Blogtreffen: Feedback?
Das erste Augen geradeaus!-Blogtreffen am gestrigen Freitag fand ich toll. Eine sehr gute Diskussion, viele interessante Ansichten und neue Aspekte, gute Gespräche – und für mich vor allem eine ganze Reihe Leser, die ich zum ersten Mal persönlich kennengelernt habe…
Noch mal ganz herzlichen Dank an die Kurie des Katholischen Militärbischofs und deren Mitarbeiter, die dieses Treffen erst ermöglicht haben. (Wie die Bezeichnung erstes Blogtreffen oben schon andeutet, denken wir über eine Fortsetzung nach…) Und natürlich Dank an alle, die gekommen sind und das Treffen dann zu einem Erfolg gemacht haben.
Jetzt würde mich aber vor allem interessieren, wie die Teilnehmer es wahrgenommen haben, wie ihr/Sie es fandet, was wir vielleicht für ein mögliches Folgetreffen beachten sollten. Los geht’s, in den Kommentaren:
Interessant wars. Ein breites Spektrum an Berufen und damit Menschen, die das Thema BW verbindet. Dadurch gab es viele unterschiedliche Gedankenansätze. Einen großen und herzlichen Dank an Thomas und den Gastgeber.
[Nachträglich in den neuen Thread verschoben. T.W.]
Erster. ;-) Ich fand es sehr anregend und es war ein unglaublich toller Vertrauensbeweis, dass so viele Menschen „aus diesem Internet“ sich auf den Weg gemacht haben, um sich zu treffen. Ob es u.a. dem Ministerium klar ist, wie viele sich mit Herzblut ernsthaft Gedanken um Solddaten und Sicherheitspolitik machen, auch wenn sie nicht besoldet werden?
Wie war denn die Stärkemeldung?
Keine Überraschung – das Treffen war ein Volltreffer. Sinnvoll und richtig: die (viel zu wenigen) Stunden waren nicht durch Vorträge oder Präsentationen überfrachtet. Der Themenbogen „Militärthemen in Blogs / Communities“ war für dieses erste Treffen präzise identifiziert und so diente die (im Übrigen sehr angenehm und passend moderierte) Diskussion nicht nur zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Sondern mag nicht nur mir interessante und wertvolle Denkanstösse und Informationen vermittelt haben.
Die unter dem Dach des Herrn (bzw. des Katholischen Militärbischofs) gebotene geistige und lebensnahe Nahrung für sicherheitspolitisch engagierte Pilgerer zwischen den Welten – ebenso eine Labsal wie das der Fastenzeit angemesse und „dennoch“ überaus delikate Mahl.
Kennenlernen, diskutieren im Keller oder unter dem lauen Frühlingsblau im Garten – im Gegensatz zu dem träge vor sich hinplätschernden Brunnen im Hofe dürften die Gespräche einen höchst ergiebigen informellen Fluss an Informationen, Meinungen und Kontakten bewirkt haben.
Mein Dank gilt T.W., Herrn König und dem generösen Herrn Militärbischof. Jederzeit und gerne wieder. Sehr gerne auch in erweitertem zeitlichen Rahmen.
Dass aus einer virtuell-elektronischen Plattform ein reales Treffen werden konnte, ist mehreren Umständen zu verdanken. Natürlich dem Organisator und den Unterstützern. Und natürlich auch den Teilnehmern selbst. Aber auch der Tatsache, dass der Gegenstand, um den sich augengeradeaus.de dreht, ein handfester, streitbarer, viele hunderttausend Menschen in unserem Land unmittelbar betreffender Themenkomplex ist. Sicherheit ist mehr als ein Gefühl, wird aber viel zu oft als selbstverständlich vorausgesetzt. Der Diskussionsstoff wird uns nicht ausgehen. Selbst, wenn BMVg und Bundeswehr jemals wirklich hier professionell werden würden. Schön, dass es um Inhalte ging und die Art, diese zu transportieren. Interessant, dass sich unter den Teilnehmern auch die eine oder andere Soldatin fand, die „was mit Medien“ macht – und auch noch was davon versteht. Weiter so! Und dass sich die eine oder andere überraschende Gesinnung, Erfahrung und Profession zeigte. Ob jeder der Teilnehmer auch das „Projekt Straßenmusik“ unterstützt? Ich hoffe schon, aber etwas mehr hätte T.W. hier für seine großartige Leistung schon trommeln können. Das wäre nur angemessen. Bis zum nächsten Mal!
@Mitwisser
Das muss wohl meine tief sitzende Bescheidenheit sein ;-) Ja, hätte vielleicht das mit der Straßenmusik noch mal erwähnen sollen.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Es was eine tolle Veranstaltung! Erst eine interessante Diskussion und dann noch interessantere (bilaterale) Gespräche im Keller ;-).
Die „Mischung“ der Teilnehmer war auch sehr interessant und hat zu dem tollen Ergebnis der Veranstaltung beigetragen.
Herzlichen Dank für alles, auch für die tolle Bewirtschaftung.
Ein tolles Treffen – ohne Frage. Teilnehmer, Themen und Diskussion waren äußerst interessant und anregend. Wie ein Vor-Kommentator bemerkt, war die Zeit gefühlt viel zu kurz – aber ich glaube, das trägt zum Erfolg bei, denn das Wissen, dass nur zweimal zwei Stunden zur Verfügung stehen, hält die Diskussion knackig. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass dieses Treffen einfach eine Fortsetzung der Diskussion hier im Blog war; deshalb war es z. B. nicht nötig, erst langwierige Einleitungen, Impulsreferate oder Erklärungen abzuhalten – es ging gleich zur Sache. Das galt sowohl für die Plenumsdiskussion als auch für die Tischgespräche im Gewölbekeller.
Für eine Folgeveranstaltung könnte man über die Elemente Format, inhaltliches Ziel und gewünschte Wirkung nachdenken. Ich würde zunächst das Format unverändert belassen: ein weit gefasstes Oberthema mit dem Hauptziel „Meinungsaustausch“ und keine weitere Tagesordnung. Das würde auch schon die Hauptwirkung umschreiben: Erkenntnisgewinn bei den Teilnehmern und ggf. noch deren Lesern.
Alternativ könnte man überlegen, ob über den Meinungsaustausch hinaus etwas produziert werden soll: Papiere, Standpunkte, Protokolle… Das läuft dann aber, wenn man etwas veranstalten will, schnell auf eine der klassischen Formen heraus (Seminar, Podiumsdiskussion, Vortragsreihe) – und davon, das habe ich am Freitag gelernt, gibt es in der Szene schon genügend Beispiele, die ohne größere Wirkung bleiben. Die gemeinsame Produktion z. B. von Themen-Papieren (falls das einmal das Ziel werden sollte) funktioniert meiner Erfahrung nach mitllerweile ziemlich gut übers Netz.
Für Ort und Organisation auch von hier ein herzilcher Dank an Herrn König und die Mitarbeiter des Gästehauses, den Militärbischof und natürlich T. W.
@Sascha: Vielleicht ist es dem BMVg gar nicht recht, dass sich so viele „Amateure“ in seinen Kram einmischen…
Dem BMVg sind die „Kommentar-Amateure“ überhaupt nicht geheuer, denn die Ober-Bedenkenträger fürchten (zu Recht), dass sich hinter manchem Pseudonym ein Wissender, Verantwortungsträger oder gar Hochkaräter aus dem eigenen Hause steckt. Das Problem kann ihnen aber keiner nehmen – nur haben sie nicht die Klasse, darüber zu stehen und selbst mitzumachen. Marginalisieren haben sie nach meiner Beobachtung die letzten Jahre schon versucht. Ohne Erfolg. Dass in einem Randgruppenthema so ein harter Teilnehmer- und Diskutantenkern entstanden ist, bleibt dem BMVg suspekt.
Die Produktion jedweder Materialien oder Ergebnisse nach einem solchen Blogtreffen halte ich für höchst entbehrlich. Das Persönliche und alle Nebeneffekte für Verständnis und Dialog sollten reichen. Die Community produziert nämlich reichlich „Schrankware“ und auch in den sogenannten „Fachmedien“ gibt es reichlich unterirdische Machwerke, die nur der Selbstbeweihräucherung und dem Geldmachen dienen. Beides Kriterien, die auf augengeradeaus.de so gar nicht passen. Beim Geldmachen eher leider – denn das hier ist mir viel mehr wert als die ganze korru… Fachpresselandschaft zusammen.
Allerdings gibt es durchaus Themen, die gedruckt zusammen mit den Kommentaren einen Mehrwert ergäben. Etwa die bahnbrechende Meldung zur „Strickmütze“, wo in den Kommentaren viele Elemente des total verfahrenen Beschaffungsprozesses ablesbar waren.
Eine großartige Idee und eine gut gelungene Veranstaltung. Nicht nur Paris ist immer eine Messe wert, auch das katholische Militärbischofsamt!
Falls das Feedback dazu beiträgt – und davon ist auszugehen – weitere Bienen an die Honigtöpfe von TW zu locken, sollte man vielleicht über eine „Spezialisierung“ nachdenken:
– Truppe im Friedensbetrieb und Einsatz (ein weites Feld, und jeder, der Betroffen ist, kann und sollte mitreden
– Sicherheitspolitik und Strategie (Sinnvolle Aufgaben des Militärs im 21. Jahrhundert; die aus dem Ruder laufende Parlamentsarmee)
– Rüstung und ihre Kosten: Das Zusammenspiel zwischen Bedarfsträgern, Bedarfsdeckern und „Bedarfsweckern“: läßt sich der Dialog verbessern?
Vorsicht ist geboten – nicht alles ist mit allem, aber vieles mit vielem vernetzt. Überall lauern gegenseitige Abhängigkeiten. So gesehen, hat die gemeinsame Betrachtung auch Vorteile.
PS. Zur Frage Anonymität oder offenes Visier. die Frage begleitet die Bw seit 1956. Anonyme Eingaben an den Wehrbeauftragten werden nicht bearbeitet, aber: der Wehr-beauftragte kann bei der Bearbeitung auf Namensnennung verzichten. Eine Errungenschaft des Internets: Eine militärische „cloud“-Bildung könnte das Verbot der
gemeinsamen Unmutsäußerung unterlaufen
Nur am Rande angemerkt: Dieses Problem haben auch andere Behördenleitungen als die des BMVg.
In einem mir bekannten Fall – es ging um Insider-Kommentare bei einem großen IT-Nachrichtenportal – hat man sogar die Logfiles des Behördennetzwerks inspiziert, um den „Schuldigen“ ausfindig zu machen.
Daher der Tipp: Im Zweifel für kontroverse Äußerungen lieber nicht den Dienst-PC verwenden… ;-)
Was ich persönlich sensationell fand, war die Erfahrung, dass das Prinzip Anonymität auch im Real Life funktioniert. Allein das Dasein hat den Anwesenden das Rederecht gegeben, niemand musste sich outen, seine/ihre Beiträge wurden dennoch wertgeschätzt. Dass sich dennoch die meisten, die aktiv an der Diskussion teilnahmen, sich identifizierten war ein weiteres Vertrauenssignal, es wäre aber auch ohne gegangen. Dass anschließend im Keller dennoch Visitenkarten getauscht wurden, war keine Widerspruch, sondern für mich Ergebnis der gegenseitigen Wertschätzung, die zwischen sich vorher Unbekannten entstanden ist.
Mir hat es auch sehr gefallen.
Mein Dank gilt natürlich auch Thomas Wiegold und Josef König als Supporter der Blogtreffenidee sowie dem Mut der Obleute der Kurie des kath. Militärbischofs ein modernes Medium zu unterstützen. Ich war sehr angetan von der gesamten Veranstaltung und hoffe auf ein Remake!
Die Diskussionsidee war super, leider waren zu wenig Aktive (Soldaten) da, die dezidiert von der „Front“ hätten berichten können. Ansonsten danke ich den Teilnehmern für die sehr kontroverse Diskussion!
Da kann ich mich nur anschließen: Dank! Lob! Anerkennung! Jederzeit und gerne wieder.
@Chickenhawk und @Mitwisser : Bleibt zu hoffen, dass das erwähnte noch im vertretbaren Rahmen liegt…
Danke an alle, war eine tolle Veranstaltung und im Tilsiter Lichtspielhaus gab es gutes Bier! Ja, der Film war ergreifend und die Gespräche im Anschluß informativ.
Auf ein Neues!