Leseempfehlung: Der Generalinspekteur im Interview
Im Deutschlandfunk hat Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker heute das Interview der Woche gegeben. Empfehle das zur Lektüre – da sind natürlich viele Punkte zu verschiedenen Themen drin. Von denen ich das eine oder andere auch noch aufgreifen werde. Das gesamte, recht lange Interview im Wortlaut hier.
“33.000, das ist genau der sogenannte Search, der 2010 zur Verstärkung eingeführt wurde.“
Surge hätte besser gepasst ;)
Das dürfte ein Fehler beim Abschreiben des Hörfunk-Interviews gewesen sein…
Genau dazu wollte ich auch etwas schreiben…
Vermutlich war demjenigen, der das (mündlich geführte) Gespräch transkribierte, der Ausdruck surge schlicht unbekannt. Dasselbe dürfte für Rolf Clement gelten, und bei General Wieker nachfragen wollte man wohl auch nicht gerne.
Soviel zum Thema: lost in translation.
Oh, der Kollege Clement kennt den Begriff schon – genau deshalb kam es vermutlich dazu, weil er eben nicht noch mal nach dem Begriff gefragt hat. Und die Aufzeichnung wurde dann zum Transkribieren weggegeben.
Abseits vom surge mal wieder ein recht kraftloses Interview. Der GI gewinnt – zumindest für mich – weiterhin nicht an Statur. Seine Impulse bei der Neuausrichtung der Bw sind wohl auch eher gering. Eben auch mehr Verwalter als Gestalter.
Ich halte von Volker Wieker sehr viel. Er ist ein brillanter Geist, ein mutiger Kommandeur und ein guter Vorgesetzter.
Trotzdem muss ich Memoria zustimmen. Als GI gewinnt Wieker überhaupt nicht an Statur, wie schon sein Vorgänger. Bei vielen Verhaltensweisen ist er meiner Meinung kaum wiederzuerkennen. Bringt die Zwitterfunktion des Generalinspekteurs, die eben irgendwo zwischen Politik und Generalität liegt, so viel „Kastration“ mit sich, dass Wieker so zurückhaltend und vorsichtig in Wort und Tat geworden ist? Will die Politik etwa nur „Eunuchen“ in der militärischen Führung?