ILÜ 2011: Hier schiesst der Tiger

Als kurze Meldung auf dem Rückweg von Munster nach Berlin, quasi als hot washup: Die Informationslehrübung (ILÜ) 2011 unterschied sich in Anlage und Durchführung nicht wirklich von der des vergangenen Jahres – was schon eine eigene Betrachtung wert wäre (mit der Frage, pardon, was mit Themen wie Multinationalität, Jointness oder Einarbeiten von aktuellen Einsatzerfahrungen ist…).

Aber sie war professionell organisiert, da gibt es nix. Und lief – jedenfalls für den Zuschauer – sauber ab. Ist ja auch nicht selbstverständlich.

Mehr Bilder und Überlegungen später, die auffallendsten Unterschiede: Ein (1) GTK Boxer war dabei, in der Führungsvariante; dafür fehlte, aus nachvollziehbaren Gründen, der in denVorjahren gezeigte Leopard PSO (dessen Rolle beim Barrikadenräumen übernahm der altbewährte Pionierpanzer Dachs). Der neue Schützenpanzer Puma tauchte ebensowenig auf wie der eingeführte Eagle IV; die Joint Fire Support Teams (JFST) mussten Marder fahren und nicht wie noch vergangenes Jahr Fennek; das – allerdings noch nicht eingeführte – Mörserkampfsystem war nicht zu sehen.

Dafür gab einige Hardware ihre Abschiedsvorstellung beim Heer – allen voran die CH53, die noch (letztmalig?) mit Heeres-Beschrifung flogen, und der Panzerabwehrhubschrauber PAH-1 (Bo105). Auch das Leichte Flugabwehrsystem auf Wiesel-Basis dürfte letztmalig als Heeres-Asset aufgetreten sein.

Die betagte Bell UH-1D hab‘ ich nicht gesehen trat nur einmal kurz auf, weil der NH90 mehrfach flog, fast immer in der Rolle als Forward MedEvac Heli, ohne Doorgunner (und vermutlich auch ohne MedEvac-Einrüstung – und interessanterweise wurden die Vewundeten immer auf der den Zuschauern abgewandten Seite eingeladen).

Aber: der Kampfhubschrauber Tiger – im Doppelpack, mit Serienmaschinen und Truppenzulassung, flog nicht nur. Sondern schoss auch scharf – wenn auch mit ungelenkten Raketen.

 

Nachtrag: Da hat mich heute doch glatt einer durchs Peri(skop) beobachtet und auch noch fotografiert…