Foto des Tages: Gute Nacht.
A U.S. Army soldier of 2nd Platoon, Baker Company, 3rd Battalion 509 Infantry Regiment as part of 4-25 Infantry Division provides security overwatch with his M14 M110 designated marksman rifle during a night mission to apprehend insurgent suspects in the Gayan district of Paktika province, Afghanistan, June 11, 2009. (Foto: © Simon Klingert)
Das ist kein M14 …
Danke, ich frag‘ mal den Fotografen…
dürfte ein SR 25 sein
@T. Wiegold
Das Photo zeigt m.E. ein Scharfschützengewehr M110.
Danke für den Hinweis. Ist in der Tat ein M110, Korrektur bei Flickr ist erfolgt. Habe noch ein anderes Bild mit diesem Gewehr hochgeladen.
Ich schließe mich Orontes an.
Das ist meiner Meinung ein KAC M 110 mit einem AN-PVS-10 Nachtsichtvorsatz. Im Prinzip vergleichbar zu dem, was die BW aus dem HK MR308 basteln will. Gibt es da eigentlich Neuigkeiten?
Zum DMR / Gewehr 7,62 gibt es einiges zu sagen – aber nichts Schönes. Zunächst hat man nach Jahren der Erfahrung nun auch die Erkenntnis erlangt, dass in einigen Rollen gerade das alte Kaliber die Leistung bringt, die es braucht. Dazu hatte die Truppe heimlich, still und leise seit Jahren die guten alten G3ZF mit dem Hensoldt-Zielfernrohr mit 4x-Vergrößerung eingesetzt. Da das mit dem Nachtkampf und den „neuen“ Nachtsichtaufsätzen vom G36 und G22 nicht so recht passte, hat man sich truppengerecht was gebastelt – und das funktioniert wohl auch gut.
Dann wurde die Rüstungsbürokratie wach und hat einen Bastard geboren: ein neues Übergangs-G3ZF mit einem monströsen bis 20x vergrößernden Zielfernrohr und ein Haufen von wackligen Anbauteilen. Man bedenke: das ist eine Waffe für den Kampf ganz vorn und für den normalen Schützen. Und dann dieses riesengroße, komplizierte Zielfernrohr. Das kann man nur in der warmen Schreibstube aushecken. Aber die Truppe nimmt, was sie bekommt und macht draus, was sie braucht. Gewehr her, Zielfernrohr runter, Rotpunkt oder altes ZF drauf und gut ist es. Fast.
Denn bald soll das „echte“ DMR kommen. Und das wird noch viel toller. Wenn es kommt. Und dann wieder mit dem riesen Zielfernrohr.
Leider ist die Optik nicht das einzige Problem. Ein „Designated Marksman“ ist vor allem ein Infanterist, der aufgrund einer besonderen Ausbildung für das Bekämpfen von Zielen bis zur Schafschützenentfernung, also 600 Metern, eingesetzt wird. Dabei ist er vor allem ein Infanterist seiner Gruppe/ seines Zuges. Er ist kein Scharfschütze. Ein ordentliches Konzept sieht für einen DM daher auch keine Schafschützenwaffe vor, sondern ein auf Präzision getrimmtes Infanteriegewehr. So war es auch im Kalten Krieg, als das G3 ZF geführt wurde. Die gleiche Waffe wie die Kameraden, ab Werk nach Präzision ausgesucht und mit einem einfache ZF versehen. Das selbe Kaliber, die selben Magazine. Heute müsste es also ein G36 ZF sein, wie im KSK verwendet. Aber die Restbundeswehr traut dem Kaliber nicht. Und einige Möchtegern-Scharfschütze verlangen nach einem Gewehr, das vor allem „special“ ist. Sieht halt voll cool aus, auch wenn es keinen Sinn macht. Hauptsache mann kann sich von den anderen abheben. Dabei ist das Kaliber 5,56×45 absolut in der Lage die Aufgabe zu erfüllen. Ohne Spotter und ohne eine sehr hochwertige Ausbildung kann ein DM nicht auf noch weitere Entfernungen treffen. Das Kaliber ist dann zweitrangig wenn die Entfernung unbekannt ist und der Schütze den Wind nicht lesen kann. Bei der neuen DMR krankt es daher nicht an der Waffe, sondern vor allem an dem kruden DM-Konzept der Truppe. Wenn die US Army hinter diese Waffen ( M110) ein Scharfschützenteam legen, dann hat das auch einen Grund (Ausbildung). Bei uns soll ein DM mit der gleichen Waffe ausgestattet werden und dann wundert man sich wenn er überfordert ist.
@ Benedikt | 26. Juni 2011 – 18:34
Ich kann ja immer noch nicht nachvollziehen, was da einige an diesem Spielzeugkaliber 5,56×45 für einen Narren gefressen haben. Nur weil man jetzt Frauen bei der Bundeswehr hat, muss man doch nicht gleich für alle ein Mädchenkaliber einführen. Mit der .223 würde ich nicht mal auf Schwarzwild gehen, und die Bundeswehr will damit Kriege führen? Wenn einem ein richtiges Kaliber zu unhandlich ist, nimmt jeder vernünftige Mensch eh gleich 4,6 × 30 mm.
Die DMR- Frage wäre auch in Ihrem Sinne einfach zu beantworten: Die Truppe bekommt ein HK 417, die Scharfschützen der Gruppe bekommen ein auf die Rolle optimiertes HK 417 (eben ein militarisiertes MR 308 mit weitestmöglich passenden Teilen), und alle sind zufrieden.
Für wenige Sonderrollen kann man gern beim G 36 den Lauf kurzschneiden und im Depot verrosten lassen.
Ich hab nicht verstanden, warum das G3 nochmal „neu“ aufgelegt wurde. Das HK 417 war schon da und auch bereits in geringstem Umfang in der Truppe. Bisher habe ich auch nichts schlechtes über das 417 gehört.
Außer dass auf Wikipedia (ja, B-Quelle) steht, dass die Testanforderungen nicht erfüllt wurden. Das G3 halte ich, auch wenn es grundsätzlich ein brauchbares Gewehr ist, nicht mehr für zeitgemäß. Viele Dinge werden heute geschickter gelöst, wie schon angesprochen.
@Sun Tzu: Bitte nicht diese polemische Kritik an 5.56×45. Wie jedes andere Kaliber hat auch diese Vor- und Nachteile, aber so schlecht, wie es von vielen (oft mangelhaft informierten) Leuten gemacht wird, ist es längst nicht. Siehe z. B. Mk 262.
@ Benedikt:
Zweifellos fehlt (weiterhin!) ein schlüssiges DM-Konzept der Bw. Weder G3A3ZF-DMR noch DMR762 sind mit Blick auf Ausrüstung und Ausbildung schlüssig. Zweifellos ist eine Kalibergleichheit innerhalb der InfGrp einschl. DM ideal. Aber mit der Nutzung eines G36 als DMR wäre man nicht in der Lage die Reichweiten eines DMR (600m) abzudecken.
@ all:
Das DMR-Debakel zeigt mir wie sehr die Probleme der BW hausgemacht sind. Es denken einfach (immernoch) zu wenig Leute in der Bw ernsthaft über (modernen) Krieg nach. Das Ergebnis sind dann viel zu spät gelieferte und viel zu realitätsferne Waffen.
Vom Einsatz her gedacht – oder halt auch nicht. Bald machen wir ja wieder im SP Landes- und Bündnisverteidigung, da fallen all die Stümper auch nicht mehr auf. Aber bis dahin???
Weiß einer wie das HK417 bei den Norwegern als DMR ankam?? Die benutzten es ja auch.
Gab wohl bei 416/417 zunächst einige Probleme mit dem Gassystem.
Wobei ich aus der Erinnerung her gar nicht sicher bin, ob die Norweger nicht doch auch das MR308 nutzen und nicht das 417…