„Restrepo“-Dokumentarfilmer Hetherington in Misrata getötet
Die Einschläge kommen in der Wahrnehmung näher, und als Journalist nehme ich natürlich war, wenn ein Kollege in einem Konflikt ums Leben kommt: Tim Hetherington, auch in Deutschland bekannt durch den dokumentarischen Afghanistan-Kriegsfilm Restrepo, soll bei den Kämpfen in der libyschen Stadt Misrata ums Leben gekommen sein.
Die Information gibt es bislang nur von einem Fotografenkollegen, der die Nachricht auf seiner Facebook-Seite verbreitete, keine weitere Bestätigung. mittlerweile auch die Bestätigung seiner Agentin.
Hetherington hatte zuletzt via Twitter ein Lebenszeichen gegeben, gestern:
Nachtrag: Der Nachruf der BBC hier.
Und: ein Ausschnitt aus Restrepo.
Nachtrag 2: Dem ebenfalls getöteten Fotografen Chris Hondros widmet BBC eine Slideshow seinen Last Photographs.
Nachtrag 3: Eine Nachlese dazu im Guardian, von der Zeit und vom deutschen Fotografen Marcel Mettelsiefen, der für Spiegel Online in Misrata war. (Letzterem hätte SpOn wenigstens einen Link spendieren können, zum Beispiel zu einem Bericht über seine Fotos von den Opfern des Luftschlags am 4. September 2009 bei Kundus.)
Traurig, dass einer der wenigen Journalisten, die wirklich vom Ort des Geschehens berichten und nicht nur Agenturmeldungen nachplappern, zum Kollateralschaden werden. In Kampfgebieten ist das Risiko eines Journalisten gleich dem eines Soldaten. Darum sollten solchen Journalisten, wie gefallene Soldaten geehrt werden.
http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-april-20
Auch das NY Magazine berichtet so: http://nymag.com/daily/entertainment/2011/04/tim_hetherington_restrepo.html
http://www.businessinsider.com/tim-hetherington-oscar-libya-restrepo-2011-4
Wer „War“ von S. Junger gelesen hat weiß, dass Hetherington durch eine harte Schule gegangen ist. Und sicher nicht leichtsinnig in ein Abenteuer ging.
Ich finde es nicht richtig, diese Nachricht zu veröffentlichen, bevor die Familie informiert wurde. Zumal die Information sehr frisch und unbestätigt ist.
Wer die Gefahr sucht ….
Mein Dank an diesen Mann für sein journalistisches Werk.
Wer sagt denn das die Familie nicht vorher informiert war?
http://english.aljazeera.net/news/europe/2011/04/20114202007911902.html
Danke an diese Fotografen für ihre Arbeit.
Interessant wie jetzt der Tod zweier „Westler“ für Schlagzeilen in allen Medien sorgt. Über die Menschen die durch die „westliche“ Luftangriffe umkommen hört man dagegen nichts.
http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~EBB5787A0E11A40F88316C276D6C64D32~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Um auch dieses noch der Vollständigkeit halber anzufügen.
Weiß jemand, ob das Projekt von Hetherington weitergeht?
Nur sehr wenige Menschen würden für eine so geartete Berufung ihr Leben riskieren.
Und wir alle sind auf Menschen wie die beiden angewiesen, wenn wir Interesse an den Vorgängen haben und uns eine Meinung bilden möchten.
Schade um die beiden.
Heute wurde in Misurata ein französischer Blogger auf dem Weg zum duschen von einem Irrläufer (Geschoss) am Genick verwundet. Er konnte zum Glück gerettet werden.
http://news.ninemsn.com.au/world/8240800/french-reporter-wounded-in-misrata