Bitte übersetzen: 80 Prozent Scheidungsrate
Auf die Überschrift wäre ich nicht gekommen.
Unseren Soldaten laufen die Frauen weg
(und unseren Soldatinnen die Männer?)
Die Quelle ist das Zitat des Wehrbeauftragten:
Eine Folge dieser häufigen Abwesenheit von zu Hause sind zum Teil extrem hohe Trennungs- und Scheidungsraten – in einzelnen Bereichen liegen diese bei bis zu 80 Prozent.
Trennungsrate?
Ich denke jeder Mensch heutzutage kommt in seinem Leben auf 80% Trennungsrate.
Erst wenn man normale Trennungs- und Scheidungsraten (natürlich bereinigt um die der Soldaten^^) daneben legt, wird ggf. ein „Skandal“ daraus. Aber das war schon immer so, zumindest bei den Offizieren und nun hats eben auch neuerdings die Feldwebel öfters erwischt.
Es mag evtl. auch ein Problem sein, dass ja immer mehr Paare sich in der Bw bilden und somit bei einer Trennung gleich 2 SoldatInnen betroffen sind ;)
Also die „normale Scheidungsrate“, wobei mir schon die Kombination dieser beiden Wörter nicht gefällt, liegt in den „alten Bundesländern“ bei 43% und in den Neuen bei 37%. Somit gibt es da schon eine signifikante Abweichung bei den Soldaten.
Die Begründung, „das war schon immer so“ finde ich in diesem Zusammenhang reichlich makaber. Dazu ist mit diesem Schritt häufig zuviel Leid für alle Beteiligten verbunden. Man könnte sogar sagen, dass durch diese hohe Scheidungsrate die Schlagkraft der Truppe (durch mitgenommen Soldaten bzw. dann Alleinerziehenden Soldaten) nachhaltig geschwächt wird.
Das soll kein Vorwurf an den Soldaten dessen Ehe geschieden werden musste, sondern einen Aufruf an den Dienstherren, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Scheidungsrate bei den Soldaten wieder deutlich reduziert.
Die Titelzeile stammt ja auch von der BILD, da erwarte ich nicht viel mehr.
Wenn von 100 Soldatinnen und Soldaten 90 in einer Beziehung leben, lediglich 10 verheiratet sind und von diesen 8 sich während ihrer Bundeswehrlaufbahn haben scheiden lassen, sind das 80%. Soviel zum Thema Statistik.
–> die Zahl sollte mit etwas mehr Inhalt hinterlegt werden.
Wenn von 100 Soldatinnen und Soldaten 90 in einer Beziehung leben, lediglich 10 verheiratet sind und von diesen 8 sich während ihrer Bundeswehrlaufbahn haben scheiden lassen, sind das 80% Scheidungsrate. Soviel zum Thema Statistik.
–>die Zahl sollte mit etwas mehr Inhalt hinterlegt werden. Vorallem auf welcher Grundlage diese Zahl zustande kommt. Vielleicht haben auch die Freundinnen und Freunde einer Beziehung sich aufgrund der ungewohnten Situation der geografischen Trennung getrennt und die bestehenden Ehen bestehen weiterhin und bilden die 20% der Nichtscheidung /-trennung….
Um mal von den Zahlen wegzukommen: Fakt ist, daß von den Partnern eine extrem hohe Belastbarkeit verlangt wird und das stellt gerade für die jüngeren sicherlich ein großes Problem dar. Ich halte es aber für fragwürdig, den Soldatenberuf als allein ausschlaggebend für eine Trennung zu halten. Daß er alles schwieriger macht, vor allem wenn sowieso schon Probleme da sind, daran besteht kein Zweifel. Es ist kein familienfreundlicher Beruf, da können auch ein paar Schönheitsreparaturen nichts dran ändern.
Ein Ansatz wäre, die Trennungszeiten zu reduzieren.
Bei Auslandseinsätzen kann man nichts machen –> 6 Monate sind gesetzt.
Aber bei den Versetzungen für Aus- und Weiterbildungen und bei der Versetzung auf andere Dienstposten ist erhebliches Potential. Durch die Bildung von Großstandorten wie z.B. Porz/ Wahn oder noch größer dürfte sich einiges bewegen lassen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Zahl jemanden überrascht, der sich ein wenig mit der Materie auskennt.
Trotzdem gehört sie natürlich veröffentlicht, aber neu ist das nicht.
Gestern Abend lief auf 3sat eine Dokumentation, welche sozusagen auch passend zu dem Thema hier die Schwierigkeiten aufzeigte sich nach Rückkehr aus dem Kampfeinsatz im Alltagsleben zurechtzufinden. Was bei einem traumatisiertem Soldaten mitunter auch in Scheidung endete. Ist sicherlich nur ein Aspekt, der nur einige Soldaten betrifft, aber zuweilen interessant.
Gestern Abend war wohl ohnehin so ne art Themenabend bei 3sat.
(vielleicht schon alt/bekannt?)
1.Willkommen zuhause (Spielfilm ähnliches Thema)
2.Verwundete Seelen (besagte Dokumentation)
3.Töten für den Frieden? – Die Politik, die Kirche und der Krieg
4.Der andere Blick – Fotografen und der Krieg
Später möglicherweise in der Mediathek zu finden?(Gerade jedenfalls noch nicht)
Vielleicht sollten wir einfach einen Großstandort irgendwo in der ostdeutschen Einöde gründen, an dem dann alle Soldaten mit ihren Angehörigen leben können. Dann hätte Deutschland eine neue Großsstadt …
Ein wesentlicher Faktor m.E. ist dabei, dass es sich beider Bundeswehr zunehmend um eine Pendlerarmee handelt, obwohl dies der Dienstherr nicht oder nur widerwillig zur Kenntnis nimmt.
Der Dienstherr erwartet vom Soldaten im Rahmen einer Versetzung den Umzug der Familie (die Umzugskostenvergütung ist ja nur temporär wegen der Großumstrukturierungen wahlfrei gestellt). Seit der Einführung dieser Regelungen hat sich aber das Familienbild ganz massiv gewandelt. Kaum ein Lebenspartner eines Soldaten/einer Soldatin wird wird den Beruf Hausfrau/Hausmann ausüben. Mit wachsendem lebensalter wird es natürlich dann auch immer schwerer eine passenden Anschlußbeschäftigung am neuen Dienstort zu finden. Die Folgen für Kinder im schulpflichtigen Alter sind ja hinreichend bekannt und tragen nicht zur Umzugsfreude bei….
Zudem ist es vor allem in den mittleren Besoldungsgruppen idR nur in ländlichen Bereich möglich Wohneigentum zu finanzieren, während dies im Umfeld der Großstandorte (oben wurde das beispiel Köln genannt) zunehmend unbezahltbar wird.
(Pers. Anmerkung: Das Angebot der Wohnungsfürsorge in diesen Orten ist nach eigener Erfahrung auch nicht attraktiv – bis unzumutbar)
All dies bewirkt den Wandel zur Pendlerarmee, was dann die entsprechneden finanaziellen und sozialen Folgen hat. Interessant wäre es Zahlen zu anderen Berufsgruppen mit hohen Abwesenheitsraten zum Vergleich zu sehen – zB Fernfahrer / Monteure im Außeneinsatz.
Wichtig wäre insgesamt die Anerkennung des Dienstherrn, dass sich heutzutage der Lebensmittelpunkt der Soldaten nicht ständig mit dem Dienstposten verlagert….
PS: Ich bin bisher noch jedesmal mit Familie umgezogen, weiß also wovon ich spreche….
Ein großes Problem ist, dass sie die Bundeswehr sich, warum auch immer, aus den attraktiven Lagen zurück zieht und sich in der Einöde wiederfindet.
Und welche Famile zieht dort freiwillig hin? In einen Bereich, wo nur Alte und Soldaten wohnen? Wer tut das seiner Famile an und welche Ehepartner machen das mit?
Das Gerede von der „Präsenz in der Fläche“, auch aus Gründen der Nachwuchswerbung, erzeugt bei mir einen Würgereiz.
Ähnlich wie die immer wieder erhobene Forderung nach der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Alles leere Phrasen und leicht als solche zu entlarven.
persönl. Meinung:
Seit 2 Jahren lehne ich jeglichen „Bonbon“ Lehrgang ab. Mir ist es wichtiger bei meiner Frau zu sein, als wochenlang durch die Wälder zu rödeln^^ bzw. sonst wo zu sein.
z.Zt. ist mir die soziale Ebene zu Hause das Wichtigste.
man muss entscheiden:
Karriere + Alimente (hust*)
oder
Stabile Beziehung
MkG
@Sascha
Wird dann an diesem Standort auch eine entsprechende Arbeitsstelle für die Partner geschaffen??? (man verzeihe mir, das ich die neutralen Begriffe verwende und das politisch überkorrekte Unterscheiden grundsätzlich vernachlässige…)Also eine Arbeitsstelle die nicht einem prekären Beschäftigungsverhältnis bzw 400€ Jobs entspricht? Würdest du dann auch wieder aktiv werden und mit umziehen? ;-))
Ach quatsch, jetzt habe ich es endlich kapiert:
-Soldaten sollen kein Eigentum erwerben;
-Soldaten sollen den lokalen Mietzustand am Standort fördern;
-Soldaten sollen kein soziales Gefüge haben und Freunde brauch man nicht, gibt schliesslich Kameraden;
-Partner von Soldaten haben gefälligst zu Hause zu bleiben und sich um den Haushalt und die Kinder zu kümmern ;
-Kinder haben sich gefälligst alle zwei Jahre an neue Gegebenheiten zu gewöhnen denn Stabilitiät brauch niemand;
-Der Rest der Soldatenfamilie hat sich ebenso an den Veränderungen zu beteiligen, wäre doch gelacht wenn der Haufen nicht angemessen beitragen könnte;
Denn durch all diese Vorgaben erledigt sich auch das lästige Thema „Vereinbarkeit von…äähh…öhhm…Familie? Wasn das??“ auch ganz schnell.
Hätte ich schon viel früher drauf kommen können. Gleich morgen werde ich bei meinem Arbeitgeber kündigen, unser Haus verkaufen, in eine 50qm Klitsche umziehen und Sohnemann aus der Krippe abmelden. Für den Dienstherren meiner Frau und meinen ehemaligen Dienstherren tue ich doch wirklich alles….
Es tut mir leid, aber mir fällt es zunehmend schwer bei diesem Thema sachlich zu bleiben.
Zu lange schon beschäftigt mich das Ganze, auch bereits während meiner aktiven Zeit. Die Unfähigkeit des Dienstherren sich der „Vereinbarkeit“ wirklich widmen zu wollen, ist u.a. ein Grund von vielen gewesen, warum ich meinen BS zurück gegeben hatte. Und nein, nicht alle Maßnahmen die man nutzen könnte kosten Geld. Manches davon bedarf einfach nur etwas Zeit und Mühe und etwas Initiative.
Ich habe jetzt gerade 4 1/2 Monate als alleinerziehender Vater hinter mir und bin froh, das Sohnemann die Abwesenheit von Mama ohne große!! Probleme (weil jetzt 2 Jahre alt, aber es ist trotzdem nicht zu unterschätzen wie sehr so ein Windelpups alles mitbekommt und sich seine Welt entsprechend zurecht bastelt damit er zufrieden ist) mitgemacht hat. Skype gebührt übrigens ein nicht unwesentlicher Dank (wenn es denn funktioniert).
Vielleicht nimmt sich ja einer (@Sachlicher vielleicht? Be my Guest! ;-) ) meinem sarkastischen Ausbruch an und schreibt ihn etwas ins Reine. Ich kriege das heute wohl nicht mehr hin.
Ich frage mich teilweise immer mehr, was der Dienstherr und auch die Regierung und unser Parlament denn nun von seinen Soldaten und den dazugehörigen Familien erwartet?
@NMWC: Ich hoffe, es wurde deutlich, dass ich hier die Zentralisierungsphantasien, die bei manchem im Kopf spuken, überzeichnen wollte.
Einen Gedanken, den ich in der ganzen Diskussion bislang noch nicht gelesen habe (und der vermutlich auch noch nie von jemandem durchgerechnet wurde), ist, zumindest im Modell mal eine komplett dezentrale Struktur durchzudenken.
Basisgröße könnte hier, ähnlich wie bei der US Army, eine Manövereinheit a la BCT sein, deren Elemente man mit langfristiger Perspektive an einem Standort bzw. einem Raum zusammenzieht. Im Unterschied zu den USA hat Deutschland hierbei einen entscheidenden Vorteil – es ist deutlich kleiner! – so dass sich bei entsprechender Dislozierung zumindest zumutbare Fahrwege ergeben. Vor allem aber schaffe ich eine höhere Identifikation der Region und langfristigere Perspektiven für die Mitarbeiter.
Für Führungsjobs wird, ähnlich wie im zivilen Bereich, Mobilität weiterhin gefragt bleiben, aber für den Mittelbau würde ich mir da ein Mehr an Stabilität erwarten.
In einem solchen Modell wäre es bspw. auch denkbar Standorte wie Rheine sinnvoll weiter zu betreiben, wenn man die dort verfügbaren Maschinen einem Verband assigniert (und zur Unterstützung einfach dorthin fliegen lässt, wo man sie braucht). Auch hier gilt: Deutschland ist klein, so dass die negativen Effekte einer Standortverlagerung deutlich größer sind, als ggf. längere Zeiten für den Luftmarsch.
@Sascha
Latürnich! Daher doch die Frage nach deinem Wiedereinstieg….;-)
@Sascha Stoltenow: zunächst einmal sollten wir festhalten, dass es auch im Westen jede Menge Einöde gibt, die grundsätzlich in Frage kommt. Eine abschließende Entscheidung, in welcher Einöde stationiert wird, bedarf daher zunächst einmal der vergleichenden Gesamtschau. Im Übrigen verträgt sich der, auch vom WBdBT, ins Spiel gebrachte Vorschlag einer geschlossenen Stationierung nicht mit der angestrebten Präsenz in der Fläche. Wer heute schon den politischen Druck sieht, der Stationierungsentscheidungen umgibt wird wohl kaum glauben, dass eine weitere Aufgabe und Konzentration politisch (!) durchsetzbar sein wird. Auch verweise ich gerne darauf, dass dieser Ansatz im Heer mit den Stationierungsräumen der Brigaden ja schon gefahren wird. Wo es Abweichungen davon gibt, verweise ich gerne auf die obigen Ausführungen (Stichwort: Fallschirmjäger, sic.).
@ TomTom schrieb:
„Ein großes Problem ist, dass sie die Bundeswehr sich, warum auch immer, aus den attraktiven Lagen zurück zieht und sich in der Einöde wiederfindet.“
Bw-Liegenschaften in attraktiven Lagen sind für den Bund Gold wert, da sie nach Auflassung als höchst reizvolle Wohn-/Gewerbestandorte durch die „Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“ zu verwerten sind. Gerade in Zeiten prekärer Kassenlagen (also eigtl. immer…)
@ Sascha:
Klingt sehr vernünftig und positive Effekte für alle Beteiligten bzw. Prozesse und deren Kosten generierend. Dazu allerdings hätte „man“ vor der aktuellen Reform planerisches Denken nicht aus der Notlage des Haushaltsdefizits bzw. der Zwangsbesparung heraus beginnen müssen. Sondern mit Umsicht, Weitblick und strategischer Ausrichtung – nicht nur aus militärisch-organisatorischer Perspektive.
Ich ahne, dass sich mit einem derartigen „Stationierungs-Plan für Generationen“ niemand im Geschäftsbereich des BMVg den Mund (und damit die „Karriere“…?) verbrennen würde. Das mit den Fähnchen geht immer einfacher und ist in den Gremien bzw. Stäben „konsensfähiger“…weil weniger planungs-, verhandlungs-, hirnschmalzintensiver.
Die Aussage, dass die Scheidungsquote von bis zu 80 % beträgt (hier bei der Feldnachrichtentruppe), ist so etwas wie die Veröffentlichung eines Staatsgeheimnisses. Bezeichnenderweise wird diese Zahl bei der Berichterstattung auf der Bw-Plattform nicht erwähnt. Noch eindringlicher ausgedrückt lautet die Aussage, die Bw-Führung kennt diese Zahl, verschweigt sie aber bewusst in der Öffentlichkeit. Die dazu gemachten Erhebungen, werden offiziell geleugnet überhaupt durchgeführt worden zu sein ! Dies sind nur die Trennungen von Ehen, die Trennungen von eheähnlichen Gemeinschaften sind darin noch gar nicht enthalten.
Die statisch gesicherten Vergleichzahlen der Scheidungsraten lauten 32 % im ländlichen Bereich und 48 % im städtischen Bereich. Was bedeuten diese Zahlen ? Sie sagen aus, dass in einem bestimmten kommunalen Bereich auf 100 Eheschließungen 32 Scheidungen in einem Jahr kommen.
Warum tut die Bw dies ? Was hat sie zu verschweigen ?
Es wäre das Eingeständnis mit dem Konzept Dienst und Familie komplett gescheitert zu sein. Vielleicht ist es schlicht nicht möglich für einen jungen Berufssoldaten im Jahre 2012 eine Ehe zu führen, bzw eine Familie zu gründen und seinen Beruf auszuüben. Wenn dem so ist, müsste die Wehrdienstberatung bei der Anwerbung deutliche Hinweise an die Bewerber geben.
Die Gefahr einer Trennung ist wohl besonders groß bei einer jungen Familie nach dem 2. oder 3. Auslandseinsatz des Soldaten, bei der die Frau erkennt, dass keine Besserung der Lage in Sicht ist. Die Frau ist jung genug, sich nochmals neu zu orientieren, der Soldat wird oftmals gegen seinen Willen geschieden, sieht seine Kinder nicht mehr, muss Unterhalt zahlen —– und geht wieder in den Auslandseinsatz um Geld zu verdienen.
Dies ist ein perverser Kreislauf, bei dem der Staat, der Dienstherr sogar noch profitiert. Ebenso bei der Gestaltung des Versorgungsausgleiches für geschiedene Soldaten.
Duch die Gestaltung der Versorgungsausgleichs, wird dem geschiedenen Soldaten bei Pensionseintritt ( 53 – 55 Jahre ) sofort die Pension gekürzt, die geschiedene Frau erhält in der Regel aber erst 10 Jahre später ihre Rente (65 Jahre) und in der Zwischenzeit ist der Staat, sprich der Dienstherr der Profiteur dieses Gesetzes.
Dieses Gesetz des Versorgungsausgleichs kann sogar die Bw-Strukturreform gefährden, denn warum sollte ein geschiedener OTL freiwillig mit 50 statt mit 59 Jahre in Pension gehen und dafür statt ca. 30 % bis zu 70 % Gehaltskürzung in Kauf nehmen ?
@Georg
Das die Quate bei Feldnachrichten so hoch ist, glaub ich gerne. Aber wo hast du das gelesen? Steht das so explizit im Bericht?
@ NMWC | 25. Januar 2012 – 14:36: Ich habe Ihre Einladung erst jetzt lesen können. Ich möchte mich gern bzgl. Ihres Posts äußern.
1. Ich habe aller höchsten Respekt davor, dass Sie sich Ihrer Verantwortung als Vater vollumfänglich stellen und dabei auch persönliches Fortkommen zurück stellen.
Das sage ich Ihnen als Mensch.
2. Die Bundeswehr steht in einem Spannungsfeld, das sich nur vorgeschoben daraus ergibt, dass man ein föderaler Staat sei. Die Bw ist Bundes-Exekutive und aufgrund von Rechtsbausteinen aus dem GG heraus auch keiner Mitbestimmung durch die Länder unterworfen.
Natürlich sieht die Realpoitik -in allen föderalen Ebenen- Politiker/-innen, die meinen Haus und Hof-Verteidigung der Bw vor Ort sei hoheitliche Aufgabe. Allerdings macht es die Bw ihnen auch leicht.
Wir wissen: Fläche UND Standorte pro Vereinbarkeit und Beruf passt nicht mehr zusammen-jetzt (und auch schon früher, also ca. seit 2001 haben sich diese Zahlen nicht signifikant verändert von der Tendenz her, nur interessierte das niemand) haben wir also auch noch neben der qualitativen Bewertung auch noch quantitative Daten!
Daraus gilt es dann die Schlüsse zu ziehen, und die werden eben nicht gezogen. Das muss man hier auch einmal festhalten.
a) pro Fläche heißt zusammengefasst: pro Einbindung der Bw in die Gesamtgesellschaft, heißt mannigfaltigere Nachwuchswerbemöglichkeiten
b) pro Großstandort (und bitte reden wir von Geschwader-/ Brigade-/ Flotillenäquivalenten-da es „Divisionseinheiten“ u.ä. nicht mehr geben wird, lassen wir sie hier mal nonchalant wegfallen) heißt: der Kdr hat mehr Möglichkeit zur Dienstaufsicht, weil kürzere Wege, die Betreuung der Soldaten in besonderer Auslandsverwendung bzw. deren Familen KANN somit auf der Ebene EINES Truppenführers liegen, und natürlich: ein Soldat/ eine Soldatin kann in einer „Umgebung“ groß und alt werden, Strukturanpassungen lassen sich leichter lokal abfedern
Anmerkung: Soldatinnen/ Soldaten, die eine jeweilige Spitzenverwendung in ihrer Dienstgradgruppe anstreben, sind davon auszunehmen. Das mag hart klingen, aber nein: das wird NIE funktionieren.
Es wird Sie wenig überraschen, dass ich eineindeutig (als mathematische Begrifflichkeit) pro Großstandort bin.
Die Vorteile liegen auf der Hand und werden in meinen Augen auch nicht von den Nachteilen aufgewogen-übrigens die Bw hier von den negativen wie positiven Erfahrungen der Bundespolizei, die dieses Dilemma noch 10 Jahre länger begleitet, bzgl. Auswirkungen auf die Nachwuchswerbung/ Einbindung in die Bevölkerung lernen könnte.
Kritisieren möchte ich an dieser Stelle aber auch einmal folgendes: Die Bw hat 2 Unis, zwei recht renommierte und im deutschen Wissenschaftsbetrieb absolut anerkannte sogar, hier wären Forschungsaufträge wünschenswert gewesen (Anmerkung: Zum SoWi äußere ich mich aus guten Gründen an dieser Stelle ganz gewiss nicht!), das Amt für Transformation klammere ich aus, weil es diesem Amt gegenüber unfair wäre, es in diesem Zusammenhang zu betrachten.
Hier hätten folgende topics wissenschaftlich untersucht werden können:
– sozialwissenschaftlich (Fragen wie: Folgen des Schulwechsels bei Versetzungen, Folgen bei Arbeitsplatzaufgabe durch Partner/-in, Folgen durch den Verlust des zivilen Freundeskreises, usw.)
– psychologisch (Fragen wie: Auswirkung auf den Personalkörper im Spannungsfeld Pendeln/ Auslandseinsatz bzgl. Motivation, Leistungsbereitschaft, -fähigkeit, natürlich: Auswirkungen auf das familiäre Umfeld)
-betriebswirtschaftlich (Fragen wie: Auswirkungen auf die Personalentwicklung, Auswirkungen auf die Personalauswahlfähigkeit-Sie sind ja das „beste“ Beispiel (das ist nicht zynisch gemeint, sondern eine ganz ernste Frage für einen Arbeitgeber)-, natürlich: Kosten bzgl. des Liegenschaftsmanagements, bzgl. der Begleitkosten für Personalmaßnahmen, usw.)
– organisationswissenschaftlich (ganz gleich ob mit ökonomischen, verwaltungs- oder politikwissenschaftlichen Hintergrund) (Fragen nach Strukturen, Strukturanpassungsfähigkeiten, Einbindungsmöglichkeit des Partners/ der Partnerin in das Berufsleben von Bw-ANgehörigen, usw.)
Es mag sein, dasss es dazu Arbeiten gibt, doch sind sie bekannt? Nein. Wissenschaft aber, die nicht in geeigneter Art und Weise publiziert wird, darf als nicht existent betrachtet werden.
Ich meine: viele Problematiken ließen sich nach Schaffung von Großstandorten lösen, wenngleich nicht alle, ganz klar. Und bitte: nicht nur aus der Sicht der „Arbeitnehmer“, nein auch aus Sicht des „Arbeitgebers“. Das muss und KANN zusammenpassen. Sollte Sie mein Standpunkt dazu interessieren, teilen Sie das bitte hier per Kommentar mit, ich betrachte dann die Fragen eingehender und würde versuchen Antwortmöglichkeiten zu geben.
Jetzt aber erstmal zur Bw-Führung: Scharping hat den großen Schnitt verpasst, Struck ebenfalls und jetzt de Maiziere. Besonders bei letzterem hätte ich diesen Mut , mehr noch die Fähigkeit dazu erwartet. Er ist ein Kopfmensch, ein intellektuell brillianter Minister. Fehlten ihm die „wissenschaftlichen“ Argumente, die er in den politischen Ring hätte werfen können? Ich weiß es nicht. Musste er sich den Lokalfürsten kampflos ergeben? Kampflos sicher nicht, aber immerhin ergeben. Ist sich die Bw im Klaren, was ein Großstandort ist und wie er sich effektiv strukturieren lassen könnte? Sorry, da bin ich mir mitunter nicht so sicher.
Und so geht das Drama in einen neuen Akt.
3. […](man verzeihe mir, das ich die neutralen Begriffe verwende und das politisch überkorrekte Unterscheiden grundsätzlich vernachlässige…)[…]
Da man aufgrund Ihrer Rhetorik davon ausgehen darf, dass Sie die Partnerschaften weiblicher und homosexueller Soldatinnen/ Soldaten mit einschließen in Ihren Betrachtungen, ist das unproblematisch. Wenngleich ich der Meinung bin, dass sich dies ein Dienstherr nicht erlauben dürfte. Das hat nichts mit „politischer Korrektheit“ zu tun. Es ist eine Frage des Respekts.
4. Und so haben wir das Stichwort: Respekt. Aber auch Transparenz, Führen mit Einsicht, usw. sind zu nennen. Zu den Stichworten: Transparenz stellt man nicht her in dem man die Entscheidung verkündet ohne, zumindest intern publiziert- pro/ contra Betrachtung.
Führen mit Einsicht ist somit nicht möglich-beim dritten Radikalumbau in 12 Jahren erst recht nicht-denn um mal bei Herrn Stoltenows Lieblingsstandort Rheine zu bleiben: Tatsächlich versteht doch keiner die Entscheidung pro Holzdorf-vom tiefen Westen wo die Sonne verstaubt(e) in die wilde Einöde des Ostens, ein Schlachtefest für alle Populisten -Hr Stoltenow gehört für mich eineindeutig NICHT dazu!!!-die die Truppe jetzt erstmal noch schön wuschig machen und so der Demotivierung des Personalkörpers Vorschub leisten. Warum wird die Entscheidung nicht erklärt? Das ist doch die Frage. So entsteht der Eindruck, dass es gar keine Gründe gäbe. Ist das so? Dann gute nacht.
Anmerkung: Vergessen wir bitte nicht die zivilen Beamten/ Angestellten/ Arbeiter. Und während der DBwV noch eine recht gute Figur abgibt, entblöste sich der DBB nicht letztens darauf herumzureiten, dass ja die Verlegung des Ministerdienstsitzes unzulässig sei, man klagen wolle. Und? Die anderen Beamten, die die Struktur trifft? Statement Fehlanzeige. Gewerkschaften? Bzgl. der Bw noch selten als konstruktiver Player aufgetreten, ist auch heuer eine Sachanalyse Fehlanzeige.
Dazu: Lese ich den Bericht des Wehrbeauftragten d Dt BT aufmerksam, höre ich ihm aufmerksam zu, dann erschließt sich mir leicht, was die Angehörigen der Bundeswehr im Schwerpunkt wollen: Stabilität im Frieden, um im Dienst/ Einsatz volle Leistung abrufen zu können. JEDER zivile Arbeitgeber wünschte sich solch eine policy seines Personalkörpers.
5. Es ist doch bitte nahezu dramatisch, dass die Bw sich reformiert-transformiert-verändert eben, und sie selbst dabei als Dienstherr kaum positive Effekte misst! Denn de facto ist das ganz offensichtlich der Fall und hier bzgl. der Scheidungsraten haben wir ja nur eine Kennzahl zur Debatte hergenommen.
Und nochmals die Bitte bzgl. der Betrachtung mneines Posts: Man muss das nicht als „guter Mensch von Sezuan“ durchführen so eine Reform und kann da schon eigene Interessen klar benennen und Ziele durchsetzen. Doch wie soll solch eine Reform positiv betrachtet werden können, wenn man als einziges Interesse: Einsparung, von mir aus noch einleuchtend das „Begleitziel“: Fähigkeit zur Erhöhung des im Ausland einsetzbaren Personalkörpers, rhetorisieren kann. Mit Verlaub, das erschließt sich mir nicht. Und das muss es auch nicht.
Einsparung ist kein Ziel sondern ein Effekt bzw. eine Vorgabe. Wer mir hier widersprechen möchte, möge sich bitte das GG vorher zu Rate ziehen.
Sie sehen, bei diesem Thema kann ich dann schonmal ebenfalls emotional werden.
@ Ralf G. | 25. Januar 2012 – 12:26
[…]Zudem ist es vor allem in den mittleren Besoldungsgruppen idR nur in ländlichen Bereich möglich Wohneigentum zu finanzieren, während dies im Umfeld der Großstandorte (oben wurde das beispiel Köln genannt) zunehmend unbezahltbar wird.[…]
Sie sprechen einen wichtigen, gern verschwiegenen, Punkt an. Aber auch das gab -und das sicher nahezu fortwährend- es schon: UoP, UmP, die Wohngeld in München und vergleichbar beantragen mussten und bekamen.
Auch hier ist der Dienstherr aus eigenem Interesse gefordert. Die dahinter stehende Frage lautet z.B.: Wie viele Soldaten lehnten z.B. eine Verwendung als Ausbilder z.B. an der SanAk ab, weil sie es sich schlichtweg nicht leisten konnten (wollten) von z.B. Leer nach München umzuziehen? Und nach Aussage des Dienstherrs soll der/ die Beste ausbilden bzw. gefördert werden, oder? Natürlich und so muss es ja auch sein.
Anmerkung: Dieses Beispiel dient lediglich der Illsutration und keinesfalls dazu, das Personal am Standort München zu deshavouieren!
@Sachlicher
„Wir übten mit aller Macht, aber immer wenn wir begannen eine Einheit zu werden, wurden wir umorganisiert. Ich habe später gelernt, daß wir oft versuchten, neuen Verhältnissen durch
Umorganisation zu begegnen. Es ist eine phantastische Methode. Sie erzeugt eine Illusion desFortschritts, wobei sie gleichzeitig Verwirrung schafft, die Effektivität mindert und
demoralisierend wirkt.“
Petronius Gajus Arbiter, (10 – 66 n.Chr. , römischer Dichter)
Insofern bringt die Reform nichts Neues. Sie schafft nur die Illusion des Neuen. Wenn ich die Mitarbeiter in der einen Struktur nicht motiviere, schaffe ich es in einer anderen auch nicht. Dann noch, bei fehlenden Finanzen, an das Ehrgefühl des Einzelnen zu appellieren ist die Schwächste aller Waffen. Zudem die Kernfrage immer noch nicht beantwortet ist: Was wollen wir mit der Bundeswehr?
@ BausC | 26. Januar 2012 – 13:33
{…] Wenn ich die Mitarbeiter in der einen Struktur nicht motiviere, schaffe ich es in einer anderen auch nicht.[…]
Mit Verlaub, aber das ist mir zu kurz argumentiert. Auch wenn ich Verständnis für Ihre Aussage habe bzgl. dieses konkreten Falls, teile ich sie als Grundsatz nicht.
[…]Dann noch, bei fehlenden Finanzen, an das Ehrgefühl des Einzelnen zu appellieren ist die Schwächste aller Waffen. […]
Na ja, es ist durch diese Gesellschaft und durch weite Teile des politischen Establishments zu solch einer gemacht wurden.
Dass man bei der Bw nicht reich werden kann, trotz dass man notfalls sein Leben hergibt, dürfte sich herumgesprochen haben. Da braucht`s dann schon AUCH noch gewisser „soft-skills“ als Motivationshilfe.
[…]Zudem die Kernfrage immer noch nicht beantwortet ist: Was wollen wir mit der Bundeswehr?[…]
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dieser Fragestellung nachzugehen, darunter geht es nicht.
Dazu gehören die Bw-Angehörigen. Daher wäre eine mögliche, durchaus legitime, Aussage darüber möglich, was man denn unter den gegebenen Rahmenbedingungen denn noch bereit ist und fähig ist zu leisten. Bevor mir hier jemand Wehrkraftzersetzung unterstellen will: die Aussage „wir bleiben jetzt nur noch hinterm warmen Ofen sitzen“ ist nicht damit gemeint, Auch sei der Hinweis erlaubt, dass diese Betrachtungen seitens der „Insider“ in anderen demokratischen Gesellschaften als legitim angesehen werden.
@Sachlicher
Ich dachte mir, dass Sie der Aufforderung nicht widerstehen würden. ;-)
Und vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich bin ehrlich gesagt immer wieder erfreut Ihre Ausführungen zu lesen.
Ich habe auch soweit keine Widerworte sondern lediglich Anmerkungen bzw. Ergänzungen.
1. Das Thema der wissenschaftlichen Untersuchungen unterstütze ich vorbehaltslos. Dazu eine kleine Anekdote: Es gab 2006 an der HSU eine Diplomarbeit mit dazugehörigen Fragebogen zum Thema Belastungen für Besatzungen von seegehenden Einheiten. Leider wurde bei der Auswahl der Zielgruppe ein kleiner Fehler eingebaut: Wenn ich hierfür junge Seekadetten für die Befragung auswähle, erhalte ich andere Schwerpunkte in den Ergebnissen als wenn ich Angehörigen der Einsatzflottillen befragt hätte. Diese Kritik hat ein gewisser KptLt (Ich) der Diplomandin dann auch entsprechend serviert. Aber es hatte für mich den Anschein, dass diese Arbeit vom Personalamt in die Richtung gedrängt werden sollte. Somit war das Ergebnis abzusehen. Was aus der D-Arbeit bzw. dem Thema beim betreuenden Prof nun geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
2. […]“Da man aufgrund Ihrer Rhetorik davon ausgehen darf, dass Sie die Partnerschaften weiblicher und homosexueller Soldatinnen/ Soldaten mit einschließen in Ihren Betrachtungen[…]. Ja, genau das ist der Fall. Mir ist es egal, welche Partnerschaftsvariante betroffen ist oder welche Orientierung dahinter steht. Ich beziehe mich dabei auf die Menschen um die es geht. Denn genau um die geht es mir. Ich verzichte nur auf die mitunter hölzern klingende Berücksichtigung aller Varianten.
3. […]Und bitte: nicht nur aus der Sicht der “Arbeitnehmer”, nein auch aus Sicht des “Arbeitgebers”. Das muss und KANN zusammenpassen. Sollte Sie mein Standpunkt dazu interessieren, teilen Sie das bitte hier per Kommentar mit, ich betrachte dann die Fragen eingehender und würde versuchen Antwortmöglichkeiten zu geben.[…]
Gerne würde ich mir dazu Ihren Standpunkt anhören!
4. Das Verwendungen in der Spitzengruppe Flexibilität erfordert ist unbenommen. Nur muss dafür m.E. nicht immer die komplette Familie (Umzug über Umzug, wobei ich jetzt Auslandsverwendungen mal ausklammer) betroffen sein.
Wie definiere ich dies? Irgendwo muss der stabile Anker, als Ausgleich für die Abwesenheiten, Entbehrungen usw., verankert sein. Für beide und noch mehr für Kinder muss dies in einem stabilen sozialen Umfeld sein. Damit lässt sich m.E. eine Menge abfedern.
Und die Einsatzbelastung ist für mich nicht das Schlimmste. Das ganze „Geeier“ drum herum, mit all den kurzfristigen Dingen und andauernden „rin in die Kartoffeln, raus den Kartoffeln“, ist viel anstrengender.
5. Und jetzt noch ein paar Sachen aus dem Nähkästchen. Wobei ich es bewusst vermeide hier zu viel persönliches Preis zu geben. Wenn Sie detailiertes erfahren möchten dann bitte an T.Wiegold wenden zum Austausch.
Wir sind froh darüber, dass mein jetziger Arbeitgeber unsere persönliche Situation in Gänze unterstützt und mir eine Menge Freiheiten (zeitliche Flexilität) und auch Entgegenkommen(VPN, Verzicht auf unnötige Dienstreisen, Planbarkeit usw.) bietet. Dies ist mitunter auch darin begründet, dass dieser Arbeitgeber der „pösen pösen Lobby“ angehört und ein grundlegendes Verständnis für die Situation aufbringt. Und zwar in den höchsten Ebenen. Das erleichtert eine Menge. Darauf kann nicht jeder Partner zurückgreifen.
Die Familien und Partner machen vieles möglich und unterstützen ihre Partner bei den Entbehrungen und Abwesenheiten gerne. Denn dieses Leben haben sie gewählt und da gehört so etwas nunmal dazu. Aber etwas mehr Unterstützung bzw. Entgegenkommen durch den Dienstherren dürfte schon sein. Für mich ist das alles keine reine Selbstverständlichkeit sondern hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Soldaten. Wobei natürlich jeder Soldat seinen Weg, wie er sein privates Umfeld aufbaut, selber entscheiden und gehen muss. Dies respektiere ich ohne jegliche Einschränkung.
Aber nochmal: Vieles von dieser Unterstützung lässt sich auch ohne viel Geld bewerkstelligen.
Ich hoffe Sie @Sachlicher können mit den Anmerkungen etwas anfangen und verstehen worauf ich hinziele. Ich muss jetzt nochmal etwas weiter nachdenken und bin gespannt auf Ihre Antwort.
@ NMWC | 26. Januar 2012 – 16:08
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich bemühe mich morgen zu antworten, wenn nicht muss ich es leider auf Montag, 30.01.2012 verschieben.
@ NMWC | 26. Januar 2012 – 16:08
So, da habe ich ja etwas angerichtet. Nun denn, ich möchte wie zugesagt Stellung nehmen.
Doch zunächst einige wichtige Vorbemerkungen:
1. Ihr Bsp. bzgl. der wissenschaftlichen Arbeit der Soldatin: Dass das PersAmt solch eine Arbeit unterstützt bzw. über den Lehrstuhl vergibt, ist für mich eine gute Nachricht. Sollte Sie allerdings nicht lediglich die OA als Untersuchungsgegenstand gehabt haben-was zulässig gewesen wäre, es geht ja nicht immer nur um uns alten Rochen-so ist das natürlich sehr viel Wasser im Wein der Vernunft.
2. Die Personalbearbeitung, -entwicklung, -führung wird von vielen hoch engagierten und professionellen Frauen und Männern durchgeführt. Ich bin mir sicher, dass viele Skizzen, die ich Ihnen hier als Denkprozesse anzubieten bereit und in der Lage bin, dort schon längst bedacht wurden und werden. Auch sitzt dort Personal mit mannigfaltigster wissenschaftlicher Asbildung, die sie anzuwenden verstehen bzw. verstünden.
3. Man muss unterscheiden können-Sie können das- bzw. lernen -jüngere SaZ- zwischen systemischen Zwängen, für die die Bw nichts kann und zwischen systemischen Zwängen die die Bw zu verantworten hat und dabei nochmal in tatsächliche und durch nachgeordnete Dienststellen „erfundene“.
4. Es wird deutlich hier eine (mögliche) Arbeitgebersicht zu modellieren und eine Arbeitnehmersicht. Ferner gilt es zu betonen, dass ich mich hier auf „open source“ Quellen abstütze, wie z.B. eben die Berichte des WB d Dt BT.
5. Prämissen bzgl. des Personals stehen unter folgendem Ziel bzw. müssen (in Ableitung aus dem GG) dieses Ziels bezüglich verfolgt werden: Kämpfen können, Kämpfen wollen, Kämpfen dürfen-und „kämpfen“ ist das Ziel. Es ist in der Formulierung sogar ein ganz vorzügliches Ziel, denn selbstverständlich kann man die Aufträge wie Katastrophenschutz u.ä. „Friedensaufträge“ als „Sekundär“ziele ganz hervorragend hier einbinden (Polizeiarbeit aber eben nicht so leicht, Stichwort: differente Berufssozialisation)., ohne mit sekundär eine Reihung der „Wichtigkeit“ zu machen, als Bild: Das Ziel in HH Sandsäcke ausdauernd zu stapeln lässt sich gemeinhin bereits durch eine gezielte Sportausbildung erreichen, HH vor Angriffen zu schützen, gelte gemeinhin als umfangreicher in der Ausbildung.
Ein Wort zur Sanität: Natürlich kenne ich das Völkerrecht. Doch bräuchte man Sanität, die nicht „kämpfen kann, will, darf“, dann nehme man den ASB, das DRK usw. und nicht einen eigenen, eben speziell qualifizierten Sanitätsdienst-organisatorische Fragen bewusst ausgeklammert-oder?
6. Ich bleibe am Beispiel, mitunter an der Grasnarbe als stilistisches Illustrationsmittel. Das bitte ich zu akzeptieren.
Dabei sind sowohl Dienstherr mit seinem Apparat, als auch das Personal in einem Komplex betrachtbar, der durch mE(!!!) folgende Faktoren bestimmt wird: sozialwissenschaftliche/ psychologische/ betriebswirtschaftliche und organisatorische, um nur 4 zu benennen.
– sozialwissenschaftlich:
Frage: Folgen des Schulwechsels bei Versetzungen?
Antwortmöglichkeiten: Zunächst hat die Bw hier wenig bis gar keinen Einfluss. Aus Sicht des Dienstherrn ließe sich dieses Problem nur lösen, in dem man Standorte schufe, die einen gemeinsamen Lehrplan mit gemeinsamen Equipment und Standarts abzubilden sinnvoll werden lassen.
Das Stichwort, ja aber Kultushoheit der Länder! Ja. Aber es gibt Equipment (Schulbücher, Legrmaterial), welches in allen Bundesländern zugelassen wäre. Ein Lehrplan, der in Bayern zugelassen wäre, soll in Sachsen oder anderswo ein Veto bekommen? Sorry, aber das ist nicht der Fall, wenn man die Nuancierungen beachtet. Jemand der seine Befähigung zum Lehramt in NRW erwirbt kann auch in Berlin und anderswo unterrichten, usw., usw.
Stichwort „Bindung in die Gesellschaft“: Die Schulen muss man nicht für „Bw-Kinder“ exklusivieren-und sollte das auch nicht. Damit zur Finanzierung: Andere Privatschulen, kirchliche Schulen bekommen auch Fördermittel, dazu wäre zu prüfen -Stichwort: Masterarbeit- inwiefern das Personal bereit wäre einen Beitrag zu leisten, in Kompensation zum bisherigen Dilemma.
Bleibt aber etwas sehr wichtiges: Was machen wir mit Kindern, die eine Sonder-/ Förderschule besuchen müssten? Nun, entweder man bildete solch eine Klasse, oder aber diese Kinder werden die großen Verlierer sein. Und DAS kann man nicht einfach weg diskutieren.
Aus Sicht des Arbeitnehmers kennt dieses System natürlich auch Nachteile: Ein in einem Gebiet hochbegabtes Kind dürfte sich in diesem System ebenso wenig wiederfinden, wie ein Kind mit Handicap.
Aus Sicht des Arbeitgebers: Ohne Geld, was man nicht hat, wird es nicht gehen. Ohne knallharte politische Diskussionen wird das ebenfalls nicht abgehen. Aber bitte: der Arbeitgeber hat bereits Mut gezeigt und „Betriebskindergärten“ geschaffen.
Was ist also der Vorteil? Nun, es gilt den „Verzicht auf Förderung“ genauso in den Ring zu werfen, wie das topic „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ (ein externer systemischer Zwang für die die Bw nichts kann) und last but not least: geregeltes Privatleben heißt leistungsfähiger Personalkörper, dem ich nun ein bedeutendes Argument nehme (siehe Berichte des WB, Publikationen des DBwV) von Versetzungs- und Auslandseinsatzakzeptanz Abstand zu nehmen-dazu noch später. Im übrigen dies nicht meine „Erfindung“ ist, das ist IKEA`s und Lego`s policy seit Jahren: knallharte Arbeitsleistung abfordern, den Rahmen aber regeln.
Frage: Folgen bei Arbeitsplatzaufgabe durch Partner/-in, Folgen durch den Verlust des zivilen Freundeskreises
Antwortmöglichkeiten: Den „Damenkreis“ der Spieße und der Kommandeure gab es nicht umsonst. Dies geht zurück auf die frühen 1900er Jahre, weil nun mal die deutsche Armee nicht umsonst in „strukturschwache“ Regionen transferiert bzw. stationiert wurde. Dieses Element gälte es zu stärken-Stichwort: Kultur, Weiterbildung,Sport usw. Andere Armeen machen damit gute Erfahrungen hier das gesellschaftliche Leben zu institutionalisieren und auch für „Zivilisten“ zu öffnen, somit Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. SIe sahen und sehen das z.B: bei den berühmten „Bowlingabenden“ rund um die U.S.-Kasernen, wo die ach so militärablehnende deutsche Bevölkerung langjährige Freundschaften und zivil-militärisches gesellschaftliches Leben pflegt.
Ich (!!!) meine, mehr darf man hier vom Arbeitgeber nicht abverlangen, hier muss auch der Personalkörper/ deren Angehörige selbst in Leistung treten. Auch das ist nicht neu: Stichworte Betriebs-, Post- und Polizeivereine -die ja allen offen stehen- seien als einfacher Gedanke genannt.
Dazu: Die gesellschaftliche Einbindung des Personalkörpers ist policy. Die Bw soll wahrnehmbar und nicht unnahbar sein. Ich begrüße diesen Ansatz sehr. Nur bitte, dann muss man den Rahmen neu setzen und nicht publizieren: mit dem AVZ ist alles abgedeckt. Der Arbeitgeber kann hier nur gewinnen, denn auch hier werden entscheidende Argumente dem Personalkörper genommen. Und etwas Eigeninitiative darf doch bitte abverlangt werden.
– psychologisch
Fragen: Auswirkung auf den Personalkörper im Spannungsfeld Pendeln/ Auslandseinsatz bzgl. Motivation, Leistungsbereitschaft, -fähigkeit, natürlich: Auswirkungen auf das familiäre Umfeld
Antwortmöglichkeiten: Es ist unbedingt sicherzustellen, dass hier aktive Forschung betrieben wird, die geeignete Schlüsse zulassen. Ich kenne die Ergebnisse der bereits laufenden (?) Forschung nicht, darum kann ich Ihnen hier auch keine fundierten Schlüsse bieten.
Ich kann Ihnen nur meine Meinung (!) schreiben: Zu erreichen, dass der Personalkörper seinen Dienst verrichtet, erreicht man relativ leicht über das SG/ WStG über die Bezahlung. Aber zu erreichen, dass er außerordentlich gut seinen Dienst verrichtet, erreicht man nicht rein über hard skills. Das ist vorbei.
Psychologisch ist das doch ganz einfach: Impliziere ich, dass ich mich ganz herausragend kümmere, erzeuge ich eine Art „Schuldgefühl“ beim Gegenüber. Gedanklich: oh, da wird soviel für mich geleistet, da muss ich auch was tun. Als Bsp: Warum fuhren denn einige in den Betriebsurlaub mit anschließendem Rotlichtevent? Doch nicht weil deren Dienstherr zu viel Geld über hatte, sondern weil man so ein Gefühl vermittelte: Ihr seid unsere Elite. Effekt: die Teilnehmer identifizierten sich auch als solche: „Wir gehören/ Ich gehöre dazu!“ Na ja, und Elite kennt keine kleinbürgerlich-geregelten Verhältnisse wie feste Arbeitszeiten, feste Gehaltszahlungen, oder? Und mit Verweis auf John Rawls: Solange dieser „Kreis“ erreichbar bleibt über das Mittel: Eignung, Leistung und Befähigung stößt er auch weitgehend auf gesellschaftliche Akzeptanz.
Nun soll die Bw nicht ins Bordell einladen und ist der Elitebegriff schwierig. Nur wir sind uns doch bitte einig, dass der Begriff Funktionselite unkritisch ist. Und da anzusetzen, meine ich, ist ebenfalls nicht unwichtig: zu deutsch-bringe ich einen StOffz/ Offz/ altgedieneten UmP im Keller im Etagenbett unter, weil es keine andere Pendlermöglichkeit gibt, nehme ich ihm Entscheidungsraum und -freiheiten weil ich ihm nicht vertraue…wie will ich ihn denn in der Stunde 0 elitäres Handeln abverlangen? Das funktioniert nicht und hat auch noch nie funktioniert und hat nichts, aber auch gar nichts, mit Standesdünkel zu tun.
Noch etwas zum Thema innerbetriebliche Psychologie: Befehl und Gehorsam sind eine wichtige Angelegenheit. Aber offene Kommunikation ebenfalls. Und hier ist es doch so: Ich schreibe Ihnen hier Ideen. ABer ich bin doch nicht der einzige, der auf solchen Ideen herumdenkt! Da gibt es 100%ig Fachpersonal IN der Bundeswehr, die noch geeigneter Ideen entwickeln können und ALLE Möglichkeiten des eigenen Handelns abzuwägen in der Lage sind. Doch wer weiß davon? Mal angenommen, jemand prüfte meine idee zum Thema Schule: evtl. geht das tatsächlich nicht, und sei es: können wir nicht bezahlen. Das ist doch durchaus ein Argument -mit Blick auf die BHO sogar ein sehr starkes-, doch bitte soll man das dann genau so kommunizieren, meinen Sie nicht?
Die Innere Führung ist niedergeschrieben in einer Zentralen Dienstvorschrift. Sich daran zu halten ist also nicht Gustus sondern Dienstpflicht. Zu vermitteln, dass man alles leistet für den Personalkörper und in folge aus einer starken Position heraus alles von diesem abverlangen kann, ist eine hohe Kunst.
Dabei verliert man auch mal jemanden, da macht man auch mal etwas falsch. Das muss, darf und kann man in Kauf nehmen: es sind Menschen. ABER auch hier ist offene Fehlerkultur höchstes Gebot und Zeichen von unbändiger Stärke.
Und diese Fehlerkultur darf sich zwar nicht zur Akzeptanz von Dienstvergehen auswachsen, aber sie muss vorhanden sein.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: im StO xy gibt es einen Vorfall, der dann als Skandälchen durch die Gazetten/ Blogs/ politische Landschaft mal mehr (z.B. Hr Wiegold) mal weniger gekonnt gejagt wird. Reaktion? Meist lässt sich dann die Einleitungsbehörde, oder gar der IBuK, dazu hinreißen sich als knallharter Bestrafer zu positionieren. Was soll das? Es wird ermittelt, es wird ein Disziplinarverfahren eröffnet, ggf. an die StA abgegeben, ggf. vor das Truppendienstgericht gebracht. Bis dahin muss der Ball flach gespielt werden, vor allem rhetorisch. Sonst erzeuge ich eine Kultur der Angst.
Und damit zu O Klein: Viele äußerten, wenn dieser Mann bestraft worden wäre, dann hätte es keinen Kdr mehr gegeben, der eine solche Hochrisikoentscheidung annimt zur Entscheidung. Wenn ich solche Kdr`s aber nicht mehr habe, dann brauche ich die Bw nicht. Ich brauche Kdrè, die gut ausgebildet, in solch einem Moment sagen: Rechtsbaustein xy verglichen mit Handlungsoptionen bzgl. des Personals und der Mittel ergibt Lösung a und b, anschließend abwägen und Entschluss. Oder? Ich hoffe, ich konnte illustrieren welche Dynamiken das entwickeln kann, welche Dimensionen dahinter stehen unterhalten wir uns über betriebs(hier eher küchen-)psychologische Grundlagen bzgl. eines „Betriebes“ der sein Personal mit Waffen ausstattet und Menschen, die sie bedienen, anvertraut.
Oder das Gorch-Fok Dilemma: Die StA stellt ein und das Marineamt setzt eine Untersuchungskommission ein mit dem Duktus. man wolle untersuchen wie man den Kapitän denn noch maßregeln könne um dem aufgebrachtem Volk einen Gehängten zu präsentieren! Wer soll denn das bitte verstehen? Nein, das Marinamt hat eben nicht betont untersuchen zu wollen, was man in der Ausbildung verbesssern könne, was an der Führungskultur und was am Rahmen-das war ein Begleiteffekt. Ich habe nichts gegen Disziplinarverfahren einzuwenden, und immerhin kam die Soldatin ums Leben im Friedensdienst (!), dass hier hart nachgefasst wird gebietet sich. Aber der Preis darf nicht die Aufgabe der bundesrepublikanischen Rechtskultur und Rechtssicherheit sein.
-betriebswirtschaftlich
Frage: Auswirkungen auf die Personalentwicklung, Auswirkungen auf die Personalauswahlfähigkeit
Fangen wir an, die Prämissen zu verorten:
Ziel der Personalwerbung ist es geeigneten Nachwuchs zu identifizieren, anzusprechen und zu verpflichten. Diese Aufgabe liegt zentral bei PersAmt und SDBw bzw. den Zentren Nachwuchsgewinnung (in Zukunft die KWEA`s dort ja als Karrierecenter auch organisch zu subsumieren sind, aber de facto natürlich auch immer schon dabei waren).
Ziel der Personalführung ist es, Stellen mit Personal zu besetzen, die die STAN-Forderung erfüllen bzw. nach Lehrgangsbesuchen erfüllen können-also „schlichte“ Stellenbesetzung. Diese Aufgabe liegt bei PersAmt und SDBw.
Ziel der Personalbearbeitung ist es quantitative und qualitative Aussagen zum Personalkörper zu machen, die mil Fhr zu beraten und nicht zuletzt den Datenbestand im Sinne des Personals und des mil Fhr zu pflegen. Diese Aufgaben liegen bei den S1/ G1 Abteilungen sowie dem PersAmt/ SDBw und den KWEA`s (bzgl. Reservisten).
Ziel der Personalentwicklung ist es das Personal in ausreichender Anzahl (Stichwort: Auswahlprozess) verfügbar zu haben bzw. nicht qualifiziertes Personal zu qualifizieren. Diese Aufgabe obliegt den Kommandeuren o vgl./ Chefs o vgl. in Zusammenarbeit mit den internen wie externen Ausbildungseinrichtungen der Bw bzw. derer die für sie arbeiten und natürlich wieder mit PersA und SDBw
Ministeriell wird dies unterlegt z.B. durch PSZ, mit den unterschiedlichsten Aufgaben.
Es liegt auf der Hand, dass dies verzahnt, vernetzt und institutionalsiert erfolgen muss. Das weiß die Bw aber selbst besser als ich. Dass dies transparent, justitiabel und korrekt erfolgen muss auch.
Dennoch muss man auch hier Mut zeigen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Man erkannte, dass die KpChefs o vgl. eine rechte Hand brauchen im Dienstgrad Offizier, die Kdrè einen aktiven Stellvertreter, der nicht zeitgleich S3 ist-in der Marine ungefähr im Mittelalter (1-WO) und in den anderen Bereichen zu Scharpings Zeiten. Was ist dabei heraus gekommen?
Wir dürften uns einig sein, dass Truppenführung immer an erster Stelle steht. Und in dieser unzählige, ja auch: bürokratische, Aufgaben stehen. Und hier meine ich, hat man eine Chance verpasst. Disziplinarbefugnis, Beurteilungen, usw. liegen weiterhin in der Hand des Dienstposteninhabers oder Vertreters im Amt. Warum kann nicht der Stellvertreter (im DG OLt, ebenfalls OTL/ Oberst/ ebenfalls General-Marine- und Sandienstgrade entsprechend) die einfache bzw. dann aufsteigende Disziplinarbefugnis bekommen und lediglich noch eine Vorlagepflicht bestehen? Warum muss ein Chef, der einen Laden mit 200 Personen führt, die Mannschaften und UoP`s ohne UmP Perpektive selbst beurteilen? Und so weiter…nun gut auch hier dürfte ich nicht der einzige sein, der das andenkt, da spricht sicher etwas dagegen, was ich nicht bedachte (Vorschriften lassen sich anpassen, lasse ich als Argument also nicht gelten).
Ein Dienststellenleiter, der sein Personal nicht mehr durch PERSÖNLICHE Dienstaufsicht kennt, weil er im Büro Verwaltung betreiben muss, der kann es auch nicht entwickeln. Das muss er aber, das ist sein Auftrag und zwar der auf der Liste ganz, ganz weit oben. Jetzt wundert man sich also über Frustration im Personalkörper, noch dazu das neue BU-System genau dies noch expliziter abfordert!
Nun ist das eine geringe Facette, eine andere: Nehmen wir den letzten Bericht d WB in der BG Feldmann -Kdr KSK- beklagt, dass seine Kommandosoldaten oftmals gegen andere hinten runter fallen bei Auswahlkonferenzen insbesondere bzgl. querschnittlicher Verwendungen, die ja auch ein KSK-Mann einmal benötigt und sei es nach seiner Kommandoverwendung. Nun sehe ich ein, dass Kommandosoldaten zur Creme de la Creme gehören. Das ist auch unstrittig. Hier aber einen Elitebegriff abzuleiten, halte ich für unzulässig. Und doch illustriert es eben das extreme Spannungsmoment, welches die Personalstellen haben, anderseits zu Recht betont wird, wie denn ein KSK-Mann seine Eignung zum Spieß/ zum Chef/ StOffz außerhalb des Verbandes nachweisen könne.
Ich höre hier schon die Forderung nach Assesment-Centern! Und dann? Sooll ein Prüfoffizier entscheiden über den Forgang oder der Dienststellenleiter, oder beide im Verbund? Letzteres hört sich salomonisch und geeignet an, wenn der SP beim Dienststellenleiter liegt, dann sogar noch besser. Nur warne ich, davon auszugehen, dies löse nun alles.
Bzgl. zur „BS-Flucht“: Das Personal mit Perspektive ist das Personal welches das beste darstellt. Das Personal ohne eine solche „Spitzenperspektive“ ist eben nicht das beste. Wer, Ihrer Meinung nach, lässt sich eher zu einem „goldenen Handschlag“ bewegen, noch dazu ja auch die Spitzenverwendungen quantitativ knapper werden?
Max Weber untersuchte dies bereits in den 1910er und 1920er Jahren und kam zum wenig überrsachenden Ergebnis, dass sich für eine Verwaltung das leistungsfähigste Personal auch am schwersten halten lässt. Dem muss man Rechnung tragen, um nicht wieder viel sehr geeignetes Personal zu verlieren wie in den frühen 1990er Jahren.
Sie sind das beste Beispiel: Sie waren der 1a Mann, der nun ersetzt werden musste. Ich habe jetzt also keinen Macher mehr in 1a Qualität, sondern in 1b Qualität durch den 1b Mann, der Sie ersetzte. Das muss ganz zwangsläufig so sein, sonst wären ja nicht Sie, sondern der jetzige zum BS ausgewählt worden. DAS erzählen Sie mal in der Privatwirtschaft! Und nochmal: die fetten Jahre für die Personaler sind vorbei, dazu der globale Konkurrenzkampf, usw.
In der zivilen Welt ist vieles NICHT besser. Das wissen wir beide. Gerade für die „zweite Garde“ ist das zivile Berufsleben kein Zuckerschlecken.
Gelingt es nun aber nicht, diese „zweite Garde“ stetig zu professionalisieren, bei der Stange zu halten und zu motivieren, dann schmilzt der Personalergänzungsgletscher für die 1er Verwendungen stetig ab. Die Bw möchte das gern mit Personalverpflichtungen, Quereinstieg, beantworten.
Erinnern wir uns bitte an dieser Stelle, warum Hans von Seekt in die deutsche Armee einführte, dass ein jeder im untersten Dienstgrad anzufangen hat und warum die Bw stets darauf achtete, dass zukünftige Vorgesetzte und Untergebene GEMEINSAM anfangen als einfache Soldatin/ Soldat und legen wir die Klagen der OA`s (und die der FA`s werden kommen) im Bericht des WB der letzten Jahre daneben und bald wird es Erfahrungen mit diesem im Heer neuen Typus geben. Dann sehe ich hier durchaus den Forschungsbedarf und sich anschließenden Handlungsbedarf. Das schneidige: Das System hat sich bewährt, hilft da nicht. Solche Rhetorik MUSS aufhören, sie ist nicht mehr zeitgemäß in Zeiten, da der UmP Personalkörper ausgebildete Handwerksmeister sind, und selbst der „gehobene Dienst“ über eine wissenschaftliche Hochschulqualifikation.
Frage: Kosten bzgl. des Liegenschaftsmanagements, bzgl. der Begleitkosten für Personalmaßnahmen, usw.
Ich bin mir sicher, dass dies nachgerechnet wurde. Teils rechnet es sich, teils wird es durch andere Prämissen übersteuert. Kommuniziert man das offen, dann ist man IMMER im Vorteil.
– organisationswissenschaftlich
Frage: nach Strukturen, Strukturanpassungsfähigkeiten, Einbindungsmöglichkeit des Partners/ der Partnerin in das Berufsleben von Bw-Angehörigen, usw.
Hier ergeben sich mE die größten Gewinne für die Arbeitgeberseite, ohne die Gewinnmarge auf Arbeitnehmerseite unzweckmäßig zu verringern.
Nochmal: Ein Spitzenmann wird auch Spitze bezahlt. Das Argument, dass ein BrigKdr o vglb. eher wenig verdient im Vergleich zu jemanden vergleichbaren im Zivilleben mag stimmen, zieht aber für dieses Personal ganz offensichtlich nicht. Dieses Personal wird seine weltweite Verfügbarkeit stets unter Beweis stellen müssen und tut dies in herausragender Weise unter Bekennung als Funktionselite zu fungieren.
Es gibt aber neben dem Mittel der Bezahlung (sei es konkret und/ oder durch Zulagen flankiert) auch das Mittel der Attraktivität. Nun ist Standortfeldwebel sicher auf dem ersten Blick wenig attraktiv, doch Vorsicht: für verwundetes, altersgehandicaptes Personal aber vielleicht nicht. Und hier kommen wir wieder auf die Dienststellenleiter zurück, die eben der Personalführung klar machen müssen: Der will lieber als Inspektionsfeldwebel auslaufen, der will kein Personal mehr: Standortfelwebel.
Das ist sehr, sehr schwer. Aber bei einer Dislozierung in der Fläche noch ungleich schwerer, weil sich die Determinanten sehr schnell weg von Eignung, Leistung und Befähigung hin zu Famile, sozialer Status, lokales Interesse verschieben. Und das kann und darf nicht im Interesse des Dienstherrn liegen!
Anmerkung: Ich finde den Schritt, den die SKB geht: hin zu Fähigkeitskommandos, d.h. Ausbildung an Schulen, Truppenfriedensdienst, Einsatzgestellung liegt nun in der Hand EINES/ EINER, und der muss auch niemanden mehr fragen, der entscheidet-natürlich mit PersA/ SDBw und das muss auch so sein! Jetzt stellen Sie sich noch vor, dies ließe sich in einem Großraum (ca 30kmx30km) umsetzen!
Nehmen Sie sich bitte Ihre persönliche Erfahrung und die letzten Berichte des WB und die Publikationen des DBwV und unterziehen Sie dieser Vorstellung einer Analyse, einer sachlichen Analyse unter Inkaufnahme, dass es auch immer „Verlierer eines Systems“ gibt, und versuchen Sie sich die Frage zu benatworten: Warum nicht? Wieviel der Kritikpunkte bzgl. Motivationsfähigkeit/ Steigerung der Leistungsfähigkeit wie -bereitschaft hätten Bestand?
Ich sage Ihnen meine persönliche Meinung: Man wird nie alle Probleme lösen können. Man wird Personal in der Bw identifizieren können, die innovativ denken und handeln-letzteres zumindest wollen. Und es wird immer auch Bremser geben, wie externsystemische Showstopper, und seien es eben die HHM.
Aber es muss was passieren. Das wiederum ist nicht nur meine Meinung, sondern Ergebnis der Lagefeststellung durch Minister, DBwV und WB.
Als Gesellschaft dürfen wir verlangen, dass der Personalkörper hohe zeitliche Belastungen wie auch außergewöhnliche Belastungen, die notfalls im Tod oder der Verwundung enden, in Kauf nimmt-und das muss vom ersten Diensttag an auch klar werden. Der Personalkörper darf von der Gesellschaft verlangen, dass der Bund dafür HHM zur Verfügung stellt und den Rahmen so zeichnet, dass diese Leistungen ermöglicht werden.
Das gezielte Zusammenspiel von hard- und softskills ist und bleibt aber Aufgabe der Bundeswehr selbst. Wer sich seinen Laden/ seinen Aufgabenbereich vom Rechtsberater führen lässt, der begeht einen Fehler. Angst -und ich meine hier nicht die verständliche, logische und akzeptable Angst bei herausfordernden Ausbildungsabschnitten bzw. im Gefecht-hat der, der sich seiner Sache nicht sicher ist. Wer sich seiner Sache aber nicht sicher ist, der soll gehen. Den braucht man nicht.
Wer aber am Ball bleibt, wer sich aber stichhaltige Argumente beschafft, wer sich zu seiner Zugehörigkeit zu einer ganz besonderen Berufsgruppe bekennt und Möglichkeiten bekommt sein Leben darauf auszurichten, der hat keine Angst, der leistet etwas im Sinne der übergeordneten Führung, der tritt Genöle offen gegenüber und weist die Truppenpolemiker leicht mit Argumenten in die Schranken.
Optimierungen sind noch nie gegen den Personalkörper umzusetzen gewesen, immer nur MIT. Und das ist Max Weber, Grundstudium Verwaltungs-, Politik-, Verwaltungs-, Betriebswirtschaftsstudium, 1.Semester, 2. Kurs. Na ja, Forschungsergebnisse von Maslow, Pawlow werden einem noch breiterem Publikum zur Kenntnis gegeben.
Und damit noch mal zu Ihren Worten: Ohne Bedürfnisbefriedigung des Personalkörpers lässt sich keine Berugsbefriedigung, folglich kein Berufsstolz, folglich keine Leistungsmaximierung erzielen. Dass damit der Soldatenberuf nicht alle Härten verliert, die Dienststellenleiter nicht zum Ponyhofbetreiber werden, ist unstrittig aber auch unkritisch. Entscheidender ist: vermeidbare Härten eben zu vermeiden und so das Ertragen unvermeidlicher Härten des Soldatenberufs kosequent einzufordern und einfordern zu können.
Ich denke, dass ich Ihnen nicht unbedingt Neues mitteilen konnte und hoffe dennoch etwas Ihr Interesse geweckt und bedient zu haben. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
@ Sachlicher | 27. Januar 2012 – 14:44
Zunächst vielen Dank für die ausführliche!! Antwort. Ja, damit haben sie etwas angerichtet, musste ich doch tatsächlich Ihren Artikel kopieren und in ausgedruckter Form gezielt durcharbeiten. Daher erst jetzt meine Antwort.
Es bleibt festzuhalten dass wir in der Betrachtung dicht beieinander liegen. Lediglich Nuancen treten auf, bzw. Argumentationsschwerpunkte sind zu erkennen.
Ein paar Anmerkungen möchte ich aber doch machen.
1. […]“Aber bitte: der Arbeitgeber hat bereits Mut gezeigt und “Betriebskindergärten” geschaffen.“[…]
Das ist leider falsch. Der Arbeitgeber hat es zugelassen, dass Eigeninitiativen an verschiedenen Standorten sich diesem Wunsch annehmen. Eine grundlegende Entwicklung hat das BMVg aber unterbunden bzw. untersagt. Dies soll doch lieber durch die g.e.b.b. gemacht werden bzw. zunächst ein Bedarf festgestellt werden. Ich warte heute noch auf den Fragebogen zur Bedarfsfeststellung. Die Einrichtungen sind alle Einzelinitiativen und keine Sammelentscheidung! Hier gebührt den Eltern, Standortältesten und allen anderen Unterstützern der Dank. Und mittlerweile können diese Initiativen an den verschiedenen Standorten den Bedarf nicht mehr erfüllen( Bsp. Wilhelmshaven und Kiel), bzw. müssen Absagen erteilen.
2. „[…]Den “Damenkreis” der Spieße und der Kommandeure gab es nicht umsonst. […]“
Anders gefragt: Wo gibt es solche Kreise denn noch? Zu meiner Zeit in der Flottille der Minenstreitkräfte gab es so einen Kreis in den Geschwadern noch. Nur war der Ruf dieser Veranstaltungen nicht gerade der Beste. Wenngleich das natürlich ein personenbezogenes Problem ist, nicht die Schuld des Kreises per se. Aber mit der Veränderung des Status: „Dienstort gleich Wohnort“ hin zu „Dienstort ist nicht gleich Wohnort“ hat sich auch in den Gruppen (Offz-; PUO-, und andere Veranstaltungen) eine Veränderung ergeben. Nach Dienst wird nach Hause zur Familie gefahren und der Rest verzieht sich auf Stube.
Dazu die Anekdote: „Ich muss mich tagtäglich mit den Dummheiten (administrativer Natur und noch mehr personenbezogen) in der Flottille rumärgern, da muss ich Abends nicht auch noch auf die selbsternannten Helden beim Bier in der Messe (Heimgesellschaft) treffen.“
Hier spielt natürlich auch eine grundsätzliche gesellschaftliche Veränderung und Schwerpunktsetzung mit rein. Mobilität erfordert irgendwann eine Konzentrierung auf ausgleichende Momente. Nun mag natürlich jeder für sich selbst definieren wo diese liegen.
„[…]Ich (!!!) meine, mehr darf man hier vom Arbeitgeber nicht abverlangen, hier muss auch der Personalkörper/ deren Angehörige selbst in Leistung treten.[…]“
Grundsätzliche Zustimmung. Gleichwohl muss ich den Vorgesetzten aber auch die Gelegenheit! dazu geben sich im Rahmen der Fürsorge und seiner Führungsaufgaben, um die Belange seiner Soldaten widmen zu sorgen. Dieses Einräumen der Zeit (Wegnahme von unsinniger Adminstration; aber auch zur Verfügung stellen eines Personalkörpers, an den Aufgaben delegiert werden können) ist aus meiner Sicht essentiell. Damit berühre ich natürlich eine Menge anderer Bereiche des Führungsprozesses. Das ist aber genau meine Absicht.
Ich habe dazu eine ganz „miese“ und „alte“ Sichtweise: Führen heisst sich kümmern! Sie teilen meine Sicht dazu, wie ich an Ihren Aussagen zur Truppenführung und persönliche Dienstaufsicht erkennen kann. Denn da kommen wir auf Ihren Satz der Abfederung von „vermeidbaren Härten“. Diesen werde ich am Ende nochmal kurz aufgreifen.
Ich bin bei Ihnen bezüglich der Eigeninitiative, wollte dazu nur etwas ergänzen das diese Eigeninitiative auch durch die Zeit des Vorgesetzten mitunter den Ausschlag (Führen durch Beispiel) geben kann. Das gehört auch zu dem von Ihnen später angesprochenen Mut.
„[…]Nur bitte, dann muss man den Rahmen neu setzen und nicht publizieren: mit dem AVZ ist alles abgedeckt. […]“
Volle Zustimmung
3. psychologisch: „[…]doch bitte soll man das dann genau so kommunizieren, meinen Sie nicht? […]“
Ja, genau das ist das Problem. Sie sprechen mehrfach von den Experten die sich wahrscheinlich damit beschäftigen. Nur warum blicke ich dann in die berühmten „leeren Augen“, wenn ich nach diesen Ideen frage? Tue Gutes und rede darüber.
4. BS-Flucht: Ein weites Thema und viel Stoff, der sich schwer konzentriert widergeben lässt. Dazu verweise ich am Ende meines Beitrags auf das Glas Wein.
5. organisationswissenschaftlich:
Einbindung ja. Wenn es denn durch den Dienstherren gewollt ist. Ist dies denn gewollt?
Ich frage nicht danach, ich bringe mich ein. Denn ich habe an dem Dienst meiner Frau Anteil. Ich unterstütze diesen mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Manchmal zum „Nachteil“ für das Nervenkostüm von Kameraden und Vorgesetzten bspw. Personalamt, denn dieser Ehemann ist verdammt unbequem. Dies ist sicherlich dem Umstand geschuldet den besseren Einblick zu haben, welcher es mir per se einfacher macht Dinge zu sehen. Aber mitunter ist es für mich auch einfacher manches einfach hinzunehmen bzw. mir um gewisse Sachen keinen Kopf zu machen, die für andere einer mittleren Katastrophe gleichkommen würden. Denn auch wenn ich „draussen“ bin. Ich bin und bleibe Marineoffizier. Diese Sozialisierung werde ich meinen Lebtag nicht ablegen.
Erschwerend kommt hinzu ;-) dass sich nun mal ein enger Freundeskreis gebildet hat, der bei der Bw ist. Dieser Kreis weiss worum es geht, was die Herausforderungen des „Lebensweges Soldat“ sind. Und es ist dieser Kreis auf den wir uns immer verlassen können, auch wenn er quer durch die Republik verstreut ist.
Dies ist eine andere persönlich geprägte Beschreibung Ihres Arguments:
„[…] Wer aber am Ball bleibt, wer sich aber stichhaltige Argumente beschafft, wer sich zu seiner Zugehörigkeit zu einer ganz besonderen Berufsgruppe bekennt und Möglichkeiten bekommt sein Leben darauf auszurichten, der hat keine Angst, der leistet etwas im Sinne der übergeordneten Führung, der tritt Genöle offen gegenüber und weist die Truppenpolemiker leicht mit Argumenten in die Schranken.[…]“
„[…]Ohne Bedürfnisbefriedigung des Personalkörpers lässt sich keine Berufsbefriedigung, folglich kein Berufsstolz, folglich keine Leistungsmaximierung erzielen. Dass damit der Soldatenberuf nicht alle Härten verliert, die Dienststellenleiter nicht zum Ponyhofbetreiber werden, ist unstrittig aber auch unkritisch. Entscheidender ist: vermeidbare Härten eben zu vermeiden und so das Ertragen unvermeidlicher Härten des Soldatenberufs konsequent einzufordern und einfordern zu können. […]“
Dem habe ich nichts hinzuzufügen!
Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Interesse. Alles Weitere müsste man m.E. schon fast bei einem Glas Wein detailliert erörtern. Vielleicht findet sich da ja irgendwann eine Gelegenheit.