Somalias Verbindung mit der Außenwelt – im Visier der Piraten

In den Berichten über die Piraterie am Horn von Afrika spielen sie eine immer größere Rolle: Die Dhaus, die traditionellen hölzernen Frachtschiffe, die zwischen der Arabischen Halbinsel und Somalia verkehren. Denn zum einen sind diese Kleinfrachter für das kriegsgeschüttelte Somalia praktisch die einzige Fracht-Verbindung zur Außenwelt – die meisten Güter gelangen auf diesem Weg ins Land, und Exportgüter wie lebende Ziegen oder Kamele können nur so aus Somalia verschifft werden.

Zum anderen sind diese Dhaus ein interessantes Angriffsziel für Somalias Piraten: Wenn die großen Frachter und Tanker immer besser geschützt werden und zunehmend bewaffnete Sicherheitsteams an Bord haben, werden die kleineren Holzboote eine einfache Beute. Und so eine Dhau lässt sich nicht nur ausrauben – sondern ist auch ein praktisches Piraten-Mutterschiff, das Aktionen hunderte von Seemeilen von der Küste entfernt ermöglicht. Internationale Anti-Pirateriemissionen wie der NATO-Einsatz Ocean Shield sind deshalb dazu übergangen, verdächtige Dhaus routinemäßig zu kontrollieren.

Aus all‘ diesen Gründen weiche ich ausnahmsweise mal von einem Grundsatz hier ab und verlinke eine sehr interessante Geschichte in einer deutschen Tageszeitung: Die Kollegin Agnes Tandler hat mit Seeleuten gesprochen, die mit ihren Dhaus die gefährliche Route zwischen Arabien und Somalia befahren: Auf Sindbads Spuren – Die Piraten im Nacken

(Das Foto oben habe ich bei einem Patrouillenflug mit einem deutschen Seefernaufklärer Orion P-3C über dem Golf von Aden geschossen.)