Lesetipp: Krieger_innen
(Foto: Israeli Defence Forces via flickr)
Das Thema Frauen und Militär hat hier im Blog bisweilen schon hohe Wellen geschlagen und zu nicht immer sachlichen Diskussionen geführt… Trotzdem halte ich es für wichtig, auf die vergangene Woche erschienene neue Ausgabe des Adlas-Magazins für Sicherheitspolitik hinzuweisen: Das Heft (also das elektronische Magazin, wie sagt man da am besten?) befasst sich ausführlich mit Frauen als Soldaten, ihrer Rolle im Militär, dem Umgang verschiedener Staaten damit…
Das Magazin lässt sich hier herunterladen.
PDF-Ausgabe? :-)
@Djung
Stimmt zwar, impliziert aber, dass es auch ein gedrucktes Heft gäbe… gibt’s aber nicht, nur die pdf-Version.
Ein verstörender Aspekt zum Thema Frauen und Militär in den USA ist die Art und Weise, wie rigoros man auch ledige Mütter in Kriegsgebiete schickt. Schlagzeilen machte vor 3 Jahren der Fall der 21-jährigen Spc Alexis Hutchinson, die niemanden hatte, der sich um ihren 10 Monate alten Sohn kümmern konnte.
Als sie sich nicht für den Abmarsch nach Afghanistan meldete, wurde sie prompt verhaftet (vgl. den Bericht in der Army Times). In anderen Fällen wurde ledigen Müttern während ihres Einsatzes das Sorgerecht entzogen.
Selbst in Israel, wo man ja nun wirklich so gut wie keine Ausnahmen machen, werden Mütter nicht zum Wehrdienst einberufen.
E-Mag(azine)
@chickenhawk
Naja das wirft doch nur die Frage auf was der Vater eigentlich macht. Es werden ja ohne mit der Wimper zu zucken ledige Väter eingesetzt, Mutti kümmert sich ja selbstverständlich um den/die Kleine(n). Warum muss Mutti sich jetzt verhaften lassen, anstatt dass Vati sich mal seines Nachwuchses annimmt?
Wie soll der Einsatz von Frauen im Militär „Alltag“ werden, wenn die Medien immer und immer und immer wieder eine „Sonderrolle“ daraus machen?
@ tez
Der Vater hat sich wohl nach dem Zeugungsakt nicht mehr großartig verantwortlich gefühlt und war nicht greifbar. Soll vorkommen.
Aber der Punkt ist doch: Wie kann man die Mutter eines Säuglings in den Krieg schicken? Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob sich die Soldatin im einzelnen korrekt verhielt oder nicht.
Elektronische Zeitschrift
@ tez
sollte der ledige vater der primär erziehungsberechtigte sein, halte ichs für genauso verqueer denjenigen in den einsatz zu schicken.
ePaper
Danke für die zahlreichen Vorschläge, wie so ein Heft korrekt heißt ;-)
Wahrscheinlich bin ich gedanklich noch immer zu sehr in der Print-Welt befangen… ;-))
Um auf eine solche Weise mit der ledigen Mutter eines Kleinkindes umzugehen, benötigt es mindestens eine große Menge an Ignoranz. Ich befürchte aber eher, daß der gesunde Menschenverstand in seiner Gesamtheit vom Aussterben bedroht ist. Wenn Leute, die solche Entscheidungen fällen und umsetzen, vielleicht mal am Zündschlüssel für Nukes zu sitzen kommen, kann das für die ganze Welt letale Folgen haben.
Das Pentagon berichtete im Juli über eine Mutter und ihre Tochter, welche jeweils als Angehörige der US Army zur selben Zeit in Afghanistan stationiert waren.
@chickenhawk
Abstillen ist normalerweise auch später als nach zehn Monaten, wenn ich mir das so überlege, es ist also auch unabhängig vom Vater was schiefgegangen in dem Fall, was im AT-Artikel ja auch so dargestellt wird – eigentlich hätte es einen AD geben sollen.
Trotzdem finde ich, dass „Vater ist nicht greifbar, soll vorkommen“ die Verantwortung des Mannes, der sein Kind im Stich lässt und die Lebensplanung der Mutter versaut, etwas kurz kommen lässt. Dass der Vater tatsächlich nicht bekannt und identifizierbar ist, nach one-night-stand oder was auch immer, ist ja dann doch eher die Ausnahme.
@tez
…..Trotzdem finde ich, dass “Vater ist nicht greifbar, soll vorkommen” die Verantwortung des Mannes, der sein Kind im Stich lässt und die Lebensplanung der Mutter versaut, etwas kurz kommen lässt……
Ja, da gibt es auch noch die Elternteile, die sich nach einer Scheidung nicht im Stande sehen, sich um die Kinder zu kümmern und Kümmern kann nicht befohlen werden!
Wenn sie sich dann kümmern, werden sie kaum unterstützt!
Es wird wohl auch mal Zeit, dass man auch über Soldatenfamilien spricht die nicht dem traditionellen Bild entsprechen! Wer interessiert sich den über geschiedene pendelnde Soldaten mit Kindern die vom Dienstherrn wie ledige behandelt werden?
@ tez
Ich halte es für pervers, eine junge Mutter in einem Kriegsgebiet einzusetzen, selbst dann, wenn die Pflege des Kindes gewährleistet ist. Und irgendeinem halbwüchsigen Hallodri, auch wenn der seine Gene zur Verfügung gestellt hatte, würde ich mein Kind schon gar nicht überlassen.
Im Fall von Spc Hutchinson war es übrigens so, dass sie dann schließlich doch aus dem Dienst entlassen wurde.
@chickenhawk
Soso Sie halten das also für pervers. Da habe ich scheinbar eine andere Ansicht zum Thema „Gleichwertigkeit des Lebens“ und „Kameradschaft“. Es wird sich für jede junge Mutter bestimmt einen armen Eber finden lassen, der liebend gerne seine Chancen auf den Heldentod verdoppeln möchte und die Tour für diese Frauen mitübernimmt.
Das man als Frau Mutter werden kann, sollte bekannt sein und auch die Regelung zum Einsatz! Da haben doch eher die Betroffenen den schwarzen Peter, solange die Vorgesetzten ihrer Führsorge nachkommen! Wo hätte der Gesetzgeber da, unter berücksichtigung der Gleichbehandlung der Eltern, eine Nachsteuerungsmöglichkeit! Verantwortungsvolle Väter werden nicht gefragt ob gerade ein Einsatz paßt, obwohl die Mutter ggf ihrer Sorgepflicht nicht verantwortungsvoll nachkommt!
Eine Mutter von Kleinkindern sollte nicht in den Einsatz geschickt werden. Sollten beide Elternteile beim Militaer sein, sollte mindestens einer zuhause bleiben koennen. Natuerlich kann man hier viel von Gleichberechtigung reden, aber letztenendes muss sich das Miliataer auch als vernuenftiger Arbeitgeber praesentieren, sonst muss man sich ueber schwindende Bewerberzahlen nicht wundern.
Genau Breite vor Tiefe auch beim Personal! Der Dienstgeber Bw muss familienfreundlich werden und nicht nur mütterfreundlich! Solange man in der Sollorg nicht berücksichtigt, dass Personal durch familiäre Umstände für den Einsatz nicht zur Verfügung steht, geht alles auf Kosten der Kameradschaft und Attraktivität/Motivation der Lückenfüller.
Was ist das für eine komische Diskussion. Die Mutter eines Kleinkindes – egal ob sie nun ledig oder verheiratet ist und der Vater des Kindes bekannt oder unbekannt ist – sollte selbst entscheiden dürfen, ob sie in einen militärischen Einsatz gehen möchte oder nicht. Und der Dienstherr in einem zivilisierten Land ist gut beraten, ihrem Wunsch zu folgen. Weder Härte aus formalen Gründen noch patriarchalische Fürsorglichkeit sind angebracht bei der Behandlung mündiger Bürgerinnen. Die betreffende Soldatin trägt allein die Verantwortung für sich und ihr Kind, und es kann mir keiner erzählen, dass ihre jeweilige Entscheidung die generelle Einsatzbereitschaft der Truppe in Frage stellt.
Insgesamt war dies wohl auch ein besonderer Fall.
Allerdings wurden einer Meldung im Guardian aus dem Jahr 2009 zu Folge in Afghanistan und im Irak insgesamt 212.000 amerikanische Soldatinnen eingesetzt (entspricht einem Anteil von 11 %), davon nicht weniger als 30.000 alleinstehende Mütter.
@KeLaBe 17:04
Die generelle Einsatzbereitschaft mit Sicherheit nicht, aber die individuelle schon. Denn wie wollen sie es bitte den restlichen Kameraden dieser Dame erklären, das diese sich selbstverständlich aussuchen kann, ob sie in den Einsatz geht oder nicht, der frischgebackene Vater aus der Nachbarkompanie diesen Luxus aber nicht hat?
So super einfach ist es eben nicht, wie sie sich das ausgemalt haben. Die Truppe ist ohnehin gespalten, was die Integration von Frauen in allen Verwendungen betrifft, mit ihrem Ansatz spalten sie das angeknackste Konstrukt nur noch weiter. Und aus eigener Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass sich die Masse der Frauen ohnehin keine „Extrawurst“ wünschen, sondern einfach in Ruhe ihren Job machen wollen – mit allen Auflagen, die auch für ihre Kameraden gelten. Familienplanung gehört da übrigens dazu.
@KeLaBe
Schön wenn es so wäre und Grundsätzlich dürfte das kein Problem sein nur in einigen Verwendungen ist es eine Frage der Personaldecke und da könnte es wiederum eine Grundsätzliche Frage sein, wie man das lößt.
@Voodoo
Zustimmung
Was üdbrigens total familienunfreundlich ist, ist wenn Mutter oder Vater im Einsatz sterben, auch wenn die Kinder dann schon keine Säuglinge mehr sind!
Die Spezialisierung der besagten Soldatin war übrigens: Köchin.
Es kann mir doch keiner erzählen, dass man in diesem Metier nicht wenigstens einen Dienstposten auf ihrem Heimatstützpunkt in Georgia finden konnte während es andererseits auch in den amerikanischen Streitkräften Berufssoldaten mit über 20 Dienstjahren gibt, die niemals „deployed“ waren.
@ Voodoo
Ich kann Ihre Argumente, wenn Sie das so zuspitzen, nicht widerlegen. Absolute Gerechtigkeit gibt es leider nicht. Es gibt nur Wege, die mehr oder weniger vernünftig klingen und deshalb von den meisten – wenn auch nicht von allen – akzeptiert werden.
Mein Gedanke zielt ja weniger darauf, den Soldatinnen vorzuschreiben, eine „Extrawurst“ für sich in Anspruch zu nehmen. Wer als Mutter in den Einsatz gehen möchte, soll das tun dürfen. Mir geht es einzig und allein darum, in familiär schwierigen Lagen den Bedürfnissen des Individuums (der Mutter, des Vaters und des Kindes) einen besonderen Schutz zukommen zu lassen. Übrigens würde ich als Vorgesetzter auch dem frischgebackenen Vater aus der Nachbarkompanie dann, wenn er in einer wirklichen Notlage ist, seinen Einsatz wahrscheinlich freistellen. Was nützt er mir, wenn er in Kampfhandlungen den Kopf nicht frei hat?
Aber ich gebe auch zu: Allgemein gültige Regeln sind hier nicht ganz so einfach. Im Endeffekt kommt es immer auch auf die Beurteilung der Lage (Auswirkungen auf die jeweilige personelle Einsatzbereitschaft und das innere Gefüge) durch den militärischen Vorgesetzten an.
Gab es nicht mal einen Tatbestand analog zur Selbstverstümmelung zwecks Verhinderung des Einsatzes, wenn ein weiblicher Soldat trotz des Wissens um den bereits geplanten Einsatz schwanger wurde?
@ zog
In Nordkorea könnte ich mir so was Ähnliches vorstellen. Bei uns allerdings nicht.
@ KeLaBe | 05. November 2012 – 17:04
Sie vergaßen noch den finanziellen Aspekt … Kinder kosten Geld und ein Einsatz verspricht Geld.
@KeLaBe: Nicht zwingend in Deutschland, ich meinte damit eigentlich die USA…
@ zog
Auch in den USA müssen die Soldatinnen und Soldaten kein Keuschheitsgelübde ablegen.
Zwischen Keuschheitsgelübde und bewusst schwanger werden gibt es wohl noch etwas, oder?
@KeLaBe, Voodoo:
Danke für die sachlichen Beiträge.
Die ganze Debatte lässt sich m.E. mit dem Thema Fürsorge recht schnell erfassen.
Schert sich der Vorgesetzte einen Sch****dreck um die Angelegenheiten seiner ihm anvertrauten Soldaten gibt es recht schnell ein PRoblem. Und dann nicht nur bei der Gleichbehandlung.
Versteht der Vorgesetzte etwas von Fürsorge dann weiss er wass um ihn herum geschieht und was seine Soldaten so bewegt. Und dann findet sich auch eine Lösung die alle zufrieden stellt. Dann können alle ihren Dienst entsprechend leisten, weil sie wissen, dass sie mit ihren Angelegenheiten und Problemen ernst genommen werden. So etwas fördert von ganz allein auch die Kameradschaft.
Dann kommen wir irgendwann auch mal dahin was @Voodoo richtigerweise feststellt:
„…dass sich die Masse der Frauen ohnehin keine “Extrawurst” wünschen, sondern einfach in Ruhe ihren Job machen wollen – mit allen Auflagen, die auch für ihre Kameraden gelten. Familienplanung gehört da übrigens dazu.“
Denn genau darum geht es. In Ruhe seinen Job machen. Es gibt schon genug Mist den man nicht beinflussen kann. Kommt dann noch ein unfähiger Vorgesetzter dazu der von Fürsorge keine Ahnung hat, wird es wieder nervig. Und alle hacken aufeinander rum.
Ich sehe da einen Haufen Artikel von Akademikerinnen für Akademikerinnen, echte Soldatinnen kommen in dem ganzen Heft praktisch gar nicht vor. Viel hochgestochenes Bla Bla und wenig Inhalt. Der durchgehende rote Faden ist: „Wie bekommen wir Gender Mainstreaming auch in die Verteidigungsministerien und Armeen dieser Welt?“ Als jemand, der den Wahnsinn dieses Prinzips jeden Tag im Schulalltag erleben kann (z.B. hochbezahlte Genderbeauftragte, die mit akribischem Fanatismus nachzählen, ob in den Aufgaben in unseren Mathematikbüchern auch nicht mehr männliche Personen als Frauen erwähnt werden, oder Programme, die mit aller Gewalt möglichst viele Mädchen in naturwissenschaftliche Berufe prügeln wollen), kann ich nur sagen: so Gott will, überhaupt nicht! Zum Glück stelle ich immer wieder fest, dass gerade Schülerinnen der Oberstufe von diesem ganzen Mumpitz zutiefst angewidert sind und die Auffassung vertreten, dass Gleichberechtigung und GM-Bevormundung alles andere als identisch sind. Im übrigen beschleicht mich der Verdacht, dass sich auch manche Professorin nie mit GM beschäftigt hätte, wenn nicht eigens dafür ein C4-Lehrstuhl für Gender Studies eingerichtet worden wäre. In Wahrheit ist auch das eine verborgene Spielart des Sexismus, frei nach dem Motto: „Lasst die Frauen mal schön Genderstudien betreiben, für ernsthafte Forschungen sind die doch gar nicht kompetent genug.“
In den USA wird den Frauen nachgesagt auf Tour sich absichtlich schwängern zu lassen, damit diese vorzeitig nach Hause geschickt werden.
Da diese „Fähigkeit“ die Männchen nicht besitzen, wird dort mit argwohn und teils Verachtung hinterhergeguckt. …. …. …
@ Peter
Wer behauptet denn konkret so etwas?
Möchtest du jetzt eine Namensliste?
@ Peter
Nicht wirklich. Aber Latrinenparolen gibt es nun einmal in jeder Organisation…
@Peter: jetzt ist das Niveau genau dort,wo ich es eigentlich schon vor 37 Kommentaren erwartet hätte.
@reel to real
Nix für ungut, aber die bloße Wiedergabe von dem, was irgendwer irgendwann irgendwo gesagt hat, hat nichts mit sinkendem Niveau zu tun. Man möge bitte unterscheiden zwischen der Wiedergabe von Zitaten bzw. Der indirekten Rede und der Äußerungen der eigenen Meinung.
Im übrigen ist der Gedanke (subjektiv) nachzuvollziehen, wenn „Mann“ evtl. noch 13 Monate Tour vor sich hat, und „Frau“ sich nach vier Wochen wieder in die Heimat abmeldet.
@ Rio Amazoco
Sie behaupten: „Ich sehe da einen Haufen Artikel von Akademikerinnen für Akademikerinnen, echte Soldatinnen kommen in dem ganzen Heft praktisch gar nicht vor.“
Das ist nicht zutreffend! Der Artikel „Feuertaufe“ gibt Auskunft über ein gemischt-geschlechtlich zusammengesetztes leichtes Infanteriebataillon der israelischen Armee.
Das Bataillon »Karakal«, benannt nach einer Wildkatzenart, ist heute die weltweit einzige gemischt-geschlechtliche leichte Infanterieeinheit. 60 Prozent Frauenanteil! Das Bataillon hatte bereits seine Feuertaufe:
„Am 21. September überfielen drei Angehörige einer al-Qaida nahestehenden Gruppe die Bauarbeiten an einer Grenzanlage und erschossen dabei einen israelischen Soldaten. Eine Patrouille des »Karakal«-Bataillons war nach kurzer Zeit zur Stelle, binnen 15 Minuten waren alle Angreifer tot. Das Ergebnis des Gefechts präsentiert ein durchwachsenes Bild: Die zielsichere Scharfschützin S. wurde von der Presse als Heldin gefeiert. Eine andere Soldatin soll sich ängstlich versteckt haben.“
@ Politkverdruss
Und was soll uns das sagen? Bestandene Feuertaufe, nur weil ein Teil des Bataillons in einem defensiven Feuerkampf verwickelt war? Da ergebn sich dann doch einige Fragen: Wieviel Frauen waren in diesem Teil und wo eingesetzt? Wer trug wielange die schweren Waffen, wie hoch war deren Trefferquote?
Das Frauen gut schießen können, sich (auch) gut für Verteidgungsgefeche eignen, hat eigentlich nie jemand ernsthaft betritten. Angezweifelt wurden die körperliche Belastbarkeit in Grenzssituationen und das Verhalten der Kameraden/Öffentlichkeit bei Tod, Verwundung und Gefangenschaft. Wer schon mal ein Bataillon im Häuserkampf gesehen hat, wird die Eignung der meisten Frauen zu Recht anzweifeln dürfen.
@Roman,
das sagt etwas über die Effektivität einer militärischen Einheit aus. Sehr oft wird dieses Thema auf die Integration von Frauen verkürzt. Das sollte meiner Ansicht nach aber nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr sollte es um die Effektivität von Frauen in den Streitkräften gehen. Wenn die Effektivität gegeben ist, ergibt sich die Integration weitgehend von selbst.
Leider findet man nicht sehr häufig empirisch gestützte Untersuchungen über die Effektivität von Frauen in Kampfeinheiten. Es scheint fast so, als meide man das Thema. Umso interessanter finde ich den Artikel „Feuertaufe“.
Um die Perspektive auf dieses Thema mal neu zu justieren:
„The Mail on Sunday can reveal she is 28-year-old Lynette Pearce, a bombardier in the Royal Artillery who was fighting the Taliban until she went into labour.“
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2207227/British-solider-gave-birth-Camp-Bastion-named-Lynette-Pearce.html
@Politikverdruss
Frauen in Kampfeinheiten sind oft auch die Ausnahme, auch wegen der körperlichen Belastung. Und die, es das wirklich wollen, werden sich nicht um irgendwelche „Gender-Studies“ scheren.
Was jedoch allgemein nicht betrachtet wird, auch in keinem der Artikel:
Es geht immer nur darum, das Frauen auch das dürfen was die Männer so machen. Natürlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Wenn bei Kampfeinheiten / SOF Soldaten (85 kg) nochmal die Hälfte des Körpergewichts zu tragen haben, wie soll das eine Frau (55 kg) schaffen?
Da ist es dann sinnvoller, wenn eine Frau in der Heimat Aufgaben erledigt, wenn es nicht die Frau macht muss man einen Mann dahin schicken der an der Front effektiver wäre.
Zudem: Frauen dürfen dienen. In den heutigen Freiwilligenarmeen (und in der BW mit ausklingender Wehrpflicht): Das Geschrei wäre groß wenn auch Frauen eingezogen werden.
Ebenso mag ich mir das Medientheater nicht ausmalen wenn eine Mutter eines 3-jährigen Sohnes, evtl auch noch aleinerziehend, in AFG fällt.
Aber alleinerziehende Mütter sind in DEU keine Ausnahme, auch nicht in der BW.
Fazit: Die Diskussion hat ein Luxusproblem. MMn sind in einem „richrigen“ Krieg (3. WK etc) die meisten Frauen ganz froh dass die Männer die Drecksarbeit an der Front machen und sterben.
Die nächste Frage ist, ob Frau all das können muß was Mann kann. Zumindest in meiner bisherigen Bundeswehrkarriere wurde oftmals das Personal, die Ausrüstung, Bewaffnung, etc. entsprechend den Anforderungen verteilt.
Auch in rein von Männern besetzten Einheiten muß nicht jeder alles genauso gut können wie der Beste. Und das bezieht sich nicht nur auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Das machen sogar Spezialeinheiten häufig so, auch dort gibt es den ‚Sani‘, ‚Funker‘, ‚Kämpfer‘, ‚Pionier‘ und teilweise holen die sich sogar noch Expertise von außerhalb.
Klar, Frauen haben in manchen Bereichen (größere oder kleinere) Nachteile, dafür haben sie in anderen Bereichen wieder Vorteile. Ist genauso wie bei Männern. Durch entsprechende Einteilung der Leute kann ich die Vorteile der Gruppen vergrößern und die Nachteile verkleinern. Wenn ich natürlich nur Nichtskönner habe bringt das aber trotzdem nicht viel…
@ Horst
Genau das ist der Punkt. Aber er wird nicht so kommuniziert. Durch die Frauen hat der Dienstherr die Fähigkeit, mehr Einheit aufzustellen, Lücken zu schließen. Gerade das Beispiel aus Israel zeigt ja auch, das dort jeder Mann/jede Frau gebraucht wird. Sie sind also Lückenfüller. Das klingt jetzt abwertender als gemeint es ist. In einer Einheit werde ich sehr leicht feststellen, dass die Leute nicht gleich, nicht gleichwertig sind. Sie haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, die man ausgleichen muss. Hierzlande darf man das als Vorgesetzter aber nicht sagen. Sonst ist man drann. Man kann nicht zum Personaler gehen und sagen: Tut mir leid, diesmal keine Frau mehr. Ich kann das nicht mehr ausgleichen, der Einsatzwert leidet sonst zu stark.
@Peter
Das Beispiel kommt meiner Erinnerung nach aus der US-amerikanischen Marine, wo es einen relativ hohen Anteil von Frauen geben soll, und wo über Mutterschutz-bedingte Probleme berichtet wurde, für bestimmte Einsätze auch nur annähernd vollzählige Besatzungen zusammenzubekommen. Keine weltfremde Gender-Theorie kann eben etwas an den biologischen Fakten ändern, solange man Frauen nicht verbietet schwanger zu werden.
In Funktionen, in denen Kraft im Oberkörper wichtig ist, sind Frauen im Nachteil (Infanterie, Panzer, Artillerie, Schiffssicherung etc.). In „Schreibtisch“-Funktionen ist es egal. In manchen Funktionen haben Frauen auch Vorteile, z.B. eine leicht höhere Toleranz gegenüber G-Belastungen (andererseits gibt es Probleme mit Schleudersitzen, weil die veränderte Schwerpunktlage zum Trudeln führen kann).
In der Marine hat man mit Frauen vor allem ein Organisationsproblem im täglichen Bordleben, z.B. bei der Kammerbelegung, wenn Einschiffungspersonal kurzfristig wechselt, oder wenn Damen mit langen Haaren morgens die Dusche eine halbe Stunde lang belegen.