Keine Hubschrauber, kein Mandat?
Eine Meldung der ARD von heute – erstmal nur kommentarlos zur Diskussion. Ob die USA tatsächlich ihre Hubschrauber im Herbst kommenden Jahres abziehen, weiß ich nicht. Und an ein Blackhawk-Leasing würde ich ja ganz große Fragezeichen machen.
FDP-Verteidigungsexpertin droht mit Ablehnung von Afghanistan-Mandat
Lücke bei Luftrettung für deutsche Soldaten befürchtetDie FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff hat damit gedroht, dem Afghanistan-Mandat im Bundestag nicht zuzustimmen. Als Grund gab sie die unklare Situation bei Rettungshubschraubern im Norden Afghanistans an. Derzeit sorgen die USA mit ihren „Blackhawk“-Helikoptern dafür, dass verwundete Soldaten schnellstmöglich vom Gefechtsfeld ins Lazarett gebracht werden. Doch die Amerikaner werden die Maschinen nur bis September kommenden Jahres im Norden Afghanistans stationieren. Derzeit ist unklar, wer die Rettungshubschrauber danach zur Verfügung stellt. Dem ARD-Hauptstadtstudio sagte Hoff: „Wenn ab September nächsten Jahres keine Rettungshubschrauber mehr zur Verfügung stehen, bedeutet das für mich, dass ich nur sehr schwer einer Verlängerung des Mandates zustimmen kann, weil unsere Soldaten müssen die Sicherheit und die Gewissheit haben, dass sie in schwierigen Lagen auch gerettet werden können.“
Abhilfe sollten eigentlich Hubschrauber des Typs NH-90 der Firma Eurocopter schaffen. Doch die Maschinen werden frühestens im Frühjahr 2013 in Afghanistan eingesetzt werden können. Die möglicherweise entstehende Lücke bei der Luftrettung von sechs Monaten sieht auch der Bundeswehrverband kritisch. Verbandschef Ulrich Kirsch sagt dem ARD-Hauptstadtstudio, dass „wir woanders kaufen müssen“, wenn Eurocopter nicht zeitgerecht liefern könne. Das Verteidigungsministerium verhandelt derzeit mit dem Unternehmen. Aber, so Rüstungs-Staatssekretär Stéphane Beemelmans zur ARD, „wir schauen uns bereits jetzt nach Alternativen um.“
Dazu gehört auch das Leasen von amerikanischen Blackhawk-Hubschraubern.
Ich bezweifele das die Amerikaner die entlang der Hauptversorgungs- und Abzugslinie ihre Hubschrauber abziehen werden. Die werden da eher noch verstärken (müssen).
OT – Video (auf HD schalten und gross machen) von der RQ-170 die die Iraner mit Hilfe elektronischer Maßnahmen fast unbeschädigt innerhalb Irans heruntergeholt haben.
(Frage an den ISAF Spox: Wie kam die Drohne die laut ISAF „im westlichen Afghanistan“ patrollierte 225km tief in den Iran?)
Wann wäre Schweden noch mal Einsatzbereit???
@ b
Wird wohl der berüchtigte Querwind gewesen sein. Mich wundert es, dass der Flieger weitestgehend intakt ist.
Habs gefunden, leider erst 2013.
@b @Roman
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/US-Drohne-im-Iran-sollte-Atomanlagen-orten-id17853936.html
Frau MdB Hoff. Mhh ja – der Ansatz ist schon gut (gemeint). Aber was haben unsere Politiker denn bislang getan und beschlossen, damit die Bundeswehr endlich über MEDEVAC Hubschrauber verfügen kann, die in Afghanistan in den Einsatz gebracht werden können ?
Ganz abgesehen davon, was wurde veranlasst, dass „wir“ CSAR (Combat Search and Rescue) Fähigkeiten aufbauen konnten ?
Wenn ich aus der Nebenluft vernehme, dass allen Ernstes MANTIS (Raketenabwehr Nahbereich / Feldlagerschutz) und der „Kampf-„hubschrauber (?) TIGER in den Einsatz verlegt werden soll(t)en, dabei berücksichtige, dass die deutschen Soldaten wohl im Falle eines Falles auf die MEDEVAC Hubschrauber der US-Amerikaner angewiesen sind (und für deren Bereitschaft uns auch da zu unterstützen ein sehr Ernst gemeintes: „chapeux“ !!!), entdecke ich hier eine Schieflage in der deutschen Operationsführung. Hat hier das Einsatzführungskommando einmal „umgeschnallt“ und sich stark gemacht ? Es kann doch wohl nicht sein, dass wir Deutschen uns von Fähigkeiten anderer abhängig machen!
Wenn ich dann – wie heisst das so schön – „unter den Brücken Berlins“ vernehme, dass mit dem neu erwarteten Mandat („minus 200) querschnittlich Fähigkeiten des deutschen Kontingentes verloren gehen, dann verstehe ich nicht, welcher (verantwortlich denkender) Politiker und (verantwortlich handelnder) miltärischer Führer sich so etwas gefallen lassen kann.
Wachen wir alle erst auf, wenn die Schlagzeilen lauten “ Deutsche Soldaten nach schwerer Verwundung gestorben, weil US Kräfte nicht rechtzeitig MEDEVAC Hubschrauber verfügbar machen konnten“ ?
In welcher Dimension leben wir eigentlich ?
Dieser Afghanistan Einsatz ist eine Farce, beschlossen von inkompetenten Volksvertretern, geführt von zaudernden militärischen aalglatt(z)en Karrieristen.
P.S.: Der Spitzname des deutschen Kommandeurs RC North soll „Ameisentätowierer“ sein… Noch Fragen ?
Wer sagt das die Drohne echt ist und kein Modell? Nur als Gedanke.
Das Drohnenverbindungen äußerst unsicher sind ( da z.t überhaupt nicht verschlüsselt) ist schon lange bekannt. Es gab anscheinend Fälle in denen es sogar INS in Afg. es geschafft haben die Kamerabilder von Predator Drohnen auf dem heimischen Fernsehen anzuschauen.
Zu den Hubschraubern. Hach ja. In der Realität wird man so auf die schnelle nirgends Hubschrauber her bekommen in dieser Anzahl und Leistungsspektrum (wachsen ja schließlich nicht auf den Bäumen). Mit der kleinen Ausnahme vielleicht ukranische Mi-17 inkl. Piloten zu leasen (was ja schon z.t gemacht wird). Aber ob man da so viele Maschinen bekommt? Die CH53(GA) verschiebt man ja lieber durch die TSK`s weil man es nicht nötig hat. usw…
Die BW und Hubschrauber..ein Kapitel..naja lassen wir dass bevor ich die Krise bekomme.
OT (wenn TW es erlaubt) @Roman Mich wundert es, dass der Flieger weitestgehend intakt ist.
Mich nicht. Die Iraner haben von Anfang an behauptet das sie den Vogel mit elektronischen Massnahmen und weitgehend intakt heruntergeholt haben. Es gab keinen Grund darüber zu lügen.
Der Vogel wird normalerweise per Satellit ferngesteuert, für Start- und Landung ist aber ein zweiter Kontrollkanal über normalen Funk vorhanden da der Sat-kanal zu hohe Verzögerungen hat um z.B. Scherwinde bei der Landung auszugleichen. Während der Flug von Las Vegas aus gesteuert wird werden Start- und Landung von einem Piloten auf den jeweiligen Flugfeld ferngesteuert.
Wenn man nun den Sat-Kanal stört und dem Flieger gleichzeitig seinen gewohnten normalen direkten Funkkanal anbietet kann man den wohl übernehmen und landen. Da der Vogel seit vier Jahren aus Kandahr herausfliegt und die Iraner mit ziemlicher Sicherheit dort elektronisch mitlauschen werden sie die notwendigen Informationen dazu gehabt haben. (Etwas länger und in Englisch habe ich diese Theorie vor drei Tagen hier ausgeführt).
Hut ab vor denen die das geplant und durchgeführt haben. Hätte die BW soetwas geschafft?
Die iranischen, (chinesischen, russischen) Ingenieure werden jetzt das Vergnügen haben den Vogel gründlich zu zerlegen.
Der wichtigste Punkt an der ganzen Geschichte ist aber ein ganz anderer.
Obwohl solche Drohnen seit vier Jahren (Washington Post von heute) über dem Iran fliegen haben sie offensichtlich keinerlei Anzeichen eines iranischen nuklearen Waffenprogramms gefunden. Laut Aussage des nationalen Geheimdienstchefs Clapper vor dem Senat sind sich die U.S. Geheimdienste, trotz (oder wegen) dieser Drohnenfküge sehr sicher dass der Iran seit 2003 kein solches Programm hat.
Also ich würde auch mal abwarten ob die Hubschrauber in diesem Maße abgezogen werden…
was die Drohne angeht:
Ich bezweifle dass die Iraner das Ding per jamming runtergeholt haben. Das Signal ist öfters unterbrochen und die meisten modernen Drohnen brauchen das Signal nicht zwingend. Wenn die das verlieren sind die dazu programmiert entweder zu kreisen oder die Mission weiter zu erfüllen anhand von vorprogrammierten Wegpunkten.
Naja jetzt haben sie das Ding und vielleicht so gar halbwegs intakt. Die stealth-technologie ist weitestgehends eh bekannt und ich die Überwachungstechnologie und – senonsren etc. ist auch schon ein paar Jahre alt (die RQ ist jetzt glaub ich mindestens 4 Jahre alt).
Die stealth-technologie ist weitestgehends eh bekannt und ich die Überwachungstechnologie und – senonsren etc. ist auch schon ein paar Jahre alt (die RQ ist jetzt glaub ich mindestens 4 Jahre alt).
Jau – alles uninteressante, längst bekannte Technik. Weswegen auch die B-2 seit 20 Jahren, der F-22 seit 10 Jahren und diverse Stealth-Drohnen uberhaupt nicht von den USA international angeboten und exportiert werden. Der F-35, wenn er denn mal Serienreife erlangt, auch nur mit nationalen „Einschränkungen“.
Man hat ja auch nur insgesamt 10 Stück von den RQ-170 gebaut weil die Technik so billig von der Stange zu haben ist. Oder was?
Der „Spin“ der da verbreitet wird ist wirklich köstlich.
Hier ist eines der absolut modernsten Aufklärungsmittel der USA überlistet und offensichtlich gekapert worden. Das jetzt herunter zu spielen ist reiner Selbstschutz vor der anstehenden Degradierung.
Wäre die Bundeswehr zu so einem Abfangen von Dronen fähig? Kann die Bundeswehr ihre Aufklärungsmittel gegenüber einem solchen Eingriff schützen? Notwendig wäre das aber Ich habe leider Zweifel daran.
Zitat: „… werden 2011 und 2012 weitere zwölf Hubschrauber (gemeint sind NH90) in einer erweiterten Vorserienversion (IOC+) beschafft. Diese zwölf Hubschrauber sind vorgesehen als Forward Air MedEvac Hubschrauber und sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2012 in Afghanistan eingesetzt werden.“
Quelle: Strategie und Technik Dezember 2011 Seite 48 rechts unten
Diese Info ist über eine Woche alt. Diese „FDP-Verteidigungsexpertin“ sollte mehr Fachzeitschriften lesen. Oder mal im Verteidigungsministerium nachfragen. Für mich ist ihre unnötige Forderung reine Wichtigtuerei.
Eijeijei,
also ich glaube nicht dass ich da übermäßig in den Spin des Pentagons einlullen hab lassen, aber da lass ich mich dann auch gerne korrigieren.
Umgekehrt, nur weil die Amis das Zeug nicht verkaufen, heißt nicht dass das Prinzip für Stealth geheim bleibt. Die wissenschaftlichen und ingenieurs technischen Grundlagen sind allgemein bekannt. Das Problem ist, das die wenigsten Länder es sich leisten können Produkte zu entwickeln die diese Technologien haben. Wenn es also an den Kosten liegt dann würde man anderen Länder durch einen Verkauf (auch wenn man die Dinger ordentlich teuer macht) ne ganze Menge an Aufwand (monetär, zeitlich etc.) abnehmen. Deswegen verkauf die die Dinger auch nicht….einfache Barriere um eine technologische Überlegenheit aufrechtzuerhalten. Deswegen entwickeln auch viele Länder jetzt Drohnen (non-stealth) weil man da schnell ne Parität erzeugen kann für vergleichbar geringe Kosten.
Zurück zur RQ, die Iraner glaube ich haben kaum das Geld zur Verfügung die stealth technologie auszuwerten und auf eigene Entwicklungen anzuwenden. Der Prozess ist langwierig und mit hohen Kosten verbunden. Und nur weil man ein fertig entwickeltes (und funktionsfähiges) Modell hat wird das nicht viel billiger….da gibt es noch genügend fehlversuche (wenn auch deutlich weniger als wenn man kein Modell hat). Ich persönlich glaube nicht dass die Iraner das Ding brauchen können…..also vielleicht die Chinesen wie es immer gleich heißt. Die haben ja schon ein fertiges Fliegerchen (ich weiß die Bezeichnung gerade ausm Kopf heraus nicht mehr). Die haben wohl interesse das Ding mal anzuschauen, aber allenfalls können die etwas schneller perfektionieren was sie sowieso hinbekommen hätten (wenn sie es eh nicht schon fertig haben)….vielleicht sind sie beim coating interessiert. Für andere Länder gilt das selbe. Entweder haben sie nicht das nötige Kleingeld um die Technologie selber zu nutzen und andere arbeiten eh schon daran. Es beschleunigt allenfalls die Umsetzung.
Was die Spionagetechnik darin angeht, das ist ne andere Geschichte. Die ist dann doch etwas neuer (aber wahrscheinlich auch nicht zwingend state of the art). Das wird dann auch für viele Länder interessant, da die Verwendung vielseitiger ist.
Ich hoffe das ich meine Position klargemacht hab und nicht zu viel fürs Pentagon spinne.
Nun vielleicht zurück zu den Helis
Die Sache mit den Helis scheint geklärt. Viel Lärm um Nichts. Siehe mein Beitrag oben.
Ähm das NH90 aufgerüstet werden ist zwar schon lange bekannt. Aber ob diese auch tatsächlich kommen werden, steht auf einem anderen Blatt. 12 Hubschrauber zaubert EC auch nicht mal kurz aus dem Hut. Vor diesem Hintergrund ist mit 2012 wohl ehr der Zulauf der ersten Hubschrauber gemeint. Bis tatsächlich 12 dort sind, wird es noch etwas dauern. Ob diese funktionieren…sagen wir es mal so: Ich kenne inzwischen die EC Rehtorik und die lässt mich erst mal zweifeln.
Außerdem wurde im Artikel Bezug zu den NH90 genommen
„Abhilfe sollten eigentlich Hubschrauber des Typs NH-90 der Firma Eurocopter schaffen. Doch die Maschinen werden frühestens im Frühjahr 2013 in Afghanistan eingesetzt werden können. Die möglicherweise entstehende Lücke bei der Luftrettung von sechs Monaten sieht auch der Bundeswehrverband kritisch.“
@Bang50 | 08. Dezember 2011 – 22:57
Hierbei handelt es sich um eine Information des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung.
1. Werden 2011 und 2012 weitere zwölf Hubschrauber beschafft.
2. Und als Forward Air MedEvac Hubschrauber ab der zweiten Jahreshälfte 2012 in Afghanistan eingesetzt.
Klarer und unmißverständlicher geht es nicht.
Der NH90 wird niemals in gewünschter Stückzahl zum gewünschten Termin für MedEvac zur Verfügung stehen. Ich sehe eigentlich nur eine Möglichkeit die Lücke von 6 (!) Monaten schließen zu können.
Irgendwer muss da einspringen ;-)
Nach den ziemlich negativen Erfahrungen was Termine bei EC-Hubschraubern angeht, ist die Skepsis bezüglich derartiger Ankündigungen bei vielen Beobachtern recht hoch – zu Recht wie ich finde.
Nur ein Beispiel (Antwort der BReg auf eine Kleine Anfrage von 2007):
“ Weitere Verhandlungen werden in diesem Jahr folgen, so dass
mit einem Zulauf des ersten NH90 mit CSAR-Fähigkeit voraussichtlich ab
2011 gerechnet werden kann.“
Nun ein NH90 davon muß schon fertig sein, denn auf Seite 50 ist ein Bild von der Innenansicht, mit der Beschriftung „Bis Ende 2011 sollen drei NH90 mit der MedEvac-Ausrüstung ausgerüstet werden“.
„Die Umrüstung des ersten Hubschraubers hat im Juli 2011 begonnen“ steht auf Seite 50.
@ stefan: du hast Recht:klarer und unmissverständlicher geht es nicht. Nur leider baut die Zeitschrift Strategie und Technik den Vogel nicht. Anfang 2013 ist aus meiner Sicht eine sehr optimistische Version.
Ach ja und ich bin auch dafür, dass wir endlich CSAR Hubschrauber beschaffen, mit Luftbetankungsmöglichkeit, wie die UH 60, damit dann endlich medevac geflogen werden kann. Inzwischen fordert nur noch der Abgeordnete Arnold der SPD einen CSAR Hubschrauber. Und auch der wird vielleicht einmal mit einem Fachmann zusammen treffen.
Wir haben echt andere Sorgen als CSAR-Hubschrauber.
Zitat: „Der NH90 in der Forward-Air-MedEvac-Konfiguration ermöglicht Evakuierungseinsätze unabhängig von Geländebeschaffenheit, Tageszeit, Wetter- und Bedrohungslage.“
Also CSAR.
http://augengeradeaus.net/2011/11/rc-n-watch-blackhawk-hubschrauber-fur-die-schweden/
@Offi | 08. Dezember 2011 – 23:54
Lieferung der Black Hawk für Schweden bis Herbst 2012 und Einsatz erst im Frühjahr 2013. Das wäre eindeutig zu spät, wenn die Amis im Herbst 2012 bereits abziehen.
@Stefan…Die Worte höre ich wohl, doch alleine mir fehlt der Glaube
EC hat enorme Probleme mit der Fertigung. Jetzt plötzlich 12! Hubschrauber aus dem Hut zu zaubern die bis jetzt noch nicht gefertigt wurden, halte ich für sehr unrealistisch.
Es sei den diese 12 Hubschrauber existieren jetzt schon irgendwo bzw. sind in der Endfertigung (selbst dass kann schon nicht mehr hinhauen).
Es gibt also 1 Hubschrauber mit dieser Ausrüstung (Juli 2011). Bis jetzt wurde dieser aber anscheinend noch nicht an die BW übergeben = 5 Monate später.
Es bleibt jetzt also noch 1 Jahr um ganze 11 Hubschrauber zu fertigen, Endabnahme zu machen, Qualifizierung durch BW, Piloten/Sanis/Techniker mit der Technik vertraut machen, Ersatzteilmanagment aufbauen und nach Afg. zu verbringen.
Bei aller Liebe, aber wer EC und BW kennt weis, das bekommen die nicht gebacken.
Diese Sache glaube ich erst wenn alle 12 Hubschrauber im Jahr 2012 in Afg. stehen und keine Sekunde früher.
@Stefan: CSAR ist nicht gleich MedEvac.
Zwei Beispiele zur Anschauung:
CSAR: Rettung abgeschossener Flugzeugbesatzungen tief aus feindlichem Gebiet in einem symmetrischen Konflikt unter Einsatz einer ganzen Flotte von Luftfahrzeugen. Technische Voraussetzungen sind u.a. Datenlinks, Funkpeilempfänger und Luftbetankungsmöglichkeiten.
MedEvac: Rettung verwundeter Soldaten vom Gefechtsfeld wie sie derzeit in AFG durchgeführt wird. Darum geht es hier.
Hier schreiben sicherlich Leute, die die offiziellen Definitionen drauf haben.
Aber den CSAR-Sack sollten wir an dieser Stelle nicht aufmachen, der kommt schon noch früh genug.
@Offi: Die schwedischen BlackHawks werden aber auch nicht vor 2013 vor Ort sein.
@Bang50 | 09. Dezember 2011 – 0:05
Einsatzprüfung der ersten 3 HS und Ausbildung der Besatzungen soll laut diesem Artikel Anfang 2012 beginnen.
Dieses Bild ist vom NH90 Forward Air MedEvac in der Strategie und Technik zu sehen.
http://www.flugrevue.de/en/militaer/fluggeraet-hersteller/eurocopter-unveils-nh90-medevac-variant-at-ila-berlin-air-show.24009.htm
@Stefan:
Bevor sie Abgeordnete als inkompetent verdammen, sollten sie vielleicht andere Quellen als die SuT haben.
Gerade Frau Hoff und ihre Mitarbeiter haben oftmals einen erheblichen Wissensvorsprung vor den BMVg-Jubelberichten der SuT.
„Es bleibt jetzt also noch 1 Jahr um ganze 11 Hubschrauber zu fertigen, Endabnahme zu machen, Qualifizierung durch BW, Piloten/Sanis/Techniker mit der Technik vertraut machen, Ersatzteilmanagment aufbauen und nach Afg. zu verbringen.“
Da nimmt man halt zivile Techniker mit und die Ersatzteile kommen aus zerlegten Hubschraubern bzw. direkt von der Fertigung. Üben kann man ja an Simulatoren…
Das Problem ist nur, wenn auf einmal in Afghanistan bisher unentdeckte Probleme auftreten und schnell gelöst werden müssen. Da alle (Piloten, Techniker, Luftfahrzeugnachprüfer, Vorgesetzte) sich erst mit dem Gerät vertraut machen müssen könnte es da möglicherweise zu Einschränkungen kommen.
Zu der Drohne: Ich Empfehle das Bw-Heft über Flugsicherheit (Ausgabe: 02-2011). Der Heron-Zwischenfall ist da interessant…
@Stefan
Ganz so „gelöst“ ist das Problem offenbar nicht. Ich empfehle den TV-Beitrag zu der ARD-Meldung (zu finden unter http://www.ard-mittagsmagazin.de in der Sendung vom 8.12.) Da sagt der zuständige Rüstungsstaatssekretär Beemelmans nämlich,dass EC nicht liefern kann…
Hier vielleicht gar nicht komplett OT.
Schneiderhan meldet sich zurück – mit starker Kritik an der Politik:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12236058/492531/Der-fruehere-Bundeswehrgeneral-Wolfgang-Schneiderhan-geht-mit-den.html
Anfang der Woche sprach er zudem im Rahmen der Stauffenberg-Stiftung von der Bedeutung von Mut zur Verantwortung:
http://www.schwaebische.de/region/sigmaringen-tuttlingen/bad-saulgau/stadtnachrichten-bad-saulgau_artikel,-Stauffenberg-als-Vorbild-mehr-Geltung-verschaffen-_arid,5173901.html
Der viel zu späte Mut des Mutlosen.
@T.W.: wäre vielleicht ein eigener Thread wert?
Medial ging das irgendwie unter.
@ Horst
Flugsicherheit: Bitte genau lesen. Die Programmierung der Drohnen ist aufgrund vermeintlicher gesetzlicher Bestimmungen bei uns deutlich anders als in anderen Ländern.
Zum Üben an Simulatoren: Na denn viel Spaß, vielleicht treffen Sie ja dann auch auf einen Arzt, der bislang nur an Simulatoren operiert und notfallbehandelt hat. Gerade bei Landungen in heißen Zonen sollte alles sitzen. Denn das „Pling Pling“-Feeling lässt sich nicht im Simluator üben, glauben Sie mir das. Zudem ist das Fliegen und Landen nur ein Teil des Ganzen, das Aussteigen und Orientieren unter Beschuss, das Aufnehmen, versorgen und einladen gehören auch dazu. Das macht man fast blind, man kann nicht sprechen, zudem knallt es die ganze Zeit. So was müsste man eigentlich den ganzen Sommer in Nochten üben, da kommt dann die entsprechende Erfahrung her.
Wenn in Pakistan die Nachschubkolonnen weiterhin abgefackelt werden, hat sich die Frage eh bald erledigt. Ohne Treibstoff stehen wir wohl vor einem größeren Problem…
@Memoria
wg. Schneiderhan: Das ging medial unter, weil kaum Medien da waren ;-)
Ich war auch da, hatte eigentlich schon seit Tagen einen eigenen Thread vor, komme aber einfach nicht dazu. Mal sehen.
Ausgerechnet Schneiderhan, der Steigbügelhalter der Politik…
@stefan: nicht soviel der Propaganda glauben, wenn das alles stimmen würde hätten wir seit 10 Jahren schon Tiger und NH90 im Einsatz :-)
ja der liebe Herr Schneiderhan, nach der aktiven und nicht besonders rühmlichen Zeit kann man hinterher ja locker aus der Hüfte (selbst) versäumtes Anmahnen, hat etwas von: schnell aus dem Glashaus raus und dann mit Steinen drauf schmeissen!
@ Prediger und Jürgen Gust
vielleicht hilft das ein bisschen weiter, um einen differenzierten Blick zu gewinnen:
http://www.youtube.com/watch?v=vSUiIFuI-2k&feature=related
Tja der Schneiderhan. Aalglatter Lügner, windet sich wie eine Schlange und beißt jeden, der ihm nicht genehm ist.
„…meine Vorstellung von Pflicht… ausgerechnet bei ihm, selten so gelacht.
Hm, dieses Schneiderhan-Bashing find‘ ich bisschen merkwürdig (ich sehe ihn auch anderes als offensichtlich einige hier). Wie gesagt, ich mach‘ da auch noch was zu, aber bitte um ein bisschen Zeit (auch Einzelkämpfer wie ich haben Familie…)
Schneiderhan? Lächerlich…was er da für eine Vorstellung gibt.
Ich gehe davon aus, dass Frau Hoff (übrigens eine der wenigen Politiker, die wirkliches Interesse an den internen Vorgängen in der Bundeswehr zeigen (oder dieses Interesse zumindest glaubwürdig vorspielen), diese Aussage schon vor längerer Zeit getroffen hat (etwas ähnliches war nämlich auch schon im letzten Jahr zu lesen).
„Andere Hubschrauber“ bekommt die Bundeswehr nicht-weder als Leasing (die Ausbildung der Piloten würde mindestens 6, eher 12 Monate dauern), schon gar nicht „als Zwischen(kauf)lösung.
Auch hier hat die Bundeswehr (mal wieder) den Anschluß verpasst-niemand kann sinnvoll erklären, warum der Erwerb einer Musterberechtigung bei der Bundeswehr bis zu 18 Monate dauert (während die gleiche Ausbildung-ein wenig abgeschwächt-zivil in 5-10 Tagen absolviert wird.
Es stehen mehrere Firmen „Gewehr bei Fuß“, um gerne mit ihren Hubschraubern (und Piloten, falls nötig) einspringen zu können-diese werden sich diese gefährlichen Einsätze aber auch fürstlich entlohnen lassen…
@ huey
Nee, Frau Hoff hat die Aussage aktuell getroffen und Ihr Brief an den StS Beemelmans, der im Fernseh-Beitrag erwähnt wird, ist auch neu. Aber Sie haben natürlich recht: Das Thema schwelt ja schon länger….
Ich habe Frau Hoff bei Ihren Truppenbesuch erleben dürfen!
Meiner Meinung nach ist sie ausschließlich auf persönliche „Presse“ aus. Und das auf eine Art und Weise die sie mir schlichtweg unsymphatisch macht!
Ohne ihre Auftritte unter dem Mantel der Fürsorglichen und Besorgten Politikerin würde niemand Frau Hoff kennen bzw. wahrnehmen. Jetzt im Gespräch zu bleiben um sich für die Wahlen aufzustellen wird wohl jeder Politiker nutzen und sich seine „Bühne“ suchen.
Ich jedenfalls kann auf sie und ihre Art gut und gerne verzichten!
Zu den Hubschraubern:
Wie so oft : „Zu wenig, zu spät!“
Die dt. Politik hat an EC ein Unternehmen (wie andere auch) die unmittelbar am Tropf hängen. Um Arbeitsplätze zu behalten und Technologietransfer (?) zu verhindern bleibt man den Firmen treu. (Irgendwie wie mit den Banken und ihren Rettungsschirmen..)
Die Kohle die in den NH 90 geflossen ist hätte man auch gut und gerne für einen Blackhawk, bzw. eine Lizenz ausgeben können! Nun bleibt wohl nur den US Kräften gute Argumente zu bieten ihre Abzugsüberlegungen zu überdenken.
Ähnliches hätte man meiner Meinung auch mit dem A 400 M machen sollen, C 130 kaufen, einführen, dazu C 5 und C 17 und „im Gegenzug“ hätten die US – Kräfte von Airbus ihre 400 Tanker gekauft…
Nun ja ist wohl alles von mir zu einfach gedacht…
British troops could leave Afghanistan early
Der Letzte macht dann das Licht aus …
@ b
Der Talib macht das Licht aus…
Kann mir bitte einmal jemand erklären, ob dieser doch vergleichsweise große Koffer NH-90 für Battlefield MedEvac überhaupt geeignet und geschützt ist?
@Tom
Genau das ist das Problem. Der NH 90 fliegt. Punkt.
Landung in eine Hot LZ? Er hat noch keinen Schutz (Kevlar etc.) und wurde auch noch nicht da unten getestet. Staub mit Hitze usw.
Man redet von den ersten Maschinen Ende 2012 da unten, doch was machen sie dort?
Static Display?
Bei der Bodenfreiheit die er hat,wird er öfter defekt sein, als das er fliegt.
Das andere Problem ist die Zelle? Alles neue Verbundstoffe.
Bei CH53 oder Black Hawk kommt nach einem Treffer ein Blech drüber und fertig.
Mal schauen wie er sich macht,wenn er denn unten ist….
Der NH90 besitzt inetwa das Leistungsprofil eines UH60. Sein Vorteil gegenüber den amerikanischen Konkurenzmodell dürfte die geräumigere Kabine, größere Türen und schlicht die insgesamt modernere Auslegung der Triebwerke, Avionik, Verbundwerkstoffstruktur (diese hat den Vorteil einer hohen Crashsicherheit, langen Lebensdauer, hohe Korrosionssicherheit) und fly by wire Steuerung sein.
Dahinter verbirgt sich aber auch ein Problem. Der NH90 war eigentlich nie dafür entworfen durch schweres Feindfeuer zu fliegen oder schlecht gewartet im Wüstensturm mit Einschusslöchern die Truppen an der Front zu versorgen/evakuieren. Er wurde im Kalten Krieg entworfen um als Technologieträger die Zukunft im Hubschrauberbau zu sein. Er ist also mehr ein High-Tech Spielzeug als ein Massenhubschrauber für den harten Fronteinsatz. Vor diesem Hintergrund habe ich auch nie verstanden warum die BW einen solchen Hubschrauber als Querschnittsmodell in der Truppe wollte. Aber das wahr wohl zu einer Zeit als die BW glaubte, sie würde wieso nie einen Schuß abgeben und das man den NH90 höchstens mal dazu brauchen würde um ein paar Generäle, Politiker medienwirksam einschweben zu lassen. Nun haben sich die Zeiten also geändert und die BW braucht plötzlich Frontkämpfermaterial. Ob der NH90 dazu in der Lage sein wird, bleibt abzuwarten. Die ständigen Probleme mit der High-Tech bewegen mich aber zu der Annahme das man entweder:
A.) Sehr, sehr viel Geld in den NH90 investieren muss um ihn Frontfähig zu bekommen. Ich habe jetzt die Zahlen nur dunkel in Erinnerung, aber für die 12 NH90 MedEvak könnten wir uns eine ganze Hubschrauberflotte kaufen. Das ist purer Wucher den EC da verlangt.
B.) Die Konstruktion lässt sich auch mit viel Geld nicht Frontfähig gestalten.
Als Fazit könnte man sagen, das sich die Welt weiter gedreht hat seit Programme wie NH90, Tiger aufgelegt wurden. Oder um es mit den Worten eines hohen Tieres von EC zu sagen:“Im Vertrag stand etwas von schießen, von Treffen hat keiner was gesagt.“
Es bleibt jetzt also abzuwarten wieviel Geld der NH90, Tiger noch verschlingen wird um einen einigermaßen verwendungsfähigen Hubschrauber zu bekommen.
Im Vergleich vielleicht dazu der UH60. Dieser war die direkte Antwort auf den Vietnamkrieg und den Erfahrungen mit den UH-1 dort. Deshalb war ein zentrales Konstruktionsmerkmal die hohe Überlebenswahrscheinlichkeit unter Feindfeuer. Der UH60 wurde also von der ersten Sekunde an als Frontkämpfer konstruiert. Natürlich sollte nicht verschwiegen werden, das die Amerikaner auch große Probleme mit dem UH60 hatten, aber er hat sich dank seiner Robustheit auch unter harten Einsatzbedingungen bewährt. Das wird der NH90 noch beweisen müssen.
@Schorsch, Bang50
Danke! Also entweder untauglich oder weiteres Millionengrab – toll.
mir ist das ganze ding eh immer suspect geblieben. Wenn ich eine erweiterte und modernisierte Version der UH1 haben möchte hätte ich doch eher an eine lizenzprodukition der Bell 412 gedacht. warum reicht es nicht zu sagen „ist Gepanzert, Fliegt, ist Nachtsichttauglich, kann mehrere Verwundete aufnehmen und gut“ und diese Anforderungen werden mit dem geringsten finanziellen Einsatz realisiert. Nennt sich umgangssprachlich Minimalprinzip. Das ließt sich irgendwie als wollte Deutschland wiedermal ne extrawurst. Hauptsache den Hubschrauber 5 Mal hinernander neu erfinden.