Schießunfall in Masar-i-Scharif – Deutscher Soldat schwer verletzt
Bei einem Schießunfall im deutschen Feldlager Camp Marmal in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif ist ein deutscher Soldat am Kopf schwer verletzt worden. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos vom Mittwoch wurde er bereits im Einsatzlazarett des Camps operiert, sein Zustand sei stabil. Die Angehörigen wurden bereits unterrichtet.
Bei dem Zwischenfall, der jetzt untersucht wird, handelte es sich laut Bundeswehr um einen eindeutigen Unfall. Nicht-Bundeswehrangehörige seien daran nicht beteiligt gewesen.
Nachtrag: Jetzt ist die Meldung bei bundeswehr.de online.
Nachtrag 2: Die Aktualisierung vom Mittwochabend:
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist Folgendes festzuhalten: Ein Soldat führte eine Sicherheitsüberprüfung an seiner persönlichen Waffe (Pistole P8) durch. Dabei löste sich ungewollt ein Schuss und verletzte seinen Kameraden.
Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
So schnell gewöhnt sich die Öffentlichkeit an vermeintliche Schreckensmeldungen aus dem Einsatz…
Zum Vergleich, die Meldung von gestern – Sprengstoffanschlag auf deutsche Patrouille bei Kunduz:
http://tinyurl.com/3tjpw6h
Findet sich kaum mehr wieder in den deutschen Medien…
Bin gespannt, ob der Schießunfall seinen Weg in die Medien finden wird – auf der Einsatzseite der Bundeswehr war jetzt noch nichts zu finden.
@ Jugendoffizier
Naja, was erwarten Sie? Die Bundeswehr präsentiert diese Meldungen so „langweilig“ das sich da noch nicht einmal ein Volontair mit beschäftigen mag und soll mich das als Leser nun wirklich interessieren? Libyen ist nun mal das derzeitig brennende sicherheitspolitische Thema. Und was denn nun bei dem Schießunfall passiert ist, wird die Öffentlichkeit sicher auch nicht erfahren … es könnte ja ein Bundeswehrsoldat einen Fehler gemacht haben …
Ich hoffe der Verletzte möge schnell und vollständig genesen!
eben: wie soll da die deutsche bevölkerung solidarität mit unseren soldaten bekunden, wenn sie nicht informiert wird???
es ist unglaublich…….
mein sohn hat mich heute morgen angerufen und mir gesagt wenn ich was in den nachrichten höre, mit ihm wäre alles ok, ich soll mir keine sorgen machen.
ich habe die nachricht über diesen schlimmen unfall SUCHEN müssen……….
dieser vorfall macht mich nicht ruhiger………
ich wünsche den angehörigen viel kraft und dem verletzten eine schnelle genesung
Aus reinem Interesse, falls woanders schoneinmal diskutiert – Verzeihung – aber hat jemand zufällig Statistiken zur Hand (Link,Veröffentlichung) wie es bei bspw. den amerikanischen Streitkräften um Schießunfälle im Einsatzland steht? Danke.
@Heiko: Dem stimme ich zu, Libyen und Gaza sind thematisch leider auch im Augenblick von mir fokussiert. Die Öffentlichkeit wurde bislang noch nie detailliert über Missstände und wie in diesem Fall, über Unfälle aufgeklärt. Immer wieder wird von Kollegen mehr Transparenz gefordert und immer wieder hört man Ausflüchte.
Die Bundeswehr möchte stärker im gesellschaftlichen Band integriert werden, tut aber alles andere dafür.
Aber eine Frage habe ich! Wer das Camp Marmal und vor allem die „Schießanlage“ kennt ( ein Gebirgseinschnitt nordwestlich vom Camp), fragt sich jetzt sicherlich, was und wie es passiert ist. Die Sicherheitsbestimmungen bei der Bundeswehr sind nach meiner Kenntnis eines der höchsten. Da muss etwas geschehen sein, wo Versagen durch die Aufsicht oder durch den Leitenden in Frage kommt.
@vilos
Ihr Kommentar beschreibt das Problem: Auch gut zwölf Stunden nach dem Zwischenfall hatte die Bundeswehr dazu noch keine Meldung herausgegeben. Und das bei einem Ereignis, wo alles relativ überschaubar ist: keine Gefechtssituation, keine feindliche Einwirkung etc.
Das einzig verzögernde Moment kann bei so was ein Problem mit der Information der Angehörigen sein. Dennoch scheint mir, die internen Abläufe und Meldewege sind verdammt lang…
@Enno,
[…] Da muss etwas geschehen sein, wo Versagen durch die Aufsicht oder durch den Leitenden in Frage kommt.
In Anbetracht der Informationslage, halte ich es schon fast für sträflich solche Mutmaßungen anzustellen.
@enno:
Nirgendwo steht etwas von Schießanlage.
Da kann genauso jemand mit seiner Waffe rumgekaspert haben.
@ Tim/ BausC:
Ja, stimmt, aber bislang wurden Informationen bezüglich eines selbstverschuldeten Schießunfalles nicht nach außen getragen. Unfälle beim Umgang mit P8 oder G36 sind keine Seltenheit im Auslandseinsatz. Wir werden abwarten und ich bin gespannt, ob in den kommenden Tagen Informationen zu diesem Thema öffentlich gemacht werden.
Ach ja, was soll man dazu noch schreiben… Aber zu Hause wird angehenden KtgtSoldaten, die nächstes Frühjahr verlegen sollen, die einsatzvorbereitende Ausbildung zusammengestrichen, so das am Ende noch zwei (!) Unterrichtsblöcke (!!) Theorie/Einsatzgrundsätze und rechtliche Grundlagen (!!!) übrigbleiben. Begründung: Die Soldaten waren ja 2010 schon mal im Einsatz…
Das macht einen sprachlos und ungläubig – und dann wundert man sich an der Spitze der Bw ernsthaft über solche Unfälle.
Hier ein Link zum Thema: http://www.n24.de/news/newsitem_7186003.html
@ enno
Also, so wie der Unfall oben beschrieben wird, muss der nicht auf der Schießanlage passiert sein …
@vilos
Ich verstehe Ihre Einlassung … und ja, es besteht kein oder nur sehr geringes Interesse bei der (Normal-)Bevölkerung für den nun 10 Jahre währenden Einsatz der Bundeswehr in AFG. Das ist hier in meinem Wohnumfeld nicht anders … kommt man doch mal auf das Thema zu sprechen, ist die Meinung: „Holt die Jungs doch zurück … ich will mit Niemanden Krieg haben und möchte auch nicht das Deutsche dort rumballern …“
Und wie sieht es bei den „Kundigen“ aus? Wenn ich ab und an nochmal zu sog. high-level Diskussionen gehe … tritt immer irgendein General auf und ein Staatssekretär, die verkünden wie erfolgreich und toll doch alles läuft …!
Also, was machen wir jetzt?
Ist ein bischen OT, aber ich wollte Ihnen doch antworten.
Beste Grüße
@Tim
Und auch das ist eine Vermutung.
Könnten wir einfach mal abwarten bis ein offizieller Bericht vorliegt, aus dem hervorgeht was, wie, wann, wo usw passiert ist? Mir persönlich geht das „Fischen im Trüben“ ein wenig auf den Geist…Das hilft auch Angehörigen wie @vilos mitunter…
@T. Wiegold
Abgesehen von der Meldungsproblematik BW und den Meldewegen intern.
Es kann mitunter dauern, bis die Angehörigen entsprechend informiert sind. Denn hier sind die Abläufe wirklich etwas umfangreicher weil nunmal nicht Alltag. Angefangen beim zusammenholen der Überbringer (Chef, Spieß, Seelsorger/MilPfarrer als Minimum), Zurechtlegen der „Strategie“ wie überbringe ich Nachrichten, Berücksichtigung der persönlichen Wünsche des Betroffenen und der Angehörigen, Fahrt dorthin, Warten bis die betroffenen Angehörigen verfügbar sind, und und und…
(Dies war keine Belehrung sondern nur ein m.E. angebrachter Hinweis auf die Situation).
@Heiko: Ja, aber zunächst gehe ich mal alle Eventualitäten gedanklich durch…Inzwischen warte ich auf Antwort aus Afghanistan.
Ich finde es irgendwie irritierend, dass der Vorfall zwar auf http://www.bundeswehr.de, aber nicht auf einsatz.bundeswehr.de (als selbsternanntes Portal für und über die Auslandseinsätze) genannt wird. Da herrscht noch Verbesserungsbedarf.
Wenn geschossen wird passieren auch Schießunfälle. Damit ich nicht falsch verstanden werde, sage ich gleich dazu, dass es mir für den Kameraden und seiner Familie ausgesprochen leid tut. Es wäre natürlich viel besser, sowas würde gar nicht erst passieren. Aber genau das halte ich für unmöglich. Oftmals wird aber der Eindruck erweckt, wenn ich denn einen Schuldigen ausgemacht habe und darauf hin schriftlich Maßnahmen festhalte, wird sowas nie wieder passieren. Vergleichbar vielleicht mit dem Übungsmasten der für die Gorch Fock aufgestellt wird. Dabei vermittel ich aber den Angehörigen, wenn es diesen Mast schon vorher gegeben hätte, wäre mein Kind nicht aus dem Mast gefallen.
Möchte aber an dieser Stelle eine Gorch Fock Diskussion nicht aufflammen lassen, sondern nur darauf hinweisen die Kirche im Dorf zu lassen, bei der Forderung nach einscheidenden Maßnahmen und/oder Bestrafungen der Schuldigen.
Mal eine Frage zur Akzeptanz deutscher Auslandseinsätze in die Runde:
Wie wurde der Einsatz deutscher Truppen beim Hereroaufstand 1904 von der breiten Öffentlichkeit gesehen. Obwohl die Lage dort ja anderst war, immerhin waren deutsche Siedler unmittelbar betroffen.
Wie wurde in der Presse berichtet?
wie war die Akzeptanz des Einsatzes der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg?
Berichtet wurde im Rahmen der NS-Propagnada sicher groß. Aber wie groß war das Interesse der Bevölkerung?
@ Michael
Zu der Zeit habe ich noch nicht gelebt …
Wäre als Vergleich für die heutige Situation aber m.E. total unerheblich; ich wüsste nicht was das Ergebnis aussagen soll?
Das Ergebnis könnte aussagen dass die deutsche Öffentlichkeit unter Umständen schon immer wenig Interesse an Einsätzen deutscher Streitkräfte, die nicht unmittelbar mit der Landesverteidigung zu haben, hatte.
Auch Vorfälle, Meinungen, Einstellungen aus einer Zeit in der wir noch nicht gelebt haben kann auf die Gegenwart Auswirkungen habe…
@Michael
Wenn ich mal lediglich den Punkt der gesamtgesellschaftlichen Prägung und Beziehung zum Militär nehme, bleibt festzuhalten das die Ausgangslage eine komplett andere war als es heute der Fall ist. Warum also die Frage? Das sollte doch bekannt sein, oder?
AKTUELLES aus MeS!
Nach derzeitigem Stand der Dinge wurde bei der Sicherheitsüberprüfung der betroffene Soldat durch einen Kameraden schwer am Kopf verletzt.
@enno
Danke – dennoch: Quelle, wenn möglich?
@T.Wiegold: Als Journalist und Kollege werde ich zum Schutz der Quelle nichts weiter hinzufügen. Sei Dir gewiss, dass die Information aus „erster Hand“ vor Ort kommt.
Die Ermittlungen bezüglich des Unfalls laufen derzeit noch, zum abschließenden Bericht kann ich erst zu gegebener Zeit etwas sagen. Ich bitte daher um Verständnis.
@Enno
Selbst diesen Hinweis hätten sie sich zum Schutz ihrer Quelle lieber verkniffen und Herrn Wiegold lieber direkt anschreiben sollen.
Möglicherweise sehe ich das zu kritisch aber je nach Befehlslage, schafft ein „Maulwurf“ in den eigenen Reihen, im günstigsten Falle, nur Unruhe.
@NMWC
Gerade weil die gesellschaftliche Prägung sehr viel militärfreundlicher war, wäre es interessant zu wissen ob deshalb die Zustimmung zu militärische Auslandseinsätzen grundsätzlich größer war.
Oh, als war das so ein Geheimnis,
wer nicht aus der Stellungnahme schon heraus gelesen hat, dass dies wohl leider ein wirklich tragischer Unfall war, sollte vielleicht mal wieder den Kopf frei kriegen und eine Nachricht wirklich lesen.
Schrecklich, zufällig steht „EIN“ weiterer Soldat unter Schock, hätte er sich mit der eigenen Waffe das Hirn raus gejagt wäre die ganze Mannschaft geschockt, so gibt es rein ein „Weichei“, das Nerven flattern hat, ja ne ist klar.
Traurige Sache mein Beileid an alle Beteiligten und falls es wirklich stimmt, ist der Soldat gestraft genug, falls er noch eine Seele hat, die kann da unten ja schon mal gerne auf der Strecke bleiben.
Wir sollten endlich die Waffen abgeben und wieder Brunnen und Schulen bauen, schrecklich.
Gewalt ist keine Lösung und wird es auch nie werden, ja es ist traurig aber auch Ihr werdet das bald lernen.
PS:
It is our interest for the Germans to
continue to feel „ownership“ of this part of the country.
Murphy
http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-www_de.cgi/http://wikileaks.org/cable/2009/09/09BERLIN1108.html
Reference ID 09BERLIN1471
Created 2009-11-18 15:44
Released 2011-08-24 01:00
Classification UNCLASSIFIED
Origin Embassy Berlin
@Michael
Na denn viel Spaß bei der Habil….
Gute Genesung an den Betroffenen.
Mit Sicherheit begünstigt der (ungewohnt) offenere Zugang zu Waffen und Munition und die anders durchgeführte Schießausbildung im Einsatzland Unfälle oder unfallförderndes Verhalten… Wie auch immer. Schießunfälle gibt es auch zu Hause ab und an. Die finden sich ebenfalls nicht in den Medien.
@ heul
Aus Ihrem Post werde ich mit Verlaub nicht so ganz schlau. Und das liegt nicht an mir ;)
@ Michael
Man braucht nicht so weit in die Geschichte zurückgehen wie zum Hereoaufstand 1904.
Ein „kleiner, begrenzter“ Krieg wurde 1982 zwischen Großbritannien und Argentinien wegen ein paar wertlosen Inseln im Südatlantik geführt, den Falklandinseln.
Obwohl einige britische und argentische Schiffe versenkt wurden, ca. 260 britische und ca. 650 argentinische Soldaten gefallen sind, ging der Seebadbetrieb im englischen Brighton weiter wie in jeder Saison. „business as usual“.
Ausser mit ein paar Aufmacher in der englischen Boulevardzeitung „Sun“, haben die Engländer ihr Leben ganz normal weitergelebt.
Vielleicht ist dies mit ein Grund warum sowohl die englischen Veteranen, als auch die argentinischen Veteranen mit der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse so schlecht zu recht kamen. Heute, knapp 30 Jahre später, ist die Zahl der durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Falklandveteranen auf beiden Seiten fast genauso groß wie die Zahl der in Kampfhandlungen Gefallenen !
http://de.wikipedia.org/wiki/Falklandkrieg
z.K.:
„Berlin – Bei einem Schießunfall im nordafghanischen Hauptquartier der internationalen Schutztruppe Isaf in Masar-i-Scharif ist ein Bundeswehrsoldat schwer am Kopf verletzt worden. Sein Zustand wurde am Mittwoch als stabil bezeichnet. In einer Mitteilung der Bundeswehr an den Bundestag hieß es, der Schuss habe sich gelöst, als ein Soldat die Sicherheit seiner Pistole prüfen wollte. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung fiel der Schuss, als der Soldat nach dem Duschen seine Kleidung aufnehmen wollte.“
http://www.sueddeutsche.de/Z5X38B/164443/Bundeswehrsoldat-bei-Schiessunfall-verletz.html
((Demnächst werde ich erst lesen und dann kommentieren, Kommentar ansich kann gelöscht werden.))
Wer macht denn nach dem Duschen eine Sicherheitsüberprüfung, das ist doch lächerlich… Da werden die Kameraden wieder ein wenig herumgealbert haben und es ist schief gegangen, schlimm genug.
@Niklas: Woher nimmst Du denn die „Sicherheit“, dass „der (ungewohnt) offenere Zugang zu Waffen und Munition“ Unfälle begünstigt? Gute Soldaten gehen deutlich bewusster und sicherer mit den Waffen um und eine solche wird immer noch von einer Hand bewegt, der Fehler liegt also zwischen den Ohren und nicht am „System“. Und solche Spezialisten wird es immer geben, genau wie zuhause, da stimme ich Dir durchaus zu.
@Simon
Welcher Kommentar kann gelöscht werden? Sie haben doch nicht etwa unter einem anderen Namen kommentiert? Oder hab‘ ich was übersehen? (Ich hab‘ hier was gegen gespaltene Persönlichkeiten…)
@all
In der Tat, das mit Dusche und Sicherheitsüberprüfung klingt so, als ob es sich gegenseitig ausschlösse. Der Vorfall im OP North im Dezember vergangenen Jahres wurde nach meiner Erinnerung zunächst auch anders dargestellt als abgelaufen?
@ Ash
Du musst schon komplett zitieren. Es geht doch nicht um das System. Von mir aus können gute Soldaten jeden Abend mit ihrer Waffe ins Bett gehen und permanent scharfe Mun dabei haben. ^^ Es geht einfach um den Umstand, dass ein paar Individuen (wie es hier war weiß ich nicht sicher, ganz normale Unfälle passieren auch den besten) grundsätzlich besser einen anderen Job ausüben sollten und der einsatzbedingte, einfachere Zugang zur Waffe mit ihrem unpassenden Charakter kollidiert.
Genauso wie eine Menge Leute eigentlich kein schnelles Auto fahren sollten.
Im Klartext albern manche Leute mit Waffen rum, oder verhalten sich am Gerät absolut dämlich. Das muss hier nicht der Fall gewesen sein, kommt aber vor.
Dusche und Sicherheitsüberprüfung: Vielleicht meinte er vorher vergessen zu haben, seine Waffe zu entladen. Da steckt man doch jetzt nicht drin. Vielleicht war er übermüdet. Kann alles sein, reine Spekulation.
@T.Wiegold
Wie zuverlässig auch immer die Informationen der Süddeutschen sein mögen, aber für mich schließen sich Dusche und Sicherheitsprüfung nicht aus:
Da man eine Waffe nicht mit unter die Dusche nehmen sollte, wird sie solange einem anderen Soldaten übergeben, der auf sie aufpasst. Nach dem Duschen wird sie zurückgegeben. Normalerweise wird immer eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt wenn eine Waffe übergeben wird, hier also insgesamt 2mal. Wie sich dabei jedoch ein Schuß lösen kann steht sicher im Mittelpunkt der Untersuchungen…
Ich find schon länger, dass an der USP / P8 ein Ladestandsanzeiger wie an der P1 (P38) fehlt. Mich stört das immer wieder wenn ich meine USP Expert in die Hand nehme.
Die Preussische Gewehrprüfungskommision hat übrigens mWn darauf gedrungen, dass so etwas in die (spätere) Pistole 08 eingebaut wird. Nicht ohne Grund, Pistolen sind doch recht unfallträchtig.
@Heiko J.
Und dann passiert nie wieder was?
Wenn eine Sicherheitsüberprüfung so durchgeführt wird, wie es die Vorschriften verlangen und es ausgebildet wird, kann sich kein Schuss lösen. Zum Beispiel wird vor der Sicherheitsüberprüfung das Magazin entnommen. Sollte sich dann noch eine Patrone im Patronenlager befinden, sollte dies erkannt werden, wenn der Verschluss zurückgeführt und ins Patronenlager geschaut wird. Selbst wenn dabei eine Patrone im Patronenlager übersehen wird, kann an sich nichts passieren, wenn die P8 über den Sicherungshebel entspannt wird. Da eine Waffe nicht in Richtung eines Menschen gerichtet wird, wenn man nicht gerade auf ihn schießen will, erschließt sich mir nicht, wie bei ordnungsgemäßer Sicherheitsüberprüfung – unter der Dusche oder nicht – jemand verletzt werden kann.
Denkbar wäre vielleicht ein technischer Defekt oder ein extrem unglücklicher Zufall. Aber das ist Spekulation.
Da vermutlich nicht jede Menge Zeugen dabei waren, dauert es zwangsläufig etwas den Hergang zu ermitteln und ins EinsFüKdoBw zu übermitteln. Dementsprechend knapp sind die veröffentlichten Informationen. Gerade die widersprüchlichen Aussagen in vergangenen Fällen zeigen, dass es Sinn macht nur Infos zu veröffentlichen, die auch bestätigt bzw. aus ermittelt sind.