Die Grobstruktur steht
In vielen Details mag es für die Kundigen keine allzu große Überraschung sein, aber es ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Umbau der Bundeswehr: Die Grobstruktur der künftigen Truppe steht. Jedenfalls in den Bereichen, die für die nächste große – und von mehr Menschen mit mehr Spannung erwartete – Entscheidung von Bedeutung sind: Für die Festlegung der künftigen Standorte. So weit ist es noch nicht, diese Entscheidung will Verteidigungsminister Thomas de Maizière am 26. Oktober bekannt geben. Aber was die Staatssekretäre Stéphane Beemelmans und Rüdiger Wolf und Generalinspekteur Volker Wieker jetzt verkündet haben, ist die entscheidende Vor-Festlegung. Um es mit Beemelmans‘ Worten zu sagen: Wir sind jetzt am Basislager, die Spitze steht klar vor Augen.
Von den jetzt verkündeten Ausgangspunkten, der Grobstruktur, ist vor allem Größe, Zusammensetzung und Gliederung der Teilstreitkräfte (TSK) und Organisationsbereiche von Interesse. Die Zahlen und Organigramme kursierten teilweise schon, jetzt sind sie aber mehr oder weniger fix (mit dem Vorbehalt, wie Wolf sagte, dass der Minister im Hinblick auf die Stationierung auch Eingriffe in diese Strukturplanung machen könne).
Zunächst also die Zahlen – ausgehend von einem Streitkräfteumfang, wie bekannt, von bis zu 185.000 Soldatinnen und Soldaten einschließlich 2.500 Reservisten. Die sich zusammensetzen, auch das ist bekannt, aus bis zu 170.000 Zeit- und Berufssoldaten (SaZ/BS), 5.000 Freiwillig Wehrdienstleistenden (in den Tabellen als FWD fix bezeichnet) und möglicherweise 10.000 weiteren Freiwillig Wehrdienstleistenden (FWD flex).
Runtergebrochen auf die TSK und Organisationsbereiche:
Heer: 55.320 BS/Saz, 2.250 FWD fix = 57.570; ggf. 3.750 FWD flex, 1.740 zivile Dienstposten
Luftwaffe: 22.050 BS/SaZ, 500 FWD fix = 22.550; ggf. 450 FWD flex, 3.980 ziv. DP
Marine: 12.550 BS/SaZ, 500 FWD fix = 13.050; ggf. 800 FWD flex, 1.670 ziv. DP
Sanitätsdienst: 14.120 BS/SaZ, 500 FWD fix =14.620; ggf. 500 FWD flex, 2.700 ziv. DP
Streitkräftebasis: 35.500 BS/SaZ, 1.250 FWD fix = 36.750; ggf. 2.000 FWD flex, 8.610 ziv. DP
Ausbildungsumfang + OrgBereiche wie Personal, Infrastruktur, Rüstung, IT: 30.460 BS/SaZ
unterm Strich: 144.540 Soldatinnen und Soldaten in der eigentlichen Truppe; rund 25.000 auf Ausbildungsstellen, gut 5.000 in anderen Bereichen und stehen in dieser Zeit für Einsätze nicht zur Verfügung.
Zusammen mit dieser Zuordnung der Soldaten auf die TSK und OrgBereiche wurde auch die Zuordnung von Fähigkeiten festgelegt – auch hier keine große Überraschung (auch wenn manche in einigen Punkten vielleicht bis zuletzt gehofft haben, dass es anders kommt):
– Die Hubschrauber CH53 mit ihrem taktischen/operativen Lufttransport gehen vom Heer zur Luftwaffe; der taktische Lufttransport mit NH90 wrd beim Heer konzentriert
– Das Heer bekommt die Counter-IED und die Kampfmittelbeseitigung
– Die Luftwaffe ist zuständig für die bodengebundene Luftverteidigung und Flugabwehr
– Die ABC-Abwehr wird der Streitkräftebasis zugeordnet
– Die Weitverkehrsanteile der Führungsunterstützung übernimmt ebenfalls die Streitkräftebasis, ebenso die zusammengefasste Militärmusik.
Und die geplante Gliederung, die beliebten Kästchen:
Aus dem Vergleich dieser Gliederungen, meinte Staatssekretär Wolf lächelnd, könne vielleicht ein Kundiger schon mal ableiten, was das für die künftige Stationierung bedeute – aber sicher sein, dass es so komme, könne er natürlich nicht. (Und ehe jemand fragt: wo künftig die Führungsstäbe der Teilstreitkräfte sitzen, ist Teil der Stationierungs- und nicht der Strukturentscheidung. Ich habe nämlich gefragt.)
Der Generalinspekteur wehrte sich übrigens dagegen, in den neuen Zahlen nur die Schrumpfung der klassischen Teilstreitkräfte zu sehen – im Gegenteil, die Deutschen, sagte er, nähmen es viel zu genau. Denn auch künftig werde es rund 100.000 Heeresuniformträger geben, davon rund 60.000 im Heer, 25.000 in der Streitkräftebasis und 15.000 in Ausbildungsstellen. Verbündete Länder würden so was ganz anders verkaufen: The strength of the army exceeds 100k. Und wer Aufgaben von Soldaten auf zivile Mitarbeiter verlagere, müsse auch die Verlagerung von Dienstposten akzeptieren..
Vor allem aber, betonte der Vier-Sterne-General, gebe es auch in der kleineren Bundeswehr keinen qualitativen Fähigkeitsverzicht gegenüber den bisherigen Strukturen. Allerdings gehe Breite vor Tiefe.
Neben der Grobstruktur der Truppe sind auch weitere Bereiche schon weitgehend festgelegt – unter anderem das Projekt Rüstung, Nutzung, IT. Da würden alle beteiligt, sagte Staatssekretär Beemelmans, die ein Interesse an dem Ergebnis haben – Planer, Rüster und Nutzer. Ein neues Bundesamt für Ausrüstung und Nutzung als neue Bundesoberbehörde der Wehrverwaltung mit eigenem Geschäftsbereich und – nach derzeitiger Planung – rund 9.450 zivilen und militärischen Dienstposten soll künftig die Verantwortung für die ganzen Projekte für Ausstattung und Ausrüstung von Streikträften und Wehrverwaltung bündeln. Das Organigramm:
Da ich weiß, dass gerade dieser Punkt einige meiner Leser interessiert, ein Auszug aus der Beschreibung:
Ziel des Projektauftrags „Rüstung, Nutzung, IT“ ist ein neues, effizientes und einheitliches Ausrüstungs-, Beschaffungs- und Nutzungsmanagement (einschließlich IT und Bekleidung). Auf Basis neu konzipierter Prozesse wurde die Grobstruktur einer neuen Organisation entwickelt, in der Aufgaben der Rüstung und der Nutzung zusammengeführt werden. Der Dienstpostenumfang beläuft sich nach heutiger Planung auf rd. 9.450 zivile und militärische Dienstposten. Im Rahmen der anstehenden Feinausplanung kann sich dieser Umfang durch die erforderliche Konkretisierung von Schnittstellen zwischen den Organisationsbereichen und damit verbundene Aufgabenverlagerungen noch geringfügig verändern.
Beschreibung der Grobstruktur
Der künftige Organisationsbereich besteht aus einer dem BMVg unterstellten neuen Bundesoberbehörde der Wehrverwaltung mit eigenem Geschäftsbereich. Das beigefügte Organigramm gibt eine Darstellung der Grobplanung des neuen „Bundesamtes für Ausrüstung und Nutzung“ und seiner Dienststellen. Das Bundesamt für Ausrüstung und Nutzung und seine Dienststellen sind zentraler Dienstleister für Streitkräfte und Bundeswehrverwaltung. Sie nehmen durchgängig die Verantwortung von der Lösungserarbeitung und Realisierung über die Nutzung bis hin zur Verwertung wahr. Hierzu realisiert es Projekte zur Ausstattung und Ausrüstung der Streitkräfte und der Wehrverwaltung mit Produkten und – nicht liegenschaftsbezogenen – Dienstleistungen. In der Nutzungsphase übernimmt es die „Materialverantwortung für die Einsatzreife“.
Die Struktur des Bundesamtes für Ausrüstung und Nutzung orientiert sich an seinem komplexen Aufgabenspektrum. Dieses stellt die notwendige enge Verzahnung der Aufgaben des Projektmanagements und des Nutzungsmanagements, verbunden mit querschnittlichen Unterstützungsaufgaben, in gemischt zivil-militärischen Strukturen sicher. Unterhalb der Leitung gibt es sechs Abteilungen, in denen jeweils verwandte Geschäftsfelder zusammengefasst sind. Sie nehmen Aufgaben des Projekt- und Nutzungsmanagements wahr (Abteilungen: Land-Kampf, Land-Unterstützung, Luft, See, Informationstechnik, Informationstechnik -Unterstützung). Dem Leiter Projektbereich obliegen die abteilungsübergreifende Projektkoordination, strategische sowie einsatzbezogene Aufgaben. Drei Abteilungen sind zuständig für zentrale administra-tive, querschnittlich technisch-logistische und querschnittlich technisch-wirtschaftliche Aufgaben (Abteilungen: Einkauf, Qualität/Logistik, Zentrale Angelegenheiten). Weitere spezifische Fachaufgaben sind temporär ausgebrachten Organisationseinheiten zugewiesen: Wesentlicher Aufgabenschwerpunkt der „Sonderorganisation HERKULES“ ist die Steuerung des bundeswehrseitigen Auftraggebermanagements HERKULES. Aufgabe der „Sonderorganisation Realisierung SASPF“ ist die Realisierung und die Unterstützung der Einführung einer Standard-Anwendungs-Software- Produktfamilie (SASPF).Unterstützt wird das Bundesamt für Ausrüstung und Nutzung durch Wehrtechnische und Wehrwissenschaftliche Dienststellen sowie dem Zentrum für Informationstechnik der Bundeswehr (IT-ZentrumBw). Diese erledigen ihre Fachaufgaben entweder eigenständig oder in Zuarbeit zum Bundesamt für Ausrüstung und Nutzung im Bereich des Projekt- und Nutzungsmanagements. Als weitere Dienststelle im nachgeordneten Bereich stellt das Marinearsenal Wartungs- und Instandsetzungsleistungen für die Marine sicher. Eine Verbindungsstelle in Reston/USA vertritt die wehrtechnischen
und rüstungswirtschaftlichen Belange gegenüber amerikanischen und kanadischen Stellen des Amts- und Industriebereichs.
Was die Rüstungsplanung, die Beschaffung und letztendlich die Ausstattung der Truppe mit Großgerät angeht, gibt es zwar damit eine neue Struktur, aber in vielen Bereichen noch keine Klarheit. Weil ein Großteil des Investitionshaushalts bereits durch langfristige Beschaffungsverträge gebunden ist. Da wird entscheidend sein, wie die geplanten Gespräche des Ministers mit der Industrie verlaufen.
Und es gilt auch, was der Generalinspekteur betonte: Die Einheiten werden künftig nicht zwingend schon in der Heimat mit dem Gerät ausgerüstet sein, dass sie auch im Einsatz brauchen – vor allem geschützte Fahrzeuge. Für den Level of Ambition, das Ziel, bis zu 10.000 Soldaten durchhaltefähig in zwei größere Operationen zu schicken, werde es eine Ausstattung zu 100 Prozent geben müssen; für die vorbereitende Ausbildung 80 Prozent – aber nicht für den Normalbetrieb. Eine Ausnahme seien dabei natürlich die Schnellen Eingreifkräfte, die in der Regel mit ihrem Material in einem Einsatz verlegten. Und bei Kampfpanzern könne man ebenfalls die Ausbildung nicht auf die Einsatzvorbereitung verengen.
Eine weitere neue Behörde wird das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (wenn wirklich Interesse besteht, reiche ich das Organigramm gerne nach…). Zum Bereich der Infrastruktur gehört auch die Überlegung, die Personalabrechnung und das Travel Management ins Bundesinnenministerium auszulagern – nach den Worten von Beemelmans keine grundsätzlich problematische Entscheidung (Die Bundesländer haben längst für alle Ministerien eine zentrale Abrechnung), endgültig entschieden ist das aber noch nicht.
Auch im Personalmanagement und der Nachwuchsgewinnung wird die Struktur neu gefasst, unter anderem mit einem Organisationsbereich Personal und einer einheitlichen Organisation zur Personalgewinnung – um Schluss zu machen mit dem Nebeneinander von Kreiswehrersatzämtern (aus den Zeiten der Wehrpflicht) und der bislang davon getrennten Nachwuchsgewinnung.
Zu den hier nicht genannten Details der neuen Grobstruktur wird es sicherlich in den nächsten Tagen mehr geben – und bestimmt auch eine Diskussion. Ich glaube aber, für einen ersten Überblick reicht es… (auch wenn ich wahrscheinlich irgendwas Wichtiges vergessen habe).
Mein Lieblingssatz aus dem ganzen Papier ist folgender:
„Durch die Priorisierung der Fähigkeiten wird die Durchhaltefähigkeit für den Einsatz abgestuft gestärkt.“
Was wollte der Dichter damit sagen? Welches Mittel muss man nehmen, um Zugang zu dieser Pretiose der Dichtkunst deutscher Behördensprache zu finden?
@T. Wiegold
„Die Einheiten werden künftig nicht zwingend schon in der Heimat mit dem Gerät ausgerüstet sein, dass sie auch im Einsatz brauchen – vor allem geschützte Fahrzeuge.“ „…für die vorbereitende Ausbildung 80 Prozent – aber nicht für den Normalbetrieb.“
Das trifft dann wohl mal wieder das Heer. Oder übt die Marine zu Hause mit nem Segelboot um dann mit ner Fregatte in den Einsatz zu gehen? Und bei der Luftwaffe hat man auch den ganzen Hof voll mit Jäger 90…äh, Eurofighter und muß nicht mit ner Phantom üben. Würde ja wahrscheinlich auch keiner erlauben, mit nem 30 Jahre altem Flugmuster zu üben und erst im Einsatz zu wechseln.
Bei den „boots on ground“ stört es aber scheinbar keinen, dass man mit 30 Jahre altem Gerät übt (TPz 1A6, SPz Marder 1A5, TEP 70, Koppeltragesystem, usw.) und erst im Einsatz moderne Ausrüstung erhält (TPz Â8, SPz Marder 1A5A1, DINGO 2, MULTI FSA,ENOK, EAGLE, TEP 90, IdZ, MIKADO, usw.). Da würde ich als INS auch auf Kontingentwechselzeiträume setzen.
Ich denke die Masse würde sich freuen wenn sie 80 Prozent Ausbildungsgerät für die einsatzvorbereitende Ausbildung hätten. Derzeit habe ich den Eindruck im Moment sind es eher 8 Prozent.
„Und bei Kampfpanzern könne man ebenfalls die Ausbildung nicht auf die Einsatzvorbereitung verengen.“
Warum nicht, ist ja nicht so das man Morgen 2 der 4 PzBtl bräuchte, da wäre es doch wohl am sinnvollsten zu poolen und mehr (Gelder) für Infanterie und PzGrenadiere frei zu machen. Doch für solche Ansätze gibt es wohl noch zuviele alte Krieger für den Kampf in der Mitteldeutschen Tiefebene.
Kann mir jemand vielleicht irgendwas über die SpezPiBtl(e) sagen? Ich als Zivilperson verstehe nämlich nur Bahnhof. :-)
Danke!
@ mietsch: das ist Stabsoffizierdeutsch in Reinkultur. Auf Grabendeutsch vielleicht: Wichtigkeit schützt vor Auflösung und Auflösung von TrT macht Personal und Material frei?!
@Fiesling…die Kampfpanzer gibt es in ausreichender Stückzahl und müssen somit nicht „gepoolt“ (bäh dieses Wort) werden.
Die anständige Ausrüstung am Mann gibt es nicht und muss deshalb „gepoolt“ werden.. Eurofighter Tranche 3b, HAROP, Raketenschild etc… sind doch einfach wichtiger! Mensch das Sie das nicht verstehen?!
;-)
@ Fiesling: klitzekleiner Schönheitsfehler: die Truppe würde sich über ausreichend MARDER 1A5 daheim freuen. Es sei denn ich habe in den letzten 12 Monaten etwas verschlafen und alle 1A3er wurden daheim gegen 1A5er ausgetauscht bzw. aufgerüstet.
@Fiesling:
Im Fall der Marine ist es so, dass es langfristig pro Schiff oder Boot mehrere Besatzungen geben wird. Das Material soll somit länger im Einsatz stehen bleiben und sich unnötige Transitkosten ersparen, die zudem weitere Instandhaltungsarbeiten nach sich ziehen. Im Grundbetrieb wird die zweite Besatzung dann in Simulatoren ausgebildet, besucht Lehrgänge oder macht Urlaub.
@Bang50
Stimmt, die Panzer müssen ja auch nicht bewirtschaftet werden. ;-)
Ich denke, von unten sieht man halt nicht das ganze Große.
@Thomsen
Stimmt, in AFG ist jedoch inzwischen der Marder 1A5A1 in der Nutzung und man könnte ja mal fragen wieviele in Deutschland (in nutzbarem Zustand) für die EVA (einsatzvorbereitenden Ausbildung) zur Verfügung stehen?!?
@Polybos
War ja auch nur eine Überspitzung. Leider sind die Simulatoren (z.B. AGSHP) im Heer auch nicht gerade auf dem heutigen Stand.
Thomsen, dafür gibt es doch „bald“ 405 fabrikneue SPz Puma. (Bin mir allerdings nicht so sicher, ob die Stückzahl noch stimmt, da Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg sie reduzieren wollte.)
PUMA`s kommen wie bestellt…da der Vertrag fix ist und sich anscheinend ein General durchsetzen konnte mit der Vorstellung, das mechanisierte Infanterie im konventionellen ,- sowie im unkonventionellen Konflikt von großer Bedeutung ist. 9PzGrenBtl = 396 Puma`s damit bekommen alle GrenBtl`s ihr Arbeitsgerät.
Nachdem wir nun heute den ersten Erguss ministerieller Planungskunst empfangen durften, sind die Fragen eher mehr als weniger geworden.
Haben wir neuerdings zuviel fliegendes Gerät, das man es sich leisten kann diverse Verbände (1 Rgt CH-53, 1xTiger, 2xLTG etc.) außer Dienst zu stellen ?
Wo ist der Sinn, das bei Heer und Lw CH-53 gegen NH90 getauscht wird ?
Wie soll der Personalwechsel vollzogen werden ? Das endet doch in wieder in endlosen Kommandierungen und Versetzungen (TG /UKV) sowie erheblichem Ausbildungsbedarf und damit verbundener Abwesenheit vom Dienstposten.
Wo sind in der Grobstruktur die Truppenübungsplätze, die Schulen (z.B. TSL/FSHT, PiS, FmS etc. ) , die Depots ?
Haben wir hinterher weniger Soldaten ab Ebene A13 aufwärts oder fahren die in Zukunft den Wiesel wenn man keine Mannschafter mehr hat?
Mit dieser Struktur wird wieder einmal Wissen und Erfahrung in erheblichem Ausmaß verloren gehen, die Stimmung bei der Truppe weiter sinken (konnte man heute schon feststellen) und sich in weiten Teilen nichts verbessern. „Mitgenommen“ wie unser Minister immer so schön sagt, wurde keiner. Denn an der Basis verstehen viele, vieles schon lange nicht mehr.
Ebenso bleibt mir noch ein Rätsel, wie ich Mitarbeiter dazu animieren möchte die Bundeswehr zu verlassen. Mit einem attraktiven Angebot wohl nicht, wenn man die aktuellen Vorschläge zur Umwandlung BS zu SAZ und BS Flex sieht die auf dem Tisch liegen.
Es entsteht eher der Eindruck das die Soldaten und ziv. Mitarbeiter durch den erneuten Wegfall von Standorten, der Verlagerung von Aufgaben in andere Bereiche ( Besoldung zum BMI) und weiteren drohenden Versetzungen animiert werden sollen, selber das Handtuch zu werfen.
Wenn man dazu noch manche Aussagen des Ministers hört (Stichworte „Ehrendienst“ und „Betreuung/Fürsorge“) weiss man nicht von welcher Armee er spricht.
Es muss in Deutschland wahrscheinlich noch einen andere Bundeswehr geben.
@RLG man muss auch an Ersatzteilgewinnung denken…wird ja bei Hubschraubern Standard, Ersatzteile im Konstruktionszusammenhang zu lagern. Hat auch den Vorteil, dass man beim Ausbau zwangsläufig die Einbaureihenfolge kennenlernt :-))))
Kann es sein das die Gliederungen nur bis Verbandebene gehen? Ich sehe nirgends selbständige Einheiten oder sollen die abgeschafft werden?
Eine Ergänzung habe ich noch. Herzlichen Dank dafür, das von heute bis zum 26. Oktober die Spekulationen und die Unsicherheit eine riesige Dimension erreichen werden.
@ Bang50:
Da waren sich wohl mehrere Generale und sonstige Entscheidungsträger einig. Mechanisierung ist die Antwort auf Alles.
Diese vermeintliche Flexibilität mit dem „Wir-können-mit-noch-weniger-Geld-und-Leuten-noch-mehr-noch-viel-besser“-Ansatz „(Breite vor Tiefe“) ist vorallem eines: unprofessionell.
Im Ergebnis kann das Heer bzw. die Landstreitkräfte – und damit die Bw insgesamt – endgültig gar nichts mehr richtig.
Weder konventionellen (ohne aktive sPi, HFlaAbw, zu wenig Steilfeuer) noch unkonventionellen Kampf (Fortsetzung bzw. Verstärkung der AFG-Defizite MilNw, OpInfo, SpezKr, HFlg, Ausbildung fremder Streitkräfte).
Schon das Level of Ambition ist gedanklich irgendwo zwischen dem Kosovo und AFG stehen geblieben. Nur hat das mit 2017 wohl wenig zu tun:
Man will doch keine Dauereinsätze mehr, plant aber genau so eine Armee.
Aber auf der ILÜ 2016 sieht das sicher alles ganz toll aus, da können dann auch die Kadetten von den OA-, FA/UA-Btl lernen wie es in der Truppe und im Einsatz WIRKLICH läuft. Bevor sie dann kurze Zeit später erstmals auf die Truppe treffen, die dann aber leider kein Material zur Ausbildung hat.
Et voilà: Eine Armee mit immer weniger Soldaten und noch mehr Verteidigungsbeamten.
Ich bleibe dabei: Von vorn bis hinten ist diese Reform ein Rohrkrepierer.
Mit nem „Tiefe-vor-Breite“-Ansatz wäre mit weniger Geld und Leuten weitaus mehr möglich gewesen.
@ frolueb:
Planung sieht wohl vor (mein Stand ist knapp zwei Wochen alt und damit älter als diese Folien, die das quasi bestätigen), dass es ein FJgKdo unter Führung eines BrigGen in Hannover geben wird, ebenso wird wohl einer der FJgRgt-Stäbe sich in Hannover befinden.
Hey, wer braucht schon Hubschrauber? Und unter zwei gesteuerten Ausbauten am Tag ist es in Einsatzsteuerung und Prüfgruppe doch einfach langweilig. Und es soll ja auch Verbände geben, in denen ein Triebwerk gesteuert ausgebaut wurde, weil ein Dichtring für eine Pumpe gefehlt hat…
@Memoria
Die Marine kann noch „richtigen“ Krieg. Aber sie arbeitet mit Korvetten und komischen Sachen wie F125 daran, das in Zukunft freiwillig nicht mehr zu können.
Aber Hauptsache, es gibt dann in Zukunft einen Feldjägergeneral. Und auch gut, das Ulm bleibt, irgendwohin müssen doch die ganzen überflüssigen A14+ler hin, die man nirgends unterbringen kann.
Oh Mann geht dies hier ab !
Ich will mal meine 2 Cent zu ein paar der aufgeworfenen Fragen geben.
Warum CH-53 zur Lw und NH90 ausschließlich zum Heer ?
CH53 sollen laut Beschreibung „taktisch / operativ“
NH 90 nur „taktisch“ eingesetzt werden
Übersetzt heißt dies für mich nur die CH 53 sind operativ einsetzbar, der NH-90 ist ein taktischer, also Kurzstreckentransporthubschrauber, da nicht beschussfest nur im Friedensflugbetrieb einsetzbar.
Klingt für mich nach Kuhhandel zwischen Heer und Lw. Die alten, wartungsintensiven Hubschrauber mit entsprechend viel zivilen Instandsetzungspersonal zur Lw, die neuen Hubschrauber NH-90 mit weniger Personalaufwand zum Heer. Spart Dienstposten beim Heer. Außerdem hat das Heer die Hälfte ihres Instandsetzungsbudget nur für Hubschrauber ausgegeben. Neue Hubschrauber sparen auch Geld.
Nur wer die Praxis kennt, weiß das man ein Geschwader mit seinem hohen Zivilpersonalanteil de facto nicht verlegen kann. Sollte Laupheim aufgelöst werden, verstreuen sich militärische und zivile Mitarbeiter in alle Winde, nur nicht nach Holzdorf in Brandenburg, wo die Lw im Hubschraubergeschwader 64 die CH 53 betreiben will. Des weiteren ist die gesamte Infrastruktur in Holzdorf soeben neu gebaut worden – für das Hubschraubermodell NH-90 und diese Infrastruktur passt vermutlich nicht für den CH 53.
Richtige Entscheidung wäre gewesen, ein Heerestransporthubschrauberregiment, z.b. Laupheim „umzukleiden“, alles Personal vom Heer zur Lw konvertieren und die CH 53 GA von Laupheim aus weiter zu betreiben.
2. Punkt „Rüstungbeschaffung und Nutzungssteuerung im Betrieb“
Es soll zwar ein Bundesamt für „Rüstung und Nutzung“ entstehen, das fusioniert wird aus BWB und IT-Amt, in dem auch aus den militärischen Bereichen der Anteil „Herstellung der Einsatzreife“ eines Waffensystems integriert wird, aber der entscheidende Bereich Sicherstellung der Waffensystemnutzung und Systembetreuung während der z.b. 20 – 30 jährigen Nutzungszeit soll im militärischen Bereichen bleiben, also Materialamt des Heeres, WaSysKdo Lw usw.
Wer also geglaubt hat die Herren Beamten in der Rüstungsbeschaffung ärgern sich in der Nutzungsphase 20 Jahre mit dem Sch….Material herum, das sie entwickelt, beschafft und eingeführt haben, der wird enttäuscht.
Insofern ist der Name des neu zu schaffenden „Bundesamtes für Rüstung und Nutzung“ ein Etikettenschwindel. Die Aufgaben der Nutzungssteurung bleiben im wesentlichen beim Militär.
Es fällt auf, dass die knapp 10000 Mitarbeiter des Amtes nicht nach Soldaten und zivile Mitarbeiter aufgegliedert wurden – bei den anderen neu zu schaffenden Bundesämtern wurde dies gemacht.
Warum wohl – wahre Absichten verschleiern ?
In der Rüstung ausser ein paar kosmetische Korrekturen alles beim Alten ?
Wem nutzt dieses Verhalten ?
– Den Interessen der wehrtechnischen Industrie
Wem schadet dieses Verhalten ?
– Dem Soldaten im Einsatz , denn der bekommt weiterhin den „Edelschrott“, den zivile Beamte für den Einsatz abnehmen.
Wer glaubt, dass dieses Vorgehen ein politisches Versehen ist ?
– Ich nicht !
@ Georg: taktisch/operativ ist ein Begriff der extra für den Transfer geschaffen wurde, sonst hätte das mit der Fähigkeitskonzentration nicht funktioniert. Die CH machen seit 37 Jahren, so wie die UH 1-D, taktischen Lufttransport. Und auch in Zukunft werden die NH 90 taktischen Lufttransport durchführen und die CH 53 – wenn überhaupt – auch. Das schöne an Definitionen ist, dass sie verändert werden können, wie man sie grad braucht. Falls jemand hier ist, der in den bisherigen STAN-Aufträgen der Hubschrauberregimenter von Heer oder Luftwaffe so etwas gelesen hat wie „taktisch/operativer“ Lufttransport, möge sich bei mir melden. Ich lerne täglich dazu. Und… wir wollen nicht vergessen, dass außer in Laupheim auch in Rheine CH sind und in Fritzlar Tiger und in Roth und in Faßberg NH 90 und in Niederstetten und in Holzdorf. Die Standortfrage wird sicherlich nicht hier beeinflusst :-))
… und in den Unterlagen von heute steht noch nix zum Thema „Umbenennung“ der TrT, Auflösung von Standorten, Verlegung von Kommandobehörden, undundund. Dafür geht´s aber schon ziemlich ab hier! :-)
Was mich – mal wieder – wundert ist, welche Lobbyarbeit man mit Divisionsskimeisterschaften betreiben kann um den Kahlschlag – mal wieder – unbeschadet zu überleben.
Ich deute mal PzGren:
4x „SÜD“ = 112, 122, 371, 391,
5x „NORD“ = 92, 212, 401, 411, XXX
Vielleicht kriegt MUNSTER noch eins, der Standort ist ja noch nicht voll genug.Spart TG und Reisekosten für die Lehrgänge.
mich würde es freuen wenn münster-handorf wieder n bisschen was mit ketten bekommen würde ;)
Moin,
mich als leidenschaftlicher Reservist würde mich Interessieren was kommt auf mich zu und vorallem wir geht es mit mir weiter und den vielen anderen wenn man die Zahl 2500 Reservisten als gegeben ansieht. Das kann es ja wohl nicht sein oder?
@Georg:
Die neue Aufgabenverteilung in der Nutzungsphase verstehe ich auch nach meherem Durchlesen nicht. Mir scheint: Wieder eine künstliche Schnittstelle, die vorallem für eines gut ist: mil. Dienstposten in Ämtern begründen.
Oder kann hier jemand mit tieferem Verständnis aufklären? Rüstung und Nutzung aus einer ist das wohl immernoch nicht.
Denn offiziell wollte man ja Verschlanken, aber nun hat man im Heer 2 neue 2-Sterner Ämter – hat z.B. Bei der Ausbildung bisher ein 1-Sterner als AL im HA gemacht. Das Heer schrumpft, aber die Zahl der 2-Sterner bleibt (statt StabDiv und DLO nun 2 Ämter).
Was auch noch fehlt ist die Schullandschaft des Heeres. Was wird denn z.B. Aus der ArtS?
Eine ganze Schule (ArtS) für 3 -in Worten drei- Bat? :-)
Aber stimmt, die Herresschulen „fehlen“, die SKB-Schulen sind da. Und die UniBw sind ja mittlerweile auch aufgetaucht (BMVg – Abt. Personal)
@ Memoria
Die Geschichte mit der Rüstung und Nutzung ist schon schwierig zu verstehen.
Bisher war es so, wenn ein neues Waffensystem vom BWB entwickelt, beschafft wurde, dann musste es noch in die Truppe eingeführt werden. Dann stellte sich z.B. heraus, das verschieden Bodendienstgeräte (Zusatzgeräte zum Betrieb des Waffensystems) z.B. aus Kosten- oder Personalkapazitätsgründen nicht beschafft wurden (siehe NH 90) oder dass die Integration eines neuen Radargerätes in die vorhanden Radargeräte über das militärische Radardatennetz nicht funktionierte. Für diese „Herstellung der Einsatzreife“ eines Waffensystems, braucht man militärischen Sachverstand, sprich praktische Erfahrung in der Truppengattung des jeweiligen Waffensystems. Weil diese Erfahrung in der Regel Beamte des BwB nicht haben, gibt es einen militärischen Einführungsbeauftragten für ein neues Waffensystem. Dieser sitzt in der Regel in einem militärischen Amt, z.b. dem WaSysKdo Lw in einem Nachbardezernat zum militärischen Nutzungsleiter der bereits vorhandenen Waffensysteme dieser Gattung, z.b. Panzer oder Radargeräte. Dies ist auf militärischer Seite der integrative Ansatz die Funktionen Rüstung / Nutzung in Nachbarschaft zu bringen.
Ein konsequenter Ansatz bei der Neuordnung der Rüstung / Nutzung von Waffensysteme wäre es, das System von der Entwicklung / Beschaffung / Nutzungssteuerung über 20 Jahre bis hin zur Aussonderung von derselben Person betreuen lassen. Damit würde auf Bw-Seite endlich eine gleiche Augenhöhe zur Industrie erreicht werden. Dies würde natürlich auch eine Aufgabenänderung der betreffenden beauftragten Person oder Personen im Laufe eines Berufsleben bedeuten. Außerdem hätte diese Vorgehensweise eine regulierende, selbstdisziplinierende Funktion innewohnen. Wenn man während der Einführung schlechte Systembetreuungsverträge mit der Industrie macht, dann muss man die nächsten 20 Jahre seines eigenen Berufsleben mit dem Mist leben !
Aber das wollen die Beamten des BwB nicht, deshalb bleibt das neuzuschaffende Bundesamt für Rüstung und Nutzung in ziviler Hand im Orgbereich Rüstung und Beschaffung und die Militärs müssen die Kärnerarbeit bei der Materialnutzungssteuerung und Erhalt der Einsatzreife (Updates, Anpassungsentwicklungen usw.) während der Nutzungsphase von Wehrmaterial machen. Lediglich dieser kleine Anteil „Herstellung der Einsatzreife“ soll von militärischen Dienststellen, Materialämtern usw. zum neuen Bundesamt verlagert werden. Dies wird aber bereits als der integrative Ansatz der Beschaffung und Nutzung von Wehrmaterial gefeiert. Die weitaus längste Zeit, nämlich die 20 – 30 Jahre der Nutzungsphase von Wehrmaterial, müssen die militärischen Ämter mit Soldaten die Nutzungssteuerung und die Zusammenarbeit mit der Betreuungsindustrie usw. selbst organisieren.
Soviel „Joint“ in der Nutzungsphase wollte die zivile Seite anscheinend nicht, lediglich der Name des neuen Amtes drückt den Etikettenschwindel aus.
@Georg:
Das bisherige Verfahren kenne ich ein wenig. Nach meinem Verständnis werden in dem neuen Amt Aufgaben des BWB mit einigen Aufgaben der B.V. Mat und der Nutzungsleitung verschmolzen. Aber eben nur Teilbereiche der Nutzung. Es ist weiterhin keine Zusammenfassung – im Heeresbereich als Beispiel – aus BWB, HA III und HA V. Aber HA III und Teile der Nutzungsleitung sollen wohl in das neue Amt kommen (IPG), was genau dann aber bei den TSK als Aufgaben bleibt kann ich aus dem Text des BMVg nicht verstehen. Aber das kann schon ein Fortschritt sein, denn bisher zeichnet man ja zu oft mit ohne miteinander zu reden.
Sollen die TSK/OrgBer sich lediglich um die Betriebsmittel- und Ersatzteilsteuerung kümmern?
Ihre Kritik am BWB mag in Teilen berechtigt sein. Meine Erfahrungen mit HA III und HA V sind jedoch nicht wirklich besser. Bürokraten mit und ohne Uniform.
Die Luftwaffe hat zwar keine 3 Divisionen mehr,dafür hat sie sich 3 Korpskommandos XXX
genehmigt!
Breaking news zur Standortfrage im Bezug zur Reform:
Verteidigungsministerium bleibt in Bonn!!
Was für eine Verarsche das ganze!
http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//minister-staerkt-marine-im-norden.html
klingt gar nicht so abwegig der Marineanteil und würde mich für Schleswig-Holstein, insbesondere Kiel freuen; für Husum kann man nur hoffen.
Joint Support Ships, klingt schon spannend, hoffentlich regelt man auch das ‚Sprit und Betankungsproblem‘, sonst macht sich Deutschland gänzlich lächerlich…
@ Thomas Walter
2500 Reservisten bedeutet, dass faktisch jeden Tag 2500 Reservisten üben können und das 365 Tage im Jahr.
Bsp.: Ein Reservist übt 10 Tage, dann könnten dass über das Jahr verteilt theoretisch 36,5 Reservisten so machen. Damit wäre dann einer der 2500 Reservisten-dienstposten finanziell ausgeschöpft. Zwei Reservisten üben 185 und 180 Tage, dann wäre ebenfalls einer von 2500 Dienstposten von diesen beiden ausgeschöpft. System verstanden?
@Berufssoldat. Ich bin mir sicher, dass die Frage BMVg Bonn oder Berlin noch nicht entschieden ist. Die Meldung kommt aus „Regierungskreisen“ und zitiert werden die NRW-Politiker Röttgen und Hintze. D.h. es ist klar aus welcher Richtung diese „Meldung“ kommt. Das ist Politik. Da soll öffentlicher Druck auf De Maizière ausgeübt werden. Mein Eindruck ist aber, dass er sich dem nicht so leicht beugen wird.
Herr Wiegold, das Organigramm des neuen Bundesamtes fűr Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen wâre interessant! Wieviele miliärische DP der Militärischen Infrastrukturorganisation sind hier integriert? Wie ist das neue Amt in der Fläche aufgestellt? (Kompetenzzentren?)
@ Thomas Walther
2.500 Reservisten bedeutet dass 2.500 Wehrübende permanent eingesetzt werden können, dies ist der einzige unveränderte Ansatz in dieser Reform gegenüber dem Status quo.
Für Reservisten die in dieser Bundeswehr dienen wollen und die eine entsprechende Qualifikation haben wird es somit immer Möglichkeiten geben sich einplanen zu lassen und zu Üben. Mit den neu aufzustellenden Regionalen Sicherungs- und Unterstützungstruppen, wird es auch wieder mehr „grüne“ Dienstposten geben.
Wenn man zudem bedenkt, dass schon heute beinahe 50% der Beorderungsdienstposten nicht besetzt werden können, wird es in Zukunft noch einfacher werden sich beordern zu lassen.
Somit dürften die Reservisten unterm Strich wohl die einzige Gruppe darstellen die gestärkt aus dieser Reform hervorgeht.
Ich persönlich hoffe nur, dass wir dann auch die Qualität an Reservist bekommen, die der Minister sich wünscht.
@Memoria
„Denn offiziell wollte man ja Verschlanken, aber nun hat man im Heer 2 neue 2-Sterner Ämter – hat z.B. Bei der Ausbildung bisher ein 1-Sterner als AL im HA gemacht. Das Heer schrumpft, aber die Zahl der 2-Sterner bleibt (statt StabDiv und DLO nun 2 Ämter).“
Naja wenn ich mich nicht irre, gibt es zukünftig das Heeresamt (HA) nichtmehr.
Also erst mal abwarten ob die beiden 2-Sterne-Kdo (AusbKdo und Amt für Konz/WE/Org), die die Aufgaben übernehmen, kopflastiger sind als das alte HA, sollten sie es nicht werden, wird am fehlenden DivStab und dem Stab DLO wohl wirklich eingespart.
@Tom
„Aber stimmt, die Herresschulen “fehlen”, die SKB-Schulen sind da.“
Das sind die AusbZ die unter dem AusbKdo hängen.
Fiesling – 22. September 2011 – 9:35
„Das sind die AusbZ die unter dem AusbKdo hängen.“
Ok, ich hatte damit eher die SIRA-Stützpunkte oder dergleichen verbunden.
Bleiben fünf Heeresschulen – bisher waren es 8 + AusbZ Munster. Die ABCAbw/SeS geht zur SKB. Bleiben noch 3 Schulen als Streichposten, oder?
@ Tom
Heeresaufklärungsschule wird wieder Teil der Panzertruppenschule, oder wie auch immer das Ding dann heißen mag. Art-Schule macht auch wenig Sinn, wird wohl auch in Munster aufgehen. Da in Zukunft die Lw für die Luftverteidigung und bodengebundene Luftabwehr alleine zuständig ist, könnte die Fla-Schule bzw. dieser Bereich dann auch samt seiner Übungsplätze an die Lw gehen.
@Fennek
Dazu bitte mal in das Info-Paket auf bundeswehr.de gucken – mehr habe ich da auch nicht.
@Roman
Sind AusbZ PzTr, HAufklTr und Rest nicht schon Bestandteile des AusbZ Munster? Dann würde sich ja vermutlich nicht sehr viel ändern. http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildungszentrum_Munster
@T.W.
Bei genauerem Lesen…
Die neue Lw Struktur beinhaltet aufgrund der aktuellen Geschwadergroessen implizit den Verzicht auf die Tranche 3b Eurofighter und Tle der A 400 M Beschaffung, (oder die Runways / Hangars stehen zukuenftig sehr sehr voll) ……ich vermute, aber eher, dass das Geld ist mit dem man die JSS bezahlen will….baut Cassiadian nun demnaechst Schiffe oder tickt da eine Zeitbombe?
@unverschämt: Naja, wenn Sie sich die alte Struktur daneben legen, dann fällt Ihnen auf, dass tatsächlich einiges gekürzt wurde. Jetzt stellt sich die Frage, wie die Feinausplaunung aussehen wird. Auf den ersten Blick Waffensystemkommando weg, Ausbildungskommando weg. Scheint so, als sei der Rest direkt dem Kommando Unterstützungsverbände unterstellt, wohl ehemals Luftwaffenamt. Das neue Zentrum Luftoperationen war wohl das alte Kommando Führung Luftstreitkräfte. Die drei Divisionen sind im Kommando Einstzverbände zusammengelegt. Und dass alle drei Kommandos wirklich mit Dreisternern besetzt werden, bleibt erstmal abzuwarten.
Was ich nicht ganz verstehe: Bedeutet FWD flex „wenn vorhanden“ oder „wenn benötigt“?
@ Chris
Meines Wissens nach sind sie eigenständige Schulen, die sich nur organistatorisch auf die Infrakstruktur und Dienstleistungen des Ausbildungszentrums abstützen.
@Tom
Die SIRA-Stützpunkte sind, soweit ich weiß, an die Schulen angegliedert: OSH, AusbZ SpezOp, ArtS, etc.
Welche Schulen als AusbZ überleben wird wohl bis zum Ende offen bleiben. Mich würde aber mal interessieren ob es organisatorisch einen Unterschied zwischen Schule und AusbZ gibt?
Strukturunabhängig finde ich folgende Aussage bemerkenswert:
Verteidigungsminister Thomas de Maiziere hat die Teilnehmer an Auslandseinsätzen der Bundeswehr erstmals als Veteranen bezeichnet. „Ich bekenne mich heute zu diesem Begriff“, sagte er im Bundestag.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13620067/De-Maiziere-spricht-erstmals-von-deutschen-Veteranen.html
UNOSOM war ja erst 1992… Nur noch zwanzig weitere Jahre und der Neustiftung des Verwundetenabzeichens steht nichts mehr im Wege…
Jetzt habe ich einen falschen Knopf gedrückt und meine 50 Zeilen sind futsch…
Das schreib ich jetzt nicht nochmal, also Kurzform. Ich finde die neue Heeresstruktur gut.
Die Brigaden sind relativ homogen und in einem größeren Spektrum einsetzbar, als vorher (leicht, mittel, schwer, alles da). Eventuell kann das noch konsequenter umgesetzt werden. Die Artillerie ist leider etwas geschrumpft, Tribut an die mickrige Gesamtgröße. Die schnellen Kräfte, bzw. die Fallis gehen durch die Reduzierung auf ein Regiment in die richtige Richtung. Man darf auf die Marschrichtung zum echten Eliteverband hoffen, was auch ein dedizierteres Einsatzprofil bringen kann. Weg von der dauereingesetzten „Edel“-Infanterie.
Die Luftwaffe sieht okay aus. Die Marinestruktur impliziert, dass die beiden Flotillen keine ähnlichen Aufträge gleichzeitig bestreiten können, sondern es da eher zu Überschneidungen kommt. Aufgrund der geringen Größe nachvollziehbar, aber dennoch schade. Einige Details hätte man aus den Flotillen rausnehmen können, da sie dort eigentlich nicht fest verbucht sind, wie z.B. die Kampfschwimmer.
Ich denke es geht grundsätzlich voran. Wir müssen damit leben, dass es eine Miniarmee ist, aus der man das beste herausholen muss.
Für Joint Support Ships sind ja wenigstens schon einmal Platzhalter vorhanden, allerdings braucht man zu derem einsatz doch auch eine Marine Fähige Infanterie, welche in Zahl und Ausrüstung doch sicherlich weit über dem Niveau der aktuellen Boardingteams bzw Kampfschwimmer einzuordnen, was mich jetzt interessiert ist:
wo sind diese Eingeplant?
Was bringt mir die homogenste Struktur, wenn aufgrund fehlender Quantität eh immer in fremden Revieren gewildert werden muss? Wenn es politisch nicht opportun oder militärisch unzweckmäßig ist eine Panzerkompanie aus Brigade A in den Einsatz zu schicken (was auch wieder dieses unsägliche Zerpflücken von Verbänden und Einheiten bedeutet) dann nimmt man wieder eine InfKp aus Brigade B. Es mag ja jetzt vielleicht anders bewerkstelligt werden, aber das glaube ich erst wenn ich es sehe. Solange sich dieses Stückwerk nicht ändert dreht der Verein sich im Kreis.
„Weg von der dauereingesetzten “Edel”-Infanterie.“
Wetten, das der Schuss nach hinten losgeht, wenn es keine Einsätze für LLTruppen gibt? Dann fühlt man sich im Land der gegelten Seitenscheitel unterfordert und überflüssig. Gabs im kleinen Rahmen in CALW vor geraumer Zeit, wobei ich das gegenwärtig nicht beurteilen kann.
Wenn die Poltik es hinkriegt, ihre Einsätze ausschliesslich an den vorhandenen militärischen Ressourcen auszurichten und nicht immer erst „Hier!“ schreien, um dann festzustellen „Hoppla, geht ja gar nicht! Ach, befehlen wir mal schnell ein paar ATN´s!“ dann sind wir einen gewaltigen Schritt weiter.
Marineinfantrie wirds nicht geben, die Schiffe sollen ganz normale Heeres-Infantrie transportieren, deswegen ja auch das Joint. Viel interessanter ist allerdings die Frage nach den Hubschraubern. Mit den popeligen Planungszahlen, wird man wohl kaum auch noch ein JSS dauerhaft bestücken können. Das wird noch interessant!
@Frank
Was ist mit MSK und SEK M ?