Pause im Funkkreis

Manchen meiner Leser, scheint mir, ist nicht so richtig klar, dass hinter Augen geradeaus! ziemlich genau eine Person steckt. Ich merke das an Fragen wie wieviele Leute arbeiten eigentlich bei Ihnen? oder Mails, die mit der Anrede Liebes Team von Augen geradeaus! beginnen…

Also: Diese Webseite wird von mir gemacht, ohne Team (wenn ich auch dankenswerterweise in Einzelfällen Unterstützung kriege wie jetzt bei der ILÜ, bei der ein Freund fotografiert hat. Und jetzt ein paar tausend Bilder zum Durchsehen hat…).

Daraus folgt, recht logisch, dass sowohl die Schicht- als auch die Durchhaltefähigkeit nicht wirklich abgebildet werden können, ich nicht 24/7 vor dem Rechner sitzen kann, bisweilen Kommentare über Stunden nicht freischalte und, economy of force, bei manchen Themen einfach passen muss. Außerdem will und muss ich manchmal recherchieren ;-) und schreibe für den einen oder anderen Kunden in den normalen Medien.

Daraus folgt auch: ich brauche bisweilen mal eine kleine Auszeit. Augen geradeaus! meldet sich deshalb für eine Woche aus diesem Funkkreis ab. (Früher, als ich fest angestellt war, hieß so was Urlaub.) Aus praktischen, vor allem aber aus juristischen Gründen werde ich für diese Zeit auch alle Kommentare ab heute Abend in die Warteschlange schicken.

Die Ruhepause ist vielleicht auch mal eine gute Gelegenheit, über so was Schnödes, aber essentielles wie die Finanzierung nachzudenken. Mein Projekt Straßenmusik hat, zu meinem Bedauern, bislang noch nicht so richtig gegriffen: Knapp 40 Leute, und jedem Einzelnen bin ich dankbar, sind bereit, diese Form von Journalismus freiwillig mit einer monatlichen Zuwendung zu unterstützen. Das ist auf Dauer zu wenig – aber nach wie vor bin ich guter Hoffnung, dass sich mehr Leser finden, denen dieses Blog fünf Euro im Monat wert ist. Dauerhaft.

(Und, ja: auch über andere Finanzierungsmodelle denke ich nach, bislang aber noch ohne rechtes Ergebnis. Werbung? Neben dem allgemeinen Bereich auch Premium Content für zahlende Kunden? Hm. Ich mag eigentlich diese Art von unabhängigem, offenen Journalismus. So lange ich sie mir leisten kann.)