Erster EuroHawk-Testflug über Deutschland
Am (heutigen) 11. Januar hat der EuroHawk, die neue Groß-Drohne der Bundeswehr, ihren ersten Testflug über Deutschland absolviert – die EADS-Tochter Cassidian veröffentlichte heute dieses kurze Video dazu.
Das ist ja das erste Mal seit einigen Monaten, dass man wieder was vom EuroHawk sieht. Geliefert worden war der unbemannte Flieger, der auf dem GlobalHawk von Northrop Grumman basiert und von EADS mit SigInt-Technik ausgestattet werden soll, gehört hatte man von dem Gerät ja eine ganze Weile nichts. Der Roll-out war bereits 2011, und eigentlich hatte der EuroHawk bereits im vergangenen Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert werden sollen…
(Warum liest man heute eigentlich nichts von der Luftwaffe dazu?)
Nachtrag: Die Luftwaffe verweist zu Recht darauf, dass es ein Testflug der Industrie war… Dazu gibt es auch eine Mitteilung von EADS Erster Sensor-Testflug der unbemannten Plattform Euro Hawk® erfolgreich (ich werde EuroHawk dennoch in journalistischen Texten nicht mit ® schreiben), und Spiegel Online hat nachgefragt:
Wie ein Sprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (BAAINBw) erklärte, soll der „Euro Hawk“-Prototyp im letzten Quartal 2013 dem Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ in Schleswig-Jagel übergeben werden – sofern es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt.
Hm, ich könnte jetzt mal böse sein und feststellen, dass man im Video nicht mehr sieht, als dass die Drone starten kann… was sie aber auch schon konnte bevor EADS sie in die Finger bekam. Beweist also allenfalls, das EADS das Teil noch nicht kaputt gemacht hat… leider nicht, dass es einer Einsatzbereitschaft nahe käme ;)
@Kerveros
Interessanterweise gibt es ja außer dem Video bislang keinerlei Information dazu, weder von EADS noch von der Luftwaffe (deren letzter Eintrag auf ihrer Webseite zum Stand der Dinge ist der oben verlinkte vom Oktober 2011…).
Nicht nur die Luftwaffe ist an dem Vogel beteiligt……
http://www.kommando.streitkraeftebasis.de/portal/a/kdoskb/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK94uyk-OyUfL3s4kQQ1i_IdlQEALVl3d0!/
Nur die Informationspolitik ist, denke ich, aus bekannten Gründen dort eher zurückhaltend.
Ist die nun in die USA zurückgeflogen? Ist bestimmt noch Garantie drauf!
@Huemmi:
Woran ist heutzutage denn nur eine TSK beteiligt ;) ?
@T.W.:
Um es noch einmal böse zu formulieren: Welches EADS Produkt kam jemals pünktlich und entsprach vollständig der eigentlichen Forderung ;) ?
Insofern ist die Informationspolitik durchaus verständlich… man stelle sich vor BER im kleineren Rahmen aber dafür immer und immer wieder in der Presse…
@Kerveros:
Mir ist durchaus bewusst, dass heutzutage kaum eine TSK ein Projekt alleine beackert ;-)
Bin mal gespannt wie es mit dem Vogel so weitergeht und ob die Politik nach der unsäglichen, nennen wir sie „Drohnenkriegdiskussion“, weiter daran festhält, obwohl auch bestimmt schon zig Mrd. hineingeflossen sind. Für die Fähigkeiten der BW halte ich den EURO HAWK jedoch grundsätzlich für eine sinnvolle Ergänzung…..
@all: Siehe Nachtrag oben.
@Huemmi:
was letzteres angeht: ja und nein soweit es mich angeht. Als Ergänzung der Fähigkeiten ja… Ersatz der Briguet, als der sie eingesetzt werden soll wohl weniger… warum haben die Amerikaner sonst die bemannte Aufklärung nicht aufgegeben und arbeiten ständig weiter daran?
Komemn wird der Vogel so oder so… ob sich am Ende der Aufwand gelohnt hat ist dann wohl eher die Frage ;)
Habe mal gehört, dass es bei nur dem einen Flieger bleiben soll. Weiß jemand was darüber?
Aber eben nur der Eine und nicht 5!
Eine kleine Do 228, kleine Boing oder Airbus mit der entsprechenden Avionik könnte 98% der Aufträge für einen Bruchteil des Finanzaufwandes und könnte an jedem Flugplatz gewartet und gestartet werden!
@Elahan:
Nicht zu vergessen, dass ein bemannter Flieger nicht auf Bandbreite für die Datenübertragen und folgende Auswertung an entfernten Orten angewiesen ist…
Aber mal eine andere Fragestellung zum Thema: jetzt steht ja auch ein Artikel auf welt.de und beschreibt auch die Drone als ‚großen Datenstaubsauger‘. Wie stellt man sich denn das Ganze rein rechtlich vor, wenn eine zivile Firma mit Unterstützung der Bundeswehr über Deutschland Funk und GSM abhört um die Payload zu testen… ?
@Kerveros: Solange sie nicht gespeichert werden, sehe ich kein Problem. Spätestens mit der Landung sollten die Aufeichnungen von Radar, Funk, Telefon etc. doch gelöscht werden können.
@ Kerveros:
Ich denke, es liegt, wie so oft, am Geld, dass es, wie sie sagen, „nur“ eine Ergänzung und kein echter Ersatz für die Brigitte ist. Aufgrund des ewigen Sparzwangs und des teurer werdens wird leider zu oft gefragt:“Hmm, wir haben nur noch x Millionen übrig im Projekt. Auf welche Fähigkeit könnten Sie am ehesten verzichten?“
Das Ende vom Lied ist hinlänglich bekannt: die Truppe bekommt zwar den Vogel, aber möglicherweise nicht mit den Fähigkeiten, die sie eigentlich bräuchte. Aber nochmal: Besser als nix! Momentan ist die luftgestützte Aufklärung der Bw wohl eher mau (lasse mich natürlich von Fachleuten eines besseren belehren )….
Leider kann ich meinen Beitrag von eben nicht mehr editieren, daher als Nachtrag:
Sehr viel interessanter als die datenschutzrechtlichen Bedenken während der Erprobungsphase ist aus meiner Sicht die Integration von UAVs in den europäischen Luftraum. Hier scheint mir noch sehr wenig Vorbereitung getroffen worden zu sein.
Auch wenn die cruising altitude in etwa Flight Level 450 (Aussage BAAIN) über den Reiseflughöhen von Airlinern liegt, beamt sich das Gerät ja nicht dort hin.
Und jedes Mal großflächig den Luftraum sperren für Start, Steig- und Sinkflug sowie die Landung kann doch keine Lösung sein, sobald die militärische Zulassung erteilt worden ist und die Fluggeräte in Schleswig zum regulären Einsatz kommen.
Gab es nicht im letzten Jahr eine BT-Initiative um „Drohnen“ gesetzlich regeln zu lassen? Wurde doch auch hier bei @T.W. diskutiert, oder?
Schon wieder hat D gesetzgeberisch den Anschluß verpasst und muss sich von der Wirklichkeit treiben lassen, reagieren statt zu agieren.
Von Überrumpelung kann bei diesem Thema aber wirklich keine Rede sein, so lange wie dieses Thema schon regelmässig auf der Agenda steht.
(Aber eine Herdprämie ist ja auch wichtig….)
@Huemmi:
auch mit Geld sind gewisse Fähigkeiten kaum zu ersetzen…
@TomTom:
Wenn die Daten aber nicht gespeichert würden, wie wollte man dann sinnvoll auswerten… wenn man mit der Drone wirklich zum Beispiel SMS lesen könnte müsste man sich zum Test welche auf den Schirm zaubern… unabhängig davon ob man die Daten später wieder löscht. Wenn ein Briefträger einen Brief öffnet und später vergisst, was er da gelesen hat und den Brief wieder geschlossen zustellt… war es dann keine Verletzung des Postgeheimnisses? Prinzipiell dürfte doch die Bundeswehr keine Befugnisse zur Aufklärung im ‚Inneren‘ haben, oder? Andersherum: wenn die Firma nach einem Test behauptet es habe geklappt und die Daten sind gelöscht, wie will man das überprüfen? Wer authorisiert die Leute, die den test überwachen zum Lesen der Daten während des Testes?
@TomTom:
„Und jedes Mal großflächig den Luftraum sperren für Start, Steig- und Sinkflug sowie die Landung kann doch keine Lösung sein,“
Macht man doch für Alarmrotten auch regelmäßig… spannender ist bei Dronen der Fall, dass die Steuerung versagt und die Drone selbstständig weiterfliegt.
@TomTom
Die Diskussion über die Gesetzeslage hatten wir hier vor gut einem Jahr:
http://augengeradeaus.net/2011/12/himmel-frei-fur-die-drohnen/
Allerdings, so höre ich von Fachleuten, ist Deutschland beim Thema Unbemannte Luftfahrzeuge im kontrollierten Luftraum nicht hinter anderen Nationen zurück, oder anders gesagt: Die sind auch noch nicht weiter.
Der Eurohawk nutzt für Steig- und Sinkflug bestehende Lufträume (ED-R) die dann für den zivilen Verkehr nur eingeschränkt nutzbar sind.
Auch die Alarmrotten nutzen bestehende Lufträume, hier wird nicht extra Luftraum gesperrt.
Die in der Tat interessante Frage zum Abhören und Auswerten von Mobilfunkgesprächen haben auch die Grünen schon im April 2012 gestellt.
Antwort der Bundesregierung:
VS-NfD
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/093/1709316.pdf
Frage 39
Herr Wiegold, Sie werden für Journalistenpreise nominiert, weil Sie über Panzergeschäfte berichten, die im Bundessicherheitsrat behandelt werden.
Sie wollen uns doch nicht erzählen, dass Sie nicht die Antwort der BReg auf diese Frage kennen!
@Schorsch: aber schon freigeräumt… für die Alarmrotten wird der Weg schon freigeräumt.
@K.B.:
wenn CCC Hacker mit ein paar billig-Handys und Laptops des GSM Verkehr mitlesen können und dies auch schon vor Jahren unter Beweis stellten, dann wäre es wohl töricht, diese Frage nicht mit ‚ja‘ zu beantworten. Ob das Equipment auch wirklich verbaut ist wäre dann ein anderes Thema. Da in allen interessanten Ländern aber regelmäßig weder fließend Wasser noch eine verlässliche Stromversorgung existieren, aber irgendwie die Masse Handys hat, wäre es schon arg peinlich, wenn man daran nicht gedacht hätte…
39(2) könnte man dann nur noch mit ‚das Equipment bleibt über Deutschland ausgeschaltet‘ sinnvoll beantworten, was letzten Endes bedeutet, das man blindes Vertrauen haben müsste oder der entsprechende Ausschuss für die Kontrolle der Geheimdienste dann auch die Arbeit der Bundeswehr begutachtet…
Vertrauliche Informationen tauscht man nicht per Telefon aus. Dies wußten schon unsere Vorfahren. Was soll diese Diskussion denn bringen?
@Kerveros: Das wage ich zu bezweifeln. Alarmrotten werden im Fall eines A-Scambles (vermutete Flugzeugentführung) zügigst an das Ziel heran geführt, in dieser Zeit dürfte es nur schwer möglich sein, Lufträume zu räumen.
Als hoheitlicher Luftverkehr werden ggfs Mindestabstände und Höhenstaffelung nicht eingehalten, mehr aber auch nicht. Ist auch nicht nötig.
Zu den ED-R: Mir ist keine bekannt, die vom Boden bis auf die geplante Reiseflughöhe der GlobalHawk reicht. Daher wird der geplante Flugverkehr ja auch per NOTAM bekannt gegeben.
Wenn die Steuerung ausfallen sollte (das meiste passiert sowieso per Autopilot), fliegt das Ding entweder eine vorher festgelegte Route zur Landung ab oder fliegt schlicht seine vorher einprogrammierte Route.
Gerüchten zufolge gab es auf dem Überführungsflug eben dieses Problem, hat ja scheinbar auch geklappt.
@Kerveros
Das Datenvolumen kommt keinesfalls durch die Steuerung sondern durch die Echtzeit Übertragung der Aufklärungsergebnisse! Wenn man Echtzeit will kommt man um den Satcom link nicht herum-bemannt oder unbemannt.
Und SIGINT ist auch mehr als Funk und GSM- Radar zum Beispiel. Wenn man über einen längeren Zeitraum einen Bereich permanent aufklären kann ergibt sich ein recht gutes Bild, selbst wenn Flarak Stellungen ihr Radar nur fur Sekunden anstellen.
Das Problem ist eben dass man für eine 24/7 Überwachung mehr als einen Vogel braucht. 5 ist da glaube ich schon das absolute Minimum.
Man munkelt aber dass die Sensorik spitze sein soll.
Es ist nunmal ein generelles Problem dass einfach kein Geld da ist. Dann kauft man abgespeckte Systeme (Eurofighter ohne forward looking infrared, EuroHawk-aber erstmal nur einen-was operationell Blödsinn ist, beim A400M wurde doch auch der Tiefflug Autopilot gestrichen, usw). Ein Flugzeug ist kein Panzer-da ist alles aufwendiger. Und wenn man als BW Breite vor Tiefe propagiert, dann hat man zwar von allem etwas, kann überall mitreden-aber einsetzen kann man es nicht. Oder eben nur begrenzt.
Ist eigentlich festgelegt, dass die Bundeswehr die inhaltliche Auswertung der gesammelten Daten macht, oder betreibt die Bw nur das Aufklärungsmittel und der BND macht die Auswertung mit all den Befugnissen, die der Geheimdienst hat ?
@ TomTom
Wenn die Funkverbindung zur Steuerung aus irgendwelchen Gründen abreißt, dann geht der Euro Hawk auf die vorher programmierte Flughöhe. Wenn die aktuelle Flughöhe in der manuellen Steuerung von der vorher programmierten Flughöhe drastisch abweicht, dann marschiert das Flugzeug mal kurz 10000 feet höher, quer durch 20 Flugflächen und bringt die zivilen Flugverkehrslotsen erheblich zum Schwitzen.
Klar gibt es keine ED-R die von Ground bis Unlimited geht, aber ich kann ja mehrere ED-R kombinieren und dann geht das.
Und 10.000 Fuß sind keine 20 Flugflächen, sondern 10.
Was macht denn ein ziviler Airliner, der auf Flugfläche 390 unterwegs ist, wenn er einen Druckabfall bekommt? Er sinkt auf unter 10.000 Fuß. Das ist auch kein Problem. Auch die „Piloten“ des Eurohawk stehen in Verbindung mit der Flugsicherung, der Falke strahlt seinen Transponder ab und ist somit für anderen Verkehr auf dem TCAS sichtbar.
Auch brauche ist deshalb kein Passivradar um den Vogel zu sehen. Nur um ihn vom Himmel zu holen, muss ich erstmal so hoch schießen können….
„Nur um ihn vom Himmel zu holen, muss ich erstmal so hoch schießen können….“
Da wären wir dann wieder bei der Alarmrotte..
@TomTom: das die Alarmrotten nicht exklusiv ganze Gebiete egsperrt bekommen ist mir auch klar, aber man versuchtnach allem was ich weiss schon ihnen alles aus dem Weg bzw zur Seite zu schaffen ;)
Was den Ausfall der Steuerung angeht ist das mitnichten so simpel. Klar hat die moderne Drohne eine automatik mit einem festgelegten Notfallverhalten, was aber quasi bedingt, dass dieser Modus als quasi-autonomes fliegen zertifiziert und abgenommen ist. Es gibt auch schon seit 20 Jahren Versuchsautos, die komplett autonom fahren können – die darf man trotzdem nicht ohne Menschen auf die Straße loslassen. Die Frage ist also: verlässt sich eine Deutsche Flugsicherung blind auf die Ansage des Herstellers, oder würde man trotzdem den Luftraum sperren – wie das anderswo durchaus passiert ist (was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass man nicht unbeding ein Radar zur Hand hatte um die Vögel zu verfolgen…)
@Loki: woher das Datenvolumen kommt ist mir klar. Der SatCom Link reicht dafür aber auch kaum aus, wenn man den ‚Staubsauger‘ mimt, das sollte allenfalls selektiv gehen, wenn ich genau weiss, was ich will. Wenn ich die aufzeichnen will, dürfte das nach den Meßtechnikvorlesungen bedeuten, dass ich entweder nur ‚aufbereitete‘ Daten übertrage, die nach gewissen Parametern selektiert wurden oder aber eine entsprechende Bandbreite habe… da würde ich gerne mal aus der technischen Interessiertheit heraus einen Vortrag von EADS hören ;)
1. Kommt die Alarmrotte nicht so hoch und
2. wird der Alarmrotte aufgrund der Kürze der Zeit nicht der Weg freigeräumt. Wenn man Glück hat, bekommt man einen freien Level, oder man geht eben so hoch, dass man über den Airlinern fliegt. Man bekommt keinen Freifahrtschein.
3. Wenn der Hawk ein technisches Problem hat, gilt das das Luftnotfall, wie bei jedem anderen Flieger auch und er geniesst Priorität.
Vielleicht sollten manche Leute nicht wiedergeben, was sie glauen zu wissen, sondern sich eher mal an die Fakten halten.
@Schorsch:
Auch wenn ich jetzt das Gefühl habe das es etwas wenig sachlich und mehr persönlich wird:
(1) War auch davon die Rede, das man Flächen kreuzt und nicht nur Kreise in einer Höhe zieht.
(2) Unter der ‚Weg wird freigeräumt‘ war ebenfalls nie die Rede davon einen Korridor von 0-450 in 50 Meilen Breite zu bauen.
(3) War nie die Frage, ob er Priorität geniesst, sondern wie die Reaktion der Flugsicherung darauf aussehen würde… inbesondere eben auf den Sicherheitsabstand, dem man einem ggf. nicht berechenbaren Automaten da einräumt…
-> Vielleicht sollte manchen Leute Lesen, respektive hinterfragen, bevor sie anschuldigen…
Zurück zum Thema: In der heutigen Berichterstattung auf Heise dazu ein klares Oops! ;)
“ an dem die Bundeswehr wie vorab erklärt vier weitere Großdrohnen bestellen muss, damit wieder eine kontinuierliche SIGINT-Überwachung über Deutschland aufgenommen werden kann.“
Wie kommen die denn darauf, dass die Bundeswehr eine SigInt-Überwachung über Deutschland vorhat?
Und noch einmal:
Für den Steig- und Sinkflug nutzt der Vogel bestehende ED-Rs. Er kommt also nicht in Konflikt mit zivilem Flugverkehr.
Auch die QRA(I) muss steigen und sinken um auf die ggf. koordinierte Flugfläche zu kommen. Da wird nix freigeräumt, da staffelt der Aircraft Controller im CRC.
Und die Reaktion auf einen Notfall des Eurohawk ist ähnlich der beim Notfall eines Dreamliners. Das Flugzeug mit Notfall bekommt Prioriät 1.
Im Übrigen ist die Reaktion des Automaten berechenbarer als die eines Menschen.
Das ist ja der Gag, über der BRD benötigt niemand den EH! Wir werden sehen, dass auch da Breite vor Tiefe geht, einen werden wir besitzen und zum richtigen Betrieb und zur Aufklärung an den EU Grenzen wird es eher selten kommen! Ein weiteres Stehzeug!
Die alte Brigitte ist auch nicht über Deutschland geflogen und hat wertvolle Daten geliefert. Und genau da wird auch der Hawk fliegen!
@Schorsch
„Die alte Brigitte ist auch nicht über Deutschland geflogen und hat wertvolle Daten geliefert. Und genau da wird auch der Hawk fliegen!“
Falsch, sie über DEU geflogen und konnte sich als ganz normales Flugzeug in jedem Luftraum anmelden. Der EH benötigt für jeden Flug eine Sondergenehmigung, er wird kaum Daten in Echtzeit liefern, wenn doch, dann zu einem hohen Preis und mit fehlenden Flexibilität.
Auch war das Flugprofil der Brigitte ein abwechslungreicheres als es dem EH möglich ist!
@Schorsch: Siehe Überlingen, wo das TCAS den Crash sicher verhindert hätte, wären beide Piloten den Kommandos des Systems gefolgt oder hätte den Job ihrem jeweiligen Autopiloten überlassen. Luftraumaufteilung ist eine Methode von gestern. Hauptproblem bei automatischer Flugführung ist jedoch, daß man bei einem Unfall den Programmierer verhaften müsste und keinen Piloten verantwortlich machen könnte.
TCAS= Traffic Alert and Collision Avoidance System
Das EADS- bashing ist ja kaum noch auszuhalten. Würden sich die Besteller eines Systems irgendwann mal zu einem Design- Freeze durchringen und den Auftragnehmer das Produkt in Ruhe fertig entwickeln und bauen lassen, käme selbiges vielleicht auch im zeitlichen und finanziellen Zielkorridor an. Nur probieren wir sowas ja noch nicht mal aus. Daher können wir auch nicht wissen, ob wir Europäer das bei Bedarf auch könnten
@Iltis
Beim Fall EH, hat die EADS wohl kaum einen Anteil am Mißlingen des Projektes und schon gar keinen daran, dass die Bw etwas beschafft, was sie in der Auslegung nicht benötigt!
Aber so ist es, wenn man nur dem Zeitgeist folgt und immer high tech will.
Die Daten die uns der EH liefern sollte (aber wohl nie liefern wird) benötigt die Bw dringenst, doch haben wir fast alle Sensoren abgeschafft.
Fest bestellt hat die Bw nur ein EH. Über mehr sollte erst entschieden werden, wenn der EH erfolgreich bei der Bw getestet wurde. Die EH soll ja erst Ende 2013 bei der Luftwaffe ankommen. Vor 2015 wird man wohl nicht über mehr EH entscheiden, wenn man überhaupt mehr EH haben will.
Der EH ist eine US Version des Global Hawk. An dem Fluggerät dürfen nur die Amis Hand anlegen. Industriell macht die für Deutschland keinen Sinn.
Mit allen Ländern, die wir mit der EH belauschen könnten, haben wir doch ein entspanntes Verhältnis. Russland ist auch ein wichtiger Handelspartner von Deutschland. Da wir bei den AGS GlobalHawks mit machen, macht die EH auch Militärisch keinen Sinn. Um ein Land zu beobachten wird man immer die AGS Drohnen vorziehen, da diese über ein breiteres Sensorenpaket verfügen.
Wer umfassend, schnell, flexibel und datenübertragungssicher Sigint betreiben möchte, benötigt eine Plattform ähnlich der P3.
On the long-range Navy P-3 maritime surveillance aircraft is the AN/ALR-66B(V)3 ELINT/MASINT system targeted against radars. Major improvements are an improved direction-finding antenna and an EP-2060 pulse analyzer. The dedicated SIGINT EP-3 uses a JMOD (Joint Airborne SIGINT Modification) program to a JMOD common configuration (JCC).
Aber wir machen Breite vor Tiefe! Bei wem soll EH Daten abgreifen? Darf er da denn fliegen? Die Hauptarbeit der Sigint läuft im Frieden auf gemeldeten Flugrouten, dazu benötigt man kein UAV!
Nichts für ungut, aber der EH ist nun wirklich mal eine der sinnvollen Verteidigungsinvestitionen Deutschlands.
Gerade bei dem wichtigen Thema SIGINT können wir uns doch nicht von den Amis abhängig machen. Alternativ könnten wir auch von den israelis SIGINT-Technik einkaufen (wie Indien), aber dann bekommen wir nur das mit, was uns die Israelis mitbekommen lassen wollen.
Und genau dafür brauchen wir in diesem Bereich nationale Unabhängigkeit. Egal wie entspannt unser Verhältnis zu Israel, Russland oder Frankreich ist, kann es nie schaden etwas mehr zu wissen, als der andere preisgeben möchte.
Ich würde den EH gemeinsam mit den SAR-Lupe Radaraufklärungssatelliten zu den Kronjuwelen nationaler Souveränität zählen.
Nun kann man streiten, wo bei SIGINT die Reise hingehen wird – bemannt oder unbemannt. Es gibt aber derzeit kein bemanntes Fluggerät, das über die Flugleistungen eines EH verfügt. Da kommt keine P-3, keine Gulfstream, erst recht keine Do 228 ran.
Das Problem mit der Datenübertragung muss differenziert betrachtet werden.
Erstens sind viele Überwachungsdaten nicht zeitkritisch und können auch nach der Landung ausgewertet werden. Zweitens wird die Datenauswertung immer stärker automatisiert, d.h. sie muss immer stärker automatisiert werden, da die gesammelten Daten einfach zu viel werden, um von Menschen ausgewertet zu werden. Drittens – und das ist der entscheidende Punkt – wird sich die Datenübertragung in den nächsten Jahren revolutionieren. Statt über Funk wird SatCom 2.0 über Laser abgewickelt – um ein Vielfaches schneller und sicherer.
Die Eurohawk ist eine nicht Export Version des US GlobalHawks! Die kann die Bw nur soweit einsetzen, soweit es die USA erlauben! Allein durch die Flugrouten bekommen die Amis genau mit, wofür die Eingesetzt werden soll. Wenn sich das Ziel Land sich in Washington über die EH Flüge erfolgreich beschwert, verbieten die USA der Bundeswehr einfach die EuroHawk dorthin zu fliegen.
Um keinen Ärger mit anderen Länder zu riskieren, wird die DE Politik die Eurohawk niemals die Grenze eines in der Nähe Befindlichen Landes unentwegt abfliegen lassen. Die SIGINT Technik kommt von einem Quasi Französischer Staatskonzern. Das mit Frankreich zu belauschen kann man sich auch gleich abschminken.
Bei der EH Beschaffung habe ich den starken verdacht, damit wollte man nur den Niederländischen Konzern mit 4 Buchstaben fördern, damit EADS sich in den USA einen guten Namen machen konnte. Für die Bundeswehr ist das nur ein sehr teures System mit wenig realen Nutzwert.
@Ben
Irgend ne Quelle für diese steife Behauptung?
@ K.H.
Ich würde den EH […] zu den Kronjuwelen nationaler Souveränität zählen.
Na, das ist doch mal eine mutige Aussage. Dafür Hut ab. :)
Allerdings ist das in meinen Augen eine ziemliche Überbewertung eines Datenstaubsaugers für Drahtlos-Kommunikation. ;)
Warum das Teil überhaupt angeschafft wird: Weil es eine „politstrategische“ Verlegung ermöglicht. Wo man heute mit der aktionistischen Verlegung von Patriots, AWACs oder Spürfüchsen „Vorsicht und Handlungsfähigkeit“ demonstrieren will, aber dann jedesmal die Medien mit Heraufbeschwören von Giftgas, Flugverbotszonen, Scud-Angriffen scheu macht.
Die EH ist da wunderbar:
– Toll passiv. Die tut niemandem weh.
– Sie sammelt Informationen. Na wenn das mal kein redliches Ziel ist.
– Die Informationen sind sogar geheim. Damit ist sogar der sinnloseste Einsatz politisch abgesichert.
Falls Bundeswehr und Regierung in einigen Jahren immer noch vor allem aktionistisch und realitätsscheu sind, dann ist die EH für die toll. Damit kann man hunderte Infanteristen ersetzen und ist was die Präsenz in den Medien angeht immer noch besser aufgestellt als heute.
Dabeisein ist alles – und mit der EH wird man risikolos bei jedem Konflikt dabei sein können.
Was die konkreten Fähigkeiten angeht – da weiß niemand nix. Ist das nicht toll. ;)
Bleiben grob zwei Szenarien:
– Militärische Zielaufklärung anhand von drahtloser Kommunikation, Radar etc. Braucht man im Rahmen eines „heißen“ Konflikts. Warum man gerade hier von den USA unabhängig sein wollen sollte erschließt sich mir nicht. Allein wird die Bundeswehr einen „heißen“ Auslandseinsatz eh nicht führen können.
– „Gesellschaftsaufklärung“ durch Überwachung des Handy-Verkehrs, WLAN etc. Kann man vergessen. (Ganz davon ab, das nur ein Bruchteil der Kommunikation über drahtlos stattfindet.) Das kann eine Drohne schon bandbreitentechnisch bestenfalls stichprobenartig leisten. Und die Vorstellung, mit einem System an propietärer, geheimer, für die Bundeswehr entwickelter, von Spezialisten zu bedienender Soft- und Hardware gegen die Stasi 3.0-Staaten (Iran, Syrien, China) antreten zu wollen, die über fast absolute Netzkontrolle verfügen und die seit Jahren mit deutscher „Industrie-Software“ und landesweiten Infrastrukturen bei einem sich ständig verändernden Netzverhalten am Ball bleiben? Absurd?
Was das leisten könnte wäre direkter Kontakt zu jenen die Informationen weiterzugeben haben (und dank der Masse anHandies mit Kameras und Netzzugang sind das einige), samt dem technischen Hintergrundwissen um Kommunikation und Datenaustausch an den Augen der Regime vorbei sicher zu machen. Das braucht keine fliegende Drohne und andere teure Hardware, sondern Know-How, Flexibilität und Mannzeit.
Da gibt es glaub wenige deutsche Institutionen, die dafür schlechter aufgestellt sind als die Bundeswehr. Oder erwartet erhofft sich hier wer von milliardenschweren Institution, die über Jahre nichtmal ein öffentliches Inhaltesystem mit brauchbaren Links bereitstellen kann, das Vorhalten eines systems „schwarzer Briefkästen“ und Verbindungstunnel, das von nicht-deutschsprachigen technischen Laien nutzbar und vor feindlichen IT-Profis sicher ist?
Letztlich verbaut die EH da mehr als sie ermöglicht. Man „kann“ dann ja fotowirksam SigInt. Wer braucht da noch einen Information Cyberwar, dessen Ablauf eh nur Nerds nachvollziehen können, und dessen Systeme es OpenSource bzw. im Elektromarkt um die Ecke gibt? Denkt hier überhaupt wer an die Wirtschaft?
Wie es sich im deutschen Luftraum verhält, wurde hier nun hinlänglich diskutiert. Aber welches Land, auch Verbündete, möchte gerne so einen Datenstaubsauger über seinem Hoheitsgebiet haben? Wenn wir ein Luftfahrzeug also in ein weit entferntes Einsatzgebiet fliegen lassen wollen, braucht es diplomatische Freigaben (Diplo Clearance). Würden wir so ein Luftfahrzeug einfach über unser Hoheitsgebiet fliegen lassen? Ich bin da sehr gespannt.
@K.B.
„Ich würde den EH gemeinsam mit den SAR-Lupe Radaraufklärungssatelliten zu den Kronjuwelen nationaler Souveränität zählen.“
Gerade in der Aufklärung von EloKa Daten sind wir auf unsere Partner angewiesen! Es gibt da schon lange keine Unabhängikkeit!
Was macht man mit Kronjuwelen? Man schließt sie weg! „Breite vor Tiefe“
Da war selbst die HFB und Brigitte noch einsatztauglicher!
SAR Lupe Kooperationen (E-SGA und FSLGS)
Am 30. Juli 2002 wurde in Schwerin ein Kooperationsvertrag mit der französischen Armee geschlossen, die das Helios-System zur optischen Satellitenaufklärung verwendet. Da sich die beiden Systeme gut ergänzen, sollen sie gekoppelt werden. Die Schnittstelle, die es dem französischen Militär ermöglicht, Zugriff auf die SAR-Lupe Satelliten zu erhalten, heißt FSLGS („French SAR-Lupe Ground Segment”). Im Gegenzug stellen die Franzosen eine Zugriffsmöglichkeit auf das Helios-System zur Verfügung.
Wozu den HAWK ?
Umden Abzug zu beobachten ?
China , Russalnd etc. lassen sich so etwas nicht gefallen, das Ding ist sofort weg.
Mit dem HAWK können wir gegen Schwache dominieren.
Die Amis ziehen sich zurück, warten wir nun die Argumentation der Politiker und deutschen Militärs ab…. natürlcih werden wir das Ami-Sprech nach-reden …
Schade um das Geld. Mit einem HAWK kann man ein Menschen in einem Altenheim
10 Jahre satt machen….
Freudnliche Grüsse
L, Russia
Oh Mann, lauter Fachleute hier.
Die Brigitte war niemals über Deutschland unterwegs, höchstens bei Übungen. Was sollte sie da auch aufklären?
Und wieso war ihr Flugprofil abwechlungsreicher???
Schon mal was von internationalem Gewässer gehört? Da darf jeder fliegen, wenn er denn will, ohne Diplo-Clearance. Genauso wie die Russen vor Rügen aufklären, können wir das vor deren Ostseeküste.
Ebenso muss ich nicht über dem Land fliegen, das ich aufklären will. Schon mal die Line-of-Sight in 60.000 Fuß berechnet?
Und seit wann erlaubt uns die USA, wo wir mit dem GH hinfliegen dürfen?
“ Es existiert bereits die US-amerikanische Drohne Global Hawk. Die USA sind jedoch nicht bereit ihre Überwachungstechnologie mit ihren deutschen Verbündeten zu teilen. Deswegen wird nun von EADS der Sensorik-Bereich neu entwickelt. Lediglich der Flugzeugrumpf wird vom GlobalHawk übernommen. Ob die von EADS neu zu entwickelnde Spionagetechnik dann wirklich problemlos in die Trägerplattform integriert werden kann ist keineswegs klar. Es kann also sein, dass hunderte von Millionen ausgegeben werden und am Ende bleibt ein Haufen teurer Schrott übrig.“
http://www.imi-online.de/2007/02/08/milliardengeschenke/
„Und seit wann erlaubt uns die USA, wo wir mit dem GH hinfliegen dürfen?“
Es wurde kein Technologietransfer Richtung EADS vereinbart. Ohne Industrieunterstützung aus den USA wird der EuroHawk nicht abheben können! Wenn die US Unternehmen auf Befehl des Pentagone ihre Unterstützung zurückziehen, dann fliegt die EH halt nicht mehr.
@Schorsch Die Breguet Atlantic SIGINT ist über Deutschland geflogen. Natürlich muss man nicht direkt über das Land fliegen welches man elektronisch aufklären möchte. Aber dennoch muss man wenigstens in die Nähe kommen und das bedeutet, dass man dafür über andere Länder hinwegfliegen muss. Das werden nur die wenigsten genehmigen. Arabische Länder z.B. sehr wahrscheinlich gar nicht.
@BausC
Wann und wieso soll sie denn wo in Deutschland geflogen sein?
Und wenn sie ins Mittelmeer gekommen ist, warum sollte das der Gh nicht dürfen?
@Schorsch, dass waren Flüge entlang der innerdeutschen Grenze, die nach dem Mauerfall noch einige Zeit durchgeführt wurden. SIGINT-LFZ stehen diplomatisch immer unter einem gewissen Vorbehalt. Um ins Mittelmeer zu gelangen wurden nur befreundete oder im Falle der Schweiz, neutrale Staaten überflogen. Es gibt dafür festgelegte Verfahren wie so eine Diplo-Clearance beantragt werden muss. In Folge dessen, ist es eben genehmigt worden. Es wäre kein Muss gewesen. Der GH/EH würde z.B. auf dem Weg nach Afghanistan einige Länder mehr überqueren, bei denen wir ganz sicher keine diplomatische Freigabe erhalten würden. Ob wir dann sagen, was soll’s in FL 600 kommt uns ohnehin niemand in die Quere, halte ich für sehr fraglich.
@Schorsch
Lauter Fachleute hier……..stimmt!
Natürlich ist Brigitte und die HFB über Deutschland geflogen und das hat BausC ja schon beschrieben, aber auch die meisten Übungsflüge fanden hier statt! Das Flugprofil des EH wird auch über internationalen Gewässern ein anderes sein als das von bemannten Lfz! Zudem fehlt dem EH die Möglichkeit auf Sicht zu fliegen! Die rechtlich Situation im Luftraum ist eine etwas andere als auf See! Die Situation um DEU ist eine etwas andere als in und um die USA! Der EH kann nur vernüftig üben, wenn er Raum hat, und dieser fehlt DEU, so wird die BRD immer Rücksicht auf seine Nachbarn nehmen und das Luftrecht einhalten! Wir sind eben nicht die USA!