Reservisten mögen keine Öffentlichkeit?
Es gibt immer wieder was Neues zu lernen: Ich wusste bisher nicht, dass es einen Flugdienst der Reservistenkameradschaft gibt. Der sogar eigene Flugzeuge hat, wie ich einem Bericht der Lübecker Nachrichten über eine Sicherheitslandung in Schleswig-Holstein entnehme.
Allerdings scheint mir, dass auch Reservisten noch einiges lernen müssen. Laut LN lehnte der Pilot nähere Angaben zu seiner Landung mit den Worten ab: Bundeswehr und Öffentlichkeit – das sind nun einmal zwei verschiedene Dinge. Das erklärt einiges…
(Übrigens, Zitat von der Webseite der RK-Flugdienst: Ziel der RK Flugdienst ist die Öffentlichkeitsarbeit für den fliegerischen Dienst in den Einheiten der Deutschen Bundeswehr. )
Da hat mal wieder jemand die letzten Jahre verschlafen. Wie der Großteil des organisierten Reservistenwesens inkl. Verband auch…
Dieser Vorfall bekräftig mich weiter in meiner Meinung, dass die Reserve grundlegend umstrukturiert werden muss. Und dass vor allem so mancher Reservist an die Leine genommen werden sollte. So ein Quatsch was der Kamerad da von sich gegeben hat. Vor allem wird hier ein offizieller Anschein erweckt, der so gar keine Grundlage hat. Als Reservist repräsentiert er zwar die Bundeswehr, ist aber nicht die Bundeswehr. Und die „Kriegsbemalung“ mit Heer und den eisernen Kreuzen ist auch mehr als fragwürdig. Die RK-Flugdienst kann gar nchts bundeswehr-offiielles an sich haben. Mich würde da die Meinung der Luftwaffenführung interessieren. Wenn das alles so korrekt ist kaufe ich mir einen meiner alten Werfer, lasse die zivil zu, und nehme mir alle Rechte der Bundeswehr heraus. Kann doch nicht sein, oder?
Welche Art Klügelverrein hat sich da aufgetan und mit welchen Rechten glaubt er sich im Luftraum der Bundesrepublik zu bewegen.
Jeder Sportpilot sieht sich nach so einer Notlandung einer Reihe von unangenehmen
Fragen ausgesetzt. Wird hier der Mantel des Schweigens und Vertuschens ausgebreitet?
Es wird interessant sein, die weitere Entwicklung in den Medien zu verfolgen
@ Voodoo
Ich würde eher sagen, da wollte ein HFw d.R. die Öffentlichkeit bewusst täuschen.
Wenn man die DO 27 von der Seite sehen würde, dann würde man eine zivilrechtliche Zulassungnummer sehen und kein taktisches Kennzeichen eines Bw-Lfz.
Die Herren der Reservistenkameradschaft möchten sicherlich die ehemaligen dienstlichen Einrichtungen am Flugplatz Uetersen nutzen und haben sich zu einer Reservistenkameradschaft in einem zivilrechtlichen Verein zusammengeschlossen. Schließlich war in Uetersen mal das „Fluganwärterregiment“ der Lw stationiert, mit dem Auftrag der fliegerischen Erstausbildung für Piloten der Lw durchzuführen, bevor diese Funktion nach Fürstenfeldbruck zur OSLw verlegt wurden.
Und so eine Sicherheitslandung wegen Motorausfall wird auch vom Luftfahrtbundesamt bzw. von den beauftragten Stellen untersucht und nicht von der Bundeswehr !
@ I.Dahl
„Wird hier der Mantel des Schweigens und Vertuschens ausgebreitet?“
Bestimmt nicht. Die ermittelnden Luftfahrtbehörden werden ihre Erkenntnisse nicht vertuschen, sondern wie gewöhnlich veröffentlichen. Wenn jemand keine Interviews geben will, dann muss man nicht gleich mit dem schlimmsten rechnen. ;-)
Ist doch egal! Und wenn jemand denkt es auf die BW beziehen zumüssen, soll er es machen. Die Vorurteile sind eh da, mit oder ohne solchen “Kameraden“
Also irgendwas mit der BW werden die schon zu tun haben. Die Do 27 wird naemlich zum Fliegen vom BW-Gelaende in Appen auf den Platz gebracht und steht nicht bei den zivilen Fliegern.
Ohne Wissen der LW ist das alles ofenbar nicht.
Es bleibt spannend, was die „Neue“ Bw mit den Reservisten vor hat. Reine „Soldaten-Romantik-Vereine“, uniformierte Schlauchbootfahrer oder Wochenend-Hobby-Soldaten wird man sich wohl nicht mehr lange leisten wollen und können.
Die verkleinerte Bw hat derart viele Aufgaben, die auch von Reservisten übernommen werden können (und hoffentlich auch werden) – da wird sich hoffentlich bald die Spreu vom Weizen trennen…
@ diskussionsteilnehmer
Erklärung siehe Link von Thomas Wiegold im Nachtrag.
@Rote Litze,
ich finde Verallgemeinerungen passen manchmal, aber was Sie hier den Reservisten andichten, finde ich gleichermassen unfair und unpassend!
Schauen Sie mal an, was Reservisten bei Reservisten-Wettbewerben leisten, und dann ueberlegen Sie sich das noch mal mit den Hobby Soldaten!
Und was ist falsch an „Soldaten Romantik“ Vereinen, wenn es um die Bundeswehr geht, und nur um diese , um von vorne herein moeglichen Rechtsdrall rauszunehmen?
Ist doch gut, wenn der von uns vielgepriesene Wert der Kameradschaft zeigt, dass er auch das Dienstzeitende ueberlebt.
Unterschaetzen Sie nicht Multiplikatorenwirkungen auf der unteren Ebene, nicht jeder Schueler wird einem JugendOffizier (ja ich weiss, die machen keine Nachwuchsgewinnung, aber manchmal soll ja auch ueberzeugendes Auf- und Eintreten auch potentielle Kandidaten / und -innen ueberzeugen) oder einem WehrdienstberatungsOffz/Fw in seiner Schulkarriere begegnen.
Und damit gewinnen die Reservisten, also die, die sich freiwillig dazu bekennen, mehr zu machen als andere, eine besondere Bedeutung.
Oder wollen Sie das Feld der Oeffentlichkeitsarbeit nur denjenigen ueberlassen, die jungen Leuten aus ihrer individuellen Perspektive ueber ihre fuer sich persoenlich so empfundene Sch**** Zeit bei der Bundeswehr berichten oder noch besser denjenigen, die gar nicht erst dabei gewesen sind?
Zum Bericht
Vielleicht macht ja die o.a. RK mal eine Schulung Umgang mit den Medien (@ Sascha Stoltenow, mach mal ;-) ), dann passiert das beim naechsten Mal so nicht! Manchmal ist es nicht Vorsatz, sondern einfach Unwissen oder Unsicherheit.
Gibt ja in jüngster Zeit auch gute Beispiele, dass Bundeswehr und Öffentlichkeit doch geht:
http://augengeradeaus.net/2011/10/das-problem-sitzt-oben/
„Schauen Sie mal an, was Reservisten bei Reservisten-Wettbewerben leisten, und dann ueberlegen Sie sich das noch mal mit den Hobby Soldaten!“
Um Himmels Willen, was hat denn KFz-Kontrolle, Erste Hilfe für Anfänger (bewusst überspitzt formuliert) und Rest der Stationen so eines Wettkapmfes mit dem Einsatzalltag der Bw gemein?? Genau – nichts. Das was da zelebriert wird, taugt allenfalls für KFOR und das auch nur, wenn da keine Lage herrscht wie dieser Tage. Das hat nichts mit Unfair zu tun o.ä. – die Erfahrung zeigt nur einfach, dass a.) der Großteil der wirklich willigen und guten, ausscheidenden SaZ sich an ihren MobTrTl bindet und nicht an eine RK oder den Verband und b.) wirklich fordernde Ausbildungen wie TCCC, neues Schießkonzept und dergleichen vom Großteil der RK und deren Mitglieder nicht angenommen werden. Aber beim Pokalschießen, da ist man dann wieder voll dabei :rolleyes:
Diese RK-Fliegerei hört sich eher nach Warbird-Verein (mit relativ „lahmen“ Warbirds) an als nach nutzbringender Reservistenarbeit.
Wobei man zugeben muß daß die beiden Dornier-Modelle Flugeigenschaften haben, die allen heutigen Starrflüglern der Bundeswehr fehlen.
So was Kurzsstartfähiges wie eine Do 27 gibt es unterhalb eines Fieseler Storchs nicht.
Und es ist ja nichts ungewöhnliches daß Warbirds auch in Deutschland als Zivilmaschinen mit militärischen Hoheitszeichen unterwegs sind, wobei bei D- Kennzeichen immer die vorgeschriebenen Kennzeichen (D-Kennzeichen und Bundesflagge), wenn auch versteckt, irgendwo angebracht sind. Solange die normalen Kennzeichen irgendwo vorhanden sind und das entsprechende BW-Kennzeichen nicht mehr vergeben wird, sollte das kein Problem sein.
Niemand rechnet ja die Me 109er der Messerschmitt Stiftung der deutschen Wehrmacht zu ;)
@Soehnke: Guter Punkt. Werde das mal mit den Kameraden bei loyal diskutieren. Und wenn mir das dann in Verbindung mit der Bloggerei als Reserveübung angerechnet wird, klappts vielleicht noch mit dem StOffz d. R. ;-)
Also mir zeigt das Beispiel wieder mal, dass es so nicht weitergehen kann. Dem Engagement in allen Ehren, aber das ist nicht die Reserve, welche die Bundeswehr braucht. Und von mir aus kann der Reservistenverband gleich mit aufgelöst werden. Den braucht schon zwei Mal keiner mehr. Die zig Millionen Euro pro Jahr können sinnvoller ausgegeben werden. Ich werde die Tage aus diesem Verein austreten. Mir reicht es.
@Voodoo / A. Steffan
Ohne nun diesen speziellen Verein genau zu koennen, wuerde ich behaupten, dass diese Kameradschaft viel eigenes Geld in diese Flugzeuge steckt, die mittlerweile zum
Brauchtumsbestand der Bundeswehr gehoeren.
Grundsaetzlich moechte ich aber hoffen, dass ihr, anscheinend in AFG gesammeltes Wissen, uns auch im naechsten Konflikt (Afrika?) weiter hilft….
Falls nicht gehoeren naemlich Sie dann zu der Klientel, ueber die Sie gerade etwas abwertend sprechen!
Ich sehe die viel positiver und es ist eine wichtige Form des Wissenerhalt, da sind genuegen Leute dabei, die schon mal einen Brueckenschlag, einen Panzermarsch usw mit gemacht haben, alles Dinge die wir so bspw in AFG gerade mal nicht machen, und das Wissen geht der aktiven Truppe (und damit den jungen Unteroffizieren und Offizieren ) gerade floeten.
Wie schnell sowas geht, durfte der Einsatzfuehrungsdienst der Lw lernen, als man anfangs der 90 Jahre den Tieffliegermelde- und Leitdienst aufgab und 10 Jahre spaeter wieder in die Mobilitaet ging…..
Schoen, wenn man dann einen fragen kann, der was davon versteht, und nicht das mit dem Faehnchen machen muss!
Und wer von Ihnen beiden versteht was von Territorialer Wehrorganisation oder Host Nation und Wartime Host Nation Support…..klingt alles unspannend, und passt auch nicht in das Bild IHRER Bw von heute…….. braucht aber auch echte Experten!
Und falls Sie mal einen Dr der Informatik brauchen, der Sie in der Industrie schnell 25.000 Euro / Monat kostet….. den bekommt man als WUE frei Haus……
das setzt aber voraus, dass man mit ihm redet und ihn entsprechend behandelt.
Die Qualitaet von Wehruebungen haengt nicht nur am Reservisten, sondern gerade auch am aufnehmenden Verband…… und damit den Aktiven!
Immer dran denken,
Wir.dienen.Deutschland…….. und nicht der Bundeswehr als Selbstzweck, ich bin zwar sonst nicht fuer Pathos, aber den Satz sollte man ab und zu mal durchkauen und in Gaenze im Munde zergehen lassen…
Wieder mal eine Neid-Debatte und alles was spaß macht sollte verboten werden. Die Bundeswehr wäre froh wenn sie noch solche Lfz betreiben würde. Diese Kameradschaft steckt viel eigenes Geld und Zeit in diese Flugzeuge und ja, sie gehören mittlerweile zum Brauchtumsbestand der Bundeswehr. Dass man Menschen die sich engagieren auch noch diffamiert ist schade und wird zumeist von Personen vollzogen die sich selbst recht wenig einbringen. Überall wo sie mit ihrem „Bauernadler“ auftauchen sorgen sie für Begeisterung und da sie die Do ein reines Transportflugzeug ist und auch an keinem Krieg (die deutschen) teilgenommen hatte, kann man auch nicht wirklich von „War Birds“ sprechen. Jeder Botschafter der Bw ist besser als keiner und wenn sie sich nicht korrekt ausdrücken können ist das nicht schlimm, denn sie sind der Rest des Spiegels der Gesellschaft. Zur Not muss man sie eben in der Öffentlichkeitsarbeit schulen und sie anständig mit Konzept unterstützen und nicht im guten Glauben wurschtel lassen.
Würde die Bw viele ihrer Transporteinsätze von Flugplatz zu Flugplatz mit einer Do 27, 228 oder ähnlichen Lfz fliegen und nicht die teure CH 53 verwenden, dann hätten wir noch viele CH 53 Stunden für die wichtigen Einsätze zur Verfügung.
Es wird Zeit, dass die Bw sie nicht abschafft sondern noch mehr beschafft! Gerade vor dem Hintergrund dass wir nun auch die Bo 105 verlieren. Über den Flugstundenpreis des NH 90 sollten wir erst gar nicht sprechen!
@ Elhanan
und es gibt noch weitere Missionen fuer so etwas….
http://defensetech.org/2010/07/29/mattis-still-supports-light-coin-plane-air-force-wants-dead/
Die Antwort, die ich bekommen habe war……..Ist kein Jet….., dabei waeren die Argumente mehr als stichhaltig
– Mehr verfuegbare Start- und Landeplaetze
– Laengere Stehzeiten im Einsatzgebiet
– Schnellere Verfuegbarkeit am Einsatzort
-geringer Spritverbrauch als Jet und Heli
-geringere Beschaffungskosten (wobei, da bin ich mir nicht sicher, ich glaube die Ru Industrie waere sicher in der Lage etwas zu projektieren, was mehr als ein Eurofighter kostet…)
usw
und man koennte sogar, und damit zum Thema, auch Reservisten fliegen lassen…
@Soenke Marahrens :
Die Verhinderer von derlei unkonventionellen Ansätzen sitzen doch schon in der Luftwaffe:
„Wir können doch den Eurofihghter nicht in Frage stellen“.
Aber mit CAS hat es unsere Luftwaffe ja eh nicht so – und das ist nicht nur die Schuld der Politik, sondern Folge der kriegstheoretischen Ausrichtung unserer Luftwaffe.
Am Ende heißt es dann: Lieber Meteor und Taurus (für was auch immer ) als Small Diameter Bomb.
Wenn der Inspekteur in Ermangelung von geeigneten Lfz, dann mit dem Auto seine 5 Flügplätze besuchen muss, könnte es sein, dass ein Umdenken in der Luftwaffenführung stattfindet, wenn. CAS, Training und leichter Lufttransport mit Flächenflugzeugen nicht zu besitzen ist Diebstahl am Volkseigentum.
Die Aussage des Piloten ist ja mehr als sinnbefreit und zeugt von einer gewissen „Eigenwichtigkeit“. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
Dennoch möge der Eine oder Andere hier seine Pauschalisierungen über die SRG-Litzenträger überdenken. Nicht jeder, der in einer RK tätig ist, frönt täglich Bier, Schlauchboot und Feuerstößen.
Um auf die Eingangsfrage „Reservisten mögen keine Öffentlichkeit?“ zu antworten: Ich glaube Sie tun es doch. Die Antwort des Reservisten war auf jeden Fall unprofessionell. Wahrscheinlich ist Sie der Unsicherheit beim Umgang mit der Presse geschuldet. Und wer weiß schon, was den guten Mann nach der ‚Sicherheitslandung‘ noch so alles beschäftigte?
Die Aussage, dass Bundeswehr und Öffentlichkeit zwei verschiedene Dinge sind ist in meinen Augen falsch. Nicht umsonst beschäftigen sich bei der Bundeswehr (und auch beim Reservistenverband) Leute mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit. Unabhängig davon wie gut oder schlecht die Ergebnisse sind, hat man doch erkannt, dass es in der Öffentlichkeit Bedarf und den Anspruch nach Informationen gibt. Und vor allem auch, dass man auch von einer guten Zusammenarbeit mit der Presse profitieren kann und die meisten Journalisten nichts ‚Böses‘ von einem wollen. Daher ist die betreffende Aussage ärgerlich, aber für mich als persönliche Meinung zu verbuchen.