Weniger Terrorismus durch Abzug aus Afghanistan?
Für die deutsche Debatte klingt es wie eine Position, die bislang nur sehr weit links vertreten wird: Ein Abzug aus Afghanistan mindert das Terrorismus-Risiko für den Westen. Diese Überlegung, so berichtet der britische Telegraph, soll Teil der Szenarien in der Studie Afghanistan to 2015 and Beyond sein, die heute vom renommierten International Institute for Strategic Studies vorgestellt wurde.
Ich hatte noch keine Möglichkeit, mir das Buch mit der Studie zu beschaffen, geschweige denn es zu lesen. Und auch das Video der Diskussion zur Vorstellung ist noch nicht online. Aber nach dem, was ich beim Telegraph lese, kommen da ein paar für den Westen unkonventionelle Vorstellungen zusammen, die vielleicht auf ein Umdenken hindeuten.
kommen da ein paar für den Westen unkonventionelle Vorstellungen zusammen, die vielleicht auf ein Umdenken hindeuten.
Wird ja auch langsam Zeit das Offensichtliche einzugestehen: das Terrorismus gegen den „Westen“ i.d.R. eine Reaktion auf Handlungen des „Westens“ ist..
Militante bzw. terroristische Aktivität wird durch die jeweiligen Akteure in der Regel propagandistisch als Reaktion auf wahrgenommene Angriffe dargestellt. Ihr Ziel ist aber unabhängig davon, bestimmte politische Ziele durchzusetzen. Die propagandistische Begründung muss zu diesen Zielen nicht in direktem Bezug stehen, sondern wird häufig nach Kriterien wie Aktualität, Präsenz in der öffentlichen Diskussion und Vermittelbarkeit in Zielgruppen ausgewählt. Ein Eingehen auf die in der Propaganda aufgestellten Forderungen oder Bezüge reduziert die Motivation dieser Akteure daher meist nicht sondern kann im Gegenteil dazu eskalierend wirken, wenn z.B. diese Akteure das Nachgeben glaubwürdig als Folge ihrer Stärke ihrer erfolgreichen Strategie darstellen können und dadurch Unterstützung mobilisieren können.
Eine „weniger sichtbare Präsenz“, wie es die Studie formuliert, soll sich indirekt auf die Zielgruppen dieser Kräfte auswirken und die unter Muslimen weltweit verbreitete Wahrnehmung reduzieren, dass „der Westen“ einen „Krieg gegen den Islam“ führe. Die massenpsychologische Grundlage dieser Wahrnehmung ist jedoch komplex und nicht nur eine bloße Reaktion z.B. auf den Afghanistaneinsatz. Ganz kurz zusammengefasst: Ihr liegen häufig eher Verachtung des Westens und kollektive Scham über die eigene Situation zugrunde als die Reaktion auf einen wahrgenommenen Angriff. Ein Abzug der NATO würde den Einfluss dieser Faktoren nicht reduzieren. Radikale islamische Kräfte würden im Gegenteil eher noch glaubwürdiger werden und an Unterstützung gewinnen.
Das bedeutet nicht, dass ein Ende des Einsatzes falsch wäre, aber man sollte damit auch keine unrealistischen Hoffnungen verbinden. So wie die Studie des IISS dargestellt wird, handelt es sich möglicherweise auch weniger um eine Analyse der Folgen eines Abzugs, sondern eher um die Darstellung von Möglichkeiten zur Vermittlung eines Abzugs gegenüber eigenen Bevölkerungen.
Das ist eine extrem schwierige Diskussion.
Einer der Kernaussagen dabei könnte sein: Der Terrorismus lässt sich erst eindämmen, wen er den trifft, der ihn pro-aktiv unterstützt. und dem, der ihnin die Welt trägt nichts mehr nützt.
Damit haben wir mE zwei Zieladressen: Zum einen gilt es tatsächlich den Begriff der gerechten Welt in Handlungsthesen umzusetzen, um dem Terrorismus den sozio-ökonomischen, sowie bildungspolitischen Nährboden zu entziehen. Das ist ganz klar „unsere“ Adresse: die der westlichen Welt. Wenngleich wir nicht zuletzt durch China hier längst nicht mehr alleiniger Handlungsprotagonist sind, falls man das je so analysieren durfte.
Es gibt Protagonisten, die Terrorimus und deren Unterstützung auch dann noch für legitim hielten, wäre diese „Welt gerecht“. Es ist hier die Herausforderung die Adressierung zu beeinflussen, sprich Terror muss dann auf den zurückfallen, der ihn pro-aktiv initiiert bzw. unterstützt.
Am Bsp. AFG: Nicht wenige opensource-Quellen gaben und geben preis, dass es auch AFghanen sind, die sich gegen eine Stationierung von ISAF in AFG auch unter Nutzung des Mittel „Kampf“ aussprechen. Und dabei bleibt es: AUCH. Genauso viele „Ausländer“ scheinen ihgr Unwesen seitens der INS zu treiben mit unterscheidlichsten Tätigkeitsfeldern (Waffen-, Drogen-, Menschenhandel) aber mit einem der ISAF konträr laufendem gemeinsamen Ziel: Destabiliserung Afganistans als Schlüssel für ihre „Tätigkeiten“.
Ein Hauptkritikpunkt an der ISAF war und ist: Man „befreite“ die Anrainer (Iran, Pakistan, ZAR, China) von ihren Aufgaben. Somit schuf man die Voraussetzung, dass diese ihre Ressourcen neu aufstellen, neu ausrichten und nunmehr effektiver zum Einsatz -aber eben an anderer Stelle- bringen können. Im Falle der ZAR erscheint dies noch unktritisch, im Falle Pakistans/ Irans schon eher nicht mehr.
Oder anders: Es ist ein großer Erfolg, dass es ISAF gelang, eine Renaissance der Ausbildungscampskonkret in AFG zu verhindern. Und doch ist es möglich von einem Pyrrhussieg zu sprechen, oder wie soll man -offensichtlich auch in Pakistan- gut ausgebildete INS Mitglieder, die in den Gefechten der letzten 2-4 Jahren vorstellig wurden und das Vorhandensein der Voraussetzung, dass diese offensichtlich auch bezahlt werden können, sonst bezeichnen?
Das Denkmodell, welches offensichtlich auch diesem Bericht hier zu Grunde liegt, scheint also -wieder einmal- so auszusehen: Stärkung unter Einbindung Russlands der Operationsbasen und Grenzen in/ bei den ZAR-Staaten, um bei Bedarf im Einzelfall Strukturen temporär beschränkt bekämpfen zu können, Afghanistan wird sich selbst überlassen, so die Anrainer Iran und Pakistan zur Aktivität und zum Ressourceneinsatz gezwungen, China überlässt man Afghanistan bzgl. der „wirtschaftlichen Ressourcen“ und sieht zu „was man so abgreifen kann“.
Es ist ein Denkomodell von ca. 25, die ich in den letzten Jahren so lesen konnte wie so viele von uns. Auf Teile der Gefahren wies Orontes | 11. Januar 2012 – 16:03 hin, auf die Möglichkeit diese hier nun von Hr. Wiegold ins Spiel gebrachte Analyse einzuordnen ebenfalls.
Noch eine Anmerkung: Es ist mitnichten eine „im Westen“ unkonventionelle Vorstellung, was/ wie hier im Telegraph thematisiert wurde. Dazu wurden zu jeder Zeit „linke Statements“ aufgegriffen und analysiert während der Diskussionen um den AFG-Einsatz. Allein es bleibt die legitime Frage an die mitunter selbstgerechte „westliche Linke“: Seid Ihr bereit, könnt ihr mit den Bildern leben, die ein sofortiger und kompromissloser Abzug zur Folge hätte und blieben, bis Eure so gern und großzügig skizzierten „zivilen“ Mittel griffen?
Insofern eben die Analyse, die der Telegraph hier aufgreift auch weniger etwas mit „links“ zu tun hat, in Deutschland schon zweimal (Stichwort: rot-grüne Regierung im Jahre 2001) nicht, denn:
a) Konnten Teile der deutschen Linken eben nicht mit den Bildern leben, erlagen dem CNN Effekt (gleich zweimal, Stichwort: Kosovo) und
b) Scheiterten sie grandios zu der Zeit, als alles positive noch möglich schien.
Es bleibt im Fazit für mich bei – – -Orontes | 11. Januar 2012 – 16:03 – – – Fazit: Es handelt sich, „[…] eher um die Darstellung von Möglichkeiten zur Vermittlung eines Abzugs gegenüber eigenen Bevölkerungen“.
Das allerdings ist das Schlechteste nicht, wenn klar dabei bleibt: asymetrische militärische Herausforderungen bleiben bestehen und es gilt diese Handlungen in ein weites Netz unterschiedlichster Maßnahmen einzubinden-ganz gleich ob man den militärischen Kampf als Haupt- und die anderen als Begleitmaßnahmen definiert (so wie bisher in AFG) oder die anderen -gemeinhin als zivile Maßnahmen mit einem ethischen Vorrang unreflektiert gelobt- Maßnahmen als Hauptmaßnahme und die militärische als Nebenmaßnahme (so wie von der Studie im Telegraph suggeriert) definiert.
Er wird uns schon noch ein, zwei Jahrzehnte begleiten, der Kampf gegen Terror, Drogen-, Waffen-, Menschenhandel und der Kampf gegen die Proliferation. Und damit auch der Streit, wie dieser auszusehen hat.
OT: Recht weit oben in den Charts in UK.
http://www.youtube.com/watch?v=0hR6O7VxKaQ
@Orontes @Sachlicher – viele Worte, keine verdauliche Aussage.
Was motiviert, nach ihrer Meinung, ausländische Terroristen „westliche“ Länder anzugreifen.
Das wir hier Schweinefleisch essen und die Mädels nicht verschleiert rumlaufen scheint mir nicht der Grund zu sein.
Der einzige plausible Grund und der einzige auch von den Terroristen geäußerte Grund ist „unser“ Verhalten in deren Ländern.
Stellen wir das ab haben wir Ruhe und der Rest geht uns, laut UN Charta, ohnehin nix an.
Terorismus durch Islamisten richtet sich häufig genug gegen ethnische oder religiöse Minderheiten in islamischen Ländern. Terror gegen Christen in Nigeria oder Ägypten wird sich durch einen Abzug aus Afghanistan nicht eindämmen lassen.
Beispielsweise ist ein Ägypten ohne Christen ein Ziel islamistischen Terrors.
http://www.zeit.de/2011/02/Aegypten-Kopten-Muslime
Eine Vertreibung der Kopten aus Ägypten würde auch die Europäische Union betreffen.
Ob wir wollen oder nicht: Diese Art von Terrorismus wird uns weiterbeschäftigen, völlig unabhängig von der Frage des Abzugs in Afghanistan.
@ b
„geht uns nichts an, was haben wir da verloren, kulturimperialismus!“
Vielleiht fallen ihnen ja spontan Begriffe ein wie man eine an diesen Maximen ausgerichtete Außenpolitik klassifiziert.
manchmal reicht wirklich schon ein einziger post um migräne auszulösen.
Bezüglich Ihrer UNO Aussage. Sofern sie sich nicht schwerpunktmäßig mit Völkerrecht befassen sollten sich sich derartiger Kommentare enthalten. Siehe Migräne.
Falls doch empfehle ich die neuerliche Lektüre der Kapitel Souveränität, Interventionsverbot, Dualismus von nationalem und internationalem Recht in den Einschlägigen Lehrbüchern.
Irgendwelche halbgaren Pauschalaussagen a la die UN charta besagt „geht uns nichts an“ könnten sie sich und uns dann ersparen.
@b
„Der einzige plausible Grund und der einzige auch von den Terroristen geäußerte Grund ist “unser” Verhalten in deren Ländern.“
Es gibt schon ein paar mehr Motive die genannt werden, wobei man wie in jedem anderen Fall zudem nicht die Propaganda mit der eigentlichen Motivation verwechseln sollte. Sie glauben umgekehrt doch auch nicht so ohne weiteres, dass z.B. Alle amerikanischen Soldaten sowie deren politische Führung nur durch den Wunsch „Freiheit und Demokratie“ motiviert werden.
Es gibt mittlerweile einiges an Forschung dazu, die u.a. zwischen individuellen Zielen bzw. Motiven und denen der Organisation differenziert. Unter den individuellen Motiven finden sich (soweit zugänglich) oft solche nicht-weltanschaulicher Art. Einige erfahren es z.B. als große Bestätigung, sich als Held zu fühlen, der es mit einer Supermacht aufnimmt. Verstärkt wird dies z.B. durch das erwähnte kollektive Schamgefühl, das nicht wenige Muslime zum Eindruck führt, irgendwie in ihrer Ehre gekränkt worden zu sein. Um dies auszulösen, braucht es keine militärischen westlichen militärischen Interventionen. Die Liste solcher wahrgenommenen Kränkungen ist lang, und wer sich nach einem ehrerfüllten Leben als Kämpfer sehnt (westliche Beobachter neigen dazu diese Motivation nicht ernst zu nehmen), wird in der Regel auch die nötige Legitimation finden, ob mit oder ohne Afghanistan-Einsatz. In Deutschland gab es z.B. einen militanten Libanesen, der den Beginn seiner Radikalisierung an öffentlicher Reklame für Frauenunterwäsche festmachte. Wer suchet, der findet also.
Die ganze Diskussion in einem Blogkommentar widerzugeben ist schwierig, und während die von mir auszugsweise dargestellte Motivation unter militanten Muslimen in westlichen Gesellschaften öfters zu finden ist, so gibt es auch weltanschaulich, ethnisch, national, familiär oder finanziell oder anders motivierte Personen. Es gibt auch den Kämpfer, der seine Heimat gegen „Besatzung“verteidigen will, aber der findet sich in der Regel nicht im transnationalen islamischen Terrorismus. Die Zahl der dort engagierten Afghanen tendiert gegen Null.
Ich halte nichts (mehr) vom Afghanistan-Einsatz, aber das Argument, dass dieser signifikant Terrorismus fördere, lässt sich durch das, was bekannt ist, m.E. kaum stützen.
@b
P.S. Schauen Sie sich z.B. Konvertiten zum Islam in Deutschland an, die militant aktiv werden. Diese Leute sind ausnahmslos nicht deshalb konvertiert oder militant geworden, um gegen deutsche Afghanistanpolitik zu protestieren, sondern weil sie nach Bewährung und Ehre suchten, gerne zu einer starken und selbstbewussten Gemeinschaft gehören wollten, von der Disziplin dieser Leute fasziniert waren etc. Ein als Niederlage der NATO wahrgenommenes Ende von ISAF würde militante Islamisten für solche Leute nur noch interessanter machen. Das wäre vermutlich kein großes sicherheitspolitisches Problem, widerspricht aber dennoch der These der Briten.
Laut National Intelligence Estimate (NIE) bleibt es auch nach dem „surge“ bei einem Patt:
http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-afghan-allen-20111214,0,4242666.story
@Memoria
Falschen Link erwischt?
http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-intel-afghan-20120112,0,3639052.story
@Hr Wiegold: Könnten Sie bitte rechts oder links auf der Startseite bzgl. der Zitierfunktion eine kleine Anleitung verlinken? Das wäre für Personen wie mich extrem hilfreich. Danke!
@ b | 11. Januar 2012 – 20:18
„[…]@Orontes @Sachlicher – viele Worte, keine verdauliche Aussage.[…]“
Eine reflektierte Betrachtung bedingt, dass einfache Wahrheiten/ einfache Aussagen meist nicht vorhanden sind.
[…]Der einzige plausible Grund und der einzige auch von den Terroristen geäußerte Grund ist “unser” Verhalten in deren Ländern.[…]
Dies ist so eine, mit Verlaub, verkürzte, recht plakative Aussage. Dazu gleich mehr.
[…]Stellen wir das ab haben wir Ruhe und der Rest geht uns, laut UN Charta, ohnehin nix an.[…]
Sie betrachten die UN-Charta recht oberflächlich. Ein Gegenargument lässt sich leicht finden: Es ist eines der Ziele der UN, und mithin der „Weltgemeinschaft“, die Menschenrechte zu garantieren, notfalls durchzusetzen.
Im übrigen dies gern als „Politromantik“ von denen verbrähmt wird, die dies an anderer Stelle immer wieder gern betonen: Teile der deutschen Linken.
Ich persönlich halte dies nach wie vor für ein ordentliches Ziel, wenngleich zu konstatieren ist, dass die UN es weder ideell noch strukturell in Gänze zu unterlegen in der Lage ist.
[…]Was motiviert, nach ihrer Meinung, ausländische Terroristen “westliche” Länder anzugreifen.[…]
Zunächst wies Orontes | 11. Januar 2012 – 22:40 auf wissenschaftliche Arbeiten hin .
Ihre Fragestellung bedingte eine Dissertationsschrift, eher schon eine Habilitationschrift. Ich beschränke mich auf einige wenige Eckpunkte, auf eine sehr, sehr grobe Skizze:
Mitunter läuft die sozial-, kultur- und politikwissenschaftliche Betrachtung dieser Thematik in Unterscheidung von 3 Ebenen: die Mikroebene, die Mesoebene und die Makroebene.
Definiert man die Mikroebene als Einzelperson, als „kleine“ Gruppen, dann gibt es durchaus das Argument, dass westliche Werte/ westlicher Lifestyle/ etc. hier Gegenstand der Motivation zu Terror sind. Aber dies ist kein reines „westliches“ Problem. Russland, China, vor allem Pakistan und Indien -Länder wie Nepal/ Indonesien/ Malaysia, usw. habe ich nicht vergessen, nur würde die Liste sehr lang- kennen das ebenfalls. Oftmals spielen religiöse Anschauungen ebenfalls eine Rolle.
Dazu kommt es zu ethnischen, politischen Verwerfungen. Denn der „allgemeinen Annahme“, es gebe lediglich in Deutschland Nazis und Rassisten ist vehement zu widersprechen.
Dazu kommt natürlich auch, dass sich der Einzelne mitunter durch „Ausländer“ in seiner kulturellen/ wirtschaftlichen/ politischen Integrität bedroht sieht. Und das müssen ja keine Militärs sein, es können auch ausländische Wirtschaftstreibende/ Flüchtlinge sein.
Sie sehen diese Entwicklung z.B. in den ZAR Staaten in denen das Wort „Die Chinesen sind die Juden Zentralasiens“ auch ohne vorgehaltener Hand schonmal ausgesprochen wird-vorrangig von denen, denen es nicht gelingt von und mit den Chinesen zu profitieren.
Jetzt können Sie leicht argumentieren: ja, dann sollen die halt verschwinden und globalisierte Welt=doof. Man kann aber auch zur Kenntnis nehmen, dass es in diesen Ländern ja durchaus verständliche und berechtigte Interessen und mit ihnen Interessenträger gibt, diese Ausländer im Land zu haben.
Gelingt es Einzelnen und/ oder diesen in Gruppen zusammengeschlossenen nicht im eigenen Land die Befürworter von „Ausländern“ von ihrer Handlungs- und Betrachtungsmaxime abzubringen, ist das Hineintragen von „Kampfhandlungen“ in das Ursprungsland/ in die Ursprungsländer der Ausländer ein nächster Schritt, der sich in einer entgrenzten und globalisierten Welt um so einfacher umsetzen lässt.
Dies wird dann gern garniert mit religiösen, kulturellen, ethnischen, politik-ideellen Verbrähmungen als Handlungsmotiv, um Legitimitätssteigerungen für den im Grundsatz ja durchaus auch bei den Handlungsträgern selbst abzulehnenden Handlungsakt zu erlangen.
Nun verhält es sich mE so, dass Einzelne meist nur sehr begrenzt „Terror“ ausüben können. Und doch kann es der Betroffene genau als solchen empfinden-wir Deutschen wissen das aus tagesaktuellen Diskussionen nur zu genau.
Es gibt hier „lediglich“ die Herausforderung darüber Einigkeit zu erzielen, was schon Terror ist und was noch „gewöhnliche Straftat“. Ich persönlich lehne den Terrorbegriff in Gänze ab und bezeichne die Handelnden als Kombattanten oder bei Fehl der Voraussetzung als Straftäter.
Anthropologische, psycho-soziale, religionswissenschaftliche und philosophische Betrachtungen schaden vor allem auf dieser Ebene nichts.
Ich versuche einmal eine Miniskizze:
Annahme: der Mensch greift erst dann zur Gewalt, wenn er seine, als von sich selbst als berechtigt betrachtete, Interessen nicht mehr friedlich durchzusetzen im Stande ist.
Daraus folgt:
a) Bildung und Erziehung ist ein Schlüssel, denn es gälte ja die friedliche Konfliktaustragungsmöglichkeit als geeigneter zu konditionieren und gleichzeitig das „wie“ zu vermitteln, und das vieles nicht für einen Konflikt geeignet erscheint (Toleranzerziehung)
b) Regelungsmechanismen zur friedlichen Konfliktaustragung wären zu schaffen und zur Kenntnis zu bringen
c) Konditionierung des Einzelnen, dass gewaltsame Konfliktaustragung ungeeigneter ist als die friedliche
d) Beseitigen der sozio-ökonomischen Determinanten, die zur Gewalt führen (Ungerechtigkeiten bei der Ressourcenverteilung bis hin zur Armut/ Hunger, usw.)
Leicht gelingt es, mir hier eine westliche Sicht der Dinge vorzuwerfen. Doch ich beziehe mich hier auf Vortragsskizzen von Berkeley des Wissenschaftsphilosophen Paul Feyerabend, der genau diese Punkte an Hand eines brasilianischen Indianerstammes vortrug und weiter zum Schluss kommt, dass diesem eine allgemeine menschliche Logik inne wohnt, der Mensch also seine körperliche Unversehrtheit und das am Leben bleiben grundsätzlich bejaht, die nur dann zu überwinden ist, wenn man dem Menschen Irrationalitäten als dieser Logik überlegen verkaufen kann (z.B. Ideologien wie den Faschismus und Kommunismus, Religionen: gerade hier das „Erlösungsmotiv, der Eintritt in eine bessere Sphäre“, auch das finden Sie in diversen Naturreligionen, nicht nur den „Großen“).
Extrahiert man die empirischen Betrachtungen bzgl. der Handlungsträger von Terror, dann lassen sich mE 2 große Eckpunkte festhalten, warum jemand zur Gewalt greift:
1. Belohnung für die Gewalt (und hier gäbe es religiöse, wirtschaftliche, anthropologische-z.B. Beseitigen der Bedrohung für die Nachkommen- Gründe, und einige mehr)
2. Fehl an Regelungsmechanismen zur friedlichen Konfliktaustragung bzw. bei Vorhandensein: fehlende Kenntnis der Existenz, fehlende Akzeptanz
Ob Gewalt ein irrationales Mittel ist? Ich meine für den Einzelnen UND bei Fehl der Punkte 1-2 ist es irrational, d.h. aber natürlich nicht, dass selbst wenn man die Punkte sozio-ökonomische Gerechtigkeit, Bildung sauber abarbeitete, es keine Gewalt mehr gäbe. Man sollte mE es also auch nicht zu blumig und rosa-rot sehen.
Definiert man die Mesoebene als große bzw. bedeutendere NGO`s jeglicher Coleur (also z.B. Glaubensgemeinschaften), als Ministerialbürokratien, Großkonzerne, Verbrecherorganisationen, usw., dann erschließen sich leicht die nächsten Gründe:
Macht, Einfluss, …kurz: sozialer/ kultureller/religiöser/ökonomischer Aufstieg für die intraorganisatorischen Handlungsträger.
Definiert man die Makroebene als Legislative/ Exekutive/ Judikative eines Staates, dann kann man die staatstheoretische und supratstaatstheoretische/ globale Debatte mannigfaltig führen. 3 Punkte möchte ich herausgreifen:
1. Die Integrität (Autonomie genannt in der realistischen und neorealistischen Betrachtung) lässt sich friedlich nur dann sicherstellen, wenn der/ die gegenüber glaubhaft in ein Vertragswerk eingebunden und deren Überwachung glaubhaft durch Neutrale sichergestellt ist-davon sind die internationalen Regime (und hier als neutraler Fachbegriff verwendet) inklusive der UN weit entfernt.
Ketzerisch betrachtet, kann man sagen, dass im Moment lediglich die Atomwaffe die militärische und das Vorhandensein von Ressourcen (natürliche, wirtschaftliche) zur Finanzierung selbiger die Integrität nahezu vollends -zumindest im Grundsatz- garantieren.
2. Das Gewaltmotiv muss in der heutigen Zeit mE zwingend zum militärischem ergänzt werden um das sozio-ökonomische. Chinas zivile Außen- und Sicherheitspolitik als friedlich zu bezeichnen gelingt dann nämlich nicht mehr und das ist mE wichtig.
3. „Linken“ Wissenschaftlern ist es zu verdanken, dass das Motiv der „gerechten Welt“ in die Debatte eingeführt wurde und es in der Debatte bleibt. Das begrüße ich sehr. Denn es eröffnet die Möglichkeit, den Blick umfassender zu gestalten, den Köcher mit zivilen Mitteln zur Schaffung einer um Ausgleich bemühten Welt anzureichern. Gerade bzgl. der Internationalen Beziehungen von Staaten bleibt mE zu konstatieren, dass es längst nicht reicht Staaten als „black box“ wahrzunehmen und lediglich mit der Staatsspitze zu interagieren. Kritiker werden evtl. einwenden wollen, dass die Interaktion in den Meso- und Mikroebenen auch als unzulässige Einmischung gelten kann. Das ist eine zulässige Kritik, doch sollte man sich nocheinmal vor Augen führen, warum die Menschenrechte der UN einst manifestiert wurden.
Bleiben wir nun in AFG: Sie sagen-Das Verschwinden der Ausländer würde unverzüglich zur Einstellung von „Terrorhandlungen führen“, zumindest interpretiere ich Ihr: […]Der einzige plausible Grund und der einzige auch von den Terroristen geäußerte Grund ist “unser” Verhalten in deren Ländern.[…] so.
Zunächst ist der „Westen“ nicht die einzige Fraktion an Ausländern, und auch nicht die einzige, die dort Gewalt ausübt. Darüber hinaus es Afghanen gibt, die das Verhalten der „Ausländer“ begrüßen, sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite.
Sie betrachten mit dieser Aussage in einem ersten Schritt lediglich den „Terror“ bzw. allgemeiner: die Gewalt, die auf uns selbst zurückfällt. Man solle sich, und dabei bleibe ich, überlegen, ob und in welchem Umfang man bereit ist, sich dem CNN-Effekt zu stellen, der sich durch erwartbare interne Gewalt unterschiedlichster Darstellbarkeit beobachten lassen könnte-zumindest läge dies im erwartbaren Bereich und gilt folglich zu betrachten.
Nur argumentieren Sie dann bitte nicht „polit-romantisch“, denn dann frage ich Sie in spätestens 5 Jahren nach den Menschenrechten, die universell gelten und zu deren Umsetzung sich AFG freiwillig verpflichtete.
Es bleibt Ihnen unbenommen, den Afghanen zu unterstellen, dass sie ihre mannigfaltigen Probleme allein zu lösen im Stande wären und wären diese gelöst, es keinen „internationalen Terrorismus“ mehr gäbe. Selbst wenn man betrachtet, dass sich z.B. Iran/ Pakistan dauerhaft aus dem Land fernhalten und ihren Einfluss nicht gelten machen würden, so gelingt es eben nur schwer Afghhanistan als autark -und hier ist bewusst die begriffliche Abgrenzung zu autonom genutzt- zu betrachten.
In zwei Sätzen schreibe ich Ihnen als Antwort: Auch im Falle eines vollständigen Rückzugs ALLER Ausländer aus AFG würde die Interaktion mit AFG und mit ihr nicht die Interaktion mit Afghanen-weder auf der Mikro-, noch auf der Meso- und Makroebene- aufhören. Es ist Ziel diese friedlich zu gestalten, doch dann gilt es die Gründe für die nichtfriedliche Mittelwahl der Vergangenheit zu beseitigen-und ja, das ist Politikromantik.
@Sachlicher
„Bildung und Erziehung ist ein Schlüssel…Beseitigen der sozio-ökonomischen Determinanten, die zur Gewalt führen“
Ein solcher Zusammenhang konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Die vorhandenen Korrelationen deuten sogar darauf hin, dass es eher gebildete und zumindest der Mittelschicht entstammende Personen sind, die sich terroristisch engagieren. Ein sehr interessanter Beitrag dazu: http://www.krueger.princeton.edu/terrorism2.pdf
„…den Menschenrechten, die universell gelten ….“
Die Behauptung, dass Menschenrechte universell gelten, wird auch außerhalb des terroristischen Spektrums von relevanten islamischen Führern mit Masse bestritten und als Teil eines kulturellen Angriffs auf den Islam dargestellt. Aus deren Sicht handelt es sich bei den Menschenrechten nicht um ein Konzept für den Weltfrieden, sondern um einen universalistisch getarnten Subversionsversuch, dem zunehmend selbstbewusst eigene Entwürfe mit ebenso universalistischem Anspruch gegenübergestellt werden. Dem „Recht auf Meinungsfreiheit“ wird z.B. eine Pflicht zum „Respekt vor religiösen Gefühlen“ gegenübergestellt, was von großen Mehrheiten unter Muslimen unterstützt wird. Ebenfalls auf starke positive Resonanz stößt die Ansicht, dass solche kulturellen Angriffe Selbstverteidigung auch kinetischer Art legitimieren würden.
„…der Mensch also seine körperliche Unversehrtheit und das am Leben bleiben grundsätzlich bejaht, die nur dann zu überwinden ist, wenn man dem Menschen Irrationalitäten als dieser Logik überlegen verkaufen kann (z.B. Ideologien wie den Faschismus und Kommunismus, Religionen: gerade hier das “Erlösungsmotiv, der Eintritt in eine bessere Sphäre…”“
Ich hatte über längere Zeit mit „irrationalen“ Menschen dieser Art zu tun. Diese kannten die von ihnen beschriebene Logik, die die Maximierung des Wohlergehens des einzelnen als einzig „rationales“ Ziel betrachtet, sehr wohl. Sie lehnten sie aber bewusst ab und waren der Ansicht, dass diese Logik nur begrenzt überlebensfähig sei und die Gesellschaften, die ihr folgen, früher oder später an Geburtenmangel, Mangel an Selbstbehauptungswillen und allgemeiner Dekadenz zu Grunde gehen würden. Diese Leute verwiesen darauf, dass z.B. einfache afghanische Bauern wesentlich belastbarer und durchhaltewilliger seien als alle technologisch noch so überlegenen NATO-Armeen, und dass ihr Glaube, ihr Ehrgefühl und ihre innere Härte einen überlegenen Lebensentwurf darstellen würden. Diese Überlegenheit sei objektiv daran erkennbar, dass sich dieser Lebensentwurf in Afghanistan und anderswo (auch in europäischen Großstädten) gegen seine westlichen Gegner durchsetzen würde. Ihre Forderung nach „Konditionierung des Einzelnen, dass gewaltsame Konfliktaustragung ungeeigneter ist als die friedliche“, würden diese Leute ebenfalls als Subversionsversuch ablehnen, da die Forderung offenbar westlichen Interessen dient, aber nicht ihren eigenen, denn gewaltsame Konfliktaustragung, aggressive Behauptung der eigenen Identität und unbedingter Glaube an die Richtigkeit der eigenen Sache ist für diese Menschen ja ganz offensichtlich ein erfolgreicher Weg zum Erreichen ihrer Ziele. Könnten Sie diese Leute rational widerlegen?
@ Orontes | 12. Januar 2012 – 14:43
1. Ich bitte zu beachten: ein (!) Schlüssel. Ich möchte sogar behaupten, dass es eine Grundvoraussetzung ist, die Begleitvoraussetzungen benötigt. Dazu bitte ich Sie nach zu vollziehen, dass ich eine philosophisch-anthropologische und streng theoretische Position einnahm, mithin einen Idealzustand -eine Idee eben- formulierte. Würde ich sie zum Zwecke der praktischen Überprüfung modellieren, wollte ich sie praktisch betrachten, dann würden wir leicht in der derzeitigen Empirie immer wieder einen Punkt, eine Bedingung finden, die das Erreichen der friedlichen Konfliktaustragung erschwert. Das ändert aber nichts am theoretischen Kern und auch nicht an der Möglichkeit der erfolgreichen empirischen Beschreibung dieses Kerns.
2. Die Menschrechte gelten universell. Punkt. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Wie man den Ausgleich tlw. konkurrierender Rechtsbausteine schafft, die einzelnen Bausteine ausbalanciert ist aber in der Tat dann eine der großen Herausforderungen. Ebenso groß ist die Herausforderung Zeitpunkt, Art und Weise eines externen Eingriffs zu Gunsten deren Durchsetzung zu definieren und zu legitimieren
3.a) Ich schrieb nichts von „Maximierung des Wohlergehens des Einzelnen“.
b) Die Belastbarkeit und Durchhaltefähigkeit und sogar die Überlegenheit in diesen Punkten von „aghanischen Bauern“ ist eine reine Interpolierung, die sich ergibt, weil es eben mehr gibt als die gewaltsame Auseinandersetzung an sich. Stellt man den „verwöhnten“ Westler in eine Situation in der es um alles oder nichts, um er oder ich-Situationen geht in der man jegliche Begleitmoral und -ethik (bzw. auch: -religion) fahren lässt-was man meist eben nicht tut, was der verwöhnte Westler eben meist nicht kann (Der Mensch lebt nicht vom Brot allein-hier als Sprichwort genutzt, nicht als religöse Aussage.) -dann müsste diese Aussage neu verhandelt werden, meine ich.
c) Ich maße mir nicht an, meinen Lebensentwurf dem eines afghanischen Bauern als überlegen darzustellen, wenngleich gilt, dass ich ihn für einen solchen halte. Das ist aber mehr eine Logik als eine Anmaßung: denn hielte ich den seinen für überlegen, würde ich diesen ja zumindest anstreben.
Ich maße mir aber an, dass, wenn seine Kinder den meinigen anstreben -freiwillig!-, weil sie ihn präferieren, und er sie gewaltsam daran zu hindern gesucht, ich diese Gewalt verurteilen darf und kann. Letzteres gilt außerhalb seines „Hoheitsgebietes“ -also in denen von Ihnen ins Spiel gebrachten westlichen Großstädten- um so mehr. Und dies gilt dort sogar noch ganz besonders hier, denn es scheint Gründe zu haben, warum er sich die „westliche Großstadt“ als Ziel seiner Migration aussuchte. Es erscheint ergo doppelt unzulässig deren Beseitigung tatenlos zu zuschauen.
d) Sie führen eine ganze Reihe philosophisch-anthropologische Irrationalitäten in Ihren finalen Absatz ein. Ich negiere und negierte nicht die Existenz, ich beschrieb sie vielmehr als Hinderungsgründe bereits für den Weg zum Ziel „friedliche Konfliktaustragung“. Man mag mir eine gewisse Inkonsistenz vorwerfen-denn erreichte man diesen skizzierten Idealzustand, dann gäbe es ja nicht einmal mehr Konflikte- und doch ging und geht es um lediglich eine Kernaussage: Konflikte friedlich auszutragen ist rational, weil sie, wenn nicht als Grundvoraussetzung, doch als begünstigend für persönliche Bedürfnisbefriedigung gelten kann, und hier: beziehe ich mich lediglich auf die biologischen Grundbedürfnisse-Überleben, Fortpflanzen.
Das es eine ganze Reihe an Irrationalitäten gibt, die es schaffen die zu Grund gelegte Rationalität zu übersteuern, bestritt und bestreite ich nicht. Auch deshalb wies ich darauf hin, hier Mechanismen zu schaffen, die den Irrationalitäten ihrer Mächtigkeit berauben.
4. Ich denke nicht, dass ich die von Ihnen skizzierte Menschengruppe rational widerlegen könnte. Im übrigen es ja nicht von ungefähr „winning hearts and (!) minds“ heißt. Das gleiche -und so fair muss man bleiben- gälte ja auch im umgekehrten Fall. Ich meine aber, man solle versuchen sich gegenseitig Angebote zur friedlichen Koexistenz zu machen, sprich: gewaltsame Konfliktaustragung muss unattraktiv werden bzw. sein und bleiben. Und ich bin überzeugt, dass dies gelingen kann, wenngleich die Mittel unüberschaubar vielfältig sein müssen, weil die Konfliktgestalten es ebenfalls sind.
5. Die von Ihnen beschriebenen Gruppen, die den „afghanischen Bauernlifestyle“ auch in westlichen Großstädten für überlegen betrachten, begehen einen Denkfehler, einen Logikfehler. Sie betrachten die Fähigkeit des „verwöhnten Westlers“ zum „traurigen Naturzustand“ zurückzukehren und die Herausforderung „Er oder ich“ Situationen anzunehmen als nicht (mehr) gegeben. Sie legen es als Schwäche aus, als Dekadenz (gesellschaftliche) Konflikte friedlich auszutragen. Das ist nicht der Fall.
6. Betrachtet man sich die Legitimitätsakzeptanz bzgl. der Gewaltausübung gegen den „verwöhnten Westler“, dann gilt das sogar noch viel mehr-auch wenn der von Ihnen beschriebene Personenkreis einerseits und den Abendlands-Untergangsneurotikern anderseits schwer fällt dies zu erkennen geschweige denn zu akzeptieren.
7. Die Entschärfung der Irrationalitäten -und wohl nur das ließe sich praktisch aus meinem skizzierten theoretischem Kern umsetzen- und die Schaffung von geeigneten Sanktionierungsmöglichkeiten zum Übersteuern der von Ihnen ins Spiel gebrachten Irrationalitäten gelingt dabei durchaus. Die Empirie lässt, zumindest momentan, keinen anderen Schluss zu.
@ orontes
Ihre Ausführungen zur Motivation und Propaganda terroristischer Gruppierungen sind sehr treffend.
Allzu gerne fallen die Menschen im Westen auf die Propaganda islamistischer Täter herein und glauben sich in Sicherheit, wenn sie nur alle Forderungen von Terroristen brav erfüllen. Diese Sicherheit ist jedoch trügerisch.
Dies würde nur als ein Zeichen der Schwäche gedeutet und führte zu weiteren Forderungen, um eine angebliche Kränkung wiedergutzumachen.
Die Ziele und Forderungen der einzelnen Gruppierungen sind sehr unterschiedlich und werden auch durch einzelne Neo-Dschihadis unerfüllbar.
Die islamischen Terroristen fühlen sich durch die wirtschaftlich-kulturelle und militärische Überlegenheit des Westens andauernd herausgefordert und würden sich auch nicht durch einen Abzug aus AFG beeindrucken lassen.