbefreit in den Einsatz schicken lassen kann (nachträgliche Verzollung nicht vergessen!), neige ich dazu dafür zu plädieren, den jungen Kameraden diese Freiheit einfach zu lassen. Eingreifen muß der Vorgesetzte m.E. nur, wo diese plötzlich mit leicht entflammbaren Kunstfasern etc. auftauchen.
das Bekleidungs Problem bringt die privatisierung mit sich … da die gesellschaft die uns ausstattet und die „Kleiderkammern“ betreibt auch viele andere Nationen ausrüstet ist dieses wirr war an ausrüstung schon nachvollziehbar …. hatte die BW früher alles hundertfach auf lager … hat die BW bei auslagerung auf eine Private gesellschaft lediglich eine „kleine Grund Ausstattung“ vorgegeben. Das die jungs sich selbst hier zu lande sich zb. ordentlichen Kälteschutz etc selbst kaufen müssen von ihrem mikrigen Wehrsold damit sie im gelände nicht frieren .. ist für mich untragbar !!! .. Die BW spart durch aussetzung der wehrpflicht und Standort auflösungen etc Millarden …. warum wird dies jetzt nicht endlich mal in eine Ordentliche Ausrüstung investiert ? …. diese Antwort bleibt uns der BmVg schuldig . Der „Verteidigungsetat `“ ist zudem noch angestiegen . Und wieso überhgaupt wird das Bundes“Verteidigungs“ Ministerium nicht endlich mal der umstrukturierung angebpasst … den NAmen trägt es zu unrecht … diesen Auftrag haben wir bereits seit 20 JAhren nicht mehr
Apropos Ausrüstung:
„Russische Armee führt nach 300 Jahren Strümpfe ein.“ (ka-news.de)
Die Zeit der Fußlappen ist vorbei :D
Und das beste daran eine Koppelschloß in Einheitsgröße deren Text sich seit ein paar Jahren nicht geändert hat, ist nicht lieferbar ;-)
Manöverkritik aus der Ferne ist schwierig und meist etwas unfair. Ich fände es interessant, ob die Fallis mal die Möglichkeit hätten Eindrücke von der 75th oder den Royal Marines zu erhalten oder einen Austausch zu betreiben um den eigenen Ausbildungsstand besser einschätzen zu können. Das würde die Jungs mal nach vorne bringen, auch wenn es kein Auswahlverfahren wie bei den anderen gibt.
Jein. Manöverkritik aus Ferne ist schwierig, wenn es um taktisches Vorgehen und Verhalten geht, da ein solches Video immer nur Ausschnitte und nie die Gesamtlage oder den Blick aus der Sicht des Führers zeigt. Was Ausrüstung und auch Ausbildung angeht, kann man da doch auch aus der Ferne einiges beurteilen:
(1) Der Videoclip zeigt, dass Gefechtsschießen nicht die Krönung der Ausbildung darstellen, denn der fehlende Widerstand von Feindseite (AGDUS, besser aber noch SIMUNITION) führt dazu, dass sich die Soldaten wie Atomziele im Gelände bewegen, von den taktischen Einschränkungen durch Sicherheitsregelungen zu schweigen.
(2) Ich akzeptiere ja, wenn Soldaten statt den Helmbezug zu Tarnung zu verwenden, diesen besprühen (selbst wenn dann die Möglichkeit fehlt geländeangepasste Tarnung anzubringen). Ich sehe aber nicht den Nutzen eines vollkommen ungetarnten Helms – denn der Helmbezug wird dienstlich geliefert. Passt er nicht auf den privat beschafften Helm, bieten deutsche Hersteller mittlerweile entsprechende Bezüge an.
(3) Der Einsatz des MG3 scheint mittlerweile eine unbekannte Kunst zu sein: Der MG2-Schütze rennt wohl irgendwo anders rum, sonst hätte er bei der Störung des MG bei 2:53 das Deckungsfeuer zumindest begrenzt aufrechterhalten können (von der Beobachtung und Feuerleitung mal ganz zu schweigen). Gurtkasten bzw. Gurttrommeln sind zunehmend unbekannt (in fast allen Videoclips nicht zu sehen), wenn man 4:54 sieht, muss man sich über Störungen nicht wundern. Und schließlich führt der MG-Schütze auch kein G36 mit – selbst wenn das schon seit Jahren Usus ist, ist es trotzdem falsch (und die Vorschrift sieht es anders vor). Oder werden für die Einsatz als Streife / im Beobachtungsposten munter die Waffen durchgetauscht?
Ich korrigiere (3) mal insoweit, dass der MG-Schütze 2 in dieser Szene ein bis zwei Meter links vom MG-Schützen 1 hinter dem Hügel in Stellung gegangen ist (zu sehen ab 2:48).
Das Verhalten des MG- Schützen ist dennoch nicht gut. Bei der Störung geht er nicht in Deckung, sein MG 2 übernimmt nicht die Waffe oder das Deckungsfeuer. Die Störung mag auch dem Gurt geschuldet sein, denn diese sind ja auch nicht mehr die jüngsten. Dennoch wird die Störung ohne Kasten geradezu provoziert.
Desweiteren fiel mir auf:
– Kein MG 4, AG 36 war dabei (vmtl. nicht ausgestattet?)
– ballistische Brille mal da, mal nicht, mal irgendwas. Gerade beim Waldkampf mit den vielen Splitterchen ein MUSS!
– die umgehängte Waffe des MG 2 zeigt ganz oft nach hinten!
AG36 ist bei 4:44 und 5:04 im Einsatz und wird parallel zu GraPi mitgeführt („zum Zugänge sprengen“ – mit HE- oder AP-Munition?). Wobei ich auch die GraPi (bzw. deren Nachfolger M320) bevorzugen würde, da diese die Waffe nicht zusätzlich belastet und ein Wechsel zwischen den Schützen ohne Probleme möglich ist.
Vermutlich hatte man sowohl MG4 als auch MG3 in der Waffenkammer und hat sich für letztere entschieden…
@Boots on the Ground:
„(1) Der Videoclip zeigt, dass Gefechtsschießen nicht die Krönung der Ausbildung darstellen, denn der fehlende Widerstand von Feindseite (AGDUS, besser aber noch SIMUNITION) führt dazu, dass sich die Soldaten wie Atomziele im Gelände bewegen, von den taktischen Einschränkungen durch Sicherheitsregelungen zu schweigen.“
Ich gehe mal davon aus das die BW in diesem Szenario kein AFG Szenaro nachspielt wo man sich nach Beschuss so lange in die Stellung verkrümelt bis CAS oder Rückzug kommt.
Es gibt Angriffsszenarien (WK 2) wo auch mal die Offensive mit einkalkulierten Verlusten zum Erfolg führt!
Das gezeigte in dem Video ist ein Vorgang wie er nun mal in einem richtigen Krieg (nicht AFG) für Infanterie an der Tagesordnung ist, inkl. Atomziele…
Ich glaube kaum dass Boots on the Ground uebertriebene Aggressivitaet angemangelt hat. Eher die scheinbar fahrlaessige Tendenz der Soldaten etwas gemaechlich und nur begrenzt geduckt zu maenoevrieren und die ganze Zeit den Kopf rauszustrecken. Man sieht ihnen doch schon sehr an dass sie sich nicht gerade vor Feindbeschuss sorgen machen und sich eben so bewegen wie man es tut wenn man sehr bewusst Pappkameraden bekaempft.
Meiner Meinung nach ist das nichts außergewöhnliches. Auf dem Youtube Kanal der Bundeswehr gibt es mehrere Videos in denen Kampfhandlungen auf Schießbahnen oder Übungsplätzen vorgestellt werden.
Stichwortsuchen im Youtube Kanal der BW nach z. B. „Ozelot“, „Auftrag Angriff“, „Aufklärer auf dem Sprung“, „Der Leopard zeigt seine Krallen“, „Flugkörperschiessen“, „Ortskampf“, „Koordinierstes Feuern“, „Konvoi unter Beschuss“, „Feuer und Bewegung“, „Nahkampf“, „Panzergrenadiere“, „Hochwertausbildung“, „Brückenschlag“, „Gefährliche Aufklärung“, „ISAF Alarmübung“, „Häuserkampf“, „Artillerieschiessen“ liefern entsprechende Ergebnisse.
Sorry, aber das wird jetzt etwas länger:
@Orontes
Volle Zustimmung, das hier gezeigte kann man auch mit Koppeltragegestell machen…aber spätestens bei der Kapazität scheidet es sich dann wieder Ich kann in meine KMW/ChestRig/Carrier ohne weiteres 8-10 Gewehrmagazine 3-4 Pistolenmagazine und ggf. noch weiteres „Gedöhns“ ranknüppeln…das gibt mir sdchon einiges an Munition an den Mann, und vor allem schnell verfügbar. Ein Koppeltragegestell kann das nicht!!!
Spätestens beim Ausweichen unter Beschuss sind dann die 8-10 Magazine auch mal ganz schnell leer…
@BlueBeret76
Da muss ich doch mal versuchen das eine oder andere Gradezurücken:
Das „Wirr“ an Ausrüstungen ist den persönlichen Wünschen/Befindlichkeiten der jeweiligen Träger aus dem Video geschuldet und nichts sonst (die Gründe dafür habe ich in meinem langen Post bereits aufgeführt). Privatisierung der Kleiderkammern hat damit absolut GARNICHTS zu tun. Was der Soldat von der Bekleidungskammer bekommt, ist nach wie vor eine DEUTSCHE Uniform und nichts anderes (5farb tarndruck oder 3farb tarndruck). Das jeder gute Hersteller (oder wer sich dafür hält) inzwischen auch andere Tarnmuster in „deutscher Form“ (Schnitt, Hoheitsabzeichen o.Ä.) anbieten ist dem Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage geschuldet (Soldaten, Reenacters, AirSoft-Spieler, Verrückte, usw.).
Zum „mickrigen Wehrsold“ der „armen Jungs“:
Ein Freiwillig Wehrdienstleistender liegt min. so zwischen € 800 und € 1200. Dazu fährt er kostenlos mit der DB zum Dienst und nach Hause, bekommt 3 Mahlzeiten am Tag Kostenlos oder das Geld dafür ausgezahlt, Besondere Zuwendung zu Weihnachten (Weihnachtsgeld), wohnt umsonst in der Kaserne…evtl. über Unterhaltssicherung noch die heimatliche Wohnung weitergezahlt, sowie u.U. die Kosten für seine Lebensversicherung unter gewissen Vorraussetzungen.
Wenn man das alles kumuliert, steht ein Wehrsoldempfänger oftmals besser da als ein SaZ, insbesondere wenn der SaZ weite Strecken pendelt UND die Wohnung am Dienstort selbst zahlen muss weil keine Kapazität in den Kasernen vorhanden ist.
Also bitte nicht an die Mär vom armen Wehrdienstleistenden glauben, dem man am Bahnhof ein Bier ausgibt, weil es noch so lange hin ist bis zum nächsten 15. des Monats….
@Niklas
Auch bei den FschJg gibt es ein Auswahlverfahren…weil du explizit die 75th aufgeführt hast etwas ausführlicher dazu:
In Anlehnung an das 75th Ranger Regiment wurden in den FschJgBtl sog. EGB-Kräfte aufgestellt (Erweiterte GrundBefähigung). Diese Kräfte sind vornehmlich für das Zusammenwirken mit Spezialkräften weitergebildet. Können aber auch autark (ohne Zusammenarbeit mit SOF) als „leistungsgesteigerte FschJg“ operieren.
Das Aufnahmeverfahren für die Ausbildung zum EGB Soldat ist Recht knackig und fordernd (u.a. Märsche und Gepäckläufe, Orientierungsübungen, Hindernisparcours mit Zusatzaufgaben, Schwimmen, Durchschlagephase mit Einlagen und seeeehr wenig Schlaf).
@all
Das taktisch nicht 100% richtige Verhalten lässt sich mit dem Wort „Übungskünstlichkeit“ zusammenfassen… Jedoch habe ich mir sagen lassen, das das Gros der Soldaten dazu neigt, wenn es das erste mal in seine Richtung „pfeift und zischt“, seine Rübe eher zu sehr einzuziehen und an den Grundsatz „Wirkung vor Deckung“ erst wieder erinnert werden muss.
@ht_
Auch die Tatsache das man sich bei „Beschuss verkrümelt bis CAS oder Ausweichen“ (ZITATENDE) ist spätestens seit QRF 2/3 obsolet. Bis dato wurde bei Hinterhalten grundsätzlich durchstoßen oder ausgewichen. Mit Beginn von QRF 2/3 (müsste mWn Teile LBewglJgRgt 1 gewesen sein) hat sich das hin zur Annahme des Gefechts, mit dem Ziel den Feind zu werfen, geändert – taktische Sinnhaftigkeit Vorausgesetzt.
Wie es derzeit aussieht kann ich nicht beurteilen (dem Vernehmen nach wird aber wohl wieder eher defensiv agiert, man möchte ja auf der Zielgeraden nicht noch jemanden verlieren).
@ Interessierter
Wow, sehr interessant! Meinst Du mit EGB die Fallschirmspezialzüge der Bataillone?
Für den normalen Fallschirmjäger gibt es aber noch kein Auswahlverfahren, wie z.B. bei den Paras, Para Commandos (Belgien) usw., oder?
Danke für die Info! Mit der Zusammenführung der Brigaden ist vielleicht ja die Saat
für eine ganz klar umrissene Eliteeinheit gesäät. Ich bin neugierig.
@Niklas
Die USA und viele andere Länder haben auch keine „spezielle“ Auswahl für Fallis. Jedes Btl hat eine EGB-Kp für die beschriebenen Aufgaben und in der 1. Kp einen Fallschirmspezialzug zur Aufklärung, als Vorauskommando und entsprechend spungtechnisch ausgebildet (HALO / HAHO).
Edit: Ich fürchte durch die Regimenter werden Fehler wiederholt die man schon gelernt haben sollte, besser wird es wohl nicht aber es dauert auf jeden Fall… vgl. CH-53 ;)
Ich glaube nicht ! … da ich als Reservist nah bei der Truppe bin und mein Sohn aktuell Als Fwdl23 beim MSK seinen Dienst verrichtet beruhen meine texte nicht auf Informationen Dritter etc.
Nochmal zum Wehrsold … zu meiner Dienstzeit 275 DM/mtl. …. Ausrüstung Vorsinflutlich , Zugfahrt erinnerte mich jedes WE an die Kinderlandverschickung a la Holzklasse und ich musste jede Fahrt gute 700km zurücklegen. Zur Kleidung … ich finde es sehr gut das die Jungs auch privat beschaffte Ausrüstung tragen dürfen, dies war bei uns undenkbar. Also war meine Ausführung keinesfalls Negativ gemeint.